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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.10.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-10-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188910072
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18891007
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18891007
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1889
-
Monat
1889-10
- Tag 1889-10-07
-
Monat
1889-10
-
Jahr
1889
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.10.1889
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6320 mehr als 1000 Schülern gezogen. Sela näherer Umgang mit Raff und Liszt förderte ihn tn feiner Kunst wesentlich, so daß au» dieser Zeit zahlreiche und klangvolle Tomposiiionen für Orchester he«vo>gingen. Der Gesangverein „Sängerkrauz", dem Salze 20 Jahre lang als Liedermrister ongehörle. verdankt chm eine Neide schöner Männerchöre. Am 3. November 1870 wurde Salze Stadtorganift and vertrat ieitdem seine» verstorbenen Meister Töpfer in durchaus würdiger Weise. Seil 1874 war er auch Lehrer für Theorie, Eompositto». Instrumentation und Orgetsviel an der großherzogl. Orchesterschule und bewahrte sich auch hier alt ganz besonderes Lehrtaleut. Das „Freie deutsche Hochstisl" zu Frank- furt a. M ernannte Sülze zum Ehrenmitglied und Meister. Bern- hard Sülze war übrigens auch rin guter Familienvater, ei» treuer und warmer Freund, sowie ein gksinnuiigSlüchttger Mensch und Bürger. stln 0. TaS Regensburger Stadtthcater hat seine Aintersaison unter des bekannten Compomsten Herr» Musikdirektor Wilhelm Freudenberg'S Leitung eröffnet. Mit der Ausführung des .Freischütz" hat, so schreibt das „Rcgensb. Tagblatt", die dies- jährige Opernsaison unter einem guten Stern begonnen; ei» gedrängt volles Hins in einer erwartungsvollen Stimmung. Man war offen bar gekommen, um sich zu überzeugen, ob der Herrn Direktor Freuden berg voranqegangcnc Ruf als ausgezeichneter Capellineistcr auch gerechtfertigt sei. Nun, wir denken, ma» konnte ruhig die Uebcrzeugung mit nach Hause nehmen, daß in Herrn Freudeuberg eine vorzügliche Krast a» der Spitze nicht deS Orchesters allein, sondern unseres Theaters überhaupt steht. Es war ei» gelungener Abend, die erste Opernonssührung. Ei» frischer Zug ging durch die ganze Vorstellung, und es war nicht zu verkennen, dast das belebende Element vom Dirigentenpult» ausging. Technisches. Die elektrische velenchtuiig Londons * Vor etwa vier Jahren faßte Sir Coults Lindsay den Ent schluß, dir ihm gehörige Grosvenor Gallery in Bondstreet mit elck- irischem Lichte zu beliiichken und stellte in den Kellerräuinrn die nöthigrn DynamoS aus. Ein Nachbar erbot sich, die Hüllte der Kosten zu tragen, wenn Sir Eoults ihni einen Theil der Beleuch t»ug ablreten wolle. Mit der Zeit steigerte sich die Nachfrage; eine Ausdehnung der Anlagen wurde nötbig, die Lords Crawsord und Wantage schlosse» sich an, eine Privat-Actiengesellschafl wurde ge gründet, und die Grosvenor Galleiy Company liefert zur Stunde von ihrer Station in Bondstreet aus Leuchikrast für 33 000, zumeist in der Nachbarschaft b sindliche Lampen, Sie ist die Mutter der London Electric Supply Corporation, welche mit einem Capital von etwa 60 Millionen Mark die Anlagen in Deptsord gebaut hat. Natürlich sind sie noch nicht fertig. Die Bauten wurde», so tz» richtet ei» Lorrespondent der „Frki. Ztg.", erst im April 1888 in Angriff genommen, und in kaum anderthalb Jahren läßt sich ein so titanisches Unternehmen nicht vollenden. WaS schon Vorhand », ist jedoch be deutend genug und läßt auf die Großartigkeit des noch Fehlenden Schlüsse ziehen. Es ist ein S Besuches und der Beschreibung schon werth. Bo» bei» Hofraum hclkoiumeud, tritt man i» die durch rosige, etwa 90 Fuß hohe eiserne Säule» in zwei gleiche Theile ab getrennte» Maschinen räume. Hoch über unseren Kopsen, etwa «0 Fuß von den» Fußboden eiitserni und von den eiserne» Quer ballen der Colounade gctragen, beweg» sich langsam eine eierne Brücke, von der riesige Kette» herabhänge»; es ist ein beweg lichcr Kräh», der wie der Rüssel eines Elcphante» Eiseullötz von 25 t Gewicht mtt Leichtigkeit anshebt und an ihre Stelle nirderläßt. Jeder dieser Maschinenräunic ist 195 Fuß lang, s>6 breit und etwa !»0 Fuji hoch. Der entfernter l egende enthält zwei „kleine" Tynamos; einer ist fertig, der andrre etwa zur Hälfte vollendet. Ich n n ie sie klein, weil sie im Vergleich mit den in, näheren Moschi»eiira»m im Bau begriffenen noch wahre Zwerge sind. Doch sind es that ächlrch die größte» Dynamos, welche je erbaut worden sind. Die Armatur dieser Maschine hat eine» Diainetcr von 44 Fuß. Diese Armatur besteht auS vier riesigen, ans Gußeiic,, he gestellten Böge.,, in welchen die d m Auge nicht sichtbare» Magnete eingelassen sind. Eine,, Hause» dieser zu Magnete» bestimmten Eisen klötze sah ich nächster aus de» Weifte», wo sic eben aus einem Schiss geladen waren. Die Dy amo', welche von