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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.04.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-04-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189004233
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18900423
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18900423
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1890
-
Monat
1890-04
- Tag 1890-04-23
-
Monat
1890-04
-
Jahr
1890
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.04.1890
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2670 An tleser letzte« Runde geben wir hier dl» instreisante Remis- Partie B Englisch V Fleißig wieder. La» Max Weiß.'gegen »artig der »allste Wiener Spieler und überhaupt einer der stärksten Rümpen der Jetztzeit ist, steht außer Frage. Interessant würde ein Match zwischen ihm und I»i. Tarrasch, oder, wenn eS dein so gut wie neuantgelauchle» Matador Lasier gelüstet, sein. Wir rege» den Vorschlag zn eine,» solche» Match hiermit an. Spanische Partie. Verthold Englisch. Bernhard Fleißig. Weift. Schwarz. I. «2 » 4 o7 «5 S4. «7? «3 c?- c5 6) 2. 8gl 8b8 . t» 25. 8<15xb6 »6 »5 3. ID i>5 »7 »8 28. LK6 »4 «7 z-5k) 4. I-b5 a4 8«8 n; 27. 14xg5 Ä«ixg5 5. <1S .14 v7>x<14 28. Dt 1x17 8g5 1e3Z 8. 0 0 I-I8 e? 29. R«1- 14 D18x17tz 7. e4 o5 8t8 > 4 30. X?I ei D17-15 8. 8f3x<i4 8e4 e5 31. 8»4xe5t) Dlöxeü ». bm4xe<; b) ck7xeP 32. 2'.IIxck4 1-87- 13 10 8KI ,3 0 0 33. 8e2 «3 De 5 eStz II l-. I «-3 I»ck8 08 34. Xol 62 8t>3 g5 IS. bckl e-S 17 Ni 35. b'2 d4 8s5 c« 13. DeS e4s 4"8 l? :36. Dck4 63 1-13 «4 >4. l>>'4> t 7tz '1',8x,7 37. D6l3 -«3 De5xv3 15. o5> Ni I..'7xN! :38. X.I2xe3 I-g4 15 18. IS 13 8> 5 , «> 39. »2 »3 Xg8 «7 17. Tal ckl >6 >5 40. b3 b4 »5x84 18. ^.14 (2<) b7 t-8 41. »:3xb4 X«7 18 19. bS b3 I-.8 Ü7 42 8e3 ,I5tz X16 e5 SO. 8.3 .15 136 o5 43. 865 14 8eB 64 SI. t3 t4 I-e<5 >14 44. 84 bö 864 -Stz SS I-e3x<14 e5x,I4 45. Xe3 62 8. S ,14 g) S3. cS e4 '?»8 t8 48. X62 «3 RenilS. Erläuterungen (nach der „Wiener Sportzeitung"). 8) Wahrend Mackenzie im letzten großen Wiener Turnier de» Zug von Englisch adoplirte, setzte hingegen .Zukertort das Spiel mit I. 8.14 17», 8e5 08 10. Dil ei, g7 g8 11. 815xo7, 8>8x«7 rc. fort. .-) Lelbstversländlich ist der Tausch nicht von Vorlheil, denn Schwarz behielte in diesen, Falle snr daS Endspiel die beide» Läufer. 6, Schwarz hat wohl keine» anderen Ausweg, uni den wichtige» Freibauer zu erhalte». e) Herr Fleißig spielt sehr schon und energisch. Ter in Aussicht enoimuene Angriis von Lauser, Springer und Thurm ist Lurch- chtig. 1) Tas Fignrenopser scheint correet und am Platze zu sei», bei dein Umstande, als Schwarz trotz des Miuderbesitzes von einem Bauer die dvmiuirende Position hat. u) Schwarz spielt offenbar aus Remis, wozu bei der vorliegenden Confiellation aller Grund vorhanden ist. In Berlin hat sich kürzlich ein Verein zuin Zwecke der Förderung der Interessen der deutschen Schachmeister unter dem Namen „Bereinigung deutscher Schachmeister" gebildet, welcher sich zunächst die Ausgabe stellt, seinen Mitgliedern durch Veranstaltung von Turniere», EinzelmatcheS, BerathungS- und Correspondenzpartien eine geeignete Vorbereitung für die großen internationalen Meister turniere zu beschossen. Zur Ausnahme als ordentliche Mitglieder sind nur deutsche Meister berechtigt. Die Ausnahme zum außer ordentlichen Mttgliede ist keinerlei Beschränkungen unterwoZen. Nähere Auskunft ertheilt das provisorische Coinit,': Th. v. Tchcve, Berlin 8VV, Hollmannstraßr !I; >>r. mock. LaSker, Berlin >', Brunnensiraße 4: Curt v. Bardelcben, Berlin ZV, jrrvnenstraßc 2; Jacques Mieses, Leipzig, Huinboldtstraße 15. Tie bedeutendste großbritannische Tchachzeitung ist die von dem verstorbenen Zukertvrt gegründete, jetzt von L. Hmer allein redigirte „Ehest Monthiy", eine Mrnatsichrist in Großvctav von zwei Druck bogen. Seit Sepie,über >888 hat dieses ^rgan eine Portrait- Galerie, ähnlich wie die Leipziger „Illustrirte Zeitung" schon seit Jahrzehnte», vierteljühllich aber seit elwa 1881, mit Biographie der abgebildeke» Schach-Heroen eröffnet. Liese Galerie ist höchst intcr essant und die Bilder in Lichtdruck vortrefflich. Bis jetzt brachte „Ehest Mvnthlq" die folgenden Lchachbernhintkeiten in Eisigst: Isidor Gnnsberg, Captain Gev H. Mocketizie, James Mason, Curt von Bardelebe,t, Ainos Bur», I. H. Blackbur,le, H. E. Bild, Michael Ivaiwwilicki, T schigorine, F. H. Lewis, I>r. S iegbert Tai rasch, Philipp Hirickffetd, S tliosenlhal, Reverend William Waple, Frant Heeley, Bert hvtd Engliich, I. I. Minchin i,nd de» verstorbenen hochberühmte» britischen Altmeister und Shakespeare Forscher Howard Staunto». Wir mache» des Englische» kundige oder solche Schachsreunde, welche der Hebung ersoiderlich sind, ans diese vortreffliche Zeitschriit aiif- inerksam; inan abonnirt bei James Wade, Ich Tavistock Street, Eovent Garde», London ZV. t', znm Preise von l<t ch. Zwischen dem Schachcliib Andersten i» Breslau und dem Schach club zn Kopenhagen sind seit einiger Zeit ebciOalls zwei Eorre spondenzpartien im Gange, welche bereits bis zum 38. Zuge ge diel,en sind Für Breslau besteht das Spiel Eomitb aus den Herren v Irankenberg, Ernst Finget ldeni bekannten Mnsikerh dem »tn.I L MabilliS von der Ldnstens Insel Theaki, Arnold Schotllaender und l>, >'ans Leger. » » » » » L'ruiiK- und 6lllisttzcwcrbks«ichtll. In d,r Trage de-? ZI in nie»schmuckes hat sich unsere Zeit mit ihrer Vorliebe snr gesättigte Farben und meist ernstere, dunklere Töne im Ganze» von der Plastik und ihre» weißen Gipsen und Marino»,verkeil abgeimndet und sich mehr dem rein Deeoraliveu zn gekehrt. Tie »tunst bat aber diese Isolirung gar bald bemerkt und hat sich die Trage auigeworsrn: „Sollen wir unsere Statuen und Reliefs bemalen?" Und wie sehr sich auch altgläubige Ver Ireter derselbe» noch gegen dieses Ansinnen empören, man hat doch ringelenkt. Man hat sich vor Allem daraus besonnen, wie das Alterlhuni in der Thal seine Architektur, Statuen und Reliefs so prächtig mit Farben zu behandeln verstand, wie der berühmte Prarileles seine Marmorbilder vom Nikias, de,» vornehmsten Maler lener Epoche, sarben liest, und wie das reine Weist, das dem Süden mit seiner grellen Wirkung unerträglich gewesen wäre, nur so z» sage» durch ein Mistverslandnist zur Herrschast kam, nachdem die Bemalung noch durch das ganze Mittelalter geherrscht und noch das Roeveo Holzbitdw, ,ke mit matte» Farben bemalte und vergoldete Wir prächtig die Lache sich ansnimmt, wen» man sie nur mit Geschick handhabt, zeigen die jetzt in Kvvrnhagk» polltchrom ausge führte» Terrakotta Reliefs, vorzüglich noch Thorwaldse», wie sie gegenwärtig in der Knnslhandlung von Lorck- Oe hl mann iGoeil'ellraste, Eredilanstall) ausgestellt sind. Mit diesen gunstwerke» ist in der Tkat snr das moderne He,,» ein Schmuck von unvergleichlicher Wirkung gefunden, mit seinsükligster Abwägung ist fern von ledern Streben nach naturalistischer Farben Wahrheit eine «nmnthende Sli»li„»ug über dieses Bildwerk ausge gosien, und man kann wohl sagen, daß Meister Tborwaldse» jetzt erst so rech« und wirklich in diesen reizvollen Reliefs zn seiner volle» Geltung kommt. Jetzt erst können diese prächtigen Ne» schopinngen der Antike mit aller Einsackibeit nnd allgemein mensch liebe, Wahrheit, ihrer Naivrtat nnd ihre,» seinen Humor ihre eigentliche Wliknng ansüben. Wenn man jetzt z. B. dieie herrliche» Seenen ans der hon,er,scheu Tickitung in der farbigen Behandlung in poinpejanstcher Weste gesehen hat. die Tteischlheite in Wachs- sarben, alles llebrige i» Minern st», be» ausgeinhrt, jo mag man den Blick ans de» frühere,> saibloien Ansjnhrnngen keine» Augen blick länger niilen lassen. Wie reizend nnrlt das „Hectvr's Ab schied" darstellend,' Relief mit de,» sein Söhnte!» Ailyaiia» her zend-» Heetor nnd der sich Ininineivoll an ib» schmiegende» Andro mache als Mutelgruppe, wahrend zur Rechten ein Srlave diensisertig die Waffen herbestchlepvt nudzurLinken ein nid mastig gern steter Krieger z»„, Aistbrnche malmt Von nicht minderentziickendei Schönheit ist die Darstellung der S,ene, in welcher der greise König Pliainos knie fällig den Achilleus nm Herausgabe des Leichnams seines Sohnes Heetor ansleht, mit de» durch das Kleben tiefbewegten Freunde» des Achilleus zur Rechten und de» die Lösegeschenke herbeibiingendeii Tlojanern zur Linke» hinter ihrem Könige. Daiietbe gilt nicht minder von de» lviden nudere» als Gegenstücke» zn de» schon envahnte» beiden lubandelten Seenen, erstens dem Raube der Vrijeis", der Liedtingsselavi» des Achilleus, die Agnmemno» von seinen Herolden iortschleppen läßt, wahrend Ack,illens zornerfüllt sich abwendet und sein Freund Patrvkle>s ihr lheil- nelnuend nachjchatit, ferner der „liebergabe der Waffen des Aäatlcu»' durch die Palla-Athene an den sckgaue» Obussen», der sie zur Linke» von der Gölli» siebend schmunzelnd bin- ninilut, ivabeend der ,',»> Reckiten jirhende leerausqegangene tapieie Asas i„ Wiilh und Verzweistung auSbrickit Die barinonische Willniig dieser potlichevinirleu Idorivachsen Remis wird noch ivestnl- Itch erhöht durch eine qeichmnckvvll prositirte und aut akzetünie Hotziimrahmniig mit zwischengelegter schmaler «'stldeintaffniig ES laut sich kaum ein vornehmerer »nd bei aller Irische doch nicht anidringlich wirkender Wandschmuck denken «IS diese bunten Terra- colten. Die Auswahl beschränkt sich übrigens keineswegs aus dir »den erwähnten : nicke, ganz in gleicher Weise »nd ebenso wirksam sind ferner behandelt worden die bekannten von Lhorwaldsen a>S runde Medaillon-Reiiess behandelten reizvoll erfundene» Allegorien der „Tageszeiten" Tag und Nacht und der „vier Jahreszeitr» und Lebensalter". Die annmthige Wirkung dieser lieblichen Gruppen ist durch die IarbenbeHandlung eben >a lls ganz wesentlich gesteigert. A uch die beiden Medaillons mit de» lieblichen Gruppen musicireuder und singender Genien haben dieselbe Ausführung erfahre», sowie die beide» recht- eckig umrahmten allerliebsten Allegorien der „beständigen Liebe" und der „entfesselten Leidenschaft", durch Amor auf dem grzähmte» und dem gereizten Tiger dargeslellt. und die beide» in Hochformat mit oberem runden Abschluß gehaltenen schwebenden „Psychebiider" mit kleinen Genien. Ganz bejonders ober mögen noch erwähnt sein die weltbekannten Thorwaldse» schen sinnigen „Alter der Liebe", mit ihrer Tarslellung der Verhaltens der Menschenkinder zu dem kleinen gestügeiten Schelm von Liebesgott von ihrem Bady-Aiter, so zn sagen, an bis zum Wanken am Stabe des GreisenalterS. Daß übrigens selbstverständlich nicht etwa blos Thorwaldse» sich poly chrom behandeln läßt, hat die Kopenhagener Anstalt dadnrch be wiesen, daß sie auch andere Kunstwerke in dieser Weise heraus- gegeben hat, so z. B. den wundervolle» Aiiiorettencyklus die vier Jahreszeiten, von Professor Olrik in vier reizvollen Relieffriesen ausgesührt. Tieselben sind ebenfalls in der Lorck-Ochliiiann'schen KunslhaiidlungzEreditanstait) »eben vielen anderen hervorragenden ausgestellt. Adolf Meiste. Trietschler's Etablissement. * Wen» wir nach Ablaus der rrsten Mcstwochc heute noch einmal der Vorstellungen in Trietschler's Etablissement an dieser Stelle Envahnuiig thu», so hat uns vor allen Tingen hierzu der Umstand bewogen, daß die Erwartungen, dir wir nach den, Verlaus der Generalprobe an die Leistlingen der oist'Irelende» glänzenden Knnsllerjchaar knüpfen zu könne» glaubten, sich nicht nur als voll ständig gerechtfertigte erwiesen haben, sondern noch um ein Be deutendes übcrlrosscn worden sind. An erster Stelle wollen wir noch einmal den Leistungen de» musikalische» Clowns Signor Gaötano volle Würdigung zu Theil werden lasse». Es ist wohl nicht zu viel gesagt, wenn wir behaupten, daß wir hier in Leipzig noch »ich» Gelegenheit gehabt haben, einen Künstler dieses Jaches mit solch hervorragenden Leistungen zu hören; wir möchlen ihn ein inustka lisches Chamäleon nennen bei der Mannigfaltigkeit der Instrumente, aus denen er sich in so schneller Reihensvlge producirt, und doch bc herrscht er ein jedes seiner Jnstrincnte mit einer wahren Meister schaft; wir wollen hier nur kurz des Vortrags einer Gavotte aus zwei Coneertinos zu gleicher Zeit erwähnen. Ein nicht geringerer Virtuos ist er aber in der Irnitalion der Stiminen unserer beliebteste» Waldvögel, ohne irgend welche technisch, Hilismitlel zu gebrauchen. Diesen Leistungen ebenbnrlig zur Seite stehe» die der turnerischen Tpeeialilat Mist Annette und Mr. Bollini, und sind es besonders die Kraslproductione» der Dame, welche unsere Bewunderung in vollstem Maste in Anspruch nehmen, denn eine Kanone von einem Gewicht von 145 kg; mittelst der Zähne frei schwebend zn halte», ist wohl eine ebenso hervorragende Leistung, als die, sich au den Zähnen hängend bis zur Decke des Saales emporziehen zu lasten. Auch die Vorführung des Lriainal Piccolo Thrakers des Herrn Möbring cr- sreute sich des ungetheilten Beisalls des Pul'licnmS, und darunter besonders die eines alten Bekannte» der Leipziger Messe früherer Zeiten. Wenn wir nun zu de» gesanglichen Leistungen kommen, so wollen wir hier zuerst die in Leipzig noch nicht gehörte kleinste Sou brette der Welt Minnie Cast erwähnen, die in ihrem Jache ein Wunderkind genannt werden kan», denn der Chic, den sie jedem ihrer Bortrage zu geben weist, würde der ältesten ihrer Colleginne» alle Ehre mache». Eines gleichiall-S »ngetheiltcii Beisalls erfreut sich allabendlich die stets gern gehörte schneidige Soubrette Irl. Toni Terry. Ihnen schließen sich noch mit guten Leistungen die Tuetlisten Trl. Walde» und Herr Stöllberg, sowie der Gesangshumorist Herr Egberts an. Nach diesen Ausstthrnngen werden »nscrc Leser wohl überzeugt sein, daß cs sich verlohnt, einen Abend im Trictschler'sche» Etablissement siR von den Strapazen des Tages zu erhole», zumal auch in leiblicher Beziehung daselbst aus das Beste Tursorge ge tragen ist. Sachsen. * Leipzig, 22 April. Ce Majestät der König hat dem in der Buchdrnckerei der Iirma Fr Andrä'SNächsolgcr k>0 Jahre lang ililuiiterbrochen thakig gewesenen Setzersaclor Herr» Franz Äldcrl Beer bäum in Nettschönefeld in An erkennung seiner langjährige» treue» Thätigkcit in einem und deinselbe» Geschäft VaS Allgemeine Ehrenzeichen ver liehen, das dem Äenaiintcn am heutigen Vormittag an hiesiger RalbSstelie in feierlicher Weise ausgehändigt wurde. — Die Freie Vereinigung der Radfahrer ver anstaltet heute Abend in der „Thalia", Elsterstraste, eine» Ev m m e rS. Dem CommerS soll ei» zu Ehren des Geburt s- lagcs Sr. Mrj stät de« Königs Albert aus Fahrräder» aller Maschmeugaltungc» gefahrener Lampion zug mil Musik voremSzehe». Derselbe »immt Abend- >/,0 Uhr seinen Anfang an» Marienplatz und berührt solgeudc Straße»: Egelstraße, Salomonstraße. Earlstraße. Querstraße, Poststraße, Augustusplatz, Griminatsche Straße, PcterSstraße. Schlvß- gnsse, Schulstraß', Promenade, Eentralstraße, Elsterstraßc b,S zur „Thalia". * Klcii'.zsch oche r. 22. April. Au der alten Zeitzcr Straße steht in Kleinzschocher eine Schmiede, deren Bautichkeilcn noch die schlichte, ländliche Einsachhcil längst verschwundener Jahre zeig-,,. Sic wurde im Jahre l«l7!» vou dem Schmicdewcister Georg Prößdorf i» ihrer jetzige» G statt erbaut, nachdem die alten Gelände durch eine FeucrSbrunst zerstört worden Ware». In dieser Schmiede ereignete sich im Jahre 175«, eine Wunder- geschichte. indem hier ein Kalb zur Welk kam, daS zwei Köpfe hatte. Alt und Jung. Gelehrte «nd Uugeleh-.tc, strömten v >» weil und breik herbei, um daS Wuukerlhier zu sehe». Es erschieiieir aber die Leipziger Scharsrichlcrknechle »uv »ahme» dasselbe als ihr Eigenlhum in Anspruch. Nachdem die allgemeine Neugierde etwa- befriedigt war und ihnen die Taschen gefüllt Halle, verkausle» sie die Mißgeburt »ach Leipzig an die uiektcliiische Faeullät. welche, noch zu Ansaiig deS jetzigen Iahrhui dcrts, ihr Tkcalium anatvmieum gern mit solche» Eurivsilälen bereicherte. Borna. 2l. April. Heute Nachmitlag wurde vom Herr» Ober-Posttircclor Walter aus Leipzig dem Vorsteher des kiesige» kaiscrl. Postamtes, Herrn Posldtreckor Schulz, das demselben veu Sr Majestät dem König Albert verliehene Ritterkreuz II. Elaste vom Albrechlsorde» in Gegenwart der dicnstbabcndcn Beamten und Unterbeainlen unter feierlicher Ansprache überreicht. Lausigk, 21. April. Die Stadt Halle gestern anhalten den, zahlreichen Besuch der weiteren städtischen und ländlichen Umgebung, der lediglich der Brandstätte galt. Von einer inleriinistische» Verwendung der neue», geräumigen Kinder- bcwahranstalt zu Erpetilionszlvcekeu de- RalhspcrsonalS lunfflc Abstand genommen werde», da diese schon mit l.Mai ihrer Bestimmung übergeben werden soll, und so sind die Erp dttlvttSränmc nach dem Stadlhause an der Haupt straße verlegt worden, wo sich übrigen- bisher immer das Sessionszimmer der Stadlvertretnng bcsunte» hat, die Hanpttvachc biiigegcn hat i»ter>mist,sch da- Parterre deS Kl cberg'schcii Hanse- in der inneren Griuimalsche» Straße bezogen. — Die Rettung der Acte» und Bücher beim Rattz- bausbraude in Lausigk wäre lliimöglich gewesen, hätte der Ralhürcg strator Urbig nicht zufällig der UebungSstunke dr- Mäniiergksangverein- im Rath-krllcr bcigewobnt und so mittelst der mitgesührlen Schlnstel die Ralhslocalitäten öfsnen können. Die HerauSräumung der Geldschränke wurde bereits Freitag gegen Abend bewutt. zu welcher Zeit überdies die Fcuerwelir noch mebrsach Wasser gebe» mnßle, um hier und da »och brcnncnde Balken zu löschen. Eine Wiedererrichtung deS RalhhauscS an der alte» Stelle ist, nach dem „Bez.