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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.05.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-05-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188905296
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18890529
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18890529
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1889
-
Monat
1889-05
- Tag 1889-05-29
-
Monat
1889-05
-
Jahr
1889
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.05.1889
- Autor
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- E»fch-i»1 tt«Nch fttt «V. Uhr. LetiuNm »»h LkPr-M«» z»y,»««gast, 8. Sprechstunde« der Xrd«kti»»: Vormilkaflt 10—13 Uhr. Nachmulag« 5—4 Uh». ««»ahme tz« fl» dt« «»»KfM,«», «UMM.» »«»twwtr, Luser,te », W«4eata«eu »1« t Ahr Nachwttta,«. „ Au» »»3 früh »t« .» Uhr. 2» de» /Uiuleu str Zus.-Luulh»«: va. Mir»», UalwrslzttsßraH, 1. Laut« ötsche, <»1-«ri»r»str. Li patt, ua» K«,tg«platz 7. «ar dir '/,8 Utzr. ripmer U9. Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. Mittwoch ven 29. Mai 1889. M» o»n»«»«t»yvstt vierteljährlich 4V, Mk. iacl. Bringerlol,» b Mk., durch dt« Post bezogen 6Mk. Jede einzelne Nummer 30 As. Belegexemplar 10 Ps. Lebübren für Extrabeilage» <u> laqedlatl-Format gesalzt) «lme Postbesörderong KO Mk. «»t Poftdesürderung 70 Mi. Inserate S gespaltene Petitzeile »0 drifte, b >e Petitzeile »0 Pf. »rltzer« Schrift«, laut »is. Vrnttrrzotchattz. LaLllarlschrr ». Ltsterasatz »ach hsher» laril. Uertinnrn ,»trr dem N«d»eti»»«ftrtch die saeltzalt. Zelle »OPs„ vor de, stamilleanackrtchtr, die SgelpaUrn« tzeiir 10 vt. gaseralr find der« an die Erpetzttlau »» senden. — Rabat« »ird nicht gegeben. Zahlung praoanmeraocko »der darch Post. Nachnahme. 83. Jahrgang. Zur geWgen Veachtung. Unsere Expeditton ist morgen Donnerstag» den 30. Mai. Vormittag» nur bi« >,» Ukr geössnet. kxpvSMoa ä«s l^lprlxer l'nxvdiLtten. Amtliche Bekanntmachungen. Bei der »m VchnnNmichMl-. gen U»«. der bereit» früher r »m brutizen Lage erfolgten planmäßig, loosuag Leipziger Gtadtsch«ldsch«t»e find gezogen worben »o» de» A»le1h« de» Jahre» LSVS (Theuter-Anlethe) je »oo Nr. I»2 302 S40 so» «32 70» 823 8»2 1087 ,336 144» 1»4« 1843 2130 2,48 2183 21»» 2224 2407 2135 251» 2S8S 2811 2SK4 3036 3044 3430 3454 35UI 3570 3K71 8714 3750 37S5 380» 382» 3»«« 8883. je ISO Nr. 411» X. 411» » 4123 X. 4123 L 4188 4.. 418k L. vo« her A»leih« de» Jahre» IS7« je «ooo ITt. 4- Nr. 22» 870. je 101»« ^lk Ttt. » Nr «8 »31 »7» 8»4 13S0 1»0» 1868 1VS5, je suu ITt. o. Nr. 821 848 4SI »43 1101 1103 1188 1214 ,3k» 1628 1726 2204 28«, S0»2 38SI 425» 4302 4688 4812 5267 5305 5330 5»«2 L03» «402 »417 6502 6619 «953 7242 7384 7963, I- Itto Ickt. o. Nr. 113 18« »28 181« 1401 1741 2137 2700 2706 2820 2831 2840 3128 SV11 8660 4382 4611 4685 4«»7 4755 4837 5411 5442 5«78 5827 «018 6019 6151 6V12 7027 7«09 »119 9422 »427 »71». Der Nominalbetrag dieser Schuldscheine gelangt gegen Rückgabe derselben nebst de» dazu gehörenden Zmsletfien xnd ZinSscheiae» vom A3 Deeember ISSN «h, mit welchem Tage eie Verzinsung der Kapitale aushvrt, bei unserer Gtadtcasse zur Auszahlung. Hiernächst werken die Inhaber auSgeloostea Schuldscheine der Anleihe de« Jahre» 18SV zu »oo Ser. »7 Nr. 854. der Anleihe de» Jahre» I«« je SOV >4 Nr. 507l 5075 SOSt 935», der Anleihe de» Jahre« 1SSC je svo .4 Nr. 16845 18877. der Anleibe de» Jahre» (Theater-Anleihe) je rr«v ^e Nr. 190 4St 1033 2l»2 240« »llv 8528 852^ 3574 der Anleihe de» Jahre» 187« je SUNU ^ I.N. -r. Nr. 217 346. zu IOUO 1TI. L. Nr. 227, je öttv Pch 0. Nr. 2»4 1814 1872 274» 42l2 4851 5068 7040 7483 75l«, je Ivtt I,it. v. Nr «» 444 10«8 lS49 1662 >824 3049 3468 399! 