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Grssfnrrirg desVilMS mmNkstkll des Akiprigek MudkkkltMkkllsMlises. ver Bazar zum Besten des Kinderkrankenhauses wird von Montag, den bis Donnerstag, den November. 1« »e« »twnden »on <0 Uhr vornrittng» »1» r Uhr N«chn,ttt«g» im groken Laake des Kaufmännischen Dereinshauses abgehalten werden. ver Vorstand beehrt sich unter Hinweis aus den guten Zweck des Bazars zu recht zahlreichem Besuch desselben srrundlichst rinzuladen Kindern ist der ^ Zutritt in Begleitung Erwachsener gern gestattet. Sie freie akademische Vereinigung für innere Miskon l-geht heule Montag, ven I I. Nov., Abends 8'/« Uhr in, gr. Saale de« ev. Bereine-hauseS (Roßnraße l«) ibrc IV. Jahre-seier. Herr Proseflor vr. Kautzsch aus Halles. S. hält den Festvortrag über da- Thema: Tte innere Mission und der LtuSent Zu dieser Feier sind auch „ichtstudeatische -reise (Herren und Damen) herzlich will- konunen und hiermit freuudlichst eingeladea. ver Voratao«. Gemeinnützige Gesellschaft. Montag, den I l. November, Abends 8 Ulir, im Tagte des tvr Vi.ltenvalet, Löhrltraße 7: Vortrag des Herrn Schuldirecior I'uelie (Lindennu) ..lieber die wirlhschaftttchr AilS- ditdttng der Mädchen". Gäste sind willkomi.ie». Die Galerien bleiben den Frauen und Töchter» der Mit glieder uud Gäste Vorbehalten. ver Varittunck. ^AnsmrtmÜ8eker Verein. Heute Montag, 11. November 1889, vereiltSabc»«. Freitag. 1b. November ». o., zweiter Vortrag der Herrn Professor Vr )ein»r«»nll»r««Ii«r über „PMreieti im 19. iLürdimOert. H. keMMvii Oer kovrirolls. Sonnabend, 16. November a. o., Abends 8 Uhr Martinsschmans. EinzeichnungSliste liegt im Lesezimmer a»S. ver Vorstanck lurnvereill Ner MSvorstE Moltkestrastc 17. Alte Herren-Abtheilnng: Dienstag und Freitag von 8—'/,10 Uhr (Freiübiivgen) monailicher Beitrag 75 Vesondrre Herren Abtheilung: DirnStag u. Freitag v. '/,7—'l,8 Uhr (Freiübungen) monailicher Beitrag 1 ./l 50 -H. Anmeldungen werden zn den angegebenen Stunden erbeten. v«r rur»r«tl«. S» Pf IZV086 S» Pf zuv VevloosuriS von LancrvZen- vogeln gelegentlich der elften groizrn vanarieii-AiiSstelliing am 1». niid 1«. Drrcmber ,u> ,dLlTK«L sind bei 0»o»r n« I>»l>«»I«I, sowie in den bekannten Berknussstellen und bei säniint- lichrii Mitgliedern des Vcrrins z» habe». Xlt. Unsere Loose sind von gelber Farbe und werde» seitens deS Publicum- schon seit I» fahren jederzeit gern gckniiit, da nur anerkannt gute, unter polizeilicher Eontrole ougekauste Hähne zur Bcrloosung kommen. Llvr I-etp/te^r Slunttrlonr.-VOrete». L.s.-Ä' Vtz «>»«l« rt»w, or I)rVe»Ig;l Vrut. I tt. »»uil'n /»Iiuxel-ct, ä Fl. . t> bestes, liiilehlbar watendes Nüttel gegen Zahn- lchmerz s',u Hab. in n» Apoihrk. AUcrncurftr, Ventl>ar prakl»chjtc n»d billigste ^ä8ell!»il8tllillv, Preis 15 Mark. überläßt aeen zun. Versuch liil'IiUl'il i'Hl-f'IiI. A'.!^ S^reiF»* 141« t,I, re»tvN«> ! l l eu,i lieh i i he billig und reell iu allen modernen I »rl»« II zu Fabrikpreis das I »l«rtttl,,>r«,r, Dorotneenplatz 3, Part. 