-Anz ". ausgeschlossen. Wen» auch der durch tas Feuer der Stadt Lausigk zugksngte materielle Verlust nicht bedeutend ist, so wird doch die »»abweisbare Nolhweudizkeit eine« Neubaues u Ausgaben führen, die. nachdem die Stadt erst eine Schule ür tWEtttt s* errichtet hat, gerade jetzt recht ungelegen kommen. Roßwein, 2>. April. Bekanntlich besteht unsere Garnison zur Leit au- einer Abtheilung Artillerie, bestehend au» ^ Batterien zu je K Geschützen. Die andere Ablheilung '» gleicher Stärke nebst Vem Stabe steht In Freiberg. Nach der neuen Mtlikairvorlage soll nun unser Regiment aus 3 AbtheikiMgen gebracht werden. Jede Abtheilung soll au« 3 Batterien bestehen, jede Batterie au« 4 Geschütze», statt bisher tz Geschütze». Der Stadtrath hat »uu bei dem Krieg«, inmisteriuui um Hierherverlegung der neu gegründete» Ab lheilung uachgesucht. Würde die neue Abtheilnng nach Roß wein gelegt, so erführe unsere Garnison eine Vermehrung nm 27» Mann mit SO Pferden und ti Geschützen. Würbe riese Ablheilung nicht hierher gelegt, so würde uusrre Garnison sich um etwa SO Mau» mit 5» Pferden und 0 Geschützen verniiuderu. * Lommatzsch, 22 April. Der SonnnercursuS der hiesigen, unter Qberaussicht de« kgl. Ministeriums de-Innern bestehenden Postschule hat vor einigen Tage» begonnen. Nachdem aus Gruno einer Prüfung, welche mehrere Tage in Anspruch nahm, die Bertheiiung der auszenommenen Schüler in die verschiedene» Elasten erfolgt war, fand am heutige» Vorniittage i», Rathhaussaale im Beisein zahlreiche» Publi cum- eine entsprechende Feierlichkeit statt, welche mit einer Ansprache seiten« de« Herrn Director Hohn eröffnet wurde. Von den 132 Schülern sind, wie der Herr Director mit- lhcilte, Sl im Internat, die übrige» 4l bei hiesigen achtbaren Bewohnern, namentlich bei den Lehrern, untergebracht. AuS bei» Königreiche Sachsen stammen 114 Schüler, die auderen au- den Nachbarstaaten. An der Anstalt wirken 12 Lehrer. Die Feierlichkeit im Ralhhause schloß mit einem aus Kaiser und König auSgebrachle« Hoch. In geordnetem Luge unter der Führung der Lehrer kamen und verließe,« die «chitter den Saal. Nachmittags wurde init den Schülern ein Ausflug »ach der nahe gelegenen Ortschaft Lenben über Schwochau uiitcr»olin»eu. der Rückweg aber über Wahnitz und Rauba angetreten. Die Haltung der Schüler war eine vorzügliche. Hainichen, 2l. April. Heute, nach Beendigung der Vormittag-unterrichtsfiimbe», wurde dein seit 39 Jahren hier amtirenden Bürgcrschullehrer Franz Kaube daS von Sr. Maj. dem König verlieb nc Vervieiistkreu; durch den Bezirks- schnlinspcctor MuShackc-Dvbeln vor versammeltem SckmlauS- schustc feierlichst überreicht. Zwickau, 21. April. Am Freitag Abend brannte Brunnen bauergehilse Oettel hier zum Zeitvertreib e,»e von der Aibeit zurückdehaltene Dynamilpalrone ab. Dieselbe trieb ihm einen fremdkn Körper in de» Unterleib, an welcher Ver letzung Oellel gestern starb. — Die hiesigen Maurer habe» gestern in einer stark besucktten Versammlung eine» Antrag aus Feier deö t. Mai als Arbeitersestlag abgelchut, auch beschlossen, wegen des überaus großen Angebot« von billigere» Arbeitskräfte» vom Streik oder Bauspcrre behuf« Erlangung günstigerer Arbeitsbedingungen für jetzt abzuschen. Die von dru Zinimerer» beschlossene selbstständige Orgainsatio» fand sehr abfällige Kritik bei den Maurern. — Am Sonnabend Nachnuttag 3 Udr wurden in Böenichcii bei dem Gutsbesitzer U hlnianu im Stall deS WohnheuscS sechs Kühe und I Pjerd durch Blitzschlag getödlet. Geyer, 20. April. Vom 2l. April d. I. tritt für unsere Stadt eine neue Marktordnung in Kraft. Es werbe» jährlich wie seither zwei Jahrmärkte, der