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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.09.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-09-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188909039
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18890903
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18890903
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1889
-
Monat
1889-09
- Tag 1889-09-03
-
Monat
1889-09
-
Jahr
1889
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.09.1889
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5E VolksmrthschaMches. Alt für diesen Lhril besttmmte» Seadnogea stad t» richte» a» de» verantwortliche» Rrdactrur desselben T. G. LtUte i» Leipzig, Telegramm». F Gleiwitz, 2. September. (Privat-Telegramm.) Der „Ober'chl. Wanderer" nennt Snermondk« 10 w mächtiges Trhnrker Kohlcnflötz alt den wichtigste» Kohlensund DeuZchiandS seit langer Zeit. 1V-N Prag, s. September. (Privat-Telegramm.) Die böbmi- schen Eisenwerke rrhähten den Grundpreis de« Wolzeisens um 75 Kreuzer, der Grobbleche um 85 Kreuzer pro Meter-Centaer. Neue Patente. Bericht de« Pateut-Burean- von Gerson L Sachse, Berlin 81V. Zum Reinigen der Mühlrechea wende, R. Pfanne in Hütte» bei KSnrgftein eine Vorrichtung (Pat. 47 537) an. welche in der Haupt- sach« au- einem mittelst Ketten aus dem Rechen von unten nach oben schleisendeu Kamme mit Doppelzinken besteht. Dieser Kamm nimmt die Unreinlichkeiten mit in die Höbe und ladet sie, mdem er durch die Stellung der die Kelte leitenden Räder ouS der wage rechten in die loihrechi» Stellung übergeiührt wird, auf eia« hinter dem Rechen angebrachte Bühne ab. Die Wandel-Ladevorrichtung für Br-queits, Stückkohlen und andere Güter (Pat. 46 95S) von A. Tauber in Bochum bezweckt eia schonendereS Verladen der bezeichnet«« Waaren, als durch da- bisher übliche Abichütten in senkrechten und nahezu senkrechten Schächten, wie »S zum Beispiel bei der Füllung der Kohl,»räume von Damvs- sch sfcn im Gebrauche ist. Ja einen holzct»indr>1chen Schacht ist eine Schraubenslöche so eingelegt, daß ihr Neigung'Winkel größer, ol der Reibung'winkel de- zu fördernden Gute- ist. Unten an der Mündungsstelle wird die. Schraubenbahn in gene,gte Flächen übcr- gesührt, welche da- auf das o'ere Ende der Schraudenslächea aus- gegebene Material zu seinem Bestimmungsorte leiten. Bei der Windkrast - Maschine (Pat. 47 908) von Parensen in Fürstenberg i./W. kommen zwei waqerccht umlauiende sich berührende Flügelräder zur Anwendung, welche von mit Windsang versehenen Mänteln umgrbea sind und sich grmeinlchastlich in die Windrichtung rinstellen lassen. Der von beiden Flügelwerken ausgenommene Wmo soll gewissermaßen in einem geschlossere» Strome durch di' Flügel streichen, deren Drehung durch gee gnete Räderübersetzung ->uf die Schaufelrad- oder die Schroubeuwelle eines Schisse« übertragen wird. Durch die E nrichtuug w rd angestrebt, fast au« jeder beite, bigen Richtung wehenden Wind zur Fortbewegung drS Schiffes heranzuzieden. Da« Weikzeug sür Jäger (Pat. 47 402) von Nagel L Menz in Straßburg i./Els. und Baden-Baden erseht folgende Enzeiwerkzeuge eine« JägeiS: Palronenzieber, Zange, Knicker, Hülseaentserner. Schraubenzieher, Cigarre»ab!chneider und Piropienzieher. Das Hest de- Messer« bildet mit der Schecre eine mit Hake» versehene Zange zum Ziehen von Patronen, außerdem aber auch eine Klemmzang Der die Scdeerc bewegende Hebel bildet den Cigarrenabschueider und den Hülsenräumer. Das Hest endet in einem Schraubenzieher und Iräst in üblicher Weise eine» Piropienzieher und einen Knicker, an welch letzterem ein zweiter Hülsenräumer angebracht ist. Die lan-wirtlilchafilichen Verhältnisse der wichtigsten Lander. Der Landbau, verbunden mit Viehzucht, war stet- die Grundlage aller wirihschaitlichea Verhältnisse und wird es auch bleiben. Die Industrie kann stet- nur die zweite Stelle in dieser Hinsicht em- iiehmen, und wenn e« auch Länder giebt wo da- umgekehrte Ber- hältniß ob aaltet, so hat die« aus da« allgemeine Beihältniß keinen entscheidenden E nfluß. Wen» einmal ei» Uebergew'cht seiten« der Industrie entstcht. so ist da- eben ein ungesunder Zustand, der nicht von Dauer sein kaan und sich mit der Zeit wieder auSgleichen muß. Unsere Zeit liefen hierfür ein lehrreiche« Beispiel, aus da- hln- zuiveisen Pflicht der Nationalökonomen ist, damit die Völker io wenig ol- möglich vo» den schädlichen Eluwirkungen de« sich