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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.08.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-08-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189008013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18900801
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18900801
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1890
-
Monat
1890-08
- Tag 1890-08-01
-
Monat
1890-08
-
Jahr
1890
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.08.1890
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4907 bet Verfiorv»»«», »or«u b« ber»ettt«« L««»or »»»»iffeu, Proseffoe vr. luxt »ud ptül. W Suubt uutz der Pe»dec-> brr phttosophilchen Feeuttüt Pros. v». Wiabtsch Letzterer trat zuerst vor, um nach du» Ges«, de« llutorrfittttssänaerverein« zu St. Pault t.Haau woNui") Mm»»« der phtlosaphtschea Fakultät eiara grob»» Lorbeer, lriai t» da» Fichen de« Sarkopho,«« ntederzulegtu und dteje Haldiauug mit etuigea Worte» zu begleiten. Me Loge „Balduin r»r Lind?' beklagt« bet dem Tod« Hofrath Marbach < da« Hin- scheiden eine« treue», eifrige», hervorragende» Mitgliedes. Namen« der Logenbrüder erschien Herr Eonsul Herma»» Beckmann, um t» de» »»ärmst«», ehrendste» Ausdrücke» dem Hingeschiedenen Bruder de» Da»k der verwaiste» Loge in di« Ewigkeit noch, znrusea, indem er betonte, daß der Berlust nicht blo« dir Leipziger Freimaurrrschaft, »ei», den gaozen Orden in Deutschland «it v« troffen habe. Eo allgemein sei da- Ansehen und die Verehrung gewesen, die sich der verklärte durch sein persönliche« Ntrien, namentlich als langjähriger begeisterter und begeisternder Redner, als trefflicher Meister vom Stuhl zu erwerben, durch seine herrliche» maur«ischen Dichtungen auch aller Orte» auswürt« sich nn Flug« zu erobern gewußt Hab«. Lin Akarirnzweig aus den Sarfopbag »ledergelegt war der sinnig symbolische «dschiedsgruß der Brüder für „einen Wanderer aus dem letzten Wege", zum ewigen Oste». Die religiäse» TrSstuuge» spendete als Geistlicher den Tranern- de« Herr Archkdiakon»« vr pbil Bi»ka« va» St. Nicolai. Auch aus seiner sch»«, warm empfundene» ked« leuchtet« das Bild des Verklärte» als eines hochbedeutenden Menschen, eines ausgezeichneten Forschers u»d idealen Weltweiten, als ,,«i»«s fromme» und getreuen Knechtes" »ach de» Worten der deiligen Schrift, als eine« ethischen Dichter« vo» Berusung — mehrere Dichterwort« desselben wurden eingestochte» — «rhebe»d »nd erfreuend heraus. Am Schluffe dieser geist. und gemüthvolle» St»»dred« des Geist, lichen fiel der akademisch« Gängerchor mit dem Lied«: „Wenn ich einmal so» scheiden" ein. Der llonduct gestaltete sich zu einem echt akademische» Abschieds« cvmitate, und zwar Dank der Anwesenheit einer Reih« von studen. tischen Corporatione», die Fahnendepntationen gesandt hatten, um der Leich« eines der ältesten Nestoren unserer Hochschule da« Ehren- aeleite zu gebe», hinaus aus den Iohannt-srieddos am Lhonberge. Dort, wo das „Frauencollegtum" sich einige Begräbnißstellea ge. sichert hat, das „Seoulcruw cvllegü böatao dlaria« Virgin!,", dort »ahm »»» de» Senior des Calles das letzt« RuhekLmmerleta a»s. Laev, ariim» pi», aruma oauäiä» vr. Karl «. «histl«»^ Verein deutscher Eisenbahn-Verwaltungen. n. f Dresde», S1. Juli. Dt« General-Versamml»»» des Beretu» deutscher Lisenbahn^erwaltungen sedte heut« Bormiltag ihre Be» rathungrn in der Aula unserer technsichen Hochschule fort. Nach einigen geschäftlichen Mittheilungen de« Borsitzenden, Herrn Ober-Regierunglrath v. Rettzen st ein-Berlin, sowie Festsetzung der Präsenzliste und Borlesung des Protokolls der gestrigen Sitzung, kam zur Besprechung: 1l) ein Antrag der kSaigl. Sisenbahndirectton zu Erfurt aus Abänderung des §. 