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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.05.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-05-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189005271
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18900527
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18900527
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1890
-
Monat
1890-05
- Tag 1890-05-27
-
Monat
1890-05
-
Jahr
1890
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.05.1890
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4», ewpkeklev: Vsilv s»«>v - I«Sn»vI, «sn^rüvkvi-, »»ukvn. kraktkeds lL8oksn kür öaasrsux. ÜHv^scLüIivd l-siprlx dleiunurk» 18. ?iL§vitr Xoooenntr. 28. LLnlxl. 8»ek«. II»NIes«r»nt«o Ltsppäsolckn mit velüscr HiiiuovoUNIUiuiq Stück voll 3,50 llll. kateot - vaullso - 8teppäeckvll wit verdllvxt «t»iuieu<I1ckt«i- >»kt tnlleioiir« Vvrtretnnr »w kinttee) Llüek voll 24.— Lu. »11«. I'«II«^Il. empfiehlt II. tjucroer, Hainstt. 3, Verkausslocal I. El 8lkH>krs>oilt in allen Neuheiten empfiehlt zu Fabrikpreisen -«onn 8cki-u«od«rq, Promrnadcnstr. 10. Ammkanischt KopfnMe mit brdculenS verbrsierteui Trocken- Apparat für Damen. Durch diese neueste Erfindung ist da- lästige Erhi^en der Lhren u. LeiZlKopfhaut voll- bändig ausgeschlossen. In 10 Minuten ist das Haar wieder getrocknet. I'uul Kicliinrn, 18 Neumarkt. OriMsI- Loxillsl-LppLrktl Lii in ditkriiixir^i» «Ii r?4ti»^iti>ir>»- I»t»l»runx. Keslkl' kl-ZstD ljei' ^mmenmilck! Nur Apparate, deren Ausführung von Herrn Prof. Or. 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Oie Verlobung ibrur Hocker ib m a «» uuck Ht<I»»»r«I beebren «cd ergebenst ver» ILI«ti»1» ged Logelmnna, ^ugunt lllietrlel». ^QVL LIsIlllS klekarä vistrlok Verlobte küllgeteo 1890. Di« Verlobung ihrer Tochter AgneS Daurl mit Herrn Lehrer Hau» Vulo« derhreu sich anzazeiarn Leipzig-Reudnitz, Pstngstrll 1890. W. Jaeger und Frau veno gew. Daurl geb. Pietschmaun. Die Verlobung ihrer Sinder Von» , Paul zeigen hierdurch ganz ergebenst au Leipzig. Pfingsten >890. KerSiuauö Nottze und Frau geb Srryschmar. Frau verw. Fleischermslr. Giebucr geb. Lchirmer. Anna Rothe Lanl Giebner Leipzig. Dölitz. ^Ikrsä IVlüllel' "VVanäa Mller eb. ^rl«u ^e r m b b l t e ?Iugvit2, cken 22 hl»i 1890 /ei IVulter Oickenbourg ckllnu Oickenbourg geb Heldel 26. IIui 1890 Rittergut Xckl. I>omdro»ücll, Rost Rivavc>, IVest-Rreussen, Die Geburt eines Knaben beehren sich anzuzeigen Leipzig, den 25. Mai 1890. Referendar 1'rleck rieb, Lt. a. D., und Frau Rilsubetk geb Heult. Die glückliche Geburt eines Knaben zeigen erfreut an I. H. Hermann Müller und Frau Marie ged. WachSmuth. Lindenau, Pappensabrik, den 24. Mai 1890. Durch die glückliche Geburt eines gesunden prächtigen Töchterleins wurden hocherfreut Dessau, Hotel Goldener Beutel, den 23. Mai 1890. Ltto Neusche und Frau Wirsa geb. Welle^ Iiillu- Ii,»« l>t»ii»i,,> ,,„d Frau ^Itlmulv geb II» urOi»1»«^ege e melve» nur btrrdurch hocherfreut die glückliche Geburt eines gesunden, kräf tigen Junge». Leibzig, Pfingsten 1800. vis glücklich« 8«burt cia«, gmmnckon TtlLgSll neigen hocherfreut an Reiprig, l^ngsren >890. Luuolpu un<1 k^»u Utzleuv xeb. 8t«Ipe. Heute Morgen 4 Uhr entschlief sanft nach längeren Leiden mein geliebter Sohn, unser Bruder 2Nar Karting. Leipzig, den 25. Mai 1890. Die «irtiraurrnde Mutter und «trjchwtfter. Die Beerdigung findet den 28. d. M., früh 9V, Uhr vom Iohannesfriedhof aus stall. Tode» Anzeige. Am 24. Piai entschlief sanft nach