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Durch stete treue Pflichterfüll»ug »ud größte Gewiffenhastigkeit hatte er sich mein« höchste Achtung erworben. Seinen Heimgang lies bedauernd, werde ich ihm stet» «in treue» An denken bewahren. Leipzig, den 10. November 1889. HVtili»»,» 8t«t»»»«1», itFa. Tll,eb»«r Am 9. d., Abend» 9 Uhr, verschied »ach kurzem -rnnkenlager unsere liebe Mutter, Tochter, Schwester und Schwiegermutter Emilie vew. Hammm, SchuhmachermkisOrS-EH srau hier. Die» alle» Freunde», Verwandten »nd Bekennten hierdurch zur Nachricht. Die tirstrauernde« Hiutrrlasseuen. Verlobt: Herr Lugen -raufe in Prnzig mit Frl. Adelheid Panzner in Tevlitz. Herr L Rb inbach in Bretnig mit Anna Werner geb Petzold daselbst. Herr Hugo Zetzsche a Alirnburg mit Frl. Emma Schnabel in Ehrenhain. Heule Abend 6 Uhr verschied plötzlich am Gehirnschlog unser tamggeliebler Gatte, Vater, Sohn, Bruder und Schwager Herr Johann Lonvad Weber, früher Mitinhaber der Firma F. 4. Aeder in Leipzig, im 51. Lebea»jahre. Lies zeigt statt jeder besonderen Meldung nur hierdurch an Vrrlm uud Lei-zig, am 9. November >889. Wet»«r geb. Pauly zugleich im Barne» der übrigen H>nterbliebe»e». Die Tranerseler findet Mittwoch Nachmittags 2 Uhr im Tronerhause, Berlin. Ke thstraße Nr. 12, 1. Etage, statt. Heule Adend V^l Uhr verschied nach kurzeu, aber jchwcrc» Leiden unjec I geliebte» -ind LtSSoLSI» im Alter vou 11'/, Jahren. H»ll« Helbt> »ud Frau geb. GktttHer. Leipzig, den 9. November 1889 ! f»r Leipzig «nd Umgegend von Svdüllbsrr und Lovluuisvil übernimmt unter Zusicherung reeller Bedienung alle Arten Leichenbegängniffe, sowie llebersübrung Verstorbener für In- und Ausland. Leichcnbestalter: 0. Sedüittlerr. Comptoir: Neukirchhos 3l, Sarzmagazin Nr. ZV. Fernkurkcheinrichtiul« 5SV. Filiale: Neudnitz. v«r»itzftraste S. Heute 6 , II. 1^,. u. II. 8 g II. -I Schw>nini>BaIsin'>)1tO Damen: Mont., DienSt., Donnerst.,Freit. »*»»»» RvRI OtRRR, ,„it Wellenschlag LV '/,9—11, Mittw. u. Sonnab. 2—'/,5Uhr. Borzüql. Doucheu-Wannenbäder. — Jederzeit Sanviriiniunleirickit. — Pserdebah». 350.000 Liter täglich ständiger Wasser-Zu- und Abfluß.Krystallkl. Master. vlLVL-vilS, »nä IVeltovknä 20". 11. Monraq. Mittwoch, Freitag '/,2-5. T!»chIKR»R»»»»lK» «I '>>>»>>erntur äe, Oslo Damen: DienSt , Donnerst., Sonnad. '/,9- »DU^RRRllIRLRF<RRRH 8el>,rli»wd»8!itn uo , >/,N. Montag. Mittw., Freitag st,2-5 II. Vliicherstr. 18. Wannrn-Väber, krystaikl. Wasser. Taud- Iotzanna-Vad, ?. Enrbäber. Da»ps-Väber. Damen 1—4 Uhr täglich. KnoilowllSttIf R'f. DirnStag: Gräupchen Mi» Kalbfleisch. D. v. HonorS. IjtltfkllttftUtz >K. f , Milchreis in Zucker u. Znnmt. D. V. Haffmann III. Neue Leu»». Lveoeani».. Zritzer Str. 43/45. Montag: Schwarzfleisch und LrbspuiS.'. Kunst- und Kuilstgemerbcslichen. Lorck Oehlniann's vdi»a-Z>ipa»-A»sstrU»»g. I. Eine neulich vorübergehend aus einige Tage in unserer Stadt statt- zehalne Aurstellung vo» Erzeugiiissrn chineiiich u und lapanl« tchl ,, Gewert'eslcißeS bat au u unjere hiesi ien Geschaite daran ge- mahlt, ihre prächtige» und gediegenen Bestände aul dieiem Gebiete r ensalls einmal ubeesichllich znsaiiimenzustcllkn, und es hat sich tabci »lleldings herauSgesleNt, daß ci» Oiang nach der Lorck-Oehl- u, a n n'ichen jt u n st t> e u d l u n g iGvrihcstioße Erediiansla.t) gar ivobl greiguel ist, drn Beschauer mit staunender Hoch, achlung vor den vollendete» technischen Leistungen jener Ostaiiate» zu rrlulle» Schon Heini Sinieitt nehmen die dort ausgestellten prächtigen chinesischen ge'iickten Seide ngewa » d> r das Auge ge. langen. Schon die St ffc selbst find wundervoll schöne E ze»qn>ij» aus dem Gebiete der T xtilbranche. Mir ieinstem Geschnlack sind sodann hier aus lichtolau>,„, da aus leuchtend roibeni, boit wi der aus tief dunkeldlau-m Grunde die herrlschstlN Pstanzen. und Th ee. Uivlive i» sein abgestlmmter farbiger S >de unb in Goldsä en sch iigckend aul eüickl. Bon den Wanden sollen in imposanter Wil li!» i eben!» vollendet techuvch tehiudelte j vanische Seidenpori ören Iwiab Eine andere B »Wendung der Stickerei zum Flgcheoschmuck ->gi sich >» den zahlreich » viertb ilige» inpau ichen W uid« chirmen. Wenn mau aus dem Neichihum d eicr Limas k»>auS. heben soll, so verdienen es gewiß zwei, die, der eine mit seinem zart blougraue», der andere mit seinem lvllresedn Giundr. dem ausiubrendea -uniilrr Gelegenheit geboten, in der Anpassung des gesi ckl n DeeorS di« unvergleichliche Feinheti sem '. G schmackS zu bekunden. Weitere G-Iegenhnt dirrz» qiebt in der Regel noch die llmralimung auS ichwarzem, teinvoliriein Lilen- kolz Mit entzückend auSgesüdrten Einlagen a»S Perlmutter und ge- sär lein Elirnbtin. meist gaukelnde Falter und vöglem darstellend, von unglaublich seiner AuSsuhrung. Grradezu erstaunlich ist die Schönheit der allen japanilchea Porzellane und Favencen, besonders der zahlreichen alten, w rklich echi-n SaisumaS Da ist zunächst zu erwähnen ewe „Hvnzan" (Giazant drzeichnele Scha'e mit gemaltem Deeor, wahrscheinlich ein Marcheu-Mottv darstellend, eine bewegte Gruppe zahl» loser kleiner Kinder, ober Liliputaner.Gestalten von fabeilia er chgis> und Mannigsalligkei, der Eharakterisirung, übcrragt von kiiieml orrgleichsiveise rtejenhaiten Manne, der ihnen ober mehr Kuizweil als Furä» zu beieilen scheint. Die Technik dieser emailariige» Malerei »st übrigen-, wie mich b-i allen anderen Stücken, von erstaunlicher Schönheit. Garz ähnlich behgnd'lt ist ein vorzellmieneS Räuchergc'äß, Koro, dal aui de» drci duich reich»««, scinsie O »amentiiiinq umrabmien Feldern ähnliche Gruopen zcigl und aut dem durchlochten Deckel nut dcm vergoldetrn japanische» ,.Löwrn" bekrüul ist. ierner eine zierliche tiksbauchiqe Schliss l (Bowle) mit dildt chem Schmuck von lgndichalllichen, durch zahlreiche nter-ssoole Figuren staifirieii Moliven, die ganz besonders durch die wunderbare Schönheit in der Behandlung de- Farbenemails rrirrut. tt b r noch manche» ähnliche Stück, wir über die B onzen und Llsdndeinlchnipcrcien in drmnachstigen Berichten. Adols Weilte. Vermischter. -o- Die Mauern Konstan > inopelS. Wer sich da» Bild der Größe und de» Untergänge- einer Weltstadt jo recht zu Gemütd führe» will, wer erschüttert und deiriediqt zugleich zu iein wuni»t. der mache einen Rundgang um die Mauer» des allen