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11»L Der Ausschuß war in Betracht, daß nach einer erst nach ützt sich namentlich darauf, daß Vogel von schwächlicher Körper- Eingang der Rathszuschrift bei einer Verhandlung im Ausschuß mstitution und seine Gesundheit bereit- durch den Aufenthalt i« gemachten Mittheilung de- Herrn BaudirectorS bei Ausführung Sudan in bedenklicher Weise erschüttert gewesm sei. Dagegen de- angenommenen Projekt- der Fahrweg zu Gunsten des Fuß- der spricht wieder die Thatsache, daß Vogel bei feiner Abreise weg- verschmälert werden wird, wieder auf die Ansicht zurückae- on Kuka sich überaus wohl befunden hat, daß er, wie er noch gangen, daß dem Projekte mit Anschüttung einer Böschung, Ab- i seinem letzten Briefe schreibt, sogar stark geworden war, und bruch der sichtbar bleibenden Pfeilertheile rc. der Vorzug zu aß da- Klima in der gebirgigen Gegend von Wara weit weniger geben und daher eine Fortführung der Verhandlung mit dem efährlich sein muß, als in den Sumpfgegenden des Tsadsee's. FiscuS zu wünschen sei, von welcher man sich einer zustimmenden dagegen spricht aber noch ein anderer Umstand. So oft Reisende Erklärung versehen zu können glaubte. Bis dahin hatte der en Tod in Afrika gefundm haben, hat es niemals viel Mühe Ausschuß geglaubt, daß die Erweiterung de- Fußweg- den Fahr- -kostet, die Bestätigung zu erlangen. Die Herrscher sowohl wie weg nicht berühre. Dieser ist ohnedies so schmal, daß eine Ver- ie Eingeborenen fanden, selbst wenn sie eine Schuld trugen, kein engerung desselben unthunlich erscheint. Znteresse mehr daran, den Tod zu verheimlichen. Gerade diese Der Ausschuß schlug sonach einstimmig der Versammlung vor, lnsicherheit, welche in den Erkundungen über da- Schicksal Vo ll das Projekt de- Stadtraths abzulebnen, el's sich geltend macht, ist der wichtigste Halt für unsere Hoff- dagegen mngen, daß er noch erhalten sei. Die Widersprüche in den ver- 2) die Ausführung de- Planes der Ausfüllung unter Ver- chiedenen Berichten sind so groß, daß so gut wie Nicht- feststeht, willigung der dafür veranschlagten Kosten, so wie die Fort- Nan erinnert sich wohl noch der widerspruchsvollen Nachrichten, stellung der Verhandlungen mit dem FiScus zu beantragen, ie in der ersten Zeit theilS aus Kuka, theils durch sudanitische 3) sich damit einverstanden zu erklären, daß der Rath die Pilger zu uns kamen, und die den Tod Vogel's bald alS Folge Brückenpfeiler, so weit sie sichtbar, addreche, und iner Unvorsichtigkeit de- Reisenden beim Besteigen eine- heiligen 4) das gewonnene Material sofort an Ort und Stelle öffentlich Lerqes darstellten, bald als Folge einer Rache, die der Sultan versteigern lasse. ür die Beschlagnahme einer Wadai'schen Karavane durch den Nach einem, auf da- Geschichtliche der Verhandlungen in nglischen Consul in Tripoli genommen habe. Diese damals dieser Angelegenheit eingehenden Vorworte des Berichterstatters chon wenig glaubhaften Nachrichten sind noch dadurch geschwächt bemerkte Herr Kling er, daß man ja die Ausfahrt aus der ooden, daß die Resultate späterer Erkundungen viel unbestimmter Stadt etwas mehr link- legen könne, wodurch sich die Schwierig- aureten. Dazu kommen nun die neueren Berichte, einmal des keiten de- Projekts wesentlich mindern würden. Der Referent Loten, welchen der frühere Gouverneur von Tripoli nach Wadai entgegnete, daß dem Ausschuß in dieser Richtung keine Vorlagen chickte, und welchem dort sogar die Ankunft eines Reisenden, wie gemacht worden, er also auch keine Veranlassung gefunden habe,, Vogel, in Wadai überhaupt qeläugnet wurde; dann der neueste I Bericht des Begleiters de- Baron von Barnim, vr. Hart- Luch Herrn i)r. BrockhauS schien es wünschen-werth, den! mann, der am blauen Nil von einem sudanitischen Pilger die Klingerschen Vorschlag in Erwägung zu ziehen, wogegen Herr I bestimmte Versicherung erhielt, daß Vogel noch am Leben sei. Häckel darauf hinwies, daß man dann am besten thue, die I Zunächst geht auS diesen Nachrichten hervor, daß wir Auver- Au-fahrt auS dem Neumarkt zu benutzen und dieselbe gerade durch I lässige- überhaupt über die Vorgänge in Wadai noch nicht er bte Anlagen hindurch nach dem Roßplatze und der Windmühlen- I fahren haben, — wissen wir doch nicht einmal, wer gegenwärtig straße zu führm. auf dem Throne von Wadai sitzt, ob der Sohn de- gestürzten Sultans oder, wie vielfach verlautet, ein bisher in Zurückgezogen heit lebender Prätendent! Es geht aber auch ferner daraus her vor, daß ein Grund vorhanden sein muß, unS das Schicksal Vogel's zu verhüllen, und dieser Grund dürfte eher der Wunsch sein, den Lebenden festzuhalten, als die Furcht, seinen Tod gerächt zu sehen. Ein weiterer G^und für unsere Hoffnungen liegt darin, daß es durchaus nichts Ungewöhnliches