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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.06.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-06-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188906116
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18890611
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18890611
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1889
-
Monat
1889-06
- Tag 1889-06-11
-
Monat
1889-06
-
Jahr
1889
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.06.1889
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Volkswirthschastliches. M» ft» dich« Thikl bestimmt« Sendung« sind za richte» a» de, verantwortlich« Redactknr deffelbe» T. G. Lax t» Leipzig I«r allzemeiur» GeschLftslage. lam a«ng laa, vor d« falsche» Vorstellungen and irrige» Schlnßsalger,»«»» grwaru» werden, zu weiche» die derzBtige günstige Bmrtdeilung der allgemeinen GeichästSlagr nur», leicht «era,lasiun, giebt, wir die» durch Gründungen und Spekulativ»«» au» neuester Zeit leider dewieien wird, Klar und gemeiuverftäudiich spricht sich dazu die.Tägliche Rundschau" aut, der wir nachstehende Zeilen entnehmen: Scho» vor einige» Monat« war Gelegenheit g-boten, an der Hand der Iadresberichle der bedeutendste» deutsche» Handelskammer, den erfreulichen Stand der Handel«, und Jad»strieeu:wickei«ng in Deu»fch>a,d hervarzahebea. Im Allgemeiae» lauiet« da« Unheil der detresfend« Fachmänner dahin, daß eine Zunahme de« Absätze« and befouder« de« Absatz«« aus »»«ländische» Märkten nochzuweise» und i, Folge dessea eine regerr Thätigkeit in den Fabriken ein- getreten sei. — g, ei,em gleichen Ergebniß kommen auch die kürzlich von den wer bayerischen Fabrikiulpeelor« obqeftoitetea Bericht«. Auch sie erkennen an, daß die industriellen Verhältnisse elue Besserung erfahren haben, daß di, industrielle Thäiigkeit ein, Zunahme erkennen lasse und bah in Folge diele« Umstande« weder Arbrttsmaugcl noch Lohnvetininderuageu wabrgenommr» seien. So erfreulich nun auch die Thaisache ist. daß die wirthsch istlicke Noth gewichen ist, so dedeaklich sind die Folgen derselben aus de», Gebiete de« Handel«. Fast scheint e», al« ob viele, durch den günstige» Stau» der Dinge verleitet, sich dem leichtfertig« Wahn überlassen, daß e« in Zukunst der deutschen Jndustrietbängkeit gar nicht mehr fehlen kiune uud der Zeitpunkt daher g eignet sei, um ihr durch Vornahme von Umwandlungen industrieller tlrbeilsstttteu in Aktien. Unternehmung« noch weiter« Antrieb zu geben. Nie gilahr. und verbängnißvoll diese Uederschitzung und künstliche Empörst»aubung eiuer güuftigen industriellen itoujunetur ist, hob-u die Jadre l873—77 bewiesen. Mäge di« Lehre derselbe» iür Deuischlanb nicht verloren sei». Allerding» hat stch seit jener Z-it Deutschland« Leistung« iähgkett gnaz außerordeatl^v gehoben, und die unermüdliche Au«, dauer d«ti«hea Fieiße« hak überseeische Märkte gewonnen, aus denen wir mit uuierea Waaren jetzt die ersten sind. Sollte ober eine neue Zeitepoche der Gründungen herannah« und damit zugleich auch wieder der Beginn einer Maffenerzengung von Waaren drohen, so würde e« sich bald zeigen, daß dieselbe nur aus «ölten ihrer Güte eintreteu kann, und daß bei sinkender Boriressltchketk die anderen Völker un« aus den fremden Märkten au« dem Felde schlagen würben. Darum ist e« dringend zu wünschen, daß die solid« Geichäst«welt sich nicht dazu verleite» lassen mäge, der Gründerwuth ihr« Hilse zu leisten. Die definitiven Hauptergebnisse des deutschen tvaarenhandels im Lahre 1888. Da« Aprilhest der Monat»heste zur Statinik de« deutschen Reich« für 1889 theilt die definitiven Hauptergebnisse der Statistik der Waaren.Eiusuhr und -Au-iuhr »ach den, Wrride iür da« Jahr 1888 mit. Hiernach belausea sich für die« Jahr die bcrechacie» Wcrth- jummen der Einfuhr in den freien Verkehr aus 3435 9 Mill. Mark « Au-suhr au-dem - - - 3852,6 » - sa daß sich eiu Plu« der Einfuhr von 83.3 Mill. Mark ergiebt. Wenn aber der Werth der declorirten Ein- und Aussubr vo» Gold und Silber in Barren und Manzen, al« wenigsten« zum The l lediglich zur Au-ileich«nq von Zahlung-v-rbindUchkeilen dienend, in Abzug gebracht wird, io berechnet sich der Bfirch der Einfuhr m den freien Verkehr aus 3290.7 Mill. Mark » Au«Iuhr au« dem - <- . 3205.9 . . da« Plu« der Einfuhr daher aus 84,8 Mill Mark. Diese« D u« hat sine» Grund hauptsächlich in der starken Zu nahme der Einsuhr, besonder« von Kohl«, t^olz, Erzen, Lhilisalprter wenngleich 1mmer?fn"recht 'Neulend, doch nicht so erheblich, wie b«! der Elnsuhr aewtse» ist. Die Ursache» dieser geringeren Zunahme der Au«suhr sind in,besondere zu suchen in dem Rückgang der Zucker, »»«fuhr und in dem Umstand, daß die AuSsuhr nach Oeüerreich. Ungarn und Italien, welw« in Aussicht aus die im Jahrr 1887 da- selbst beschlossenen Zollerböhuagen sich in diesen, Jahre Hoher al« gewähnlich gestellt hatte, in Folge dessen im Jahre 1888 weniger hoch war. Weiden die Wertbsnmmen au« dem Veredlung«verk»hr, d. b. die Wertke derjen-gen Waarenmengen, welche unter Zollcontrcie im Jahre 1888 zum Zweck der Veredlung, Verarbeitung oder Repa ratur in da« deutsche Zollgebiet ei»- und narb erfolgter Veredlung wieder au«gesührt wurden, odor welche, ebensall« unter Zollcoulrole, in demselben Jahre au« dem deutschen Zollqebiet zu dem gedachten Zweck noch dem AuSlande gingen und von da in veredeltem w. Zu. stände »urlickkam«, in die vorstehenden Werth, der Einsuhr in den freien Verkehr bezw der Sulsuhr au« demselben eingestellt, so er- geben sich folgende Beträge: Einfuhr in den freien Verkehr, mit Einschluß de« Ber- mm m-ri edlung-verkchr« 3495,5 Au»iuhr an« dem frei« Verkehr, mit Einschluß de« Ber- edlung-verkehrt 3444.3 Plu« der Einsubr 51.2 und nach Abzug de« Nerthe« der declarirtea Eia- und Ausfuhr von Edelmetallen in Barren und Münzen: Einfuhr in den freien Verkehr, mit Einschluß de- Ber- Mm.vi-rl edlung«verkehr« 3350,3 «li«suhr au« dem frei« Verkehr, mit Eiasch uß de« Der- edlung-verkehr« 3279.6 Bon dem fall« aus die Eingang uud W-rihe der: Plu« der Einfuhr 52,7 Au«gaug im Beredlu»g«verkthr eat- zur Veredlung im Inlande eingegangenea Waaren . . nach ersolgier Bered.ung im Au«la»de von da wieder eiu» gegaagene» Waaren Mtll. M-rt 37,6 280 dagegen auf die Werth« der: zusammen Eingang 59,6 zur Veredlung im AuSlande ausgegangenen Waaren . . nach erfolgter Veredlung im Inlande von hier wieder auS- gegangmen Waaren MUl.M-rf 18,0 73,7 zusammen AuSgang 9l,7 Tie Werthvermehrung durch die Veredlung beträgt demnach: bei den im Inland- veredelten Maare» 36,1 Millionen Mark, - - - AuSlande - - 4,0 . » Zur richtigen Würdigung der Einfuhr, und AuSsuhrzahlen über. Haupt ist daraus hinzuweiien, daß Hamburg und Breme», so wie e nige preußische und oldenburgische G.bietStheile am 15. Oktober 1888 dem deutschen Zollgebiet angeschloffen worden sind. In Folge besten befinden sich von dieiem Tage an, außer den badischen Zoll. aiiSichlüste» nur noch da« Freibaieugrbiet zu Hamburg, die Hasen »»lagen zu Bremerhaven und Geestemünde mit den angrenzenden Veiroleum-Lagerplätzen und die Hafeuanlagen zu Luxhaven außer halb der gemeinschaftlich« Zollgrenze. Im Nordwesten der Stadt Bremen am rechten Weieruser ist vom gleich« Tage an ei» Frei- bezirk eingerichtet, welcher al« eia im Zollgebiet liegende« Freilager (g. 107 de« VereinSzollqeietze«) anzulehea ist. In derselben Weise bildet der Hafen zu Brak« «in Jreigebiet. Selbstverständlich sind diele Territorialänderungen de« Zollgebiet« von wescnilichem Ein floß aus den Waarenverkehr desselben gewesen, die« um io mehr, al« mit den voirnaligen Zollau-Ichüste, große Mengen zollpstichtiger und zoll freier Waaren in« Zollgebiet gekommen sind Der Vergleich mit dem Vorjahre ist daher nur in beschränkter Weile zulässig. Im Vergleich zum Jahre 1887 ist die Emiuhr im Jabre 1888 der Menge nach um 2 481 062 t. dem Werth« nach um 247,1 Millionen Mark, die Ali«suhr dagegen der Menge nach um 1244 695 r und dem Werthe nach um 162,5 Millionen Mark gestiegen. Nach Ab. »ug von Gold und Silber in Barr« und Münzen stellt sich die Zunahme der Einfuhr der Menge nach ans 2 481 012 t, dem Weithe noch aus 166.0 Millionen Mark, die Zunahme der Au-suhr dagegen der Mroge nach aus 1 244 613 t und dem Werth« nach aus 70.6 Millionen Ma,k. Wie Krim Werth, so ist auch bei der Menge die Zunahme der E.nsiihr im Wesentlichen herbe geiüdrt durch eine erhebliche Sieia«. rung dee Elnsuhr vo» Braun- uud Steinkohle». Ban- und Nutzholz. Erzen. Ehiliialpeter und rohen oder bloß behauenen Steinen In» oesammi e-gebe» wese Waarenartikel eine Zunahme der E niuhr >m Betraa« von rund 8 212 326 t. Daneben haben Sämereien und «ewächie sür A»«saal, Furier und Gärtnereien re., Abiälle und Dünaung-mtttel. roher Paste« uud Eaea», aeaohren« Getränte, Oel- fruchte, iette vel, »,d Ntaaeaiöl«, Rahftoff» nutz Fabrikate ber chemische» gvvustrtr. Farbemainialt«, un» Farbewpar«,, G«»ß»ff«, Rohstoff« »nd Fabrikate der Tboninduftrie. rohe und unedle Metalle, eininch bearb«ttrte« Vau- und Nutzholz, Rohstoffe »nd Haldz ug der Papierindustrie, rode Häute und Felle. Spinnstoffe und Malchin« erheblich vermehrte Einfuhren auszuweiien. Diese Mebretnsudr wird