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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.09.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-09-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188909122
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18890912
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18890912
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1889
-
Monat
1889-09
- Tag 1889-09-12
-
Monat
1889-09
-
Jahr
1889
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.09.1889
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s«ss " Zurückgekrhri vom »«blichen Gatten, Vater« und Brewer«, Gustav Aunze, drängt es uns, allen liebe» Freunde» >nd Collegen für die herzliche Ldeiluohme «,d den überaus reichen Blumenschmuck unseren ttesgesübltesteu Dank au-zuspreche». Die all» sctliqe Liebe und Theilnahme hat »nserem Herzen unendlich wvhlgethan. Euiritzsch, Dresden und Wie», 11./S 89. Tic lieftrauerndcu Hi»terl«ffeae». Für die zahlreichen Beweise der Lheil. nähme bei dem Hinscheideu uulere« lieben Sohne« und Bruder« Ernst Bernhardt sogen hierdurch den aufrichtigsten Dank Leipzig, den 11. September 1889. die trancrndeu Eltern u. Geschwister. Dank. Zurückgekehrt vom Grabe «nsrer iuuig- geliebte» Mutter, snqe» wir Alle» «user, l eezllchea Dank sür die herzliche Theilnahme lcwic den reichliche» Blumenschmuck. Ebenso Herrn DiakonuS Wagner sür die trostreichen Worte am Grabe unsrer Mutter. Liitbenau, den 10 September 1889. Clara «sttzler. Emma Mützlrr, M Fechner-Loreltz. Verladt: Herr Juli»« Seysert, Kaus- manu in Chemnitz, mit Frl. Caroline Pflug, bell daselbst. Herr Turt Schröder in De» »intsil mit Frl. Elisabeth Gottschold daselbst Vermählt: Herr Gustav Pestel iu Plaue» j. Logil. mir Frl. Auquste Hoch daselbst. Herr H rnmnn Protze in Pirna mit Frau Bale-ka verw. gcw. Wöhlermana geb. Landgras da selbst. Herr Albert Krobne in Dresden mit Frl. Magdalene Weher daselbst. Herr Post- s cretair Schuberth, Borsteher de« Kaiser!. Po'lcmtS in Bad Elster, mit Frl. Clara Mantel das lbst. i'levoren: Herr» Theodor Hehman, sin SchSuskld eine Tochter. Herrn M. Beneluz i, Dresden eine Tochter. Herrn Rud. Kolb iu Chemnitz eia Sohn. Herrn Max Keilig in Chemnitz eüi Sohn. Herrn Rud. Ditlrich Spinnerei W- ißthal bet Mittweida, et» Sohn Herrn Rich. WLchtler in Chemnitz ei» Soh». Herr, »»» Römer, Herya^l. »»»»«her, t» Fra»re«th. ei» Sohn. Gestorörn: FrauLhristiaae Paaliae »er». Geil geb. Kohl in Halle a. d. S. Herr» Her mann Hänel'« in Ldeinnch Tochter GeNrud. Herrn Carl Sckene'S, 8ch»«idermeister i» Chemnitz. Sohn Walther. Fro« Agne« Aaste» qeb. Feudel in Lhemaitz. Fra» Anna Hulda Butter geb. Heiaer i» Chemuitz. Herr Carl Eduard Lorenz in Chemnitz. Herr» Franz Sauerstei,'« in Annaberg Tochter Erna. Herr» Adolph Marth'« tu Dresden Tochter Wally. Frau Clara Helene H-rzbecker ged. Dielitzsch in Cotta. Fra» Johanne Caroline Wehnerl geb. Arnold in Dresden. Fra» Marie Alwin« Hedwig Heber geb. Hering in DreSdea. Frau Ernestine Echlößmana verw. gew. Wrckebrodt in Dresden. Herr Georg Schmidt in Dresden. Herr August Schlott, Tischler in Dretde». Herr Pastor ew. F .A. L»dwi», Ritter des K^. söchs. »Idrwht«. I orden« l. CU. tu Dresden. Heer Carl Vach in Dresden. Herr Paul Theodor Noch, Kaus- monn in Dre«dea. Herr Freiherr Günther I v. BültzingSlSwe» tu Berlin. Herr August Möael in Dre«de». Herr Ferdinand Man» in Dohna. Frau Johanne Christiane verw. j Dietrich geb. Heschel t» GecSdors. Herr» August Uhlemaua'« in Ober»Rathe» «oha Hermaa». Frau Juliane Otto i» Borna. Herrn August Heiuze'S i» Glaucha» Sohn Richard. Herr Christian Götze in Debschwitz. 1 Frau Henrietre verw. Schulze geb. Käthe >a Scheubeagrob-does. Herr» vammler'S in Adors Sohn Walther. Frau Lma Kob'r geb. Wols in Auerbach. Herrn Johann Jenke's in HilberSdors Sohn Ernst Hermann. Frau verw Stadicassirer Seisert in Freiberg. Herrn Oberst Müller von BerneikS in Weißer Hirsch bei Dresden Tochter Cmmh Dt« verr»t,««g »nserr« liehen Vater» nutz Grastdater« Herr» F«»>». öTLr»«» flahet Sannadend früh S Utzr »»» her Lrtcheutzale h«s Süösrieötzasc« au» statt. Die Beerdigung de« SchulamtScadidate, LwU«» findet Donnerstag, 12. September, vou der Leichenhalle de« Südsiledhoses au« statt. Die ttestraueriihrii Hinterlaflenen. Lange Str. 38 dea L>s Fischerbad M Simdkü. Is.