Ferranti, dem fügend lichen Elektrotechniker der Ebctric Supply Coiporation, rntwor cn worden sind, z>ich»en sich durch ihre Einfachheit vor allen äbnl chen Malchin?» aus. Ist d,r Dynamo in Thäligkcit, so sind die zwei Paare Bögen oben gesch offen. Bei ineineni Besuch war die Aniiaim iheilweise offen, d h. je zwei Bögen waren veim tlelst einer äußerst einfachen Vorrichtung seitwärts vcischoben worden. Dieser Umstand ermöglicht es, falls im Schalte ein Schaden eintiitt, die Reparatur sosoit vorzunehmc». Dieser Säasi — der rill» Diamclcr von 14 Fuß hat — wird durch 40 massive Eisendrähte von der Dainpsinaschiiie in Bewegung gesetzt. Um eine» Ueleiblick über die Dynamos zu gew nne», bestiegen wir die Dainpsmasch neu ans einer eiserne» Doppeltester. Ti se Danip inaschinen — es waren zwei vorhanden, je eine für den ihr zngeivicsenen Dynamo — Hab» ie 3003 Pserdc kräste. Bo» der Höhe dieser Maschine fick?» sich die einzelne» Be standtheile deS Dynamo und die große Zugang?ichkeit zu jeden, ein- zelnen Theil au s Deutlichste erkennen. Die Oclnnq des Dynamo besorge» zw i Oelpnmp?», welche, von einen, exenirischen Rin i außer halb der Kurbel ,n Bewegung gesetzt, das Oel durch die Maschine treibe», so daß eS wieder in den die Pumpen fil ternde» B Halle zuiückläufl. Gegen die Ilrbtlhitziiiig des hoble» Schaftes ist Vor sorge g tröffe» dnrch das Anbringeu von Wasserbehälter», ohne daß jedoch das Wasser die Kurbel berührt. Jeder Dynamo erzeugt Leuchikrast für 25000 Lampen. Von linseicm erhöht,» Standvnnct ans ließen sich die gesammtea Maschineiiräume üb rsehe». Man erblickte b k riesige Ei> »hob,l Maschine, w,l,k>e Eisenllötze in Stücke zerschneidet, als wären fl- aus Butler. Die Vollendung der Anlagen wird nämlich besonders dadurch er schwer», daß die Inge» eure gcnöthigt sind, an Oit und Stelle jeden Bestandtl.eil des Dynamo herzustellr» »das Gießen der Armalur natürlich ausgenommen), da sonst »irg nds die nSthige,, Vorrichtungen vorhanden sind. Der zweite Maschmcuraili» ist beinah? noch leer hier sollen die zwei groß » Dynamos mit den ihnen zugehörige» Dampsniaschiiien von je 10001 Pierdekiästen untergebracht werde» Jeder Dynamo erzeugt eine» Strom sür 100000 L cht r. die cveut. aus das Doppelte gebrach! werden könne», so daß »ach Vollendung der Anlagkii eine Lenck »krast von 450 000 Lichte,» mö stich ist. Urbrr de,» Maschin nia»,» befindet sich ein beweglicher Kralm. der 50 t heben kan». Für den Ingenieur, der evcnt» ll kiese riesigen Maschinen zu leite» hat, ist ebenfalls eine b wcgliche, brückenähnlil.e Vorrichtung aus der Höhe drr Coloiinad.' errichtet, von wo ans da» ganze Gelände übersehbar ist. Von diese» Maschinen räumen, durch crne massive Zicgrlstksiiiiianer ge rennt, befindet sich drr Dampskeffelraum 195' lang, 70' breit und etwa IOO' hoch. Die Dampfkessel, genauer -Röhren werte» durch 48 O-fin bedient; und es ist dir Absicht der Unternehmer, über diesen »och weitere zu er richien, welche für Maschinen vo» 13 000 Pscidekräslk» Dampf produciren soll DaS obere Stockwerk wird von eiscrurn, 30' hohen Säulen von gewaliigcr Stärke getragen, lieber der oberen Ofen reihe ist ein weiterer Boden, von welchem die Sicinkoble in die Oesen geleitet wird, oie Le tniig sür die unteren Oese» gehl durch die Mitte des Bodeis der oberen Oesen. Alle Vorrichtungen sind getroffen, um die Arbeit möglichst zn erleichtern und zn verein fachen. Aus de», die Fcu röse» enthaltenden Gebäude t.itt man in den nach dein Werst führenden Holiaum; ein Schienenweg führt von der LandiiiigSstätie gurr durch daS G.bände »ach dem Hosranm ans der and re» Seite. Ueber die elckt, sichen Anlagen, d b. die Verbindung des Dcpt sordcr Etabtiffeni'nts mit der Stadt London gab mir der Elektro lechntker drr Gesellschaft, Herr Wr son. in Abwesenheit des Herr» Ferranti. ans die zuvorkommendste We se Auskunst. S ine Ansicht tst in Kürze Folgentcs D e Gesellschaft, >v Icher der giöß re Tüeil Londons zur Beleuchtung überw es?» wurde, muß'c de» Wechtel ström auwkndcii, aus dem rinsachc» Grunde, weil sie »ist Hoch druck ordeiikn und das ganze ihr zugewieleiir Areal von einer Lrntralstellc (Deptsord) ans mit Elekir, ität versrycn will Dieses System macht den Gleichstrom unmöglich. Zu Bcleuchtungszw cken sind beide Systeme gleich gut; der Gleichstrom hat dem Wechsel ström gegenüber sogar de» Boitheil. daß man d?» Bestrichen Gleichstrom avßer zu Beleuchtung'zwecken »och sür Motoren ge brauchen kann; das ist mit dem Wechselstrom vorerst nur in de grenzten, Maße möglich. Mil der Zeit läßt sich wohl auch hier eine Besserung erzielen. Aber sür Beleuchlumdszwccke halte die Gesellschaft, sobald einmal der Hochdruck beschlossen war, keine andere Wahl, als den Wechselstrom zu adoptireu. Er vereinfacht dle Anlagen Bon dem Levtraldepot in Deptsord aus gehe» die elektrischen Kabel nach den verschiedenen Districien; jeder Distrikt erhält einen Troossormator von je 100 Pserdekräftea; dieser Dtftrtcts-Transsormotor ist mit der