dem Gewichte »ach dnrch die Minder- eiisudr von Br«. Nahrung«ml,telu thierischen Ursprung«. Getreide und anderen mehiiaen Nahrung«stoffen, Obst, Früchten und Gemüie, sowie von serrrgen Eisenwanren nur zum geringe» Theil o.utgewoge». Die Zunahme in der Meng- der Ausiudr ist im Weieaiiichen veranlaßt durch eine größere AuSsudr vo» Steinkohlen, Eoat» und Erzen (»»lammen -s- 1 343 032 t). Außerdem ersitbr eine Erhöhung die Butsuhr von Abiällen und Düngung«mitteln, Kariosteln, Mehl, sriichem Ödst, Rohstoffen und F-ibrikaien der Oel. und chemische» Industrie, Schnitz, und Fiechlstoff n, Lumprn und Halbzeug (Halb- stost) Iür die Vapterindustrir, Spinnstoffen und Maschinen. Jaögeiammt belauf« sich diese und sndere minder belangreich« Steigerungen drr A»«suhr höher al« die Abnahme der Ausfuhr bei andrt« vaarenartikeln, obwohl dieselbe bei einigen recht erheblich war. In vieler Beziehung kommt ««besondere in Betracht die Wiederaulsudr vo» Kochsalz, paffeesurrogatea. Zucker, gegodrrne» Getränk», Thon- und Porzellaawnaren. roden unedlen Metalle», iowie ander« Fabrikaten der Metallindustrie, firner von Bau - und Nutzholz, Holz, und Gchnltznnare», Fabrikat« der Papier- und Texttt.Jadustrie, Eisend» dniahrzeuge» re. Die Zunahme der Nerthsummen der Einsuhr uud Aulfuhr ist natürlich auch beeinflußt von dcu Prei«verLuderun-en. die von 188? ous 1888 eingeirei« sind Berechnet man. um diesen Einfluß zu beseitigen, die Eiu- und Au«suhrwrrthe, noch Abzug der Weithe von Gold und Silber in Barre» nach den Preisen, wie sie sür 1887 sestg-ftellt worbe» find, so ergiebt sich eine Steigerung der Einsudr um 2Si,7 Millionen Mark sftant der wirklich eingeirrien« von 347.1) und eine Steigerung der Au«Iudr um 180.3 Millionen Mark (statt der wirk,ich« von 1S2H). Die PretSänderung« au sich haben als» den Werth der Wfnsuhr um mehr al» 4'/, Milliouen Mark derab. gedrückt. denj«uige> drr >o«suhr dagegen um mehr al« 42 Mill oneu Mark gehoben. Die Hamburger Waaren-Liquidationscasse. * Wohl selten ist über «ine handeltwirtbschaftliche Tage«srag» so viel pro und oonlr» geschrieben worden al« über die, welche da« Hamburger Lermlugeschäst und die Waaren.Liquida- tion-.Tasse daielbst betrifft, und ene stattliche Reihe von Bänden würde dazu gehören, wollte man alle die Uriheile» Anschauung« und Meinungen darüber in Einem «ujammensaffen. Die ausschließ lich oder vorwiegend vo kSwirthschafiliche Presse ha», mit nur wenige» ittuSnnhm«, sich daraus beschränkt, die wichtigste» sachmäanilchen Beußerung-n aus beiden Lagern über die Angelegenheit zu dringen, und zwar durchaus in richtiger Erkennung der Sachlage; den» bei io schwierigen wirthschasil'chen Angelegenheiten kann nur ein« vast, sländi.ie K.üruug erreicht werde», wenn die bezüglichen zum Au«, druck gebrachten Gedanken von der einen wie von der anderen Seile sorgfältig gegen eiaander abgewogen werden. Was da« Hamburger Termingeschäft und die Waaren-Ltqui dationS-Caffe daielbst betrifft, so sind di« meisten der Urtheil«, die vo» berittener Seite komme», dahin zuiammenzuiassen. daß ma» gegen da« Termingeschäft an und für sich in der Hauptsache nicht so viele Argumente dringt, al« gegen die Waaren-Liquidation«. casie. Aas dieiem Standpunkt steht auch die Handelskammer von Wesel, die in einer un« vorliegenden, umfangreicheren, von hoch- geichätzter Seite der Redaktion drS voikSwirittichaitlichen Theile« vom „Leipziger Tageblatt" üdermiitellen Denlschriit die ganze Sachlage noibmai« eingehend erörtert und dabei manche Gesichtspunkte ent. wickelt, die auch wir unser« Lelrra nicht glauben vorenihali« zu sollen. Di« Handelskammer za weiel berührt zunächst die vo» der Hamburger Haudeltkammer vrrsaßte bezügliche Denkjchrtst vom März o., verleiben vorwerseud, daß sie leicht über di- Wirkungen ^ftr' u7d1i°nrum«irn'aE'e7'"U^ M kammer auch die günstigen Wirkungen de« Kaffee-Iermingeschisi« sür de» Handel nicht verkennt, so erklärt sie sich doch unumwunden gegen die Waareu-Liquibitioalrasse und bemerkt zunächst, daß Nicht allein der Effectivdandel, sondern auch die Eoniumeiitea in erheblicher Weise durch da« jetzige Zeitgeschäft geschädigt würden. Zur Begründung vieler Bei.auplung wird zunächst angeführt, daß jede« Risiko naturgemäß die VerlausS-Prämie eihöhe, daß die Ueberspeculation dem Essectivhandel und dem Lonsum dcn Eonjuncturniitzen raube uud durch Biankoverkäuse b« Producentrn schädig«, und daß ber Jobber die Wgoreu verdirbt. Wir brauchen aus diese Behauptungen nicht d>ö Näh ren einzugehen, e» sind die« handgreilliche Wohrveiten. die keiner spe. reuen Darlegung bedürieu. Ferner wird