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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.07.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-07-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188907186
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18890718
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18890718
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1889
-
Monat
1889-07
- Tag 1889-07-18
-
Monat
1889-07
-
Jahr
1889
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.07.1889
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«2» »er .^kreuzzeitmlü" «ms Petersburg berichtet Imündttchr svnszigjährigrLblläum der«nrnlon rnWilnal»°A. »istischen Kundgebungen benutzt worden, und I ' ' In der P«»»«ll,E,w»sIsss» habe» bis ver- theidiaer Parnell's, Sir Tharles Russell uudAlquitb. erklärt, daß sie in Folge einer schriftlichen Anzeige Parnell's nicht mehr berechtigt seien, denselben in der Tommission zu ver treten. Wie eine weitere Meldung besagt, haben nach der Erklärung Ruflell's und Asqutth'« die anderen irischen Rechts» anwäll« angezeigt, baß sie ihre Mandate gleichfalls nieterlegten. und haben daraus den Saal verlassen. Parnell wie seine Ge- uossen, gegen welche di, schweren «„klagen der „Times" ge- richtet waren und aus welche sich die Untersuchung ber Parnell- Sommission erstreckt, haben damit aus jede weitere Ver- theidigung verzichtet. Den Anlaß zu diesem Schritte bat die Weigerung der Tommission gegeben, den Vertretern Parnell'« und seiner Miibeschulvigtcn die Bücher der ,.Ix>x»I »nä katrlotie vnlon" vorzulegrn, einer politischen Bereinigung die nach der Behauptung der Parnellitea und Sir Charles Russell'« die Mittel zu dem Unternehmen de- Briessälscher« Pigott beschafft und sich da» Ziel gestellt hatte. Parnell und die Bewegung für Homerule zu vernichten. Das verlange» der Parnelliten stützte sich daraus, daß ihrerseits der Com Mission alle noch vorhandenen Schriftstücke der Land- und Nationalliga vorgrlegt worden sind; die Commission ober behauptet, baß sie nur verpflichtet sei. die Anklagen gegen die irischen Nationalisten zu untersuchen, und drshalo die Schrift stücke anderer Vereinigungen nicht zu untersuchen Hab«. Die Parnellitea hoben hieraus die Ueberzeugung geschöpft, daß sie aus doll, unparteiische Beurtheiluag seitens der Commission nicht zu rechnen habe». * Wie der wird, ist da» zu panslaw ließ man es nicht an Kundgebungen für die Ruthenen in Galizien fehlen. Wie aus der Wilnaer Divcesanzeitung er sichtlich, hielt der von dem Blatte als .der verdienstvolle galizisch-russische Patriot" und als .Kämpfer und Märtyrer für die russische Sache in Galizien' bezeichnet! Naumowitsch in Anwesenheit des Deleairtrn des hl. Synods und stimm! licher Militair- und Civilvehörden. sowie zahlreicher geistlich«! Würdenträger, «ine Rede, in welcher er den Eindruck der Reunion aus die galizischeu Unitea schilderte und vergleiche zwischea der Nothlage der noch tu der Union sich befindenden galizisch-russischen Nationalität und der Lage der Orthodoxe» zog. Ein anderer Emigrant. Ploseansktz, widmete bei dem von dem General-Gouverneur Kochanow gegebenen Bankette dem Metropoliten von Kiew, brr zugleich den Titel eine« Metropoliten von Galizien trägt, einen Toast, in welchem er den Wunsch aussprach, der Gefeierte möge die glückliche Zeit erleben, wo er al» Metropolit von Galizien auch diese- Land in seine Verwaltung rinschließen und einen feierlichen Gotte«- dienst in seiner Kathedrale in Lemberg halten könnte. Auch aus Belgrad ist von dem Metropoliten Michael ein Beglück wünschnngs-Telegramm zu dem Wilnaer Feste eingelangt. * Bukarester Zeitungen zufolge trifft die Königin Natalie in Kurzem in Iafftz ein und begiebt sich sodann oach Bukarest. * In Belgrad scheinen sich die Differenzen zwischen der Regierung und Regentschaft zu verschärfen und es scheint dir Bewaffnung des dritten Aufgebot« damit nicht nutzer Zusammenhang zu stehen. Man spricht in Serbien ganz offen »«von, daß die radikale Regierung mit Rücksicht aus die Wahlen zu der Bewaffnung de« brüten Aufgebot« geschritten s«, um sich etwaiger versuche der liberalen Regent schas«, sie zu beseitigen, erwehren zu können. E» wird diese Anlegung um so bereitwilliger geglaubt, al» eine stichhaltige Begründung dieser Maßnahme bisher nicht erfolgt ist. Freilich bat die Regierung dir letztere Maßregel mit der Vermehrung de« Räuberunwesens begründet und sie läßt daher einen Bericht imNmtsblatt erscheinen, der allerdings die Zustände recht schlimm schildert. Demgemäß halten sich im