6 der Verein«.Satzungen. Im Rainen de« Ausschusses empfahl der Vertreter der Ssterretchischen Nordwest bahn, dem angezogenen Paragraphen solaende neue Bestimmung htnznzufilge«: „In Beziehung aus die Anwendung der Bestim mungen des Lereins-Wagen - UebereinkommenS kann bedungen werden, daß der Wagenpark und die Strecken der ontragstellenden Verwaltungen als Theil des Wagenparks, bez. des Bezirkes einer anschließenden Verein«. Verwaltung nach Ueberetnkommen mit der letzteren behandelt werden." Nach kurzer Aussprache, in welcher vo, einer Seit« darüber Klage geführt wurde, daß di« „kleinen Vahuea" mehrfach vo» den großen Bahnen gedrückt würden und daß sich ein« wohlwollendere Behandlung der ersten» empfehle, wurde obiger Antschuß-Antrag einstimmig zum Beschluß erhoben. Der für «eiten Kreise wichtigste aller BerathungSgegenftande war IS) der Antrag der Direktion der königl. ungarischen Staatsetsenbahne« ans Liuführuag einer einheitlichen Ltseabahnzeit, dahin gehend, es mSge im Bereiche de« Vereins deutscher Eisenbahn.Verwaltungen da« Etundenzonensystem in der Leis« «tnaeftthrt werde», daß im überwiegenden Theil« des Vereins- gebiete- als einheitlich» Zeit dir mittlere Sonnenzeit de» IS' östlich von Greenwich liege»»«» Meridians Geltung habe. Seite«» der geschäft-führenden Verwaltung de» Benin» war dieser Gegenstand fämmtliche» BereinS-Berwaltungen mitgethetlt »nd einem besonderen Ansschuff« zur Vorbereitung für die dteSiährige General-Versammlung überwiesen worden. Die köntal. unganschen Staatseisenbahnen hatte» ihre» Antrag ausführlich begründet und im Schooße des bestellten besonderen Ausschuss«« bestand allseitig«» EinverstSndniß darüber, daß der vor schlag einem längst gefühlten Bedürfnisse entgegenkäm» und daß eS in hohem Maß« wünschenSwerth sei, die dermalen gütigen vielfachen, von einander bedeutend abweichenden Eisenbahnretten — deren in Europa, abgesehen von den bei einzelnen deutschen Bahnen noch üblichen Ortszeiten, etw» SO verschiedene bestehen — zu Gunsten der allgemeinen Einführung der vorgeschlagenen einheitlichen Zeit in dem große» Gebiete des Vereins Deutscher Eisenbahn-Berwaltunaen z» beseitigen. Auch darüber herrschte bei der großen Mehrheit des «»«schliffe» Einverständniß, daß die beantragte Maßregel ihren hauptsächlichen Zweck verfehle» würde, wenn nickt auch die für das Publicum bestimmten Fahrpläne in der vorgeschlagenen einheitlichen Zeit veröffentlicht wnrden. Dem gegenüber wurde von anderer Seite die Auffassung ver- treten, daß, so unzweifelhaft auch di« Ersetzung der verschiedenen, im Bereich« de» Vereins zur Anwendung kommenden Zeiten iBer ltner, Münchener, Stuttgarter, Karlsruher, Prager »nd Peiler) Lurch ein« dem 1b. Längengrade östlich von Greenwich angepaßle gemeinsame Zeit im Verkehre der Eisenbahn - Vermal tungeo unter einander und im Berkehre der Verwal tungen mit den untergeordneten Dienststellen als ein höchst erwünschter Fortschritt zu bezeichnen sei, e« doch bedenklich erscheine, die Anwendung derselben Zeit auch im Verkehre mit dem Publicum, tn-besondere auch in den zur Beröfsent lichung gelangenden Fahrplänen für diejenigen Gebiete des Verein» zu befürworten, in «elchen bisher allgemein nur die Localzeit angewendet wvrde« ist. ES sei eine solche Maßregel nicht nur m»t einem gewissen Eingriff« in di« Zuständigkeit der LandeSbehörden verbunden, sondern es könne auch kaum als gerecht fertigt erkannt werden, das weitaus zahlreicher« am Localverkehre belhetligte Publicum, für welch«- Differenzen gegen die Localzeit nicht in Frag« kommen, zu Gunsten der längere Bahnstrecken be> fahrenden Reisenden mit einer zweifachen Zeitrechnung zu belasten Die jetzige« Eisenbahnzeitrn weisen so mannigfache Unterschied« aus, daß sich da» reisend» Publicum dieselben absolut nicht merken kann. Außerdem sind diese häufigen Aenderungen in der Bahnzeit auch für die Eisenbahn-Berwaltungen von Nachtheil und mit Un zuträglichkeiten verbunden, da man bei der Aufstellung der Fahr plän«, besonder» aber bet der Bestimmung der Anschlüsse alle diese Zeitunterschied« in Betracht ziehen muß. Dnrch die Einführung der einheitlichen Eisenbahnzeit verschwinden aber im Gebiete des Verein« Deutscher Eisenbahn-Berwaltungen alle diese, die verschiedensten Unterschiede aufweisenden zahlreichen Eisen bahnzeiten und wenn später einmal diese Zeitrechnung in ganz Europa angenommen wird, so werde» nur vier Eisenbahnzeilen Geltung besitze», welche nur »m ganze Stunde» von einander ab- weiche« werden, während dir Minuten überall und jederzeit gleich bleiben, d. b. keine Unterschiede austveisen. Bet Einführung der beantragten Zeitrechnung werden die jetzigen Eisenbahnzeitrn nur geringe Verschiebungen erleiden. So werden beispielsweise di« Prager Zeit nur um 2, die Brrliner Zeit uin di« Münchener