eine am Montag nnd D enstag nach Jubilate und der andere am Montag und Dsinslag nach Krc»izeSerhöhung. abgehalten. Sie beginnen an de» erwähnten Montage» Mittags 12 Uhr und endigen Tag- daraus Ab iidS 10 Uhr. Die Auslegung und daS Fetl- blcten von Waareu kann ausnahmsweise vom Stadtrathe auch trüber gestattet werden. Zn allen musikalischen »nd anderen Anssübrungeu, sowie zu Schaustellungen aus öffentlichen Slraßen und Plätzen, Schaubuden, Schaukeln n. s. w., einschließlich der Lchießstände. ist polizeiliche Erlaubnis erforderlich. Die Ver anstalter und Unternehiiicr solcher Belustigungen haben sich allen von Ver Polizeibehörde gestellten Bedingungen zu uiiter- wcrseii. ». Pausa. Sonntag, de» 20. April, waren 25 Jahre Vergangen, seit Herr Schuldireclor Hitler sein erstes Lehr amt antrat Ti- Lehrerschaft hatte eine Feier veranstaltet, >» welcher auch der königj. Bezirksscknlinipector Herr Schul rath Scllmanu aus Plauen und der Schulvorstand theil- nahnien und i» welcher der Herr Jubilar viele herzliche Wi>rle der Beglückwünschung, deS DaukeS und Ver Anerkeunung zu hören bekam. Bad Elster, 21. April. Am Donnerstag Abend traf Prinz Mar >» Begleitung seine» Adjutanten hier ein, »,» die Auerhahn^agd zu betreiben. Der Prinz nahm im Hotel „Rcichsvcrwcser" Wohnung. Freitag Morgens 3 Uhr begab sich derselbe i» Begleitung des Obersorstiueister von Eotla und des Oberförster v. Römer aus die Jagd nach dem Platlen- bcrge, wo ein feister Auerhahn und etliche Birkhähne erlegt wurde». Am Nachmittag folgte Se. königl. Hoheit einer Ein ladung VcS Oberförster v. Römer zur Tafel, au welcher auch außer obengenannte» Herren noch Kaminerherr von Reitzen- flein ans Schöiibcrg Theil nahm. Am Sounabend früh be gab sich Se. königl. Hoheit wieder aus die Jagd, besichtigte bierans im Lause des Vormittags unter der Führung d>« Badedireclor Otho da« BadehauS, den Kasseesalo» und de» i»i Bau begriffene» Eursaal Zn dem Mahle, welche« im Hctel „Reichsvrrweser" eingenommen ivnrde, waren AmlS- hanplinan» v. BurgSdorfs, Obersorstmeister v. Cotta, Kammer herr v Neitzenslein, Oberförster v. Römer und Badedtieclor Olho geladen. Reichend ach, 20. April. Ein treuvcrdienter Staats beamter. Gendarmerie-Brigadier Menzel in Oberreichen bach, hat sich nach vierzigjähriger Dienstzeit wegen über kommenen DicnstunvermögenS gcnölbigt gesehen, um seine Pensioniruiig »achzusuche», und trilt mit Anfang nächste» Mona>S in den wohlverdienten Ruhestand. Zittau. 2l. April. Se. königliche Hoheit Prinz Georg weilte gestern zur Aucrhahnjagd >>n nahe» Oyb,u Am Abend deS >S. lras derselbe 10 Uhr 32 Min. ans dem hiesige» Bahnhöfe, empfangen von de», Bürgermeister Oertcl, Obe,st Hohlscld nnd Forstmeister Korsett, rin und begab sich bald daraus in Begleitung deS Letztere» nach Oybin, stieg in Eugcl- maun'S Holet ab und schoß schon am frühe» Morgen deS anderen Tage« troff der ungünstigsten W tteiungsverhältniffe einen stacke» Auerhahn. Die Rückreise vou hier erfolgte Rach- »nttagS 8 Uhr 57, M>». — Sc. Majestät der König hat den, Obrrschaffner Schubert in Ztttan daS „AlbrechlSkrcnz" ver liehe» und wurde demselben diese Dekoration gestern Sonntag, an seinem 70. Geburtstage, durch de» Traitsportiuspeelor Bar man» au Eppedllionöstelle des Bahnhofs Bischofswerda auS- gehandigt. Der Jubilar besorgt troff seines vorgerückten Älter- noch seinen nicht leichten Dienst. — DaS hiesige Lnlhcrsestspiel wird an folgenden Tage» zur Aufführung gelangen: l5. (Himmelfahrt), IK.. 18, 20. 21.. 23., 25. (Pstnasisoiiiitag), 2«!., 20. und 30 Mai. >. und 3. Juni. An den Sonn- und Feiertagen beginnt daS Spiel Nachmittag« ,5 Uhr, a» den Wochentagen Nachmittags 8 Uhr. Ueber Ein stellung Von Eonderzügcn und Fahrpreisermäßigung für die Festbesuchcc wird »itl den Verwaltungen der iu Z-tla» mündenden Bahnen verhandelt. Bautzen, 20. April. In der letzten gemeinschaftliche» Sitzung de« RatheS und der Stadtverordneten ist beschlossen worbe», da- Amt eine- Bürgermeister« mit einei» jähr lichen Gehalt von 8508 ,4t öffentlich anSzuschrciben. Bischofswerda, 2>. April. Am 18 April hatte» wir da- erste Gewitter, begleitet von einem fruchtbaren Rege». DaS schon so oft betroffene, bezw. vom Blitzschlag hr mgefuchlr benachbarte Goldbach