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Erscheint täglich .früh «V. Uhr. t!ed«ki«n und Lkpedttion I»ha»»«sgaffe 8. LPrechguatkn der Nedartt«». Vormittag» 10—l» Uhr. Nachmittag b—ü Uhr. «o»ah»r her f», »i, »dchstfal,«,»» Ru«««r 5riti»»te« ),i»,«,e « S»ach«n1a,e« 5t« t >tr Nachmiti«,». aue««»- »»5 Krft1«,e,fr»» dt«'/,» Uhr. 2» de» /ttialra str 2»s.-L»,Lh»r: Ltt« Kle««. U,'»erst«Lt»ftraßi 1. Laut« Lüsche, «alh-rlaeustr. 23 Part, und KSaiaSpla» 7. nur bis ' ,S Uhr. tjpügcl'.Tagtliliilt Anzeiger. Drgan fSr Politik, Localgeschichte, Handels' und GeWstSvttkchr. A bonnementspret» viertcljädrlich 4»/, Mk. »et. Vnugerloh» ö Mk., darch dt« Pep bezöge, 6 Mk. Jede esi,»rln» Nummer 20 Hs velegexrmplar 10 PI. Gebühre» für Extrabeilage, (i, Togedlatt-Format gelalztl «tz«« Postbelörderuag SO Mt. «tt Poftbesürderilug 70 Mk. Zilerikte S gespaltene Petitzeile SO Pf. «rtßere Gchnstt, laot anf. PreiSo-rzeichuib. Do bell»rischer ». Ziffer-sa» »ach höherm Tan, Ueclinue» «a»r d»» Red«ctl,»»strtch die sgrlpa». Zelle bOPs„ v»rdr,8a»ill,»»achrichtea dt« Sgelpalte»« Keile 40 Pt. Iaferatr siad stet« au dt' Erveütkien ,u sevdeu. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praeomvsnmiio »der durch Post- aachnndme. ^-346. Donnerstag dm 12. December 1889 83. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. Da» 1L. Stück des diesjährigen Gesetz« «nb Der» ordnungSblatte» sür da» Königreich Sachse« ist bei UN» eingegangen und wird bis zu« PU. Vs». Mt», auf dem Rathhaussaalc zur Einsichtnahme öffentlich auS- hänaen. Dasselbe enthält: Nr. 45. Bekanntmachung, eine Anleihe der LeiSniger Mühlen- Acl INI-Gesellschaft (A. Uhlmann) betreffend; vom 29. Oktober 18SS. Nr. 4S. Verordnung, die Enteignung von Trundeigenthum sür Erweiterung der Leipzig-Dre-dner Bahnlinie in der Flur Priestewitz zur Herstellung von Schnee- schutzanlagen betreffend' vom 8 November 1889. Nr. 47. Verordnung, die Vollstreckung der FreiheilSstrasen betreffend; vom 19. November 1889. Nr. 48. Bekanntmachung, die Eröffnung de» Betriebe» auf der nonnalspurigen Secundärbahn Annaberg- Schwarzenberg und auf der normalspurigen Zweig« linie Schlettau-Crottendorf betreffend; vom 23. No vember 1889. Nr. 49. Verordnung, di« Enteignung von Trundeigenthum zu Erbauung einer schmalspurigen Secundäreiseu» bahn von Mügeln durch das Müglihthal nach Geising betreffend; vom 25. November 1889. Leipzig, den 10. December 1889. Der Rath der Stadt Leipzig. I)r. Georgi. Krumbiegel. Moata Vormittag» vem Kabischlage in Adth. 25. a», neuen Fahr« und Reitwege, in der Nähe der weiHeu Brücke aus der Connewitzer Linie ca. 80Sicten-Nutzktötze v. 2l—100 cm Mittenst. u. 2—»2 m Länge Vcklmntmachung. Nach k. 4 de» nachstehend abgevruckten Regulativ» der Friedrnsstislung sind die Unterstützungen au» dieser Stiftung am Tage de» FrievenSschluffe», sonach am 2. März, zu ver- thetlen und fordern wir daher Diejenigen, welche um solche Unterstützungen nachsuchen wollen, hierdurch aus. ihre Gesuche di» zum Ll. Januar 1890 mit den uöthigrn Bescheinigungen bei ua» einzureichen. Spätere Anmeldungen würden für die»mal unberücksichtigt bleiben müssen. Im Uebrigen verweisen wir auf unsere nachstehend wieder abgedruckte Bekanntmachung vom 21. Juni 1875. Leipzig, am 7. December 188». Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Lamprecht Bekanntmachung. Nachdem vir die Bestimmungen de« Regulativ» für die Frieden-, stistung der Stadt Leipzig in «iuige» Punkten nnter Zustimmung der Sladtverorduetea obgeäadert haben, bringen wir da» obgcäuderte Regulativ nachstehend »ur allgemeinen Keaninist. 8 1. Der Zinsfuß de» StiiluoaScaptlale», an 60.000 wird aus ö Procent jährlich festgesetzt. Die Zinsen l ISN an. 8 L. Die Zinse» »rrdea verwendet zar Unterstützung solcher in Leio-t i wohnhafter Invaliden ond Angehörigen von Aesallincn oder verstorbener Invaliden au» dem Kriege 1870/71, die einer Hilfe dringend bedürseu. 8. 3. U ber di« Gewährung der Unterstützung beschließt eine au» je 3 Miigstedero de» Rath» und der Stadtverordnete» zu bildende Deoutalion. 8. 4 Die Brrthe'luag der Unterstützungen findet regelmäßig alljährlich am Tage des Friedensschlüsse» statt, ausnahmsweise können Uni,Satzungen auch außer dieser Zeit »ach Ermessen der Deputation grwädrt werden. 8 5. Ukber Linoahmeo und Ausgaben wird der Rath alljährlich Rechnung oblegen. 8. 6. Abänderungen de» Regolaliv» bleiben dem überein stimmenden Beschlüsse de» Rath» uud der Etadtverordaeten vor dehallea. Leipzig, am 21. Juni 1875. Der Rath »er «'atzt Leipzig. ^ ^ «. Me, vr. Koch Hechler. Die Einlösung der am SL. diese» Monats lästigen Zin»coupon» und Scheine der Leipziger Stadtaulrihen erfolgt bereit» vom 1«. diese» Moaat» ab bei unserer Stadtcasse i» den Stunden von L Uhr Vor mittag» bi» L Uhr Mittag». Leipzig, den 10. December 1889. Der Rath der Stadt Leipzig. E. Schr vr. Georgi. Schulze WMtlion. Mittwoch, den 18. December d. I»., sollen von Vor mittag 9 Uhr an im Forstreviere Eonnrwitz auf dem Kahl, schlage in Ablb. 25, am neuen Fahr- und Reitwege, in der Nähe der weihen Brücke aus der Connewitzer Linie ca. 4 Ruitr. Etchrn-Ratzscheite ll. El., - 40 - - Breaascheite, - 1 » Ellern« - » 5 - Linden» « » 1 « A»pen- - und - 95 iHaafea harter Abraum unler den ösienliich ausbängenden Bedingungen und gegen di« übliche Anzahlung an Ort und Stelle meistbietend verkauft werken. Zusammenkunft» auf dem obengenannten Schlage. Leipzig, am K. Teceniber 1889 De» Rath» Aorstdeputatioa. Gesucht wird der am 17. December 1848 in Leipzig geborene Schristseh-r Gottfried Friedrich »mit PriSky, welcher sich der Fürsorge für seine brr ArmrnsUrsorge mi heiinqesallene Familie entzogen hat. Derselbe ist am 8. November 1889 mittelst Reiseroute von der Polzeiverwaltung in Naumburg anher gewiesen worden jedoch bi» jetzt hier nicht »ingrtroffen. Wir bitten, denselben mittelst Zwang-paffe» anberzuwe,se» L-ipzia. am 5 Der«n,b»r >889 Der Rath der Stadt Leipzig. (Urmeaamt.) L. Vll. 4121/2570. Ludwig.Wolf. Fetter IllltzholMtlion. den 1«. December d». 2»., sollen don Uhr an im Forstreviere «onaewitz aus löW-ißducheu« 125Escken- 50 Rüstern» 73 Ellern. 6 Linden» 2 Aspen» 22—50 « 18—33 - 20—SO . 20—32 « SO-SO « 23—29 2—8 - 4—9 - - S—12 - - 4—v - 4—9 » « S—9 « u. ll» u..-. l2-^ Uh? gevff"«t bleibt. Anderer- der Mittagsstunde von 12 1 uyr a , inneren ür da« Publicum st'vffnel sein. „ 7-°2. de LE- 85Eschen-Tchirrhölzer unter den öffentlich aushängrnden Bedingungen und gegen die übliche Abzahlung an Ort und Stelle meistbietend vrr- kauft werden. Zusammenkunft: aus dem obengenannten Schlage. Leipzig, am K. December 1889. De» Rath» Forstdeputation. i iö -k i . — . ro 55 25 Manntmachung. Der Preis sür den »i den städtische» Gastanstaltcn er zeugten Kok» beträgt loco Gasanstalt I, beziehentlich loco Gasanstalt ll: für den Hektoliter Steinkohlcn-Kroßkok- - » » - Kleinkoks . - « - zerkleinerten Steinkohlen- kok-, sogenannten Mei- dinger-Kok» .... « » » Braunkohlen-Kok» . . - - - Steinkohlenkoks-Gru» . Preis bei Abnahme größerer Posten nach Vereinbarung. Die Marken zur Koks- und GruS-Enknahme sind gegen Baarzahlung. so weit die Borrälhe an Koks rc. reichen, in den Bureau» der Gasanstalte» zu erhallen, wozu bemerkt wird, daß von Braunkohlen-Kok- immer nur sehr geringe Borrälhe vorhanden stnv. Zur größeren Bequemlichkeit de« Publicum« liefert die Gasanstalt den Kok» auch frei inS Hau« Leipzig. Die Kosten hierfür betragen bei jeder Sorte 15 sür den Hektoliter Die Lieferung geschieht dann in plombirtcn Säcken. Etwaig« Bestellungen wolle man entweder mündlich oder durch die Post in den Bureau» der Gasanstalten, oder in der Rech, nung»- und Caffenvcrwaltiuig der Gasanstalten, Ritter, straße 8. machen. Ferner haben wir bei rn Fr. Rohr, Gidonienstraße 5. erren Bernh. Franz L Co-, Südplatz 8. crr» I. G. Steinborn, Zeitzer Straße 17, errn 41. Damm, Pcierostemweg 2t, errn Fr. Günther, Sternwarlenstruße 7l. Herrn Karl Kappel, in Firma b. G. Wade Witz, Ranstädter Steinweg 25. Herrn W. Helbtg, Davidstroße 3. Herrn R. Sttrnlre Thalstraße 34, Herrn Albert Tbicme, Eulrioschcr Straße 19, Herrn F. A. Günther, Davidstrage 8. Herrn Ferd. Grabau, Tauchaer Straße 25. ein Lager der vdcnbezcichneten KckSsorle» errichte» lasten und kann die Entnahme zu den obenbezeichnete» Preisen auch an diesen Stellen geschehe», an welchen der Koks ebenfalls in plombirten Säcken gehalten wird. Leipzig, an> 9. Deceinder l889. Dc» RatbS Deputation zu den Gasanstalten. Vcklli!l;tnilichllilg, den Handel mit Kohlen und boak» betr. Bezüglich deS Hantel» mit Kohlen oder CoakS verfügen wir hierdurch Folgendes: >) Jeder Veikäuser hat gehörig geaichle Maße, deren Raumgehall 0,5 Hektcliter, l Hektoliter oder ein ganzes Vielfache eine» Hektoliter bclrägl, in seinen Verlau,»- unv NicberlagSränmen vorrälhig zu halten und jedem Käufer die nach Maß gekauften Kehlen oder Coaks aus Verlangen zuzumeffe». 2) Jedem Wagen, aus weichem nach Maß gekaufte Kohlen oder CoakS abgelieserl oder die erwähnte» Brenn materialien feilgedole» werden, stnv mindestens 2 mit dem gesetzlichen A>chunaSsIei»pel versebene Mage, deren Raumgehalt 0,5 Hektoliter und l Hektoliter bclrägl »»tzugeben, und es sind damit die abznlicsernden, bez sonst verkaufte» Kohlen oder CoakS aus Verlangen den Käufern sofort zuziimefferi. Z) Dafür, daß die Vorschriften unter 1 und 2 gehörig befolgt werden, sind nicht allein die Besitzer von Kohlen- und Coaksbandiungen, sondern auch deren im Handci beichäsligle» Lenk«, insbesondere diejenigen mrt veranlwortlich, weichen taS AuSsahrcn und AnStragcn der bezeichnet«! Blcnnmatenalicn obliegt. 4) Zuwiderhandlungen werden nach Maßgabe de» vor ftehenv unter 1—3 Benierkteil mit Geldstrafen bi» zu SO oder Haslstrase di» zu 14 Tagen geahndet. Leipzig, de» 7. December 1889. Der Rath der Stadt Leipzig. IX. 572l. Vr. Georgi. Hcnnig. Vekanntmachimg. Ein seit 1880 im neue» Tbeaicr befindlich gew-sencr kreisrunder tznpsrrarr Waffrrbrhältrr von ca. 7 Cubik Meter Raumindall soll an ven Nieistbietenben genen Baar, rablung verkauft werden. Der Behälter ist 3 Meter im Durchmeffer groß. 90 Centimeter hoch; die Wand a»S 2 der Boden au» 3 M llinieier stark m Kupferblech bergestelli. Die Versteigerung finke, Dienstag, den tz7.December d. I., Bvemittng» Iv Uhr im Magazingebckude rheateegafie Re. I. statt, wo der Behälter lagert. Lie VersteigerungSbedingungen werben im Termine vor her bekannt gemacht werben Die Besichtigung ve» Wasserbehälters kann von heul,' <u> während der Tagesstunden unter Fübrung de» Wyeater gaffe Nr. l iin >. Obergeschoß wohnenden Herrn liiiiaSinspectorS Witte er/olgen. Leipzi>z, am 7. December l88!>. Der Rath brr Stadt wriM,g Id. 5851. Vr. Georgi. W Rüiuig Vtkannlmachung. Der vou der «ömgl'ch'n Amishaupimaausch-s« Leipzig I> r «... ioll iu de» Tag-» vom 21- bi» 24. -S- ««»- °bg.h°l,.a werden. dc» Platzes nach verschiedener H»!" t'^en «,„„ner Nr 4, Anmeldungen werden im hiesigen SiathhauS. Zimmer o«r. ,, euiaegen g nomine». «olkmarsdors. dm 10. December 'E^^,vorft-nd. Lohse. Noack. Der Kaiser in Frankfurt. Die Worte, welche Kaiser Wilhelm im Frankfurter Palmen- qartm ans den Trinkspruch deS Oberbürgermeisters Miguel erwidert hat. sind so bedeutungsvoll, dag wir beute wo der Wortlaut der Antwort vorliegt, nochmal- daraus zurnck- kommen. Die Rede de» Kaiser» war cm- HerzenSergiegnng. sie war aelragen von der Liebe und Bewunderung de»,Enkel» ür den Großvater und de» Sohnes sür den Vater, ne war der Ausdruck einer Bescheidenheit "nd e.ner «"lsMU"g von dem Ernste und der Schwierigkeit de» Berufes als OderdniiPI de« deutsche» Reiche», wie sic wobl nur auSnahmSwei'e de, einem so mächl'gen Fürsten angelroffen werden, der überall, wo er sich öffentlich zeigt. m>t Begeisterung und mit au,rich tiger Huldiguna empfangen wird. Kaiser Wilhelm bat cS reimükhig bekannt, daß er diese Kundgebungen nichl als de», deutschen Kaiser allein vargebracht erachtet, sonder» als den, Enkel Kaiser Wilhelm'» und dem Sohne Kaiser Friedrich'« eltenv, der sich den Anspruch daraus erst durch rin langcs 'eben zu verdienen haben werde. Diese Worte mußten um so eindrucksvoller wirken, da dle Beweise vorliegen. daß sie mit den Gedanken und de» Be strebungen de« Kaiser» vollkommen übereinslimmc». Miguel erinnerte in seiner Begrüßungsrede daran, wie Kaiser Wiidcl», bei Uebernahme der Regierung sich zu dem Wablspriicbe Friedrich'« des Großen bekannte, daß der König ded StaaleS ersicr Diener sei. Diesen Wahlspruch erklärte Kaiser Wilhelm bei Eröffnung deS preußische» Landtages am 27. Juni 1888 auch sür den seinigcn. und wenn wir aus die kurze, aber er- eignißreiche Zeit seiner Regierung zurückblicke», so finden wir ihn in dem ganzen Thun des Kaisers als Grundgedanken wieder. Er mach, keine» Unterschied zwischen den Prione», welche dem Throne vertrauensvoll nahen, seine Aufmerksam keit ,st allen Gebieten deS staatlichen und sociale» Leben» in gleicher Weise zugewendet. Wir finden den Kaiser als Führer nnd Berather von Bergarbeitern, welche Gerechtigkeit suchen, er nimmt die Adressen und Glückwünsche der Vertreter der Arbeiterstandes entgegen, der Kaiser erscheint bei einer parla mentarischen Abendgesellschaft nn Hanl« deS