Ecntralstelle durch ein doppeltes Kobel »nd jeder Districts-Tronsformator ist mit ieioem Nachbarn ebenso verbunden, so daß IM Fall eines Mißgeschicks in der Haupt lektung oder ln drr Nedenleitong ein Dnplicatk.ibel zu ollen Zeiten «d unter allen Umständen die Lieferung von Llektricität, sei es aus ber nächsten Station, sei et aus dem Hauptdepot in Deptsord, sichert. Diese Transformatoren (sie werden auch Distributoren oder LouvertorS genannt) machen den Gebrauch von Accumuta toren unnöthig und ermögliche» eS, größere Distrikte vo» einem Central-Distributor auS zu bedienen. Sie habe» folgenden Zweck. Der elektrische Strom verläßt Depisord mit erner Spannung von 10000 Bolis (Units) und im DisirieSdsstributor wird diese Span, »ung aus 2400 vermindert. Von diesem Distributor aus wird der niedriggespannte Stroni unter den Straßen durch »ach den Häusern der Kunde» geleitet. Hier steht dann im Häuft wieder ein kleinerer Transformator oder Conv'rtor. der die Spannung von 2460 Volts aus 100 vermindert. Die Tianssormatoren iür den Hausgebrauch sind vo» verschiedener Giöße und von verschiedene» Pserdekiäslen. Ern Transformator vo» 20 Pserdekräslen grebt Leuchikrast sür 400 Lampe» von je 10 Kerzenstärkc. Einer von 2'/, Pserdekräslen liefert für 50 Lampe» Leuchikrast von je 10 Kerzen. Doch läßt sich, wenn nötbig. die doppelte Quantität erzielen DaS Wechselstrom- System bietet noch den Bortheil, daß in der Transmission »in nur geringer Procentsatz Leuchtkraft verloren geht; er beträgt blos 2 Procent. Die einzelnen Kabrlstücke sind je 20 Fuß lang und die Kabel lausen von dem Districi-Transsormator ln einem Radius von je einer Viertelmeile (englisch) aus. Die von Ferranti ersun- denen Kabel (iiinin?) entbalten unter derselben Hülle den Leiter iür den ausgehenden und de» sür den znrückkrhrenden elektrischen Strom. Das Kabel ist etwa 2'/« Zoll dick und innen hohl; eS enthält zwei kupferne Röhren, die durch eine isolireiide ubstanz (Ferrantrs Geheimniß) getrennt sind Die äußere Hülle ist Eisen. Tieres Kabel wird ohne weitere Bed-cknng etwa 18 Zoll tres unter der Straße gelegt; doch hängt die Diese von der Be- Ickassenheit der Oberfläche ab; bei Lvncret ist sie am geringsten Herr Wilson wies mir Stücke deS Kabels vor, und zeigte mir die v.rschiedenen Transsorniatoren; die kleineren (2'/,—5 Pserdekräst-) werden am besten an der Wand befestigt; sür die größer» 10—20 Pserdekräsie sollte ein besonderes Gemach von dem Hausbesitzer her gestellt werden. Neben dem Tr.:»sft'r>»ator befindet sich eine Vor richtung, welche i,n Falle einer du'.-n zu große Spannung verur sachten llcberhitzuvg die »löglichc O esabr alurendet (8!>totze ku-es). Der Appaiat (switch), mit den, die Beleuchtung in. Gang gesetzt wird, befindet sich »nt r G'as. Das ist die einzige Stelle, wo eine Berührung mit dem elektrischen Strom möglich ist. Ucbirall sonn ist das Kabel so angebracht, daß durchaus keine Gefahr statt finden kann. Bekanntlich sollte die Eröffnung der elektrischen Anlage» am 1. October staltfindc». Die Ge'cllschasi hat bereits 8 Districtstationen errichlet und Kabel in einer Länge vc» 80—100 Merle» gelegt Aber da einige wichtige Bestandiherle nicht euigetcoffen sind, hat sich die Eröffnung verzöiert. Außer der GeftNswast, deren Anlagen ich geschildeit Yale, gredt es noch liiiiidksleiiS zehn andere, denen Dhkile Londons zur Bclenchlung »beiwiesen sind. den! beorderte der Oberst »och mehr »oa seiner Mannschaft, »m Lieutenant Taupadel und den Lornet Bock lestzunehme». Aber die Kunde, daß bei dem Streiihandel auch ein Student beiheiligt sei. hatte »inen Hausen Studenten vor das Haus ge- führt, welch« von der vor der Thür stehende» Woche verlangten, die beiden skstgcholltnen Osficiere und den livlandrschen Studenten, Baion vo» Maydel, frei und ungehindert passire» zu lassen. Dies konnten und wollten die Soldaten ohne Ordre nicht gestalten und nuiimehr entstand rin fürchterlicher Straßen! »mutt. Der Rus „Bursen heraus!" führte den, Studenten Verstärkung zu. Die Wiche sah sich, uni den. An dränge zu widerstehen, geiiöthigt, einige Sck-üffc gegen die Angreiser abzuicuern, ohne jedoch Jemand zu verletzen. Hierdurch war das Signal zum allgemeinen Anguss gegen das Haus gegtben. Ern Student „er- iruntete einen Soldaten durch eine» Pistolenschuß und mit Degen und Steinen aitakirt, wurden die Wachen samuit der »ach,lickenden Verstärkung von dem immer mehr anwachienden Volkshausen über de» Markt in das Schloß zurückgetriebe». Hier zog inan die Brücke aus und sch'vß die Tbore. Der Aufstand muß gesälnlich gewesen sun, denn der Rath Keß die Stuimg'ocke zl he», die Thvre sperre» und durch Trommelschlag die Bürgerschaft unter Gewehr rusen. In dieser Verfassung blieb die Stadt drei Tage und drri Nächte, woraus „sich Niemand mehr etwas zu unternehmen niitrrstund und die Sache obgethan war". Vo» einer Uniersuchung und Bestrafung der Schuldigen, besonders der Urheber des Tumults, war keine Rede. Die Gäste deS