längeren Leiden mein geliebter Mann, unser guter Bäte:, der Pabiihosswtrtb Wilhelm Jimmermann. Dürrenberg, den 26. Mai 1890. Amalte Zimmermanu. Die Beerdigung findet Mittwoch, den 28. Mai, 9', Uhr, vom Städt. Krankenhaus in Leipzig aus statt. ag. entschlief sanft und ruhig unsere einzig geliebte Mutter und Großmutter Frau Ehrilme verw. Mhe. Zwickau, Leipzig, den 26. Mai 1890. Die trauernde» Hinterbliebenen. Heute früh 10", Uhr verschied nach schwerem Kamps unsere inniggcliebte was wir hierdurch allen lieben Verwandten und Bekannten tieferschüttert kund geben. Radeburg, den 25. Mai 1890. Edmund Fischer, Margarethe Fischer geb. 1-tbel. verlobt: Herr Emil UHIigin Chemnitz mit Frl. Martha Eckstein in Lelsnitz i. V. Herr Franz Stolz in Leukersdorf i. B. mit Frl. Clara Unger in Chemnitz. Herr Forst, assessor Franz Feldmann in Scharsenstein mit Frl. Hulda Halm in Reichenbach bei Großvoigisderg. Herr Robert Röttger in Chemnitz mit Frl. Martha Haubold daselbst. Herr Emil Göltner, Lehrer in Niederhaßlau, mit Frl. Marie Tietze in Roßwein. Herr ttarl Uhtig in Ftöda mit Frl. Martha Schädlich daselbst. Herr Isidor Schwarz in Chemnitz mit Frl. Elisabeth Fischer daselbst. Herr Otto Weingart in Chemnitz mit Frt. Helene Fischer daselbst. Herr Ernst Rothe, Bürger- schullehrer in Zwickau mit Frl. Helene Richter daselbst. Herr Bernhard Müller, Kaufmann 34S7 tu Chemnitz, mit Frl. Sophie Gteinmüller In Schneeberg. Herr Paul Mittlacher in Ober- lungwitz mit Frl. Hulda Stall in Satzung. Herr Emil Horn in Chemnitz mit Frl. Anna Mock daselbst. Herr Lscar Staritz in Chemnitz mit Frl. Rosa Nenke daselbst Herr Lscar Wendter, Kausmann in Chemnitz, mit Frl. Helene Warner daselbst. Herr Hermann Herr- surth in Chemnitz mit Frl. Etlie Richter da selbst. Herr Richard Schönherr in Chemnitz mit Frl. Marie Bödme daselbst. Herr Paul Ramsdors. Kausmann tn Zwickau, mit Frl. Emma Sarsert-Franke baselbit. Herr Marlin Adler, Kausmann in Zwickau. mitFrl.Iodanne »atzicher doseibil Herr Heinrich Müller i» Fürth i. B. mit Frl. Tbekla Lorenz in Zwickau. Herr Eugen Lößner in Warschau mit Frl. Martha Pslugbetl in Freiberg. Herr Moritz Leuichner in Freiberg mit Frl Luiie Lerlel in Chemnitz. Herr Emil Kunde in Burg städt mit Frl. Iba Wicßner in Frankenbcrg. Herr Reinhard Schlorke in Frankenberg mit Frl. Marie Hosseid daselbst. Herr Ewald Benkert in Ccheibenberg mit Frl. Anna Jäger daielbst. Herr Ltlo Peyoldt in Dresden mit Frl. Marie Reuter in Stahlberg. Herr caiick tdeol. Paul Häßler in Plauen i. V. mit Frl. Eugenie Uhtig in Jöhstadt. Herr August Zimmermann in Wurzen mit Frl. Eitle Pötsche daselbst. Herr Paul Krum- biegel in Glauchau mit Frl. Agnes Bauch daselbst. Herr Fritz Freiherr v. Wangenbein,, aior z. D. veno wca,or wcarie von iraansverg gev. Helschko daselbst. Herr Fritz Söcke, Hotel besitzer in Piirmont. mir Frl. »ermine Mülle, in Detmold. .Herr Theodor Ziesche, Drogisl Generalmaior z. in Golda, mit Frau verw Major Marie von EckartSoerg geb. ' otel« üller Drogist in Dresden, mit Frl. Helene .