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Carion von neuem die lang gefeierte de la Grange Ruhmreicher ist'-, daß in der Merelli'schen Gesellschaft die junge Sängerin A Trebelli allein die großen Erfolge erringt, deren sich das königl. Opernhaus bei sonstigen invaliden Stimmen nicht alle Tage zu erfreuen hat. In der ersten Mittheilung über die Debütantin gaben wir bereits einige Andeutungen ihres seltsam schönen Alt-Organ- und ihre- wohlverdienten glänzenden Suc- cesseS. Sie wurde in kürzester Frist der Liebling unserer Residenz, die in dem ausgedehnten Maße so leicht nicht die Zuneigung und Anerkennung hinschleudert. Der großen Zukunft wie der Außenwelt wegen halten wir eS am Orte, über den Anfang und Bildungsgang derselben hier noch einige bis jetzt unbekannte No tizen anzufügen. Signora Aelia Trebelli ist französischer Ab kunft, in Paris geboren, die Tochter einer angesehenen Beamten familie. Ihr eigentlicher Name heißt Gilbert, den die Freiheit der Dichtersprache durch Umkehrung für ein Wortspiel zur Be deutung von „Dreimalschön" zu Trebelli umgetauft hat. Ihre Anlage für die Musik zeigte sich früh; sie erhielt deshalb schon vom sechsten Zahre an Unterricht auf dem Piano und zwar von einem Deutschen, waS von wesentlichem Einflüsse auf ihre Ge schmacksrichtung war. Ein zehnjähriger Unterricht ergab eine gründliche Bildung im Clavierspiel und mit besonderer Zuneigung befleißigte sich Signora Trebelli des Studiums Beethovenscher Sonaten und Bachscher Fugen. Hierin erklären sich ihre für uns sympathischen Elemente ernster, tiefer Auffassung. Die Ael- tern gedachten nicht, die Tochter zur Künstlerin zu bestimmen und unterließen nicht, ihr eine natürliche, gründliche Erziehung für's gesellschaftliche Leben zu geben. Im sechszehnten Jahre zeigte sich bei ihr Neigung zum Gesang und der Vater, wünschend, daß sie auch einige Romanzen singen lerne, vertraute sie einem alten Künstler an der Oper zu Paris Namens Fr. Warte! an, wel cher in Deutschland sich ehemals einen Ruhm als Interpret der Schubertschen Lieder erworben. Also wieder ein Einfluß des deut schen Elemente- auf die Bildung der jungen Künstlerin! Herr Warte! entdeckte sofort in Fräulein Trebelli ein großes Talent und überredete mit großer Mühe die Aeltern des jungen Mäd chens, daß eine Stelle ersten Ranges den Sängerinnen heut zu Tage ebenso ehrenwerth wäre auf dem Theater als in der Welt. Von diesem Augenblicke war Fr. Warte! unwiderstehlich an seine Schülerin gefesselt und entwickelte in ihr mit einem seltenen Ver- ständniß und mit größter Beharrlichkeit die Eigenschaften, welche sie von der Natur erhalten hat. Endlich verstand die junge Künst lerin, daß die italienische Sprache eine mächtige Hülfe zur Ent wicklung einer guten Stimme sei; sie studirte diese Sprache und bestimmte sich ganz zur italienischen Carriere. Sie verließ ihren Professor und debütirte mit Glanz am königl. Theater zu Madrid mit einer italienischen Truppe im September 1859. Den ganzen Winter wurde ihr Auftreten von einem Erfolge gekrönt, welchen selten Künstlerinnen in ihrem Anfänge erlangen. Sie machte ihren ersten Waffengaug im „Barbier" als Rosine neben Mario und der Madame Grisi, hierauf als Page in den „Hugenotten". Da Fräulein Trebelli im April 1860 von ihrem Engagement frei wurde, ging sie zurück und fing wieder an mit Prof. Warte! zu