4035 4l»0 4L4« 46L4 4715 Sl»2 LS11 5552 5710 6200 63«0 7772 8852, wiekerholt ausgeforbert, den Betrag dieser seit ihre« Stütt;ahl«ng»termine von der Verzinsung aus- geschlossene» Schuldscheine zu erheben. Wegen der Leipziger Stndtschulkscheine der Anleihe de« Jahre» I8S« Nr. 1087 1305 1628 1725 ,751 1863 2l82 242l 303« 3l»2 S1»3 79S2 8U2 8196 9574 9968 >0080 über je 300 >4, der Anleihe de» Jahre» I8«i4 Nr. 18280 I47L7 14994 14»»5 15663 15«95 16578 16579 20467 22459 Uber je 300 und der Anleihe de« Jahre» I8«8 Nr. 1040 1897 3534 über je 300 ^ ist das Ausgebot»versahreu znm Zwecke der Kraftlos erklärung orrsrlden beim Königlichen Amlsgericht Leipzig anhängig. Der noch nicht getilgte und nicht convertirte Betrag der Leipziger «tadtaaleihen von de« Jahren 186» uns I8tt1 ist nach den Bekanntmachungen vom I I. Juni und 13. Oktober 1887 für «1. Deeember 1887 gekündigt und wiederholen wir unsere Aussorderung zur Abhebung der betreffenden Eapitalbeträge, da eine weitere Verzinsung derselben über den 31. Deeember 1887 hinaus nicht stallfindet. Leipzig, den 27. M,i 188». Der Slattz der Stadt Leipzig. De. Gesrgi. C. Schulz« Vekimntmachuns. Die Borschristen über die Auosühruug von Anlagen »ur Benutzung der Stadlwasserkunst vom «. Februar 1888 haben wir bet Gelegenheit de» Neudrucke« derselben mit einigrn entlichen eriäuleradrn Zusätzen versehen. >ir bringen die« mit dem Bemerken zur vffenMchrn krnntniß, daß dies« »euere Nedactron der Vorschriften aus dem Ratbbaussaal« und de« Bureau unserer Stadlwasser kunst, Obstmarkl 3, lll. Obrrgeschoß, auSgebängt ist und daselbst zum Preis« von 1» für das Hesl entnommen werden kau». Leipzig, a» IX Mai 188». l». 2888 Der Stath der Stadt Let»^g. Degen Reinigung der Geschäftsräume bleibe» Miltwoch, den 29. ds». Mts. die Stadtcaffc, die Gtiftu»g»h««hh»lteret und die Sportelcasie I. geschloffen. Leipzig, den 22 Mai l88». Der Rath der Stadt Leipzig. ttr. Georgi. Henlschel. Die Inhaber der abbanden gekommenen Sparkassenbücher Ser II Nr 67 «82, 102 50«. 138 452 und de« von unserem V Filial gleichsaliS als verloren angezeigte» InterlmSschein« über das Sparcaffenbuch Serie II Nr. 119 200 werden hier durch ausgesorvert, sich kamst binnen drei Monaten und längsten» an, 3t. August 1889 zur Nachweisung ihre« Rechte», bez. zum Zweck der Rückgabe gegen Belohnung bei unter zeichneter Anstalt zu melden, wikrigensall» der Sparkassen orknung gemäß den angeineldelrn Berlustlrägern nach ersolgler Beeidigung ihrer Anzeige an Stelle der abhanden gekommenen Bücher, die nunmehr für ungillig zu erklären sind, neue Bücher audgestclll, bez da« eingelieserlc Buch auch ohne Rückgabe de« alsdann wensall« für ungiltig zu erlläreadcn Intenm« scheine« aurgehLndigt werden wird. Leipzig, den 27. Mai 188». Dt« Vertvaltnng de» Lethd«r»se» «nd der SperrroT«. I)r. Georgi. iüling. SewSlbe-vermletliung. Da» t» Srdges«hoh de» Rathhause» (Markt- feite) befindliche Berta»s»ge«v»lbe Rr. Itt soll vom 1. Oetoder d». I». an