auSgesührt, daß die Waaren.LquidationScasje iür den Hamburger Platz eine Sur- laxe ichasse. indem der inländische Händler bei Linläufin vo» Ham burger Händlern zu kaufen g,zwu»gen sri, er känne niait direct durch km Makler kaufio und müsse ftir den Einkauf 1'/, Pror. Commiision zahlen. In Zeiten, wo Rückgang befürchtet wird, empledie die Ham burger HaudelSkammer Beisicherung de-Einkauf« durch Verlaus ve<- selben OuautumS aus Termin, der Inländer müsse dem Hamourger Händler also wieder 1 Proc. Eommission sür diese Operation zahlen. So lange die wildesten Lpecuiaiions.Eleniente au« all« Ecken an- gelockt werden, io fährt die Wesrler Dealschrift fort, wüiden auch die gefährlichen Zeit« nicht aushüren, die natürlichen Conluncturm würden so häufig von den künstlichen Schwankungen unterbrochen und verschob« werben,daßderIiiländ. r immer hinrni dem Huiiiburger zurück flehen werde. To« «tichcide Uder Sein oder Nichtie n iin Kaffeegeichüsi«, der inländische Grossist sei dadurch aus den Aussterbe-Lial gefitzt.— Gegen die natürlichen Lonjunclurea. welche fauich große und kleine Ernten verinsachi werden, habe man stch früher nie versichert. Diese großen Gesichtspunkte entziehen sich nicht der Beltchnung de« Einzelnen daraus habe der ganze Handel sei» Augenmerk gerichtet die Bewegung verlaute in gewaltigen Wellen, mit denen e« sich jedoch rechnen lasse. Die Bewegungen aber, welche deute mit der durch di« Liquidation-kaffe verzwanzigfacht« Geldkrast künstlich erzeugt würden, entzögen sich aller Berechnung und gegen dieses durch die Liguidation-casse grobgezogene Uebel solle sich der Handel bei der Liquidation-casse auch noch selbst vrr- sichern! Des Weiteren bemerk» der Bericht, daß bei ruhiger guier Afforti- rung drr Lager sich auf allen Siusen beim Ziviichenhändler Auöschußwaaren, welche zu billigeren Preise» den weniger Be mittellen zu Gute komme», bilde». Statt dessen herrsche heule an den Mäelten die regste Nachfrage nach ordinairen Kaffees, weil dem Vermiltter keine Zeit und kein Verdienst gelassen werde. Hohe Preise entwöhnl« die Arbeiterklassen vom Kaffee, uud diese verfiele» daher leichter dem Branntweine. Die Weseler Schrift gehl nun ganz auSsührlich auf statistische Vorlagen «in, um darzulegen, wie kolossaler Borrüthe an Aassee der Termmhaodel zu leiner Grundlage bedari. Sodann wird Havre, da« im Koffeehandel Frankreichs «ine ähnliche Rolle spiele wie Hamburg ia demjenigen Deulickland«, mit Hamburg m Parallele gestellt uud ebmsall« unter Herbeiziehuug eine« großen Zahl«, material« (dal wir übrigen« rückjichtlich de« Raume« übergeh« müssen) dargeleg«: 1) Havre« Antdeil a» der Versorgung Frank reich-; 2) Ambril Hamburg« «nd Havre« an der Sa»t»«.Au»iuhr 3) Hamburg« Einfuhr au« Frankreich; 4) Anlheil Hamborn« und Frai kreich« au der Versorgung Deutichland« in de» freien Verkehr de« Zollgebiete«; 5) Kaffee-Eintuhr in Hamburg und 6) Hamburg» Einsuur au« Brasilien nach Eigenhandei und Durchfuhr. Die >r dies« Abschnitt« angeführten Zahlen sollen als Gegenstücke zu den jenig« der Denkschrift der Hamburger Handel-kammer diene»; da« Gleiche gilt auch von den iolgeubea statistische» Tabellen über die Totale,»fuhr von Kaffee, die Su«illhr von Java uud Leylou und die Liusuhr von d« verschied«« Brasil-Kaffee« ia Hamburg Boa Bedeutung erscheint, wa« über die Wichtigkeit ber Er dalluaa eine« deutschen Kassee-Welimarkte« von der Weseler Denkschrist gesagt wird. Da heißt e«: „Es ist möglich, da, die Arbeit der L auldanonetoffe in Havre, so lange Havre drr eiu zige «lopäische Terminplatz mit Liquidatiouöcaffe war, ous die ander« Märkte einen verblüffenden Eindruck macht«, aber nachdem jetzt an den »aderen Hauptmärkte» ebensall« die Einrichtung existirt. verliert dieselbe deu N>inbu«, und mit jedem Tage ireie die per beerende Wirkung mehr hervor. Untrr oem Einflüsse des Glück«. ip:el« müsse die productive Arbeit leiden und der rerlle Handel ent arten, ich»» de-doib. weil ihm zu Gunsten de« Tee,ninip>els Lapttal entzogen werde." Die« wird nun werter gesponnen und dann br merkt: Nach den vordirgegangenen Ausführungen sei kaum noch zu erklären, daß di« Liqmdaiionscaffe sür die Stellung Hamburg« ni« Weltmarkt nicht al« nöthlg »u erachten sei. Hamburg lei einer der -Anstigk gelegt,«» und, »ach Errichtung d«< Freidaleu« „d E>n- rtchluug ber neu«» Dampserlmi« eiuer der beaünftigft« Seebis« tzrr Welt, «s h4b« »l»«» svlib» eure,Ische» Ha»dkl«stand, uud w«n e« denselben uicht durch die L^quidatioitcaffe Verderb« laffe, so werde e« iriue Weltstellung sehr gut wahren Der Gewinn, d-n dir Liquidaiio»«caffe nach Hamburg