«reyschmar in Meisten. Herr Ludwig Mancke in Dresden mit Frl. Hedwig Hoch daselbst. Herr Hugo Schürer in Dresden mit Frl. Lina Porsdors daielbst. Herr Arno Weichold, Calculator bei der Kgl Zoll- und Steuerdirertiou in Dresden, mit Frl. Margarethe Mause da selbst. Herr Emil Schütze in Dresden mit Frl. Martha Tictzschold daselbst. Herr Paul Haubold in Dresden mit Frl. Helene MarlS daielbst. Herr Eduard Kunze, Sergeant in Dresden, mit Frl. Linna Hilvebrand daselbst. Herr Marlin »ern in Dresden mit Frl. Clara Heinze daselbst. Herr Hugo Cabus in Braunschweig mit Frl. Frieda Seifert in Dresden. Herr Hugo Herrwig in DrvSden mit Frl. Martha Krebs daselbst. Herr Paul Viertel, Kaufmann in Berlin, mit Frl. Eli sabeth Krieg in Dresden. tÄedoren: Herrn Paul Bogt in Dresden eine Tochter. Gestorben: Herr Julius Gustav Döp- mann, Kausmann in Dresden. Herr Mbert Bauch. Restaurateur in Dresden. Herr Carl Hermann Görner, Staatsschuldbiichsührrr in Langebrück-Dresden Frl. Auguste Caroline Pätz in Dresden Frau Paulinc verwtttw. Hauvtmailii v. Klengel geb. Gräfin zur Lippe- WeistenselS in Dresden. Am l. Psingstfeierlage Abends '.7 Uhr verschied nach langem schweren Leiden unser guter Gatte und Vater Herr (I>mtii»i kinnt kippix, Windenmachrrniriftrr. Um stilles Beileid bitte» die »icftrnucrntzrn Htnteriaffenen. Leipzig-Gohlis, den 25. Mai 1890. II»i»i«tM« k« II»»i»pV-, Irt>»«I»-140- I»«- >, I»ou« k«»-ItL«1. Für Herren vo»8-' ,l u.4-9Uhr. Damen v. 1-4Uhr täglich. Wonnen- u HauSbädcr zu jeder Tageszeit, l Dai»en:Dienst.,Tvnnerst.u.Sonnab.v.V,9- SvL»H»LLLULL»I»a.SSUL^V , ' u. Montag, Mittw., Freit, v. '/^-5 Uhr. 0 Dame»: Mont., Dienst., Donnerst., Freit, mit Wellenschlag. ^0 ' .,9 l l, Mittw. u. Sonnab. 2—' ,5 Uhr. Borzügl. Touchen-Wanneiibäder. Jederzeit Schwiinniuilterricht. — Pferdebahn. 350,000 Liter täglich ständiger Wasser-Zu- und Abslust. Krvstallkl. Wasser. Sopdivll-vLä. MLi-isn-SLä.-" ^ 8<-li„ i,»n>k»ssln 000 Tamen: Dienst., Donnerst., Sonnab. /,9. UFR«»,»»«» U>I»«R, unck 1VctI>>»I»nck > ' ,ll Nioniag Mttwoch, Freitag ' ,2-5. Lchlrtlrrftr. I I. Wannrn-u. Slesernatzeldamtzsb. Sicherste Hilse bei Gicht, Rlicumatism.,Erkältm>gSIeid. rc. Vlüchrrftr. 18. Wonnen-Vädcr, krhftallkl. W«ffcr. Laild-n.O'nrbädrr. Damps Vädrr. Damen 1—4 Uhrtägl. «I «üiitnsstr. 25. Lpreialb. f. Gicht- u. RtzeumatiSmuSl» LZVRL LLvRRRI«»KR, sowie Kraiikh , dir aus schlecht. Vlut beruh Wannenbäder. Sack IMIcksnslsill, RoLiuw»-v»a, ^ Mittwoch: Reis mit Rindfleisch. ^PllllUilllllll II. s . Grüne Bobnen mit Schövienfieisch. Neue Leipziger Tbriscanstalt, Zeitzer Str. 43 45. Dienstag: Rindfleisch und Nudeln. D. V. Pohle, r. v. Rühl. Voikswirthschastiiches. Me für diesen Theil bestimmten Sendungen find zu richten an den verantwortlichen Redactenr desselben C. W. Laue in Leipzig. — Sprechzeit: nur von 10—11 Uhr Von», und von 4—5 Uhr Nachm. Georg Schieber in Reichenbach i. v. Färberei und Ap-rrturanftalt. Separat-Abbruck aus dem Prachtwerke: „Die Grost-Jndustrie des Königreichs Sachsen in Wort »nd Bild". Verlag von E. M. Engel in Leipzig. (Nachdruck nur unter Quellenangabe gestattet.) AuS dem Rohen und Unscheinbaren, was die auch in unserem engeren Vaterland« so zahlreich vertretene großartig entwickelte Spinnerei und Weberei mit vieler Kunstsertigkcit und oft großer Mühsamkeit erzeugt, daS Schöne, das Vollcndele hervorzubringen, dem tonlosen schlichten Gewebe die gefällige anziehende, Len beständig wechselnden Geschmacksrichtungen angepaßte mannigsaltige Ausrüstung zu schassen, ist die Ausgabe der Färbereien »nd Appreturanstalten. Unter diesen nehmen insbesondere die Stückfärbereien wegen der größeren Vielseitigkeit in der Behandlung von Geweben gegenüber der sogenannten Strang- oder Garnfärbcrei in neuerer Zeit den Vorrang ein. Im engsten Zusammenhang» mit der Entwickelung und dem Emporblüden der Weberei hat sich die Färberei mit ihren Zweigen unter sorgfältiger Anwendung der Fortschritte aus dem Gebiete der Chemie und Technik zu hervorragender Vollkommenheit entfaltet. Namentlich kommt