Zeit um 13 und die Pester Zeit um 16 Minuten verschoben, so zwar, daß nach der neuen Zeitrechnung um 2 Minuten mehr al« in Prag, um 8 Minuten mehr als in Berlin, um 13 Minuten mehr al- in München, um 16 Minuten weuiger al» in Pest sein würde. In den östlichen Stationkni der österreichisch-ungarischen Mo» archiewerbeu dieLocalzeitrn der vorgeschlagenenEiienbahnzeil wohl um 12 bi« 45 Minuten voraus sein, doch ist für dies« Stationen — Galizien und die Bukowina mitringerechnet — ohnehin die Pester Zeit maßgebend «nd da der Unterschied zwischen den Localzeiten »nd der Pester Zeit schon 25 — 30 Minuten beträgt, so wächst dieser Zeitunterschied eben nur um jene 16 Minuten, um welche der Meridian von Pest gegen Westen verschoben wird. In den westlichen Stationen de« Deutschen Reiches werden die Localzeilen der vorgeschlagenen Eisenbahnzeit um 30—35 Minuten nach sein während in jenen Gebietstheklen, welch« di« MitteUiai« der Stunden »o»e, d. i. der 15. Meridian, durchschneidet oder begrenzt, der Unter schied zwischen den Localzeiten und der neuen Zeit ganz verschwindet Von den Veretnsbahnen fällt demnach der überwiegende Theil in >ene Stnndenzone, welche den 15 ° östlich von Greenwich liegenden Meridian zur Mittellinie hat und nnr die holländischen und belgischen Bahnen hätten die Greenwicher Zeit anzunehnicn, während bi« nuuäntschen Bahnen in die zweite östliche Stundenzone von »reenwtch fallen, demnach die dem 30° östlich von Greenwich liiOinden Merkbta»e entsprechend« Sonnenzelt einznführen hätte» Mit Nstffstcht d«a»f» daß die horch Etnführung de» Stunden. zoueu-Syktems entstehenden «nbedentendrn verlchiebuntze» der Zeit oha» jede» Anstand und obne std« Schwierigkeit diirchzusühre« find, dauptsächltch aber im Hinblick daraus, daß hierdurch die Beeeiu- hetllichuna der Eisendahnzerteu im ganzen Beermsgedt«»« erreicht werden könnte, sprach sich nun der bestellte Ausschuß für dir Ein. ührnng der beantragten Zeitrechnung aus und war auch allseitig der Wunsch vorherrschend, daß eS gelingen möge, di« «zunehmend« einheitlich« Eisenbahnzeit auch aus da- bürgerlich« Leben z» übertragen. ES kam noch zur Sprache, daß di, öffentlichen Fahrplä», in Norddeuischland nach Ortszeit ausgestellt werden müßten und daß das Betriebs-Reglement für die Eisenbahnen Deutschlands bestimmen möge, daß sür den Abgang der Züge di« aus de» Bahnhäsen be findlichen SlationSuhren maßgebend seien, während da« Badnpolizrt. Reglement sür die Eisenbahnen Deutschland- vorschreide, daß diese SlationSuhren nach der den veröffentlichten Fahrplänen entsprechende» Orts- oder Normalzeit zu stellen seien. Anschließend hieran wurde dann ferner sestgesiellt, daß in den einzelne» Ländern de« BereinSbereicheS die allgemeine Einführung der vorgeschlagenen einheitliche» Eisenbahnzeit von der Genehmigung der zuständigen AussichlSbehörde abhängig sei, wobei autdruckltch betont wurde, daß diese Genehmigung in Oeslerreich-Ungarn bereit« ertheilt worden sei, unter dem Vorbehalte, daß die voraeschlagen« Einheitszeit auch im Bereiche de« Berelas deutscher Eisenbahn. Verwaltungen etngesührt werde. Der Antrag des Ausschusses ging »uu dahin: „Die verein». Versammlung wolle beschließen: „1) Di« Einführung der voraeschlagen«» Zonenzeit im Etseubahndteaste »1s »m höchste» Grad« zweck» mäßig anzuerkennen, ff) «ine gleiche Erklärung auch tu Bezug aus dt» Zeitangaben tu den sür da« Publicum bestimmte» Fahrplänen abzugeben und 8) dt« allgemeine Einführung gedachter Zonenzeit auch im bürgerlichen Leben als «mpsehleoswerth zu bezeichnen." Bon dem Vertreter der rechtsrheinischen Eiseobihn, Herr» Eisen. bahn/DirectionS-Präsident Osfermauu-Kölu, wurde der Gegea. autrag eingebracht: Die Einführung der voraeschiageneu Zonenzeit im Eisen- bahndienste als im höchsten Grade tweckmäßtg anznerkennr» dahingegen d. eine gleicht Erklärung tn Bezug aus dt« Zeitangaben tn den sür das Publicum b«. stimmten Fahrplänen so lang« anszusetzen, bis di« Zonenzeit auch im bürgerliche» Leben «iagesührt worden sein wird", während der Präsident der österreichischen Staatsbahnen, Harr Frei. Herr von Czedik-Wien beantragte, zu beschließen: „Die vorgeschlagene Zonenzeit ist tm inneren Eisenbahndienste «inzusühren und zwar mit dem nächsten Sommersahrplan." Nach langer Aussprache wurde dieser letztere Antrag unter dem lauten Betsall der Versammlung einstimmig angenommen, ebenso der Ausschuß-Antrag unter 3), welcher die Nnsührung der Zonen- zeit auch in bürgerlichen Betriebe» einvfiehlt. Der vorstehende Offermann'schc Antrag fand tn seinem zweiten Theil« unter d. in schriftlicher Abstimmung Annahme mit 159 gegen 136 Stimmen. 