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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.01.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-01-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189001016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18900101
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18900101
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1890
-
Monat
1890-01
- Tag 1890-01-01
-
Monat
1890-01
-
Jahr
1890
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.01.1890
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I »ve»„ >«» 1s t tLgttch V. Uhr. K.tgasie «. ^L^eis.l »er UeLaktion. »10-,2 Uhr. >»» g« s—« Uhr. »«u>icrt»t« «.»»»4 l erum »Echt drrSUMtch. für »ie «Lchftf»l,e»A« *«»«er>LM»te« P»s«r«i« »« <8 «che« tu» i vi« L Uhr NÜchmit.«,«. ^Aestta,eusr»»blt'i,-UHr. 3u »en Mile« für Zns.-Lunahmr: ktt« M«««. Universtiälsstraß« l. «athanWiftr. Lü Part. und'»-»ig-pla» 7, UchMtr.Tastbllck Anzeiger. r,M «M«I. S-.I-W«,. L«x«- »»> vierteljährlich 4V, Mk. i»el. vriugrrlchZn l- Mk.. durch dir U«K tkjogr» 6 Mt. Jede ewzelne Nummer A)W Velegrremplec 10 Bs. Lkbütren siur Krtrubeilaaru TaucUen-Hurmol «chilz»' s «üne PvNbe'orderung «IKIlltt. mit Poftbejökbciung 70 Mt. 2»ler»te 6 gespaltene Petitzeile SO Pf. Erster, Echrts«, laut „s. Preitverjeichnitz. Tabelle rischer mZifirrusa» »ach HSHena Larff. Rrcl««rn «Nr dem Redactiousstrich die »gelpolt, gelle VVVl.. vor deuFemiNenuachrlchtru dle Kgespalleue geile 40 Es. gulerate sind sie«- an die *r»«»ttio» zu irndeu. — Rabatt wird »icht gegeben. Lahluug praeuuwanuuia oder durch Post« »ochaahme. 84. Jahrgang. Jum Nr"jahr»ta-e. »Lie hinter un» liegende», Festtage habe« Misere Äe. danke« für den engste» Urei» de» Leben» in Anspruch genom»nea. La» in der großen Welt vorging, durste uns uicht stören; wir gehörten der Familie. Aber auch heute noch, wo wir mit »,m erste« Tag de« neuen Jahre« wieder unsere« lieber,«. Ezkftsse» in ihr»,» ganzen Umfang in« Auge sehen, wögen »vir nicht all« die einzelnen Fäden mit arbeit«froh»r Hand wieder ausnehinen, sonder» e» drängt un», über da» Einzelne hinweg einmal da» Facit zu ziehm alle» dessen, dem unser geistige» Streben gewidmet ist. E» ist schwer, die Entwickelung de» öffentlichen Leben», wie e« sich in dein kurzen Zeitranm eine« Jahre» abspirlt, »>t wenige» Worten treffend zu kennzeichnen. Erscheinungen, die wir unter dem unmittelbaren Eindruck de» Tage» oder rou dein zufälligen Partrislandpunclc für die eigentlich «nt cheidenden Faktoren de» öffentlichen Leben» halten, stellen sich schließlich c»l» geringfügige Episoden dar, anderen heute über sehenen Borgängen komint vielleicht im Lichte der Welt gefchichte einmal eine folgenschwere historische Bedeutung zu. ES ist daher zwecklos, die Vorgänge eine» einzelnen Jahre» am Schluffe desselben zergliedern und rubriciren oder gar aus eine bestimmte Formel bringen zu wollen. Den Gesammteindruck der JahreSereignisse aber vtkgegen wärtigt sich unsere Seele noch einmal, und da», wa« im Lause der vergangenen zwölf Monate geschehen, restectirt sich i» unser' Stimmung. Wa« hat un« da» vergangene Jahr gebracht? E» giebt in unserem Vaterland« kaum Jemanden, welcher nicht unwillkürlich, mit Dank gegen da« Geschick, aus diese Frage antwortete: E« hat un« de» Frieden erhalten 2a« ist ja an sich noch kein