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3vS2 gehörenden und mit demselben verpachteten Räumlichkeiten die Rede ist, so bemerken wir, daß der Pacht mit der Witwe Morenz mit dem 3l. August diese- Jahre- adläuft, wa- auch bei den nachfolgend zu erwähnenden Einrichtungen in Betracht kommt." Au IH. »Diese Veränderung erfordert allerdings größere und kostspie ligere Herstellungen als die beiden vorhergehenden. E- muß die ganze Kücheneinrichtung in die neue Wohnung übertragen, eS müssen die jetzigen Oefen au- den Gefangenenzimmern t^r zwei ten Etage hinweggenommen und durch neue ersetzt, es müssen namentlich die Fensteröffnungen verbreitert, die Brüstungen tiefer gebrochen, neue Fenster hergestellt werden u. dgl. m. (Der Auf wand stellt sich auf 783 Thlr. 5 Ngr.)" Au IV. »Don vorn herein muß hier darauf verzichtet werden, eine sehr hohe Rente au- diesem Geschäft-raume zu erzielen. Die Bauart des Gebäudes selbst ist hierzu nicht eingerichtet, die ganze Etage ist niedrig, die Räume sind klein und meist dunkel, und die noch am besten in der Meßlage de- Salzgäßchens gelegenen gehören zu den darunter befindlichen Gewölben, die Stockmeifter - Wohnung (6 Fenster an der Naschmarktseite) ist die dunkelste. Das Local ist nur dadurch einigermaßen werthvoll zu machen, wenn die zwei Räume, welche da- Polizeiamt jetzt inne hat und welche die hell sten sind, wie bemerkt, mit hinzugezvgen werden." Au V. »Der noch leer sichende Raum der alten Fleischhallen wird jedenfalls durch Einrichtung zu einer großen Restauration am höchsten zu verwerthen sein. Die bereits vorhandene Burgkeller- wttthschaft (deren Eontract, wie erwähnt, mit Ende August 1861 abläuft) weist von selbst darauf hin, und eS wird die neue Restau ration nach dm zu treffenden Veränderungen den »Burgkeller" bilden. Auch haben sich bereit- mehrere Bewerber für ein solches Local gemeldet, und einer derselben hat für jene- Local nebst der jetzt von der Witwe Moreuz ermietheten, an der Reichsstraße und dem Hofe gelegenen Wohnung den jährlichen ZinS von zwölf hundert Lhalern geboten, vorausgesetzt, daß die nöthigen Herstel lungen gemacht werden. Die letzteren werden in Folgendem be stehen: и) Herstellung der nöthigen Essen; d) angemessene Erhöhung und Dielung de- Fußboden-; e) Ausbrechen der großen Fensterbogenwände und Herstellung von Fenstern, die möglichst wenig Licht wegnehmen, also am besten von Eisen, damit da- Local Heller wird; ä) Herstellung einer entsprechenden Küche, so wie o) eines BüffetraumeS in dem darunterliegenden Keller; к) Herstellung zweier großer Fenster aus den Eingangsthüren, so wie 8) zweier Eingangsthüren auS den beiden neben den jetzigen Eingangsthüren gelegenen Fenstern mittels AuSbrechenS; d) Beschaffung eine- Eingangs von dem Hofe an der Rord- seite der Hallen, so wie eine- i) möglichst freundlichen Eingangs von der Reichsstraße her; ll) Abdrechen der sogenannten Kaffeeküche zu Verstärkung des LichteinfalleS, Einziehung des breit ausladenden Dachsimses im nördlichen Hofe, Abfärbung der gegenüberliegenden Wandfläche. „Wa- die innere Einrichtung betrifft, so ist der erste Raum link- als Küche gedacht, der erste Raum recht- (auf welchen der Eingang zu dem Gebäude vom Naschmarkt aus stößt) als Haupt eingang, daneben das Büffetlocal mit Eingang in den Keller; der übrige Raum ist in mehrere kleinere und größere Abteilungen gesondert, welche durch einzuziehende Wände gebildet «erden. Diese Einrichtung erscheint uns alS zweckmäßig. Indessen ist nicht zu verkennen, daß auch andere Einrichtungen gedacht werden können, und daß insbesondere ein Miethlustiger eS für wünschenSwerther halten möchte, wenn der Gesammtraum ein ungetrenntes Ganzrs bliebe. Wir beabsichtigen demgemäß, sobald als thunlich und vor Herstellung de- Ganzen, also nach dem Plane eine öffentliche Licitation zu veranstalten, hierbei zwar den Plan zu Grunde zu legen, jedoch was die innere Eintheilung betrifft — den Bietern zu eröffnen, daß wir auf ihre diesfallsigen Wünsche (dafern den selben kein wesentliche- Bedenken entgegensteht) eingehen und hiernach die innere Eintheilung bewirken werden. Allerdings müssen wir uns für diesen Fall und für Ausführung de- dteS- fallsigen etwaigrn, jedenfalls nicht bedeittenden Mehraufwandes ein Vertrauensvotum von Ihnen erbitten. — »Die Gesammikosten vorstehend beschriebener Herstellungen werden sich auf die Summe von 4750 Lhaler 28 Ngr. belaufen, die sich, wenn man die Herstellung der Gaseiurichtung noch mit bewirken will, um fernere ca. 500 Thlr. steigern werden. Diesem bedeutenden Aufwande gegenüber drängt sich die Frage auf, ob durch die Veränderungen ein entsprechender Ertrag zu er-1 zielen fein werde. ES ist nicht wohl thunlich, hierüber eine zu-1 verlässige Aufstellung zu machen; indessen glauben wir nicht zu l h-ch zu greifen, wenn wir I 1) für da- große neue Gewölbe einen Zins von . 