13) Dem von der Generaldirection der k. k. prtv. Süd- bahn-Geseilschaft vertretenen Anträge de? technischen Ausschusses entsprechend, wurde den vorliegenden Entwürfen der „Grundzüge für den Bau und die Betriebseinrichtungen der Neben- eisenbahnen, bez. der Localeisenbahnen" nach dem von der 13. Technikkr-Bersammlung deS Verein« Deutscher Eisenbahn-Ver- waltungen zu Berlin zum Beschlüsse erhobenen Wortlaut« einstimmig« Genehmigung ertheilt. 1«) Dem Antrag de« technischen AuSschnsses, vertreten durch die Directton der k. k. priv. Kaiser Ferdinand«.Nordbahn, aus Aendernng der Meldung«, und NnsendnnaS-Muster für die Statistik der Radreisenbrüche wurde zngeltimmt. 15) Der Antrag der königlichen Eisenbahndirecttoo »u Altona aus Aufhebung der Statistik über die Dienst Unfähigkeit», und SterbenSverhältaisse derEisenbahn beamten wurde zum Beschluß erhoben. Hieran schlossen sich die Ergänzung-Wahlen für die ständigen Ausichüssr, die Rechnungslegung der geschäft-führenden Verwaltung über die Verwaltung der vereinScasse und andere geschäftlich« Mit- theilungen. Zum Schluß erfolgt« di« Wahl des Ortes für dt« nächste ordentliche Vereins-Bersammlung. In Vorschlag kamen Hamburg und Hannover. llM Einstimmigkeit entschied man sich sür Hamburg. Hiermit war die umsängllche Tagesordnung ausgearbeitet und wurde die Versammlung Mittags 12 Uhr geschloffen. Für Nachmittag ist »in AuSslug nach Tetschen geplant, von wo au« mittelst Dampfschiffes nach Schandau gefahren wird, um dort tn Sendig'S Villa „Ouisisana" den Tag mit einem Festmahle zu beschließen. Musik. * Au« dem Bureau des Stadttheater«. Der kom mende Sonntag bringt im Neuen Theater in völlig neuer Einstudirung die komische Oper Laconic'S: „Je an ne, Jean- nette, Jeanneton". DaS Werk, welches in den Jahren 1878/79 am hiesigen Stadtlheater gegeben wurde, fand damals hier solchen Beifall, daß eS in der genannten Zeit nicht weniger als 25 Wiederholungen erlebte. Seither ist die komische Oper „Jeanne, Jeannctte, Jeanneton", deren Hand luna im Jahre 1760 in Paris spielt, hier nicht mehr zur Aufführung gekommen; für sehr Biele dürfte somit die erste Wiedcraussührung des Werkes ain Sonntage die volle An ziehungSkrast einer Premiöre besitzen. Die Regie und Neu einstudirung leitet Herr Regisseur Prost, die musikalische Direktion liegt in den Händen deS Herrn CapellmcisterS Porst. * Würzburg, 28. Juli. Gestern fand die Enthüllung der Gedenktafel an dem hiesigen Richard Wagner-Hause, Huedergaffe 5, statt. Richard Wagner wohnte in diesem Hause im Jahre 18:13 und vollendete dort sein Erstlingswerk, die Oper „Die Feen". Wagner zog bekanntlich als 20jähriger Jüngling 1833 nach Würzburg zu seinem Bruder Albert, der damals als Sänger »nd Schauspieler am Stadttheater wirkte: er fand bet seinem Bruder nicht blo« liebevolle Ausnabme, sondern auch sehr fruchtbringende künstlerische Anregungen. Die Feier nahm folgenden Verlauf: Unter Borantritt eine« MustkeorpS bewegten sich Vormittag« l 1 Uhr die Sänger der „Liedertasel", welche Gesellschaft die Gedenktafel anbringen ließ, tn Begleitung einer Deputation der königl. Musik schule und des Magistrats zu dem Feslhause. Die Feier daselbst war kurz, aber erhebend. Sie wurde durch den Chor aus den Meistersingern „Wach' auf" eingeleitet. Dieser Nummer folgte eine längere Ansprache des Liedertafel-Vorstandes, welcher mit beredten Worten der Bedeutung dieses hohen Acte« gedachte. Ein vierslim miger Mannerchor mit Blech,»usikbegleitung, Text von vr August Schäffler, componirt von Professor Meyer-OlberSIeben, bildete den Schluß der schönen Feier. * Tie „Italienische Opernsaison im Coventgarden- Theater zu London wurde am Montag Abend zum Abschluß gebracht mit einer Ausführung von „Carmen" in französischer Sprache, welche Erwähnung verdient, weil der polnische Tenorist Jean de Reszkc zum ersten Male die Rolle des Ton JosS sang und darin einen durchschlagenden Erfolg