jetzt die deutsche Färberei in allen Welltheilen zur Würdigung. Un>cr gesegnetes Sachsenland mit seiner ausgedehnten und fürsorglich gepflegten Industrie fast aller Zweige hak ohne Zweifel glanzenden Antheil an dem Ruhme deutscher Errungenschaften auch aus dem Gebiete der Textil-Jndustrie, welche vorzüglich mit iin Be zirke der königlichen Kreisdauvtmannschast Zwickau betrieben wird, in dessen Mitte sveciell die Erzeugung wollener Webwaarea um- fassend. Die naturgemäße Folge war gerade hier auch das Ent- stehen von Färbereien, welche ebensowohl Garne wie gewebte Waarcn in Bedandlung nahmen, neuerdings aber wegen des complicirteren technischen und des rationelleren Betriebes sich mehr für das eine (Sirangsärberei) oder das andere (Stückfärberei) entschieden baden. Als das größte und bedeutendste Etablissement seiner Art im Königreich Sachsen ist die Färberei und Appretur anstalt der Firma Georg Schieber in Reichendach i. B., geschätzt und weit über Europas Grenzen hinaus vortheihast de- kanitt. Dieses befaßt sich beinahe ausnahmslos mit Färben und Appretiren von Stückwaaren, unter denen die Kamm garnstoffe schon seit einer Reihe von Jahren die Haupt beschäftigung für das Etablissement bilden, auf dessen Ausdehnung dieselben von wesentlichem Einfluß waren. Jedoch auch den Streich garn-Geweben bat die Firma stets ihre Pflege zugewendet: im Besonderen während der ersten Entwickclungsperiode der Flanell- sabrikation in Reichenbach in der zweiten Hälite der sechziger Jahre hat sie kein Lpicr gescheut, durch weitgehende Versuche und Be- schaffung der für Flanelle geeignetsten Appreturmaschinen zur Absatz- sähigkeii des Artikels das Möglichste beizntragen. Der Gründer der Firma, Herr Georg Schieber, ein geborener Elsässer, als ehemaliger Färberineistcr in einem der seiner Zeit be deutendsten Etablissements Nordsrankreichs mit Erfahrungen und Kenntnissen der damals tonangebenden französischen Färberei aus gerüstet, ließ sich 1845 in Glauchau nieder, um ein in Frankreich und England unter Patentschutz gestelltes, für Deutschland aber ihm unentgeltlich zur freien Benutzung überlassenes Bersabren zu ver- werthen. Nach demselben erhielten schon gefärbte wollene Gewebe durch maschinellen Betrieb Längsstrrisen, welche sich von der Mitte nach außen zu abtönten, wonach man solche Waarcn QmbrvS nannte. Diese kamen sehr rasch in Ausnahme und brachten dem jungen Ge- schüft reichlichen Gewinn. Im Jahre 1847 erwarb Herr Georg Schieber ein früher zur Baumwollspinnerei benutztes Grundstück in Reichenbach i. B-, wohin er seinen Wirkungskreis verlegte. In der hierselbst einge richteten Färberei wurde zunächst das mitaebrachte Verfahren fort- gepflegt, welches der Firma weitere gute Enolge einirng und für die Reichenbacher Industrie zugleich bahnbrrchend wurde. Ter Thätigkeit des Herrn Georg Schieber war zwar durch seinen schon Anfang der fünfziger Jahre erfolgten frühen Tod rasch ein Ziel gesetzt, doch an Dem, was er ins Leben gerufen, bauten aus solidem Fundament die Nachfolger rastlos weiter. Unter Beachtung der Zeichen der Zeit wirkten sie in unermüdlichem Fleiß und mit ' Ausdauer daraus bin, dem Betriebe immer neuere Vollkommenheiten, dem Geschäft wachsend« Ausdehnung zu schaffen. Der ansänglich« Betrieb mit einer nur kleinen Zabl Arbeiter rrstreckte sich daraus, die in der Stadt und Näh« von Reichenbach erzeugten Wollengcwcbe zu färben und zugleich zu apvretiren, zu welch letzterer Vornahme die Firma von vornherein die Berechtigung hatte, wahrend unter dem