vollziehenden rückgängigen Processes berührt werden. Deutschland gehört zu den jenigen Ländern. die diesen Hinwe,« am erste» beherzgen müssen. Zwei Momente sind hier wirksam. Ersten» hol die Industrie in Folge ber Erfindung der Dampimaschinen eine zu rasche und zu starke Entwickelung gehabt und zweiten« nähern wir un« mit raschen Schritten dem Zeitvuncte, wo jede« Land seine industriellen Bedürf nisse, oder dock, den größten Dheil derselben, selbst decken wird. Di« Folge davon ist, daß der Export von Fabrikate» abnehmen wird — e« Hot dieser Proceß in der Ihat feit längerer Zeit bereit« seine» Anfang genommen — und wenn dieselben auch nicht gänzlich au- dem Weltbund,l verschwinden werden, so wird ihre Ralle schließlich doch eine lehr untergeordnete sein. Der Exvort ber laudwirthschaft- lichea Producte wiid dagegen stet« im Zunehmeo bleiben, wenn auch in weit langsamerem Tempo wie seit dreißig Jahren. Die weitere Folge der Abnahme de- Exporte« von Fabrikaten ist die Brrminderunq der industriellen Bevölkerung. Der dadurch sreiwerdende Theil der Bevölkerung wird sich also nach einem andern LrwerbSzweig ums-ben müssen und dieser kann kein anderer sei» alt der Lanbwi ih'chaficbet ieb. Ja Deutschland wird maa diese Eventualität sehr ernstlich ins Auge lassen müssen und je früher die« geschieht, am so besser ist es W'r werden aus dielen Punkt jurückkoinmen. nachdem Wir un« der gestellten Ausgabe im Allgemeinen entledigt haben. Wir werden die landwirthsch'ftlichen Verhältnisse der io Betracht zu ziehenden Länder zunächst ziffermäßig zusammenst llen und daran dann unsere Folgerungen und sonstigen Bemerkungen anlchließen i>r bedienen uns dabei der Tabelle, weil diese Darstellung-weile die vergleichende U,be>sicht ungemein erleichtert, ja es möglich macht, die Ergebnisse gewissermaßen mit e,nem einzige» Blick zu überschauen Ta es sich nur um eine juinmarüche Darstellung handeln kaan, so ziehen wir auch nur die wichiigsteo Verhältnisse in Betracht und zwar BodenbcnntzUiig, Geireiceernie und Biehstand. Ueberall stützen wir uns dabei auf die neuesten Ern>iitelu»g>n: bei der Getreide- Production ist der Durchichniit d-r drei bi« vier letzten Jahre zu Grunde gelegt. Als Volk wirthscha'ilich wichtiges Moment füge» wir auch die Angabe über die Bevölkerung-d chngkeit bei. Wer tragt die Uebersendungskosten beim Waarenkauf? Diese Fräße wird in der Zeilschrist „Die Industrie, zugleich Deutsche Cousulats Zeitung" folgendermaßen beantwortet: Im All gemeinen 'st, wenn Waaren verlaust worden sind, der Verkäufer nicht verpflichtet, dieselbe» an den Ort zu übersenden, wo der Käufer wohnt oder wo letzterer sie in Empfang zu nehmen wünscht. Tdut er die« dennoch, so handelt der Verkäufer sür Rechnung de« Käufers und braucht die Uebersendungskosten nickt selbst zu übernehmen, denn der Verkäufer hat im Allgemeinen die gekaufte Maare nur a» dem Orte auSzuliesera, woselbst er seine geschäsilicke Niederlassung oder in deren Ermangelung seinen Wohnsitz hat. Befand sick zur Zeit der Bestellung die gekaufte Sache nicht an diesem Ort und dem Käufer war solche« bekannt, so hat der Verkäufer an dem Orte au-zuliesern, woselbst sich die Sache zur Zeit des KausabschlusseS be funden hat. Hieraus ergiebt sich, daß der Käufer gewöhnlich alle Kosten zu tragen hat, welche mit der Ab- und Empsangnahnie der Waare au« dem Geschäft de» Verkäufer« au den Käufer verbunden sind. Hierher gehören vor Allem die nothwendigen Transport» und Lerlendung-kosten, ferner diejenigen Kosten, welche aus- gewendet werden müssen, damit die Waare versinket werden kaum die Verpackungskosten. Ebenso wenig wie der Verkäufer verpflichtet ist, die Kosten de» Transporte« zur Bahn, die Ve ladungskosien und die Eisenbahn- fcocht auf seine Rechnung zu übernehmen, ebenso w-nig ist er ver bunden, die behus« Versendung nothwendigen Be> packungskosten zu trogen; er kann daher sowohl das zur Verpackung auiqewandte Material, als auch die für ordnung-geniäße Verpock mg ausgelegten Betläge, welche an sachkundige Dritte (Schreiner, Kistler, Packer rc.) zu entrichte» waren, dem Käufer tu der Factura ausrechucn Zu einer Rücknahme de« Verpackungsmaterials oder derjenigen Gegenstände, in welchen die Waaren übersendet wurden, ist der Ver käufer nur verpflichtet, wenn eine solche Rücknahme an dem Orte seiner geschäftlichen Niederlassung handelsüblich ist. Solche Ver packungen, welch« an sich schon mit der Waare. abgesehen vo» deren Versendung, verbunden