Uzicaer Kreise >3 Räuber, >m Pozaredatzer Kreise 12, im Podriner Kreise 2. im Krajiner Kreise 4, im Ernorekaer Kreise 8 Räuber, worunter 3 au» Bulgarien gekommene, endlich im Dreiecke zwischen Nessawa, Sowola und Podgorac S Räuber aus. Beinahe alle sind entsprungene Häftlinge und den Behörden wohl bekannt. De« Weiteren führt der Bericht aus. die Regierung habe die energischsten Maßregeln getroffen, um da« Unwesen aus zurotten Ueberall sind Verfolgungen angeordnet und geheime Dtrriscorps ausgestellt; es wurde» Gendarmerie-Abthrilungen entsendet und lir den Nothfall de» Kreispräsecten auch die in ihrem Bezirke befindlichen Truppenabtheilungen zur Ver fügung gestellt, wodurch e« schon bisher gelang, die im Kreise Cupria sich aushallenden Räuber tpeil» einzusangen, theil« unschädlich »u machen, sodaß dieser Kreis nunmehr gesäubert erscheint. Durch dir' bisherige Thätigkeit der Behörden und der Gendarmerie im Kretse Cupria und Umgebung wurden sech« Räuber erschossen und einer sestgenommen; im Crnorekaer Kreise einer erschossen und einer sestgenommen; im Pozarevatzer Kreise ein Räuber erschossen; im Pozegaer Kreise ergab sich ein Räuber freiwillig. Außerdem befinden sich drei Räuber aus österreichisch-ungarischem Territorium in Hast. Schließlich erwähat der Bericht, baß die Regierung Vorkehrungen ge troffen habe, um eine Entweichung von Häftlingen au« den Kerkern unmöglich zu machen und daß sie einen daraus beziig licke» Gesetzentwurf der Skupschlina vorzulegen gedenke. Au« dem Bericht ist gleichzeitig ersichtlich, daß die be> treffenden Häftlinge schon vor mehreren Jahren entsprungen sind, wie denn auch die sämmtliche» neu ausgetauchten Räuber seit Jahre» ihr Unwesen trieben, . >a« die erfreuliche Thal fache zu Tage fördere, daß die Verbrecher in letzter Zeit keinen Zuwachs ersabren haben, vielmehr deren Anzahl durch die obenerwähnten Maßregeln der Regierung bedeutend ver mindert worden ist. * Aus der Insel Kreta sangen die Dinge an eine, sehr ernste Gestalt zu gewinnen. Es finden daselbst fortgesetzt be wasfnetk Versammlungen statt, und ei» Volksausschuß hat eine Proklamation erlaffen, welche die Bevölkernng auf fordert. die Bezahlung der Steuern zu verweigern und selbst vor Anwendung von Gewalt nicht zurückzuschricken Die Pforte bat den dorthin gesandten Commiffar Mabniud Pascha zurück berufen, weil sie seine Ausgabe, die erregten Gemulver zu beendigen, al» gänzlich gescheitert ansieht. Die Psorte scheint also den AuSbruch eiiieS AujstanteS. der aus LoSreißung der Insel von der türkische» Herrschaft und aus ihre vercinigung mit Griechenland abzielt, für unvermeidlich zu halte,,. Im Zusammenhänge damit gewinnt die Nachricht erböbte Br deutnng, daß gleich den kleine» Balkanstaoten auch Griechen Ia»d aus iinlitairischei» Gebiete eine erhöhte Tbäligkeit be künde. Die FricdenSmächle scheinen denn auch zu besurchten. daß von Kreta der Funke ausstiegr» könne, der da« Pulver faß der orientalische» Frage zum Erpled'ren bringen wurde. Nur so ist eine der .Vo'sischrii Zeitung" auS London zua<che»ke Meldung verständlich, wonach Deutsch land »nd Oesterreich im Verein ,»it England im Beirut sein solle», Maßregel» zur Einschränkung und Nieder Haltung der kretens,scheu Bewegung zu treffe» linier den vier genannten Machte» vermißt man Italien, welche» überdies an allen Vorgängen im Millelmeer ein sehr v el böbereS Interesse baden muß als da« deullche Reich Die Erklärung slir sei» Fernbleiben von dein gemeinsamen Schrill der ibm Verbündeten Mächte liegt aber nahe. Die kretens,fche Bewegung faßt aus dein RalionalitätSprincip. testen Bekämpfung da, itelienisch- Volk seiner Regierung nie gestatten würde. Die Meldung lautet: ..Rach einem Wiener Telegramm der ,.T>me»' soll die Verschiffung von Waffen und Geld von Albe» nach Kreta demnächst eurch eine Blockade der vereinigte» Geschwader England«. T iischlandS »nd Oesterreich» verhindert werden." La« hier angekundigte vorgeben der FriedenSmächte, welche« durch die ldalkrästige Betdeiliqung England« eine erdöb'e Bedeutung erdalle» würde. liegt ganz in der Richtung ihre« Ziele«, der Erhaltung de« europäischen Frieden». Man hätte darin cruen erneuten, auch an andere Abreffen gerichteten Lnsdruck de« Entschlüsse« zu erblicken, jeder wie >««rr ge artet«, Bestrebung rntgegrnzutrete,, Velch« tz» Aries«»! Europas bedroht. * Unter den New«?)orker Anarchist«» ist ein« Spaltung ausgebrochen. Bei der von Most veranstalteten I Bastille-Feirr kam es zu heftigen Auseinandersetzungen und schließlich zu Thätlichkeilrn. Der Arbetlerbunv hielt hieraus 1 ein Meeting ab, denuncirte Most al« .Aristokraten. Despoten und egoistischen Intriguanten" und beschloß MosL« Aus schließung. Most und sein Anhang protestircn dagegen und Hallen das vereinslocal gewaltsam besetzt. Der Bruch ist 1 ein vollständiger und Most beklagt sich bitter über die Un dankbarkeit der Anarchisten und Republikaner. Entscheidungen des Reichsgerichts. (Nachdruck verböte») 1^ Leipzig, tS Juli, (vom Züchtiguu-srechte.) vom Landgerichte Goiha wurde am 19. März der Lehrer Paul Williveber in Friedrichroda wegen vorlätzltcher Körvervrrletzunq in Veranlassung der Ausübung leine« Arme» (H. 340 de« Sik.