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173S und zu fesseln versteht, so daß eine rege Wechselwirkung zwischen Publicum und Journalisten besteht und dieser nur da- niederzu« schreiben hat, was ihm die Volksstimme oder wenigsten« das wohl begriffene Parteiinteresse in die Feder dictirt; — der jedem Eng länder angeborene gesunde Verstand, der in der freien Presse, in den Meetings und DiScussionSclubS geübt und gekräftigt worden ist. Dann freilich muß hierbei in Anschlag gebracht werden, daß es außerordentlich viel leichter ist englisch al« deutsch zu schreiben. Die englische Sprache besitzt so viel elastische Leichtigkeit für die politische DiScussion und hat sich doch zugleich in so stereotypen Formen abgelagert, daß sie wie von selbst in die Feder fließt. Lmdorra, äs rivdesso, der dem deutschen Schriftsteller so viel zu schaffen macht, und die von unserer Sprache auferlegte Noth- wendigkeit des Denkens, selbst um ein Komma richtig zu setzen, sind Schwierigkeiten, die das Englische nicht kennt. Wenn daher das Mitglied der journalistischen Profession als Druckerlehrling schreiben und als Setzer und Eorrector buchstabiren (die Ortho graphie ist der schwierigste Punct) gelernt hat, so kann er sich im Vertrauen auf seinen gesunden Verstand, auf seine Bekannt schaft mit den englischen Verfassung-- und Patteiverhältnissen, auf die gute Organisation des journalistischen Geschäftsbetriebes und namentlich auch das zu seiner Disposition gestellte praktische Handwerkszeug getrost im Redactionsbureau niederlassen. GefsenMche Gerichtssitzung. Der „Generalanzeiger" hatte abermals einen Proceß zu be stehen, zu welchem zwei Artikel im heurigen Jahrgange desselben, nämlich der in Nr. 18 enthaltene „die Wahlgesetzreform in Sach sen" überschriebene, sowie der nach polizeilicher Confiscation d'ieser Nummer in Nr. 27 mit der Überschrift: „Eine Confiscation" erschienene die Veranlassung gegeben hatten. Das GerichtSamt im hiesigen Bezirksgerichte als Untersuchungsgericht hatte den der- maligen Redacteur des gedachten Journals, den Literaten Herrn Gustav Adolph Bernhard, welcher den Verfasser des zuerst ge dachten Artikels zu benennen sich außer Stande erklärt, weil ihm das Manuscript anonym zugeschickt worden sei, denselben jedoch vor dem Abdrucke gelesen zu haben, sowie zur Autorschaft des zweiten Artikels sich bekannt hatte, auf Grund der Art. 128 ver glichen mit Art. 125, sowie 50, 51 und 77 de- Strafgesetzbuches, sowie §. 267 deS PreßgesetzeS vom Jahre 1851 zu 6 Wochen Gefängniß verurtheilt, auch auf Confiscation der betreffenden Nummern des Generalanzeiger- erkannt, weil, wie die dem Er kenntnisse beigegebenen Rationen besagen, der Artikel in Nr. 18, namentlich Spalte 1, Zeile 10, 15 und 16, Spalte 2, Zeile 18—22 von oben und Zeile 1 —10 von unten, Spalte 3, Zeile 1-3, 14—18, 35, 40, 41, sowie Spalte 1, Zeile 3 — 5 der folgenden Seite Aeußerungen enthalte, durch welche der zweiten Kammer der Sächsischen Ständeversammlung und beziehentlich der Regiemng bei tadelnder Beurtheilung von Beruf-Handlungen der Gesammtheit und resp. einzelnen ihrer Mitglieder Beweggründe und Ansichten untergelegt, ingleichen Eigenschaften beigemessen würden, welche geeignet seien im Publicum Haß und Verach tung gegen diese Organe zu erregen und weil ferner in dem in Nr. 27 enthaltenen Artikel beleidigende Auslassungen für die ge dachten RechtSsubjette, wie namentlich die Stelle Zeile 19 — 21 au- dem zuerst gedachten Artikel wörtlich aufgenommen worden seien. Der Verurtheilte hatte gegen dieses Erkenntniß Einspruch er hoben und da- k. Bezirksgericht unter Vorsitz de- Herrn Geheimen RegierungSrathe-vr. Lucius am 12. d. M. über diesen Einspruch in zweiter Instanz zu erkennen. Der Angeklagte Herr Bernhard war nicht erschienen und eS verzichtete daher, weil ihm die Waf fen zwischen Anklage und Vertheidigung nicht gleich vertheilt schienen, der Vertreter der k. Staatsanwaltschaft, Herr Staats anwalt Barth, auf eine speciellere Motivirung der Anklage, indem er lediglich die Bestätigung de- erstinstanzlichen Erkenntnisse- be antragte und nur in dem Puncte seine abweichende Ansicht von der in dem erstinstanzlichen angenommenen, dem Angeklagten günstigem aussprach, als da- Erkenntniß der ersten Instanz in der Miturheberschaft an dem Aufsatze in Nr. 18 und in der Urheberschaft de- Aufsatzes in Nr. 27 ein fortgesetzte- Verbrechen angenommen habe, während nach seiner Ansicht zwei materiell concurrirende Verbrechen vorlägen. Der Gerichtshof trat dieser Ansicht der k. Staatsanwaltschaft bei, ohne jedoch zu einer Ab änderung de- erstinstanzlichen Erkenntnisse- Veranlassung zu fin den, da die in letzterem adoptirte Ansicht die dem Angeklagten günstigere, ein Rechtsmittel Seiten der k. Staatsanwaltschaft aber nicht erhoben worden ist, und sprach daher lediglich die Bestätigung deS erstinstanzlichen Erkenntnisse- aus. Aur Tageschrontk. Seit einigen Wochen war die Sicherheit der Chaussee von VolkmarSdorf bi- zum heitern Blick gestört. ES verschwanden von einsam fahrende» Frachtwagen Waaren von nicht unbedeuten dem Werth und Umfange. Der Dieb hatte heimlich die Wagen bestiegen und die Collis ausgeschnitten. Der unermüdeten Tätig keit deS GenSdarm Rößler in Reudnitz ist eS jetzt gelungen, den Thäter zu ermitteln in der Person eine- — vierzehnjährigen Mädchens auS VolkmarSdorf. Beträchtliche Waarenquantitäten sind bei ihr gefunden worden. Schon einmal ward sie wegen Diebstahl- bestraft. Sie befindet sich in Haft. Die Untersuchung ist im Gange. Verschiedenes. Ein bis jetzt unbekannte- Manuscript de- Johanne- Huß ist dieser Tage in Prag an- Tageslicht gekommen. Professor Höfler hat dasselbe in der k. k. Bibliothek entdeckt. ES ist ein Bruchstück eine- in Constanz geführten Tagebuches. I^sipÄxsr üürsvLOvurss am 12. ^pril 1881. vour»« im SV s Lt»»t»P»zpi»r« Gl«. kaxed. So». Li,«»».-kr1»rit.-0dUr»1. ^or«b. a- LmUt- Vr«s»1-^4«1iG» o« pv1. »Vi / 7.1830 7.1000o.b00oF 3 — 92-/, kld.-LobL-kr.I.Lm. pr. 100 «L b 102 — KU«. veuteoke Oreält-Kuotolt »u - - kleiner, 3 — — äo. 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