sonderliche» Geschenk, und die linder andeker Zeitalter würden sich billig darüber wundern, aß die europäischen Böller so genügsam sind in ihren An iorderungeu an da» Schicksal. Wir aber, di« wir dir Tage» und JahleSereigniffe feit einigen Jahrzehnte» verfolgen, die »vir da» Unberechenbare der Bolk»instinkte, da» Schwankende der Regierungen kennen, die wir schon oft die Bernunsl unter g hen und den Unsinn triumphiren sahen, wir sind recht de 'cheiden geworden in dem, wa» wir vom Schicksal für die Völker c.flehen. Für jede« einzelne Jahr, da« in Frieden dahiuging, da» zur inneren Au»gestaltung unsere» Vaterlandes verwandt werden konnte, dankt unser Volk. Freilich von selbst fällt einem Bolle, auch dem friedliebendsten, nicht einmal da» Ge« schenk de« Frieden« zu. Diejenigen, denen da» Geschick de» Vaterlandes in die Hand gegeben ist, müssen surchtlv« und treu wachen, und die eigene Ruhe daransetzen, um di« Ruhe de» Volke» zu erhalten. Und hier »st e», wo wir eine neue Ursache zu dankbarer Freude haben. Denn wo wäre ein Fürst auf den Thronen Europa», welcher sichtlich seine ganze Persönlichkeit so völlig in den Dienst de- Weltfrieden» stellt, wie unser jugendlicher Herrscher. Kaiser Friedrich» Sohn? Alle»», wa« dieser Herrscher untern»,»ml. ist der Sl«mpel riiirr frischen, kraftvollen Jndivikualitäl ausgeprägt; und fast konnte e» scheinen, als ob da» gesammt« Volksleben von dem Hauche dieses Geiste» berührt sei. Denn r» regt sich mancher ort» wieder ein frischer Sinn, der an da» Vaterland und an Lie Zukunft glaubt. Ja. wir haben ein /.echt dazu, mit Freude und Stolz aus Lat letzte Jahr dcutsi^r Geschichte zurückzublicken, aber e« würde un» übel anstehen, über dem Erfreulichen da« Ernste, »ber dem Tröstlichen da» Beforgoißerregeud« zu vergessen. Niemandem, der die politische Entwickelung verfolgt» könnt« . cS entgehe», daß kein Ereigniß de« verflossenen Jahre» so tief und nachhaltend Lie Stimmung de» Volke» beeinflußt hat, wie die AuSstandSbewegung unter den rheinisch»westfälischen Grubenarbeitern. Alle Welt erblickt« darin nicht rin« zu fällige Erscheinung, sondern ein Symptom unserer Zeit, da» aus eine ernste schwere Erkrankung de» Volksleben» zu schließen zwingt. Diese» Borkommnitz drängte auch deu Hoffnung«, stärksten Optimisten zu ernstlichem Nachdenken üb«r da» drohende revolutionäre Element in der heutigen grsellschast iiche» und staatlichen Ordnung. Immer ungestümer drängt sich die sociale Frage in den Vordergrund de« öffentlichen Interesse«. Wird sie ihre Lösung finde»? Wird e« möglich sein, durch gesunde Reformen den Geist de» Aufruhr» nieder- -»»halte«? E» ereignet sich im Leben der Völler recht häufig, daß «in ganz-» Volk zweifelnd und sorgenvoll an di« Pforte der Zukunft pocht, aber schwerlich hat «in Volk jemals so besorgt öingelauscht aus den Schritt der nahenden Zeit, wie in »"«seren Tagen. Mit den» besorgten Erwarten der Ding«, Lie da komme« »verde». ist es aber nicht grthan. Roch besitzt unser Volk zu viel Initiativ« und Kraft, al» daß es sich jenem niattherzigea Fatalismus hingeben könnte, welcher von einigen seiner Philosophen ihm gepredigt wird. Mag geschßheu, wa» da will, unser Volk wird gerüstet sei». Und Made beute, am NeujahrStage, drängt sich un» die Frag« auf. wie wir unser Volk, wie wir un« srlbst stählen, um der Zukunft starken Muthe« entgegen