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1K8S schein»»,g de- unbekannten Roßkamme- erweckte den Argwohn, daß man in ihm und dem mitgebrachten Pferde die beiden ver schwundenen Objette vor sich habe und als man sich im Stalle da- Pferd genauer besehen wollte, fand Müller gerathen da- Weite zu suchen, wurde jedoch im Hofe noch aufgehalten und der Be hörde übergeben. Der Unterschlagung bezüchtigt erschien er in der am 11. d. M. unter Vorsitz de- Herrn Appellation-rathe- Vr. Wilhelm! abgehaltenen Hauplverhandlung auf der Anklagebank. Die eben mitgetheilten Thatsachen wurden von ihm nicht in Ab rede gestellt, wohl aber läugnete er, daß ex beabsichtigt habe, sich das Pferd widerrechtlich anzueignen. Nur au- Vorwitz und in seiner Trunkenheit wollte er dasselbe bestiegen und au-geritten haben, obschon die abgehörten Zeugen von Trunkenheit nicht- an ihm bemerkt halten; baß er mit dem Pferde nicht in denjenigen Gasthof zurückgekehrt war, vor dem er e- zum Halten übernommen hatte, suchte er lediglich auf Rech nung seiner Unbekanntschaft mit den OrtSverhältnissen zu bringen; daß er endlich sich am nächsten Morgen so frühzeitig habe wieder entfernen wollen, rechtfertigte er damit, daß er wohl eingesehen, dumme- Zeug gemacht zu haben und Strafe befürchtet habe; da- Pferd — welche- mit Sattel und Reitzeug 60 Thlr. gewürdert worden — habe er aber zurücklaffen wollen. Die k. Staatsanwaltschaft, welche durch Herrn Staat-anwalt Löwe vertreten war, so wie der Gerichtshof ließen jedoch den Vor witz, in dem Müller da- Pferd au-geritten haben wollte, nach Lage der Sache nicht gelten, e- wurde vielmehr Müller wegen Unterschlagung unter Berücksichtigung de- Rückfall- zu 2 Jahren Arbeit-hauS verurtheilt. Schon früher nämlich ist Müller wegen Eigenthum-vergehen wiederholt bestraft worden, und eine besondere Passion scheint er für Pferde zu haben; wegen Entwendung zweier Pferde au- einem Stalle und wegen Betrug- in Bezug auf ein Pferd hat er bereit- ArbeitShausstrafe erlitten. Doch ist er auch Liebhaber von andern Thieren, und wie zur Sprache kam wird er von der königl. preuß. Staatsanwaltschaft zu Sangerhausen wegen Unter schlagung eine- Hunde- steckbrieflich verfolgt. — Die Vertheidigung Müller- wurde von Herrn Adv. Brunner geführt. Zur Tageschronik. Leipzig, den 11. April. Im Kanonenteiche wurde heute Nachmittag der Leichnam eine- neugeborenen Kinde- weiblichen Geschlechtes aufgefunden. Am Abend des 9. April 186l erhängte sich in seiner Woh nung auf der kurzen Gasse zu Reudnitz der Zimmergesell August Wilhelm Klunker. Trunkenheit und Lebensüberdruß sind die muth- maßlichen Ursachen de- Selbstmord-. Die Aufhebung de- Leich nam- erfolgte vom königl. GerichtSamt I. Die Leipziger CentraihaUe. (Gin gesandt.) Wer sich einen genußreichen Abend verschaffen will, der gehe in die geschmackvoll decorirten Räume der Central Halle. Frei von allem Tabak-rauche, wird sich ein Jeder heimisch finden bei den vorzüglichen Speisen und Getränken, welche Herr Reusch bietet, so wie den vortrefflict en Ohr und Herz erquickenden Lei stungen de- anerkannt besten Musikchor- unter Leitung de- Herrn Direktor Riede. Mehrere Concertbesucher. Israelitische Religionsgemeinde. Gottesdienst. Freitag den 12. April Abend- 7 Uhr. Sonnabend den 13. Morgen- 