§csitt>dkt er ststiis 8 Mr »Mltssen. Üt« Zur Ausbcwahru»« übergebene Privatwäsche bitten wir bis dahin abhole» zu lasse«. «le» W k 77. Ltzdlar. Schwimni-Bassin 400 Damen: Mont., Dienst., DvnuerSt.,Freit. LV»>EL»a,KL.,nit Wellenschlag. Iü '/.»-N. Mittw.u. Sonnab. 2—'/»bllhr. Borzügl. Douchen-Wannenbäder. — Jederzeit Schwimmunterricht. — Pserdebahu. 350,000 Liter täglich ständiger Waster-Zu- und Abfluß. Kiystallkl. Wasser. vliUta-Sack, 8e l> a i in m bnsui»1) ttO uvck IVollondnckttU , > 8ebnlmwd»»»1n Damen: DienSt„ Donnerst., Sonnad.'/,9- '/,1l. Montag, Mittwoch, Freitag V,2-5. 8oMoudrck,'"'^' Wannen» und Eurbäder, krystallN. Wasser, Land Damen:DienS»., Donnerst., Sonnab. '/,9- '/,11. Montag, Mittw., Freitag 'l,2-5 U. bäder, vorz. coms. Einrlcht. Für Dame» Montag, Mittwoch und Freitag 7—12 Vo> mittag. Damps» bäder sür Damen täglich 1—1 Nachmittag. VL88VrIwULL8lLt1 »Eue,., Pro,verte an d. C-fle.,Speech. L8 «1tbo1»«r»tr»a»v L8 stunden d. Hrn vr. meil. Itreebor 8-lOB..3-4N. SpeiseansiaU I. l Freitag: Nud ln mit Kalbfleisch. D. V. Winkilmau». Hs » Welschkohl mit Schöpsenfleisch. T. v. Brunner. Nene Leibt- Spetlranst.. Felder Sir. 43/45. Donnerstag: Riudfl. uud Schoten m. Mähre» Militairisches. * Nachstehend« fremdherrliche Ossiciere werden mil Allerhöchster Genehmigung den Manövern deS 7. Armeecorp« beiwohnen, und zwar: au» England Oberst F. S. Rüssel, au» Frankreich Major Hue und Hauptmann Silvestre, au» Italien Major Chevalier de Robilant, Oester reich Oberst und Flllgeladjulant Frhr. v. Steiningcr, Ruß land Oberst v. Boutakow, Schweben Major Fröding. Spanien Oberst Don Francisco Ferrer, Amerika Lieutenant I. C- Eandsord, Chile Oberstlieutenant Alberto E. Gormaz und Argentinien Major Pablo Riccheri. Mit der Führung der ircmtherrlichen Ossiciere sind Major v. Bollard-Bockelberg vom Oldenburgischen Dragoner-Regiment Nr. >9 und Seconde - Lieulenaot v. Dllcker dom l. Westfälischen Feld- Allillerie-Regiment Nr. 7 beauftragt worden. * lleber di, Ciatteh»»» der sraazSstsche» Reservisten zu dea diesjährige» Manöver» schreibt da» „XU. Siäcle": „Eine verhältnißmäßig beträchtlich« Zahl von Rerservisten — 19 Proceat — hat beim Verlesen nicht geaaiwortet. VemerkenSwerth ist e», daß. während Bauern uud Arbeiter ihre» Lerpflichtungeo Nach komme», die bester Gestellten Himmel uud Erd« tu Bewegung setzen, «in entlastet zu werden. Weitere siebe» Proceut der erschienenen Reservisten mußle» von den Manövern diSvensirt werden, nachdem sie von deu Militairärzteu Wege» Kränklichkeit oder zu schwacher Consiitutiou al« uutauglich erklärt worden waren." Die letztere Thatsache leg» dea Schluß nahe, daß bereit» letzt da» Maß körper licher Tüchtigkeit ia der Rekculeneinftellung sehr niedrig gegnst,» wird. Eine Lermehrnng der Nekrutenzahl, wie dar mue Militair Gesetz es vorschrribt, wird die- verhält» iß gewiß nicht verbessert,. * Strategische Sisrubahuea i« Eüdopea vou Frank» reich Wir lasten hierüber eine» Artikel deS l/'^rerur miiimir« vom 5. J«li im Auöznge folgen: Die Schienenwege in der allen Grafichast Nizza sind unzureichend. Zur Beseitigung dieses Uebrl- stanoeS sind der Kammer die Entwürfe znm Bau folgende« Eilen bahnlinien zngegauge» (die Genehmigung ist inzwischen ersolgl): l) Tie Linie von Nizza nach Graste. 2) Die Linie von Nizza nach Ligne über Pnget-Ihenier« und Saint-AadrL. Die erstcre über, schreitet den Bar bet Manda ans einer (soeben fertig gewordenen Brücke, welche zur Probt sür unser metallisches Feldbrückcnmalerial dienen wird. Die Bahn ist 40 Irm lang bis Graste, woselbst die Lerdiudung noch Avignon über Dragotguau und MeyrargeS erfolg». Die zweite Linie läuft ans denselben Schienen bis zu der Brücke bei Manda und wendet sich dann nördlich nach Digue, von wo aus sie sich mit der Bahn deS Duraace-Thale- vereinigt. Bon Nizza its Digue sind 160 Icm. * Bildung eine» 1apa»ischea GeuerolstabeS. In Japan ist durch kaiserliche« Decret vom 7. März d. I. ei» General ltab'cvips neu errichtet worden, besten Eompeteuz alle mtlitatrischeu Operationen, die LaudeSverlheidigung, dir Militair-Akademie und das topographische Bareau «msaßt. Der Höchstcommaadtrende des Heeres, welcher unter dem direclea Befehle des Kaiser- steht, ist zugleich obi-rsier Ches deS Geaeralstabe«, uud bildet in Friedens zcüei, der tteieg-minister sei» Executivorgan, während er im Kriege b reit den NblheilungSeommaudante» seine Befehle zugehen läßt De: e,st n Abiheilung deS