-G -B) unter Annahme mildernder Umstände zu 30 Geldstrafe verurtheilt. Nach einem herzoglich codurg-zoihailcken Gesetze vom Jahre 1872 lst den Lehrern gestatte», da« Züchi'gnng-recht «»«zuüben, aber nur tu augemestrner, schicklicher »nd die Gesundheit nicht gefährdender Weile. Zwei Jahre vor dem Erlaß dieie« Gesetze« Hane da« Ministerium au die Bezirks- lchulinspecioren Anordnungen erlaffen, wonach »lue hninpae Behand lung der Kinder und der Wegsall jeder Züchtigung die Regel und nur in Au« nahm«sä Neu die Züchitgung zngelaflen lei, sollte. Diese Anordnungen sind, wie behauptet wird, de» einzelne» Lehrern mündlich mitgeihetlt worden und auch wohl nach dem Gesetz« von ul« Richtschnur angesehen worden. Da« Landgericht weatgsten« bei Brurthetluug de« dorltegenbe, Falle« Gewicht daraus. Der AugeNagte Herr W. ließ sich am 80. Oetober v. I. »o, seine» Schülern di« ichrilllichea Arbeiten vorlegea and gab dabei dem Knaben H., dessen Arbeit ungenügend war, ein Paar Ohrfeigen. Zu beachten ist hierbei, daß die oben erwähnte Verordnung verbietet, die Kinder am Kopfe zu berühren. In der nächsten Stunde war Recheiiunternibt, und zenec Knabe konnte ein Exempel nicht lösen, wollte auch die ihm vorgelprochene Ausrechnung nicht nachiprechen. Der Angeklagte besaht dem Knaben, sich über die Bank zu legen und prügelte ihn dann mit einem elastiichea Stocke. Dann wiederholte er diese Operation in kurzen Zwischenräumen mehrmals, wobei aber der Knabe sich nicht ordentlich über die Bank legte. Die Folge hiervon war, daß die Hiebe nicht nur aus« Gesäß, sondern oach auf andere köeperth-ile fielen. Wie eine ärztliche Untersuchung ergab, hatte der Knabe Lerletznngeu am Gesäß, eine Geschwulst am Ober schenkel, Slriemeu au, dem Rücken und e ne Anschwellung au der Schulter. Der GerichlShos erblickte hierin eine Körperverletzang und zwar eine vo-sätzliche. Begründe» wurde diese Aunahme damit, baß den Lehrern nur eia mäßige« ZüchtigungSrecht zustehe und daß sie nur aus da« Gesäß schlagen bärsten. D e Ueberjchrettaag de« Züchtigung- echte« wurde nannntlich darin gesunden, daß der A»- geklagie den Knaben wiedeiholt züchtigte und zwar, wihrend derirlb« nicht aus der Bank lag, sondera sich hin und her bewegte. Wenn der Angeklagte, so hieß e« in den Gründen, leine Instruction kannte, Io wußte er auch, daß er di« Grenze de« Züchtiqoagsrechte« üderlchritt, deshalb wurde ß. 340 (vorsätzliche Körperverletzung im Amte) sür anwendbar erklär» Mildernde Umstände wurden dem Angeklagten zugeb lligt, weil er durch die Widerspenstigkeit de« Schüler« gereizt war und weil durch die Verletzungen die Gelnndheit de« letzteren nickt gefährdet war. I» der Revision de« Angeklagten, welche dem 3. Strafsenat de« Reichsgericht« zur Entscheidung vorlag. wurde der Mangel der Bor lätzlichkeit gellend gemacht, welcher die Anwendung de- ff 340 ou«> lchli-ße. Ferner wurde geltend gemacht, die mündlichen Boiichrlften de« Bezirk-schnlinspeetor« seien keine gesetzlichen Normen, und die Ministerlalverordnnag von 1870 sei dem Angeklagten gar nicht be kam» gegeben worden. — Der Relch-onwalt beantragte die ver wersung der Revision und bemerkte, daß Jeder zu bestrafen sei, der ohne Recht Jemanden am Körper verletze. Die Verordnung von 1870 bestehe zu Recht, weil sie ein Au-siuß der vollzugsgewal» sri, und die rohe Mißdandlung leiten- de« Angekiagten stehe im Wider, ipruch mit dem Gesetze. —Dennoch hob da- Reich-gericht da« Urtdeil aus und zwar mit folgender Begründung: E« ist zwar seftgestell», daß der AugeNagte den Knaben mißhandelt und nicht dlo« aus da» Gesäß geschlagen hat, aber in der Uriheil-begründurg ist nicht genügend sestgestellt, daß er tie« obstchillch und m>» dem Bewußilein. andere Körpertheile al« da« Gesäß zu treffen, geihan Kat. Dies« Feststellung war aber zur Anwendung de- A. 340 ersorderlich. klebrigen« ist auch davon au«,»geben, daß die Be- scheäntungen be« Zstchlignnq-rrchiS, welche gegeben sind im Hinblick aus Gesetze und vorschrisl-mäßig