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en. Se. !l. uffe. t»rgrr S-. Pl'g- rrinz. t«ni. eich«. 2 ^ 55. eödner den. a. )an. mburg Iköntgr. antenb. künchn. l 12.50; 47-/4. nd ein- g. Die urbeledt Spa«. Anleihe 392.50; lef. Act. l00 Pfd. 5-/. < üt. Gek. rovPft. si, April cl. 13-/, M 14«/., .5'/« fest- lM. ! VH» »k ii- Anzeiger. Axtiblatt des KösiA Lejirli-aichtS wd des NOS der Stadt SchM. M 12«. Donnerstag dm 3V. April. 18K2. » ^ 1»<» Bekanntmachung. Unter wiederholter Bezugnahme auf den Inhalt de- in Nr. 69 und 92 de- diesjährigen Tageblattes veröffentlichten -regulativ-, wonach wir für Ausführung vsn GaSrohrlettnuge» und BaSbelenchtnugSaulage« freie Gvueurreuz gestattet habe», bringeu wir hiermit zur öffentlichen Kenutuiß, daß sich außer den in unserer Bekanntmachung vom 4. diese- Monat- Nr. 95, SS und 99 de- Tageblattes Genannten neuerdivaS noch Herr Aunstgießereibesttzer Ludwig Weber — Gternwarteustrahe Nr. 13 wohnhaft — so wie Herr Larl Friedrich Louis Fichtner — Gerberstraße Nr. 10 wohnhaft — für diese« GewerbSbetrieb ««gemeldet, auch in Gemäßheit § 7. de- gedachten Regulativs über den Besitz der dazu erforderlichen Vorrichtungen gehörig ausgewiese» haben . Leipzig den 29. April 1863. Der Bat- der Stadt Leipzig. vr. Koch. Or. Hempel. ^ Bekanntmachung. Die an dem -keubau des WaisenbgufeS zu fertigenden Maler- und Laekirer-Arbeiten sollen auf dem Wege der Submission vergeben werden. Es liegen hierzu die Preisverzeichnisse und Zeichnungen auf dem Bauamte aus und es sind die Preis angaben daselbst spätestens den 6. Mai Leipzig, de» 25. April 1863. 18SS versiegelt abzugeben. DeS Raths Bau-Deputation. Bekanntmachung. Die Inhaber der verlorenen Pfandscheine Nr. 77194. 94398 L.. Nr. 14441. 22751. 28055. 28766. 32685. 37542. 39912. 39918. 41712. 42900. 43549. 44783. 54191. 55553. 55631. 59726. 59826. 62176. 64961. 68547. und 72677. sämmtlich 8. so wie des Interims-Schein- Nr. 76184. werden hierdurch aufgefordert, sich damit unverzüglich bei Unterzeichneter Anstalt zu melden, um ihr Recht daran zu beweisen oder dieselben gegen Belohnung zurückzugeben, widrigenfalls, der Leihhausordnung gemäß, die Pfänder den Anzeigern werden ausgeliefert werden. — Leipzig, 28. April 1863. DaS Leihhaus zu Leipzig. Stadttheater. DaS neueste dramatische Werk von Gustav von Meyern, da- am 28. April auf der Leipziger Bühne als Novität erschien, führt den eigenthümlichen, aber doch auch viel versprechenden Titel . Hol'S der Kuckuck*. Wir begegneten diesmal dem Dichter — der bis jetzt fast nur für das ernste, vorzugsweise für das deutsch patriotische Drama auf höchst achtungSwerthe Weise thälig gewesen ist — auf dem Gebiete de- Scherzes und Humors. Er nennt sein neues Stück ein „Phantasiestück*, er lehnt also damit von vorn herein die Forderung einer streng abgeschlossenen dramatischen Form, einer sich nach, und nach organisch entwickelnden Handlung ab. Die künstlerische Berechtigung der „freien Phantasie* aus dramatischem Boden ist ebenso wenig anzuzweifeln, als mau sie jemals bei anderen Künsten — wie bei der lyrischen und erzählen de» Dichtkunst, bei der Malerei, bei der Tonkunst — in Frage gestellt hat. Ist doch auch hierin der große Shakespeare als ewig gültige-, unerreichbares Muster voraufaeaangen. ES war erfreulich, daß