ftudiren bi- zu dem Augenblick ihres Engagements bei Herrn Merelli, der sie im Juli 1860 nach Köln berief, wo sie als ArsaceS in „SemtranuS" mit größtem Succeß debütirte. Ebenso glänzte sie kurze Zeit in Hamburg, bis sie ihren Triumphzug in Berlin antrat. Ihre Hauptrollen sind in: „Linda" — Pier- rotto, „Lucrezia" — O^sini, „Barbier" — Rosine, „Semiramis" - Arsaces, „Matrimonio" — Fidalma, „Hugenotten" — Urbano, „Louisa Miller" — Is. vuekeses, „l^es Iroi« uoee»" — 1» 6om losse, „Trovatore" — Azurena, „Rigoletto" — Madeleine, „Ce- nerentola" — Cenerentola, d. ^Ixörs" — Isabelle. Schließlich ist noch zu bemerken, daß bei Gelegenheit des Gast spiels der Italiener auf der Leipziger Bühne dem Vernehmen nach neben mehreren hier seltener gehörten Opern (unter diesen Rossini'- herrliche „Semiramis") auch zwei für hier noch neue Werke aus der neu - italienischen Schule: Verdi's „il l'rvvaloro" und „1a Iraviala" zur Aufführung kommen werden. ^—2. Statztttzeater. Die Theatervorstellungen der letztvergangenen Lage betreffend, ist zu bemerken, daß Herr Isidor Lotto, der ausgezeichnete Violinist, noch an zwei Abenden mit großem Erfolg concertirte und sogar bei seinem Auftreten am 27. April ein für diese Messe ausnahmsweise zahlreicheres Publicum in das Theater gelockt hatte. — In der Oper „Martha" sang Herr Ackermann vom Stadt theater zu Frankfurt a/M. am 26 April als zweite Gastrolle den öionel. Es war da» bezüglich der Auffassung und Darstellung eine recht anerkennenswerthe Leistung, die auch, waS den Gesang betrifft, eine befriedigendere zu nennen ist als Herrn Acker manns erste Gastrolle, der Tamino in Mozarts »Aarrberflöte. Am 29. April gab die französische Operetten - Gesellschaft aus Petersburg zwei für da- Theater der Loucke, karisieu» geschrie bene Operetten von I. Offen dach, und zwar unter Mitwirkung deS Herrn Boucher, „erster Bariton des königlichen Theater- der Gallerie St. Hubert zu Brüssel." Außer ihm erschienen nur noch zwei Personen bei den Productionen der Franzosen auf der Scene. Ob die Operetten-Gesellschaft überhaupt noch mehr Mit glieder zählt, als diese beiden Darstellenden und einen Musik direktor, wissen wir bis jetzt noch nicht. — Das erste der beiden Offendachschen Stückchen, „Ie Violoueln" (ein vulgäre- Wort, da» man wohl am liebsten mit „Schenken-Musikam" oder „Bier fiedler" übersetzen kann) läßt sich mit ansehen, wenn eS mit fran zösischer Leichtigkeit gegeben wird; auch ist dir dazu gehörende Musik — wenn auch durchaus nicht von irgend welcher künst lerischen Bedeutung — doch gefällig und geschickt gemacht. Es ist nicht in Abrede zu stellen, daß die fremdländischen Gäste die Kleinigkeit sehr gewandt und lebendig zur Darstellung brachten. Ihren Gesang betreffend, so ist jedoch nur Herr Boucher im Stande etwas zu leisten, da- überhaupt vor das Forum der Kunstkritik gehört. Was Herr Alexander Petit und Fräulein Maria für Gesang auSgeben, können wir unmöglich als solchen anerkennen. Herr Boucher har eine kräftige, biegsame und wohlklingende Baritonstimme, auch versteht er es, mit Ausdruck und selbst mit Empfindung zu singen. Einen keineswegs angenehmen Eindruck machte auf uns die zweite Piece der Franzosen: „H äsur LvsuZIss". Es ist die selbe eine Art von Charakterbild, eine sehr auf die Spitze gestellte, oft selbst roh werdende Scene zwischen zwei sich blindstellenden