HauptmaiinS Welsch waren aus dem angeg, iffene» Hause entkommen, nachdem vorher der verwundete Schloßlirulenaiit von Lochau und der Fähndrich von Bennigsc» eine Herausforderung an den Baron Maydel gerichtet hotten. ES ist bemeifturwerlb, daß sür den Zweikampf keine Zeit sestgestelll wurde, sondern drr Baro» sich nur aus Ehrenwort verpflichtete, de verlangte Genugthiiung vo seiner Abreise nach der Heimath zu geben. Bevor dies geschah. * Die elektrische Beleuchtung des Berliner Oper» Hauses hat in iiuiiiiiebr zwcijührigei», »iiiiiiterbrochenem Betriebe ihre Probe trefflich bestände». Theaterbesucher, Schauspieler und Hausveeional habe» nicht mehr unier der brückenden Hitze der Gas b.Icnchtuiig zu leide» uud erfreue» sich des Gefühls einer bei Weile», größer.» Sicherheit vor Feuersgesahr als ehedem. Und auch die Vüh»ktia»ord»ung der Vorstellungen, aus deren künstlerische V ivoll- koittiiinnng in »euerer Ze t Mit Recht großer Werth gclrgi wird, hat durch die Heranziehung der Elektrotochnrk in ihren WIrkurgcn bedeutend gewönne». Wie jedes gelungene, fertige W rk, erscheint das Erreichte dem U»ei»gen?c h'en einfach und selbstverständlich, und er kann sich »ur schwer rine Vorstellung machen van tem Umfange der Anlage, von den Grlbopser» und technischen Schwierigkeiten, die sie gekostet. Hinüber belehrt dos Ocioberhes, ter „Zett- chris! sür Bauwesen" seine Leser in einem be- iiierkcnSwe.then Aussätze, dem wir folgende, die Ausmerki«» keit auch wcücrcc Ki este verdienende E nzelhcite» enlnehnien Tie L rsorgung des Opernhauses mit elektrischem Strome liegt den „Berliner Elekt-iciläisiverke»" ob und wird durch acht kaliel vcriiiiitclt, wrlcbe zur Erzielung einer außerordentliche» Betliebs sicherh'it sowohl unabhängig als auch i» Verb ndung mit dem ganzen Leitungsnetze der Station benutzt werden könne». Tie Znhl der vorhandene» 10-, I6>, 32- und 50-keizigen G ühlampen bcläujt sich au! etwa 3400 und enlspeicht einer Zahl vo» ungefähr 5K00 Nor inallaiiipeii zu 16 Normalkerzen. Vo» düsen sind gegen 600 c»' schl, ßlich sür die Zwecke der lährliche» „Subfcriplionsbällr' bestimmt, während die verbleibende» 5000 Normollampeii sür die reg lmäßigc Benutzung sich aus Bühne, Zuichaueiraum und deren Nebcnräume rertheile». Diese bedeutende Lanipeuzahl gliedert sich, ihren ver schiedenen Verwendungszwecken entiprechend, in drei große Gruvpen. Zu der crstcn, umsaiigreichsten Grupp?, der sog. „Regulalorbeleuch tiing', gehöre» diejenigen 2150 Lninp.» der Biil-ne und des Zu schaneeraiinies, welche zur Erzielung besonder,r Wirkungen häufig eine Aenderuiig ihrer Lichtstärke bedürfen. Dre zweite Gruppe, die Abend!»lenchlmig", bilden die Lampen der vor und während der Vorstellung dein Publicum zugänglichen Räume, »»d zur dritten, der „Ta irebelri'chiiing" g'hören die während des Tages und vor Beginn der Voisti lliiiigr» z» dienstlichen Vorrichtungen >rsordeilichen Lamp n. Tie Belcuchiuttg der Vühne ist nach dem „Diei-Lampenfystniie" ei»gerich»et, d. h j der Bühner beleuchtung-körper besitzt zur Erzielung vorgeschri b »er Lichiwirkmige» drei G uppen snrbigcr weiß, ron> und grün —, von einander uiiabhäiigiger Lriirp?». Mittelst eines überaus sinnioichen StrllwerkeS, des sog. „Bühnenregulaiore", lassen sich d e verschiedene» Tages- und Nachtiiiniinunge», Morgen- i„id Abeurdnimiieruiig, Alpenglühen u. s w. dadurch heivorbringen, daß man die erforderliche» Lai»p>ns?>rbc» der betreffende» BeleiXhinngs körpcr abwechjeltid i» verschiedenen Lichtstäiken crglnbe» oder auch zwei Farben gleichzcit g ziisammcnwiiken läßt. Auch eine Bl tz vo richlniig ist mit dem R gulator v rbunden. Sic wirkt in der W i'e, daß die ireißen Lanip?» durch Ansschnlte» ciiieS sie vcr- diiiikrludcii TheilcS drs im Nrgulatoc befind! ehe» sogen. „Negulir widerst,indes" P ötzl ch eihcllt werde». Wetterleuchlcii oder greller Blitz lasse» sich durch längere oder kürzere St,duischlüssc erzeugen. Neben der Erzielung d eser Bühnenwirkungen ist d e Elekirrcilät ober auch noch all rhano Nebenzwecken beim Bühn, »betriebe dienstbar gemacht. So gicbt sic das Milt.I. dre sür das Auiziihrn und Senke» des Vorhanges, dre J»b triebsetzung drr B-lienkui gen u. s. w. bisher übliche» lüiicnöe» Zeichen (Glock-nh welche >»>l aliclhund Unziurag lichteste» verknüpst roaren durch sichtbare Merkmale (alwe l jelndeS Erglül cn rothcr und weißer L>i»pe») zu ersetzen. I» den Anklcide zimmern wirb firner der elekirrschc Stroni auch zur Erhitzung der Haarbreiiiieiseii verwandt, wobei d c bcnutzle» Gcrathc zugleich die Sicherheit gewähren, ei» Brcnneije» nie derart zu erhitzen, daß mit seine», Gebrauche eui Versenge» der Haare möglich wä e. Die Gejoiiiiiiianlagc dal j90 495.4! gekostet. Ansgesuhrt wurden 89 860 Noriiialkerzeii; die Kosten sür crne Normalkerze betragen mithin durchschnitilich 2,12 9700 Normalkerzen ei joidec» dabei allein die Slibscriptionsbälle; die dafür aui>>ewau t n Kost » be tragen 8362 eine v.