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und Amtsblatt des Sönigl. Bezirksgerichts Lud des Raths der SM Leipzig. M 184. Mittwoch dm 3. Juli. 1861. Bekanntmachung. Die Zinsen der vom Herrn Kammerrath, Comthur und Ritter rc. Christian Gottlob Freqe gegründeten Stiftung z<rr Belohnung ausgezeichneter, treuer und völlig nnöescholtener Dienstboten, welche Mindestens BO Jahre hindurch bei einer oder doch nur bei zwei Herr schaften in hiesiger Stadt gedient haben, kommen getroffener Anordnung de- Stifter- gemäß an seinem Todestage, den-30. August, znr Verkeilung. Wir fordern daher alle diejenigen, welche einen begründeten Anspruch auf die von uns zu vertheilenden, nicht unter zehn Thalern bettagenden Belohmmgen zu haben glauben, ingleichen die, welche würdige, obiger Bestimmung entsprechende Dienstboten zu solcher Belohnung empfehlen wollen, hiermit ans, bi- zum BO. August d. I. sich, beziehentlich die zu Empfehlenden unter genauer Angabe der Bor- und Zunamen, so wie de- dermaligen Aufenthalt- der Bewerber^ ingleichen unter Beifügung der Zeugnisse ihrer Dienstherrschaften bei unsertr Rath-ftvbe anzumelden und sich darauf unserer Entschließung zu gewärtigen. Spätere Anmeldungen können nicht berücksichtigt werden. Leipzig den I. Juli 1861. Der Math der Stadt Leipzig. Berger. Schkißner. Freitag den 5. Juli ». e. Abends -7 Uhr ist öffentliche Sitzung der Stadtverordneten im gewöhnlichen Locale. Tag rn Thonbera-straßenhäüsern; lit dem N-ruS an der Postwagenremise; de- PachtconttactS über die Gohltser V e-ordrum-: Gutachten de- Au-schuffeS zum Bau-, Oekonomie- und Forstwesen über 1) Tausch rrsp. Verkauf von Areal de- Johanni-hoSpital- zm Erbauung der neuen Kirche und Pfarre auf den 2) Arealtausch mit 3) Prolongation de- PachtconttactS über die Gohltser Mühle; 4) Verkauf von Holzvarzellen in Gohlis an Herrn von AlvenSleben daselbst; 5) Vergitterung der Oberlichter am Müseum; 6) Verkauf de- hinter dm Bauplätzen an der Ho-pitalstra-e beziehentlich an Letzteren selbst liegendm Areals an die Ersteher der Bauplätze und an Herrn Stadtrath Felsche; 7) Unentgeltliche Überlassung von Aroal am Holzhwfe zum Bau einer neuen Armenschule; 8) Verkauf von Areal am Glockrnplaye an Herrn Jauck ; V) Parzellinmg des Hermannschen Grundstücks; eventuell: 1V) Aufhebung de- MarstallS. u. Verhandlungen der Stadtnerordneten a» 26. Juni 1861. (Auf Grund de- Protokoll» bearbeitet und vtrLffenMchl.). (Fortsetzung und Schluß) 2. ES folgte die Berathuug de< bereit- abgedruckt« Bericht- de- Finanzausschüsse- über Beibehaltung de- Damm» gelbe-. (Referent Herr CichoriuS). Herr St.-V. Helfer dezeichnete da-Dammgeld al- eine Last, welche lediglich auf die Cousumenten zurückfalle und fallen müsse, da die Verkäufer da- gezahlte Geld auf die Älaare schlügen. Dir Beibehaltung einer solchen Abgabe sei vom narioualö ko Römischen Stavdpuncte au- nicht zu rechtfertigen. Jhreu Rachtheil leg« u. A. recht deutlich die Abgabe auf Holz vor Augen. Die hie sigen Handwerker müßten in Fclae dieser Abgabe ihr Holz theperer bezahlen, während verarbeitete- Hott und sonstige große Lieferun gen durch Eisenbahnfracht ohne Aufwand und Kosten eingeführt wurden. Uedrigen- fehlten zur Zeit alle Unterlag« für die Grund sätze und den Tarif de- Dammgeld«-. Ohne dieselbe» lass« sich aber eine begründete Entschließung gar nicht fassen und or beao trage daher, unter Ablehnung de- Au-schußautrag- d«» Au-sch»ß zu . beauftragen, in Erwägung zu ziehen, ob nicht d« Damm- «ud Brückmgeid nunmehr ^anz i« Wegfall zu beiß»gen sei und darüber gutachtlich« Bericht au die Versammlung zu «statt«, «vor aber den Stadtrarh um MtttheUung de- Larif- und der Grundsätze zu bitte», au- denen klar zu ersehen, von welche« Fuhrwerk Dmnmgeld erhoben wird. Der Herr Antragsteller machte noch einige nähere Angab« zur Begründung de- von ihm angeführt« Umstande-, daß die Erhebung de- Damwgelde- durchaus nicht gleichmäßig erfolge, daß besonder- viel« hiesig« Bürgern, namentlich Gastwirthm und Gewerbetreibenden dadurch mancherlei Schab« erwachse, daß die Fuhrwert-besitzer, um da- Oammgeld zu erspar«, ihre Fuhr- werke häufig außerhalb dn Tbore steh« ließ«. Der obige Antrag ward zahlreich unterstützt. Herr Leppoc beme,kte, daß der Finanzausschuß eine defini tive Entscheidung zur Zeit selbst nicht gegeben, sondern vorläufig nur Verhandlung«mit de« Rat he weg« Verlegung der Hede, stellen gepflogen wissen «olle. E- handele sich hier im Grunde um die wichtige Frage, ob man alle städtisch« Bedürfnisse durch direkte Steuern der Bürgerschaft aufbringen und auf eine Entschädi gung für d« Aufwand an Chausseen und Brückenbau verzichten solle. Bezögen die hiesig« Gewerdtteidend« ihr Material durch die Eisenbahn, so wurden ihn« dieselben Vortheile -»wachsen, wie Au-wärtia«. Der Herr Referent fügte hinzu, der Ausschuß sei zunächst von der Ansicht au-gogang«, daß die Lhore zu beseitig« und die Stadt allenthalben zu öffnen sei. Er habe — da die- bei der bisherigen Modalität der Dammgeld-erhedung unmöalich — des halb vorgeschlag«. entweder dt« Erhebung an den Fl-«- zu ver- !pacht«, oder die Hebestell« an da- Ende der städtisch« Chausseen zu verleg«. Da- Dammgeld selbst sei ei« Objeü von 17060 Lhlr. Brutto einnahme« es werde hauptsächlich durch fremde Geschirre gezahlt und reprasentire eine- direct« Eommrmaisteuer »SimplumS. Er aebe «. daß sich im Tarif »rveckmäßtaere. d« Interessen der