8 Uhr; Predigt S</g Uhr. Tageskalendcr. Gtadttheater. Zum ersten Male: Theatralischer Unsinn. Posse in vier Vorstellungen mit Gesang und Tanz nebst Vorspiel, Nachspiel und Zwischenakten von Morländer. Musik vom Capell- meister Eduard Stell. Personen de- Vorspiel- und der Zwischenspiele: Kugler, Hausherr in der Stadt . . Herr Stürmer. Gregor, sein Sohn Herr von Fielttz. Blasel, ein Capitalist Herr «zaschke. Hel«, Eommiffar Herr Gitt Eppstein, ein alter Herr Herr Saalbach. Stern, sein Begleiter Herr Heß. Laura, «ine junge Dame .... Fräul. Heller. Therese, ihr Stubenmädchen . . Fräul Huth. . Radltnaer, Wirth zum blauen Bock in Stauben- dörfel Bachmann. ^kllner Herr Uttner. , Stmmerkellneria .... Fräul. Karg. 1or»an, )«eletta Krautkops. l Mitg'ieVer einer ambu, . I ' l,.„,«>> «L-uspi.I.- - -r rilienstengel, t sellsäraft ^ Kuhn. Fräulein Rosenkno-pe.1 ' ^ ' (Frau Bachmann. Ein Kutscher Herr Treptau. Gerichtsdiener. Wächter. Hau-knechte. Erste Vorstellung: Die Ginsiüffe von Misilichkeite« auf eine durch Unglück zerstreute Familie. Moderne- moralische- Drama. P erso n e n: Graf Giraldini I Langtnschovf, ein alter Soldat . Tremolo, Ziegenhirt .... Rosalinde, Ziegenhirtin .... Giraldini II Herr Gregor. Herr Friesenmüller. Herr Krautkopf. Fräul. Omeletta. Herr Lilienstengel. Zweite Vorstellung: Opern serin, lUuaie» «lei Läneatro 8p!anti. Personen: klsrio Lixaor 6rsgor!o. LsigouillLdk Lignor Xrautkopüne. Cabriola . 8igra Omelettina. c»°r 6°. . . . . . Dritte Vorstellung: Trauerspiel in Versen von einem unbekannten Dichter. Personen: Earacalla, römischer Kaiser ' Geta, sein Bruder Macrin, Prätor Ltvia. seine Tochter, Geta'S Geliebte . Ein römischer Soldat .... Herr Gregor. Herr Krautkopf. Herr Friesenmüller. Fräul. Omeletta. Herr Lilienstengel. iMr. Krautkops. zMr. Lilienstengel. Mr. Gregor. Vierte Vorstellung: Die arkadischen Schäfer. Ländliche- mythologische- Divertissement, theil- getanzt, theil- pantomimisch. Personen: AL.! «M»'n A°kad,.n . . Myotil, ein anderer Schäfer Ealista, Nymphe Eupido * ' Die jedesmalige Veränderung der Scene wird durch Herablaffen de- blauen Vorhänge- gedeckt, während die rothe Gardine beim Schluß der Acte fällt. Freibillet- sind ohne Au-nahme ungültig. Mesi-Preise. Anfang halb 7 Uhr. — Ende gegen v Uhr. Oeffentliche Bibliotheken. V olk-biblio thek (in dem vorm. Rath-freischulgeb.) AbdS. 7—SU. Städtische- Museum, geöffnet von 10—4 Uhr, unentgeltlich. Del Vecchio'- Kunst. Ausstellung, Markt, Kaufhalle, 8—6 Uhr. Auktion im Leihhause Vormittag- S —12 Uhr, Nachmittags 2—S Uhr. . C. A. Klemm'- Mufikalien-, Jnstrum - u. Saitenhandl., Leihanstalt für Musik (Mufikalien u. Piano-) u. Mufik-Ealon, Neumarkt, hohe Lilie. Atelier vom Hof.Photographen V. 8od»ut»»»: Hotel de Pruste. Photographische- Atelier von A. Brasch. König-straße Nr 11. Portrait-Visitenkarten und Albumbilder in verschiedenen Größen. 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Die noch unermlttelten Bestohlenen werden hierdurch aufgefor dert, sich bei dem Unterzeichneten Untersuchung-gerichte behuf- ihrer Befragung schleunigst anzumelden und beziehendlich ihr Eiaenthum hier in Empfang zu nehmen. Leipüg, den 9. April 1861. Königl. GerichtSamt im Bezirksgerichte das., Abthetlnng für Strafsache». v. Knappstädt. Beck-mann, Act.