zu gehen. E» ist ehrwttrdiger Brauch, daß der rechte Mann, che er an eia schwere» Tage« werk schreitet, se»n Auge znm Himmel richtet. Wie viel «ehr sieht e» einem ganzen Volke an, in solcher Stunde sich zn sammeln und aus di« ewigen Güter de» Leben» seinen Blick zu «'enden. Der best« Gotte»dienst aber ist die getreue Hrtst liche Pflichterfüllung. Ermannen wir un» selbst zu kraftvoller llebung der christlichen Ideale, seien wir ohne Rücksicht gegen un» fettst, aber duldsam gegen deu Nächste»; seien wir ohne Neid, Engherzigkeit und Bitterkeit; werde bei un» di« christlich« I Sache wird Lieb« nicht znr Phrase, sondern zur Wahrheit, erfüllen wir un« mit dem Muth der Hoffnung, glauben wir an Menschen. Möchte sich i» diesen Tage» unser ganze» Volk»» i cfferungi lebe» mit den Gütern de» Christruthum« erfüllen, wahrlich, s Lippo Tipp e« braucht« un« dann um di« Zukunft nicht bang, zu sei«. ^ sich auch voraulsichll'c^n'd'-^ngezsthen und .-ufw'Hl- ^'llun '"al.^verneur der der Arbeitgeber sowohl al« der Arbeiter. Mitwirken', wenn di« bestehenden tiefen Elaffengeqensätze sich mildern und au»aleicl>e« sollen. Opserwilligkeit und Menschensrennd- »chkeit aus der einen. Bescheidung und Genügsamkeit mit Dem, v», > viel Staub «-''"Hl'«, «.-Nuna «>« ZDouvel.»«- ---., der eine», vezcveioung uno zpci„lg,am»rii m»» -vrm, I Eongostaat „«», hoffentlich aebletrt die Re I «IS Leden»ge«nß geboten werden kann, aus der andern ^ * I Provinz St .nleysätte ei . hinreichende Machtmittel, um I „Me» sich die Hand reichen, wenn wir zur Versöhnung lk-'I aieruna de» ConaosiaaieS über ^ mache«. S "^lle.» - Da. ««.« Jahr wird auch unter poli- Tippo T'PP venwthelluna ve« Uebelthäter» I zische»? Parteikämpsen von nicht gewöhnlicher Hesligkeit be. Procrß. der mlt ker v ^ vollstrecken. würk« I s j„ einigen Wochen stehen die neuen Nkich»tag»wahlen ohne di. MöMke't. "Eichen. al» »'«» etwa N^en. m ^ Dauer von süns Jahren über die Zn '» Mahdi durch den Tonsulargrricht»l>os' I Ansetzung der Volksvertretung zu entscheide» haben. Die die Engländer den M d ist e» nur ein int« I «^,a<«,trusc der Parteien werden unser Volk lies auswühlen. Kairo verurlhellen ß - ^ in einem Land« wie die Entscheidung fällt, liegt noch im Schooße der .n...^a«»anik. kaß llppo^EP i i. a ne-1 und «i. „„ . . ^ «ationalem ii.id riiier bedcutendei'. Mach«, man spricht von «NNO Mann. I „honen. eher vewu»»«»'-,' --.n h,„ unter Seylv , »».'»'«'^''''^v ' »marsch aus die Küste begriffen sei. Ties- Gerüchts Lr d'« «»'-r-uung-n der Zanzibar.tm un»r auch möge der Gesammth 't^l^ dem ^ g'ucküche» wa Zanzibar nach London 'gelangt und von dort an« Cb-»lisa s-t>°» manche Wandlung ersah««. ^ Jahr b-sch-ert se.n. w'.e c« auf dieser mangelhaften Die Lage in Gstafrika. «u« Pangani dringen dunNe Gerüchte hierher, daß sich I chaitte« Sreign'ß. tast Dppo ^ ^'wie^di "ihm Scknüd ge-1 """. 's',' Möge" unser^ in Nachfolger Buschir.'