erzielte. Im Laufe der »chiiwöchenilichen Saison wnrden im Gänzen 10 Opern gegeben, darunter die Meistersinger (in italienischer Sprache). Literatur. In diesem Jahre wird die zwanzigjährige Wieder- kehr des glorreichen KfteacS gegen Frankreich gefeiert und dürste die Sedanseier deshalb m diesem Jahre eine allgemeine werden. Lieder z» dieser Feier sind zu finden in dem soeben im Verlage von ,C. E. Klotz (Emil Baensch Nachs.), Magdeburg, zum Preise von nur 10 erschienene» Heftchen: „Ehrte. Aua TtUtschiaiida «rotzer Zeit", welche« 10 meist zweistimmige Lieder entbält, viel- leicht diese oder jene Nummer zur Verwendung für Schüler ge eignet. Gerichtsverhandlungen. Köutal. Lantz,rricht. Fericnstraskammer * Leipzig, 31. Juli. I. Ter am 18. April 1866 geboren» Handarbeiter Heinrich Wilhelm Alb in Eichrich au« EberSdori bei Lobenstein, bisher noch unbestraft, und dessen Ehefrau Christiane Friederike, geboren am 24. Februar 1869 in Oder-Roßlau bei Kirchenlamitz, zwei Mol wegen Diebstahls vorbestraft, sind de« ein suchen Diebstahl« beziehentlich der Hehlerei angeklagt. Die Ange klagten wohnten zuletzt in Borna und waren beim Gutsbesitzer E in dem benachbarten Schöna beschäftigt. Am 25 Februar d Ihr« äußerte dir verehel. Eschrich zu der bei E gleichfalls in Dienst strtz^tden Maad S , sie bätt, Appetit »ach einer Henne Dt« G iua ihr eine Henne, verslrckte sie in einem Sacke im Wagenschnppen und am Abend nahm da» Ehepaar Eschrich dieselbe mit nach Haus«, wo sie von der verehel. Eschrich verzehrt wurde. Am 9. April Haler dir Letztere wieder Appetit nach Hühnerfieisch, sie fing sich deshalb wiederum eine Henne, wobei ihr Ehemann ihr behülflich war Am übernächste» Tage fing sie allein reue dritte Henne und nahm sie irbeud mit nach Hause, wo sie dieselbe zu der ebenfalls noch leben- den, am 9. April gestohlene« Henne in den Holzstall steckte Dort wurde» beide Thiere vorgesunden und ihrem rechtmäßigen Eigen- lhümer überliefert Ferner hat Eschrich allein Milte April einen halben Heeloltter Kohlen au- dem unverschlossenen Koblenichupven E.'S und am nächsten Tage vom Futterboden eine halbe Metze Gemenge von Erbsen und Wicken gestohlen. AlS Enlschulbtgung-. gründe für ihre Diebstähle führte» die Angeklagten an, sie dälien an E. noch eine Lohnforderung gehabt Der Gerlchl-bos veru» tbeilte Eschrich zu 3 Wochen, die verehel. Eschrich, bei der die erschwerenden Bestimmungen über Rüiksall-diebsiahl «inzutreten Hallen, »u 6 Monaten GesLngntß. In Rücksicht daraus, daß di« RiicksollSdiebstadl« an Genußmiltelentwendung streifen, der Werid der DiedslahISobjecte auch nur ein geringer ist, wurden ihr allein- halben mildernde Umstände »ugebilligt. ll. Der Dienslknechl Ernst Heinrich Theodor Schulz au» Möll- Witz, geboren am 1. Juli 1862, stand beim Gutsbesitzer D. in Buch, heim im Dienst. «„lang Mat stahl er seinem Dtennherrn zu fünf verschiedene» Malen Hafer und zwar tn Ouantitälen von ä—6 Psd., tm Gesammtwerth von 4 vom Getreideboden und verkauft« den Hafer in jedem einzelnen Falle unter dem wahren Werth« an den WirthschastSgehilsea Ernst Emil Röder, geboren am lO. Februar 1864 tn Buchhetm. Bet Gelegenheit einer*Durchsuchung wurden »och 36 Psd. Hafer und 6 Pfd. Wicken in der Lade de« Schulz vorgesunden, dt« er gleichfalls srtuem Dienstherr» eutwenbet hatte. Schulz welcher bereits zwei Mal wegen Diebstahl» vorbestraft ist, wurde deshalb wegen Rückfall-diebstahls, Röder wegen Hehlerei unter Anklage gestellt. Sie wurden der ihnen zur Last gelegten Strasthaten sür schuldig besunden und Schulz zu 1 Jahr 4 Mo- nateu Gesäagutß und 3 Jahren Ehrverlust, Röder zu 10 Tagen Gefängnis, verurthrilt. Der Gerichtshof bestand aus deu Herren Landgertchtsräthen Bteler(Prtsib>, Gruber.Schubarth.Engeschall.vonEom. merlatt und Assessor vr. Bartog. Die Anklage führt« Herr Staatsauwattschasls-Affeffor Brunst. Nachtrag. A. Leipzig, 31. Juli. Wie mir uachtriglich authen- tischrrfriks mitgetbeilt wird, war auch diek-k. österrrichisch- uogarischr Gesandtschaft am Dresdner Hofe durch eine Abordnung bei der Trauerfeier für Director Generalconsul I>r. Wachsmuth vertreten. Der Chef der Gesandtschaft Graf Chotrk ist beurlaubt, sein Stellvertreter wurde sür diese Zwischenzeit Herr LegatwnSsecretair vr. jur BälicS de LüSzlbfalva. Dieser