>hält»ißi»ößig geringsügige Sniiiine. da zn den BaUkroiien » s. w. dre ivügicnd des Volles zur V-rsügu»g slehendrn Lei ringen der Biih»k»iv!sstenbel>uchlu»g b?niitzi wc de» kö i»en. Schließlich wird »och »liigetheilt, daß die gesammte Aus. suhiiliig der elekieischen Lclencktuiigsanlage durch dre Allgenieine ElckiricilätSgeiclljchasl in Berlin und durch die mit derselbe» ver einigten Berliner Elektricität.weite, die Anfertigung der neue» Lampcnliäg.r und die Itniäudeiung der vorhandenen B>lruchtuugs. köiper Lurch die Irma Schösser und Walcker in Berlin ersolgt ist. Li» Duell bei Lindenlhal. Eullurhistorische Skizze von Ott» Moser. Als am 29 Juni 1650 die Schweden, »ach achtjähriger Be setziing, wohlmonlirt und wvhlgei äh«, mit 122 000 Svcciestholei» Conlributirn in der Tasche d e Festung Pleibeiiburg zu», Abzüge »ach drr Heimath verlassen hatten, wurde das Commando über das Sch'oß de». Obersten, Krregsrotl, und Oberingen cur sür dir Leipziger Bescstst.iingsweike, BasilinS Tittel anvertraut. Dieser alte Ossic er war nicht nur ein wol.lb<wahrter Lricgsman», sondern auch v«-i dem lustigen, wilden Soldatcngcisle eifiillt, wie ihn die Mehrzahl der Soldaten deS Drerßigjäh ige» Krieges mit in das Friedens lrbci, herüber gebrach! hotie. Dajür spricht ri» merkwürdiges Er- eign ß, welches sich am 28. Juli 1675 ii» Gaslhoujc „Zur Soiz ineste" — Ecke der Rcichsstraße «nd drS Golthadugäßchens — zutru, Dort hatte an g-nannle,n Tage Haup.man» Welsch einen vor. nehmen — nicht genannten — Herrn nebst dem Lieutenant von Taupadel und dem Eornei von Bock, von der knrprinzlich sächsische» Leibsahne. zu einer Gasterei ringcladen, bei drr sich Nachmittags 3 Uhr auch der Schloßhoupimaan Oberst Tittel nebst zweien seiner Osficiere, dem Lieutenant von Lochau und dem Fähndrich von Bennigsen, sowie dem Studenten Baron Jakob von Maydel aus Livland, einzigem Sohne des Kammer» Herrn von Maydel ans Aoitzartz und Birien, einsandrn. Herbei mag wohl tüchtig pocnlirt worden sein, denn nach verlch'tdenem Worin» ch el gerieth der Oberst mit dem Gastgeber ,» Streit «nd ma» griff znnl Degen. Bei dem hieraus folgenden Handgemenge wurde Lieutenant von Lochau am Kopse and am Arme schwer ver. wundrk. Empört schickte der Oberst nach der Plrißenburg, »m »ine Patrouille seiner Soldaten herbeizndolen und den Hauplmann in Arrest zu nehnien. Als dieser jedoch die „Blauröcke" antommen sah, zog er abermals blank, schlug sich durch und enlkam. Hieraus fi idct man de» Lieutenant von Lochau wieder in einen Wunen Handel verwickelt Am 26 Inn, 1676 sing er in der Rrickisstcaße ein großes Lärme?, a» und wollte de» Gasihos „Zur Güldene» Reste" mit Gewalt auireniicn, wovon ihn aber ei» dort logirendcr lästerlicher Rittmeister durch cincn Pislolensch rß ins Bein ablstelt, daran er einige Wochen bettlägerig war. Auch hier findet sich keine Spur, daß der Raufbold vor e>» Kr?c>sgericht gestellt oder sonst bestraft worden sei. Zu Ansang des Jahres 1677 sollte der Baron Maydel in die Heimath zurüekk hren uns schickte sich an, vorher seine Ehrensache »i t de» beide» Oisicierc» abzumach?n. Wie jeder junge Edelmann, der sich aus Reisen befand oder eines erfahrenen Gcsellichasiers bednrit', hatte auch Vnevn Maydel einen sogenannten Hosmcistcr mit sich, der als ein gelehrter, geschickler und »in dem Degen wohlbewanderter Mann bezeichnet wild. Die Eltern Hallen ihm ihr einziges Kind aus die Seele gebunden und er idnc» dessen Irene Behütung versprochen; aber gegen das Duell, bei welchem seines Pslegebcjehlkncn Cavalicrsedre eiiqagirl war. konnte er keinen Eiiisvruch erhebe», sondern er maßte sich sogar dabei betheiligcn. DaS Duell sollte am 15. Februar Born, ttags i» dcm etwa zwei Stunde» von Leipzig gelegenen Tanneiihölzche» bei Lmdcnthal fiat! finden. Ai» frühen Morgen die es Tages ereignete sich aber ein Vorfall, drr de» Hosmeister Best r in die größte Bestürzung ver- j tzl.'. Als nämlich drs Barons Diener in dessen Stube trat, iah er seine» Herrn, »irt den Nachlllstdern angclhan, vor dcm Spiegel sieben und sich das Haar kämmen. Werl nun der Diener wußte, daß der Baro» »o-ch nicht ausgestande» war, »nd ec ihn auch in der offene» Kammer schlaft,id ii» Bett lieg n sab, erschrak er über die gespenstige Erscheinung und eilte, de» Hosmeister zu wecke» und ihm das Geichchene mitzutkrilen. Der Hofmeister besah! ihm, gegen den Baro» darüber zn schweige» und suchte mil banger Besorgniß das Duell aus den nächste» Tag zu verschiede», aber vergeblich. Maydel bestand daran', der gesetzte Ter,»,» müsse eingehalte» werden. Was des Hosmeistcrs Unruhe und ängstliche Befürchtung noch ver meinte, war rin Tags vorher angelaugter Brief, worin Maydst's Mutter de» Sohn b schwor, unverzüglich nach der Heimath zurück zukehren, weil sie g-träumt habe, rr fti erschossen worden. In jener Zeit war kein Mensch von Aberglauben frei, deshalb fluchtete der Hosmeister nach diesen beiden Anzeichen das Schlimmste; doch beschloßdcr wackere Man», seine», Pslegebstohleuc» treu zur Seite zu steh