« gesunde.» habe, welcher an der wird, wo b.Sher Thaten. °>e ^ zogen. I spitze ri»er brdeutrndk,'. Mach«, „»an spricht von SNOV Mann. I „honen. eher Vewuuderung al . < , unter Seyid ! Ilaalliche»». l > wi^ r,- „ ' ' »Ul'- begriffen sei. Ties- Gerüchte «h/r di« An,chauunge.» de- Z°n,»ba .tm möge der Tes°m..Nh »t w.e den» «» j London gelangt und von dort au« I Clwlisa f<t>on manche Wandlung erfahren. ^ I „ue- Jahr ^ch«'t .1«'" , >ne . c« wird auch »och hinzugesügt. daß „lebt, daß der Sultan vorberettung«» ^ Z ^>pv° T'PP wird I Ervenwell erhoffk werde, kann. vor dem Ci'..sulargench.»h°s ' >urE'» m°' ein Sp> i« sind von Zanziba weiter veroreiket worden, der neue Führer, der Bema niit deutschen Truppen zulammcnqestobcn sei u»b ein Ossicicr schiver verwundet wurde. Da von Seile noch keine Bestätigung dieser Gerüchte vorliegl, so fehlt «S an der erforkerlichen Unterlage, »in sie auf ihren Werth zu prüfen. Jinmeihni ist es unwahrscheinlich, daß in aller Ttllle eine so bedenkend« Macht wie VOOO Man» ver sammelt sein sollte, ohne daß der ReichScommiff'ar Wissma»»» irgendwie vo» der Vorbereitung turfe» Ereignisse« nulerrichicl Worten wäre. Die Hinrichtung Buschir»'» unv dreier seiner Mitschuldigen balle den doppelten Zweck, dir Uebelthalen der arabischen Rebellensührer zn brstralen und ihre GesinnnngS genoffeu von gleichem Thun zurückzuhallen. Daß die Maß auf ccm Dcgc jur üiv,lts.tiou. ?n»,ig. l. »nacht sich «ine entschiedene Strö mung zu Gunsten der Abhaltung einer Versammlung de« Drutschen Juristentags im Jahre l8Ü0 geltend, indem namentlich auch aus die Wichtigkeit de« Beginn» der ersten sünsjährigen Legislaturperiode de« Reichstag« in dieseui Jahre h,„gewiesen »vird. Gerade durch ein Tagen vor den» Zu« sammeiitritt oder bei Beginn der Thätigkeit veS neuen Reich»^ lag« würde der Juristrntag vielleicht einen wichtigen Einfluß auf dessen Entschließungen in vielen wichtigen RechlSgrdielrn. so iiamenllich auch i» der wieder vor den Juristentog z» lmiigenven Frage der Berufung gegen Vie Urlhcile dor Slras- kammer» gewinnen. — Der ständige Ausschuß de« Deutschen JuristentagS trat »»» Freitag Abend zu einer genoffeu von gleichem ä.yu» zurückzuyallen. Laß die Matz-1 Socwli,le»ge,ep ,.„v. ^„s^,odon«n coloniale» reget auch Rachogrsühle erzeugen und zu neue» Aufstand»-1 E,al de» A'Smärligcn vlmis jst vortrefflich I Sch»,,g zusammen, um zunächst über Lie Frage der Einbe versuchen anreize» konnte, war allerdings nicht ausgeschloffen. I Fragen. Das ^'ffnd'n "» Versammlung im Jahre ,890 zu beralheu. die Besorg,,iß vor Rache tonnte aber da» Ge,cd-Heu- nicht und er k-hrl recht gekräsl.gt zu de» Geschallen na«,« A.', „'.-„iliger Beschluß wurde darüber noch nicht gefaßt, abwenden, vor allen Dingen mußte den Rebellen zum «zurück -weiten "eluna de» Socia-1 v.kln.ehr be chloffc». „och die auswärtigen Mitglieder des listcugesetzeS an der H Beivunlsei« gebracht werden, n>aS ihrer erwartet, wenn sie nicht Friede» hielten. So alt« eingewurzelte Uebrl wie der Sklavenhandel in Ostasrika sind nicht schnell uno plötzlich zu unterdrücken, aber die Erwartung schien berechtigt, daß wrnigllen« äußerlich jetzt Ruhe eintrclen würde, nachdem den Leute» Bnsckiri'« vie Neberlegeiiheit der deutschen Waffen so gründlich klar gemacht worden war. Es stimmten denn auch alle Nach- richlrn darin überein, daß die Eingeborenen di« Niederlage Buschiri'S al» eine befreiende Thal e»npfa»»dtn u»»d vaß srlbst solche Häuptlinge, welch« bisher die Rebellen unterstützt hatten, sich de» Deutsch«', j-tzr freundlich zeigten und sie al» ihre Wohlthäter begrüß!