wohnte in Person dem Leichenbegängnis; vom Dienstag bei. * Leipzig, 3l. Juli. Letzter Tage konnte mitgetbeilt werden, wohin in der Zeit von, 25 August bis 3. September diese- JabreS die verschiedenenDivisionS- und RegimentS- stäbc kommen, die an den Reitermanövern bclbeiligt sind, welche um diese Zeit in den Geländcn nördlich unserer Stadt diesseits und jenseits der LandeSgrenze abgebaltcn werden WaS nun die einzelnen Truppenab theil» »gen an- bctrifft, so ist zunächst zu erwähnen, daß nach Abtnaun dorf ein Commando zur Führung der VerpfleynngS-Colonne m liegen kommt. Zwei EScadronS deS königlich preußischen Kürassier-Regiment« .Kaiser NicolauS I. von Rußland" (BrandenbnraischtS) Nr. k werken in der angegebenen Zeit in Klein-WiederitzsH und Podelwitz, zwei EScadronS des königlich preußischen Husaren-RrgimentS .von Zielen" (BrandenburgischeS) Nr. 3 nach Hobenbeida bez. Göbschel- wiy zu liegen kommen. Die einzelnen EScadronS deS königlich sächsischen Gardrreiter-Regiments vertbeilen sich vom 20. August dis mit 3. September auf die Ortschaften Panitzsch, Plösiy, Taucha, Mockau, Portitz mit Borwerk, sowie Thekla, während die EScadronS de« ersten königlich sächsischen Ulanen-RegimentS Nr. 17 zu liegen kommen nach Merk witz, Gottscheina, Pönitz, Seegeritz, Plaußig mit Rittergut. GraSdorf mit Rittergut, Gradeseld mit GutS- bezirk, Döbitz mit Rittergut, Dewitz mit Rittergut und SehliS. WaS das königlich sächsische Carabinier-Regi- ment anbetrisft, so kommen die einzelnen Altbrilungen des selben in der Zeit vom 2l. August bis mit 3. Seplcmber zu liegen nach Gohlis (Stadtbezirk), Lindcnthal, Lützschena mit Rittergut, Stahmeln, Wahren und Möckern. DaS zweite königl. sächs. Ulanen-Regimcnl Nr. 18 erhält vom 20. August bi- mit 3. September Ouar- tier in den Ortschaften Schöncfeld mit Rittergut, PaunS dorf, Eutritzsch (Stadtbezirk), Abtnaundorf, Sommer feld, GohliS (Stadtdrzirh und Eutritzsch (Stadtbezirk). In Groß- und Klein-Wiederitzsch wird in der Zeit vom 27. August bis mit 3. Septeniber die erste reitende Batterie des königl. prcuß. Feld-Artillerie-RegimcntS Nr. 4, in Seebausen in derselben Zeit die dritte reitende Batterie deS ersten Feld-Artillerie-RegimentS Nr. 12 einquartirt werden. Nach Abtnaundorf kommt vom 28. August bis mit 3. September ein Pionier-Detache ment, nach Mockau vom 20. August bis mit 3. September eine Kranken-TranSportcolonne, nach Quesitz »cbst Rittergut am 26. August und am 12. September die erste reitende Batterie deS preußischen Feld-Artillerie-Regi mentS Nr. 4 zu liegen. Was das erste königl. sächs. Husaren Regiment anbetrisft, so wird dasselbe vom 18. August Mittags bis l. September srüb einquartirt in den Ortschaften Dreiskau, Störmthal mit Rittergut, N ödg c n, Gö ltz scheu, Göhren, Tan zberg mit Magd eborn, Rittergut Kö »sch witz, Drchwitz, Gruna, Güldengossa mit Rittergut, Erobern mit Auenbain und Sestewitz mit Borwerk. Da« zweite königlich sächsische Husarcn-Rcgiment Nr. 10 erhält vom 18. August Mittags bis I. September früh Stand quartier in den Ortschaften Zehmen nebst Rittergut, Prsbstdeuben, Groß- und Dcbitzdeuben, Böhlen, Zeschwitz, Crostewitz mit Rittergut, Großstädtcln mit Rittergut, Gaschwitz mit Kleinstädteln, Rittergut Gasch Witz, Stöhna und Rüben mit Rittergut. — AuS den vorstehenden Angaben ist ersichtlich, in welcher Weise die ver schicdeiirn Truppcnkörpcr im diesseitigen amtsbauptmannschast lichen Bezirk verlhcilt sind, so daß man sich ein Bild von dem Umfange machen kann, welchen die Manöver haben werden. — Nach einer Bekannlniacknng deS königlichen Eisen babn-BctricbSamIS zu WeißensclS wird von heute der Schnellzug, welcher bisher 7,25früh hier abgina, als Per sonenzug nach folgendem Fahrplan durchgesührt werden mit Aufenthalt aus den Babnböfc» KLtscbau und Dürren berg. Ab Leipzig 7,18, Markranstädt 7,30, Kölschau 7,40, Dürrenberg 7,56, an Eorbetba 8,04 Vorm. — Aus dein Bureau des StadttheatcrS. Am heutigen Abend nimmt Friedrich Mitterwurzer Abschied vom hiesigen Publicum. Er spielt noch einmal de» Pbilippe Derblay im „Hüttcnbesitzcr". — Am Sonntag, den 3. August, beginnt Ernst Possart im Alten Tbcaler sein bereits aw gekündigtes Gastspiel. Den Abend eröffnet Hugo Müller'S einactigeS Genrebild „Adelaide" mit Ernst Possart in