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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.10.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-10-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188910072
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18891007
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18891007
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1889
-
Monat
1889-10
- Tag 1889-10-07
-
Monat
1889-10
-
Jahr
1889
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.10.1889
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Erste Äeilage M Leipziger Tageblatt und Anzeiger L8V. Moutag de r 7. October 1889. 83. Jahrgang. Aus dem Lundesrathe. * In der am S. d. Mt«, abgehaltencn Plenarsitzung de« BundeSrath« brachte der Vorsitzende, Bice-Präsident de« Staat-Ministerium«, Slaat-secrrtair de» Innern, vr. von Boellicher. die durch kaiserlichen Eilab erfolgten Ernennungen für die An-schUste für da« Landhcer und die Festungen und slir da» Seewesen zur Kenntniß der Versammlung. Die Neu bildung der Au-schtlffe für Zoll- und Steuerwesen. sllr Handel und Verkehr, für Eisenbahnen, Post und Telegraphen, für Iustizwesen. sür Rechnungswesen, für auswärtige Angelegen heiten, silr Elsaß-Lothringen, sür die Verfassung und sür die tKcschäst-orbnung fand durch AcctamationSwaht statt. Die Ucdersichl der Reichz-AuSgaven und Einnahmen sür da« Elatrjahr 1888/89 wurde dkl» Anrschusse sür Rechnungswesen überwiesen. Mit der Vorbereitung der Sr. Majestät dem Kaiser wegen Wiederbeseyung dreier erledigter RathSstellen beim Reichsgericht zu unlerbreitenken Vorschläge wurde der Ausschuß sür Iustizwesen beauftragt. Die Loncnrrenzentwürfe für das Kaiser Wilhelm-Aationaidenkmai. * Nachdem da« Preisgericht gesprochen bat. dürfte e» interessant sein, die Stimme eine« geistvollen Kunstkritiker» zu vrrn hmen, welche er vor dem Beschluß der Jury abgegeb.n hat. In der .Post' hat Adols Nosenberg in ruhige» und zum Theil eingehender Weis« einzelne hervorragende Ent würfe beschriebe». Wir theilen sei» Urthcil, soweit e« sich aus dir gekrönten bezieht, hier mit. ... Der uns unbekannte Architekt hat in Ser Lompositton dieser Anlage «ine Geutalttät, einen Schwung der Phantasie rntsaltet. welchen wir nur noch einmal aus der Ausstellung, in dem Entwürfe Nr. 79 mit dem Molto ..Für Kaiser und Reich", wiederfinden, al« dessen Urheber der geistvollste architektonische Zeichner der Gegenwart, Bruno Schmitz unverkennbar ist. itll» Staudor» ist ebtiisall« der Platz jenseits des Brandenburger Thorei angenommen. Er wird von einer halbrunden Halleaanlage etugesaßt, deren Mittel- punct ein triumpsbogenartiger Ausbau mit kühn ausftredendrr Kupp l bildet. Bo» dem Rett-rdenkiiiai» welches in der Sehne diese« Halikr-ise« siebt und den Kaiser in römischer Jm- peratoreniracht darstelli, wollen wir nicht spreche». Ueber die Lostümsrage ist in unierer Zeit jegliche DiScussion geschlossen. Aber die archilektouische Erfindung ist von jo ungewöhnlicher Originalität, von so großartiger Monumentalität, daß eine ernstliche Prüsunz diese« EmwurseS trotz der Mängel de« plastischen Theil« nicht um- gangen werden kann. Er legt un« zugleich die Frage um den Platz besonder« dringend nahe. Wir geben darüber tn dem folgenden Artibl einem Architekten da« Wort, wollen aber an dieser Stelle b.'imlken, daß die an sich sehr einleuchtende und von dielen Seiten besüiwortete Hinausschiebung de» Brandenburger ThoreS zur Sr- weii.rung de-Pariser Platzes doch mannigfachen Bedenken unterliegt. Durch die Erweiterung des letzteren Platze« würde da- Brandenburger Thor seine monumentale Wirkung verlieren, oder et mühte zum Mindesten um das Doppelte erhöht werden, um hinter einem groß- gedachten Kaiserdeiikmal seine doimn rende Wirkung zu behaupten. ... De« geistvollen Entwurst von Bruno Schmitz haben wir schon gedacht. Ihm zunächst kommt Nr. 129 (Molto: „Kaiser und Reich", Rettig und Psann), eine ziveiflüglige Hallenaa age mit »»posantem, von hoher Kuppel überwölbtem Mittelbau, wilder al- Gegenstück zu dem Wallvt'jchen Reichsiagtgkbäude aus dem Plntz- des Kroll'schen Etablissement« gedacht ist. Dem entsprechen die groheu Formen der römischen Paiastorchitektur. die