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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.04.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-04-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189004142
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18900414
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18900414
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Bemerkung
- Seiten doppelt vorhanden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1890
-
Monat
1890-04
- Tag 1890-04-14
-
Monat
1890-04
-
Jahr
1890
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.04.1890
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' '«WWMf.'PffSI 1. KW W lkiMtt >»k AlMl Nr. M. Wntlis B 1t. AB IW. Magister Frenzet's Stammbuch. Wir baden schon vor Kurzem mitgelheilt, daß dar Rath «,< de» Mitteln derGrassrstistung rin kostbare« Stück für unser« Stadtdibliotbek erworben hat: rin Leipziger Stamadu- au« dem l7. Jahrhundert. Wir sin» in der Lage, heute eiuige nähere Miltheilungen darüber mache» zu köuu«,. Stammbücher au« dem 18.. 17. und 18. Jahrhundert sind a» sich nicht« Besondere«, manche öffentlich« Bibliotheken habe» dergleichen in großer Anzahl, auch unsere Stadt- »ibltothek besitzt einig«, unter andere» da« de« Stifter« der Bibliothek, de« am IS. April 1S77 verstorbenen Advocateu lllnch Groß Ein so »erthvolle« Stück aber, wie da« jetzt aigekaufte, wird selten darunter zu finden sein. Während in den gewöhnlichen Stammbüchern lener Zeit die meisten Blätter nnr geschrieben sin», und zwar aus Papier, au«»ahm«weise eiamal eia Blatt gezeichnet oder gemalt ist, ab und zu auch eia Kupferstich eiageklebt ist, besteht da« vorliegend« Stamm buch fast durchweg au« Pergament und ist beinahe Blatt für Blatt mit Malereien geschmückt; die blo« beschriebenen Blätter bilden die Aulnahme. In adligen Kreise» sind zwar auch solch« reich au«aestattete Stammbücher nicht selten ge führt worden; au« schlicht bürgerlicheu Kreise» aber, wie die sind, »u« denen da« vorliegende stammt, werden schwerlich diel Stammbücher von solcher Kostbarkeit nachwei«bar sein. Und da e« sich im Wesentliche» um ei» Leipziger Erzeuyaiß handelt, der erste Besitzer «n Leipziger war, di« künstlerische klutschmückuna zum Theil Leipziger Arbeit ist, so kann r« un» »ur mit Dank und Freude erfüllen, daß. sowie da« Buch im Handel auftaucht«, der Ralh sofort rugegriffen und da« schöne »ad interessante Stück für die Bibliothek Unserer Stadt er worben hat. Der erste Besitzer de« Stammbuche», also der, der e« zu sammengebracht hat, war einMagisterIohanne«Frenzel, »er i» der zweiten Hälfte de» 17. Jahrhundert« in Leipzi lebte. Sammleru von Leipziger Kupferstchen, aamentli von Leipziger Portrait« au» jener Zeit wird sein Name in der Erinnerung sein. Denn die Zeitgenosse» haben sich okt an ihn gewandt, wenn sie ihre in Kupfer gestochenen Bildnisse nach der Sitte der Zeit mit Versen au«statten wollten. Da lieserte Frenze! deutsche und lateinische Lobsprüche, mit Borlieb« Akrostichen und Anagramme, und »eben dem kowotockt oeulpatt, dem Dürr« orcnäit begegnet sehr häufig aus den Leipziger Bildnisten -jener Zeit auch da« blgr. loannoa kwnnol ko«üt. Ein paar 8«brn«nachrichten über ihn finden sich in Zedler'« großem Universallexikon und io Iiicher'« Aelehrtmlepikon. Darnach war er „ein gekrönter kaiserlicher Porte". Professor der Poesie an der Leipziger Universität, als« r>:> Vorläufer von Srnesti, Ehrist, Bel. Elodiu«, Reiz und Eck aus diesem Lehrstuhl, Bicar de« Domstiste« zu Magdeburg, Eanonim« von Zeitz und Eollegiat de« großen (?) Fürsten eollegium« in Leipzig. Geboren war er am 8. Mai 1SVÜ in klanaberg, gestorben ist er am 2«. April 1874 in Leipzig.