450 Thlr. 2) für da- kleinem dergleichen 300 » 3) die jetzige Stockmeisterwohnun- sammt Zubehör 350 » 4) für die Restauration nebst Wohnung . . . 1200 » (welche letztere Summe, wie erwähnt, bereit- geboten ist) 2300 Thlr. annehmen. Zieht man hiervon den jetzigen Pacht zins der Witwe Morenz ab 670 Thlr. so bleibt eine Rente von 1630 Thlr. »ES würde sonach da- aufzuwendende Capital schon in drei Jahren vollständig wieder erlangt, oder mit anderen Worten eine Rente von mehr als 3V o/o erreicht sein — eine Rente, wie sie so leicht nicht auS einem Anlagekapital zu ziehen sein wird. Bei läufig fügen wir hinzu, daß die Geschäft-locale unter 1, 2, 3 erst nach ihrer erfolgten Herstellung zur Licitation zu bringen sein werden. In Erwägung obiger Umstände haben wir beschlossen, die beschriebenen Herstellungen auszuführen und daoauf die Summe von 4750 Thlr. 28 Ngr. zu verwenden. Au diesem Beschlüsse erbitten wir unS Ihre Zu stimmung, unter Berücksichtigung des oben erwähnten Vertrauens votum-. " Bei der Berathung dieser Vorlage im Ausschuss« wurde be züglich der Verwendung des Gastzimmer- im Burgkeller zum Wachlocal der Chaisenträger eingehalten, daß es unter den ob waltenden Verhältnissen wünschenswert!) sei, die Frage in da- Auge zu fassen, ob nicht der künftige Abmiether der Restauration ein große- Interesse dabei haben könne, jenes Local gegen ent sprechenden höheren Zins mit zu seinen Zwecken zu erlangen. Man sah indeß von weiterer Geltendmachung diese- VorschlagS um de-willen ab, weil der Stadtrath durch die Vorlage im Allge meinen den früheren Anträgen de- Collegiums entsprochen habe und weil namentlich auch bei den Verhandlungen de- Collegium bet Prüfung de- Miethverzeichniffes auf die Verlegung der Chaisen trägerwache nach dem Burgkeller hingswieseu worden sei. Der Ausschuß schlug einstimmig vor, die Derwilligung der geforderten Summe von 4750 Thlr. 28 Ngr., ingleichen die Ermächtigung des RathS zur Vor nahme de- Ausbaues de- FleischbanklocalS nach Wunsch der Abmiether auszusprechen. Die Derwilligung, beziehentlich die Ermächtigung de- Rath wurde nach dem Vorschläge de- Ausschusses einstimmig ausge sprochen. Herr Häckel berichtete ferner für dm Bauausschuß über 4. die Anlegung einer Schleußt zwischen dem Aeitzer Thore und der Schletterstraße. Der Rath sagt hierüber: »Wir haben daher beschlossen, den Theil der Aeitzer Straße, welcher zwischen der Schletterstraße und dem Aeitzer Thore gelegen ist, mit einem Schleußenzuge zu versehen. »Die Kosten dieses Baue- hat da- Bauamt auf 7846 Thlr. 27 Ngr. 8 Pf. veranschlagt. »Auf Verhandlung mit den Adjazenten der Aeitzer Straße haben die Meisten sich dazu verstanden, unter der Bedingung, daß ihnen ohne Canon die Einführung von Privatschleußen gestattet werde, einen Beittag von 2 Thalern für die laufende Elle ihrer Straßen fronten zum Schleußenbau zu bezahlen. Diese Frontlängen sind zusammen 838*/, Ellen. Durch dm zu gewährenden Beitrag von 1677 Thlr. mindert sich der Kostenbetrag auf 6169 Thlr. 27 Ngr. 8 Pf. Eine weitere Minderung dieses Betrags steht in Aussicht, da von dem königl. Staat-fi-cu-, sobald* der Bau de- fi-calischen Holz- so wie de- KohlendahnhofS durch dieselbe gestattet, die Uebernahme eine- Theil- des Baukosten zu erwarten ist. Da jedoch die diesfallsigen Verhandlungen noch nicht zu Ende gediehen sind, so wünschen wir, unerwartet des Ergebnisses, dm Bau in Angriff zu nehmen. »Was diejenigen Adjazenten der Aeitzer Straße anlangt, welche einen Beitrag zum Schleußenbau nicht bewilligt haben, so gedenken wir diesm die Einführung von Privatschleußen nur dann zu ge statten, wenn sie mtweder gleich den Uebrigm beitragen oder einen entsprechenden jährlichen Canon bewilligen." Der Ausschuß hatte die Nothwendigkeit der Anlage anzuer kennen und rieth dw Versammlung einstimmig an, 1) die geforderten Kosten von 6169 Thlr. 27 Ngr. 8 Pf. zu verwilligm, gleichzeitig aber 2) dem Stadtrath zur Erwägung ru geben, ob die Aeitzer Straße, nachdem sich der Boden nach Vollendung der Schleußt wieder gesetzt, nicht zu pflastern fei. Herr Hey bemerkte, daß die Anwohner di« endliche Anlage der Schleuß», deren Baumaterial wohl schon seit drei Monaten angrfahren sei, mit Freuden begrüßen würden. Das Gutachten de- Ausschusses fand einstimmige Annahme. (Schluß folgt.)