Kuppel mit der Laterne uud die Ausstattung de- Jnueru, welche tu der Rotunde unter der Kupp l das Reiterstandbild de« Kaiser« in der römisch- karol ngijchen Tracht zeigt. Wenn die Preisrichter die Sinne«, art de« grobe» Kaiser« bei ihrem Urtheil al« oberste Richtschnur ge.teu lassen oder auch »ur in Betracht ziehen wollen, werden sie nach unserer Auffassung niemal« eia Natioaaldenkmal Kaiser Wil helm'« I. in ungeschichtlich r, symbolischer Tracht zulasseu uud niemals ein Denkmal gegenüber dem Reichsiagsgebäud:. Denn eben so sehr, wie der hochseligc Kaiser, dessen Größe un« von Tage zu Tage deutlicher und bewnuderung-würdlger wird, sich mit peinlichster Strenge von jeder Einmischung in die konstitutionellen Rechte der Volksvertretung fern gehalten hat, eben so streng hat er auch den inoiiarchischcn Standpunkt betont, der nur zu olt gegenüber parla mentarisch n Majoritäten und Belleiläten Recht behalten hat. Wer »et, diese Erinnerungen vergegenwärtigt, wird sich niemals mit Eiiiwürien besreunden können, weiche den Kaiser gegenüber dem Reichkiagtz-biud! ausstellea wollen, und ebenso wenig mit Ent- würsen, welche die echte große Gestalt unserer neueren vaterlündi- schen Geschichte, die jedem Scheine abhold war «ad t» der Wahrheit lebte und im BolkSthum wurzelte und inmitten de« höchsten irdisch « Glanzes sich vor Bott demuthlvoll beugte und für die Mühseligen und Beladene« noch am Rande de« Grab-S zu sorgen beflissen war, mit erborgtem, fremdländischem Pomp bekleiden wollen. Unter diesen Gesichtspunkten scheinen un« plastische und architektonische Eniwürse wie . . . Nr. 39 (Motto: .Friede'), angeblich eine Sböpsung von CarlHtiger», und . . . trotz zahlreicher guter Eigcnjchaslen i» de» E nzelheiten unannehmbar. Bo» den Entwürfen fordern noch die Nr. 78 („Vom Fel» zum Meer") und Nr. 18 („Vivo, vvoa") um ihrer Urheber mille» ein nähere« Eingehen. Der Berfafler de« letzteren, der in Florenz lebende, durch senieu Anschluß an die Meister der ilalteuilch-n Frühlenaissance bekannte Bildhauer Adolf Hildebrand hat einen geistvoll-» Gedanken mit einem bei einem Bildhauer ganz ungewöhnlichen architektonischen Können zum AuSdrnck ge bracht. Die lange Abwesenheit vom Batcriaode scheint ihn aber den Anschauungen und Empfindungen seine« Volke« jo völlig ealsremdet zu haben, daß er sür da- Denkmal de« greisen «iegetsürsten, den sich sein Volk niemals ander« wird vorstellen können al« hoch zu Roß al« ritterlichen Heerführer, einen großen Kuppelbau erdacht hat, >n welchem, „dem EiutililSthor gegenüber tu reicher Nische der Kaiser tn vollem Ornat", d. h. in bim legeoda- röchen altdeutschen Kat'erornat thront. Zwei Jrcthümer oder Mißgriffe aus einmal! Denn eben so sehr wie e« dem echt volktibümlichen, schlichten Wesen de« hochjeligen Kaisers wlder- splicht, durch einen feierlichen Kuppelbau von oltrömlscher, irosliger Majestät den Augen de« Volke« entrückt zu werden, ebenso sehr ist auch da« byzautiutich - karolingische Kaijeroruat bei einem Nationaldenkmal in großem Stile von vornherein aus geschlossen. Denn e« liegen ausdrückliche Zeugnisse aus dem Munde des hochieiigen Kaiser- vor, nach denen ihm die Darstellung seiner Person in diesem Ornat in höchstem Grade unsympathisch war. Schreiber dieser Zeilen hat selbst einmal eine derartige Aeußeruug mährend der Durchfahrt durch ein Dorf tn der Nähe von Straß- i nrq bei dem erste» Besuche der Retch-lande durch Se. Majestät rach diM Kriege vernommen. Doch hat der B rsaff.-r vieles Kuppelbaue«, al« dessen Standort er sich einen Platz >m Thiergarten an der Nordseite der Lharlottenburger Chaussee zwischen Brandenburger Thor und Siegesallee gedacht hat, in seinem Erläuterungsbertcht, dem auch da« obige Eitat «nt» nommen ist, einen Gedanken ou«geiprochen, welcher gleichsam al» goldener Faden durch die ganz« Eoncurrenz geht, daß nämlich bei dem Kaiserdenkmal ,,die erste und wichtigste Auigabe" der Van- kuiist znfallen muffe. E» ist da« erste Mal in Deutschland, baß bei einer öffentlichen Eoncurrenz um rin Denkmal die Baukunst so l» bcn Vordergrund getreten ,st wie hier. Denn abgesehen von de» rein architektonischen Entwürfen, haben anch die meisten Bildhauer im Verein mit Archneklen