sind, al«: äußere Umhüllungen, Schachteln, kleine Kisten rc., dürfen selbstverständlich nicht extra berechnet werden, wenn die Waare versendet wird, d n» diese Gegenstände dienen lediglich dazu, die Waare nach bestimmten Quantitäten, Sorten rc. sür den Verlaus auszuscheiden und zu ordnen. Der Verkäufer kann sich aber in jedem Falle die Rücklieferung de» wirklichen B rpackungSmaterials bezw. der Gegenstände, in welchen die Waare übersendet worden ist, innerhalb einer Frist auSbediagen. Al-nann hat der K.user die Rücklieferung aus seine Kosten zu be- wirken. Unterläßt er dieselbe, io wird nach Ablauf der Frist ein stillschweigender Eigenlhumsüberqang dieser Gegenstände vom Ber- käuter aus den Käuser angenommen und der Verkä ster kann nach träglich den entsprechenden Preis al« Vergütung verlangen. Immer hin darf aber der Verkäufer für Transport-, Verladung-., Ver. sendung«- und Verpackungskosten nur so viel verlangen, als er wirklich auSgelrgt hat, oder falls er das Material hierfür aus seinem eigenen Woar.nlager, die hantierenden Arbeiter aus seinem Geschäftsbetriebe entnommen hat, so darf er nur so viel fordern, als angemessen und üblich ist. Von vorstehenden Grundsätzen können jedoch Abweichungen ein. treten und zwar sind zwei Fälle möglich. E nmal können Käufer und Verkäufer hinsichtlich der Aulieserung, Ab- und Empsanqnabme der Waare besondere Verabredungen treffen. Nn»e»tlich kann der Verkäufer sich zur Francolieierung bi« an eine bestimmte Stelle (Bahn, Wohnsitz oder Geschält de« Käufers ,c.) verpflichte», alsdann hat er auch die hiermit verknüpften Transport-, Ber- ladungs- und Bersendungskosten z» tragen. Bedingt der Käufer sich Lieferung an seinen Wohnort oder seine gesckäitliche Nieder- lassaiig auS, so wird zwar ber Verkäufer, waS die Transport- und Verladungskosten und die Essenbahnsrackt betrisst, diese aus feine Kosten übernehmen müssen, dagegen wird rücksichtlich der Ueber- »ahme der Verpackungskosten der HandelSgebrauch entscheidend sein, wenn nicht der Käufer ausdrücklich auch diese dem Verkäufer beim KaukSabschluß zur Last gesetzt hat. Der zweite denkbare Fall, in welchem von den oben ausgestellten allgemeinen Grundsätzen Abweichungen eintreten können, ist die Möglichkeit de« VorvandenieinS eines am Orte der geichäitlich-n Niederlassnng de- Verkäufers entgegenstehenden Ortsgebrauckes. Es kann nämlich der Ort-gebrauch dem Verkäufer weitergehende Pflichten alS diejenige der Ablieferung und Uebergabe der verlausten Waare an feiner geschäftlichen Niederlassung bezw. seinem Wohnorte ouserlegen. Ist die- ber Fall, so regelt sich natürlich die Frage Wege» der Uebersendungskosten, insoweit der Ort-gebrauch hierüber bestimmt, in anderer als der »be» angegebenen Weise. Der Ber- käuier wird also, wenn er TranSpori«, Versendung«- und Ver- packiingskosten dem Käufer in der Factura berechnet, aus den Ort«, gebrauch seine» Niederlassungsories stet« entsprechend Rücksicht zu nehmen haben. Endlich kann auch noch, wa« den Ort der Anlieferung und Ueber- gab« betrifft, eine Aenderung zu Lasten de« Verkäufer- dadurch ein- trete», daß noch der eigenartigen Natur des KausgeschästeS mit Rücksicht aut den Kaus-gkgenstond oder nach einer a»S Handlungen beim Kaufabschluß zu entnehmenden beiderseitigen Absicht der ver- tragschließenden Theile ein anderer Ort, als derjenige der geschäft lichen Niederlassung de» Verkäufer» als ErfüllungS-, Anlieferung», und Uebergabeort lür letzteren zu gelten haben. In diesem Falle muß der Äerkäuser die Kosten der Ucbersendung an jenen Ort ein schließlich der Verpackung trage», wen» nutzt« Lnlgegenftehend«« drückttch verabredet worden ist. Länder Ein wohner aus 1 qkm-, l 1v Bodendenutzimg oo de» Flächeninhalt» Helrol. Getreide SluN Groß- v,ed"> Unpro» ductiv 2 Wald » Wiesen. Weiden 4 Acker- land »c. k» »ui dc» Soxt der Bevölkerung S s 7 Deutschland. . 87 53 257 203 487 5.6 058 Belgien.... 203 186 151 >24 549 4.2 0.33 TL emark . . 53 247 46 282 425 13.3 1.11 Franlreich . . Groß-Briian- 72,5 154 158 139 5-49 6.7 0,62 nien ».Irland >20 349 36 427 188 3,0 0.54 Italien .... N2 131 157 250 462 2.7 0 31 Oesterreich . . 78 061 326 238 375 44 051 Ungarn.... 525 60 288 262 390 8.0 0.70 Rumänien . . Rußland (ohne 42 317 169 213 301 10.4 0.80 Finnland). . 18 283 380 121 216 6.5 0.68 Schweden . . 10 431 447 44 78 7.2 0.73 Spanien . . . Berein.Staaten 34 204 208 197 391 b.7 0,60 (N.-Amerika) 6.5 ? 250 ? 