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2728 vr. Pöschmann aus das Entschiedenste die La-l»1oo-Annahme de« Entwurf- empfiehlt, nachdem ja darüber, daß überhaupt ein Civilqesetzbuch abgefaßt werden solle, Regierung und Stände längst einverstanden feien. Daß diese- Votum eine- sehr ange sehenen sächsischen Praktiker- durch da- odiae Urtheil de- obersten Gerichtshofes über dm Werth de- Entwurfs noch bedeutend ver stärkt werde, bedarf keine- weitern Nachweise-. Herr vr. Pöfch- mann sagt sehr richtig: „Bei einem Gesetzbuche muß wie bei jedem Dinge, soll nicht die Spekulation da- praktische Bedürfniß verdrängen, ein Abschluß erzielt werden. ES gilt auch hier da- wahre Wort: „Der Freund de- Besten ist der Feind de- Guten. * Leipzigs Umgebungen sind im Allgemeinen so dürftig, daß im Hinblick auf die große Au-dehnung, welche die Stadt seit drei Decennien erlangt hat und deren unaufhaltsame- Fortschreiten noch nicht abzusehen ist, der Wunsch gerechtfertigt sein dürfte, mit den Annehmlichkeiten öffent licher Spariergänge auch diejenigen Stadttheile (d. h. die östlichen und nordöstlichen Vorstädte) zu berücksichtigen, welche solche bisher in ihrer Nähe gänzlich entbehren mußten. — Die Realisirung diese- Wunsche- anzuregen und gleichzeitig ein geeignete- Terrain hierzu in Vorschlag zu bringen, ist der Zweck dieser Zeilen. Vor dem Tauchaer Thore, anfangs begrenzt von der Ver bindungsbahn, dem Berliner Bahnhof und dem unteren Schöne felder Fußweg, zieht sich bis Mockau hin eine große Fläche sum pfiger Wiesen, welche sich zur Anlage eine- großen Parke- (eine- zweiten RosenthaleS) vortrefflich eignen und hierzu auch billig zu acquiriren sein würden, weil sie wirthschaftlich wenig Werth haben. Einsender dieses, welcher selbst zwei Parcellen dieser Wiesen besitzt, würde solche gern gratis abtreten und zweifelt keinen Augenblick, bei noch verschiedenen Eigenthümern ein gleiche- Entgegenkommen zur Förderung der guten Sache zu finden. Da- Areal wäre dem nach mit einer verhältnißmäßig geringen Summe zu erwerben, und wa- die Kosten der Anlage betrifft, so können diese nicht so kolossal sein, daß Leipzig davor zurückzuschrecken hätte. ES handelt sich hier nicht um Schaffung eine- Lustgartens allein, sondern es wird damit auch gleichzeitig die so sehr verderbliche Sumpfluft, welche von diesen Wiesen erzeugt wird, beseitigt und daher der Stadt und den in der Nähe gelegenen Ortschaften eine unbezahlbare Wohl- that erwiesen. Ein ansehnlicher Theil der Kosten wäre vielleicht auch durch Subscription, besonder- von den wohlhabenderen Be wohnern der betreffenden Stadttheile, so wie von Reudnitz, Alt- und Neuschönefeld, Abtnaundorf und Mockau aufzubringen. Die Entsumpfung dürfte durch Regulirung der Parthe, Au-grabung einiger großer Bassin- und mehrer langer und breiter Canäle leicht zu bewerkstelligen sein, während die auSgegrabene Erde sich vortheilhaft zur Auffüllung der tiefsten Stellen verwendm ließe. Ein Fahrweg direct nach dem Berliner Bahnhof und einer an Schönefeld und Abtnaundorf vorüber nach Mockau dürften in dieser Anlage nicht fehlen. Einheimischer Laffee. In voriger Woche wurde in unserer Stadt eine Kaffee-Gesell schaft au- über 20 Personen in seltenster Weise bewirthet: nämlich durch einen aus in Leipzig gewachsenen Kaffeebohnen bereiteten Trank. Eine junge Dame pflegt seit mehreren Jahren in Blumen töpfen einige große Kaffee-Bäume, welche von ihr au- Bohnen gezogen wurden, im Zimmer vortrefflich gedeihen, und jährlich Blüthen tragen und Früchte zeitigen. Die Ernte der letzten Jahre war gesammelt worden und man prüfte sie auf ihre Güte durch den Geschmack. Vor Aller Augen wurden die Bohnen in einer Trommel über Spiritus geröstet, dann sofort gemahlen und der Aufguß bereitet. Die „Kaffeeforschende Gesellschaft" sprach sich nach sorgfältiger Prüfung einstimmig mit großem Lobe über die Trefflichkeit des Getränkes auS. Gegenüber echtem „Mocca" war da- Aroma der hier gezogenen Bohnen nicht so stark; der Geschmack aber war au-gezeichnet, und da- Getränk würde sowohl in gewöhnlicher Weise getrunken, als (zur schärferen Untersuchung de- Geschmackes) mittelst Strohhalme- gesogen, auch ohne Kenntniß de- Ursprunges al- ein sehr guter Kaffee gegolten haben. Dem „Domingo" schmeckte er am