*) Lußerdr« berichten di, genannten Quellen nur noch, dag er eine» ante» lateinischen und deutschen Ber« gemacht habe, ab sonderlich in Auagrammatibu« und Sonetten glücklich gewesen sei, und, wenn er ein Anagramm» oder eia Epigramms habe machen sollen »der wollen, sich „aus der Erd« yerumgewälzet" bade — ob in dichterischen Gedurttwehcn oder vor Freuden über da« Gelungene, wird nicht gesagt. Frenzel'» Stammbuch ist nicht mehr ganz in seiner ur» sprüaglichea Verfassung. Der Besitzer hat e« kurz« Zeit vor seine« lode, 1S72 »der 1873, vom Buchbinder umdinden und ib« dabei eine schöne lilafarbig« Sammetdecke mit gravirten Silberbeschlägen geben lasten. Bei dieser Gelegenheit ist aber da» Buch auch in gleichmäßige« und zugleich größere« Format gebracht worden, dadurch daß sämmtliche Blätter, Papier wie Pergament, die ursprünglich sehr verschieden« Format« halten, in gleich groß« Papierrahmau eingespannt und zum Schutz« der Malereien mit leeren Papier blättern durchschossen Word«» find. So beträgt nun die Höhe de« Buche« jetzt 1b. die Breite ziemlich 28, die Dicke 8 Tentimeter. Da« Ganz« umfaüt 428 Blätter, von denen 185 al« bloße Schutzdlätlrr leer sind. Bon den übrige« sind bei weitem die meisten mit Malereien geschmückt. Nur etwa 25 von de« Personen, die sich in da« Stammbuch eingeschrieben haben, haben sich mit eine» Spruch und ihrer Namen«unterschrift begnügt. Alle Luder» haben irgend ein Kunsterzeugniß hinzugefügt oder hinzusügra lassen, und zwar die meisten ihr eigene« Bild: da» Stammbuch enthält nicht weniger al« 88 Portrait« uv» lö Doppelportrait«. Andere, über 28, haben ihr Wappen bineinmalr» lasten, da« übrigen« auch bei den Portrait« di«» weilen noch angebracht ist, noch andere eine allegorische, eine biblisch« »der eine mhtbologisch« Darstellung: auch Landschaften un» Städteanfichten fehlen nicht. Alle dies« Bilder aber, di« Portrait« wie die übrigen, sind gemalt, theil« in Wasser sarben, theil« in Gouachesarben, viele aber auch, namentlich von den Portrait«, in Oelsarben. Rur drei Blätter sind ge» i-ichnet, ein« ist «io colorirter Kupferstich, fünf find in Seide «-strikt. Bei der erwähnte» Umbindung de« Stammbuch« ist »ber noch eine zweite Veränderung damit vorgeaommen worden die Blätter, die früher gewiß in der buntesten Reihenfolge durcheinander gingen, sind in eine gewisse Ordnung ge bracht worden. Eröffnet wird da« Stammbuch durch 11 Blatt, die vom Besitzer selbst verrühren und lediglich der Einrichtung de« Buche« gewidmet sind. Dann folgen zunächst alle fürst liche» Personen, dann Adlige, Krieg«leutr, Hosleute, hohe Beamte, dann Gelehrte aller Fakultäten, darunter viele Leipziger Universitätslehrer und Geistliche, dann sonstig« Beamte, Gewrrbtrribende, Künstler u. s. w.. zuletzt Frauen. Dach ist di« Anordnung nicht streng durchgesührt» sie kreuzt sich namentlich in der Zweiten Hälfte de« Buche« mit einer r»«teo, bei der der Gegenstand und auch die Technik der bildlichen Darstellung maßgebend gewesen ist. Der Zeitraum, üb« dm sich di« Blätter verlheilen, ist sehr groß. Die nrristen stammen au« den vierziger, sünsziger und sechziger Jahren. Ei» aus Atla« gedruckte« Titelblatt, da« zu den elf Eröff n»i>g«blättern gevört. trägt die Jahreszahl 1848. In diesem Jahre bat sich also der Besitzer da« Buch zum erste« Male eingerichtet. Doch sind auch einige Blätter au» einem früheren Stammbuche, da» er schon in den dreißiger Jahren gehabt hat, wieder mit benutzt, z. B. da« seiner Mutter vom Jahr« l«35. Nach seinem Tode haben sich »ur noch zwei Personen im Jahre 1787 eingezeichnrt, verwandte von solchen, die be reit« drin standen. Aus ein« größere Anzahl einzelner Blätter «iozugehen, ist hi« natürlich