gegen eindalbjäbrliche IkÜndigung Freitag, den SI. diese» Monat», Vormittag« I I Udr, dem Natbbause, 1. Etage, Zimmer Nr. 13, a» den etsthteteadeu anderweit vrrmiethet werden. Ebendaselbst aus dem großen vorsaalr liegen di« Ber» miethung«- und Bersteigeruna-bedingunge» nebsi Inventarium de« zu vermielhenden Geavlbe« schon vor dem Termine znr Einstchlnahme aus. Leipzig, den 18. Mai 188» Drr Rath der Stadt Leipzig. I». »»»«. Or. Georgi. rum diegel. Vrkanntmachung. Di« kenchtkaft de» städtischen Leuchlgases Zeit vom 20. dt» 2«. Mat ds«. I». »renner bei 2.5 Millimeter Druck und 150 ltchem Consum das 18.8 fache der Leuchtkraft stormalkerz« von 50 Millimeter Flammenbübe Das speeifisch» Gewicht stellt stä Leipzig, am 28. Mai 1889 De» Rath» Deputation z« den Gasanstalten. betrug iu der im Argand- Litern stünd« der deutschen sich im Mittel auf 0,484 In Gemäßheit de« ß. 1 der Vorschriften für die Au» ührung von Anlagen zur Benutzung der Stadtwasserkunst vom «. Februar 1888 machen wir hierdurch bekannt, daß der jklempaer Herr (pari Kälber, Slagwth, Zschochevsche Straße Nr. 34. zur Uebernahme solcher Arbeiten bei unr'stch angemeldet und de« Besitz der hierzu erforderlichen Vorrichtungen nach gewiesen hat. Leipzig, den 2». Mai 188». Der Rath der Stadt Lei X. 837«. vr. Georgi. Wolsram. 'ipttg Wolsrl Gesunden nmrde Anfang diese« Monat« ln einem hirstge, «rschäftsloeale ein Betrag von 2» Mart und im Laufe letztvrrgaugeaer Woche ia einem größere» Maftloeale hier el» GelStiischchen mit 17 Mart sowie anderem Judalt. Da die Eigeulhümer hierzu sich bi» letzt nicht gemeldet Laben, werden dieselben ausgelordert, sich all solche, gehSrtg legitimlr«, wegen ihrer Ansprüche an die uuterz« chneie Behörde zu wenden. Leipzig, den 27. Mai 1889. Da» Voltzeiamt der Stadt Leipzig. VA. 1603. Breischnetder. Ml. 8l1uo»i Mont»«, «I. S. Ir»i»t, 4« IA»r t» 8»»l« äor li. !tllrr«r»«ü»lv. skagieooränuait: 1> k«gch>tiuoäo. 2) 7»L«voräauuir ä«o Xerrtetagn, eovk. Voreiniblatt kedr.-A»i: a. sorntlicüo ooä Oebüliren tüortür. d. Lntanick äe» bürxerli^b«, Ooeekrdnck«. e. Kormativdestlmmumren kür Siavleoorcknvnoen. ä. Lar ft-ürrnr äsr ttrrklicden I'iHtüllgsorälluae, eonk. Ver^in»dl»tt 1888, 8e>t« 42. 8) IVabl 4«r Xbgeanlaewo «um Xorrlotnss. orentneU 4) »4 ») Vorberntbnmx: «ohx« IVüosod« nur Sodalb^gimv«; äio LaockriL». De. >enbert. Gohlis. Vrkanntinlichuns, die Sperr»«, de» Ltrahentracte» vor dem «emriiideawte für schweres Fuhrwerk drtr. Der Strahentract am hirfiaen girchplaft vor dem Gemeinde- U»te, zwilchen der Ulrich und Augusienstraße, wird vo» jetzt ab für alle« schwere Fuhrwerk gesperrt Fmold rhandliingen werden mit Wklbstrase bl» z» t» ^l b«. zphentlich mit entsprechender Haststr«se geahndet. »ohli«, a» « Mai 1889. Ser Gemeinderattz. Singer. Uirschen-Verpachtung. Die diesjährige Nutzung der Kirschen von de, siteaüschen Aller- bäume» I. m»f den Abthetlnu,e« 4 »ud d der r»belu-L«isnlger Stratzc. - Adtdriluiig 1 der Lei«,it,-Chemnitzer Straße. » den Adthetlungen 1 und 2 der Letanta-Vichatzrr Ettaste. » Adtheilun, I der Leisnig-Grimmaer Struße uud » »er Södcln-Grtmmaer Straße soll Mittwoch, de« S. Juut. vormitta,« 1» Ahr. t« Gafthos« p> Ftschrahorf, auf den Abthetlnugr» « und 7 der Nofiru-Coldttzer Straße uud - Adtdeilu», 2 der LriSul,.Chemnitzer Straß« au demselden Lage Nachmittags >'/, Uhr