-,,, von den Feinden der deutschen Eoloni. i- politik wird die Sache immer so dargestellt. al» ob Kamps und Streit erst durch die deutsch- Ansiedelung nach Ostasnka getragen workcn sei. man vergißt dabei aber vollständig, in »velch barbarischer Werfe die arabische» Sclavenzäger vor Lein Erscheinen ver deutschen Ansiedler in Ostasrika gehaust baben. Der Unterschied besteht darin, daß dieEingeborenc,, sich dem schänr lichen Treiben der Araber in dumpfer Verzweiflung fügte» und daß sie unter dem Druck der lange geübten Herrschaft der Araber sich von diese» bewegen ließen, niit ihnen gegen die Deutschen alS gemeinsame Feind« zu kämpfe». Dieser Druck Hörle aus, alS die Klinke von den Siegen kcr Deutschen Uber Buschir» in daS Innere drang, und deshalb ist eS schwer zu glaube», daß die Macht der Araber noch heute auSreichc» sollte, un, in Viesen Gegenden ein neue» Heer gleichsam an» dem Boden zu stampfe». Ein lehrreiche» Beispiel von dem Charakter der arabische» Machthaber bielet der Gouverneur der Provinz de» Conqv- staat» Stanleysälle dar. Es war ihm gelungen, da» ver trauen Stanley'» zu gewinnen und diesen dahin zu bringen, daß er da» Gelingen seiner Expedition nach der Aequalvrial Provinz de» Spdan i» der Hauptsache von Tipps Tipp'» Treue abhängig machte. Die Richtigkeit dieser Handlung-weise ist von vielen Seiten stet» bezweifelt worden, aber Stanley .hielt mit »»wanvelbarer Zuversicht an dem Jrrthum der Zuverlässigkeit Tippo Tipp'» fest. Erst nach den allerschlimmsten Eisahrungen unv nachdem ihm kein anderer AuSwrg mehr übrig blieb, hat sich Stanley da hin bekehrt, daß er keinen größeren Fehler begehen konnte, al» sein Schichal von dem guten Willen Tippo T»pp'< ab hängig zu machen. Dieser alle Ränkeschmied Halle seine Anordnungen so getroffen, daß er mit Sicherheit daraus rechnet, Stanley in» verderben zu locken. Die Träger, welche er ihm zur Verfügung stellte, 430 an der Zahl, hatte er selbst dazu anaestiste», Stanley in der Noth zu verlaffru und ihn und die Seinigcn dem Hungertod« preitzugeben, gerade so. wie er den Untergang der Nachhut Stanley'» unter Major Bartrlolt verschuldet hat. Dieser schändliche Anschlag ist Lrlungen. wäbrenv da» Hauptziel, Stanley zu verderben. Dank der Klugheit und Sorgfalt Stanley'» nicht erreicht wurde. Es ist nicht klar, ob Stanley die wahre Sachlage erst nach seiner glücklichen Rettung erkannt hat, oder ob er längst wußte, wie er mit Tippo T'PP daran war, und nur ke-halb die Fabel von der Treue de» Sclavenhändler» aufrecht i» di« Reihen der ihm treu und nicht die Schwankenden * Ucbrr den Tag der zwe,»».. :a, aeiebeS an der Hand de« Commis,>on«b««chle» >st ein Besch uß .wch nicht g'saßt. S» besteht ber Wunsch. »'.- nächst dw ,,veile Lesung de« Etat» Z» erledige» und zwischen l.NenaestN luruweudrn. D», F,acIion«Lrralhul,gen darüber AnSschusscS zu einer bezüglichen Acußerung zu veranlasse». Dagegen ciniale man sich vahin, daß in jebem'Fallc schon in» Jahr« 1890 Gutachten über die demnächstigen Iuristentage voizulkgendcn Fragen eingeholt und veröffentlicht werden sollen. Der größere Theil Vieser Fragen beschäftigt sich wiederum mit de», Entwürfe eine- bürgerlichen Gesetz buch» für da» deutsche Reich, u. A. auch mit de» hervor- Nch mit dem Gegenstand- erst nach der »weiten buch» für da« deutsche Reich, u. A, auch »nt de» hervor- wird. Juzwisch«" hört die .Maadrb. I „gend wichtigen Gebieten de« Hypotheken recht» und des , .helichen Güterrecht«. Auch vie weite Kreise interessirendc züÄnsang Ver zweiten Lesung I Frage, mit welchen