Geaeralstabe« sind, wie wir dem Orga i> sal oiissiatut rnliiehmen, die Heere-vrgaaisatioa. der Entwurf von P anen sür kiinstige Expedtrionea uud da« Verkehrswesen zngewieiea iräbrcud die Agenten des zweiten Baren»« die LaudeSverlheidigung di» Leitung der miliiairticheu Operationen ond da« Studium sremder Heereseinrichtungen sind. Eine statistisch« Sectio» wird sich auch liiii Sammlung geographischer uud historischer Date», sowie mit Ucbersetzung von Werke» au» fremde» Sprachen beschäftigen. ^Kaiser Wilhelm, König von Preußen" zu Premierlientenant« — Letzteren vorläufig ohne Potent—; die Verleihung de« Ldarakter« als Peemierlientenant an die SecondelieutcuantS Scholtz deS 6. I»fanterIe.Regim-nt- Nr. 105. Schneider de« 11. Infanterie-.»„.»r», i,r>ue,.,grrn „a, oc, Regiment« Nr. 139, Allmer deS 2. Jäger-Bata llonS Nr. 13 und > diesem NetlungSwerk Schließlich gelang eS dem mit seinem Bereiteten d«« 8. Infanterie - Regiment« „Prinz Johann Georg" z wieder aus dem Eeestege erschienenen mulhigen Geradelten Memmingcr, XI r. (Königlich sächsisches) Ärmee-Lorps. *Dresdeo, 11. September. 8e. Majestät der König hat Allergnädigst geruht, nachstehend ausgesührte Personal-Ber an der» »gen in der Armee zu genehmigen. D e Verleihung eine« Pateule« seiner Charge au de» Major und Flügel-Adjutanien Seiner Majestät de« König« von Haugk; die Beförderung des Hauptmann« und Iateodaatur»RathS von Pe reira zum Major; die Besörderuug de« Hauptman»« im General stabe der 1. Division Nr. 23 Freiherr von Frieseu-Miltitz und deS HauplmannS der Ingenieur»Abiheilung Seifert, diesen vorläufig ohne Patent, zu Major«; die Beförderung de» Haupt nionns und Lonipaznie»Ches« im 4. Infanterie-Regimeate Ne. 103 von Kleuck — diesen unter Belastung aus dem Glut der Compagnie»Ches« der Hauptleute —, Mvertu »>i 11. Infanterie»Regiment« Nr. 139 uud Richter im 1. (Leib.) Grenadier-Rkgimrntr Nr. 100 zu überzähligen Majors die Beförderung des Hauptmann» »ln auito de» 1. (Leib-) Grenadier- Regiments Nr. 100 und Adjutant der 2. Division Nr. 24 Freiherr vu» Weber und des Hauptmann» ä I» auit« de» 1. (Leib- Giettudier-Regimeiit- Nr. 100 und Adjutant im General-Lommando d'Llsa zu MujorS; die Verleihung de» Charakter- als Haupl manu au den Preniierlieutenaat im 3. Jnsauterie.Regimcnie Nr. 102 „Prinz-Regent Luitpold von Bayern" Puscher; die Beförderung des PcemierlieutenanlS t in suit« de» 7. Infanterie RcguucutS „Prinz Georg" Nr. 106 und Adjutant der 4. Infanterie Brigade Nr. 48 Scheack zum Hauptmann; di« Besörderuug de» PreinierlieutcnantS im 10. Iusaalerie-Regimenle Ne. 134 Edler von Ouerjurth zum Hauptmano und Sompaguie-Thes; die Ver> lechung eines PateuleS seiner Charge an dea Hauptmann und Compagiiie-Chcf im 1. (Leib-) Grenadier. Regimen» Nr. 100 Gra Bitzlhum von Eckstädi; die Ernennung des charakterisirte» Premierlieuleiianls im 6. Infanterie-Regiment« Ne. 105 Schultz unter Versetzung in da» 3. Infanterie »Regiment Nr. 102 „Prinz. Regeut Lunpold vou Bayera", zum etat-mäßigen Premierlieutenant mit einci» Patente vom Tag« der Eharakterisiiung; die Besöide rung der Secvndelieuleuant» Hamann im 10. Insanierie-Reqimenle Nr. 134 uud Meiuholdl. im 2. Grenadier-Regiment« Nr. 101 Bar» tze» Schiffe» mrtretr». 8» diesem 8»tck läge» pvei «it Matrose» bemannte Rnderboote (eia größerer Kntier und ein« klei»ere Gig) ia der Nähe de» SeestegeS bereit. Unter allgemeiner Spaunaag u»d ledhasier Sorge der Zuschauer ging die äußerst schwierige Einschiffung, bei welcher zum Theil von dem größere» in da- kleinere Boot »mgeftiege» werde» mußte, von statte». Schon hierbei drohte dem größeren Kuller ein Unfall, da er z» schwer beladen war; dach wurde demselben durch Erleichterung de« Boote« glücklich vorgebeugt uud letztere« gewann die hohe See. Doch nun »wie« sich für die schwere Brandung da» andere Boot zu stark besetzt. Eine Schlagwelle ersäß e dasselbe von der Seite, stürzt« halb darüber hinweg und süllte da» Boot zur Hälfte Mit Wasser. Obwohl die Cadetien energische Versuche machten, das Master mit ihren Mützen ouszuschöpien, süllte sich durch die onprallenden Wellen da- Boot doch mehr und mehr mit Master. Eine Rückkehr zum Srest-ge war unmöglich, weil die Bran dung dar kleine Boot dort wahischeinlich zerschellt hätte. Dasselbe di vhle aber jeden Augenblick zu sinken, und so blieb dem BootSsüheer nicht» übrig, als da» Eommando zu geben: „Die besten