zu icner Zeit noch herrichenden Znnit- zwange diese beiden Manipulationen streng getrennt waren. Aus Diesen Vorzug einheitlicher und darum ralcherer Fertigstellung der zu behandelnven rohen Waarcn, der wie gesagt schon damals der Firma Schieber eigen war, aufmerksam geworden, begannen gar bald die in der Nachbarsladt Greiz vereinzelt bestehenden Webereien, welche sonst ausschließlich aus Gera angewiesen waren, ihre Waarcn lieber in Reichenbach veredeln zu lassen. Es entstand dadurch ein regelmäßiger Botensuhrverkehr zwischen den Webereien und Schieber'-- Färberei, der nachmals seine Ber- Wandlung und Erweiterung gefunden hat durch die heute noch nach Greiz wie nach anderen Nachbarstädten allwerktaglich mit Waarcn- transportcn verkehrenden, jetzt über zehn Gespanne umfassenden eigenen Geschirre der Firma Georg Schieber. Deren guter Rus drang indes) rasch in die Ferne, so daß zunächst auch die außerhalb des eigentlichen Districts verstreut liegenden Wollwebereien Sachiens ibre Artikel vorzugsweise, ja theils ausschließlich dem Hause Schieber zur Behandlung überwiesen, denen nach und nach auS allen Theilen Deutschlands andere gesolat sind. I» der Periode der Vervollkommnung deutscher Ctücksärbereie» entbehrte das Nachbarland Böhmen größerer und vor Allem Iristlingssähiger eigener Färbereidetriebe für seine emporstrebenden Wollcnweberrien, was dem Schteber'schen Geschäft insofern mit zu Gute kam, als es dahin einen langjährigen bedeutenden Vercdelungs- verkehr pflegen konnte, bis gegen Mitte des Jahres 1883 vom öster reichischen Staate die zollfreie Wiedereinsuhr der mit Ursprungs- zeugniß zum Veredeln ins Ausland gegangenen Waarcn aufgehoben wurde, womit dieser Verkehr völlig erlosch. Allein dieser Ausfall vermochte eine wesentliche Schwankung sür das Etablissement Schieber nicht bervorzurusen, denn mit dem ihr eigenen Scharfblick hatte dessen seit circa 25 Jahren heute noch in denselben Händen liegende Leitung längst dafür gesorgt, anderweite namhafte Verbindungen anzuknüpien und zu pflegen. Im nahen Greiz entfaltete sich die daselbst erst in kleinsten Anfängen betriebene Kammgarn-Industrie, die Ende der fünfziger Jahre unter der großen amerikanilchen Krisis zwar stark mitgelitten, sich aber in verhältnißmäßig wenig Jahren wieder erholt hatte, darnach in ungeahnter Weise; aus kleinen Webereien entstanden allmälig große Fabrikanwesen, da die Kammgarn-Artikel allgemeine Beliebtheit und bald einen Weltruf erlangten. Engverbiindrn mit jenen Erfolgen kamen hierbei nicht minder die bewährten Methode» der Schteber'schen Färberei und Appretur wie auch deren Leistungsfähigkeit zur Geltung. Nur einmal und zwar Ende der sechziger Jahre trat ein« längere merkliche Stockung in den treuen Beziehungen seitens der Greizer Fabriken (Webereien) zu Schieber ein, weil eine dortige Concurrenz- anstalt onfing, derart mit Schleuderpreisen zu manöveriren, daß mancher Fabrikant zu dieser übertrat. Doch die Folgen dieser Unterpreise konnten sür den Greizer Unternehmer selb» nicht lange ausbleiden, sie zeigten sich in der Zerrüttung seines Geschäfts. Dasselbe erwarb die Firma Georg Schieber zur Errichtung eines Zweiggeschäfts in Greiz im Jahre 1871. Dieses, nach den Traditionen des Stammhauses eingerichtet und geleitet, gleich diesem von glücklichen Rebenumständen unterstützt, prosperirte gut und bewegt sich gegenwärtig in annäherndem Umfange wie das Muttergeichäst, obgleich das letztere noch deute auch nach Greiz sür die angestammte, wie sür neue Kundschaft stark