ersoffene Instructionen, nicht aus mündliche Aagabea gegründet werden können. Leipzig, 1b. Juli. (Line ländliche Idylle.) Am 13. Auiust vor.J. war t» dem schlestlchea Dorfe Hünera Feuer l» einer Feldlcheune anSgedrochen. Der Erdichaliiseibesitzer und Ritterguts Pachter Hochmuth tn dem Nachbarorte Palanowitz hotte daS Gelponn zu ter Spritze zu stellen, wollte die« aber nicht thun. Als nun der Schöffe Jänich aul seinem Hose erschien und u. a, die Worte ge. brauchte „ich befehle e« Ihnen", da wurde er nngemüthbch und sagte: „hier Hobe ich zu besenlen. wo« wollen die versluchirn Bauern". Dan» machte er sich gememschasllich mit ieinen, Hotmeister Ulrich über den Schöffen her und prügelte ihn unter Lchimplworteu durch. Die Folge taoon war, das, da« Landgericht Bre«lau die beide» Männer wegen Widerstande« gegen die StaatIgewalt, wegen Be leid>gung und wegen Verweigerung von Hilfe bei gemeiner Gesahr ^ 380, 10 d. Str-G.-B.) zu längerer Ärsangnißstiase und zu Geld, strafe verurtke lie. — Infolge der von den Angetlagte» eingelegten Revision, in welcher u. g. bestritte, wurde, daß ILnsch in recht- mäßiger Ausübung seinr« Amte« war, al« er die Stellung von Pferden erzwingen wollte, hob da« Retch-gericht (4. Strasienat) da- Uriheil aus und ve wie« die Sache in die 1. Instanz zurück. Gerichtsverhandlungen. - önt > ltches Lansgertcht. I. Straskammcr. * Leipzig. 17. Juli. I. Die ledige Bertha Louise Pauline Gotlwald au« Svrlrik (Norwrgrn). welche von Hause an« mcht unv.ri,lügend ist und hier eine Slellung a!« llalsirerin i» einem Manulaciiiiwaaren-Geschäste gesunden batte, war belchuldigi und auch nicht abrrd g. in enire Mehrzahl von Fällen G'ldbr,räge d « zu einer Griammihöhe von etwa 3öO ^ von den verein» .hinten GeschästSaeldern heimlich zurstckbeballen und somit unterichlnqen zu haben. Die Angetlagte wnßlc eigentlich keinen rechten Giund tue diese HandliingSw-iie anzngeben. Nuc soviel ist leilgest'lli. daß de Angek.agte sich von diesen Geldern ein Weridpavier anqekausi halte Mi: Rücksicht aus ihre bisherige Unbescholtenheit nahm da» Gericht inilderndk Umstände an und verurtheilte die Angeklagte zu «1 Monaten Gesängnißstrase. II. Der Handlung-resende Friedrich August Karl Färber ou« Wctschau batte, da er sich in niomentoner Geldverlegenheit beiand. einen Wechs. l über 7üO >l »»«gestelll, um denselben hier zu di«con tiren. Be, dem l «treffenden Institut wurde nun aber da« Giro rine» dem Institut bekanntrnMaunr« verl.iNgt und Färber batte uicht«E,l grre« zu tdnn. al« den Namen de« Kautmann« Herrn S. nt« Giranten aus de, Wechsel zu lchrriben; freilich batte er mch» daraus gerechnet, daß »>a» im betreffenden Bankinstitut die Unlerichrist de« Herrn S. besser kannte und sofort die Fälschung rutdecke. Der Augeklagte hatte zwar drmgen» gebeten, di» Lache zu verschweigen, allein es war die« nicht mehr zu umgeben. Da« Gericht nabm iiidetsen mildernde Umstände an und erkannte aus 6 Monate Ge sängnißstrase. III. Ei, ziemlich plumpe« Manöver letzte der Schuhmacher, qrlelle Bruno Gottschald au« Wilkeniel« in Senk. Er erzählt» am 20. Mai d. I. dem Aendormene-Bligadier M. in LeiSNig, daß Tags vorher zwei Handwerksbiiriiben, denen er ans der Liraße zwocken LeiSniq und uolditz begegnet sei, rlaen Ravbanfall aus ihn au-arsabrl halten. Die aa -ze Geickickile war indessen von A bi« Z er- lo en und Goktickaid kam wegen sa s-der Anichiild'guaq in Unirr uchung. Der Angeklagte war dle'e« vergeben« geständig und w»id« zu l Mona« Geiängnißstras, vernnheil». IV. Der Dienftsnecht Gustav Wi'helm Ecker t an« Weiß.Kir'chborl. weien Dtebtiat,.« l ereil« bestraft, latt« sich ,n> März d. I. in Lobstädt in Geiindedienft verm e hrt «nd da« Deausgeld angenommen, den Dienst cder nicht aagelretea: sern-r e»em schuhmneder. de, dem er aewodiit, eine Uhr entwend.'t Ui'd geg n AuSgong« Mai »ine zioesie Uhr q-stodlen. Das Geiihl nah:» niildernbe Umstaade an und v ruridrilte den Ang-Nagten wegen Dirbstadl« und Betrug« zu 8 Monate» Gesängnißstrase und zwei Iahrea Verlust ter Ehrrnrrchle Der «erschlSdos bestand au« den Herr n Lanbgrrichisdtreetor voller« (Präsid), vo. Elterlei», vieler. RS«Ier »nh Affeffor Vr- döschwa»,; di» Ankla-e lttzrte Herr Staat»«»wall Dr. Dhreme. M. Gtrsfka««er. Der Haidarselter Rädert Map Mterall aas Dresden, welcher am 16. Jnui d«. Ir«, vo» er»«« Arbeitsplatz« an der hiesige, Berliner Straße und »war ans einer gewalllam geöffnet«, Arbeits bude und tnuerbalb derselbe» aas einem edeuiall« »erschlaffen ge- wesenen Schrauke Handwerk«»«», »nd Kleidung«stucke entwendet hatte, wnrde in Rücksicht daraos, daß