hatte darunter zu leiden E»> Blitz strahl fuhr in da« Slallgebäud« de« WirthschastSbesitzers Hermann E a-par daselbst und äscherte die ganze Airthschasl ein. Leider verbrannten außer sämmtlichem Inventar, wie Betten rc., auch sechs Kühe und zwei Schwein«. — Mil den Vorarbeiten riurr hier zu erbauende» Hochdruckwasser leitung wurde vom Etadtrath Ingenieur Meozner in Lrivzia betraut. d Ärißen, 21. April. Auf de», Rittergut« Nieder jahna verunglückte der WirthschastSvogt dadurch, daß er beim Herabsteigen von der mit Dampf betrieben»» Tresch, Maschine von ver Transmission au de» Kleidern ersaßt und wodl zwanzig Mal vou derselbe» lwrumgefchleudert wurde. Die Berleffungen, welche der Verunglückte dabei erhallen, sind IcbenSgesährliche. Dresden, 2l. April. Unter dem Namen eines Grasin und einer Giästn v Wenden sind am Sonuabcud der Erbgroßherzcg und die Erbgroßherzogin von Mc.tleulurg. Strelitz in Dresden zu mehrtägigem Auseulhatt cingetrossi,. — Dem Babuhoj-iuspector Schreyer i» DreSden-Allffa« ist von Sr. Majestät dem König von Italien daS Ritterkreuz des italienischen KroiieuordcuS verliehen worden. — Geh. Rath Bär in Dresden, welcher mil der interimistischen Leitung der Generaldircction de« Hostheatcr« betraut ist. hat an> Sonnabend einen längeren Urlaub angetreten und sich zu» Curgebrauch »ach Karlsbad begebe». vermischtes. --- Berlin, 2l.April. Der Prinzessin Margarethe, jüngsten Tochter der Kaiserin Friedrich, welche morgen >hr 18. Lebensjahr vollendet, hat da- OssiciercorpS des Regimen» der Garde« du Corps al« GcburtStagsangebiude ein riesen große- Bouquet in den Farben de» Regiments nach Hombulg übersandt. Die Füllung besteht aus Huuterte» der l>cri lichsten Gardenie», um die sich als Rand e>» breiter Kranz rotber Nelken schlingt. Mächtige AllaSschleise» in ken Farben rolh und weiß umschließen den Stiel und fallen vc» diesem herab. --- Berlin, 2l. April. Immer schöner, immer groß artiger entfaltet sich daS Bild der großen allgemeinen Gartenbau-Ausstellung, die nächsten Freitag, den 25. April, durch den Ehrenpräsidcnlrn Etaals»i,iüs>cl l>>. Lucius von Ballhausen crösfnel wird. Ihre Majestät die Kalseriu und Königin hat Allerhöchst Ihr Erickcineu lri dieser Feier iu Aussicht gestellt. Die gewaltige» Räume des LaudeSauSstellungSgebäudeS reichen selbst unter Zuhilfenahme der Maschinenhalle kaum au-, um alle die zablrriäeii Gegenstände aufzunchmen. Dabei wird ein Gesetz»,'.,1 in der Ausstellung entwickelt und eine Schönheit in k», Cultnren gezeigt, die wahrhaft stauncuSiverlh sind. C» bars kühn behauptet werden, daß etwa« Großartigere auf diesem Gebiete wohl nie gezeigt worden ist. — Im Aue stellungspark regt man sich noch allen Seiten, um die viele» Gäste zu empfangen; wahrind der Ausstellung wird täglich Nachm ttagS Concerl statisinden. so daß auch für Unterbau»»., nach dieser Richtung gesorgt ist. --- Berlin, 2l. April. Kaufmann E. Noch M seine Frau gesucht und gesunden. Die Unglücklichen lebte» mit ihren vier Kindern im Alter von t8—10 Jahren i» der Melanchthonstraße Nr. 20. Ihre Verhältnisse sind früher sehr günstige gewesen. Roch war Theilhaber einer Holz- »uv Kohlenhaudlung am Sch>sfba»erdamin, besaß auch früher ei» HauS in der Frldzeugmeisterstraße. Wodurch er m scinci» Vermögen zurückgekommen, ist mcht aufgeklärt, es wirb g>. mclvet, daß er jetzt u»i»ittelkar vor dem Cvucurse gestände», und daß er um so mehr Grund zur Trauer gehabt, als ibi» auch Famtlieokummer nicht erspart geblieben ist. Daß sc« Frau und er gemeinsam aus dem Leben zu scheiden verabredet hatten, ist zweifellos. Sie habe» ihre Angehörige» davon briemch unterrichtet, haben dann am Freitag die Wohnung vcrlanrii, und sind in dieselbe, ohne daß ihr Aufenthalt ermittelt wert n konnte, nicht mehr zurückgekehrt. Bermuthlich sind sie i»- zwischcn in einem Hotel gewesen. Am Sonntag Morgen haben sie dann i» der Nähe de« Hippodroms in Eharlollkii. bürg ihren verzweifelte» Entschluß au-gesührt. Roch hat zuerst seine Frau durchs Herz, daun sich durch den Mu»l geschossen. Die Krau gab ihm durch Oefsnen ihrer Kleie« Gelegenheit, sicher zu zielen. Beide müssen aus der Stellt todl gewesen sei». In ihren Taschen wurden nur wem,ft Pfennige gesunden. Die Frau trug eine Uhrkttte, ab« keine Uhr. --- Varel, 18. April. Ter .Gemeinnützige" sckrciil; Unsere Stadt wurde vorgestern in große Aufregung veri.yi In dem vorgestern Abend auSgegcbeue» .Gcmetii»ütz'g,i>' »lachte der hiesige Magistrat bekannt, daß der langjährige Käni »irrer von Barel, Treuter, vom Amte suspendirl sei. Zugleich ging die Kunde durch die Stadt, baß b.i einer >»« Diciislag vorgc»e»i»ie»en Revision sich in den städtische» Casfcn ein großer Fe hl bet rag vorgefnnden habe. Trotzdem dies ermittelt worden und Trcntcr die Unterschlagungen ei>!