zusammengearbritet. So auch der Verfasser d - Entwurf« Nr. 78 („Vom Fel« zum Meer"), dessen bildnerischer Theil von sFritz Echo per verrührt. (Architektur voa Th. Ferbee.) Den Mittelpunkt einer Hallrnanlage, welche ein Prachtlvrum ans drei Setten umschließt, bildet ein römischer Triunchhdogea. In den üallen find bte Standbilder der um da« Vaterland verdiente» Mä iner ausgestellt, und hinter ihnen sind die Haveawäade mit Ge- mäldea geschmückt, die wohl sür Ausführung in Giatmosaik gedacht sinkt. Den Mittelpunkt de« also umgrenzte« Platean« nimmt die Reit-rstatne de« Kariert et», welche in gemessenen Abständen von re» kleinere» Reiterstatne, de« Kaffer« Friedrich HL. de« Prinzen Friedrich Earl, de« Großherzig« von Boden un» d»S jetzigen König« van Sachsen »»geben ist. Zu den Eniwürse» zurückkehread, die wir am Schluffe unsere« ersten Bericht«« genau«! haben, verweile» wir »nvSchst bet Nr. 97 mit de« Motto -Deutsch", al« dere» llrhedrr Johanne» Schll- ling, der Sedöpser de« Niedenoaldeakmal«. gilt, »,d wirklich zeigen siq di« vartige dies«« Meister», „edle »tnfalt »nd still« Größe", vornebme Rübe und anmntdS» und hohritSvollr Fvrmengebung, sowohl in der «eiterftatu, de« in schlichter tz-ltnug mit Palet», und Heim dargestellleu Kaiser«, welche sich vor «nein römischen Triumph- bogen m>t nur einem mittler«« DurchgangStkor erhebt, wie in der von AriedenSgentea geleiteten Quadriga, welche di« Attika de« Bogen« krönt, und ta den Relief«, welche bi« Seitenflächen de« Bogens schmücken Ais Standort ist der Ooernplatz gedacht und der Triumphbogen ist so componirt, daß di, Leitentdeiie derartig hervor- treten, Laß sie «ach der dem Kaiserdenkmal zngekehite» Front einen Haibtrei« bilden. Zn beiden Seiten de« Durchgaags- bogru« stehen die Statuen von Bismarck und Mollke und an den andere» Seitenflächen de« Bogens steht man in Relief« die Kailerproclamalton in Bersollle« und die Eröffnung be erst«» deutschen St,ich«tage« borgest,llt. Ein« ungemein schwierige Ausgabe für die Plastik, welche Schilling mt> iouveroiner Me ster- schajt gelöst hat. ... Die bemrrkeaSweriheste, sür den Operaplatz vor- itegcndr Lösung, da« schon besprochene Schilling'sche Triumphbogen- Projekt (Nr. 97, Motto: „Deutsch"), begegnet, unbeschadet seiner großen Schönheiten im Einzelnen, tusojern großen Bedeuten, ol der Platz eine archilekloaische Einsuffung von geschichtlicher Bedeutung besitzt, welche durch einen monumentaleu Einbau nicht gestört werden vors, und al« der über diesen Platz gelciieie Fußgängerverkehr ou« verschiedrnen, schwer in« Gewicht fallende» Gründen nicht besrittgt werden kann. Ein Denkmal ohne architektonischen Hintergrund, etwa eine sitzende Figur, wobei wrr einen sehr nahe liegenden Ge- danken nicht weiter andeuieu wollen, würde sich dagegen für diese« Platz vortrefflich eignen. » » * Berlin, S. October. Der „Deutsche Neichsanzeiger" vcrvssenliicht folgenden (von un« gestern nicht ganz vollständig wirdergegedenen Erlaß): In Gemäßheit de« PreiSaosschreibeu«, betreffend da« National-Denkmal sür den Hochseligen Kaiser Wilhelm, vom 30. Januar d. I, sind die eingegaugeneu Eniwürse von dem dazu berusenen Preisgericht der veurihe-lung unterzogen worden. Da« Preisgericht hat den Entwürfen mit dem Kennwort: „Kaiier und Reich" und „Für Kaiser und Reich" je einen ersten Prei»; den Entwürsen mit dem Kennwort: „Vivo» voco", „Friede", „Vom Fel« znm Meer', „Deutsch" je einen »wetten Preis zu- erkannt. Dir mlt dtesrn Kennwörtern versehenen Briefumschläge haben solgenden Inhalt: 1) Architekten Wilhelm Rettig und Paul Psann zu Berlin (Kennwort: „Kaiser und Reich"), L) Architekt Bruno Schmitz zu Berlin (Kennwort: „Für Kaiser und Reich"). 