i« Gri>,b«r,'schcn Safthas zu Flemmingen gege, Meistgw»« uud qleim b-ar, vezaglang de« Erstriiungsbetrag« sowie unter den t» S«r»ü> hrkanut z« machrnb», Bediagnage» »er pachiet werden. »»«i,Iicher Str,ßru- ,u» »«Gerdau Juspeetiousdezirk r»drlu und «Sni,Itchr van,,rwalter«i D»H«I» zu «ochlitz, de» «. «M 18«. Sd'to» »itt» Nachwort zum iksuch Lönig chumbert's in Lerlin. Der Besuch Kaiser Wilhelm'« in Rom und der Gegen besuch König HumberL« in Berlin haben da« Gemeinsam», daß dadurch die dem Dreibund feindlichen Kräfte in Bewegung - esetzt worden sind. Die Verhältnisse lagen sUr den Besuch Kaiser Wilhelm'« in Rom deshalb schwieriger, weil dort zwei Machthaber ihrrn Wohnsitz haben, ein weltlicher und ei» geistlicher, aber auch wieder günstiger, weil die Verstimmung d-r römischen Eurie durch die persönliche Begegnung Kaiser W lheliu's mit dem Papste eine Milderung erfuhr. Ja Ber lin war rin solche« Gegengewicht nicht vorhanden, dort kam deshalb der Zwiespalt zwischen beiden Gewalten in Foim einer Erklärung zum Ausdruck, welche Freiherr v. Francken- lein im Namen de« Ceistrum« abgab, al« der Präsident Levetzow um die Ermächtigung ersuchte, der italienischen Abgeordnetenkammer für ihre shmpathische Danke-kuntgebung die gleiche Empfindung de» Retchtllage« auszudrücken. Herr v. Frai'ckcnstem sagte dekannUich: .Meine sämmttichen politischen Freunde und tch schließen uns den Danlesworten de» Präsidenten unter dem Vorbehalt an, daß dadurch unserer Stcüung zur römische» Frage nach keiner Richtung hm präjudicirt werde." Diese Worte sind in valicanischen Kreisen sehr bemerkt worben und haben wesentlich dazu beigetragen, die Beklemmung zu verringern, welche man m diesen Kreisen Uber den Besuch König Humberl'S in Berti» empfand. Die Anstrengungen, welche die vatikanische Presse machte, uni Oesterreich-Ungarn, den Dritten im Bunde Deutschland« und Italien», al« verstimmt und verletzt Varzustellen, fanden osort ihre Widerlegung durch den bekannten Artikel de« halbamilichen Wiener „Fremdenblatte«", e« blieb also nur noch übrig, die Solidarität mit Frankreich in der Bekämpfung der italienische» Böndnißpolitik zur Geltung zu bringen, und da« war natürlich leichte Mühe; die Empfi»di>chk.it der Franzosen über die Reise König Humbert's nach Berlin war o groß, daß sie zuerst alle erdenklichen Mittel aawendelen, um Ven Empfang König Humbert's in Berlin al« unzureichend und nicht entfernt an den hcranreichend darzustellen, de» König Wilhelm i» Rom gesunden habe, und al« diese B> mühungen durch die begeisterten Berichte von Rom aus unwirksam gemacht wurden, versuchte man, ein« angebliche Reise König Humbert's nach Straßburg al« ein Schreckdild hmzustellea. König Hnmbert hat allerdings eine Truppenschau ab aehalle»,, rber uicht in Straßburg, sondern in Frankfurt a. M.. und zwar hat er de» Vorbeimarsch seine« ihm vom Kaiser verliehenen Regiments, de« 1. hessischen HusarenregimenlS Nr. 13 cnlgegciigenommen. Daran werden auch die nervös überreizten Franzosen nicht« auSzusetzen finden, wenn sie nach der Rückkehr König Hnmbert'« in seine Residenz wieder in die Lage kommen, die Sache mil einiger Ruhe und Unbefangen heit zu beurtheilen. Die Franzosen haben leider nicht die Fähigkeit, irgend etwa« kaltblütig zu erwägen, ihr lebhafte« Temperament giebt allen ihren Empfindungen sehr leicht eine