der von ihm hier noch nicht zur Darstellung gcbrachlcn Rolle deS „Beethoven". Sodann folgt das Erckiuann Ehalrian'sche Lebensbild „Freund Fritz", u> welchem der geschätzte Gast den Rabbi Sichel spielt. — Die Anziehungskraft, Welche die tätowirte Ameri kanrrin I» d«II« lrvnv auf die Besucher des Zoologischen GartenS auSübt, ist eine fortgesetzt ungeschwächte. Der Aufenthalt in dem gern besuchte» Etablissement gewinnt noch dadurch an Reiz, daß Herr Pinkcrt bei dem jetzt aünstigc» Gartenwetter fast täglich Eonccrte von hiesigen Militair- Eapellen veranstaltet Sv wird auch am bentigcn Tage die EapeUe des königl. sächs. Jnsanterie-Regimenl« Nr. 108 unter der Direction de« Herrn Mattbey und zwar NachinittaaS von 5—7 Uhr und AbendS von 8 Uhr im gedachte» Elablisse ment roncrrtiren. — DaS diesmalige Freitags - Eoncer» ftn Tivoli verspricht sür die Besucher sehr unterhultent zu werden ES concerrirt die Eapelle de« l07. Jnsanlerie-RegiuientS unter Leitung de» Herrn Musikdirektor Waltber, welcher ein sehr interessante« Programm: „Ein Abend in Wien" ausgestellt bat. Zum Schluß des Eoncert» wird ein große« Feuerwerk vom Kullstseuerwerker Herr» Manu abgebrannt werden Taffelbe bringt sehr effectvolle Nummern, u A. als Schlußgruppe eme» Riesenfeuerregen am Musikpavillon und große afrika nische Pfauenfeder. — Bei ungünstiger Witterung sinket da« Eoncerl im Saale statt. — In einer am Mittwoch Abend im Elysium «bgehaltencn Versammlung der Fleischergesellcn wurde der aus ünf Gesellen bestellende J»n»»gSgetelle»auSschuß neu gewählt. BemerkriiSwerlh ist, daß ein ui der Versammlung anwesender Obcriiicistcr seine Genugtbuung darüber au-sprach, daß die FleischcrgcseUen bis jetzt sich noch nicht der Socialdemokrati« angeschlosse» baden. Er gab infolge dessen bekannt, daß aus de», JnnungSlage in Schwerin beschlossen wurde, die ge> eiligen Vereine der Gehilfen von JnnungSwegen zu unter- tützen, zugleich aber auch allen etwa sich dreitmachenden oclaldcmokraiischen Tendenzen entgcgenzutrelen. — Eine Versammlung der Steinmetzen beschloß, eine Wahl von Vertretern zur GewerkschaftScartrlcommission nicht vorzunehmeo, sondern die Trennung derselben dem Ver trauensmann zu übertragen, da die in öffentlicher Versamm lung gewählten doch gemaßregelt würden. Keruer wurde noch estaestrllt, daß einige Tarisverletzungen vorgrkommen sind und deshalb der Vertrauensmann beauftragt, eine Regelung dieser Angelegenheit herbeizusühren. — Kommenden Sonntag, den 3. August, Nachmittags, hält die Sächsische Fechtschule, selbstständiger Verband rcipzig (Verein zur Unterstützung Hilfsbedürftiger m Leipzig) im Gasthos zur „Golduei, Kftone" in Connewitz ihr dies jähriges Sommerfest ab. Da« Fest verspricht sehr hübsch zu werden und ist demselben dr-balb, sowie im Hinblick aus den guten Zweck, dem e» dieut, rin recht zahlreicher Besuch zu wünschen. 1t Leipzig, 31. Juli. Gestern Mittag trat in der Wiutergartenstraße ein bisher unermittelt gebliebener, etwa 30 Jahre aller Mann von mittlerer Statur, mit rothem Gesicht und Schnurrbart, welcher mit langem Rock und braunem Sirohhut bekleidet gewesen ist, au einen Knaben heran, übergab ihm ein NeineS Packetchen und ersuchte den Knaben, mit demselben nach dem Leihhause zu gehen »nd seine darin verpackte Taschenuhr dortselbst zu versetzen. AIS einstweiliges Pfand ließ sich der Unbekannte eine silberne Eylindcruhr, im Innern des Deckel« „Niax Klein >888" gravirt, welche der Knabe in der Hosentasche bei sich trug, vo» dem Knaben auShändigen. Der Knabe kam dem Er suchen deS Unbekannten nach, mußte aber, im Leibbause an- gekommen, beim Oeffnen de« Packetchen» die Wahrnehmung machen, daß dasselbe nicht eine Taschenuhr, sondern »ur ein werthlosc« Nickcluhrgehäuse enthielt. Der unbekannte Gauner, welcher den Knaben jedenfalls vorher beobachtet hat, war natürlich nirgends zu finden. — Am Mittwoch Abend verunglückte ein 26 Jahre alte« Dienstmädchen au« Großzschocher dadurch, daß eS mit einem brennenden SpirituSapparat zu Fall kam und sich hierbei erhebliche Brandwunden ruzog. Dir Berunglückle mußte im Krankenhaus untergebracht werde». — Eiu 50 Jahre alter, in Thonberg wohnhafter Zimmer mann wurde in einem Garten an der Riebeckstraße er hängt aufgcfunden. Der Leichnam wurde polizeilich auf