Reichskanzlers, er speist mit den Osficiercorv» in ihrer, CasinoS. er veranstaltet Theatervorstellungen für Schüler zur Belebung n„d Eul- wick.lung der Liebe zum Vaterlande und zur Bereicherung der Kcnntniß der Vergangenheit desselben, er eröffnet Aus stellungen nnd wirkt überall durch sein persönliche« Beispiel belebend und anregenv und erfüllt alle Forderungen seines hohen Berufs mit der größten Pslichllrene. ES ist keine leere Redensart, wenn Kaiser Wilhelm der- sichert, daß sein ganze« Streben und seine ganze Arbeit daraus gerichlct ist, sein Vaterland groß, mächtig und ge achtet zu sehen, und bei diesem Strebe» ist dem Kaiser schon zuweilen der Gedanke gekommen, ob er dieser Ausgabe auch aewachscn sei. Aus diesen Zw ifel bient der Jubel'als best Antwort, mit welchem der Kaiser überall im Jnlande wie ,m AuSlande empfangen wird. Deutschland ist stolz aus seinen thatkräsiigen Kaiser, Oesterreich-Ungarn und Italien aus einen solchen Verbündeten, England aus seinen kaiserlichen Acmiral »nd der Kaiser von Rußland auf seinen Freund, dessen Nainenschiffre er als sclbstgewähltcS Symbol seiner Hoch, achtnng und Zuneigung sür Kaiser Wilhelm trägt. Unser Kaiser ist rin echter Sohn seiner Zeit nnd bekundet dies da durch, daß er sich nicht vom Volke abschiießl und sich ans kie Einsamkeit zurückzieh», welche vaö Gesübi der U»»ahbarkeil al» nolbwendig und wn»sch--nSwerth erscheinen laßt. Kaiser Wilhelm folgt darin vem erhabenen Vorbild seiner Abnen, in deren BolkSthiimlichkeit ei» Tbei! ihrer Macht beruhte: aber er hat diese Seite ibreS Wesens noch weiter auögebildct wozu ihn schon seine Erziehung mitten unter dein Volke, als Schüler eine« Gymnasium«, hwleilete. Insofern ruht das deutsche Kaisertblii» ans keiiiokralu'cher Basis »nb verhilst dem Grundsätze: .Jedem das Seine" zur Gellnna schönsten Sliine deS Wortes. El» untrüglicher Beweis sür die vortreffliche» Gesinnungen de» Kaisers ff. t.e P-.lät für den Großvater und si.r den Fürsten BlSmarck. die bei jeder Gelegenstat stcrvo,tritt Wie wosttthnend bernstrl e». weil» Kaiser Wilstelni off ,Mich or- ^ Redegewandtsten seines la s-r- """V" ^'""l 'dm die Ersastrnng ttbe DÄ."i . rnstingekrönte» H'tten zur r-ile i , u-'t-r - Vorsastren von be- ManÄ' Vorzügen mag „alürlich erscheinen „n> U,r Mangel würde ,m keutschen Volke schmerzlich empfunden 'undgegeben. erlcheint , e koch v°n besonder» großen, Wcrlb Als Ka.s-a Wilbeln, bei der Rnctkebr aus Rußland unv »ach Beenc. ,an z seiner zweiten Anknt,Sre.se den Reichskanzler in seine» 7a sitze auffuchle da war da» G.snbl der Freude ü -!>l.ch ..'.besanzene Würd:g„: z de.' lo.bv rtie.lea Itaal - c» Kaiser Wnbel». .» Fran,,ucl jagt/ dag er sich manchmal n„t dem Gedanken trage °b er auch nehmen, »ie de, Kaiser ,»r Anrrkeununa fremder Verdienste ist. Und da« ist stet« »«, richtige kchlüffel zur Brurtheilung der eigenen Leistungsfähigkeit. Der Frankfurter Kaisertoast hat ab« auch eine intcr- nationale Bedeutung. Sein Inhalt wird nicht nur bei den Verbündeten und Freunden Deutschland» lebbaste Genng- tbuung und freudige Zustimmnna begegnen, auch in den Kreisci«. wo man die Macht und Blüthe de» deutsches Ncich-S mit Mißgunst und Besoraniß sich immer herrlicher entfallen ieht, wird man sich der Einsichl nicht verschließen können, daß unter solchen