- gestandcn hatte, ließ der bei der Revision mit anwesende Herr Bürgermeister v. Thnnen den Kämmerer noch aus freiem Fuß. AbendS erhängte sich alSvan» derselbe in seiner Wohnung. Wie hoch die Veruntreuungen sich betaust», ii> wohl noch nicht genau sestgestelll worden. Trenler selbst hat angegeben, daß 20 OOO .4! sthlle». --- Mötzlich, 21. April. Heute Morgen 4', Uhr wurde der im 25. Lebensjahre stehende Oekouom Albert Sch. aus hiesigem Kirchhofe erschossen ausgesunden. Neben der L'i.h« lag ein abgejchossener Revolver. Selbstmord ist »uziveiselhuil. C> München, 21. April. Die im Aufträge der sn-ij Userstaate» von Schweizer Ingenieure» vorgelioiiiniciin Tiesrumessungcn >»> Bodensee sind beendet. ö>» Ucbcrlinger See ergab sich die größte Tiefe mit 140 in b.i ver Sisenmühle unweit Ucberluigens, >m Oberste a» der Klaui« bei Bregenz. Von der Instt Lindau und mit ihr im Zu sammenhang zieht sich nach dem Kloster Metzerau in Vorarl be,g im See ein förmlicher Bergrücken hin, über wclchcm k>< Wafferliese eine sehr geringe ist. Zwischen riesen. Berge gun durch den Sec und dem Psändcrgcbirgsstocke stellt der St eine» trjchtcrartigrn Kessel init großen Tiefen dar. Wie der .Augsburger Abendzeitung" geschrieben wird, hatte der Bodc»- stc bis vor Kurzem gleichmäßig einen so niederen Stand, daß zur Vermeidung vou Beschädigungen an einlaufende» Dampjen, in den Seehäfen zu Konstanz und Lindau besondere A»«. baggerunaen an de» Landcstellen stattsanden und vom Grün« größere Steine entfernt werde» mußken. Literatur. htr«f »«» Manssetd's tsntze. Ptyckiodraniatisches Tbarnlieroill von Richard von Mcerhetinb. iIn „Neue Poetische Vtätlrr". Halbnionaleichntt. Vertag von E. Pierson, Dresden, 1. Febr. Itsttll — Eine neue Lichtung R. v. Meerliciiild s aus der Gattung bei „Monodramen", oder wie sie der Lichter selbst lieber nennt „Pins» draiiien". Meertieimb bat ein eigenes, in hohem Grade bewundern'!,, - würdiges Geichick, durch ein Selbstgespräch seine« Helden in marbqei Zügen ein» innere dramatsiche Enlwickelnng von ihren Motiven n bis zur letzten tragischen Entscheidung hin mit Bloßlegung der geheimsten Herzens«»Iten zur Darstellung zu bringen. Ja. »b« einsache seelische Situation weift er so in interesiantrstn Weist zu einem sarbenreickien Seetengemälde auszuqestniie» Lurch eine Reihe seiner prächtigen, besonders bei bestem», versiändnißinniaem Bortrage hochwirtungsvollen Dichtungen Lieier Art hat er das schon an den Tag gelegt. Als eine ber besten derselben ebenbürtige Schöpfung reiht stch ihnen hier d« obengenannte psychodramettischc Charakterbild: „Graf von Man-relbi Ende'' an. Es wird wohl Jedem schon beim Lesen des Titel, b« sein, daß e« sich hier um den wilde» Ernst von Mansfeld, ie» kühnen Parteigänger des Dreißigjährigen Krieges, handelt, der im Lebtag wobt wenig ans dem Harnisch kain und der sogar, al» ih> beim Durchbruch« d»rch türtische« noch ve»-ztonisch»ni Gebiete da Lod in einem bosnische« Dorst bei Sarajewo überrascht», jus Harnisch und Helm aalegen ließ nnd stehend »ie ein echter yckh von zwei Dienern gestützt, sein Ende trotzig erwartete Meerbeimb jeden Gedanke», der t» diesen letzten Minuten de» «iM des Sterbenden durchzuckte, so, man sollte meinen, echt Maasstlbisch nachsühle« tonnte. n»n Bn Wunder wäre es «m Ende nick,»: dm, die Hand, dt« jetzt den Griffel so ansdündig gnt zu sNdreu met Hot fo vordem »nd vor nicht «llzul«ngrm mit dem Sabel ebensoK nicht verachtttch hantKrt. Und wenn »« hier auch in künfftaM gestatteter Weist vor uuS tritt, echt Ransstldtfch ist »och Ave« > diesem Mrerdeimb'schen EharaUerbild, vom rrsten Finch« dis M letzstn gebrvqeneu S«»szer. >d«ls Weist»
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