Schwimmer über Bo,dl" Im Nu stürzten säst ein Dutzend Lodetie« und ein Zahlmeister ln die wilde Brandung und suchten schwimmend den Seesteq zu erreichen, während da- so erleichierte Boot sich nun dem Strande zutreiben ließ und dort auch aus den Sand lies. Die Schwimmer aber halten eine harte Probe zu bestehen, und mancher derselben hätte lebend da« Land nicht wieder betreten, wenn ihm nicht vom Stege au« Rettung gekommen wäre. Man sah dort in höchster Aus regung deu verzweifelten Kamps der jungen Seeleute mit dem lobenden Element, da» ihre Kräfte aus- Aeußerste erschöpfte und sie fortwährend in die Tiefe hinabzuziehen drohte. Hilseruse dort unten aus den sturmgepellschlen Wellen, H lferuse hier oben hallten den ganzen Steg entlang — ein unbeschreibliche- Durcheinander entstand. Die höl- zernen Ruhebänke vom Steg wurden von kräftigen Händen über die Brüstung geschleudert, um den Schwimmern als Haltepunkte zu dienen, andere trugen Stühle herbei und Marsen sie zu gleichem Zweck tnS Meer, die Flaggenstangen am Sieg wurden auSaehoben und ebensallS hmabgeschleudert, ja sogar Stöcke und Regenschirme wurden iür diesen NetiungSdienst — freilich umsonst — geovsert. Dazwischen ries man vergeblich nach ReitungS-Gürteln. nach stricken. Booten und Anzündung der am Stege befindliche» Goslaieinen. Auch da» war umiuMhrbar. weil bet dem herrschenden Mondschein die Leitung abgeschlossen war und in der Aufregung der Schlüssel nicht ol-ich gesunden werden konnte. Nur der Mond allein, glück licher Weste mit vollen, ungetrübie» Lichte, beleuchtete die Schrecken», scene. Glücklich erfaßten einige Schw mmer die von den Wellen umhergewirbklten Bänke, aber auch sie boten uur wenig Holt, da die Brandung damit wie mit Bällen spielte, andere erreichten die Stegpsahle und klammerten sich in der Todesangst daran fest, aber ikre Kräste waren zu erschöpft, um daran empoiklimmen zu können. Die ihnen dargereichlen Stöcke und Schirme erreich!«» sie entweder nicht oder zerbrachen soso.t beim Anklimmer». Mitten in diesem ThaoS stürzien sich vom Stege an- zwei Ossi- eiere, der dort zuiällig anwesende Kommandant de» Sch ffsjungen- Lchulschiff,« .Musquito", Lorvetten Capitain Frhr. v. Moltzohn, »nd der aus Urlaub bei seine» Ellern in Zoppot weilende Seecadetl Memminger (von der Panzerfreqatte »Deutschland"), sofort in die Fluth und retteten mit eigener Lebensgefahr mehrere der erschüpslen Schwimmer. Auch der Drogist A auS Zoppot und ein anderer Mar ne- Olficier, dessen Namen wir nicht erfahren kounle», detheiligtcn sich bei Nr. 107; die Berleihung von Patenten ihrer Charge an die sZremierlieutenanlS Pech mann deS 7. Jasanteeie-Regimenl» „Prinz weorg" Nr. 106 und Bärensprung der 4. Insanterie Regiments Nr. l03; die Beförderung der PortepeesLbnriche Freiherr von Miltitz de» 1. (Leib-) Grenadier-Regiments Nr. 100, Schumann und von Egidy de« 2. Grenadter-Regiments Ne. 101. „Kaiser Wilhelm, Kö7-g von Preußen", Fleischer, Meiuert, Möller, von Seydlitz und Teichgreeber deS 3. Infanterie Regiment« Nr. 102 „Prtnz-Regcvt Luitpold von Bayern", Lindner, Schmidt und von Loeben der 4. Jnsanterie-Reg mentS Nr. 103, M eichS »er ond Riedel .deS 5. Insanter c-RegimenlS „Prinz rtedrich August" Nr. 101, Leonhardt, Merten-, Hempell, üstuer und von Rücker de« 7. Infanterie-Regiment- „Prinz Georg" Nr. 106 — pp. Leonharbt und von Rücker unter Ber- etzuug zum 6. Jnsanterie-Regimenle Nr. 105 —, Schessrl, Lieb- ier und Schiedlich deS 8. Jnsanterie-RegimentS „Prinz Johann Georg" Nr. 107, Eyl, Starke, Schässer und von Mandel»- loh deü Schützen- (Füsilier-) Regiments „Prinz Georg" Nr 108 — pp. Schösser unter Versetzung zum 6. Infanterie »Regiment« Nr. 105 —, Han» Böhmer, Meyer, von Schröter, Reinhold Böhmer und Simon de- 9. Jnsanterie-RegimentS Nr. 133, Bücher, Pilz und Getpel de- 10. Jnsanterie-RegimentS Nr. 134. Jordan, Höckner und Funke des 11. Jnsanterie-RegimentS Nr. 139, von Schlieben und Rühle deS 3. Jäger-BamillouS Nr. 15 zu SecoudelieuIenanIS; die Verleihung eines Potentes seiner Charge an den Secondelieutnanl Jordan im 11. Jnsanlerte-Regimeni Nr. 139; die Versetzung deS Secondelieulenants im 11. Jnfanterie- Regimente Nr. 139 von Aspern zum 6. Jnsonterie-Regimente Nr. 105; die Ernennung de- charaklerisirten Premierlieutenants im Husaren-Regimente Ne. 18 von Lüttichau, unter Versetzung in daS Garde «Reiter-Regiment, zum etaiSmäßigeu Premier lieulenaot »nt einem Patente vom Tage der Charaklerisirung; die Verleihung deS Charakters als Preinierlieuienaut an de» Secondeltcutcnaut im 1. Husaren - Regiment« Nr. 13 Freiherr von Fuchs-Nordbosi; die Verletzung des Premierlieute nant« im Carabinier - Regiment« von Schönberg, mit der Erlaubniß zuin Forttragen seiner bisherigen Uniform und unter Belastung in seiucm Commando als Aisistent der M litaik-Reit Anstalt in Dresden, in daS I. Ulanen-Regiment Nr. l7; die Be- sörderung des SecondelieiiteiiantS im Carabinier-Regimente von Koczorowski zum Piemierlientenanl; die Beförderung der Poitepeefädnriche Freiherr von Fritsch de- Gard.