beschäftigt ist. Tie Leistungen der Firma Georg Schieber sind nicht allein in Industrie- und Handelskreijen Gegenstand vielseitiger Anerkennung geworden, sondern auch aus der Wiener Weltausstellung 1873, der deutschen Wollenindustrie-AuSsiellung zu Leipzig 1880 »nd der Welt ausstellung zu Melbourne 1888 89 mit den ersten Preisen aus gezeichnet worden. Dos Etablissement genoß schon früher die Ehre eines Besuch« Sr. Majestät des Hochseltgen Königs Johann, wie auch im Juni 1884 Se. Majestät König Albert dasselbe in Augenschein zu neh men geruhte. Ebenso nahmen höchste und bohe Staatsbeamte deS Oefteren Ge- legenheit, das Etablissement zu besichtigen, wie Besuche durch Handels- oder Gewerbeschulen rc. in demselben nicht zu den Seltenheiten zählen. Eine Betrachtung de« großartigen Gebäudecomplexe«, der, ein eng- geschlossenes Ganzes bildend, dem Beschauer imponircnmuß, ein Verfolg der stattlichen An- und Neubauten führt unwillkürlich daraus hin, wie sich die äußere Ausdehnung dieser Schöpfung allmälig vollzogen, von deren Anfängen her übrigens noch ven'chiedene längst außer Be trieb gesetzt« Utensilien in tnetätvoller Weise erhalten worden sind; das von der Firma eingerichtete Archiv wird sicher so manchen Markstein enthalten sur di« mehr als vierzigiährig« Geschichte des Hauses Georg Schieber. Anläfilich des sunsundzwanziqjährigen GeschastSjubilüumS am 30. November 1^72 wurden medrcre der ältesten Arbeiter mit Aus zeichnungen bedacht und ihnen seitens der Firma größere Geldbeträge überwiesen; sür arbeitsunfähige, ältere eigene Leute und deren Angehörige ist durch einen gut dotirten Unter- stützungssonds gesorgt. Eine im Jahre 1884 dem Gesetz vom 15. Juni >883 entsprechend umgewandelle eigene Fabrikarbeitcr-Krankencasse besteht seit 1869 und gehören dieser die gesammken Arbeiter des Etablissements mit dem Tage ihres Arbeitsbeginns an. Das Reichenbacher Stammhaus allein, auf welches sich alle folgenden Daten beziehen, zählte im Jahre 1871 ca. 200, >879 ca. 290 Arbcitcr, in ncucrer Zeit jedoch beschäftigt es zwischen 550 bis 650 Arbeiter, wovon ca. ' , männliche und ca ' , wcibliche, die bei ihrer Annahme alle daS 16. Lebensjahr überschritten haben müssen. Unter denselben findet man aus einem Rnndgangc durch die zahlreichen Arbeitsstätten des Etablissements eine stattliche An zahl älterer Männer, die, wie wir mit Freuden dorten, von Jugend aus oft 30- 35 Jahre lang dem Schlebcr'schc» Hause Iren geblieben sind, welchem überdies eine größere Zahl technischer wie kaufmännischer Beamte» zugehören. Zur Bewältigung des Betriebes dienen eis große Tampskcssel, meist neuesten «Systems, mit >e ca. IllO gm Heizfläche und einer Leistungsfähigkeit von 1200 Pserdekrästcn. Sechs Tampsmaschinen mit 225 Pserdekrästcn bewegen das ganze Getriebe, zu dem nahe an 300 'größere Arbeitsniaschinen, sowie eine bcdeutcnde Anzahl Hilssmaschinen gehören, darunter verschiedene nach eigenem System in den Werkstätten des Etablissements hergestellt werden. Der durchschnittliche monatliche Kohtcnverbrauch beziffert sich aus 2.50 Ladungen ä 100 Ccntner, und zwar gelangt ausschließ lich Steinkohle zur Verwendung. Das in ganz bedeutenden Maßen zum Betriebe erforderliche reine Wasser wird aus eigenem Areale im Hainsdorser Grunde gesammelt und durch zwei eiserne Röhrcnleitungeii von je 3 km Länge i» große, hinter dem Etablissement liegende Bassins geführt. Tie gefaßten Quellen sind von derartiger Leislungsiahigkeit, daß selbst zur trockensten Jahreszeit noch nie Wassermangel sür den