Umständen für Frieden«stvrer sehr schlechte Anr ichten vorhanden sind. Da« französische Ministerium hat bekanntlich am >9. November bet Eröffnung der Kammer» eine Erklärung abgegeben, in welcher e» yeißl. daß nach dem Erqebniß der Weltausstellung Niemand an de» friedlichen Absichle» Frankreich» zweifeln dürfe. Da» ist ein Wort, da» man vorläufig mit Zustimmung entgegen nehmen kann, wen» auch vier Tage daraus da» neue französische Milltairgrsetz 1» Krafk getreten ist. Die Hauplsache ist, daß sich in Frank reich mehr und mehr die Ucverzeuaung von der Thorsteit und Unmöglichkeit einer erfolgreichen Friedensstörung verbreilct und daß die Regierung dementsprechend handelt. So feierliche Augenblicke wie der in Frankfurt bei dem Baaket ii» Palmeiigartrn dienen al« neue Antriebe zur Bcsisl gu»g 0e« FriebenSgedankc»- auch in Frankreich, cS kan» de» Fran zosen nicht entgehen, daß Deutschland ebenso friedliebend al« kriegsbereit ist. Der mächlige und gewaltige Aufschwung, een die Stadt Frankfurt unter der Herrschaft de» Frieden« genommen hat. ist dem deutsche» Kaiser ein »euer Beweis sür den Werth deS Frieden», dessen Ausrcchlhaitung er sei» ganzes Streben widmet, und wenn da» Wort de» französischen Ministerium« von der Freude an dem Erfolg der Weltaus stellung keine inhaltslose Phrase ist, dann hat auch Frankreich alle Ursache, sich der Wirkungen deS Frieden» zu erfreuen und auS ihnen die Kraft zu neuer srischer Entwick.-lung zu sauge». E.n vielversprechender Anfang nach dieser Richtung ist bereit» durch die Verbesserung der Beziehungen zu Italien gemacht E» wäre eine vollständige Verkennung der Interessen, welche der Dreibund vertritt, wenn Deutschland diese Annäherung der beiden Nachbarinächle mit besorgte» Blicken verfolge» wollte. Der Bund, welcher nn« mit Italien verbindet, ist incht der Art. baß er die Frenndschasl Italien» mit Frank reich anSschließt. im Gegentheil ist solche Freunbschast geeignet, Frankrcicb auch schließlich mit Deutschland ausrichlig anSzn- söhneii. Weiter will Kaiser Wilhelm nicht» und Deutschland ist derselbe» Meinung. » Leipzig, 12. December. * Die ganz ungewöhnliche und außerordentliche AnLzeich- nuiig, welche seiten» unsere» Kaiser« während s«io«' ganzen Aufenthalts in Frankfurt a. M.. besonders abn >ä> k:r Tischrede beim Festmahl und durch da« Geschei t dcs sacker liche» Bildnisse» dem Oberbürgermeister M>q»6l zu Thesi geworden ist, bildete den Hanplgegenstanv der G svräche >» den Waiidelgäiigeii deS Reichstag» und gereichte den zab- reichen poliliscken und persönlichen Freunden Miqiwi'S, di« weit über den Nahmen der nationalliberalen P irtn h>nc»i.'- reichc», zu hoher Freude und Genugthnnng. * Eine Berliner Zuschrift de» .Rheinischen Courier«" schreibt z» dem anscheinend an .unüberwindlichen Machten" gescheiterten Projekt einer Heirath der Prinzessin Margarethe mit dem Großfürst-Thronfolger den solgendei, Evilog: Nachdem siäi längere Zeit in der Presse da» Sie, licht von ciaer deabsichliglkii Verlobung des russüche» Tyronsoi, rs i-ii: d-r Lchiveslcr unsere- KaffeiS, der Prinz-in» Margurelde, ei al::» y:>, meldei jetzt et» iu griechischen Hosangelra-nli-'i-u iniinec > »l »nterrichttteS Vlllieiilicher Blatt, daß die Verlobung i": ß'insl,» Mit der Pr'inzeisii, Marie von Griechenland