n, »nd wen» es in Gottes Rathc so bestimmt sei, mit ikm zu sterbe». Beide Parteien traft» »ul ihren Beiständen, sämmtlich z» Pferd in dem genannien Tannen Hölzchen ein. Ter Fähadr ch vo» Bennigsen hatte cbensalls seine,> Hofmeriier, Namens Lauge, mitgcbrachl, treffe» Anwesenheit sich so verkängüßvoN erzeigen sollte. Zunächst trare» Baron Maydel und Lieutenant Lochau aui Mensur und machten vier Gänge ans Stoß gegen einander, ohne daß etwas Erheblicheres als crnigc Haiitiitze» dabei berau-kamen. Hiermit war nun eigen, lich der Hclaiissoideriiiig Rechnung getragen, jedoch nicht sür drn wilden, l aufliistigeii Lochan. Er st cg zu Pserdc, feuerte sei,» Pistole» in d-e Lust ab, ließ sic teiiiei» Treuer' wieder laden und forderte den Hofmeister Beyer ous Kugelwcchtel, was j- doch die Serundanten uichi ziigabkn, weil die Foi üeruuge» aus blanke Waste gestellt Ware». Jetzt trat Hofmeister Besser mit dcm Fähndr ch von Bennigft» e-n. Scho» im erste» Gauge brachte der wafftngeüblc Hosincisflr seinem Gegner eiiir» leichie» Stoß zwischen dcm Tanmeu und dein Ze gesinger der nach Braut, beim Stoßiechtcn vorg schlagenen link,» Hand bei, daß ei» tveirig Blut darnach stoß. Ohne ei» Wort zu sprechen, warst der Fähndrich den Degen vo» sich, lies »ach seinem P erde, riß eia Pistol ans der Halstrr und schoß dasselbe, doch vbne zu treffen, mich Besser's Bernen ab Schon wäbrciid diese Beiden aus Mensur stände», hatte der Hosmcistir Lange, welcher »eben dem L cutenant Lochau zu Pserdc h e t, ein Pistol ipzogen und cs zum Schüsse fertig gemacht. Sowie Bennigftii's Verwundung staitsand und dieser seine» menchlei sicher, Schuß aus Vesser ab gcfturit Hane, schrie Lange: „Jetzi isl'S Zit! Haut zu, haut zu!' Und ans dem G tusche sprangen »ikhrerc Schloßsoldate», sogenannte Blau öcke, dre Lochau und Beinngft» heimlich »nt biiiausgenvnimr» und vrr,leckt hatten und dränge,, »nt gezogenem Degen aus Besser ei». Dieser zeigte den seigen Strauchiillcin küb» die Stirn. Er verihridigte siii gegen dieselbe» m t bestrm E>folge, und als lein T«>en aus der Brust erneS dieser K,rlc zersprang, warf ibm Jemand einen ontern zn, womit er die Blamvcke in de» Busch zirncklrieb. Sobald die Säloßsoldatc» aus de», Gebüsch stürzte» und aus Bester rindrangen, hatten sich auch die übrigen noch abqesliegencn Genossen Loebaii'S »nd Bciinist-n's zu Pseede gesetzt und feuerten nach ihren Gegnern die Pistole» ab. Während dieses Tumults spra,g Baron Maydel nach sei» m Pserdr. das an erneu Baum angebunden war. Als ec aber den Zügel lösen wollte, scnertc der ftrge, elende Hofmeister Lauge, w ich e sich währrnd des ganze» Handels nicht einen Augenblick der G.sahc ausgejetzt und nicht ern mol den Sattel verlaßen hall', eine Kugel nach ihm ab, die drin »nglückliche» jungen Manne in de» Rücke» drang, daß ec sterbend zn Bod n stürzle, "„wie er seinen Pflegebefohlenen sallcn sab, dochic der edle Vesser nicht mehr an sich, sondern nur a» dc» Verwundeten. Er warst de» Degen weg, kniete nrben dem Sterbende» ins Gras n»d riei >hi» zu, leine Sec'e Gott z» emvfthle». Rach wenige» Minute» starb der tödttich Berwniidese in Besfte's Armen und der Mörder nebst seine» Spießgeselle» ergriff die Flucht. Diese icige, niedc trächl ge Moidleene wurde vo» damalige» Edklleule» und Ojsieierl» ins Werk gesetzt und galt als ein Duell Sie kennzeichnet, wie schon oben bemerkt, i» eclotanter Weste die Verkommenheit und Enisitllichuug selbst einis Standes, dessen Devise zn allen Zeiten „Ehre und Ritterlichkeit" gewcs n ist. Für gemeine Rauslnst hotte eS kein Gesetz gegeben. Die Balgerei der Osficicre >n der „Salzmeftk", bei der sich selbst der kr r>-derühmlc ack tund srchzigjährige Oberst und Schloßhauplnian» BasiliuS Tittel detderl gte, low e der Anfall des Lieulenants von Lochau aus das Bastbaus „Zur Güldener, Rose" blieben ohne Ahndung. De» Mord bei Lindeuihal dagegen, der den Sohn rines hohen Würdenträgers brlros. konnte man nicht todtschtvrigcn. Eharokler ist sich ist eS abrr, wie die Versolgung des Complols bclriebeu wurde. Ai» 15. Februar tatie das Tucll sta:tt>ksu»de», und ani 20. März, also längcr als rstiirn Monat nachher, wurden die Atüchllinge durch öffentlichen Trouim lschlag an allen vier Ecken des Marktes, nach Krlegsbrauch, ausqejordert, dinnen vierzehn Tagen zu erscheine» und zu erwarten was Rechtens sei. Natürlich »lächle» die Enlwoochenen von dieser sreiindschasilichen Eiul rdung keinen Gebrauch. Lochau und Benni.sten, tue »ach Halle g flüchtet loarcn, traten bald nachher i» brausen burgische Kriegsdienste. Von dem elenden Hosmeister Lange hat man nichts wieder gehört. Die Leiche drs Barons von Maydel nnnde nach gerichtlicher Aushebung nach Lindeiilhal in die Wohnung des Schulmeisters ge bracht, dort einbaliamirt und oni 8. Marz mit großen Soleunilätea, dis zu ihrer Abiühiuiig »ach Livland, in einem Schwibbogen der Paul »rrkirche brigrsetzt. Auch im Tod« widerjnhr dem ermordeten Baron von Maydel noch rin Gewaltftreich. Am 