ist, daß sudanitische Herr scher europäische Reisende zurückhalten, indem sie dabei bezwecken, theils von ihrem Rath, theils von ihren Kenntnissen und Fertig keiten Gebrauch zu machen. Die Länge der seit Vogel's Ver schwinden verflossenen Zeit fällt dabei nicht in's Gewicht. Der Sämmtliche Anträge des Ausschusses fanden darauf einstim mige Annahme. (Fortsetzung folgt.) Die neuesten Ansichten über Eduard Vogel's muthmaMches Schicksal. In Nr. 6 des laufenden Jahres seiner Zeitschrift „die Natur" spricht sich vr. Ule wie folgt darüber aus: In letzter Zeit haben sich in den Zeitungen die Mittheilungen über Ergebnisse von Erkundungen über das Schicksal Vogel's I Engländer Browne hat 3 Jahre in einer solchen Gefangenschaft in dem Maße gehäuft, daß es den meisten Lesern schwer werden l in Darfur zugebracht, vr. Barth war fast 2 Jahre lang ver möchte, sich noch unter den mannigfaltig widersprechenden Be-»schollen, und wir elfubren von seiner Rettung kaum früher, tü nchten zurecht zu finden und sich ein Unheil über da- Maß des I bis er die Küste Europa'- betrat. Ueber das Verbleiben de- acht- Wahrschemttchen und die Grenze des Feststehenden zu Hilden. Be, l jährigen Sohne- des in Darfur im Jahre 1858 ermordeten dem wachsenden Interesse, das diese Angelegenheit durch Herrn ! vr. Kuny ist erst jetzt trotz der eifrigsten Nachforschungen einige v. Heuglin's Expedition gewinnt, halteich eS für meine Pflicht, ! Kunde erlangt worden. die Ansicht von Sachverständigen darüber mitzutheilen. I Somit glaube ich aus voller Ueberzeugung aussprechen zu Vogel verließ bekanntlich Kuka am 1. Januar 1856, um »können, daß Vogel am wenigsten einen gewaltsamen Tod in durch Baghirmi nach Wadai aufzubrechen. Als unzweifelhaft ist I Wadai gefunden hat, daß sein Tod überhaupt noch zu bezweifeln anzunehmen, daß er nach Wara, der Hauptstadt des letzteren I und die Hoffnung auf seine Rettung noch nicht aufzugeben ist. Lande-, gelangt und dort auf das Freundlichste ausgenommen I Wenn ich bei meiner ersten Anregung einer Expedition nach Wadai worden ist. Die Gerüchte aber, welche sich im Anfänge des Iah-» kaum noch eine solche Hoffnung hegte, noch weniger sie auszu- res 1857 in Kuka verbreiteten und den Diener Vogel'S, Cor-1 sprechen wagte, wenn ich damals daS Unternehmen allein als ein poral Macguire, zur Rückkehr veranlaßten, wie der Umstand, I Gebot deutscher Ehre und der Pflicht der Menschlichkeit empfahl, daß weder Vogel noch einer von seinen Leuten zurückkam oder I so kann ich jetzt um so freudiger Hinweisen auf das möglicher eine Nachricht von sich gab, beweisen eben so sicher, daß kurz I Weise noch zu erreichende Ziel: Die Rettung des Todtge'- nach der Ankunft Vogel's in Wara eine ungünstige Verände-1 glaubten! Im Hinblick auf diese- Ziel aber sage ich: wer rung in seinen Beziehungen zum Sultan von Wadai eingetreten ! s e i n e Hand bot zu diesem Rettungswerke, der wird ist. Ueber die Art dieser Veränderung fanden bei meinem letzten! in seinem Herzen einen Quell der Freude haben, Zusammensein mit vr. Petermann, Herrn v. Heuglin und ! unversiegbar bi- an seinen Tod! vr. Alfred Brehm lebhafte Erörterungen statt, deren Resultat! Je freudiger sich die Aussichten der Heuglin'schen Expe- auch im Allgemeinen mit der früher ausgesprochenen Ansicht I dition gestalten, desto dringender ergeht die Bitte um Beisteuern vr. Barth's übereinftimmt. Die früher allgemein verbreitete zur Durchführung diese- Werkes, das, möge man eS nun vom Annahme,, daß Vogel eine- gewaltsamen Todes gestorben und I Standpunkte der Menschlichkeit oder der Ehre, des Nationalgefühls der Grausamkeit und dem Fanatismus de-. Herrschers von Wadai! oder der Wissenschaft auffassen, weit entfernt ist Parteisache zu zum Opfer gefallen sei, ist schwer erschüttert und kaum noch zu I sein, das den Liberalen wie den Conservativen, den Großdeutschen halten. Dagegen spricht schon die bekannte Erfahrung, daß die! wie den Natisnaldeutschen und den Altpreußen in gleichem Grade Reisenden im Sudan wohl gefährdet werden durch den FanatiS-! ehrt und verpflichtet! mus des Pöbels, daß die Herrscher aber ein größeres Interesse in I hoffen mußte, eine Summe von 100 Dollar, die Vogel bei sich Ivr. Schilling abgehaltene Hauptverhandlung war gegen den Flei- haben sollte, durch seinen Tod zu erlangen. Weit mehr Wahr-1 schergeftlleni Karl Friedrich Wilhelm Siebke auS Arnswalde ge* scheinllchkeit hätte die Annahme für sich, daß Vogel in Wara I richtet. Siebke hatte sich verdächtig gemacht im Januar d. I. in Gefangenschaft gehalten und dort natürlichen Tode- als Opfer I eine« auf der Wanderschaft begriffenen Cameraden aus dessen des furchtbaren sudanitischen Fiebers gestorben sei. Diese Ansicht I verschlossen gewesenem Koffer ein Hemd, eine Mühe und zwei Paar