bringe, wrrde ihm keinen S-gen dring«. Die productive Kraft liege »ich! iu ge wonnenem Reichidum, sondern in der Energie uud dem Ebarotier der B völkerung. Mit dem Glücksrad und mit der wilden, ungedeckte» Uebeispecuiatioo sei noch kri» Haudeisplntz im Kamps un,« Dasein oben geblieben. — Im Iutereffe de« nationalen Wohlstände« sei e« äußerst wichtig, daß die natürlichen B«zug«quclleu einet Lande« nicht künstlich verschoben werden. Der Weikler Bericht geht »UN ou«iührlich aus die Hamburger Schrift, w-Iche den Terminhnndel vnd die Liquibationscaffe zu »er- thcidigeu sucht, etu, dieselbe Puiict sür Punkt widerlegend. Da wir hier nur zu reseriren dabeu uud da ferner der Raum iür lang »„«gesponnene Meinung«äußerungeu unzulänglich ist, so wüsten wir e« un« Verlage», daraui etnzugede». Vielleicht giebt sich später eiu- mal Gelegenheit, aus bwie Ausiührung« nochmal« zuiückzukommen. vom Termingeschäft heißt ««, daß diese« schon lange bestanden habe, bevor Jemand an Liquidation»«!!« dachte. Diele letzteren srieu eine von Amerika 1882 tmvortirte Erfindung der Neuzeit und unter de,n Vorwände, da« Termtuqeichäsl zu schützen, sei« sie weiter uicht« als Treibhäuser sür Termiugeichäfte. Von den durch die Homdurger Enste gebucht« Geschäften waren in den Monaten Sep- Ikmder, Oktodcr, November, December de« Borjadre« über 95 Pro- ceni. im Januar, Februar, März. Avril über 96 Procent Differenz- geschälte. Ia der Spekulation giebt e« große Unierichiede: die geluiide Spekulation spart iür magere Zeilen, die Ueberipeculatiou sei da« schlimmste Schmarotzergrwäch« an der Sparbüchfi de« Voile«. Der Kamps gegen die Ueberipeculatiou fii übrigen« nicht neu, schon vor 100 Jahr« sei Gras Mirabeau iu Araakrrich dagegen zu Fette gezogen. Für den nationalen Woblstaad lei«» vo» höchstem Interesse, daß der Verkehr zwilchen Producealen und Lousumenten ei» möglichst dirccter sei, dieLigu dn»io„Scafl« aber sammelte» vermittelst ihrer unzäh.igen Makler. Eommissiouaire, Agenten rc. au« beim ganzen Reiche ein Heer von Schmarotzern, welche« sich heute mehr und mehr zw schen den Prodlicent« und den Lvusum - Vermittlern zur Beriheuerung der Waaren einichieb«. Wen» da« jetzige Suslem in Hamburg io weiter sortschreiie, so werde «ia großer Zucker-Term'»markt eine unoulbleibitche Folge sür Hamburg sein und der Fall känne dann «ialreten, daß dl« Baisfier« durch brutale« Aiibiel« den Werth von Runkelrübeuzucker unter den Exrortwerth dring«, gerade wie in den 70rr Jahren die Standard Oil Company deu Exportwert!, von Petroleum unter dem Produc>io»«iverih gehallen bade. Nach einigen wetteren gegen d e Hamburger Liquidoiion-casse gerichteten Bemerkungen schließt die Weseler Handelskammer ihr Gutachten, da-, wie schon au« dem voisiebenden kurzen Auszüge hervorgrht, viel sür den gesammteu Kasseehaudel BeherztgeuswertheS enthält. Neue Patente. Bericht de« Patent-Bureau» von Gerson är Sachse, Berlin 8VV. Zur Herstellung von konischen Faßspundea au« Holzstäb« von geeigneter Länge, Breite und Stärke wendet H Zacharw« in König«. Vera i. Pr. eine selbsttbätig arbeitende Maschine (Pat. 46 720) an. Zuerst werden die etwa einen halben Meter laugen, i» der Brette und Stärke den Abmessungen der gewünsch« Spunde eatiprechenden Stäbe durch eine Grupp« von Krel-säg« in einzelne Bfirkaniklötzchen geschnitten. Letztere werden unter einen Stempel geschoben, der durch ein mit geeigurier Schneidkante versebene« Gelenk au- jedem Klötzchen eiuen Lyitnder ausstonzt. Diese Lyllnder gelangen über ein ionische- Gesenk, io weiche- sie hineingepreßt werden Nachdem sie au« letzteren durch einen Kolben herauSgedrückt sind, zeigen sie di« bekunnte Gestalt der konischen Faßspunbe. An Tküren bringt L. H. Poetzich in Dre«den eine Schutzvor. richtung (Put. 46 404) an, deren Ausgabe e« ist, da« Liuklemm«, von Gegenständen zu verbinde«. Um diese« zu erreiche», kommeo zwei Schutzleistei zur Anwendung, von den« je eine sich beim v», »yu. vor eine der -Schmalseiten der Thürsüllonq legt. Beim Schließen der Thür werden diese Schuhleisten lelbstthäiig wieder zurückgeführt und bringen hierbei dt« in ihrem Bereich b«. findliche, Gege,stände nach außen. Der Mechanismus, mit dem die Schutzsetfte, in Verbindung steh«, ist oberhalb der Thür an gebracht. Da« Blasinstrument für Kinder (Pat. 46 566) von v. Dorner in Fürlh besitz! eine Scheibe, dnrch deren Drehung eine bestimmte Melodie geipiell wird. Die dleier Melodie entsprechende» Har. moiiikastimmen sind in der erforderlichen Reihenfolge ,u die Scheibt emgefitzl. Zwischen die Kurbel, durch welche die Scheide gedreht wird, uud