auch da- Publicum dem neuen Werke gegenüber sich sofort auf den angemessenen Stavdpuvct zu stellen wußte und daher ein lebhafte- Interesse an dem Phantasiestück nehmen konnte. Der Dichter führt uns in eine« vornehmen Familienkreis, dessen echt aristokratischem Wesen er als sehr wirksamen Gegensatz einen Parvenü gegenüber stellt, der, obgleich ebenfalls ein Frei herr, doch nie den Boden, in dem sein junger Stammbaum Schwarzhelm in höchst entsprechender feiner Haltung; er wußte die Gegensätze wohl abzuwägen, und die orientalische Abstammung wurde nur durch eine ausgezeichnete, von aller Uebertreibung ferne Ma-ke und ein ganz entferntes Anklingen des Dialekts hervor gehoben. Die Hauptsache bei diesem Stück ist daS fortwährende Tirailleur- feuer des Witzes und des Humors. Das geht Schlag auf Schlag und der Dichter bethätigt in dieser Beziehung einen seltenen Neich- thum. Man ist jedoch zu der gespanntesten Aufmerksamkeit ge- nöthigt, wenn mau den Faden nicht verlieren will — oft auch ist e- für die Darstellung auf der Bühne zu feine Filigranarbeit, die der Dichter giebt. Manches, das bei der Lecture des Stücks gewiß von bedeutender Wirkung ist, geht in großem Raume schnell ge sprochen verloren. Eine sehr gute Idee ist die mittelbare poetische Korrespondenz des Liebespaares, wenn diese auch den dramatischen Uebelstand zur Folge hat, daß vor den Augen des PublicumS sehr viel und sehr oft die betreffenden Personen sich an den Schreib tisch setzen müssen. Das sehr fein »nd geistreich angelegte Stück erhält durch die Aufführung der Do« Quixote-Komödie iuv dritten Act einen ori- . „ ^ ^ pl Strichen und grellen Farben gehalten Zerrbilder, die oft g« l Lustspielen und Possen Vorkommen — vielmehr hat der Dichter diese Figur mit großer Feinheit gezeichnet, den Freiherrn Schwarz helm als einen bei allen Schwächen und Lächerlichkeiten anständigen NNd sich in eleganteren Formen bewegenden Mann hiugestellt, den Unterschied zwischen den wirklichen Aristokraten und dem geadelten reichen Manne sehr fein, aber auch um so wirksamer angedei' ' E- hätte jedoch diese Figur ohne die vortreffliche, alle- Verletz« vermeidende Darstellung des Herrn Kühn- schwerlich zu gehöriger Geltung gelangen können. Herr Kühn- gab den Freiherrn von ichtige getroffen muß ernst, aber nicht ernsthaft genommen werden — sie muß burlesk, sogar etwas Earricatur sein, aber sie darf nicht outrirt, nicht unfein werden. DaS ist eine Aufgabe, bei dem die Regie und die Darsteller Tact und Geschick bewähren können — daß man dies bei der hiesigen Aufführung des Stücks verständen hat, wurde dadurch bewiesen, daß der dritte Act nicht allein gut durch ging, sondern auch lebhaft interessirte und vielen Beifall fand. Nicht minder wie dem bereits erwähnten Darsteller gebührt auch den anderen Mitwirkenden rückhaltlose Anerkennung, nament lich sind aber auch die treffliche miss - su - »oöov und daS äußerst geschmackvolle scenische Arrangement hervorzuheben. Sehr schwere Aufgaben sind den Darstellern der Adele von Veltenheim und de- Hans von Velte» gestellt, besonder» erfordert die letztere Rolle die gewandteste, frischeste Wiedergabe in sehr ra pidem Tempo. Herr Hanisch wußte allen diesen Anforderungen in,bester Weise zu entsprechen, eben so wie uns die elegante und