Betrieb eintrat, obgleich sich der tägliche Wasserverbrauch aus durch schnittlich 10000 kl bcläust. In einer der Firma gehörenden Mühle mit reichlicher Wasser kraft werden die Farbhölzer geschnitten, die vor ihrer Verwendung zum Färben noch mehrere Monate lang in großen eigens dazu eingerichteten Lagerscknivpen sermcntiren müssen. Zur Beleuchtung des ganzen Fabrikrayons, der eine zusammen- hängende Grundsläche von 3,49 kn umfaßt, dient scit Jahren säst ausschließlich elektriiches Licht (Bogen- und Glühlampe»>. Eine seit einigen Jahren eingcrichtele, mit betonirlem Ba be find Schwimmbassin versehene Badeanstalt erhält das Wasser aus dem Betriebe und können die Angestellten und Arbeiter sür wenige Pfennige die Wohlthat eines erfrischenden, kräftigenden Bades geniesten. Tie Frage, was ein derartig gegliederter, mit solch' zeitgemäßen, vollkommenen Betriebseinrichtungen ausgestatteter Apparat zu leisten vermag, findet woht am lvsten Beantwortung durch die Thatsache, daß im Reichenbacher Etablissement allein im Durchschnitt täglich 1000 Stück Waarcn der verschiedensten Wollengewebe und Quali täten zur Veredelung gelangen und daß dieselben je nachdem die Seng-, Wasch-, Walsmaschinen, Fardsässer, Rahmen-, Scheck-, Giimmirmaschmen, Kalander, Lecatirmaschinen und odne Ausnabmc die Pressen passiren müssen. Nach dem Preßen kommen sämmtliche Waaren zum Abmustern, d. d zur Prüfung der Fehlersreiheit >edes einzelnen Stücke« bezüglich der Farbe sowie der Avvretnr. Bon dieser Station aus werden die Stücke — sauber zusammen- gelegt nnd ins Stückende eingeschlagen — den einzelnen Versandt- Expeditionen zugetheilt und zumeist unverpackt in die mit wasser dichte» Planen und Bezügen versehenen Waaren-Transportivagen verladen. Ein Theil der Waaren aber gelangt sofort nach erfolgter Durchsicht in dir Bccomodur, um hier noch die Aufmachung — eine gefällige, sormgerechte Packung und Umhüllung ciniacher bis elegan- tester Art — zu erhalten, wozu mehrere mit größter Genauigkeit arbeitende Mafchinen im Gange sind Letztgedachte Waaren werden dann einzeln in größerer Zahl al« Poststücke oder in Transportkisten durch die Bahn, vielfach direct an die Händler nach allen Richtungen versendet. Während die Ausnahme der eingehenden Waaren in einer mäch tigen Rohwaarenhalle concentrirt ist, vo» welcher aus jedes Sluck diriair» wird, erfolgt der Ausgang fertiger Waaren von mrhrercn Adiheilungen au«: zwischen jenem „Beginn" und diesem „Fertig" aber liegt eii» Fülle interessanter BeredelungSsormen und schrittweiser Ausrüstung der verschiedenen Gewrdcarten Zu all diesen Manipulationen ist freilich ein inniges Verketten von Menschcnfleij» und körperlicher Ausdaucr mit den zahlreichen malchinellen Kräften Bedingung; und in der Thai läßt sich auch hier überall ein wohlgeordnetes Jneinandergreifen aller einzelnen Factor« wahrnehnien. E>» schönes Bild von emsiger Thätigkeit und großer'Vielseitig keit i» dem gesammlen Betriebe sowohl, als auch von weitgehender Fürsorge sur Sicherheit und Wohl des Arbeiterstammes entrollt sich allenthalben. I» Allem groß, vollkommen und imposant tritt bei unserm Scheiden diese Schöpfung nochmals hervor, ihr Walbsthum aber und die ihr gewordenen Erfolge lassen unbedingt schließen aus eine viele Jahre in fester Hand vereinte zielbewusste Leitung des chlebcr'schen Etablissements, das mit Recht seinen ehrenvollen Platz ciilNliiimt in der Groß Industrie unseres sächsischen Vaterlandes! Neue Patente. Bericht des Patent-Bureau vo» Gerson k Sachse, Berlin 8VV. Bei