letztere i-lbst ist «in Einzohnqetriebe eingeschaltet, welche« die Stimmen ruckweise vor die Lusilpalie beiörderl, vor der sie deu entsprechenden Zeitraum stehen bleiben. Infolge dessen wird jeder rinzelue Ton klar und teuilich zum Ertönen gebracht und die Me> lodie regelrecht abgespielt. Während massive« rubinrotbe« Gla« bisher nur mit Goldver. bindungen herzustell« war und deshalb, außerdem aber auch durch seine schwierig« Verarbeitung, sehr hohen Prei« hatte, ermöalichl e« da« Bcrsahren (Pat. 46 596) dcr Gräflich Gchassgotsch'lchru Iolephiueudülte in Schreiberhau in Schlesien da« sogenannte Rubin ',« mit Kupfirverbiliduugen und damit zu billigem Preise zu erzeugen. Da« Kupseroxydul, welch,- zur Berweadung kommt, wird iu einem ganz bestimmte» Verhältnisse, ebenso die Ziunaschc beige- mischi; außerdem wird entgegen verwandten Verfahren nur eine einzige Schmelzung vorgeaommeo. da sie ihr» diebische Natur nicht verleugn« Ainn«. Da dt« Argen- tiuier soft ausschließlich Viehzucht treiben, so ist auch an eine Eon- eurreuz nicht zu denken. Die in Argentinien wohnenden Ausländer sind ia weit überwiegender Anzahl Italiener, vo» denen der Deutsche, da sie einer befreundeten Nation angehören, nicht» zu beiürmie» dat. Ander« ist es freilich mit der von idaen zu erwartenden Cou« currenz. Der Italiener üdertrifft bekanntlich den Deutt-deu an Fleiß und Sparsamkeit weitaus, io daß zwei Deuticke kaum merr leisten al« ein Italiener. D,e Zahl der nackt Argentinien aus- gewanderten Italiener mag sich bi« Lude 1868 aus etwa eine Million belauien. E- ist diese Zahl jedoch be, dem ousgedehnten er in Frage koiiimeoden Gebiet (420000 qlcm, siehe oben) von geringem Belange. Außerdem ist e« ja auch gar nicht nütbig, daß irder Einwanderer gleich Exvortsarmer wird. Auch werden ihm. leibst unter den «vergünstigst« Verhältnissen, nirgend« die gebratenen Tauben in den Mund stiegen. Wett bedenklicher scheint uns der Umstand zu sein, daß auch aus rgenlinischem Baden die Landspeculaiion bereit« begonnen bat und besonders englische Lapftalistea e« sich angelegen lein lassen, da« beste und am voribeühaiiestrn gelegene Land n> ibre» Besitz zu bringen. Dadurch verringern sich natürlich die sonst so günstigen Aussicht« sür den Einwanderer nach Argentinien immer mcdr. Weiterhin ist noch Folgende« h> rvorzuheben. Die politischen Verhältnisse bieten nicht« Nachteiliges. Die Zeit drr Unruhen schein, endgiltig vorüber zu sein. Die Verfassung ist im Wesentlich« terjenigen der Bere tilgte» Staaten Hochgebildet; sie beruht ous der Grundlage dcr Freiheit und Gleichheit und gewährleistet die Freiheit de« Gottesdienstes, de« Unterrichte- und der Presse. Freiheit der Arbeit, de« Handels und der Gewerbe, Uoverletzlichkeit der Person und de» EigenidumS, Gleichheit vor dem Gesetze, ohne Rücksicht aus Zarbe oder Abstammung. Die Fremden genießen in jeder Beziehung gleiche Rechte und Freiheiten, wie die Eingeborenen, und sind frei von Militärdienst. Nach einem Aufinldoi» von zwei Javreu wird ihnen, aus ihr Ber. langen, brr Bürgerbrief unenigeitlich zngestellt. Alle im Lande geborenen Kinder sind von R'chikwegen argeuliaische Bürger. Der Ueberiahrtsvress von Europa nach New-?)ork ist be deutend billiger al« derjenige nach Buenos AyreS; alle n wenn man erwägt, daß der Auswanderer in New-s)ork augekommen, noch ein« weite Rette au« eigenen Millein zu bcneeite» hat, bi- er in den eraen Westen oder sonst an tea Ort gelangt, wo er billig Land erwerben kann, wogegen von Bueno« Ayre» au« bi« »unl Nieder- lassungSpui cte im Innern de» Lande« alle Unkosten von der o rgrnlinischeu Regierung übernommen werden , sollt vielleicht an, Ende die Auswanderung nach Argentinien noch billiger al« diejenige nach den Vereinig!« Siaaten. Die Ausschi ssung der Einwanderer und ihre Beförderung in die Eillwaudkierherberge findet aus Kosten der EinwanderungSbrhöide statt. Man muß sich jedoch vor der Au-schiffung bei dem an Bord kommenden Beamten hierfür anmrlden. und bat nur eine Kleinigkeit für den Transport seine« Gepäckes bis zum Zollhaus zu entricht«, wenn er die- uicht leidst besorg« will. Im AuSwandercrhauS er hält jeder Einwanderer während fünf Tagen »nenigelilich Kost und Logi«. Während dieser Zeit hat tue Anmeldung bclreff« der Weiter reise stattzufinden. Nbermal« unentgeltlich wird dcr Einwanderer mit sttnen Effecten »ach jedem beliebigen Orle in, Innern de« Lande» besörbert, den er zu seiner Niederlassung qewäbit hat, und aus dieser Iulandreise wird er auch in der Regel beköstig«. Alle« wa- zu eigenem Gebrauche milgebracht wird, ist zollfrei. Waaren hingegen