3) Bildhauer Adoli Hildebraod zu Florenz (Kennwvit: „Vivo» voco"), 4) Bildhauer Earl Hilgert zu Eharloitenburg (Kenn wort: „Friede"), 5) Professor Fritz Schaper zu Berlin — Archi- tektonisch« Durchbildungen von Th. Felder, Architekt (Kennwort: „Bom Fel« zum Meer'), 6) Proseffor vr. JohannesSchilltng », Drctdea — Mrtwirkeude Architekten: Schilling uud Gräbner ru Dresden (Kennwort: „Deutich"). Berlin, oen 4. October 1889. Der Reichskanzler. I. V.: von Boetticher. Locialpoiitisthes. Zur Artzrtterwo-nung»sra,r. * Angesicht« der Resormbestrebungen, welche besonder« in letzter Zeit aus demGebietederArdeiterwohnungSsrage sich vielfach geltend ge macht haben, dürste ei» Unternehmen, mit dem der in Mainz domi- cüine Verein zur Förderung dc« Wöhle» der Arbeiter „Lon- cordia" soeben hervorgetrete» ist, dir ausmerkjamste B-achlung Aller verdiene», weiche an der Lösung diese« hochwichtigen Lheiie» der socialen Ausgabe in erster Linie milzuwirk,, berufen sind. — Der genannt« Verein hat nämlich, wie wir der von ihn, herausqegedeneu Zeilichnst ..Eoncocdia" entnehme», eine Sammlung von Plänen, Skizzen uud Kostenanschläge» der besten und tewahriesten Arbeiterwohnungen veranstaltet und die e nzeln- n Blätter derselben aus lithographischen, Wege vervielfältige» lasten, ui» allen Denjenigen, welche mit dem Bau von Ardeitettvohnungrn vorgehcn wolle», zuveriässigr Anhaltspunkte darüber zu bieten, in weicher Weise die« am zweckmäßigsten und einsachsten ge schehen kann. De Pläne erscheinen in zwei Serien und werden die der Serie 1 (von dem Verein selbst gesammelte und vervielsältigte Skizze») zum Preise von 49 /H. die der Seriell (Skizzen der Berliner Baugenossenschaft) zum Preise von 10 per Blatt von dem Generolsecretariai de« Verein« an Jedermann portofrei verjandt La« die Sammlung, d e allmälig immer oolliiändiger wirb, besonder« wcrlhvoll und brart ten-werth erscheine» läßt, ist der Umstand, daß der Verein iiiit Eriolg b. strebt gewesen ist, die verschiedensten Arten von Arb.'llciwohiiungml zujanimevzustellen, um Jedermann ein sü, le ne besonderen Verhältnisse geeignet-S und brauchbare« Material bieten zu können. Sowohl für den Osten al« den Westen Deutsch land«, für Nord und Süd. Stadt und Land Passendes in vorkanden. Häuser tür eine, sür zwei und vier Familien, große M'.elhhänser sür meie Familien in große» Statte» aus theneren Bauterrain«, Kaierne» sür kinzeinstehknde Personen rc. werden in sauberer und sorgfältiger Ausführung der einzelne» Zeichnungen zur Darstellung gebracht. E« wir» daher wohl Jeder, der mit dem Va» von Arbeiter- wohnungea Vorgehen will, in dieser Sammlung finden, wo« den gegebenen ärztlichen und wirlhschosiiicheu Verhäitnisssa eni- iprichl Mit Rücksicht daraus, daß eine derartige rerchhatirge und viclieitigr Zusammenstellung bisher nicht vorhanden war, muß da« in Rede siegende Unternehmen als zeitgemäß in vollstem Sivne de« Worts bezeichnet werden und darf man aouehmen, daß sowohl Private wie Behörden den Verein bei seinem wahrhaft gemein- »ütz'gen Lo>gehen ihatkrämg untrrstlltzen werden, in der Erkcnntniß, daß vor Allem auch die Herbeiführung befriedigender Wobnungsver- HSit »ss« weientlich dazu beiträgt, dem Geiste dir Unzufriedenheit, welcher leider weite Kreise der Arbeiterschaft beherrscht, erfolgreich enigegen zu wirken. Kaufmännischer Verein. * Selbst ein Lyriker von Ruf. ein in den weitesten Kreisen populär gewordener Dichter, beffen durch große Wärme de« Gefühl», durch schöne Sprach« und männliche Gesinnung au«» gezeichneten Poesien ihm eine hervorragende Stellung in der deutschen Dicblerwelt verleihen, sprach am Freitag Abend Herr Emil NitterShauS-Barmen über die Dichter Eichendorss und Ehamisso und eröffnete mit diesem, von großem Beifall begleiteten Bortrage den Eyklu« der Wintervorlräge. Redner führte ungefähr Folgendes au«: „Wer einen Dichter recht verstehen will, muß seine Heimath kennen, aus ihren stillen Platz ist der Grundton gebarmt, der durch seine Bücher wie ein unaussprechliche« Heimweh durchkliagt." Begleiten wir da« Bild des seeleovollsten aller Sängrr de« 19. Jahr hundert« durch sein Iugendlebon. In Schlesien, wo Nord- und Süddeutschland sich die Hand reichen, stand die Wiege Joses von Eichenvorss'« in Lubowitz. Da« Ldel«g»skblecht feiner Ahnen stammle au« Bayern; der Bater ve« Dichter« bat in seinen jungen Jahren die Universität in Frankfurt a. Oder besucht, bann Reisen gemacht, später al« Osfic er gedirut und schließlich di« Bewirlyschastung der Güter über nommen. Er war von frommer, ehreufester Gesinnung, an- spruchslo«. einfach. Die Mutter war «in« geistvoll lebendige Frau, dabei hatte sie Gefallen au heiterem gesellschaftlichen Glanz. Der künftige Poet war schon al« Kind ander» al« seine