leidenschaftliche Steigerung, so daß sie nickt mehr denken, ondeni nur empfinden. DaS ist baö gerade Gegentheil de» englischen volkrcharakter«. besten Phlegma wieder so groß ist baß sie darüber den rechten Augenblick zum Handeln schon oft versäumt baden und die Dinge, welche sür sie mil Gssahren und Unannehmlichkeiten verbunden sind. ! Hochachtung und Werthschätzung »erschafft, welch« st« dem j Königreich Jlalten rnlgezendnagen, and e« ist der Laus drr Dinge, daß sich auch die widerstrebenden Parteien dem Ein stuß dieser freundlich wirkenden Kräfte nicht entziehen können König Hnmbert genießt in Italien mit Recht da« Ansehen eine« die Interessen Italien« nach allen Richtungen hin wahr nehmenden Monarchen, aber nach seiner Rückkehr au« Berlin wird man ihn al« bewährten und bockangesehenen Freund de« deutschen Kaiser« und de« deutschen Reiche« noch höher schätzrn. * Leipzig, L9. Mai. * lieber die vorläufige» Reisedispositionen de« Kaisers hört die .Post", daß Allerböchstderselbe in nächster Zeit zu Ven Jagden de« Grafen Dohna sich nach Ost preußen begeben wird. Die Reise nach England wird S« Majestät nach dem 15. Juli in Begleitung de« Staats- ministers Grasen B>smarck anlrctcn. * Am Montag Nachmittag 3 Uhr fand unter dem Vorsitz de« Kaiser» ein Kroarath statt. * Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" schreibt: . Wiener Blätter entnebmen einer obseuren Correspontenz da« Gerücht, daß Ee. Majestät der Kaiser demnächst dem Könige vo» Rumänien und dem König Alexander von Serbien einen Besuch abst ilten werde. Obwohl an genommen werden darf, daß beulende Leser diese erfundene Nachricht al» solche alsbald erkenne» werden, so wollen wir doch mit Rücksicht aus die in solchen Diaaea herrschende Leicht- ändigkeit de« Publicum« ausdrücklich erklären, daß jene« erücht vollkommen au» der Lust gegriffen ist." * Die Commissionen der Samoaconserenz halten täglich mebrstünvige Sitzungen. Eine Plenarversammlung wird staltfinden, sobald ausreichender VeralkungSsloff sür eine solche vorhanden ist. * Unter den Malern, welche neulich al« aus der Pariser Weltausstellung vertreten namentlich ausgcsübrt wurden, befand sich auch der Maler Lutterolk. Derselbe erklärt nunmehr, baß er kein Bilk »ach Paris gesandt, noch Kenntniß davon habe, daß von Seite» eines KunstbändlerS ei» Bild vo» ihin dorthin geschickt worden wäre. Hätte er Letzteres gewußt, so hätte er die Beschickung der Ausstellung zu verhindern versucht. * Nachdem die württembergische Kammer der Abgeordneten zu Anfang ihrer Sitzung vom Sonnabend einen Staot-beitrag von 15 000 ^« zur Errichtung eines Cur- hauseS iu Herrcaalb. allerdings n'cbt ohne Widerspruch Der jenigen. welche besürchlen, baß »ach dieser Bewiüigung alle anderen kleinen Curorte den Staatssäckel anzapsen möchten, mir 42 gegen 33 Stimmen angenommen batte, wurden einige die Staatsschuld betreffende Artikel de« FiuanzgesetzeS in Be- ratbung gezogen. Man bewilligte u. A. die Coiiversion der 4>/,proc. ivlaatSanleben von 1877/78 im Betrage von 44 998 000 (die Umwandlung erfolgt wahrscheinlich in ein 3>/»pror. Anlche») und die Einlösung de« Braulschaycapital« der vor eiiiigcn Jabren verstorbenen Prinzessin Marie von Württemberg mit 437 142 ^4 Für Verzinsung der Staats schuld genehmigte man pro 1889/90 17 574 835 .-t, pro I890<91 17 480 343 .