-Reiter-Regi ment-, Rottka deS Carabinier-Regiments, von Pape deS Husaren - Regiment» Nr. 18. Gelbke und Schulz deS 2. Hularen-RegimentS Nr. 19. vou Pslugk und Wagner de» 1. Ulanen-Regiment- Nr. 17, Bramsch, Hupseld, Müller und Petz v. Petzy de- 2. Ulanen-Regiment- Nr. 18 zu SecondeiieutenantS; die Beileihuiig von Potente» ihrer Charge a» den Major und Abthei lungS-Coinmandeur im 2. Feld-Artillerie-Regimenle Nr. 28 Schnorr von Larolsseld und an den Major 4 l» «uits de- Fuß Artillerie-Regiments Nr. 12 und Artillerie-Ofsicier vom Platz in Dresden Hentschel; die Beförderung de» Hauptmann» im 3 Feld- Arlillerte Regiment« Nr. 32 St elzner zum Major — vorläufig ohne Patent —; die Beförderung der Portepeelähuriche Beni, Endre«, Eickel, Klippgen und vou Witter» de- 1. Feld- Arlillerie-Regiincnt- Nr. 12, Kaste», Nicolai, Schröter und Brück des 2 Feld-Artillerle-RegimenI- Nr. 28, Petzold und Lemmerzahl de» 3. Feld - Ailillerie«Regiment» Nr. 32 zu außeretalSmäßigen SerondelieuteuantS der Artillerie und zwar unter gleichzeitiger Versetzung de« pp. Beut und Endre« zum Fuß-Aetillerie-Regiment Nr. 12 und de- pp. Eickel zum 3. Feld-Artillerie-Regiment Nr. 32; die Beförderung deS Portepee lähnrichs im 1. Feld-Artillerie-Regiment Nr. 12 von der Wense zum Secoiidelieuteuaut tm Caradinier-Regtment; die Besörderuug der Porteprefähoriche im Pionier-Bataillon Nr. 12 Reichardt und Hansch zu außeretatsmäßiqen Secondelteulenonl« im Ingenieur CorpS; di« Besörderuug de» PertepeesähnrichS in demselben Bataillone von Kobyleckt zum überzählige» außerelaiSmäßgen Seconde lieutevant de« Jagenicur-Lorp«; die Berleihung de« Charakter» als Major a» den Hauptmann zur Disposition und BezirkS-Ossicier im Landwehr-Bezirk Annaberg Ehrhardt. Marine. * Kiel. 10. September. Die Krcuzercorveite „Irene' mit Sr. königl. Hoheit dem Prinzen Heinrich an Bord, trat heute die Mrilelmeer-Rcise an. Ihre königl. Hoheit die Frau Prinzessin stand auf der Schloßterrasse und winkle ihrem Gemahl zum Abschiedsgruß. * Bon der „Niobe" berichtet die „Danziger Zeitung" aus Zoppot. 8. September: Unser Strand, mehrere Wochen lang nur selten von einem leichte» Wellenspirl belebt, bot gestern wieder einmal ein Bild de« Aufruhrs. Der scharfe Ostwind, welcher sich gegen Abend mehr nördlich drehte, wälzte mächtige Wogenkämme gegen da» User und erzeugte dort wie ou den vorliegenden Sandbänken eine scharfe Brandung, die daS An. und Absahre» von Booten zu einem recht schwieligen Seemanöver mochte. Ia diesem Kamps ber Elemente ereignete sich Abend» zwischen 8 »»d 9 Uhr an unserem stark beleb:«» Seesteqe eine Sceae de» Schrecken« »nd der Aufregung, die alle», welche ihr beigewohnt haben, wohl lange unver geßlich bl-iben wird. Eine größere Anzahl Cadetien von der etwa 2 Sermeilrn vom Strande ankernden SegelsregaIte „Niobe" war sür den letzlen Tag de« hiesigen AujeuthaliS noch an Land beurlaubl und 45 derselben kehit-a Abead« von einem Ausfluge zur Besichtigung de« Hochmeisterschlosse« zu Marienburg, welchen sie unter Führung de- Lieulenantt zur See Schmidt uuteinommen hotten, hierher zurück Da die „Niobe" ursprüaglich »och Sonnabend Abend in See geh,» sollte, mußte da« Detachement sofort die Uebersahet a» ein Fischerboot slolt zu bekommen und Mit Hilse mehrerer Fischer in demselben die UiiglückSstStle zu erreichen, wo er nun dem Zahlmeister und noch drei anderen Cadeitea Rettung brachte. Auch an Stricken und Stangen waren inzwischen einige vom Publicum empor gezogen. Die Geretteten wurden ins LurhauS gebracht und Damen und Herren eilte» mit Wein und Cognac herbei. Netter und Gerettete zu stärke», während andere trockene Wäschestücke au« der Nachbarschaft holten, ein» ältere Dame sogar ihren warmen Regenmantel sofort ablegte