Mitteln den Mißbräuchen der sogenannt» i wird. bis zu welchen Grenzen I Abzahlung«geschäste zu begegnen sei. soll dem »ächse trägen tc« Reichtaqe« entgegn, s Juristentag vorgelegt w .den. Au» dem Strafrecht erwähne e» wurv« lgerbei an der verbündet«. Negierungen eine ver- erfolgt P. Vaß erhielt, um nicht Verwirrung grvlietenen Begleiter zu Lesung L cLÄ ^ . ein-E ktärung darüber abgegeben vie Regikenng berc.l 'st. Len Anträgen zu komme». ' ES beißt nitt Bcst>n,mth«>l. , . ^ der AuoweisnngSbcsugiiiß vor AUcm unbedingt scstgenallen ""*'Zun. Jahreswechsel schreibt die „Nativ,lalliberale Corresponbenz": ..Wenn man heutzutage wieder auf ein ver- stoffener Jahr zurückschaut, so mutz man vor Alle», Gott Lanken, daß er unser,, Wclltbeil vor kriegerische,, Zi,san„»ett- flößen bewahrt hat. Bei dem gefährlichen Züncstoff. der allcillhalbku ausgehäust ist und bei jeder Rewung die Welt Brand zu setzen droht, müssen wir sür jede neue «pannc »seit dankbar sei», i» welcher unS wiekcc da» hohe Gul friedlicher Arbeit gewährt worden ist. Die Bezieliungen der Mächte, deren Spannung die fortgesetzte Krieg-gesayr bildet, sind heute so gut unv beruhigend, »vie sie es unler kon nun einmal obwaltenden Umständen nur sein können. Da« Negi- ment unseres jungen Kaiser« hat sich seinri» Verspreche» gemäß auch darin al« getreue Verwaltung der Erbschast seiner erlauchten Vorgänger bewährt, daß e» bei allem Streben, die Webrhasligkeit de» deutschen Volks ans der vollen Höbe u erhallen, doch al« seine vornehmste Ausgabe ansieht, der Dell den Frieden zu bewahren, so lange e» mit der Ehre und Sicherheit Deutschlands vereinbar ist. E« sind sitzt anverthalb Jahre, daß Kaiser Wilhelm II. auf dem Tbro» sitzt, und die Welt, auch »renn man hier und da im Ausland wirkliche oder erheuchelte Besorgnisse der Herrschaft de» inngen Kaisers rutgegenbrachte, niußle sich überzeugen, daß Er die weise und besonnene Friedenspolitik, welche seine Vorgänger dem neuen deutschen Kaiferthum zur hohen Ausgabe gestellt, auch sür seine Waltuug zur Richtschnur genommen hat. Die Befestigung dieser Ueberzrugung und da» persönliche Austretcn unseres Kaffer» habe» banptsächlicb da» Verdienst daran, daß die Weltlage beule ein verhältnißmäßig freund liche« und vertrauenerweckende« Antlitz darbielet. — Und auch bei sich zu Hause bat da« deutsche Volk keine gerechte Ursache, über da« jetzt versiossene Jahr zu klagen. Unter dem äußern "rieben und der Sicherheit, die ein starke» inonarchische« kegilnent und eine feste gesetzliche Ordnung gewädren. ist Hanvrl und Wandel gediehen unv ehrliche Arbeit val lohnende» Erwerb gesunden. Wie sehr immer Parteien, deren Leben»- betingung in der Unzufriedenheit de« Volke« und deren Aus- gäbe demgemäß in der Aufreizung zu solcher besteht, ihre behende, da» Mißvergnügen schürende Thätigkeit enlsalten mögen, sie könne», di, Thatsache koch nicht verdunkeln, daß e» in orr ganzen Welt kein Land giebt, in welche», die gesell- schafiliche» und wirthschaslliche», die Leben«, nnv Erwerb». e» Juristentag vorgelegt » .den. Au» dem Strafrecht erwähnen wir die Frage nach k,' Strasbarkei der Trunks» dl unv der Zulässigkeit bedingter Verurtbeiln .gen au» dem Handelsrecht, die Fragen, betrcsfend die Er weiterung ober Beschränkung der sogenannten absoluten Handelsgeschäfte und die rechtliche Stellung der sogenannten