wüssen den EuizaagSzoll eatrickten. Pässe werden de» Reisenden nicht abverlangt; jedoch ist der Besitz von AuSweiS'christe» in manchen Fällen nützlich. Die E»iwanderung«bekörde dai auch eia amtliche« Nachwe,sung«bnreau eröffnet, wo die Einwanderer uniuigelilich Auskunft erhalten über olle au» der Stadt und von dem Lande cin- gelauseurn Nachfragen nach Arbeitern. Angestellten, Dienstboten ,c„ und wo sie auch die Bedingungen iämmtlicher in drr Bildung de- griffen« Ackerbaucolouien ersahren können. Ferner besteht seit 1878 Zn deutscher HrlsSvereiu vnd seit 1882 ein Verein »um Schutze ger manischer Einwanderer, an den man sich mit vollem Vertrau« wende» Ina»; dieser Verein weist auch offene Stellen nach. Da» Büreou ist Ealle Euyo 26. Endlich ist vorhanden ein deutscher Krankea- vereia Lalle Santa-Fe 546. nach dessen Satzungen jeder von Europa kommende Deutsche, weicher im Lauft der ersten vier Woche» seiner Anwelendeil in B»eno«.Ayre» sich als Mitglied ousnehm« läßt, aus sosortige Unterstützung in Krankheitsfällen Aniprucki machen kann. Zur Orfinttrung wird dem NeuankSmmling der vom Buchhändler Ernst Nolte, Cangallo 115, herausgegebene. „Fremdensührcr Lurch BueuoS-AyreS", mit Plan der Stadt, sowie da- „Deutsche Adreß. buch von BuenoS-Ayres", willkommen sei». Schließlich bemerken wir noch, daß in Berlin IV Killerin Angusta- Straße 74, 1. ein amtliche- InsormationSbüreau derArqe». tinischen Republik besteht, da« aus schriftliche oder mündliche Anfragen kostenfreie Auskunft über sämmlliche Land betreffenden Verhältnisse rrtheilt. A. Schroot. Argentinien als Auswan-erungsziel. Bon allen Au«waaderung«zielen, die der Empfehlung werlh sind, glauben wir Argentinien obenan stillen zu können. Von der Auswanderung nach den Bereinigten Staaten haben wir berrit« ge warnt. Canoda ließe sich »och eher vertreten, ba< Hochland von Mexiko vielleicht auch, weniger schon Australien, dagegen vereinigen die Mittleren Theile von Argentinien alle Erfordernisse, welche der Liiiwaiiderer zu stellen berechiigt ist. Dieser Dhcil, da- sogenannte Flußgebiet, liegt ganz in drr gemäßigten Zone und hat ein au«, gezeichnete«, schöne«, angenedme« und gesunde- Klima, wie «S wohl nirgend« bester anzutreffen ist. Die Sommerbitze, welche z. B. in ber Gegend von Santa Fe 36 bi« 38 Grad LeisiuS nicht übersteig! ist keineswegs unerträglich und hindert den Europäer nicht an der reldarbeit, welche nur um die Mittagsstunden unterbiochen zu werden braucht. Der Winter ist kurz und gelind, man bat gewögulich de« Morgens Reis und Abend« wird eS kühl; in der Miliagszeft ist die Temperatur jedoch gemäßigt. Der Ackerbau kann folglich da« ganze Jahr hindurch betrieben werden. Da« Thermo,neter sinkt selten bis aus 5 Grad unter Null, und dann nur aus kurze Zeit in der frühen Morgenstunde. Sobald die Sonne hoch am viwmel steht wird e« gemäß gt warm, und im Winter genießt ma» häufig die schönst-n Tage. Diefi Jahreszeit ist sür Gemüsebau uud Blumenzucht sogar günstiger, ai« der Sommer. ES regnet viel seltener ol« in Europa; der Himmel ist fast immer klar und unbewölkt. Der Regen ersolqt in der Regel durch starke lobende Gewitter, welche durch den kaiien und heftigen Siid- westwind (Pompe oi vertrieben werden. Auch andere Winde sind diiufiq, und gänzlich« Windstille ist eine Seltenheit. Der Nordwind ist äußrrst schwül und lästig und wird, wenn er längere Zeit an- hält, wa« glücklicher Weile >elt« eintrifft, geradezu unenräglich Die G'witterregen sind sehr ergiebig und genügen in drr Regel dem Bedürfnisse de« Ackerbau»«, zumal wenn man bei der Bearbeitung de« Boden« aus diese Verhältnisse Rücklicht nimmt. Temperatur Wechsel sind häufig; denn da« Flachland ist nach Norden und Süden offen und weder gegen die heißen Lütte der einen, noch gegen die kalten der andere» Sette geschützt, io daß ein Windwechsel ähnlich wie in den Verein. Staaten von Nordamerika manchmal raiche Ber inderungen nach sich zieht. Die Bodenbeschassenheit läßt in dieiem Theil der Republik wenig zu wünschen. Am besten ist der Boden im nördlichen Ideil der Provinz BuenoS-Ayre- und in den Provinzen Santa Fe, Entre Rio« und Lorriente«. Namentlich zeichnen sich au« die beiden letztere», zwilchen Parana und Uruguay gelegenen und daher da« argentinische Mesopotamien genannten Provinzen Da« Gesainmtoreol der vier genannte» Provinzen beträgt bei einer Bevölkerung von nur zwei Millionen 420000 ghi», kommt olio dem der Kön geeiche Preußen und Buyern gleich, die eine Gerammt bevölkeruiig von 34 Millionen haben Il> Entre Rio« und CorriealeS wobnen aut l25 000qicm kiwa 600 000 Menschen. Di« VerkehrSverhaltniise sind in den her in Rede siedenden Land-Stheilen ungemein günstig. Der Uruguay ist 400, der Parana 1200 km auswärts für Dampser schiffbar; außerdem befinden sich hier dir meisten Effendahnen ce« Lance« uud e« werden fortwährend zahlreiche neue gebaut D>« Bewohner dj« -mirandernng; nur Vermischtes. r- Chemnitz. 