«k Getilat werben pro l889 90 2 739 721 und pro >890/91 2 840 9lv ^ Ter Abg. Probst trat bei dieser Gelegenbeit angrsichl» unserer erst an sich bcrantrelen lasten, eö sei denn, daß nur geringe Krastanstrengunq nöthig ist, un, einen gewünschten Ersolg zu erreiche». Daher ist de» Engländern auch die französische Nervosität in dem vorliegenden Falle gänzlich unverständlich. Darin aber gehen sie zu w'it, wenn sie in solchen Aufwallungen der Franzosen eine Gefahr für den Friede» erblicken. Zum Kriegsübren gehören zwei Parteien, eme, welche heraussordcrt, und eine andere, welch« die Herautsorverunez annimml. Wenn wir un« de» Franzosen gegenüber aus diesen Standpunkt stellen wollten, balle» wir viel zu thun. Wir Wollen Frieden Hallen und sind »n« hc> diesem Streben des Einverslänbnisi S mit unseren Verbündete» und England», bi« zu einem sttwiste» Grade auch Rußland« bewußt, und damit haben wir die seit einer langen Reihe von Jahren den Frieden drohenden Gefahren stet« siegreich überwunden u»V werden sie auch ferner bestehen, wenn der Uebermuth der Feinde nicht allzu große Ausdehnung erfährt. Ganz besonder« abkühlend für die gegenwärtige leiden schastliche Erregung der Friedensfeinde und der Feinde de« seit 1870 bestehenden Zustande» in Europa muß die rüstige und verständige Haltung Oesterreich-Ungaru» willen, welches seine Rolle al« Triller im Bunte mit einer Ruhe. Würbe und Sicherheit vertritt, trotz seiner schwierigen Stellung tem Baiiran gegenüber, welche un« mit Genuglhunng und freutiger Bewunderung erfüllt. Wir sind oft i» die Lage gekommen, unsere Bedenken über die slawische Politik Oesterreichs zu äußern «nd den Wunsch laut werde,, z„ lasten, daß die ver svhuungSära bald ihren Abschluß finden möge, aber die aus wärtige Politik unseres östliche» Nachbarn und Verbündete» ist über alles Lob erhaben und bi stärkt unS in der lieber- Zeugung, daß der Fnede trotz aller ihm drohenden Gefahre» bewahrt bleiben wird. Die eurcväiichen Verhältnisse sind heule so verworren und schwierig, hesoncerS durch den Hinzutrill der socialen Frage zu Ven internationalen Verwickelungen, daß jeder feste Rück halt für die ungestörte Erfüllung ber »nS obliegenden Aus gaben mit besonderer W-rthschätzung begrüßt und gehegt zu werke» verdient. TaS Königreich Italien bedarf eines solchen Rückhalt.'- mehr als seine beide» Vcrbündelc», weil die Zu stände noch inchl zu der wlinschenSMerlhen Festigkeit gelongl sind. König Humbcrt hat a» CnSpi eine vorzügliche Krall gefunden, welche ihn bei Bewältigung seiner schwierigen A»s- gaben in brr glücklichsten »nd wirksamsten Weife unterstützt. Da- Genie und dre Arbeitskraft dieser Ministers reichen au«, um neben der auSwärligen Politik auch die innere Politik Ilalien« zu leiten. TaS ist eine Riesenausgabe, weil besonder» im Innern unaufhörlicher Kamps der einzige Weg ist, um allmälig die vorhaudenen Schäden zu beiieu. Die wirtb- sckiastliche Nothlage in Apulien, in der Nomagna, in Obermailand, eine Erbschaft drr Mißwirlhschasl vergangener Zeiten, nimmt die größte Ansmerksamleit der Negierung sort> dauernd in Anspruch, weil sie den revolutiooaireu Bestand theilcn der Bevölkerung al» Handhabe dient, «,t H lse deren sie ihre Zwecke sörvern wollen. Auch in dieser Ber>«b«»g äußern. immer i Einstigen Finanzlage wieder sür außrrorbknllichc Tilgungen ein — eia