Altersgenossen. Volksbücher, Naturgeschichte, Ueberseyung au« fran zösischen und englischen Romane» beschäftigte seinen Geist. Schon im Alter von 10 Jahren versuchte sich der kleine Mann mit einem Trauerspiel, besten Stofs der römischen Geschichte entlehnt war. Joses wurde frühzeitig ein tüchtiger Schwimmer und Reiter; er begleitete den Later auf Jagd» au«flügea nnd betrieb den Logelsang. „Wer den Dichter will recht verstehen, «aß in Dichter- Lao de gehen I" Die« giebt nun schon Ausschluß, nach welcher Richtung hin sich da« Talent enisaltea, welche Bahn der Poet beschnei ten wird. Märchenzauber, der Geist de» alten Rittertbum». im Heiligenschein der fromme Glaube, da« war die eine Rich tung in der Seele de« jungen Poeten, dir andere gab iw vollen Gegensatz hierzu die reale Welt. Ja all« Schöpfungen Sichendorss« wiederholt sich al« Grundtoa heimliche Klage, ei« unaussprechliche« Heimweh, da« den Dichter charakterrsirt. vierzehn Jahr« alt. kam Ivsrs mit seinem Bruder Wilhelm nach Bre«lau. Letzterer pstegte mit Eifer dir Musik Joses Halle dafür kein ausübende« Talent, aber da« seine musikalisch« Gefühl reale den Dichter o>. ließ ibu sür später dir Form sür seine Poesie» finden. Im Frühjahr 1804 hatte er die Reise sür die Universität erlangt; er blieb noch «in Jahr in Bre«iau, zog dann nach Halle, um dort da« Studium der Nechl«w>ffenschasten zu treiben und sich nebenbei in di« Dichtungen Novali«' und Goethe'« zu vertiefen. l807 rcisten die Brüder Eichendorss nach Heidelberg. Dort eutfallele sich die K»o«pe der Eichendorss'schen Poesie zur vollen duftige» Biülhe. Aber nicht allein der Zauber der Natur wirkte aus Eichendorff'« Poesie bestimmend, auch der Einfluß eine« ihm befreundete» DichterkrriseS, den, Arnim, Brentano und Joseph Görre» angehörten, war cS, der aus die dichterische Kraft de« Sänger« lebendig «inwirkte. Hier war e» auch Gras Otto Heinrich von Löwen, der Eicbeudorjs zur Veröffentlichung seiner Gedichte veranlaßt». Gedichte, dir sich durch Wohllaut der Sprache, durch die ihnen innewohnende Musik und durch tiefe Empfindung auSzeichue». Noch bi» zuletzt gedachte Eichendorfs der Heidelberger Tage in Liede und Treue. Nach Reisen in Frankreich und Oesterreich widmete sich Joses von Eichendorss in seiner Heimatb der Landwirthschast. Im Lnbowitzer Thal blühte am reichsten sein Liederfrtthling: „In einem kllhlen Grunde", „Wer bat Dick. Du schöner Wald", „Verklungen ist der schöne Tag". Anmuthige Liebeslieder entstanden in Eichen- vorfs'« Brautstand. Dann hörte Eichendorss 1809 die Vor lesungen de« Philosophen Fichte in Berlin, ging 18lO nach Wien und trat 1813 in die schwarze Schaar der Llltzower ein. Kurze Zeit daraus nahm er seine Entlastung und trat al« Osficier in ein schlesische- Regiment. Später erschein! Eichenvorss im Hauptquartier Blücher'- und nach dem Frieden- schlutz tritt er >n den Elaat-dienst. In BreSlau schrieb er seine Novelle „Da- Marmorbilv". in Danzig, wohin er ver setzt wurde, entfaltete Eichendorss rine sruchlbare Thätigkeit, noch mehr aber in Berlin, wo rr sich mit r«n litrrarischen Zirkeln der Residenz bekannt machte. Sei» glühendster 8er -hrcr war Felix Mki,del-fohn.Bartholdy. besten Singwersen den Namen Eichendorss'- hinau-getragen haben, so weit deutsche Lieber tönen. 1837 erschienen zuerst Eichendorss'- Lieder, ein Buch von unvergänglicher Schönheit. In Ruhe und Muße, unbeeinflußt von kleinen täglichen Sorgen, hat sich Eichendorff hineingeträumt in eine Welt wie sie die Phaukasie nur zaubert, wie sie aber heute nicht mehr besteht. Alle seine Gestalten sind wunderliche Gesellen, die mit dem Leben nie Ernst machen, schattenhaft und ver schnvrkelt. Zn traumhaft ist de« Dichter- Wesen, wo er aber Stimmung schildert, da weiß er die tiefsten Saiten zu rühre», da zeigt er sich alS Meister erste» Range-. Um 7 Jahre älter al- Eichcndorff war rsn neuer Spröß ling eine« allen französischen AvelSaeschleLleS: Adalbert von Ehamisso, welcher l78l aus Schloß Boncourt geboren wurde. Als Kind erschien Ehamisso nachdenklich und wort karg, einsam, sinnend. Die Schreckensherrschaft in Frankreich zwang di« Familie zur Flucht; sie ließ sich in Bayern nieder. Adalbert von Ehamiffo aber diente später al« Osstcier in Berlin, wo er