ähnlichsten. So weit man nach Junge und Wirkung urtheilen kann, enthielten die Bohnen reichlich OoLkvra. — Der liebenswürdigen Gärtnerin wurde für diese interessante Kaffee probe warmer Dank gezollt. ^ — m. Zur Tageschrontk. Leipzig, den 28. Mai. In dem hinter dem Jacob-ho-pitüle befindlichen Bade, dem sog. Stadtbade, ertrank gestern Abend der bei einem Zeitung-träger hier in Dienst stehende Bursche Prager. v ^ . b- Derselbe hatte sich gebadet, war jedenfalls vor seiner völligen Ab kühlung in da- noch wenig erwärmte Wasser gegangen und in Folge dessen vom Schlage getroffen worden. Der Fluß ist an der Stelle, an welcher Prager ertrank, kaum 2 Ellen tief. --- Leipzig, am 28. Mai. Gestern Nachmittag zwischen 3 und 4 Uhr stürzte der sechzehnjährige Handlanger Hermann Nau mann au- Paunsdorf von dem Dache de- zwei Stock hohen, i« Baue begriffenen Tretbar'schen Hause- in Schönefeld, auf welchem er mit siegeldecken beschäftigt war, herunter in dm noch unbe deckten Kellerraum und zerschlug sich da- rechte Schulterblatt. Glücklicherweise war ärztlicher Beistand sofort zur Stelle, der Tran-port in seine nahegelegene Heimath auch ohne Nachtheil zu bewirkm, und e- ist Hoffnung zu seiner Genesung vorhanden. Die Deutsche Allgemeine Zeitung schreibt au- St. Petersburg: Se. Maj. der Kaiser Napoleon Hl. haben dem ersten Violinist«, der kaiserlichen Capelle und Lehrer bei der kaiserlichen Lheaterschule zu St. Peter-burg, Ludwig Brenner au-^Leipzrg*), für dir Dedication eine- musikalischen Werks: „krsanürv graväe Ass« solvaaeUv k yuLlre voix uvee Leeowpagaernval äs gruaä Or eksstrv« die große goldene Verdienstmedaille mit dem Bildniß du Kaisers allergnädiqft zu verleihen geruht, und ihm dieselbe durch den Herzog v. Montebello, kaiserlich französischen Gesandten zu St. Petersburg, überreichen lassen. *) Sohn eines hiesigen Bürgers. - >-> - - > -- > > . . In der katholischen Kirche morgm Donnerstag, als am FrohnleichnamSfesie früh 7 Uhr Frühmesse, 8 Uhr Predigt, Hochamt und feierlicher Um zug, 11 Uhr heil. Messe; Nachm. 2 Uhr feierl. Vesper. TageskalenLer. von Stadttheater. 16. Abonnements-Vorstellung. Der Postillon von Lonjurnean. Komische Oper in 3 Acten, frei nach dem Französische, Friederike Elmenreich. Musik von Adolph Adam. Personen des ersten AeteS: Marquis von Corcy, maltrs äs plaisir Ludwig- XV. Herr Bachmann. Madelatne, Wirthin * , * Chapelou, Postillon Herr Young. Bijou, Wagcnschmidt . . Herr Lück. Bauern und Bäuerinnen. Die Handlung geht im Dorfe Lonjumeau im Wirthshause zur Post vor. Personen des zweiten und dritten Actes. (Die Handlung ist 6 Jahre später) Marquis von Corcy Herr Bachmann. Madelaine, unter dem Namen Frau von Latour * , * Chapelou, unter dem Namen Saint Phar, königlicher Sänger Herr Young. Bijou, unter dem Namen Alcindor, Chorist d. Oper Herr Lück. Bourton. Chorist der Oper . . Herr Pröhl. Rosa. Kammermädchen der Frau von Latour . Fräul. Schäfer. Sänger und Choristen der königlichen Oper. Nachbarn und Freunde der Frau von Latour. Soldaten der Marschaufföe. Bediente. Die Handlung geht im Landhause der Frau von Latour nahe bei Fon tainebleau vor. * . * Madelaine — Fräul. Clara Unaer, vom Stadttheater zu Danzig, al- erste Gastrolle. Der Tert der Gesänge ist an der Sasse für 3 Neugroschen zu haben. Anfang halb 7 Uhr. — Ende gegen S Uhr. Oeffentliche Bibliotheken. Universitätsbibliothek 11 — l Uhr. Stadtbibliothek 2—4 Uhr. VolkSbibliothek(in dem vorm. RathSfreischulgeb.) AbdS. 7—9 U. Städtische Sparkasse. Einzahlungen: Montag, Mittwoch, Freitag; j SrpeditionSzeit vückzahinnge«: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend. (Vorm. 8—12 Uhr. Mündignngen: Jeden Werkeltag, Vormittag und Nachmittag. Zoologische- Museum (im Augusteum) von lü—12 Uhr. Städtisches Museum, -«öffnet von 1V—4 Uhr, unentgeltlich. Del Vecchio'- Kunst. Ausstellung, Markt, Kaufhalle, 9—5 Uhr. Gewerbl. Bild.-Berein. Heute Vortrag au- der deutschen Literatur. E. A« Klemm's Mustkalten-, Jnstrum.- u. Saitenhandl., Leihanstalt für Musik (Mufikalien u. PianoS) u. Mufik-Salon, Neumarkt, hohe Lilie. Atelier vom Hof. Photographen V. Kok »«5»,,: Hotel de Pruste. Photographisches Atelier von A. Brasch, Königsstraße Nr ii. Portrait-Visttenkarten pr. 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