234 17.3 1.4? *) Hierbei sind die Zahlen zu Grunde gelegt, die sich auf die Colonnen 6 und 7 beziehen. **) Hierbei sind 4 Stück Kleinvieh (Schweine, Schafe, Ziegen) sür 1 Stück Großvieh (Pferde, Riudcr) gerechnet. Bemerkungen zu dieser Ueberlicht. Colonne 1. Tie dichteste Landesbevölkeruiig der vorgesuhrten Länder hat Belgien die dünnste di- Vereimgien Staaten. Deutschland behauptet hin sichtlich der BevöckerungSd'chtigkeii die vierte Stelle. Colonne 2 (Beihältniß des unproduktiven Bodens. Hier steht Deutsch land obenan, während Schweden die ungünstigste Stellung einnimmt Colonne 3. Verbällnißmäßig die giößle Waldsläcke besitzt Schweben, die kleinste Großbritannien und Irland. Deulschlant nimmt, wenn man Oesterreich-Ungarn alS ein einzige» Land b>- trachtet, die vierte Stelle ein. siedt also in dieser Hinsicht in einem ganz günstigen Berdäilniß. Colonne 4. An Wiesen und Weiden ist Broßbiiianiiien am re chsten. Deutschland siebt in siebenter L>nie. Colonne 5. Hinsichtlich der Ackerfläche nimmt Frankreich die erste, Deutschland die dr»te Stelle ei». In diesen Ver hältnißzahlen ist das Weinland mit einbegriffen. Dasselbe beträgt bei Deutschland 3, Frankreich 49. Jtalirn 63, O-sterrrich 8. Ungarn >3 Rumänien 8, Spanien 37 Taujendiheile. Colonne 6. Die stärkste etrrideprobuction, aus den Kops der Bevölkerung gerechnet baden die Vereinigten Staaten, die kleinste Italien, Deut chlani konimt erst in achter Linie. C»lonne 7. Auch hinsichtlich des Vieh standeS nehmen die Vereinigten Staaten den erste», Italien den letzten Rang ein; Deutschland steht hier an siebenter Stelle. Ucbri- gens werben die Vereinigten Staaten in dieser Hinsicht von Arien linien, Australien und Uruguay weit Übertrossen. Die Verhäiln ß zahl ist bei ersterem 6,74, bei dem zweite» 12,3 und bei Uruguay gar 16,7. Die meisten der obigen Staaten produciren an Getreide und Vieh nicht genug sür ihren Bedarf. Eigentliche Wichtigkeit iür d e Ausfuhr habe» nur Rußland (nur hinsjchilich dcS G-ireidiS) und di Vereinigten Staaten. Die nachfolgende Tab lle bringt die Et» und Äusfuhrverhältnisse in dieser Hinsicht zur Anschauung und dient daher zur wesentlichen Ergänzung der obenst-henden Uebcr- sicht. Die gcgebeueu Werthc stelle» größlentheils vierjährige Durch schnitte bar. Länder Wertbe in Millionen Malt Gerreike Einiubr Ausfuhr Einfuhr AuSfubr Deutschland 304 65 300 167 Belgien 202 75 89 49 Frankreich 278 42 256 209 Großbritannien 1096 18 938 53 Italien 15 32 82 75 Oesterreich-Unzarn 73 173 48 121 Rumänien 4 128 5 8 Rußland 11 95? — —- Spanien ......... 33 11 38 22 Bereinigte Staaten 47 673 69 518 Pieb-u. Fleifchwaciren Deutschland nimmt nach allen hier vorgesührt-u Verhältnissen eine ziemlich ungünstige Stelle in landwirthschasilicher Hinsicht ei». Io daß eine Verbesserung dringend zn wiiniche» wäre. Ob dieielbe h »sichtlich der Gelreidegewinnung in solchem Maße würde zn erreichen sein, daß rS sich in den Haadelswectheii deutlich erkennen ließe, bezweifeln wir rücksichtlich der überlegene» ausländischen Concurrenz. Wohl aber würde sich in der Viehzucht ein derartiges Ergebniß leicht erreichen lasse». Abgesehen von der eigenllichen Slallviehzucht könnten und müßten in weit stärkerem Maße bktrieben werben: Fluß- und Seefischerei (künstliche Fisch zucht!), Geflügelzucht (mit Eierprodnction und -Aussuhr, statt de: jetzigen Eniuhr sür 25 M ll Mart jährlich) und endlich die Bienen zucht Gerade in diese» Nebenzweigcn, die aber dennoch von aroßei Bedeutung sein können, stellt Deulschland gegen die meisten Länder weit zurück, UebrigenS befindet sich die deutsche Landwirtbschas» — ob verschuldet oder unverschuldet, soll hier nicht untersucht werden — in mißlicher Lage, wa- sich besonders in zwei Erscheinungen deutlich ausprägl: in den Zwangsentcignung und der Auswande rung. Leidrr sind beide obendrein noch in Zunahme begriffen A. Schroot. Die Neugestaltung des Hafens von Odessa. Tie Stadt Odessa ist erst ein Jahrhund rt alt und doch weit, eifert fi« beute sch,», wenn auch Nicht an Größe, so doch an Schön hett, an Vollendung ihrer Varicktnnqen »nv ,» A»«nuh,nq nller >« der Gegenwart ,» Gebot« stehenden geistigen Errungenschaften mit den ersten Städten der Welt. Der Hafen dieser Stadt nimmt unter den russische» Aussnhrdäsen den ersten Rang et», da bereit» im Jahre 1886 20.1 Procent der gesammtea Ausfuhr der russischen Lande-producte durch dielen Hasen gingen. Boa dem gewaltigen Getreidestrom, der fortwährend von Rußland her die übrigen Länder unsere« LontinenlS, namentlich Deutschland, übersluthet, wird mehr al« ein Viertheil im Hasen von Oücssa verladen. Im Jahre 1888 bezifferte die Ausfuhr au Getreide sich aus nicht weniger denn 12'/, Millionen Tschelwert oder 26'/, Millionen Hektoliter, alio rund auf 120 Millionen Pud oder säst 2 Millionen Tonnen. Daß bei einem io gewaltigen Verkehr ua- geheure Masten Getreide gelagert werden müssen, liegt aus der Hand. Die in Odessa gelagerten Betreidevorrätde betrugen am Ende 1885: 1543 500. 1886: I 679 500,1887: 1821 300, 1888: 3 097 000 Tschelwert. Die Höhe der letzten Zahl erklärt sich daraus, daß der Hasen von Odessa Ende de- Jahre« 1888 durch Eis gesperrt war Einen solchen Getreideverkehr zn bewältigen, dazu sind naturgemäß ganz besonder« Mittel aöldig. Wenn auch in Bezug auf die tzaien- »iurichtungeu in Odessa Manche« geschehen ist, so haben sie mit der sortgeietzten Steiger»»» de» Berkehr« nickt immer Schritt gehalten, und «s ist kein Zweifel, daß sie der Verbesserung fähig und be dürftig sind. Die durch Ausführung großartiger Mühlen- und Gpeicherbaute» einen bedeutenden Rui sich erireuende Firma G. Luther in Braun» schweig ist von der russischen Südwestbahn bez. brr russischen Re gierung beauitraar worden — gewiß eia sehr günstige« Zeugniß kür die deutsche Wissenichast und Industrie —, einen Plan zur voll- ständigen Umgestaltung der Hasenoaiagen von Odessa ou-zoarbeitea. Die genannte Firma ist dieiem Austrage »achgekom- men und eniaedmen wir dem hervorragenden Werke. in dem da« betreffende Project «»«sübrlich entwickelt ist (den Titel führend,,D>« Nu.«Haltung de« Haien» von Odessa") und für dessen sreundlich« Ueberienbung wir der Firma G. Luther besten« danken, Folgende« Im Westen der Stadt Odessa werden große Bodrnslicheu von einer Anzahl Getreidespeicher bedeckt, noch größere im Norden der Stadt. Erster« sind durch Bahngleise viel'och durchschnitten und Üehen durch Eisenbahn mit dem Hasen in unmittelbarer Verbindung. Die Soeich.r bestehen aut niedrigen, meist e nböckigen G'biude«, deren Basen mit einer 6 bi- 8 w hohen Getreidrichich« bedeckt wird. Da- Gebiet der Stadt fällt gegen den Hasen hin erheblich ab. jedoch die da- Haieugekiet vou Nordwest her beschreiieade Eisenbahn ist auf eine Brücke, Estocade genannt, geführt, aus der sie zwei- alcisig, da» ganze Hasengebiet durchstreift, um schließlich an den eiaentlichen Getreidedasen zu gelangen. Dieser führt den Namen Quarantäne. Hasen" und wird von der Karantiony- und der Platonow Mole gebildet. Die Estocade umzieht etwa 8 m hoch über nem Hasengebiet, den ganzen Landuna-platz, so daß sie eine sehr große Us'iiänge bestreicht! Die Brücke dal eine Gesammilänge von runb 3,5 Icm und besteht au« Holz. Sie ist vor >5 Iadrea er richtet worden, bereits lehr baufällig und wegen der Trockenheit de« Holze« und der Nähe von Gebäuden höchst seuergesähilich. Außerdem beensi sie da« ohnehin schon ichmale Hosengebiet in ganz empfindlicher Weise, Das Schlimmste ist aber, daß sie nur zw-i Gleise bat und so da« Heransivosfea von neuen, beladene» und da» Fortschassen der «nlleerten Wagen ungeheuer schwierig ist und außerordentlich viel Zeit erfordert. So kommt e«. daß, odschou die Estorade sich um de, ganzen Haien ziedt, dock nur 500 Wagen an einem Tage entleert werden können. Es gesch eht dies theil« unmittelbar durch zu dirsem Zwecke zwischen Wagen und Schiff aufgehängte Röhren, theil« durch fahr- bare Transportbänder, welche aus Schienen neben der Estorade bewegt werden können und an diejenige Stelle gebrockt werden, wo sie augenblicklich vou Nöthen sind. AuS dem betreffenden Wagen iällt da« Getreide uniniiielbar auf diese Transportbänder und wird von ihnen in da- Schiff geführt. Selbstredend enthalten weder Wagen noch Schiffe da- Getreide in Säcken, sondern stets nur in loier kchüitung. Die Wagen haben trichterförmige Boden, so daß man nur einen Sch eber zu öffnen braucht, um die Entleerung des gaazen Wagen» zu veranlassen. Ander» ,ft die Sache bei den Floßbarken. Diese enthalten da« Getreide zwar «beaiallS in loser Schüttung, jedoch >ft vier e>« Ein iacken nöth g. weil die Uebersührung des Korne« in dte Seedampser urch Menschenkräite geschieht. Mechanische Vorrichtungen we ben hierfür nicht verwendet. Er soll zwar die Dampsschiffs,id««-Gksell ckast seiner Zeit ein schwimmende» Becherwerk ongeschafft daben. dasselbe muß aber von sehr unvollkommener Aussührung gewesen sein, denn es w rd seit Jahren nicht mehr benutzt. Di« Landsuhrwer.'e bringen da- Getreide in Säcken herbei. Letztere dienen aber durchweg nur al- Fortschaffiingsinillel, nick» als Maßeinheit, wie in Deutschland und anderen Ländern. Di« Einladung in die Seedampser g schiebt ebenfalls durch Menschenkiäste, So großartig also im ersten Augenblicke die mächtige Ueber brückiing mit ihren iahrbarea Tronsporlbänderu auch scheint, so nolhw'ndig stellt sich die Frage Var, aus welche Weile am besten und billigsten Einrichtungen getroffen werden könnten, welche wirklich de» Aniorüerungen der Jetztzeit und denen der Zukunft entsprechen. In »er Faige sollen die Grundgedanken eines solchen Plane« ihre Eiläuterung finden. Unter den Forderungen, welche zuerst an eine Neu-Einrtchtung ',» Hasen von Odessa gestellt werden müssen, nimmt diejenige nach inen, großen UeberführungS-Behälter in Gestalt eine« Silospeicher«, welcher unmittelbar am Haien liegt, den ersten Platz ein. Derselbe nüßte geeignet lein, schnell von den Lanbsveichera her beschickt werden zu können und ebenso schnell die Seeschiffe zu beladen, io daß deren Aufenthalt durch Einnebmen von Kornladung erheblich vermindert wird. Di« Grbier de» Hasen- selbst bietet hierzu keinen P atz, wenigstens nicht sür eine Anlage vo» dem Mastftabe, wie er hier nur in Betracht kommen kann. Dieser Platz läßt sich aber chasfcn, wenn man den großen Wellenbrecher, welcher den Hasen »ach Nordwesteu ablchließi, als tbeiiweisen Grundstein Iür cine» zeitgemäßen Schachlspe cher, in Amerika und England Elevator, in Deulschland Silo genannt, benutzt. Durch Anordnung eines zweite» Wellenbrecher-, gleichlaufend dem ersten, wird die uölhige Unierlnge >ür ein solch S großartiges Bauwerk gewonnen. Seine Roumver, iiältuisse würden vielleicht für den Augenblick zu gewaltige werden, and es «»vsielilt sich daher. Nicht alle Getreides.uächte, die darin Platz finden sollen, sofort auszufübren, sondern nur di« Hälfte, derart, daß zwischen je zwei Schächte» der Raum sür einen später einzulegenden dritten venl.ibt. Zunächst ist d e Aufstellung von 36 Getreidebebältern. welche aus walzenförmigen Schächten von rund 50 m Höhe und 15 w innerem Du chm-sser b stehen, über welche sich ein 5 m ho ber brückenartiger Aussatz, welcher die 8 Bänder, die zum Fortschassen des Getreide« dienen, auinehmen soll, geplant. Au« diesem großen Speicher würden die Seeschiffe unmittelbar ohne Hilie von Bändern, beladen werden können, indem sie an seiner Südwestseile, also inneihilo des Hasen«, anlegea. Bei der Länge vo» 1 üw würde dem größten Verkehr Raum und Bewegung gewährt bleiben. Die zweite Hauptfrage ist: Ans wflche Weise ist da» Getreide von den Eisenbahnwagen in diesen Speicher, bezüglich in die Schiffe zu führen? Al« wichtig erscheint e» hierbei, daß der Hake», soll er dem freien Verkehre nützlich dienen, von der beschränkenden Ueberbrückung besreit werd-n muß, dieselbe wäre also »iederzulegea. Ihre zwei Gleise könnten dem Berkebr zu ebener Erde diene». Es müßte dafür die Bah», kurz hinter ihrer nördlichsten Krüm, mu»g, im Bogen eatwcder aus der Androssow-Mole oder aus einer nördlich von tbr besonders I»s Meer gebauten dir etwa aus 100 m der Noidw-stecke de- jetzigen Wellenbrechers nahe gebracht werden Von diesem Enspuncie ver Bahn wäre nach der Nordwestecke be ledigen Wellenbrechers eine B ücke zu errichte», welche die Tran' oorlvorrichtung sür das nach dem Speicher, bezüglich in die Schiff-, zu befördernde Getreide tragen müßte und gleichzeittg zur Ausnahme ver d,e Bewegangsliast zum Betriebe de- Speichers übertragenden Maschinen dienen würde. Der letzt-, aus der Mole liegend« Theil der Bahn, welche vier- qleisig gedacht w rd, würbe aus eine ziemliche Länge wieder aus einer Brücke geführt werden, die unterhalb der Schienen große Getreide behalter (Silozellen) bildet, welche gleichzeitig eine Trennung per schiedeuer Getreideiorte» ermöglichen, andererseits die Entladung vier ganzer Eüenbabnzüge aus einmal zulassen. Au- diesen Behältern würde das Getreide in einen Turm gehoben und von dieiem au» aut da» über die Brücke führende Band gebrach!. Im Speicher ieibst würd n die verich ebensten Tran-vortvorrichtungen es ermög lichen, en-weder die Sve-ch rzellen zu füllen, oder aber da- Getreide unmittelbar den zu beladenden Schiffen zuzusühren. Es ist noch zu bemerken, daß die oben erwähnte Brücke selbst redend von g nügender Höhe sein muß. um die Seeschiffe unter sich hindurchzulasse«. Die Lanvsuhrwerke, welch« Getreide