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Bekanntmachung. Nachstehende der Stadt Leipzig gehörige Wiesen, atS: 1) __ Acker 217 mR. Heilige Wiese, Abth. k, . 2) 3 - 7 - Connewitzer Bauerwiese, Abth. 7, 3) 2 - 218 - deSgl., Abth. IL, 4) 4 - 28 - deSgl., Abth. 18, L) 13 - 9 - der Seicht, 6) L - 63 - die nasse Wiese in der Nonne, 7) 2 - 144 - TrebiSwiese bei Raschwitz, 8) L - 24^ - Kabelwiese bei Lindenau, Abth. 9) L - 24^ - desgl., Abth. v, 1V) 6 - 298 - Eilenburger Rodeland, Abth. 1 bei der heiligen Brücke, II) 2 - 140 - Ranstädter Viehweide, Parcelle 12, sollen von und mit dem laufenden Jahre anderweit auf 6 Jahre meistbietend verpachtet werden. Pachtlustige haben sich hierzu Donnerstag den SR d. M. Vormittags IL Uhr bei der Rathsstube einzufinden und können über die Lage obiger Wiesen und sonst nähere Auskunft in der MarstalkSerpedition erhalten. Leipzig den II. März 1861. Des Raths der Stadt Leipzig Oekonorniedeputation. Bekanntmachung. Die zeither an Herrn Stadtrath Felsche vermietheten drei und an Herrn Ferdinand Sernau'S Erben vermietheten vier Kelleradtheilungen unter der LLL. Bürgerschule sollen, erstere von Michaelis d. I., letztere von Johannis d. I. ab anderweit auf 3 Jahre an die Meistbietenden vermiethet werden. Miethlustige werden veranlaßt, Dienstag den G« März d. I. Vormittags LR Uhr an Rathsstelle zu erscheinen, ihre Gebote zu thun und daraus weiterer Beschlußfassung des Rathes, welchem die Auswahl unter den Licitanten so wie jede sonstige Entschließung Vorbehalten bleibt, sich zu gewärtigen. Die LicitationS- und Miethbedingungen, so wie der Grundriß des Kellers können schon vor dem Termine an Rachsstelle eingesehen werden. Leipzig am 14. März 1861. DeS Raths der Stadt Leipzig Finanz-Deputation. Verhandlungen der Stadtverordneten am 13. März 1861. (Auf Grund des Protokolls bearbeitet und veröffentlicht.) Nach Eröffnung der Sitzung trug der Vorsteher die im Tage blatt bereits abgedruckte Verordnung der königl. Kreisdirection, betreffend die Nichtbestätigung der Wahl des Herr St.-V. Häckel zum Stadtrath auf Zeit und das Schreiben des Stadtrathes dazu vor. Er bemerkte, daß nach Lage der Sache zu einer andttweiten Wahl zu verschreiten sein werde. Herr St.-V. Hey, auf die mehrfachen, jüngsterfolgten Nicht bestätigungen hinweisend und die Pflicht der Versammlung, ihre Wahl aufrecht zu erhalten, hervorhebend, stellte den Antrag: gegen die Entscheidung der königl. Krei-direction Rekurs einzuwenden. Der Antrag wurde zahlreich unterstützt. Herr vr. Brockhaus fand durch jene Verordnung das Col legium eben so, als Herrn Häckel getroffen, da Erstens die Prä sumtion für sich in Anspruch nehmen müsse, daß es nur solche Bürger in den Stadtrath wählen werde, von deren Verfassungs treue eS überzeugt sei. Der Hey'sche Antrag fand einstimmige Annahme. Ferner wurde eine Zuschrift des Raths mitqetheilt, wonach der selbe zu dem in Worms zu errichtenden, von Rietschel entworfenen Lutherdenkmal einen Beitrag von 500 Rh. Fl. gewähren will. Herr Adv. An schütz hielt gegenüber der großen Bedeutung, die Luther und die Reformation für Sachsen und Leipzig gehabt, den vom Rath vorgeschlagenen Beitrag für zu gering und bean tragte denselben auf 1000 Fl. rh. zu erhöhen. Dieser Antrag wurde zahlreich unterstützt und einstimmig an genommen. 