in unsäglich schwieriger Stelling auShielt. sich aber al« rin durch und durch starker und edler Charakter behauptete. Er flüchtete daher au« dem platten Leben seiner Umgebung und suchte di« gleichgestimmten Geister in der Gedankenwelt der Dichter und Philosophen auf. In die Zeit seiner verheirathung fällt die Schöpfung seiner .Frauenliebe und Leben", jene« Liedercyklu», dem in seiner Art nicht» Gleiche» an die Seite zu stellen ist. 1803 gab Ehamiffo den Musenalmanach heraus, 1806 finden wir ihn bei der Besatzung von Hameln und nach der schwach vollen Uebergabe Hameln» wieder in Berlin. Schon 1800 schrieb Cbamiffo, wie hoch er den Charakter de« deutschen Volke- schätze, daß er ai« Dichter so durch und durch deutsch zu denken und zu empfinden vermochte, zeigte, wie sein ganze» Geistesleben von der deutschen Eulkur durchdrungen war. In Pari-, wohin Ehamiffo ging, lernte er Uhland kennen, der ihn sehr anregle; auL mit Frau von Staöi trat er in Verkehr. Er wählte dann die Laufbahn einr» Naturforscher«. l8l3 war ein rechte- Leiben-jahr sür den Poeten, dem ver politische Zwiespalt die Seele marterte. Damals schrieb er da» Märchen von „Peter Schlemihl", jene weilberühmle tief sinnige Geschichte von dem Mnnne, der seinen Schatten ver kauft hak. Ganz gewiß hat sich Ehamiffo in diesem Schlemihl selbst gezeichnet. Durch da« Erscheinen von Schlemihl wurde Ehamiffo schnell rin berühmter Mnnn. Von 1815 bi« 1818 machte Ehamiffo rine Weltreise aus der Brigg „Rurik". Als er heim kam, war er durch und durch ein Deutscher geworden. Man überhäufte ihn mit allen Ebren, ober dir Lieb« gab dem Dichierherzrn erst vir höchste Weihe. Ziebe» wir einen vergleich zwischen Eichendorff und Ehamiffo, so finden wir tn der Lebentbahn Beider ein ent gegengesetzte« Vrrhältniß. Eicheadorff wurde in der Jugend vom Glück aus den Armen getragen und wurde im Alker verbittert; Ehamiffo sah al« Knabe der Roth de« Leben« in» düstere Auge unv erblickte im Atter den Frübling der Liebe Eicheudorff träumt. Ehamiffo siebt wahr, Eichenkorff führt Waldhorn und Mandoline rm Dichterwappen. Ehamiffo stößt i» die Trompete. Ueber Eichendorss'« Dichtungen liegt der Glanz der Abendröthe, über Ehamiffo'« Lieder rin frischer, scharfer Morgrnhauch. Beide haben gemeinsam da» hohe Verdienst, »n« durch vorzügliche Ueberfetzungen die dichterischen Schätze fremder Völker zugänglich gemacht zu habe»; sie habe» da» Verdienst, durch Sitlenreinheit, durch Tiefe de« Gemükh«. durch Lauter keit de« Charakter« gewirkt zu haben. Strahlend sieben sie vor un«: Eichendorss al« Romantiker. Ehamiffo als Dichter der Leben«wahrheit. Pres. Krieg de, Tltrl „Oderregi«k,ng«rath-, dem Herr» Pros vr. Zeibtg de» Titel „Hosralh" und Herrn Pros. Oppermann da« Rliirrkreu» 1. Elaste de« Albrrchi«orvku« verliehen habe. An haltender Betsall folgte dieser mit Befriedigung ausgeuommene > Verkündigung. Aber auch der ganzen übrigen Leitung de« Institut« wurde durch ei» beioaderi« M>niii«r>aI.R«script au-zeichnende An- erkennang »» Theil Nach Feststellung der PrüIeuMe (vertreten waren ca. »0 Lerriue durch Delegrrir) ersolglr da» Pietssteuog a- pbtr«, der Mitglieder de« Gesommtverein«. An vemielben uabme» 17 Lautidate, (Damen und Herren) Theil. Da« ö Minuten dauerud« Diktat (80—100 Wörter iu der Minute. Prei« SO. 1b und 10 ^il) gab Herr Dtokoau« vr. Hrrrmaua au« vuchhol». Dir Bei» tüadiguuq dr« Ergebnis)»« ersolgt morgrn bei der Festtafel. Dem hieraus voa Herrn Proseffor Oppermann erstattete» Iahresderichi war zu entnehmen, daß der Aesammiveret» zur Zeit 99 K-rperschasten (4 mehr all im Vorjahre) mit wett über 3000 Mitglieder» zählt. Dt« 99 Vereine sind auf 8ö Orte verthetlt. Bon 7V Vereinen wurde» ISOö Persaae» (darunter 1S6 Dameu) unter, richtet. Der Fond» der Rätzschstistung betrug Ende 1888 10 216 Alsdann ersolgt« bte Zuerkeunvog der silbernen Häpr-Denkmünzr, welch« dem „Verein SabelSberger" i» Frerberg verliehen wurde. Herr Pros. vr. Lehma»» berichtete über beu Gabcl«- berqer - DenkmalSkoad«. Da der Zweck desselben al« erreicht auzusehe» ist, beschloß dir Versammlung, wettere Lommlunge» sür deasetbeu ctnzustelleu uud de« noch vorhandeaen Restbestond an da« Denkmaleomii« ta Müuchen abjusühcea. Nach ersolgter