herbeifahrea. wären in einer ähnlichen Wecke zn entladen, so daß »a Zeit and Handarbeit auch hier Erhebliches gespart würd«. itr die Umladung vou Getreide an« Flußschiffen in die See. sch'ffe find naiürlich «beasalls geeignete Borkebriiiigen, die aui der She der Zeit stehen, vorzuleben, also schwimmende, auf einem chiff-körper montirte Elevatoren (Veckerweike) oder sogenannte , »de SchissSelevatoren oder schließlich auf Schienen beweglich-, »genannt« Teleskopelevatoren, wie solche sür die Häsen Galatz n id Braila beschafft wurden. Durch diese Maßnahmen wären mit einem Schlage Einrichtungen getroffen, wie sie dem riesenhaften Getreideverkehr Odessa» w-rNich entsprechen. Außerdem aber würde durch den Wenfall der Ueber- brückung Platz im ganzen Haseugebiete geschaffen. Dadurch ferner, daß die Seeschiffe unmittelbar an dem neuen Spc checgebände ankern, würde der ganze Ouaranlänehasen frei und könnte vorzüglich als Betroleuinbasen dienen, denn einerseits liegen keine G-bäude in ieinee unmittelbaren Nähe, andererseits kann die Karantinnq-Mole durch et» eiserne« Thor abgesperrt werden, so daß die ganze Petroleumlageruug so abgesonkerl wie möglich erfolgte. S. Silber g-rth- Derm i sch t e Letplt», 2. September. *— Silberrour«. Der Lour«, za welchem die in zahlbare» Loupoa« der österreichischen bezw. ungarischen Papiere, sowie dt« ausgeloosten Stücke an den deutschen Zahlstellen eingelöst werden, ist von 85'/, Procent aus 85'/, Procent erhöbt worden. E» werden demnach bl« aus Weiteres sür 100 fl. bezahlt 171,75 r- Luga». 1. September. Ja welchem Maße der hiesige Koblenbezirk seine Förderung vermehrt, gebt aus den neuesten Veröffentlichungen der Staalsbahnen hervor. Während früher in einer Woche von hier au» höchsten» 3000 Ladungen Kod en 4 5t versandt wurden, ist jetzt unser Bezirk an der Ge ammibeiüiderung vo» 13196 Wagenladungen mit 4035. alio beinahe mit einem Drittel, betheiligt. Zwickau, da- un« ehemals um mehr als das Doppelte überlegen war, ha» nur 7698 Ladungen zum Versandt ge bracht. Großartig ist der Aufschwung der böhmische» Braun- kohien-Einsubr Rock vor einigen Iabren erreichte dieselbe in einer Woche 8—9000 Ladungen, jetzt erreicht dieselbe schon die Höhe von 14 590 W igea. Trotz der höheren Preise der Kohlen finden dieselben zur Zeit doch schlanken Absatz. IVTkl. Verltn» 1. September. Die Post von dem am 27. Juli au» Sdanghai adgegangenen Reichs»Postoampser „D-rSren" ist in Brindisi eingetroffen und gelangt sür Berlin voraussichtlich am 3. d. Mt», zur Ausgabe. Verltn. 31. August. In ihrem letzten Börsen-Wochenberickste batte die „Boss. Z g " auf die sichtbare Steigerung der Geldnach- sroge hmgewiesen und bemerkt, daß von den Wechselcour'en nur „Paris" den Goldpunc« üd-rschritten, ab r nickt einen Satz erreicht bat, welcher die Äoldoussuhr aus Deutschland mit Gewinn nach Frankreich »rstattet. Die Bewegung der Wcchselcourse giebt dem genannten Blatte beute Bcranlasiung zu solgenren weiteren Be merkungen. In dieser Bewegung kommt die Größe des „Soll und Hoben" der Völker unter einander zur Anerkennung. Tieie Be wegung ist nicht allein von dauernden, sondern auch von vorüber gehenden Erscheinungen abhängig. Diese Aren slussuiig müßte, um Ursache und Wirkung eingehend beurtheik-n zu können, in beiden Richtungen iestgestellt werde», und des ist mit einiger Sicherheit säst unmöglich. Wir müssen deshalb von dieser Feststellung absrhen, Nichts desto weniger duisen wir die eine Tdatjache als feststehend betrachten, daß die Courje srenider Wechsel, von seltene» und immer nur kurze Zeit d.n erndrn Aus« nadmen adqeseden. bi« jetzt immer zu Gunsten Deutschlands insofern gestanden haben, als Deutschland fast niemals in die Noil w , dig- keit versetzt wurde, deutsches Gald zur Deckung des au tcr Zay- lungsbilonz sich ergebenden Saldos hergeben zu müssen Das ist eine sehr demerkenSwerihe Erscheinung in einer Z-it, in welcher dem deui- tche» Capital»- und Geldmärkte viele Millionen Mark siembländiiche Anleihen ongeboten werden. — Die Berliner Börse ist ein internatio naler Markt in des Worte« ganzer Bedeutung geworden. Ob z-m Vor- theile Deutschlands? ist eine Frage, welche wir hier mit dem Bemerk n unerörtert lassen, daß der Pr iS der Errnn cn (hast dock ist, weil sich durch die lieber,iahme fremder Anleihe» ieit.ns ei es capital- krästigen LandcS, wie es Deutschland ist. die Abbängigk >t des CapitaispreiseS, welchen die sremden Staate» zahlen, von der Bonilüt derselben theilweise gelöst Hai. M t nnd r.n Worten, viele iremde Staaten erhalten zu einem Zinsiuße Gelb, in wellen, der Mangel genügender Bonität meist ,u nicht genü ,enorm Maße zur Gel un g kommt. Die Auinabme sremder An,eitlen ieiinis deuiickec Tapitalisten legt Deutschland die Bervfl cktung auf, las Baus- grlb in einer verhältmßmäßiq kurze» Z it zahle» zu müssen. Deutschland erwirbt für diese vorüb rgebende Le stung einen Anspruch aus Zinsen, welcher ken schlilt»:eiiichrn Staat dauernü belastet. Eine Ausgleichung findet nicht statt, weil sich die Zailunq d,S KausgeldeS oui eine kurze Zeit ziisaininendriiagt. Di-.- Größe drs von Seilen DeuiichlandS zu leistenden ttausgelocs ist selbst verständlich von der Grüße der Summe abbärg-g, „> ch- Dentichiand von den fremden Effecten übernimmt. Fast alle ireinsr» Anl-ih n, welche dem deutschen Capital angebolen werden, kimmen auch an anderen Plätz n (in London, Paris u. s. io) zur Z ichniing. Der Antbeil Deuischlands läßt sich nickt leslstrllen. me l b c CmlssioiiS. Häuser und Banken ein Interesse haben, in dieier Brzi bim i Lt ll- schweigen zu beobachten. — Wir vertreten nach Lage der Veihiililiissc die Ansicht, daß der Anlheil DeutichlandS an der Ncbcriiabme sremder Anleihen überschätzt w rd. Wir « ritzen diese Ansicht aus di- B.w- ging d-r Wechselcouise, in welcher die Wirkung bed uiciidcr Za'langen im Auslande zum Ausdrucke kommen müßte. Wen,, auch die Zeich nungen in dcr Re, el ein so günstiges Crg bn ß Ursel», baß r,nc Ueberzeichnung vorlieqt. io beweist das »och nicht, daß Deutsch« iand mit «luec bedeutenkcn Summe belbeiligt ist nna noch weniger, daß das Kaurgelb von den Zeichiurn rollst-i-dii rin- gezahlt worden ist. Die Ansicht einer in de,» n»i>i-n Fälle» nicht bedeutenden Brthe>lig»ng bat auch eine Berechtigung, wen» die BorauSirtzung begiündet wäre, baß Deulschland inen Tbeil der älteren in deittschem Besitze befindlich-» iremben An ciheu an da« Ausland verkauft und dadurch einen Tgeil d s Kaus -ldes sür d e neuen Anleihen deckt. Der andere Theil muittc durch di- HandelSbilanz gedeckt werde». „Im bcsonoercn Waarenverkrhr" (aus dem freien Berkehr) hat die deutsche Handelsbilanz folgendes Ergebniß geliesert Eintu-rwerlb Austu-rwerth einschließlich aueschließlich eiaschliksgi» an schließlich Etelmelalle (Ldclmetalle Tausende Mark 1888 3 435 87? 3 270 731 3 352 ^02 3 203 5 46 1887 3 188 798 3 111390 3 190 147 3 134 017 Im Jahr- 1888 batte die Cintuhr ausschließlich Ed-lm talle eineu um rund 67,19 Millionen Mark größeren Wcrlk als die Aus suhr. Im ersten Halbjahre des lauirndeu Jahres war das Erg b- niß noch ungünstiger, weil sich die Au.'iuhr v elcr Artikel in g ößerem Umsange vermindert und die Einfuhr gesteigert hat; u. A. ist dieselbe gestiegen von . ^ ^ „ im» Weizen .... 2414675 Roggen. . . . 5 338 829 Haler .... 1032336 Gerste .... 24!X1224 Mai- . . . . 1369 821 12 645 885 4 314 824 Der Steigerung in der Masse um 8 331 061 Toppclcenlner oder 193.08 Proc siebt ein Mehr der Preise zur Seite. Es briiug ferner im ersten Halbjahre die Lins»-! die iluSsußr von Lteinkodlrn 1838 Toprelcentnec 20 365 123 41 362 819 188? . 12 7,3 151 43 257«!47 1888 - -j- 7 651972 — 1894 79!, Einschliißgch der um 553 710 Dodp.-Ltr. verminderten M bran-s»hr von Cooks berechnet sich der Ausfall zum Nachil eile des laufenden Jahres mit 10,1«) Millionen Dovvel-Centner. Hierzu kownii die Miudcraussuhr von leinenen, seidenen, baumwollenen, wollenen und Lederwaaren, von Bier. Sp ritiis. Butter, Glas u»o and-reu Artikeln. Die Zucke,aussuhr ist von 1917 568 aus 2 865 483 Dopp.-Ctr. ge stiegen. Eine ungünstigere Gestaltung der Handelsbilanz kann mit voller Gewißdett voran-geietzt werden. Tie Zahlu-i, sbiiarz muß also nach der Bewegung der Wechselcourse nicht allein de, Mehr werth der Einsuhr, sondern auch das Kciiijgcld iü" di: nourn von Deulschland ausgenommene» sremde» Anleih-n keck n. Unsere Ansicht, daß die Uebernahme s emder Anleihen seitens Deutschland- vielseitig bedeutend unterschätzt wrs, ist be rechtigt, auch wem wir vorau'setzen, daß sich bas Mut- haben deuilcher Banken und Bankhäuicr im Ausland«, besonders in London, durch die Zahlung des KausgeldeS aui lremd: Anleihen vermindert bar. Sollt« die Eoiverttrung deutscher v »leiben Fort schritt» macheu und auf die 4proc. Consvl« »««gedehnt werde», 18« 1 127 851 Toppel-Ctr. 945 818 . 661 408 - 1 301 296 278 451
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