8. Juni. Das von Zwickau ausgehende Projekt, die Brückendrrglohlenbahn über OrtmannSdors, OelSnitz. Hühlteich sortzusührea, sie an die schon bestehende Bahn Höhlleich - Wüstrn- brand-Ehemnitz anzuschließen und dadurch eine noch kürzere Per- bindung zwischen Zwickau und Chemnitz z» schaffe», als die jetziae Bahn bietet, hat besonders ii» Wurschmtzlhale lebhaftes Interesse erregt. Die dort gelegenen Ortschaften erstirb'» ieit Iahezchnlcn vergeblich eine Bahnverbindung und erhoffen von diesem Proj.cte ihr 'eil. Sie wünschen jedoch, daß die Bahn soiacndc Richtung erhalle'. wickau-ReinSdors-OriniannSdors-Oelsuitz.Höhllerch- ugau - Leukersdorf - Neukirchcn - Harthau - Themnitz. Diese Bah» würde um 10 km kürzer scin, als die Linie Zwickau- Glauchau-Eheniiiitz; sie brächte die beiden Kohlenreviere von Zwickau uud Lugau in direkte Verbindung uud würde eine auSgezeichn.-ie AuShilse sein, wenn einmal bei der Zwickau-Lhemnitzer Linie der Beirieb gestört ist. Biele der genannten Orte, die „och ohne Bad». Verbindung sind, z. B. Neuk rchen und Harthau, sind in industrieller Beziehung hoch enlwickeit. Zwickau (in Sachsen). 10. Juni. Die in den fitzet Wochen an dleier Stelle mehrfach erwähnte, vom Aussiciil'- rald des .,Brückenberg.Steinkohle».Bauvereins acc ptirle Actiencapiroi-Reduction geht hinsichtlich ihres llmjaii es ziemlich consorm mit der von uns vor mehreren Wochen an di sec Stelle bereits vorgeickilagenen, hat aber den Boribeil iür sich, daß die Manipulation selbst dem Werke keine größeren Ausgaben ans« erlegt, da aut diesem Wege, Drucktasten sur d>e neuen Act e„ und der daraus zu zahlend« Reichsstempel erspart wird, die Stucke drr neu zu emiitirenden Acne» werden eben beim Einwerfiu der olie i VorzugSactien zuiückgeuoiiimen »nd einfach zu einer „Neuen Bor- zugsaclfi" abgestempelt.U— Es werden »un in nächster Zeit die Ausschreibungen zu den außerordentlichen Gener l- Versammlungen, welche über obige Anträge Beschluß za lassen daben. stottfindrn und erscheint es uns im Interesse de« Zustandekommens fraglicher Angelegenheit empfehlensweily. da es bei der Berschiedeuhett dcr Ansichten auch nicht a» Gegnern iehlen wird, ei» Wort zur Einigung zu reden. — Schreiber dieses ist mit keinerlei Actienftrien an dem Unternehme» beide ligi, fie. grüßt den Antrag allenthalben lehr sympathisch uub iält ihn sür den einzig möglichen Weg, die Prosperität de- nun schon :k> Jahre bestehenden iliitirnkbmrn-eadfichzuermögl chen. Wosnun dcn Einwer- sunn-nioeuS selbst anbelangt, so ist demiclben annähernd der letzi- jährige Tur-tsichnitikcouiS zu Grunde gelegt, und zwar 52'/, .-4 iür Serie l. 35 sür Serie II und IU, 105 i„r Serie IV und 280 sur die Vorzugsaktie. Unserer Ansicht nach ist inan init dieiem Modus alle» Serien gegenüber gerecht gewesen, einen Nach- tbeii könnte man nur sür die BorzugSactie. die bei Fontauec der bisherigen Verhältnisse am ersten aus Dividendengenuß rechnen konnte, ersehen, doch scheint man auch bei dieser am zahlreich len vorvandenea Aclienjerre aus volle Bereitwilligkeit icchnen zn können, umsomehr ol« dieselbe in hervorragender Weise im AuisichiSralh, ber die -Inträge zu enipiehl« hat, verlreren ist. — Möge „un in den zu erwartenden General-Beriammlupgen, die sür jede Sette nach Vorschrift de-Handelsregisters einzeln stattzufinden hat, jeder Actionair für die Vorlage stimmen, e« ist zum Vorlhril des Ganzen, wie jedes Einzelnen. —*»* Frankeiiberg, 8. Juni. Der in der General-Versamm. lang des VorschußvereinS zu Frankenberk,, emg Gen., nur 2. Mo, d. I. gefaßte Beschluß bezüglich der Auflösung dieses Je- stittfts und Umwandlung desselben in eine Acltengesellschail m in d i. statiitattlch ftaltgesundcnen zweiten Gcneral-Beriamntluitg am 3. d. M. bestätigt worden und ist d eier B'schluß nunmehr in folgendem Wortlaut in Krott grtreten: Der Vorichußverein zu Frantenberg, eina. Gen., beschließt unter der Bedingung, daß sich eine Lctie». geiellschaft mit einem Aciiencapttal von 3 —500000-^ gründet. bilden nicht im Geringsten ein Hieb rntb iür I und diese Gesellschaft die Aktiven und Paistren de« Vorschußvereia» ir ro- r»n Gaucho« hat man sich «u hüte». > übernimmt und den ietiüia Lvrstyeudr.i de« I«»:er« Bl»,
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