Richtig, svrechang der Rechnungen und Entlastung de« Verwalter« der Tasten wurde über die vom Gelammtveretu tm Lause de» Jahre« au«, geschriebenen PretSeoucurrenzeu Bericht erstattet und die beireffeaden Sieger öffentlich verkündet. Al« solche ginge» hervor die Herren Ktrchdrrger-Mttwetda, Kart Kittel-Kötzscheobroda. Max Pfützuer-Dre«dea, Rudolf Nicolai-Oscha- »ad Frl. tzeleue Schmtdt-Dre-dea. um Ott für die ft» aächstr» Jahre, am dritte» Pfiugftfetertage. stattsindende GeaeralversamMlung wurde Zschopau au-ersehn Nach Schluß der Versammlung, Abend« 8 Uhr, saudru sich die Theilnrhmer zu gesellligrr Unterhaltung tu Brau»'« Hotel zu- sammeu. Den etgeatltchrn Mtttelpuuct der gudelseler bildete ,t» Fest- Actu« de« köatgktche» steuagraphtschra Institut«, welcher heute vormittag vo» 11 Uhr ab in der Aula de« küatg- Itcheu Polytechnikum- unter zahlreicher Betheiltgunq von Nah und Fern abgetaner, wurde. Eia« hochanlehuliche Versammlung halte sich tu der Aula der gesaunten Hochschule eingesuuden. Uater den Erichteuenen befaudrn sich Se. Ercelleaz der Minister de« Jauern und de« lünigl. Hause« von Noftttz-Wallwitz, die Geh. Räthe vo» Lharprutirr, Htpe uud vr. Zeuaer, Oberregleruugs- roth ». Weisseubach, der küulgl. preußische Gesandte Gros DSuhoss, sowie Vertreter de« Rathe« und cer Stadtoerordueten, au der Spitze die Herreu Bürgermeister Böaisch und Ltadtver- ordaeteu-Vorfteher Geh Hosralh Ackermauu. sowie viele Ab- ordnunge» auswärtiger Stenographeu-Verrme. Der Feft-Aciu« begann mit der Weber'scheu Jubel-Ouverture, au«gelühtt von der Lapelle de« Reustädler Hofthealer«, unter Leitung de« Eapellmetfter« Drache. Hieraus hielt der künigl. Lommiffar de« stenographischen Institut«, Herr Geh- Rath Häpe, eine be- grüßende Ausprache, ta welcher er «ta übersichtliches Bild über die giänzende Enitaltuug der Anstalt uud drr voa ihr gepflegten Kunst, über deren Wichtigkeit and Bedeutuug sür die verschiedenste» Berufs- cweiae unsere« Lultarlebea« entrollte uud die uabrstreitbareu Ver- d-enste der königlichen StaatSregieruug. daß sie den hohen Werth der Schaellschrtft zuerst erkaunt uud derselben zu ihrer glänzenden Entsaftung die Wege geebnet Hot, mit Dank und Aneckeunung hervor- hob. Redner schloß mit einem von der Versammlung stehend au«- grdrachten begeistert«» Hoch ous S«. Majestät den König uud das königlich« Han«. Herr vürgermeistrr vöutsch entbot sodau» dem Institute, dem Letter und dra Mitglieder» deffelbeu einen Graß teilen» der Stadt Dresden, indem er betout«, daß Dresden stolz daraus sei, «tue Ein- r-chlung, wie da« königliche stenographische Institut, dessen glänzende Entfaltung über dir Grenzen unsere« engeren Vaterlandes hinaus Aneikennung gesunden, tu seinen Mauern beherbergen zu dürfen uud breadtte sietu« Ansprach« mit dem Wunsch«, daß da« Institut »ach wie vor wachsen, gedeihen and blühen möge. Hiera» schloß sich dir mrhrstüudtg« Festrede de« Hern, Proseffor Oppermann, welcher über dt« Stenographie tm Allgemeinen, über die Nolhwendigkeit ihrer Pflege a!« Staatranftalt, über Systeme u. s. w. sich verbreitete und insbesondere den großen volk«- wirtdschaftlich n Segen der Schnellschrist beleuchtete. Redner rechnete u. A vor, daß jährlich tn Deatschiand allein 990 Millionen Briese und Poftkorteu besördert würde». Nehme man au, daß jeder Brief oder jede Postkurte etwa b Miaute» Zeit zu ihrer Herstellung er forderte», so werde allet» et» Zeitgewinn von 27,000.000 Stunden etntrete», wenn all« diese Briese uud Karte» mittelst Kurztchrlst, die nur dt« Hälfte Zeit gegen die aewöhuliche Schrift beanspruche, her gestellt würden. Da aus den Raum eiaer einzige» Postkarte vier Sttte» gewöhnltche Schrift mit der Kurzschrift übertragen werden könnten und die Post die Postkarten umsonst fiesere, so erspare mau au Porto 12 400 ^l uud «a Papier 2 400000 ^l Lrb- haste« Betsall lohnte den Vattrag. E« folgt« sodau» eia« lauge Nrthr vou Ansprache» der ver- schtedeuen Körperschaft-Vertreter, welche zur Beglückwünschung des Jubel-Institut« erschiene» waren. Herr OberappellatiouSgertchiSrath a. D. Lamm von hier über reichte tm Namen der veretntgten Dre-dner stenographischen Vereine eine Stiftung mit einen, Stanimvermögen von 730 », die den Name» „Heiurtch