und die zitternde Gestalt eines triefenden Cadetlen darin eiahiillie. Man zählte nun die Häupter der Bcrsammeliea und — o Freude! — eS fehlte kern theureS Haupt. Alle waren der schweren Lebensgefahr glücklich eulroanen. Schon Ware» tm Curhause di« Vorbereitungen sür Ausstellung von 20 Betten in Angriff genommen, um die durch näßten Seeleute dort während der Nacht in Quartier zu nehmen; aber die niilitairischc Pflichterfüllung gestattete diese Erholung nicht Der Commandant der „Niobe" sandte neue Boote ab und losort mußte nun aus- Reue die Fahrt durch die Brandung angetreten werben, um vor Anbruch der Nacht rms dem segelsertig daliegenden Schiffe versammelt zu sein. Diesmal ging sie ohne Vasall von Statten; nur zwei Eadi-ttrn, welch« infolge der Kälte, Nässe und der Anstrengung der Fiebcrfrost schüttelte, bliebe» io Privatpflege zurück und folgten erst heute früh den Komeradeu au Bord. Sosorl chiete nun die „Niobe" die Anker und trat ihre Heimreise nach Kiel ou. Mehr,re Stunden kreuzte sie noch hoch aus See östlich von Hela und erst Nachmittags 2 Uhr eulschwaud dieselbe aus dein GsichtSkrrise. Lolonialpolitisches. * In LudwigSburg hielt Lehrer Christaller aus eine an ihn vom Kaufmännische» Verein ergangene Einladung im Saale des GasthosS „Zum Bären" einen Vortrag über Land und Leute in Kamerun, welcher sehr zahlreich besucht war. In ausprechcridem, vielfach von gesundem Humor ge> wllrztem Vortrag gab er dem „Schwäbischen Merkur" zu folge eine kurze Beschreibung de« Landes und seiner Br woyner. DaS Land schildert er al- größlentheilS sehr fruchtbar, namentlich für den Plantagenbau vortrefflich gceianel, wie denn auch der neuerding- versuchte Anbau von Üacao sehr gut gelinge. Nach Christaller'S Meinung fehlt eS bi» jetzt »ur an Aufwendung deS nöthigen Capital» für Kamerun; solches werde tüchtigen Unternehmern gewiß reiche Zinsen tragen. Die Bewohner deS Lande«, die Tuallancger, deren Zahl etwa nur 8—l3 000 betrage, kann Redner nicht loben. ES fehlen ihnen alle guten Eigenschaften. Ai» ehesten ver dienen noch ein Lob die Kamerun-Weiber, welche sür die Männer und ihre sonstige Familie alles arbeiten müssen, wäh rend die Männer nur dem Müßiggang ergeben sind und im besten Falle Handel treiben. Mit de» Kindern sei eher etwas anzusangen und seine Schüler hält er schon sür gute deutsch Patriolen. Europäer wohnen etwa 40 im Lande, worunter lO Beamte. Facloreieu bestehen im Ganzen 7, 2 deutsche und 5 englische. Von den Besitzern der Letzteren sind 2 ki ll den Deutschen freundlich gesinnt. — Gegenwärtig ist Herr Christaller damit beschäftigt, ein Wörterbuch der DuaUa spräche au-zuarbeiten. * Nach einer bereit- mitaethellte» Meldung der „Time-" ist die militairische Stärke de» Wißmann'scheu Streiszuges in da- Innere OstasrikaS eine sehr viel erheblichere, alS sie die ersten Angabe» erscheinen ließe». Ncht mit 400 Mann, wie eine Reuter'iche Nachricht besagte, syubera mit mehr nl» 2000 Manu hätte drr Reichscomimssar sich danach aus den Weg nach Mowapwa begebe», und zu diesem Zwecke anscheinend 1200 Ranyaniwezi (rin häufig zu Träger- und Bestelldiensten benutzter Stamm) eigens an- gewoibcn. Bon den eigene» MannschasteiiWißmann'S sollen800Mann und 30 Europäer an dem Zuge theilnehmrn, woraus sich ergiebi, daß rin beträchtlicher Theil derselben zur Sicherung der Küste, soweit sie in deutschen Händen ist, zurückgelossea wurde. Unabhängig voo dieser Expedition de« Reichscommistar« tu bas Innere ist die sür Saadaui neuerd ngS ongekündigie strenge Blockade, die an geblich Ihren Grund iu persönliche» Mißhelligkeilea mil dem srüheicn Statthrlter des Sulla»« von Zanzibar hat. Die Maßregel, die ver- muldlich lediglich vom deutschen Geschwadercommando verhängt worden ist, bedroht den Zanzibar unmittelbar gegenüber gelegene» Küstenplatz in kurzer Zeit bereit- z»m zweiten Mal mit einer deullchen Strasactton. Die erste fand vor wenige» Monaten erst statt, als Saaaani durch die Truppen Wißinann'S »nie: Bechilse der Flotte besetzt und nach den damaligen Berichten vollständig zerstört wurde. Daß dabei noch ein blockadesähiger Rest zurückgeblieben war, erfährt man erst durch die jetzige Meldung, d,e »n U bcigen auch in Bezug auf ihren Anlaß noch näherer Erläuterung bedarf. Daß neue „Kämpse" iu der Nähe SaadaniS erwartet werden, wie be hauptet war, ist nach dem Abzüge Wißmann'« iu« Innere nicht recht