Stambul, deren impoiantc Ruine» von der niachtigftrn Totalwirkung sind. Tie d-bnen sich 15 ilatien sche Meilen um die ehemalige Hauptstadt de- Lstgoth lilkichc- auS. ei» Keg. lang genug, jede Art Schwer- muth zu wecke» . . . . Tie Ruiiieii der alten Stadtmauer beginne» an der Brücke B il d Si« stehen zwilchen armsel gen. niederen, chiiivtz :en Häusch », Lei- uod Holz a er». Kleine Treppen iudeen von hier ins Wlsier. deiien Buchten voll von Schiffe, und Barkcu sind. Da» led-wlteite Getiicde herrichl dort. Kameeltreiber und Führer. Sänlieniräger und Karreodesiner belästigen den Fremden in wabrhall tüikilch ziidrinalicher Weile. Die Mauern daben hier eine sunftache Mannshöhe und sind io d-ck, daß zwei Wagen neben einander fahren künnirn Lin vierwiukeliqer Thurm, mit Zinnen qekröni. steh! alle hundert Schritt. Ter Weg ist von Folar au« höchst mühsam. Trepv nus, Trepp ob, durch Psützen. über groß Steine, durch schier endlose Gaffen, über mehrere einsame Plätze, durch Bubenreiden vou Fruchidändlern, -ucheudöckern, Anit- und Likörverläuleru bi« zum stillen Qunrtler der Blachernea. DoS Thor Lgr -apu (das kramme Thor) sührt von dort in« Frei«. Mo» siebt nun keine »uropaiichcn Züge mehr, alle sränkilchen Häuser sind verschwunden; es giebt »berhaupi gar keine Straße», sondern nur zerstitut liegende Gewölbe und Moscheen. Jede- Geräusch der Arbeit verstumm». Man begegnet selten noch einem einsamen Wanderer, meisten- bettelnden Derwi'chen, fremden Reffenden oder ludlichen Hausirern. Die Hunde kläffen desto lauter; die Z ichen türkischer Barbarei starren Einen bei jedem Schritte an. Man glaubt eine Reise von zwei Wochen, anstatt vor zwei Stunden getha» zu haben. Der B ick, der sich uu» aber dem staunenden Auge darbietet, ist ein geradezu überwäll gender. An keinem anderen Lite findet sich !o die Größe de« menschlichen Weite«, die Majestät der Macht, der Rudm vieler Jahrhunderte, der Ernst der Erinnerungen, die Trauer de- Versal!«, die Schönheit der Natur verewigt, erregt Vewunderuug, Elvsu'chl »nd Schrecken zugleich, ein -öchauipiel würdig eines homerischen Grinug.s. Tie große Predigt de< „VaniUw vevitatuin «l'! lliugt iiirgendS deuiffch.r. D e Mauern liegen vor uns wie eine endloie Rnbe verstümmelter, gignntlicher Heldengestalten. Ihr UmkeeiS ersliecki sich, so weil daS Auge reicht, sich bebend und senkend mit de« Höhe» und Thälern dach so niedrig, taß er sied in den Boden zu Verl eien, bald so hoch, daß er die Spitzen eine-Berge« zu krönen scheint. Er bildet zahilos verschiedene Formen v n Ru ne» in lausend ernst-» Faiben. vom dunklen, säst ichwarzen - lk biS zu dem warmen, goldig schimm rud-n Gelb, mit der üppignen Begetaiian delleidei, die doch zu ten Man-rn emporklettert. ,» bludende« Kränze« von den Z nnen und Schuß i-varten berabhäug,. sich hohen Buichcln aus dcn Sv'tz-n der Thürme erhebt, sich zu geoßarligeu Pyramiden vereinigt, in L S- ciden von den Lourtincn herabglene,. alle Bikschen, R>ff« und G äben full« und b « zur Straße ihren W-g findet. — D,ci Maueroednungen l-ffden eine gigantische Ruineutreppe. Die inner, Mauer, welche