unmöglich; nur einige« Wenige mag hervor gehoben sein. Bon den elf Blättern, die der Einrichtung de« Bache« gewidmet sind, zeigt eine» da« Bild de» Besitzer» selbst, einige andere tragen allegorische Darstellungen, in denen »er Besitz« wieder mit erscheint, noch andere sind mit Verse» de« Besitz«« gefüllt. Gleich da» zweite Blatt enthält folgende» .LebenSlauf" von ihm, d« zu den au» Zedler und Iöcher «itgetheilten Nachricht«» noch Einige» zur Ergänzung gieitr 3» Aaueuber« bin ich gebore» und erzogen, «« b»b' ich al« ei» Kind der Mutt« Brust gesogen, Der Mutt«, bte mich itzt «noch veaout nenn« Uab für de» Schmerze»!»«, vor andern ftei« bekennt. I» »«hl ei, ychmerzensohnl nicht schmerzlich «nr «ebnen». Aelender, auch von «Aon zur Trüdial auserkoren, stnr Trübsal, »elch« zwar ist rtoe rauh« Bah», zwa»«ch aber «« führt «blich himmelan. Mm», daß ich schweige hi«, wir theil« ich bin denmnme» Aw «Velen Gehör«, »I» vielmal« ich bin komme, I» Krankheit, in Gefahr, so ha, mich «otte« Haod Lach soast sehr »uaderlich ,«führt in fremde« Land. ^ «etch-bW; doch wirb i» II«t»i, FärsknroLW«, s «In« Knarl »nßte ste sich sicher im Gleichaewtchi »» «Hali»,. Da« „Trio Brontz" manpultrtr mit Glück ans ttuein Drahikabel Namentlich der Herr de« Lrio« «wie« sich al« ein anßerordentlich aeschickttr Seiltänzer, der sogar in den klappernden, niederländische, Holzschnhe» einen eleganten Tanz z» Weg» brachte. Eine Bravour nimm« der Künstler ist e«. mea» ft» vrreinla» über den schmalen Ps,d »andel, uud dabei »»erschrocken Pistolenschüsse abseuer». Dir mnstkallsch, Knnß ist durch zwet sescho, pikant costümlrte I Liedersängerinne». Fei. Helm« Fahrdach uud Frl. Kathi ! Odtllo», welch» sich zahleercher.Hervvrr^e für ihre heiter,u kauplet« erfreute». s«,k ein« Pistonvlriuofla von hervorrageuder Begabung vertrete». Die Letztere, MIß ikmmy Imerso», blie« aus ihrem Jnstrumeut mit a»erk«n»r»«werlder Treffsicherheit, uud bracht« kein« Töue »nr Weit, dir sich den« verwaud« »ei««», welche Margaretha aus Jung Werner« Trompete erzeugte. All» Triller wnrd«, un« Sauderkeil auSgesührt, und bet dem Lied« „Behüt' Dich Gott klaug do« keile verhallende Echo besonder« effektvoll. Den Schluß der Vorstellung bilde«» da« Auftreten dreier .Wasseruiren", die t, einem berettgehaltene» wafferbasfi» ihr« Schwimm- und Tanchrrküaste »um Beste» gebe». Mrß Llzzlr, Trrrs» nnd Anny Johnson sind mit dem feuchte, Llrmrut so vertrant wie dt» gische und wissen so anhaltend unter der vasterstäche zu operire», daß mau ihnen »koste« Blut" »utraur, «öchte, Auch ihre» Vorführung«» wurde »erdlruter Beifall gezollt. Dt» «orstelluogr, i» Theatersaale werde» sicherlich anch wührrnd dieser Messe et» Magnet sür die schaulustige Wett Leipzig«, für Eutheimische und Fremde, sein. Dle Directioa hat weuigstea« Alle« geihaa, um ihnen douerud« U»zi«h»,g«Ir,st zu verleihe». Lrirtschter's Loncert- nnd Lallhaus. * Leipzig. 18. April. Wen» die Lest drr Messe gekommen, dann ist fttr di« Besitzer unserer-ste»tiichrn Beranügnna« Etablissement« di« Brranlossuug gegeben, ihre anßerordrntltchr» Vorkehrung», zu tteffeu, um da« Bedürfaiß der Fremde» und linheimische» aach «ugeuehmer Unterhaltung z» befriedigen. Scho» lauge Fest vorder wird ta de» Kreise» der Künstler Umschau geholte», um tüchtige Krüstr auzuwerbe». »ud wenn irgend möglich, etwa« Neue« uud Originelle« zu erhasche». Drr Geschmack de« Publicum ist heut zu Tage rin venvähuter und man liebt e« nicht, sich mit dem Alte» und Oftgeiehenen zu begnügen. >u« diesem Graud« ist e« «st viele» Schwierigkeiten verknüpft, eln Meßrepertoir zusammen z» stelle», welche« »ngkrästta zu sei» verspricht. G« giebt auch ans dem G«. biete dieser Künstler-Borsühruag«» »tele