Minderkausleute. End lich solle» auch gesetzgeberisctc Frage» auS de». Colonial- recht zu»» ersten Male dcn Deutschtn Juristentag beichäsligri». Ja Le»» in Elberfeld verhandelten Socialisirn- proeesse ist die Verkündigung de« Urtbeil« ersolgt. Von den Angeklagten wurden der Conditor Fmke zu 1 >/, Jahren, Harm zu 6 Monate», Röllinghoss, Bierrnseld. Nenmann zu je 5>, Hültenberger und Barlcl zu je 4 Monate» Gcsängniß verurtheilt. eine ander« Anzahl Angeklagter erbielk kürzere Gesängiiißstrvseii. bi» zn 14 Tagen berunter, 43 Angeklagte, varunlrr Bebel. Grillenberger und Schumacher, wurden frei- gesprochen. ^Wiederholt.) * Zur Theilnahme an der persönlichen Beglückwünschung Sr. Majestät de» Kaiser« anläßlich de« Neujahrsfestes begaben sich die bayerischen CorpScommandeure Prinz Leopold und der General v. Orsf nach Berlin. Prinz Leopold wird von Berlin auS direct nach Oesterreich reisen. * An« Stuttgart wird gemeldet: Aus Besebl de« König» begäbe» sich der commandirende General v. AlvenSlcben und Oberst Kr um mach er nach Berlin, um dem Kaiser zu Neujahr die Glückwünsche dcS ArmeecvrpS und seine» Re giment» zu überbringe». * Auswärtige Blätter stellen Betrachtungen darüber an, welche Haltung Deutschland in dem Constictc zwischen England und Portugal einnebnien »vertc. So schreibt der „TenipS", dag man sich in Deutschland zu Gunstrn Portugal» auSsprecbe, während im „Standard" z lesen »st, e» sk» leicht zu erklären, daß die Haltung Deutsch land» mehr zu Gunsten Englands al» Porlngal» binneige. um so mehr, al« sranzösischersett» versucht werde, Portugal gegen England au-zuspiclrn. Hinsichtlich dieser Fraa« wird i» einen, Berliner Telegramm de« „Hainburgischen Correspcn- de»Iei>" brmerkt: Für sidrn Einsichtigen kann c« trinem Hweisrl »nlrrliegcn, daß Deuijchlaiid sich natürlich in keiner Wcije an einem Streite zwischen zwc, bksrcuadtlen Machte» betyeiliqen wird. >» Der . . . . . . ^ . -'ffk" .T'tzj"» T>ppd'm Eon. I «.aenlhünEett, sie treten auch bei un« durchaus nicht mit snIargerichtShose in Zanzibar ist »me«ngelrgenheit von höchster I besonderer Schärse aus; sie herrschen in allen Cullurländern Wichtigkeit. In Zanziba, lausen alle Fäden dieser skandalösen I unter allen Glaattorvnungrn unv Gesetzgebungen als „alllr^ »ngelegenbeit zusammen, dort ist der Neffe Tippo Tipp «, I liche Fvlae der tiefen Umwälzungen, welche unser aanre» Salim Mohammed, wohl bekannt, und dieser wird de-1 wir«hschastliche« Leben in den letzte» Iah,zehnten erlilien b°, schuldig», die Tvdtung aller Eingeborenen besohlen zu haben,'' '- - - . - d»t welch« Stanley LebenSmitlel bringen würden, »ab die Zanzi- bariten Verbinder» zu haben, die sür di« Expedition bestimmt»» L«ben»mittrl in Empfang zu nehmen. Es ist bei den >n Afrika herrschenden Zustände» etwa» Neue» und Unrrbdrte», daß derartige Frrvelthaten vor den Richter gebracht und von diesem zur Entschridung grsübrl werken, bisher waltete dort fast aiissck'Iicßlich da» Faustrrcht: wer vie Macht hatte, üble sie au» und verschafft« sich selbst Rccht, wenn er e» nicht sür vorlheilhafter hielt, sich aus Kosten der Schwa chrn zu bereichen» E» ist nrch nicht lange her, daß Sultan Seyid Ehalisa in einem Anfall Vo» übt«, Laune «in» Anzahl Gefangener hinrichtr» ließ, dir sonst nicht» verbrochen Hallen, was solcher Strafe würdig schien, al» daß sie sich in seiner