wahrscheinlich. MN ,u gute« Resultaten zu gela-8«. zeigte die »estrs« >uf, sübrung. die un» zum ersten Male deu neuen Capellmnfter unsere» Theater» al« Dirigenten eiae» der Werke aut der letzten Slilperiode de- Bayreuther Meisters zeigte. Da« Charakteristische an Herrn Paur'S Austastung der „Walküre" ist da» Maßbalten bei der Bestimmung der Tempi. Den erhabenen Stellen de« Werke- gegenüber wird diese Eigen» schasl de» Dingiren» zu einer großen Tugend. Man denke an die Todverkünvigung. an die feierlichen Rhythmen der Wolanpartie im letzten Aufzuge (Abschied vou Brünnhilde), an da» Hunvingmotiv, und mau muß zo- geben, diese Stellen nie schöner gehört zu haben. Dagegen erschien da- Verlangsamen der Tempi den leiden schaftlichen Stellen gegenüber weniger gerechtfertigt. Am ausfallendsten war rin gewisser Widerspruch zwischen dem Inhalt der Musik und der Auffassung de« Dirigenten in dem großen Duett zwischen Siegmuud und Eiegliud« im l. Auizuge. Hier ist der scenische Borgang im Sinne Wagner'« bestimmend' wie Sieglinde zu Siegmund hin drängt, wie sie im Fluge mittheilt, wa« sie für ihn gethan, wie Schlag aus Schlag die dramatische Entwickelung bi« zur Eikcnnung Siegmund'S durch die Schwester folgt, da» Alle« muß auch in der Musik prägnanten Au«druck finde», sie müßte drängender, straffer, weniger gedehnt gegeben werden. Möglicherweise war bei einem Zusammenwirken verschiedener sreniver und neuer Kräfte Vorsicht geboten, und die nächste Ausführung belehrt un», daß Herr Pa ur der Noth gehorchte und nickt dem eigenen Triebe. Seine großartigen Fähigkeiten traten auch diesmal so glänzend zu Tage, daß über sein Engagement nur Freude bekundet werden muß. Wie man der Direktion zur Berufung de« Herrn Paur gratuliren darf, so muß man auch aufrichtig erfreut sein über da» Engagement de» Herrn Witlekops, der auch die«m«l sich al» hochbegabter Künstler zu erkennen gab. Sein Huodmg war eine Characterftubie, die in kräftigen klaren Zllgen uu« ein Bild diese- im wahren Sinne de» Worte« „Neidiag" gab. BcmerkenSwerth ist e«, wie Herr Wittekopf sein Orb«» der jeweilige» Ausgabe anzupassen versteht. Diesmal erschien e» kräftiger und markiger al« zuvor. Mit einem Frl. Nagel halte man deu Versuch gemacht, die schwierige Frickapartie durch eine Anfängerin zu ersetzen, leider nicht mit glücklichem Erfolg. DaS Temperament der Sängerin verleitete dieselbe zu gewaltsamen Accenten und zu ciuer Deklamation» di« mau unschön nennen muß. Wa» da» Organ nicht hergiebt, kann «au unmöglich «it Forcircn der Stimme und stoßweiser Tongebung ersetzen. Fricka war aller Erhabenheit bar, eine keifend« und wuth- ichnaubcnde böse Sieben, ihre schöne Partie da» Bild eiuer üblen Gardinenpredigt. Die Darstellung durch die sicher ganz begabte Dam« hat deutlich gezeigt, wa» wir an Frl. Xoon verlieren. Ich möchte Frl. Nagel nicht Unrecht thu«, denn die Partie der Fricka ist anspruchsvoll »nd in jeder Beziehung schwierig. Auch hat die tadellose Ausarbeitung in rhyth mischer Beziehung — es war Alle» bi» aus den Punct genau — gezeigt, daß die Dame talentvoll ist. Die Direktion könnte Frl. Nagel also in einer ruhigeren. einerAnfang»künstlerschasl ge neigteren Partie nochmals verstellen. Herr Scholl hat au seinem Siegmund gearbeitet, die Declamation war die-mal genauer, wenn eS auch ohne grobe Verstöße, deren einer im Liebeslied leicht zu einer völligen Verwirrung Anlaß geben konnte, nicht abging. Gesanglich bot Herr Schott nickt nur mauche«, sondern sogar viele» Schöne, waS man leider über der un beschreiblich nachlässigen Aussprache zu leicht vergessen konnte. Im Costüm hielt Herr Schott an seiner Auffassung fest, die nachweislich irrig ist; doch wa» Hälse eS, hierüber mit einem von seiner Unfehlbarkeit überzeugten Tenore zu streiten. Wundervoll war Herrn Schelper'S Declamation. meister haft auch seioe sonstig« Darstellung der Wolanpartie. Wie einfach sind die Bewegungen und doch wie wirkungsvoll di« kleinste Nuance, wie großartig weiß Herr Schelper mit seinen Mitteln hau-zuhaltenl Wie daS im dritten Auf zuge dröhnt und wettert und doch nirgend- eine Spur von Ermüdung I Wahrlich. Richard Pohl hat Recht, wen« er Schelper de» besten aller Wotandarsteller nennt. Frau Moran» Olden befleißigte sich die-mal der größte» Deutlichkeit der Aussprache und glich damit da» letzte Be denken an», welche» man hin und wieder gegen ihre Brünnhilde vorbrachtc. Daß