14. Mai, wo die Leiche noch immer nicht abgeführt war, erbrachen nächtlicher Weile zwei Beltelvögie und ein Todtingräderknecht dre mit einer riftrnen Thür und starke» Schlössern verwahrte Sacristri der Paulinerkirche und holte« daraus eine» eisernen Kasten, den sie 1» eine Tobtengenst. genannt .das Tevselsloch", brachten. In drr Meinung daß derselbe Gold und Kostbarkeiten enihirlt. lveengtea sie de» Deck t mit Pulver und vrr »ichtele» dadurch im Kiste» verwahrte wichtige Urknaden nnd Dokumente. Aergerkich über dir ergebnislose Bemühung, drangen die Einbrecker in den Schwibbogen, wo Baron Maydel's Lciche loa, und beraubten sie drs zum letzten KKidnngsstuck. Vermischtes. - Ueber LaS Alter und dieEinrichtung dcS Marien, burger Ho ch meister sch lo s seö exislirten bisher nur spar lickie Miltbeiluiigen. Bauinspector Sleinbrccht. drr mit der Wiederliersielliiiig deS alle» Schlosses beauftragt ist» war sogar in de» wichtigsten Frage» lediglich aus de» baulichen Bejund, der allerdings unter seiner sachkundigen Hand ungeahnle Ergcbnissc geliefert hat. angewiesen. Nu» ist e« dem Archivar Ur. Ehiknberg >m KönigSberger Staatsarchiv gelungen, eine Reihe von Bisitattoiisprokokollen, welche polnische Comniissaie seit der Mitte des 16. Jahrhunderts dis i» daS 18. Jahr hundert hinein über den Zustand der Maricnburg aus genommen haben, in. Original zn entdecken. Ans künst. lerische und haugeschichliiche Untersuchungen kam eS jenen alte» Herren »icht an; um so wcrlhvoller, sind aber ihre Berichte, in denen sie in trockenem und langweiligen, Tone eine genaue Beschreibung aller einzelnen Räume geben. Ta die völlige Zerstörung dcS Schlosses erst j» iLnde deS vorigen und zu Anfang dcS lausende» Iahr^ Hunderts erfolgt ist, so haben wir nuiimehr r», getreues Bild dcS alte» Baues gewonnen, nnd unsere ganze ikenntniß nnd Bcnrlheilung der mittelalterlichen Eiiirichluug ist mit einem Schlage a»ö ihrer bisherigen Unsicherheit hcr- aiiSgerisseii. so daß die Pläne sür den Wiederaufbau sich von jetzt ab ans den gcsichertffcii Grundlage» bewegen werden. Die Bauarbciten an der Burg sind auch mährend deS letzlen. SommcrS in erwünschter Weise vorgeschritten. Der Haupl- lhurm im Hochschlosse ist bis zur alten Höhe wieder aus- gcsührt und mil Ziiinenbekrvnuiig versehe». Im Wesifliigel v«s HochschlosseS sind sämnttlicbc Räume eingewölbt worden und hierbei die getreue Wiederherstellung der dort vorhanden gewesenen drei Gcbictiger-Wohiiniigen ersolgt. Der inner.' Ausbau dcS Ost- »nd Südslügels ist gleichfalls fortgeschritten. - Ein zerstreuter Bräutigam. AuS Benthe», O.-Schl., wird berichtet: Der dortige Bergmann Bölkel war deS Junggeselleiistandeö überdrüssig geworden und Halle deshalb beschlossen, daS Mädchen, daS er schon lange in sein Herz geschlossen, vor den Altar zn führen. Alle Lorberei lungen waren getroffen. Das festlich geschmückte Bränlcheii harrte mit klopfendem Herzen ihres nun baldigen Herr» unk Gebieters, die Gäste waren versammelt, aber der Bräutigam kam nicht. Und die Ursache dieser Erscheinung? Berg mann Bölkel war — „in Gedanken" seiner reget mäßige» Arbeit »achgeqangc» und in die Kohlengrube eingesahren. Ein paar Hochzeilsgäste suchten den vcrgeß lichen Bräutigam „lies unter ber Erd'" aus, halse» seinem Gedächtnisse »ach, hotten ihn zur Oberwelt, und nachdem er sich hochzeitlich gekleidet, konnte die Cereiiionic vor sich gehen. — Trebnitz, 5. Ortober. In Zcchelwitz hiesige» Kreises hat rin kürzlich erst vom Militair zurückgcketzrtcr junger Man» seine Stiefmutter im Streite mit der Art erschlage». Ter Mörder, der sosort verhaftet wurde, isl gestern i» daS hiesige Gerichtögesäiigiiiß eingeliesert worden. — Ein Buch der Kaiserin Elisabeth. Wie man der „Ocsterreichischk» Bolkszeitung" niitlhcitt, wird in wenigen Wochen eine interessante Rciscbcschreibuiig erscheinen, die den Titel führt: „Ein Herbst im Süden". TaS Werk hat wei Autoren, und zwar soll dasselbe von der Kaiserin Elisabeth und der Erzherzogin Valerie versaßt worden sein. Die Kaiserin bat die Schilderungen der Gegend, die sic durch reist, ansgesührk, während ihre Tochter allerhand Leut-? be schreibt. mil denen sie in Berührung gekommen. Das Buck soll bloS sür einzelne Bevorzngle zngänglich gemacht werden und erhalt eS einen besondere» Nei; »och dadurch, daß der Bräutigam der Erzherzogin Valerie, Erzherzog Franz Salvator, »ichrcre Zeichnungen dazu lieferte. Aus Paris, I. Ociobcr, wird der .Allgemeine» Zei tung" geschrieben: Gestern wurde ii» großen Saale des Trocadero-Palais der Allgemeine Ethnograph en-Coiigreß durch dessen Präsi- benie», den berühmten Affyrielogen Jules Opvert, eröffnet. Dieser hielt eine große Rede über den Zweck der Ethnographie »»d widmete am Schluffe eine» warmen Nachruf dem verstorbenen General Faiüherbe, der nicht nur ein tapferer General und uni- sichtiger Verwalter ferner Provinzen, sondern auch ei» großer G lehrter und glänzender Schrisißeller war. Seine Sch,ist 1,'nveuir <tu Lnbirrn