Standpunkt, m t welchem sich der Fiuanzministcr nun einmal n'cktt befreunden will, indem er meint, daß wir, wen» wir wie b sber mit den Tilgungen sortsahre«, in 50 Jabren unserer SlaaiSschuld quitt sind. Auch die in öfse»tlich-n Blättern in Anregung gebrachte Frage der A uf- kebnng der WUrttembrrgischen Notenbank (ihre Bejiigiiiß zur Notenausgabe) kam zur Sprache. Mehrere Redner erhoben sich, um für den Fortbestand de» um Handel und Jnbuurie verdienten Instituts e>ilz»tielen — «m Stand punkt. den auch die M. brzabl der württembergischen Genosien- sckaslsbanken eimiimmt. Auch Petitionen in dieser Richtung sind schon an die Regierung abgegange». Minister v. Schmid betonte diese» Kundaebungen gegen,,ber, daß sich dir Regierung d,S volkSwirlbschastlichcn WerlheS und der finanziellen Bcdeulunq des Institutes wohl bewußt sei und seinerzeit an zuständigem Orte die dieffeitigen Interessen wahrnehmen werde. « » » * Im italienischen Senate beantragte am Montag Guerrieri-Gonzaga. daß in dem Augenblick, wo der König und der Prinz vo» Neapel iw Begriff seien, »ach Ilalien ziiruckzukehreii, der Senat dem Könige seine lebbasle Genuqthuuag über die glänzende und herzliche Aufnabme in Berti» ausdrücken möge, daß ferner der Senat dem Kaiser Wilhelm und d-ii Behörden und der Bevölk-rnng von Berlin, sowie dem Präsidenten des Schweizer BiinkeSraihS und tem Schweizer Volke seine innige Dankbarkeit sür den Empfang bekunde. De Z'lbi unterstützt cen Aulrag mit der Erklärung, die Reise de» Königs habe sich zu einem neu n großartigen Erfolge der italienische» Politik gestaltet, er wünsche aufrichtig eine Beiestnuna des Bündnisse«, welche» der Erhaltung de« Frieden» diene. Ter Minister de» Ackerbaues erklärt, die Regierung schließe sich den edlen Worten der beiden Sena toren au, er babe volle« Zutrauen zu de» Beweisen von Zuncigmig »nd Sympathie, welche Ver König und der Kron prinz i» Berlin, sowie seitens de« ganzen deulsche» Volke« empjangen habe. Der Antrag wurde einstimmig angenommen. * Den „Münchener Neuesten Nachrichten" wird auS Rom unterm 25. k>. M. gemeldet: Morgen wird in ganz Italien eine angeblich von einem Exdiplomalen verfaßte Brochurc gegen Deutschland vertbeilt werden. Tie Brochure soll die anqebliche „Hinterlist Preußen» gegen Italien vo» >859 b>« l689" docuinciilarisch blotzstellen. Morgen gebe» die Jrredenlisten dem Abgeordneten Jmbriani ein große« Banket al« Dank für sein energische« Auftreten in der Kammer gegen Oesterreich. Wir sind wirklich sebr neugierig aus d e Ent- hüllungen de« Exdiplomateu; eS muß den betreffenden H-rrei, viel Zeik. Mühe und viele Lügen gekostet hoben, d e Politik Preußen- in den Jahren 185» und nun erst gar seit >870 »IS eine birtterlist'ge Uebervortheilnng Italien- hinzustellen. * Die .Pviilisch« Correspondenz" melket auS Belgrad: Der Parteitag der Fortschrittler war von 1500 Per sonell. zumeist au« 1he,lS früher. thr,l» jetzt entlassenen oder iesuckt. Der Mn sierpräsi- wird die B-rliner Reise ihre günstige Wirkung äußern. I pensionirten Beamte» bestebend, o7,uu>>. ^ Kaiser Wilhelm und der deutsch» Re»ch«taa haben den I venl Garaschamn vertheidigl« m längerer Red« di« Heltuug Allst»»« aü« ParieittchtwrH» «»« G»rst«ü»»g vo» »er I »«, Fortschntl«Partei »nd der au» dersrtdeu hervarg^aag«»»
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