dem Melkavparat iPat. 5'20M> von I. P. Jüngers, Schlachl- hausverwallcr in Mülhausen i. Elsas;, ist die Anordnung derart ge troffen, daß die durch ein luftleer gemachtes Gesäß aus dem Euler gelogene Milch niemals mit der Stalllust in Berührung kommen kann. Tie Verdünnung der Lust wird durch Erhitzung des Gesäßes mittelst Dampf und daraus sotgender Condensalio» bewirkt. Durch die Hitze wird der im Gesäß verbleibende Lustrest vollkommen steri- lisirt. Tie Feldmäuse-Falle iPat 49725) von Herrn. Rippke in Jäsch- kittet L Schics, ist eine sogenannte Zwangslalle, das beißt, sie bedarf keiner Lockipeiie. Ein röbrenforiniger Ldeil, der wie die ganze Falle ans Trabt kergcslelll ist, wird nach Spannung und Einstellung eines federnden Armes i» das Erdloch gesteckt. Die aus letzterem kom mende Maus stößt eine kleine SleUplatte fort und wird infolge dessen durch den scdernden An» eingeklemmt. Der Röslapparat ,Pat. 51 4i>2) von E. A. Ltlo in Dresden, welcher sür Kaffee und andere Materialien zu verwenden ist, enthält als neues Element eine Rohrschlange, welche das stetig zugesührte Röstgut dnrchläuft. Diese Rohrschlange wird beständig über einem aus zahlreichen Gasbrennern gebildete» Heerde unigcdrcht und schließt sich an einen Einsülltrichlcr a», in dem durch euliprechende Ein stellung einer Klavpe der Einlauf periodisch »nterdrvche» werden kann. Bei dem Kärust'el mil wellensörinigen Schienengeleiien lPat. 51 491) von F. Savage in King s Lym sind jommlliche Fahrzeuge unter sich gelenkig verbunden und bilde» eine» zuianimenhaiigenden Ring oder ein Ringsegmeni. Sie werde» mil dem kreisenden Gestell nur an einer Stelle oder nur a» wenige» Stellen verbunden. Um dies zu gestatten, sorgt eine besondere Anordnung dafür, daß sämmtliche Räder in beständiger Berührung mit den Schienen erhalten werden. Klaishandcl in Europa. ?. In Mais findet zwischen Amerika und Europa ein enormer Verkehr statt, der sich von Jahr zu Jahr steigert; aber auch der Verkehr der europäischen Länder unter sich ist ein recht umfänglicher. Unter allen Staate» der Welt erbaut die nvrdamerikanische Union die meiste Menge MaiS. Der Erfrag bezifferte sich in den Jahren aus Bushel IM ItiiU IX7!> lM 5K2 07 l 100 8:18 792 700 760 944 500 1 754 592 000 2140 OM 000 Mai» ist Ihatsächlich die wichtigste Ernte der Vereinigten Staaten, obgleich weniger über ihn bekannt wird als den Weizen Es kommt dies daher, daß Mais in fremde» Ländern wenig verbraucht wird; sein «usbrauch beschränkt sich kauptsächlich aus die Vereinigten Staaten selbst. Sämmtlicher Weizen, der im Jahre 1881» cinge- heimst wurde, hat einen Berkausswerth von rund 420000 000 k. der des MaiS erreicht dagegen die ansehnliche Summe von 680000000 r. Die meiste Menge von Mais in Europa nimmt Großbritannien auf. Di« Einfuhren bezifferten sich in den letzten 12 Jkihren aus 1878 : 77 711 8l>0 Bushel 1884 : 46 256 800 Bushel 1879 : 67 676 970 1880: 69 486 IM 1881: 62 497 570 1882 : 34 >14 4M 18X3: .59 246 320 188.5 : 581119 900 188»!: 57 888 2.50 1887 : 58 178 !«M 1888 : 48 267M» 1889: 67.579M» AuS diesen Ziffern gebt bervor, daß Großbritannien ohne jed wede Rücksichlnabme aut den Preis jährlich 32 Mill Mai- einiüdrt; es kaufte >882 über 34 Mill. Vinkel, als der Preis sur 8 Bnsdel 10« --- 10,25 medr als gegenwärtig betrug. Bei guten Mais- ernten, wo also die Billigkeit vorherrscht, trete» im Mittel 44 Mill. Bushel init anderen Nähr- dezw. Futtermitteln in Großbritannien in Mitbewerbung.
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