et <lu 8ou>t»u" (1863) verdient »och lientc w gcn der ireffliäc», aus Augenschein beruhriidc» Bcoboch- ttiiigcn gelesen und bel>c>z>gt zu werden. Ebenso ist die Gainbeita g'.vidnicte Schrift ,,I1e la oswpspuv eie I'armvs «ln >onl" (I871I in Milnalrkreis ii sehr geschützt Tie vongreß - Mitglieder erhöbe» sich ous Eiiiladirng des Präsidenten zum Zeick)en der Trauer um den dahinge chi lerren General von ihre» Sitzen. Tee Congreß zerfällt i» lechs Sektionen: l) Allgemeine Ethnologn; 2) Ethik. Ethiiodicee und Sociologre; 3) Sthnogravbischc Psycho logie; 4) Vergleiche des Religionsstudium: 5) Linguistik: 6) Archäo logie und Schöne Künste. Der chinesische GesandlschastSaltachn General Ticheug-ki-Tviig hoelt eine» sehr interessanten Bo, trag über die Sit«» und Gebräuche der Lhiiirft»; Söller und Lettner, die beiden bedeutenden Foischungsrriftndl», sprachen, der eine über sc»e inarekkanische Reise der andere üb r die Sprachen und Dialekte von Tardistan, eines zwischen Kabul und Kaschmir ge legenen GcbieieS. I» der g-strigeu Sitzung der mathemotisch-naturwüseii« schriftlichen Elasse drs Institut, cke krnnce wurden zahl- reiche Abbandlungeu aus dcm Tisrde des Präsidenten n edrrgrlegt. Wir erwähue» diejenigen über dir Zujammciis tzmig der alkoholischen Betränke, über Le» optisch n Nerv bei der »eugebornea nnd der herangrwachjeuen Katze, über eine in Paris gesunden« neue Foisil» art re. Das Mitglied Admiral Mouchez überreichte das 4. Heft des liullelin der große» H mnieltkarle, welche in drei b s vier Jahren vollende» sein dürrie. Das Werk wird nicht iveiiiger als ^0000 photographische Ausnahme» enthalten. Die Stadt Bnenos-Ayees ßenerie tiOOblO Piaster sür die Kosten bei. Hr. Mascart las ernc Abhandlung über das Speeirum drs Hydrogens bei hoher Temperatur. -- Paris, 5. October. („Voss. Ztg.") Die siins Ab '.Heilungen dcS Instituts erlheitte» den Preis von 20VVV FrrS . der alle zwei Jahre zuerkannt wirb, de» nach gelassenen Werken Carv's. — AuS Paris wird geschrieben: Bei MierS, im Departement Lot, hat man einen unterirdischen Fluß entdeckt. Man ist seinem Lause 2 Km weit gefolgt, ist dabei mit dem Kal», durch wunderbare Grotten gekommen und hat 7 See» und 32 Wasseijällc gesunde». Man nimmt a», daß der unterirdische Flußlaus 7 km lang ist »nd eine der großen Quelle» speist, welche bei St. De niS»M artet sich in die Tordogne stürzen. ----- DaS .daggöischc Fieber" betreffend, dessen epi demische Verbreitung in Griechenland kürzlich gemeldet worden, das aber nach neuesten Melkungen im PiränS »ichl so schlimm austrat, verdankt d>e „Rorddeulsche Allgemeine Zeitung" dem augenblicklich in Berlin weilenden Herrn 1)r. Friedrich Hirth folgende Bemerkungen: „Der „Kr uzzeiiung" wirs aus Athen geschrieben, daß im Piräus das „»aqgmick)« Frede," urperö;) aiisqebroch'N sei. Ich dm selbst vollständiger Laie in Jieberniigelegriikeite», habe jedoch selbst vor etwa l3 Jahren während meinns Aufenthaltes in Sud- china ein Fieber »berstend'n, das die englischen Aerzte „cken^uc Krer". die Teuiichen „Deng-lsi bei" nannten. Den Symptomen nach zu urih,i!en ist das „daggvijch " damit identisch Es ist weniger lebeusgesährlich als schmerzdosi; auch soll das Lout"gium schnell und weit wirken, wie rin von Sale in dessen „Anglo-Jndian Gloffary" erwähnter Fall »»deutet, wonach der Vater eines IN Bermuda daran erkrankten Ossicier» drei Tage nach Emptaag eines BriescS von keinem Sohne in England vom Fieber ergriffen wnröe, ohne daß jedoch eine weitere Verbreitung der Krankheit stat!- sond. Der Name ckenxu« oder itenxF ioll au- Wrstiadten stmume», wo di« Neger es wegen d-r steife» Haltung, zn welcher rS den Patienten zeitwekliq verdammte, „etamlze kever" nannte», welcher Name vo» beimkehrcade» Spanier» als „ckeo^v" mit noch Europa gebracht wurde. Eine aus Dengrlsieber bezogene Epidemie f»> bereits im Jahre l780 an der Koromandeiküste geherrscht baden; ferner tm Jahre 1824 in Kalkutta, Berampore und sonstigen Plätzen in Indien, ivv sich aoch die Jahre >853, 1868—69 und 1671—72 dnrch diese Epidemie auszerchnetea. Im Irtzieren Jahre solle» 7V Pror. der europäischen uud eingeborenen Eijealahnbramte» in Kalkutta davon kignsft» goveft» sein. ES scheint, daß die Krankheit sich in de» Mitlelmcerländcin von Egypien aus verbreitet hat." Anderer »«lonnen, n den Dampß kansen. S Expedition Haus jedes Gesch lause». P> »azahlnug Nähere- Liiir mit Prima- kzvort orb, Inhabers s Rrflectani an den „I etnseaden. Einer all heit geböte, gründe», n gehendes verbunden r deS Geschäs Offerten aus eigenen, steht und liei erlprist. K, ltLS «ltrenn Loairzimme umsah p. § »trk«ufe». «nol «l rar In einem Borotte De triebe besfli! mit Grunds »an 33000 schüft bietet schastlich an üoetliexar in Stadt vi fester Knuds Werth zu v »»ter 2. Il Kttltttl seit 48 Jo sehr preis» Telbstkänfi lagernd Ti> Sich Ein im fl sind! Mater bchlachtconc Adr. erb. u In bester ns, worin tt betrieb 4. 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