er wegen Diebstahl« »och un- bestrast ist. anier «naahme «ilderuder Umstände zu 10 Monaten Gesängnißstrase verurthetlt. Der Grr>cht«hol bestand au« de» Herren Präsident Laudgertchit- Direcior Sieder (Präsid.), Landgerichls-RLihe» S-chß«, Metlch, von Sommerlott 1l. und Afl-ffor Volkmann; die Anklage sührt« Herr Staat-anwaltschaslt-Affeffor vr. Eonrad. Serte»ftr»fka««er L. I. El» »averbefferl cher Schwindler ist der Schneider Friedrich Gustav Graupaer au« Varna, »»letzt tn Belthain wohnhaft und Wege» Eigenthumtvergedens berest« mit Zuchtkaa« vorbestrast. Der selbe bat lchon früher öfters Sedwtndeleie» verübt uud de-halb mehr ooer Minder bohe Freiheitsstrafen erlitten. Gegenwärtig fielen ihm wiederum mrhiere Betrügereien zur Last, uud zwar sogenannte Zech- prellrreiea. Graupaer war ia einrm benachbarte» Dorse ins Gast haus gegangen, hatte sich dort zu essen vad zn trinken geben lasse, und war seinem Leib« dabei dorchau« kein Stiefvater gewesen, denn Alle« in Allem betrug die Zech« zuletzt gegen 4 Dasselbe Manöver wiederholte er im nächste» Dorse. »nd regelmäßig legte er sich da», eine» falschen Namen bei. gerirte sich alö gut stiutrter Manu, gab vor. sein Geld vergrffea »» haben re. Di« Lente glaubte» leine, versichern»««» »ad ließea ihn lansr»; natürlich erhielten sie keine, Pseaalg von dem Schwindler. Aaßerdem betrog Graupaer noch de» Haadelömaa» G. am eine» sogenannten G«org«thaler. Er tras G. in einem Gasthofe und knüpft« «lt demselde» ein Gespräch an, im Laase deffe» er anch de, Geoc^ihaler, de» G. an der Uhrkettr trag, betrachtete »nd dabei meinte, di« Münze sähe recht schwarz an«. Graupaer schwatzt« G. vor, er sei i« Stande, die Münze wieder „Io blank wie Silber" ga patze». G. händigte ihm daraas dieselbe «in nad — bekam sie nicht wieber »» sehen, denn Granpaer putzt« dieselbe nicht „so blank »t« Silber", soadrru versilberte sie eiusach, tadem er sie au eiaea Dritten verkaufte und deu Erlö» iu Spirituose» »msetztr. I» «lle» Fällen der Zech- Prellereien will der Schwindler natürlich die reelle Absicht, zu zahlen, gehabt haben, auch betreff« der Münze. Das Gericht schenkte seine» versich«!ungen aber keine» Glaub«», sondern verortheilte ihn wegen Rücksallsbelrug» zn 1 Jahr Gesängnißstrase und 3 Jahren Ehrverlust. II. Der Fletschergeselle Lrust Loul« Eckert aus Zeulenroda war al« Pserdewärter im Pserdebahadopat Plagwitz bed eustet. Eia paar schwedische Taube» edler Race von veryältnißmäßig hohem Werthe, dse sich in einem im Hose de» Depots hängenden Käfig befanden, erregten sein Wohlgefallen in dem Maße, daß er sie eine« Abciid« stahl und Mit nach Hanse »ahm. Dort ließ er die Th er« frei im Zimmer umherfliegen and zwar bis nächsten Abend, was sich oder seine Wirthin wegen der Unreiulichkeit drr Thiere verbat. Eckert »ahm die Taadea daraufhin mit sori und dieselben kamen nicht wieder zum Vorschein. Er behauptete, die Dhiere sreigelasseu za habe», was jedenfalls wenig glaubhasl klang. Außerdem hatte er sich der Unterschlagung dadurch schuldig gemacht, daß er einen Klemmer, deu er in einer Restauration fand, nicht, wie ihm oblag, oblieferte. sondera au eine» anderen Gast sür 1b -E verkaufte. Der Angeklagte ist wegen Diebstahl« bereit« vor- distrast nad tras ihn daher «ine härtere Strafe. Da« Gericht ver. urlheitle thu weaea Räcksall-diebftahls and Unterschlagung zu 7 Monaten 3 Wochen Gesäagniß and 8 Jahren Ehrverlast. Der Gerichtshof bestand au« deu Herren Landgerichl--Dire«tor voller! (Präsid.), LandgerichtS-Röthe» v. Eltrrlela, vr. Grützmaan, Assessoren Vr. Pöichmann uud volkmana. Die Auklage führte Herr Slaattanwalljchast-.Affeffor vr. Groß. Ferien-Ltraskinnmrr 0. Ja Mockaa bestrhra sozusagen zwei Parteien and zwar die eine sür. die audere ungleich größere gegen den frühere» Gemeinde- Vorstand und Restanrateur Johann Gustav St. Erlaubt» und un erlaubte Mittel werden augewende». vm etuauder da« Leben nur möglichst sauer zu machen, und namentlich ist es Lt., der von seine« Gegnern manchmal in nicht mehr za rechtfertigender Weise a»ge> srtndet worden ist. Sv war es auch eia recht hiaterltftiger Streich, al« im Jahre 1887 in Mockau ein Flugblatt »erdreitet wurde, in welchen, Sr. arg verhöhnt und lächerlich gemocht war. Rua wer dahinter steckte, darüber war St. sich sehr bald klar, denn er kannte den Ehorakter seiner Gegner; aber wie e« meist bei derorttg feigen Anschlägen der Fall ist, so war e« auch hier, der »der die eigentlichen Urheber de« Pamphlet« hielten sich wohlweislich hinter den Eoulissea und lachten sich ,»< Fäustchen ob ihre« traurigen Kuaüstückchen«. Daß