Krieg-Stiftung' tragen soll und deren Zinsen zu. Ausbesserung dar Preis» de« Jastltute« dienen werden. Eine Dome, Fräul. Helene Schmidt Von hier, übrrdrachte die Glückwünsche drr Meißner «ad Drelduer stenographischen Dainea-Bereiae. Herr Schuldirektor «wer. Wagner voa hier überreichte im Aufträge vo» 34 Stenogravheuveretnen dt« Summe von VOO ^i al« Beitrag zur „Rätz'scheu Stiftung" de« Institut«. Weitere Begrüßungen und Beglückwünschungen übermittelten die erschienenen Vertreter des stenogrovdischen Gauverbaude« von Rockifitz. Zschopau. Mittweida. Gering-wolde. Hartha, de« Verein» Ojchatz, de» GabetSbergrr Slrnvgraphrubunde« in Berlin, srruer der Einzel-Vereine von Brouuichweig. Hannover, BreSlau, Tteraberg t. Mähren, Berlin, Eharlouendurg, Potsdam u. s. w Herr Oberrrgieruagsroth Krieg dankte tm Namen de« stcno- graphischen Instant« sür die überbrachten Gaben und Glückwünsche: er schloß mit einem begeistert ousgenommeoea Hoch aus Se. Majestät den König. Di« Feier schloß Nachmittag« gege» 2 Uhr mft dem Marsch ous den „Rumen vo» Alben" von Beethoven. Nachmittag« 3 Uhr saus ein Festmahl aus dem königl. Belvedere der Brühi'ichen Terrass: statt, dem flch ein Ball aulchloß. Morgen unternehmen die Fest- theilnehmer einen Au-flug nach der Sächsischen Schweiz. Fünfzigjährige Jubelfeier des königlichen stenographischen Instituts zu Dresden. s Dre«de», 5. Oktober. Do« freudige »ad seltene Ereiguiß der süuszigt«hrt«r» Judelfeier de« königlichen ftea, graphischen Institut« zu Dretdeu gab de» Delegtrteu »»» Mitglieder» der sächsisch«» Struographen-Bereiae die hochwillkommen! Veranlassung, ihren alljährlich wiederkehrend», VeretuStag tu Dresden abzuhalte» und mit dem Jubelfeste in Verbindung zu bringe», sowie durch zahlreich« Leiheiligung der Jünger drr Gabellberger'scheu Kunst zu einem möglichst glanzenden verlaufe de« Ehreutagr« bei- zutragea. Nachdem gester» Nachmittag in Broun'» Hotel unter Vorsitz de» Herr» RegteruugSrath Krieg von hier «tue Vorbesprechung der Delrgirte, ftattoefuudrn hatte, «urdr Abend« 8 Uhr edeudaseldst die 28. Geueraluersammlnug de» Gesammtveretu« der »obel«der>rr'sche» Steuographenverela« tm KSutg- reich Sachse» adgehaftra. Der Vorsitzende de« Griamwtverriu«. Herr Regteru»g«rath Krieg (Vorstand de« köutgt. steaographilcheu Institut«), begrüßte zunächst den doidverdienteu Ehreupräsideaten de« Gesammtveretu«, Her n Geh. Roth Häpe, Mit warmen Worte» und erthrille demselben da« erste Wort zur Eröffnung der Versammlung. Herr Geh. Rath Häpe dunkle and hieß die Gäste Namen« de« Geiammtvernne herzlich willkommen. Sodau» reäffnete der Redner der Vertamm- lang, daß «e. Mastst«» »er Kant, au« Aulaß de« Jubelfeste« de» töuigltch«» struagruphtscha» Justtttttr« uud tu Auerkeunung »er ganz besondere» Verdienste der bei reffen den Herren um di« Steno- «raphta d«» Gorstaud d«S Iudeliosiit^S Herr, Regier»,-«roth Mitteilungen ja«» »rr Rat-»»lt«arsitz»ng vum S8. September 188S.*> Vorsitzender: Herr Oberbürgermeister vr. Georgi. 1) Die Herren Stadtverordnete» haben ! Beruhigung gefaßt ». bei de» «fttbetluugra de« Rath«» über da» künftig zu dr- folge»»« Priucip btt Nrulegungen, Ergänzungen uud Um änderungen de« Stadtrohrurhes der W-sserlettuag ta Bezug aus Beiordnung vo» 100 mw starken Zwetgrohreu aeben die Hauptrohre größerer Stärken, ahgelehnt d. deu verkaus zwrter Bauplätze ans Areal de« ehemalige» Kohleubahnhoft«. Zustimmung ertheilt o. zur Herstellung etur« Brodemabznge« ta der Küche des Krankenhauses, ck. zur «ultühruug derschtedruer Etnrtchtuag«, ta der Kranken. Haul-Frltale in Leipzig-Reudnitz, sowie «. gege» vermehr«»- der hiesigen Kirchspiele Bedenke» nicht erhoben. <« ist da« Ersorderfichr anszusührni. 2) von der Verordnung de« evangelischen LaadeSconfistortums. tnhaft» welcher sich dasselbe mit der vesetzuug der Stelle de« Hilf«, geistlichen „ der Kired« zu St. Jacob durch den Nach einverstanden erklär», nimmt min Senntuiß. 3) Für dre Sladtcasst wrd die Beschaffung eine« Geldschraukes sür >000 ^ beschlossen, sowie die Ueberwetsnug voa zwei kleinere» «eldtchräuke» daselbst ou die Marstall-Erveditiou genehmig». *) Etagegaugra bet der Redaktion om 2. Oktober.
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