Gewall beiandci'. Gewiß wäre -'S daS Einfachste gewesen, mit Tippo Tipp und seinem Nissen Salim Mel'animed aleick,- sall« kurzen Procetz zu mache», aber leider befinden sie sich * Der König Carlo« von Portugal erhielt eine Depesche - au» Oporto, wonach der Zustand Dom Pedro'ü daS und Schwachen" zum Abfall von ihn, zu treiben. Da« böse I Verhältnisse bester wärrm Ji^die'ser Bedaiiptung »öniien ,»n» I E ckllimmste befürchten lasse; der Exkaiser vermag nicht mehr Beispiel fiudet za immer s» leicht Nachahmung bei Leuten > auch vie beftige,» Kämpfe, die gerade im verstoffenen Jahre zwischen IL'n'mer aus und ab zu gehen. s'lbs'ständig genug sind, um auS eigener I Arbeitern und Arbeitgebern a„«gesochten wurden, nicht! " Ueber de» plötzlichen Tod der Kaiserin Theresa EntlLIiezung zu bandeln. !"" Kämpfe sind keine-wcg« eine deutsche! von Brasilien verlaute» nach der „Magkeb. Zka." noch roceß Stanley'» g-ssi" T.tzpo Tipp vor dem Eon- > S.genlhümlichke.t, sie treten auch bei un« durchaus nicht mi» I folgende Einzelheiten. Die Kaiserin litt se.t 10 Jahre» an Herzkrankheit, welche in Folge der letzten Aufregunge» eine» acuten Charakter annahm. Vormittag« suhlte sich die Kaiserin unwohl und blieb ii» Belt. Gegen Mittag verschlimmerte sich der Zustand drr Kranken derart, das» ei» Bole entsende» wurde, um de» Kaiser zu verständigen. Noch bevor derselbe erschien, verschied die Kaiserin. * De» Streik der Kohlengrube» arbeite» in Bel gien hat weiter zugenoinmen. Die Zahl der Strr,krude» beträgt gegenwärtig gegen l7 000. Die Ruhe wurde »irgend« gestört. Der Gouverneur vom Hennegau verhankrllc mit Dc legirlen der Arbeiter und drr Arbeitgeber zm» Zwecke einer Verständigung * Pariser Blätter veröffentlicht» verschiedene Einzel- und noch immer erleidet; sie sind da» „atnrwüchstge Ring,,, Geschlecht« nach neue,, Formen des sr.c,ale» und wlrthschastlichen Leben», ein Ringe», da» freilich in dieser Mensch,»well nirmal« znr Ruh, kommen, doch aber hoffen«, l.cd mehr nnd n.edr in den Grenzen eine« geordneten aesetz. mäßigen Wellstrett, sich abfp.elen wirk. Wa, Slaat u.°v Gesttzgebung ihn» können, um dir Schärse vieler Kämpfe ab- znschwachkn, ,st gerade in Deutschland mulhia und ovier» wM'g grswehen ' 'da« verstoffen, Jahr bat in dem Invalid.,«,» .. x I ^ «>an» vero„c»n,cvc» verlcyievenc Zrinzel- A l,rSvers,chrnttigSg,s,tz kit bekeulsanist' tt'bak n„s»,n,.'i"I »g des Zaren. Der „TempS" diese,, krn großen grundlegenden Gesine» bei der Err^ttun"'!Vergiftung sei »"hl sestaesteljl worben, d ec« Reicd» vollbrachl worden Wcan >ndc Kaiser «lerancer an Len °..S erregten, den, Staat „nd der beuligen Gelel'l- was »ordiinng e..t,r..ndele„ «rbeikrrn.affen ver'.-I-nc:, ^ > d'rsclb-n von der ffürsoric de» -i,,« und der bürgerlich.., Gesellschaft zu überzeugen nn" ff! ! ! festen Banden realer J„ier«ffe» an die heutig« Ordiin i, worden, wem. „geny „wa« dw, grf.andrnen' Lch»ckciis"'d7'an'riHei.. 'd der Kaiser, die .Kaiserin, sonne dir ^pciiesaalc des Eck'los'eo lyal'china v liche Lichlcr plötzlich crloschc». — 2 licht den Wortlaut dc» letzlr» Ver nicht in d:r Gewalt Derer, welche sie verralhen haben. Tie > knlipscn. Tabei muß jreilich auy r>-Tba-,? »"!-ll»''» Iw. P.-lrcivSki. »oonach de» - -Y k.e^ya.iglett der Einzeln,,..'enlzünLnug leikel. jedoch ,» ..„gff v
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