bettelnden Taugenichtsen. Es traten die Darsteller dieser beiden Figuren mit ihren Hunden auf. die auch zuweilen ihre Stimmen mit in den Gesang und den Dialog mischten. Man scheint jetzt in Paris eine große Vorliebe für vierbeinige ActeurS zu haben — hat man doch selbst bei der ersten Aufführung des „Tannhäuser" in der großen Oper — vielleicht u» dem gegen dieses Werk intri-- guirenden Pariser Jockey-Club eine Concession zu machen — bei der Jagdscene im ersten Act außer verschiedenen Pferden auch eine ganze Rudel von Jagdhunden auf die weltdedeutenden Breter ge bracht ! Bei weitem mehr als die Stücke und Leistungen der Franzosen fanden da- Lustspiel „Er hat Recht" von Alexander Wil- helmi, das zwischen den beiden Operetten erschien, und die Darstellung desselben Anklang beim Publicum — und das mit vollstem Rechte; denn es ward dieses hübsche Stück in jeder Be ziehung vortrefflich gegeben. F. Gleich. GeffentUche Gerichtssitzung. Der noch nicht 17 Jahr alte Handarbeiter Friedrich Wilhelm Große aus Boyda bei Delitzsch, welcher in der am 30 v. MtS. unter Vorsitz des Herrn Gerichtsraths Wichmann abgehaltenen Hauptverhandlung als Angeklagter erschien, hatte sich am 15. Febr. diese- Jahres in einer Knopffadrik zu Reudnitz, in welcher er als Arbeiter beschäftigt war, Abends nach dem Schluß der Arbeit cin- schließen lassen, daun aus einem verschlossenen Arbeitslocal eine Musterkarte mit wenigstens 400 Stück Mufterknöpfen, so wie einige Groß anderer Knöpfe an sich und mit fortgenommen, von den letzter» an verschiedene Bekannte etwas über 5 Dutzend ver schenkt, den übrigen Theil aber theilweise zu seinem Gebrauche bereits verwendet, theilweise sich noch aufbewahrt, die Muster karte aber, nachdem er auch von dieser einzelne Knöpfe loSge- macht und zu Rockhaltern verwendet, beziehentlich ebenfalls ver schenkt Harle, in eine Düngergrube geworfen. Das Arbeitslocal war mit einem Riegelschloß versehen gewesen und um in selbige- zu gelangen, hatte man von der Hausflur an- erst zwei andere Zimmer passiren müssen. Große hatte nun mit dem ansteckenden Schlüssel zum ersten Aimmr, der, ohne daß dies dem Fabrikherrn und übrigen Personal bekannt gewesen war, auch das Schloß zum zweiten Zimmer schloß, das letztere aufgeschlossen, dann damit den Riegel des Schlosses zum gedachten Arbeitslocal zurückgeschoben und sich so den Zutritt in letzteres verschafft. Seinen Rückweg aus der Fabrik hatte er durch ein zerbrochenes Fenster in den Hof und dann über den Gartenzaun genommen. Während er diese Thatsachen ohne Rückhalt einräumte, auch bekannte die ge dachten Gros Knöpfe in diebischer Absicht an sich genommen zu haben, läugnete er doch beharrlich da- Vorhandensein einer gleichen Absicht in Bezug auf die Musterkarte. Diese wollte er nur um seinem Principal einen Possen zu spielen genommen haben, weil derselbe ihn kurz zuvor einmal 14 Tage lang aus der Arbeit ent lassen habe. Es erschien jedoch sehr unglaubhaft, daß dieses Motiv Großen bei Ansichnahme der Musterkarte geleitet habe. Denn sein Prin zipal war, wie er selbst elnräumte, jederzeit mit ihm zufrieden gewesen und als er ihn kurz zuvor au- der Arbeit entlassen, war der Grund nicht etwa eine Unzufriedenheit mit seinen Leistungen und seiner Aufführung gewesen, vielmehr war eS geschehen, weil damals gerade wrniger zzr thun gewesen war. Große war auch