1. Hierauf berichtete Herr Vicevorsteher Rose NamenS des Finanz ausschusses über einige Contm des Haushaltplans, worüber später im Zusammenhänge zu berichten ist. Weiter r theilte der Vorsteher mit, daß in Folge einer sich darbietenden Gelegenheit der in einer der letzten Sitzungen von Herrn Otto Wigand gestellte Antrag wegen beschleunigter Ausfüllung der Pro menadenspitze am AugustuSplatze, durch das Anerbieten eines Bau unternehmers, die Aufüllung zu liefern, tatsächlich erfüllt werden und somit seine Erledigung finden werde. Die Versammlung ging in Rücksicht auf diese Mittheilung einstimmig zur Tagesordnung über. Hiernächst berichtete der Vorsteher für den Ausschuß zu Bau-, Oekonomie- und Forstwesen über 8. die Herstellung der PeterSbrücke. Der Rath war in Folge Antrags der Stadtverordneten zu nächst mit de« hiesigen königlichen Garnisoncommanvo in Ver nehmen getreten, um eine Dammaufschüttung dis auf einige Ellen in da- fiscalische Areal hinein ausführen zu können, und hatte die Antwort erhalten, daß das kön. Kriegsministerium de« Projette nicht entgegentrete, dafern die der Garnison gehörenden Lokalitäten dabei nicht gefährdet und die für nöthig erachteten baulichen Herstellungen und Einfriedigungen bewirkt werden. — , Im Uebrigen war die Stadt an das königl. Finanzministerium gewiesen worden. Auf Grund dieser Erklärung ließ der Rath einen Plan nebst Anschlag fertigen. Hiernach sollte der zu schüttende Erddamm N/rfache Böschung erhalten, längs der Böschungskante, nach er folgtem Setzen des Dammes, ein fünf Ellen breites Granit- Trottoir gelegt, dasselbe mit eisernem Geländer versehen und die Fahrstraße mit bofsirten Steinen gepflastert werden. Die nöthigen Vorrichtungen zu Abführung des RegenwasserS durch Thonröh ren rc. waren dabei berücksichtigt, eben so der dadurch bedingte theilweise Umbau der Hauptschleuße, so wie da- zur Abgrenzung vom Exercirplatze erforderliche Stacket. Nicht minder erschien der Abbruch der Brückengewölbe und Pfeiler (letzterer in möglichster Tiefe) als nothwendig, damit ein gleichmäßiges Setzen des Bodens ftatlfinde. Die Kosten für dies Alles (ungerechnet die etwaigen Gärtnerarbeiten an der Böschung) sind auf 3772 Thlr. 25 Ngr. brutto und nach Abrechnung des durch das AuSbrechen zu gewin nenden und auf 1216 Thlr. geschätzten Materials auf 2556 Thlr. 25 Ngr. 2 Pf. netto veranschlagt." Sine andere Ansicht war auf Herstellung einer Futtermauer gerichtet. Eine solche ist allerdings ausführbar, obwohl mit einem kleinen Austausche von städtische« gegen fiSoalischeS Areal; der Kostenaufwand aber für die ganzen Herstellungsarb«te» find auf 4791 Thlr. 10 Ngr. 8 Pf. veranschlagt, so daß, nach Abrech nung der 1216 Thlr. für zu gewinnendes Mattüal, noch ein Netto - Aufwand von 8575 Thlr. 10 Ngr. 8 Pf. verblieb. — Als nun diese- neue Projekt zur Berathuna in der gemischten Baudeputation kam, sprach sich die Mehrheit (darunter vier der anwesenden fünf Stadtverordneten) gegen dasselbe aus und er klärte sich für das erste mit 1774 Thlr. 1 Ngr. veranschlagte Projekt. Die Gründe waren: der bedeutende Kostenaufwand; — die Ungewißheit eines Erfolges der noch mit verschiedenen Be hörden zu führenden Verhandlungen; — der dadurch bedingte Zeitverlust; — die weite Hinausschiebuyg des Zeitpunktes, wo die gesammte Anlage in Ordnung kommen würde (ein Zeitraum von mehr als zwei Jahren) und die dadurch unabweislich verur sachte große Belästigung und Beengung des Verkehr- in jener so lebhaften Hegend unserer Stadt. Diesen Gründen hat der Rath volle Rechnung getragen. Der selbe hat daher beschlossen, da- erste von allen drei Projekten zur Ausführung zu bringen und darauf di« veranschlagte Summe von 1778 Thlr. 1 Ngr. zu verwenden. Hinsichtlich der letzteren ist zu bemerken, daß darunter die Summe von 778 Thlr. für die Granittrottoir-Platten begriffen ist, welche einen längere Zeit aus dauernden Werth darstellen, und daß sich daher die eigentlichen Herstellungsarbeiten auf einen Bettag von 9S8 Thlr 1 Ngr. beschränken. Der Ausschuß bemerkt dazu: