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14 ^4 h ^ und da e< außerdem gttadezu zw. einet unzulässram BeSelchgrung der Verwaltung oder zu einer Ueberhebung üder alle sonst rechtlich bestehende« cyntractlichen Verpflichtunaen fübrm würde, nicht den Ginn haben, da- nnn das von der Eksenbahnverwaltung M Be förderung übernommene Gut zu Kstitm aufgehört habe, oder von ihr beliebig Preis gegeben werden könne.' ^ Vielmehr wird ln H. 11 deS Reglements für einen solchen Fast nur bestimmt, daß solches Gut lediglich auf Kosten und Gefahr deS Versenders lagern und demselben entweder ««Her Erhebung der Fracht und Rückfracht wieder zugeführt oder iz eitzem öffent lichen Lagerhause, beziehentlich bei einem als bewährt bekannten Spediteur auf Rechnung und Gefahr de- Absenders zur Disposition des Letzteren ausgestellt werden soll. Wenn h-tzfsHnH. l^schlLYlichHmykt wW daß die VnMt- wortl'chkeit der VetwalwNg bis zu dem Zeitpunkte, wo daS Gut auf der Bestimmungsstation in Empfang genommen sein müsse, dauere, so ist damit nicht jede weitere Verantwortlichkeit, welche der Verwaltung bei nicht abgeholten oder angebrachten Gütern nach jenem Zeitpunkte verbleibt, beseitigt. Die letztere ist in dem vorhergehenden Paragraph von ihr selbst näher bezeichnet worden; sie kann unter Umständen allerdings von der Wirkung sein, daß die Eisendahnverwaltung nicht nach Maßgabe deS ursprünglichen UmfanaeS für die Zuverlässigkeit und Wachsamkeit ihrer Beamteten oder Bediensteten, beziehentlich der gewählten Depositare, einzu stehen hat. Vor Allem aber ist im Auge zu behalten, daß für den gegen wärtigen Fall eine Anwendung dieser Bestimmungen an sich gar nicht in Frage zu stellen ist. Denn eS ist von den Beklagten selbst nicht behauptet, daß daS Eedernholz innerhalb der reglement- mäßig festgesetzten Zeit vom Adressaten nicht abgeholt wordm sei, noch weniger ist behauptet, daß nach dieser Zeit ein Verlust de- CedernholzeS stattgefunden habe. Wenn vielmehr die Beklagten in der dritten Einrede, daß daS im September 185.. in Leipzig angekommene Eedernholz von dem richtigen Adressaten in Empfang genommen worden sei, speciell vorgeschützt haben, so steht damit in direktem Widerspruche, wenn sie die Befreiung von einem An sprüche geltend machen wollen, die auf Grund deS Reglement- nur dann, wenn da- Gut von dem Adressaten nicht in Empfang genommen worden wäre, in sehr beschränkter Weise in Frage ge stellt werden könnte. Die Beklagten sind daher zufolge ihres eigmen Anführer,- oud 3 gar nicht in der Lage, auf die ihnen unter ganz anderen Verhältnissen vielleicht günstigen Bestimmungen deS Reglement- zuzukommen" rc. Etwas über den neuen Nettplatz. Bereit- sind vier Wochen vergangen, seit die eine Hälfte de- Töpfermarktes an der Prommade in einen Reitplatz umgewandelt ist und eS erscheint fast wie ein Wunder, daß jme neue Einrich tung noch kein Unglück zur Folge gehabt hat. Diesen Glücksumstand scheint man jedoch mehr der Vorse hung, als der Vorsicht der Herren Reiter verdanken zu müssen und man möchte fast fragen, ob auch die vielfachen Unannehm lichkeiten, welche die Einrichtung jene- Reitplatzes für daS Publi cum zur Folge habm mußte, vorher genügend bedacht worden sind. Der Roßplatz darf nicht mehr zum Reiten benutzt werden. Weshalb? Weil der Verkehr dort sehr lebhaft ist und die Fuß gänger oft in Gefahr kamen, umgeritten zu werden. Man muß für eine solche Anordnung der Behörde aufrichtig zu Danke ver pflichtet sein. Ob eS aber gerechtfertigt ist, den Reitern auf Kosten der Fußgänger einen Platz in der unmittelbarsten Nähe der Pro menade gleichsam wie zur Entschädigung anzuweisen, da- möchten wir bezweifeln. Der jetzt zum Reitplatz eingerichtete Thell des Töpfermarktes ist immer von Fußgängern belebt und zwar meistentheil« von solchen, die auf Geschäftsgängen jeden Umweg gern vermeiden und deshalb die gerade Linie von der Barfußmühle bis zum großen Blumenberge über jenen Platz dem weiteren Wege auf der Pro menade mit vollem Rechte vorziehen. UeberdieS ist aber der Töpfer markt stet- der Tummelplatz vieler Kinder und diese verdienen schon wegen ihrer Sorglosigkeit unbedingt noch mehr den Schutz der Behörde, als die Erwachsenen. Seltsam mußte eS erscheinen, daß man jenen Reitplatz dicht neben den Fletscherplatz legte, welcher letztere den Reitem für ihre Evolutionen ein weit größere- Feld darbietet. Der Ver kehr auf dem Fleifcherplatze ist ohnehin verhältnißmäßig sehr un bedeutend und der Raum paßt auch vermöge seiner ganzen Lage viel besser zu dem angegebenen Zwecke, als der schmale Streifen zwischen der Promenade und der alten Stadtmauer am Neukirchhofe. Zwei Tafeln bezeichnen zwar deutlich den neuen Reitplatz, allein trotzdem stehen an demselben noch verschiedene Bänke, welche zu jeder Zelt ein Lieblingsaufenthalt der Kinder sind. Von der Neu beit de- durch die Reiter gebotenen Schauspiele- werden di« Kinder sogar jetzt in noch größerer Menge als früher dahin gelockt und denkm dabei nicht im Geringsten an die ihnen drohende Gefahr, dli um sd größer ist, als einige der Herren, welche den neven ReWatz btAcht», ihr« MelMzelikß« nur i« saustndm G«I»pp befrieden zu können scheinen. ES dürfte also wohl zu viah ver langt sein, w^nn man sich immer auf den guten Schutzengel der sorglosen und unvorsichtigen Kinder verlassen wollte. Die tägliche Erfahrung lchrt jedoch, daß auch Erwachsene, die aus alter Ge- jyohnheit oder wegen der Kürze de- Wege- über den neue» Reit platz gehen, wegen der Beschränktheit deS Räume- zum Ausweichen oft in Gefahr gerathen. 5/ Nun chird man uns vielleicht entgegnen: die Kinder brauchen ebenso wenig jetzt noch auf jenem Platze zu spielen, als die Er wachsenen sich einen andern Weg suchen können, wo dann alle Gefahr vermieden ist. Darauf können wir jedoch mit eben so großer Berechtigung erwiedern: die Retter könne» wie früher den dicht dabei liegenden Fleischerplatz benutzen, der schon seiner Größe wegen den Vorzug verdient. Während der Messen fällt ja ohnehin daS Reiten auf dem neuen Platze ganz weg. . Wir würden Jedermann gern rathen, sich von dem eben Ge sagten um die Mittagsstunde selbst zu überzeugen, wenn wir nicht durch einen solchen Rath eine große Verantwortlichkeit auf unS ziehen müßten, da sogar der friedliche Spaziergänger auf der Pro menade dort von den Jnconvenienzen deS neuen Reitplätze- zu leiden hät. Ueber den Weg, auf welchem die Reiter zu besagtem Platze gelangen sollen, muß nämlich wohl noch eine sehr fatale Ungewißheit schweben. Manche der Herren scheinen eS vorzuziehen, statt, wie eS sich wohl gebührt, vom großen Blummberg aus den Platz zu erreichen, ohne Weitere- entweder vom Fleifcherplatze oder der Barfußmühle aus gleich durch die Promenade kurz darauf loS zu reiten. ES wäre gewiß wünschenSwerth, daß die Behörde in dieser Hinsicht strenge Anordnungen zum Schutze deS Publicum- träfe, wenn überhaupt die Wahl de- Platze- als eine dauernde anzusehen ist. Wir dürfen wohl hoffen, daß diesem vollkommen gerechtfertigten Wunsche recht bald Rechnung getragen wird, ehe beklagenSwerthe, aber leicht mögliche UnalückSfälle ein- treten. Nach eigener Anschauung wird übrigen- Jedermann zu geben müssen, da- eben da- Reiten auf jenem Platze sehr leicht Gefahr mit sich bringen kann und wäre eS ebenso erfreulich als human, wmn die Herren Reiter au- eigenem Antriebe davon ab stehen wollten. . X. Mn neuer Netsesührer. Im Tageblatte ist schon oft auf Werke aufmerksam gemacht worden, welche sich auf Sachsen oder auf einzelne Theile desselben, namentlich auf unser Leipzig beziehen, und so können wir nicht umhin, auch auf ein Werkchen hinzuweisen, da- sich ebenso durch Zweckmäßigkeit und Eleganz in der Ausführung, wie durch fabel haft billigen Preis auSzeichnet. Wir meinen dm soeben bei A. Waldow (Querstraße Nr. 5) erschienenen „Reiseführer auf Eisenbahnen, Posten, Dampfschiffen und in den StädtenSachsenS*. Derselbe giebt 1) die vollständigen Fahr pläne der Eisenbahnen mit allen, auch dm kleinsten Stationen, und den Tour- und TageSbilletpreisen, wodurch diese Pläne auch Denen, welche kleine Vergnügungsfahrten machen wollen, will kommen gemacht sein dürften. Die Preise sind übrigen- vor die Stationen, statt hinter die Abfahrtszeiten gesetzt, was da- Auf suchen wesentlich erleichtert; 2) die DreSden-Leitmeritzer und DreS- den-Riesaer Dampfschifffahrt-Pläne; 3) die Post-Course von an Eisenbahnen gelegenen Städten und Eisenbahn-Stationen selbst; 4) Notizen über vierundzwanzig Städte Sachsen-. Sehr ausführ lich sind die über Dresden und Leipzig*). Sie besprechen u. A. die Bahnhöfe, den Landungsplatz der Dampfschiffe, die Post, da- Telegraphen - Bureau nebst Tarif, gebm Auskunft über Droschken, OmnibuS-Fahrten, Chaisenträger, Kofferträger, Lohndiener und Gondelfahrer, über da- Paßbureau, die Gesandtschaften und Eon- sulate nebst ihrer Canzleizeit, über die Sehenswürdigkeiten, bei Theatern und Concerten mit Angabe der Einlaßpreise, so wie end lich eine Aufzählung der besuchtesten Vergnügungsorte, öffentlichen Gebäude, Sammlungen, Denkmäler u. f. w. An die Notizen über Dresden schließt sich zugleich eine Angabe der Reiserouten und interessantesten Puncte der sächsischen Schweiz an. Den Schluß machen Annoncen empfehlmSwenher Geschäftshäuser, die den Einsendern billig berechnet werden. Endlich ist dem Ganzen noch ein Situation-plan von Leipzig und Dresden beigegeben. Diese- so handliche, in der Seitentasche nicht mehr als ein leere- Cigarren- Etui auftragmde Werkchen verdient wegm seiner Zweckmäßigkeit und Reichhaltigkeit in die Hände Tausmder zu gelangen und bei dem so billigen Preise wird da- gewiß auch bald der Fall sein. Der Preis de- Ganzen, ln elegantem Etui in Gold- und Präge druck ist nämlich nur 3*/» Ngr., ohne Etui 2»/, Ngr. Wegen der öfter- eintretendm Abänderungen in dm Fahrzeiten, Preisen rc., auch um überhaupt immer Neue- nachttagen zu können, wird der Reiseführer acht- bis zehnmal im Jahre neu aufgelegt und ein Abonnement auf alle diese Auflagen beträgt nm 15 Ngr. . *) Die letzteren werden gewiß in der -wetten Auflage berichtigt und vervollständigt, wa- sehr nöthtg ist. Die Red.