St. Alle- daransetzte, um wenigsten» Einen oder den Alberen von dieser Liga zu eiiilarvea. ist erklärlich uud er Halle auch da« Glück, zwei dieser Leute zu überführen. Und wer war dieser Eine? — Der Poiizetdiener Sch., der bereit» tn den früheren Agitationen gegen seinen «henialigea Vorgesetzte» seinen Charakter in« rechte Licht gestellt hatte. Der Andere hatte den Wisch versaßt, e« war der Winkelcoasulent M. an» Sellerhausen. Nun, dies« Beiden rrhiklira Ihre Straff, oümlich M. 100 Mark. Sch. 40 Mark Geldstrafe wegen jeuer im Flugblatt eulholteue» Be leidigungeu. St. wußte jedoch m:t ziemlicher Genauigkeit, wer die eigentliche» Urheber des Fluablatte» sei» konnten, »ur durfte er N.cht» behaupten, ohne erschöpfend« vrweis« für seine Be hanptung erbringen »u können. Unouögefftzt soischte er nach, um vielleicht doch »och Licht tu Lir Sache z» dnngeu, aber vergebens. Endlich hinterbrachle ihm Jemand, daß ver Fleischermeister Friedrich Franz H. mit bei der Ablassuug de« Flugblatte- geholfen resp. eine Hauptrolle dadei gespielt habe. Verschiedene Momente ließen kt. diese vermutdung, die er telbst übrigen« schon lange gehegt halte, nicht non der Hand weiten und bestimmt,n ihn, gegen H. di« Beleidigungsklage anzustrenge». So hatte H. un jenem läge, al« da« Flugblatt ver breitet wurde und er im Gastboi. wo er sich gerade beland. ein Exemplar erhielt, ieinen, Vergnügen darüber unverhohlen Ausdruck gegeben. Der von Lt. angeslrengie Proceß getaugte vor dem Schöffengericht Taucha zum AuSirog und «adele mit brr Freisprechung de« Bekioglea. Gegen dteffö Erkenntmß legie St. Berufung eia. zufolge deren sich die Ferieu-Ltraskamnier v de« diesigen königlichen Landgericht« gestern mit der Sache zu beschäftigen datle. Die ul« Zeugen veriivmmene» Mockauer Einwohner bez Freunde H.'« erstattete» ihre Au-mge unter dem Eid dahin, daß sie von irgend welcher Vetdeiligung H.'« bei ter Flugdlaitassaire nicht« wüßten. Dem entgegen stand die Au's.ige ,rne« Z'ngen, welcher Si. die dir-drzügliche Angabe gemachl batte. Die Bewri-ausnohmc ergab allerdings keine Momente ist H.'« Schuld. Der klagrrüche Anwalt, Herr RechiSanwali vr. Hädler, beaniragte Aufhebung de« schössen gerichilichen Urtdeil«. Herr RechiSanwali Melos, al« Anwitt be« Beklagten, Bestätigung desfflorn. Da« tönigl. Landgericht ichloß sich den Urih ilSgrstnden der 1. Instanz an und verwarf die Berufung kostenpflichtig, verurtheilte auch gleichzeitig den Kläger zur Erstattung der dem Beklagten erwachlevca volhwcudige» Auslagen. t» «iver «Wisse, Feinheit he» Insfüh»»>r «ü «ns ihnen »in» gewisse Weichheit »nd rin« glühend« De« »igenidümlich sein. Wir sehe, sie in dübichen grüne» lenchtende, Farbe», «Ü dunkel- grüaen oder schwarze» Iacquordmustera; t» bloagrauen, drouzefarbenen, kaftauffubrauuea, havaanabrauue» TSuen, geschmückt «tt Figuren, iu dunkle, Farbe» oder schwarz abgetönt, sowie ferner «tt türkischen Bordüren, mit dunttürkisch eiagewebtea Palmeimaftera t, dunteu Farben, nad endlich mit gekreisten, getupfte» «nd eaerirte» geich. nungeu. Die drei letzteren Ausführungen werdrn indeß lür ztrmlich uamodern gehaliea nad staben daher weutg Veachtnng, wihrend für die andere» Arten sich »och tm Lause der Saison ziemlich großer Bedars herau«stelle» wird. Die Fabrikation von ge-icktra Tnch- kle drrstoffea aud se »-a Samrelhaargarnftoffe» kann daher anch yentr noch empiohleu werden, wean nach im Allgemein», anser» Fadrl- kaate» diesmal nicht vöthig haben, sür die Wintersatso» noch Ren- keile» aulzuaehmeu. Für den Fabrikanten ist die Winlersaisa» schon za weit vorgerückt und seine Gedanke, müssen sich mit der Musterung der nächste» Früdjahrssaisoo beschäftigen. Außerdem geal-ßen diesmal unser« Fabrikanten den deaeidentwerthe» vorzwz, reichliche Aufträge zu haben, deren Erledtgnng fi, noch aus Monate hinan« in Thätigkeit erhält. (D>e eiugehenden velchreibungea der S offueukeiten, welche lediglich sür deu Textlllabriiauteo Jatereffe Huden, sind in den vorstehenden Mittheiluageu übergauaea «nd ver weisen wir Interessenten aus die obengenannte Zeitschrift selbst.) *— Ueber die Lag« des Berliner Loasections-Geschäfts enthült die .Wochenschrift sür Spinnerei »ad Weberei" von Ernst Heftwan» in Lripzig wieder einen sehr aussübrlich«» Bericht, ans den wir di» Fachkreise anffncrkiam machen. I, jenem Bericht beißt es: Dir letzte Woche war nicht »nbelebt. Biele anrläadtsch» Einkäufer ver mittelte, eine gewisse Rührigkeit, die sich vo» der Ruh« der letzt»» Wochen sichtlich abhod. Außer einzelne» deutsche» Käafrr, sahen wir solche vom Anstand. Die Amerikaner