die höchste ist. mi« niächiigen. viereckigen Tbürmen in gleichmäßigen Snileinungen zu beiten Seiten; die mittlere, verstärkt durch kleine runde Thurm«, und die kleine, ganz thuemloie «ußenmauer, die von einem breite», tiefen Gruben »ertdeidig« wird. Die Mauern sind'ost unveränderi geblieben, wie sie am Tage der Eroberung-onstantinovelS waren. Die Verbesserungen der Sultane sind unbedeutend. Man sieht noch die Breche,>, welche di« uuge- benren »anonrn Orban'S öffeeieu. die Spuren der Stnrmböcke «nd Katavulten, die Riff- der Minen und alle Anzeichen, wo der destigfte «»griff, der verzweifeltste Widelftand ftaujan'». Die rande» Thüru-.e der mittleren Mauer sind säst b,S zum Grund zerstört, die der inneren stehen ohne Zinne, wie mächtige Baumstämme, tcnc» die Axt ihre Krone raubte, von oben bi« unleu geborsten, oder a» der Basis auSgeböhll. Die Mauer» selbst machen den Eindruck vom Meer zerrissener -ffppen. Kleine Fußwege schlängeln sich zwischen den Steinen und dem Unkraut und verlieren sich in dem dunkeln Schatten der Cypresjenbüsche. Jede einzelne Bastion bietet ein wunderbare« B ld von übergrünten Ruinen, von gesunkener Majestät uud Grüße. DaS Ganze ist kolossal, wild, rauh, drohend, von einer traurigen, ernsten, qrwallian» Schönheit. Da« -onttanffnopel des 19. Jahrhundert« ist entschwunden. Man sieht nur die Stadt der Konilanline. man athmet die Lust vergangener Jahrhunderte, zu denen alle Gedanken eilen. — Bon jener Stelle bis zum Marmara- meer dehnt sich ein langer Lypreffenwalb au«. Zwischen den Bäumen stehen Thürme neben Thiffme», Gräber neben Gräbern bis zu einem jchünen Portal von einem großen Bogen überragt »nd zwei achtcckigrn Tdünnen flankirt, die altePorlaPolvaadri (dasAdr anopelcr Thor). Dir Landstraße wird von hier verlassen; das duftige Thal des Lvlro nimmt den Wanderer auf, der nun eine Höhe erklimmt, eine weile Hochebene, von der au» er noch eiumnl den ganzen Ueber- bffck über die Ruine» genießt. Hier hielt 1453 Sultan Mohamed mit seinem Generotftab. Da« Milita rthoc liegt nicht weit davon, au einer kleinen Brücke mit drei gelben Bogen, in d,e Stiaße Siliqr, Ragusi mündend, mit dcm «irchhol und den, allbekannten Kloster V'luk.i. Grüne Felöer und Weingärten dehnen sich dahinter auS und das »Schloß der siebe» Thürme" ragt gewaltig cmvor. Der Rückw g iüdrt von diesem ollen Staat'ge an,.» ß. innerhalb der Mauern cu ch qa», Siambul am bluniig-n Uter de-Marni°ia> me ree emlang, zw schen melauchohschen Moscheen ql"chiürmig n Häusern und »den Plätzen — ober mit der Aussicht aus die Sotienkirche. Das europäische Viertel ist mit dem ertten Parier Lass in zehn M nuten erreich,. Dir» ist der Weg, den unser Kaiser jetzt zurückgeleg, ha,, und von dem er so entzückt an den Fürstcn Bismarck telrgropnirie. ---» Tem -arser Wihelm ist vo» dcm Meister Abu Haliin auS Damascu- eine prachtvolledama-cencr Klinge itderrctchl worden, die i» herrlicher Üiselirung einen arabischen Soruch trägt und La« Wappen veS deutschen Kaiser». Abu Halim begab sich eigen« nach Stambul. um dem Kaiser da» kostbar« Gescheut persönlich zu überreichen.