gehoben. H Leipzig, 31. Juli. Gestern Warden zwei wegen Dieb stahl «wiederholt vorbestrafte Handarbeiter, Vereine au- Schladebach, der anderer au« Möckern gebürtig, abermals «egen Diebstahls zur Haft gebracht. Erster» batte vor einiger Zeit seiner LogiSwirthin Betten und einen Regulator gestohlen und nachmals zu Gelde gemacht, ferner hatte er sich in der Haydnstrabe vor mehreren Tagen in ein Producte» geschäst eingeschlichen und aus demsetden eine größere Partie Eigarren und eine Quantität Rauchfleisch entwendet. Endlich haben beide zusammen vor einigen Tagen aus einer ver schlossenen Baubude in der Schenkendorfstraße eine größere Partie Arbeit-fachen entwendet. * Eutritzsch, 3l. Juli. Der Eommandeur der königlich sächsischen 1. Eavallerie-Brigade Nr. 23, Herr Generalmajor von Kirchbach, welcher, wie angenommen werden darf, in Angelegenheiten der demnächst slattsindcnden Eavallcric Manöver in Begleitung deS Adjutanten von Salza und Lichlenau heute hier anwesend war, beehrte auch den Gast hos zum Helm mit seinem Besuch, um daselbst einen Imbiß n sich zu nehmen. Während der Dauer der Manöver wird ich da« OssicierScasino im genannten Gasthos befinden. — Im Eiskeller zu Connewitz giebt heute die Capelle deS königlich sächsischen 3. Jägerbataillons aus Wurzen unter Leitung seines Dirigenten Herrn Betzer ein Eoncert, aus welches alle Musikfreunde auch an dieser Stelle aufmerksam gemacht seien. ** Abtnaundorf» 3l. Juli. Vorgestern Nachmittag wurde ein Radaumacher erster Größe, der in Anger- Crottendorf wohnhafte Handarbeiter G., wegen groben UnsugkS und ruhcstörende» LarmS, der erhebliches öffentliches Acrgerniß erregte, nn kiesigen Orte festgchalten und im Qrls gcsängnisse in Gewahrsam gebracht. Dem Jnbaflirtcu schien aber der Ort, wo er sich befand, durchaus nicht zu bcbageu, er dcmolirtc vielmehr in seiner Zelle den Ofen und das Fenster und gelangte somit inS Freie. Indessen, der An reißer sollte nicht lange die goldene Freiheit genieße», er kam nur bis Mockau, wo er wiederum scandalirend auftral, nunmehr abermals eingesteckt und der Behörde überliefert wurde. H Liebertwolkwiy» 3l. Juli. In jüngster Zeit hat sich hier nach erfolgter Organisation der freiwilligen Feuer wehr auch eine freiwillige Feuer-Polizei, deren Mil glieder bei im Orte auSbrcchendcn Schadenfeuern dem Geineindevorstande Herrn Dyck, dem ersten Genicindcällcstc» Herrn Gutsbesitzer Liebncr, sowie unter Umständen auch dem Hauptmann der freiwilligen Feuerwehr, Herrn Wied ein an», unterstellt sind. Ter freiwilligen Feuer-Polizei ist bei auc brechcndcn Bränden unbedingt Folge zu leisten. — lieber das räthselhafte Verschwinden des Brunnenbauer« und Ha»- besitzcrS Staub sind bis zur Stunde zuverlässige Aus klärunaen noch nicht erfolgt. * Burgstädt, 30. Juli. Ein eigentbümlicher Un fall begegnete dieser Ta,n einem Gutsbesitzer ii» bcnack barten HartmannSdors. Derselbe wollte eines seiner Schweine, eine» sogenannten Hauer, auS dem Stalle treiben und bemühte sich, rückwärts gehend, daö Thier mit einem Knüttel i» der gewünschten Weise zu lenken. Plötzlich kam der Gutsbesitzer zum Fall und noch ehe er sich wieder auf- richteu konnte, machte das gereizte, überdies als bösartig be kannte Thier einen heftigen Augriss aus den Liegenden und riß den« BebaucriiSwcrlhcn ein großes Stück Fleisch völlig auS dem Oberschenkel, so daß der Gutsbesitzer schwer ver letzt darnieder liegt. — Ein weiterer Unfall ereignete sich in dem Gehöft eines anderen Gutsbesitzers in HartinauiiS- dorf. Ei» taselbst wohnhafter Knabe gcrieth auf noch un aufgeklärte Weise in eine Dreschmaschine »nd trug so schwere Verletzungen an dem Beine davon, baß ein bauernder Nach- thcil z» befürchten steht. — A»S Obcrpsanncnstiel wird uns geschrieben: Durch die auch in Ihrem geschätzten Blatte enthaltene ZcitungSnotrz „kcr Fleischer Richter aus Sberpfaiinensticl sei vom Land gerichte Zwickau wegen Verkaufs in Fäulniß übergegangcucu Fleisches zu 0 Monaten Gcsäiigiiiß verurtheilt worden" ist der gute Ruf unseres so schön gelegenen, von Svmmcr- srischscrn viel besuchten Ortes — eS sind zur Zeit wie jede« Jahr bisher 2 Leipziger Fcricncolonicn brer — schwer ge schädigt worden. E« sei oahcr hiermit ausdrücklich betont.
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