kante» lange anlchllrßend« Paleiot«, Nrwmarkets, knr», and lange Seidrnpiaschdolmonö» sowtr wattirt« Mäntel ans Tuch- and Kamerlhaaraarastaffea. Die eng- lisch«, -iaser nehmen banptlächllch los« Doable. und Eskimojaquris »ud kurze Dolman« auf. Bei getreullcher verichierstattnng über da« amerikanische Geschäft dürfen wir leider nicht verhehle», daß dasselbe sür Berlin vollständig dedeutuugglo« geworden ist. Im letzte» Fi-caljahc, da« am 30. Juni 1889 endet«, sandten wir t» Ganzen für 1179 167 h Mäntel nach Amerika, was als »abedentend« Summe angesehe» werden muß Ebenso hat sich der Export ia der Stosf- branid« verkleinert. Wir sandten Berliner Lonsectlou-stossr sür 270832 h nach den verelntgteo Staate» (1888 : 337 023 st, 188? sogar 483 224 st). Am meisten ober hat strh der Export in Plüschen verringert; 1889 : 82 3SS st. 1888 : 217279 st. 1887 : 48b 732 st. D»«ie Zahlen iorechen am Deutlichsten sür die Zunahme der Fabri kation m den Bereinigten Staaten, denn der Etoffroulum ist dalelbft nicht geringer geworden. Die Nachfrage nach Stoffen war in der Berich,Swoche nicht nndefriedigead, wean sie auch noch weit von der Lebhaftigkeit der hohen Saison entfernt ist. Sehr viel werden rheinische Double«, Eskimo» und Lorkscrew» »erarbeitet, worunter di« Berliner Fabrikate, von denen augenblicklich aar billige Solei«. Rankenstoffe und Eorkscrews stark verlangt werdaa. empfindlich zu leide» haben. Da« Geschäft in Tricoiiochastoffe» liegt immer noch matt, auch haben augendlickltch Regenmäntelftoffe recht schwachen ver kauf. Nur Tuchsioffe nad seine ramagtrtr(Lameelhaargar»st»ffe) Bor- düreustoffe werden verlangt. Seideaplüsch in guter Sealskiuwaare ist sür amerikanischen Bedars sehr stark gefragt. Die Lricot- brauche Hot eine gewisse Anregung durch di, Auweseuhett »er- schieden» Einkäufer gesunde». Mr. Macr von Ryloads rrtheilte Ordre« im Betrage von über 100000 >4. Etue einzige Firma «invfiag «inen Auftrag vo» 70000 ^4, doch worden fast aar billige Taillen bestellt. Ferner erhielte» wir einzeln» couadische uud eine iüdamerikantsche Ordre. Auch sahen wir eiae» sehr bedeutenden Kopenhageaer Knuden am Platz. Die Au-sichte» für da« Herbst- g,schäft sind wieder ermulh qend-c aud e« dürste» uunmehr auch größere Ansprüche an den Sioffmarkt hrrantreteu. liniere voran«- sagung, daß in der Saison beim Heeanlritt de« große» Bedars« volle Preise erzielt werde», wen» Fabrikaatea rasch zn liesern tm Stande seit», dürste sich erfüllen. vermischtes. von der Ferffn-Sirafkommer o. de« hiesigen könlgl. Land- qericht« wurde in der deul>g-n Haupiderdaudlung die verw. Berlha Friederike Uhlich au« Muschwitz wegen Dedstahl« zu 4 Monalen Gesänguibstraße vernrtheilt. Mode» und Atoffueuheiten. * Aus ber neveslra Nunimer d,r im Verlag von Ernst Heit» maua in Leipzig, unter Redaktion von Georg Reinhard, erscheinenden „Wochenichrist sür Spinnerei »nd Weberei" thcitt un« die Redaktion folgenden Auszug ihre« neuisten Modenberichi« m t: Heule wollen w r die Herren Fabrikanten aus Kanieelhaargarnftoffe »nd seine Tuchtlosse m I gestickten Effekten dinweiffu, die in den Malterungen süe nächsten Vin er ihrer Bedeutung ge noß noch lange nitdt «enuq gewürdigt worden sind lieber die ieinen Tnchstoffe mit gestickte» Effecte» Hoden wir untere Leier deieits meürtach unter rlchlrt un > un er« si üker auSg'svrochen-Ansicht, daß diejelbea wahr, ichriach deliedt werden wurden, fiudcl Vcstrrlung durch tie Bevorzugung, welche sie ichoi jetzt im Vnl>.uf aus ter Reise genieß n. Wir wiederholen daher, daß Feintuche lehr modern werden dürsten und wollen hier einige Anregungen über venchiedenc neue üomvosiiione» geben. Dabe, mülie» wir vorausschicken, daß dieie Stoffe ieldstverüändlich n chl billig «n» Lader nur iür da« befferr Pudlicum deit'mml je,» können. Wir sehe» verlgraue- Tuch, b Nicki »> Bordüeensoem aiil vier Reihen Koradlnnien: lirschroide« Tuch, dek ckr mit ichwarze» Blumenguirlandea; erdffogrune« Ferniuch, bestickt m>r Gold- und Silderborden uud sogar ivciß-s Tuch mit Goledorkür-n Dieie, sür jede« Kleid odgepah', >n tlarion« zum verkauf gestellten Kleiderstoff' sind ovo p achtvoller W rkung. Eine neue Erirdrinung sind die uns n-cht unbelannien. schon vor Jahren inmal odne ronderlichen Erfolg auig»:retenen Kameelbaargarnst. ff». Sie sind s tzl wnder »rschrenen. dies, Ikru-N weichen, etwa« gkdaarlen Stoffe mu dem moder reu Ranken-, vlumea und ArabeSkennrußeru im Jacquardgeschmack Ei« finden v»>Wendung sür Kleider, iowie auch lur Regen- »nd andere leicht: Mantel, welche obwalliri werden Bi« i'tzi bot nn» diese Stoffe unr R-nd-rx