l-eschloiieu >ei. aber erst »ach Jabrecsrisl veröffentlicht werbe» solle. In yiesigeir politi che>i Kreileii ivird dieser Mitlbeilung Glaube» geichrukt u»d e» e,w> st sich daher das Eingangs erwabule Gerücht al» p »fällig. Daß >iae kurch Heirath hirbelgeführie nähere Verbsiidu a des prcuv'che» uud russischen Haie» Idatsächiich iiichi pea iichligt gkir cic». ist hierorts zu lewer Zeit bezweijeii worden. E« mag ic:u. laß die beiden in Rede stehende» jungen Leute dei ihrem neuliche» gle chzeiiigen Ausenthalte in Aiiien einander »ade getieieu sina und au e »ander e»i,geS Mesalle» gesunde» haben, wa» z» dci» Äcttichte von ihrer Verlobung Anlaß grgeben bat, — bei H-iratbca zw.!chr» Angei ü ige» regierender Häaser. namentlich weni, eu, zuin r ouc beriis ncr Prinz in Betracht kommt, ffud andere Kr,lüde als blos vrrsöuliche Zi,neigung maßgebend, und wen» auch meileich! der Mutter der Priiizcssj > Margareihe, wie e' he ßi, eiue iolä.c Bei . biaoung erwüiisch! iräre, hier l.ütleN, besonder» wo e» sich auch n » -> -e» <9l>!U!'c»Sivechstt der Piinzeisln gehandelt hätte, ga z and ie Factore» de» AuSlch'ag z» geben gehabt, vei der beka »ie» <Ye- liiiuung des Kaiser» Alexander wäre dessen persönliche Ge„e,gi..,u, der Eüe zuzustnumen, vielleicht ooroande» gew se». aber au, P l-ie. i urgee Hose entscheide» bekanntlich über alle wichtigen Fragen d.-ut'ch- seiiielich- Einflüsse, denen der Kaffer machtlos gegenüb r lieht, »ud io wäre das HeirathSpioj-ct, wenn cS Oberhaupt bestanden bü le, aui undediiiztc» Widerspruch gestoß-n. Aber auch d e Ziiiliniiiiung de» d«»lschen Kaiser» zu der ltonveitiiung seiner Schwrst-r wnree, wie man bei seiner bckannien streng consklsiouell,» Iirch ch-n 0>e- siniinnq sicher vorau-setzei, darf, nicht zu haben gewe-ru sü . Da wich« aber gar „ich» in Frage gekommen ist, so sind nllc ,u der Presse aufptancheu Bermiithungeii in dieser Richtung völlig „itz os. * Ileber die Todesursache de» früheren preußische» Justiz»,inisterS Grasen zur Lippe wird an« Görlitz geschrieben: „Graf zur Lippe, welcher Mitglied d - Obcl- lansitzcr Coiiiinmiallaiiotaa» war. hatte sich am Z i.zcsinger der linken Hand gefährlich verletzt, und batte, obwohl in zwischen d e Rcse zu der Wunde binzugclretcii ivar, di« Sitziingc» des Coinmunallandtags i» Görlitz trotz W>d«rralhi»s der A rzte t -sucht. Schon am 29. November aber bulle sich k r Znstand de» Grasei, derart verschlimmert, daß er nicht nur de , Sitzungen de» Landtag« fern bleiben, sondern sich a»i dringence» Aiiratben der Aerzte nach Brrl-i, in die Klinik des ProsefforS vo» Bergmann begeben Lo.t > > nun schnell, wahrscheinlich in Folge von Bsii1".-! ffsluii.z. d.r Tod des 75 Jahre alten slübcreii Justizinnl i. cS ciii- grtreten." ^ Nach tz llOdeS Strafgesetzbuches wird di: ö sscn l l'che A nszordernng zum Ungehorsam a u Gesetze 0d«r rechlSgillige Berordnuligkii oder vv» der Obi, ^ ! ,i>uer bulb ihrer Ziiffändigkeit getrrffenr Aiiordiin» ze: l z'Selr- 'lr.'-« bi» zu tsisi» ^>drr mit Gesängniß b,S zu z Jabrcn teil asl. Da» NcichSgericht >'tt iiu» d> s. z' inmung du. ,» an»,»legt, daß dieselbe aui Personen Aniveiidiiiig sinten kann, welche ,n der bezeichiicte» Weise zur Einttelcung ^kbeit ausjordern. Der Ungehorsam gegen die Gesetze wird seilen» dc» Gericht-Hose» dann erblickt, daß da«