die Stimme wie ein „siegende» Licht" erschien, bedarf kaum der Erwähnung; glücklich die Künstlerin, welche so herrliche Gaben ihr eigen nennt. Frau Sthamer-Anbrieße» erschien nicht ganz aus der Höbe ihre« sonstigen Können», vielleicht wurde sie durch Herrn Schott'- oft recht eigenmächtiges Vorgehen gehindert. Für manchen kleinen Mangel, wie da» Fehlen der Gesten bei dem Ertönen des SchwcrimotivS, fehlt die Erklärung. Herrlich wirkte auch gestern die wundervolle Erscheinung der Künstlerin, die sich ganz mit dem Ideal de- Sieglindenbilde» deckt. Im Walkürenensemble wirkten einige Neulinge mit, die, mit frischen Stimmen ausgerüstet, Nutzen brachten. Die Aufführung wurde sehr beifällig ausaenormnrn. M. Krause. ** Tie beliebten Leipziger Quartett- und Coucert. Sänger (Hanke. Maaß, Eyle ». s. w) werde» auch ta dieser MichaeliS-Messe hier wieder concertire» und zwar t» ihrem alten Stammquartier, in den oberen Säle» de« Hotel de Pologne. Letzteres befindet sich zwar zur Zeit im Umbau oud sind deshalb die RestaurallonSräume geschloffen. Für die Dauer der obigen Vorstellungen bat aber Herr FaciuS, der srühere Wirth Vo« Hotel de Pologne, die Oelonomie in den Säle» übernommen. Da» erste Concert der Leipziger Sänger findet am 21. d. M. statt. Musik. Neues Theater. Leipzig, 11. September. Die gestrige Ausführung der .Walküre" ist wohl al» Borbolin einer Zeit zu betrachte», welche uns eine nachdrücklichere Berücksichtigung der Oper uud de« musikalischen Drama» bringen wird. Eine Pause war nöthig; unsere Opcrnverhältiiissc sind thcilwcise ganz andere geworden, und tue Umgestaltung der Dinge fordert Z«t und Arbeit. Daß man tue letztere nicht gescheut hat. " „Znm Erdrücke» voll" ist sitzt allabendlich die Signatur der Vorführungen de- Muldenthater Quartetts in de» Drei Linden zil Lindenau. Die Rvßmeincr Herren verstehen e« aber auch ihr Publicum zu unterhalten, denn e« befinden sich uuter ihnen, namenllich für da» komische Genre, ganz ausgezeichnete Kräfte. Da» Programm bietet reiche Abwechslung. Rebe» den Gesang«, und Couvleworträgen erregen auch die Banchrednerkuoststücke de« Herrn Brauer allseitig« Heiterkeit. Da die Eoncerte wegen de- vo» Herr» Brandt beabsichtigte» Neubaues seine- Saale« nur noch diese Woche staitfinden, sei der Besuch dieser lästige» Sänger J-dermana besten» empfohlen. —l>. Der „Kölner SängerkreiS", bekanntlich eiue der beste» Sänger-Genossenschaften, der kürzlich ia Italien so großes Furore machte, wird am 3. November hier in der Alberthalle eia Coucert veranstalten. Am 5. «oncertirt der Verein tu Dresden. 8Z. 8edol» «rotornm. In Venedig Ist maa z»r Zeit mit der Einrichtung einer Musikschule für Kircheugeiaag nach dem Muster der berühmten italienische!, Anstalten der Vergangenheit de« schästigt, denen die liturgische Musik so viele Meisterwerke verdankt. Die Leitung der neuen Anstalt wird einem jungen Künstler aut Brescia. Namen» Giovanni Tebaldini übertragen werden, welcher in der Regensburger Musikschule seine Studien gemacht und dieselbe mit der höchste» Auszeichnung vor Kurzem ver- lassen hat. Allgemeiner Sächsischer Laugewerkentag. * Chemnitz, ll. September. Aus Grund de« ia Dresden im vorige» Jahre gefaßten Bejchlnsses wird derAllgemeineSLchsische Baugewerkentag am 15., >6. und 17. September in uoierer Stadt siattfinben, nachdem dieselbe bereit- im Jahre 1873 die Ehre hotle, die Mitglieder dieser Bereinigung in ihren Mauern zu be grüßen. Der Allienieiue Sächsische Bangewerken-Berem ist unter denjenigen sachwistenschafiliche» Bereinigungen, bereu Wirksamkeit über LaS gesamiiite engere Vaterland sich erstreckt, eiuer der be. teut'uvstea und ältesten. Ec zählt über «OOBaumeister ou-alle» Tdrilen Sachsens und der angrenzenden Fürsteuthümer zu seine» Miiglieber». und verfolgt den Zweck, die gemeinsame» geistigen und »mt li.llen Interessen der Baugewerken z» heben, die Technik und Kunst zu söldern. Mit Genugibuung kann derselbe, wie au« den alljährlich erscheinenden Druckschriften zu ersehen ist. aus «ine eriprießlicke. der Allgemeinheit zu Gute kommende Thättgkeit zurück- bsicken. Tie Stadt Cbemnitz ist sich ter Bedeutung drr kommende», Bauqewerkeatage bewußt und wird sicher nickt« versäume», de» Theilnehmern dieselben so angenehm als i»ögl ch zu machen. Dir Beriammttniq wird am Sonntag Rack mittag durch eich
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