gesandt, doch »erden sie wohl noch bald von denliche» Fabrikanten hergeftellt »erde». D>» »vnwhmst», charnkiertst sch« Eigenschaft dieser KnmwLhvnrgnrn. i- Zeitz, 16. Juli. Am Sonntag wurde ia »nserer Stadt der dirsjäbrige Brrbandstag der Feuerwehr«» im Regirrungsoezirk Merseburg uud den thüringi schen Staaten abgehalten. Eine große Anzahl Vertreter der dielen dem verbände allgehörenden Feuerwehren hatte sich in Uniform eingefunden, um au den Berathungen und den hier veranstalteten Festlichkeiten theilzunehmen. Ans Anlaß der Zusammenkunft der Feuerwehrmänner und des Umstande«, daß an diesem Tage die hiesige freiwillige Feuer wehr ihre» 25 jährige« Bestehen feierte, hatten die Bürger ihre Häuser mit Fahnen. Guirlanden rc. aus da« Einladendste geschmückt. Da« Fest wurde eingeleitet durch einen am Vor abend im ..Schützenhause" abgehaltenen Commers, dem u. A. auch die Spitzen der städtischen Behörden beiwohnten. Der Jubilarin wurden bei dieser Gelegenheit vielfache Ovationen und auch Geschenke zu Tbeil. — Am Sonntag Morgen hielt die hiesige Feuerwehr zunächst eine Hebung mit Lvschgerälhen ad, die befriedigend verlies und eine gute Schulung der Mann schaften nicht verkennen ließ. Daraus fand die Verbands- Versammlung stall, an welcher 33 Delegtrle theilnahmea. Nach Begrüßung der Erschienenen durch den Herrn Bürgermeister Arnold erstattete Herr Branddirektor Schulze-Delitzsch den BerbandSbericht. Danach zählt der verband-bezirk lüt Feuerwehren, während im Regierungsbezirk Merseburg allein >46 Feuerwehren mit nahezu 6000 Mitgliedern und 362 Spritzen bestehen. In dem gedachten Bezirk verunglückten im letzten Jahre 60 Feuerwehrleute, worunter einer so erheblich, daß er verstarb. Die Berunglückten erhielten an Unterstützung aus der be stehenden Verband«-UnterstüyungScasse zusammen 2800 Diese Tafle ist gut sundirt, desgleichen dir Hauptcafle de« Vklbande», Dank der Zuwendungen der Bersicherung»- gesellschasten und Behörden. Die Rechnungen wurden aus Grund der stattgehablen Prüfungen entlastet. — Der nächste BerdandStag findet in Staßfurt statt. Bei der sich an die Verhandlungen anschließende» Festlasel fehlte es Tnnkspivche,, n cht. so toastete Herr Schulze-Delitzsch auf Se. Majestät den Kaiser, Herr Bürgermeister Arnold aus die hiesige Freiwillige Feuerwehr und der Commandant der Freiwilligen Feuerwehr Halle, Herr Baumeister Stengel, aus die Stadt Z'itz und ihre Behörden. — An dem Festzuge betheiligteii sich nicht weniger al« 46 Feuerwehren, ein stattlicher Zug, wie ibn unsere Stakt seit Langem nickt gesehen. In Folge plötzlich eingetretenen deftigen Rege»« kamen die adsolvirten Hebungen der hiesigen Feuerwehr nicht so zur Geltung. Ein Concerl in: .Preußische» Hos" und ein Ball in der „Cenlral- halle" bildeten den Schluß de» im Allgemeinen befriedigend verlaufenen Feste«. —r. Meininge«, 16. Inli. Die bereit« mitgetheilte Gattenmord-Aifaire in Goltlaute bei Eubl hat einen tragischen Abschluß gefunden. Ter Ehemann Schlegelmilch, welcher seine Frau durch vier Nevolvcrschüfle töbten wollle, bat »ock an demselben Tage seinem Leben durch Erbängea ein Ende gemachl. Er hat sich zu diesem seldstrichlentrn Acl e ne alleinstebende Kode Bucke auSgewählk, in welcker er d>« in die böckste Spitze geklettert ist. um dort den Selbstmord auSznsübre». — Nach dem Muster de» Thüringer Fischerei- Verein» bat sich in Coburg für da« dortige Herzoglhum eia Flschereiverein gebilkel, au dessen Spitze der Geh. Slaal»- rald Freiherr von Ketelbodt steht. — Aus Colteuau in Obersranken kommt die Nackricht von einrm gräßlichen Un- glückssall. Bei Gelegenheit einer Fahnenweihe war der Tage löhner Tegelmann mit der Bedienung der Böller beschäftigt. Al» ein Schutz versagte, wollte Degelmann noch etwa« Pulver auslegen, indem ging der Schuß lo« und riß ihm den Kops weg. dessen einzelne Theile ringsum zerstreuend. Der verun glückte hinterläßt eine trauernde Wttlwe mit sech« unerzogenen Kindern. — Ia Scdweinsurt hält sich jetzt G'egler Pascha, seiner Zeit Stellvertreter des General Gerden im Sudan, gegenwärtig höherer egyptischer Finavzbeamter, ans. Derselbe rst in Eckweinsurt geboren. — Berlin, 16. Juli. Eine größere Berliner Gesell schaft. welche am jüngsten Sonntag einen Ausflug unter nommen batte, war des ungünstigen Wetters wegen verhindert, sich viel im Frei«, auiznhaltea. und daher zumeist an die Räume des Clablifleinents gefesselt, ia welchem sie sich nieder« aeiaflen. Di« junge West vergnü-l« sich »it Tanz, an» hierbn fiel s »us. daß «d, Mädchen. »etchiK »tt
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