litcht» nnd mittlere vaarr» nnd da die Eugoaemeut« in de» meiste» Fälle» ans Trr» »ad Glaube» h« abgeschlossen werde» müsse», so banal e« in Folge drfie» viel vom Glück »ud Zufall ob, ei» günstige« Resultat zu er- »leien. Erst wen» di» Generatprobe Bon Statte» gegaugea, dann kan» übersehe» werde», ob dt« Bemühung«, vo» Ersolg gekrönt worden sind, et» gute« Meßprogram« zu Staude zu bringe». Mt» lebhafte« Interesse wnrd« der gestrigen Ganerakprobe in Trietschl»,'« Toncert- nnd Ballhau« entgegen aasehea Diese« inmttten brr Stabt gelegen» Etablissement erst ent sich durch leine leichte Zugänglichkeit »ud bnrch die comsortable Behaglichkeit setuer Räume, sowie durch seine vortrefflich« vewirthschastung tu den weitesten Kresse» grober Beliebtheit und man durfte erwarte», daß sei» Besitzer auch diese« Mal da« Röthi-e geiha» Hobe» Weed«, um etwa« >»«gezeichnete« dorzubieten. Die gestrige erste Vorstellung hat diese Erwartung aus da« Glänzendste in Erfüllung gehen lasse», wir nenne» von den onsttrkeadea Künstler, in erster Reih« de» musika lischen Llowu uud Thierstimmru-Imitaiar Signor Gastan», »elcher als ein» Kraft allererste, Range« z» bezeichnen ist »ad sofort eine» mächtigen Ersolg erzielte. Ist die gauze äußere gr»te«ke Er- schein»»- de« Künstler« zum herzlichen Lachen, so versteht er durch sein« fabelhafte Fertigkeit i» der Handhabung muflkaltscher Justru- »eute uud in der Nachahmung unserer gefiederte» Sänger au« der Bagelwelt i» bruetden«werth«k Weise zu imponirea. Wir haben noch von Niemand die Thierstlmmen so täuschend und reizend nach ahmeu hsre», al« von diesem Meister menschlicher Geschicklichkeit. Mit ihm wetteifert In seinen Leistungen da« muskulöse Gymnastiker, paar Fräulein Annetta und Herr Bolltai, welche« zunächst an sogenannte» römische» Ringen ein prächiige« tniuerssch«« Allerlei zur Aussühruug bringt »ud dahei durch Kürperkrast, Behendigkeit und Schönheit aller einzelne» Bewegungen sich den Beifall der Zuschauer sichert. Später tritt dir geuaaut« Dame »och al» Salakünftleri» und vriunn» «ur, von orrra vrrmogn» man zu»» b-w "b fit st » d^^ «b« k'i". Vorstellung wachen kounte: Margaret, «astrum; ^kb.?1ch«i„^st.n SstLane. Äb ^ riKge ttrAfth. Kraft d,e Blätter unsere« Stammbuch«« zeigen si« al« bloß«' ^ ^ Dilettantin. * , * der Konfmannschaft tu erster Bttttd' er^dr». war «ei* Sin, geneigt z» edle« Musenlrben. Drum s»g>' ich jenem ab und »oa n"v Me ß-, hi» ^'« «Wen Sachs»»« Schnl, allda ich dll«de» »tu aber flrbeu Jahr. Hieraus so muß,' ich wieder Au« Roch ei, Kauf»««« sein. uh ichwnnge «ei, Gefieder Hinan» »och Nürenberg, »och Franks»« an de» Main, W» «eine« Vater« Grab, wie „ch nach Mainz «« Rhet». Rach diesem hat mich Sott dach ,wh hieb« l«ipzi«I ««sühret, Za« edle» Mulensitz, allda ich gnag ««spüret B>« in da« zwälfte Jahr de« Höchste, graß» Gnnd Rächst frommer Leute Gunst, Dteust, Lieb», Half und Roth. >«s einem andere» Blatte sagt er, wa« sür wüusch« er für sein Stawmbuch hat. Wa« billig ich begehr' nnd glrichiam will ererb»» Kur "irrrath meine« Buch«, zum Denkmal «roher Gnnst, Do, i k.-i» Kluchwort nicht, »och Scher» »o, lchnöda Brnnfi, Selo-aer» wa« mich lehrt recht leben nnd wähl sterbe». So jemand »och darzu mir wallte listen setze« Et» Bltd durch« Maler« Hand, ein Wappen oder Schild, K» würd' »m so viel mehr mein Wnnsch dadnrch erfüllt, Dieweil ich «ich Hiera» anch pfleg« »» ergötze». Zu Denen, die ihm diese Wünsche erfüllt haben, gehören in erster Linie viele Glieder de« sächsische» Fürstenhaus»«, voran Kurfürst Johann Georg l. mit seiner Gemahlin Magdalena Sibylla (1854), aber auch der „großeKorfürst" von Brandenbura mit seiner Gemahlin Dorothea (187l). Sie habe« alle ihre Bildnisse eigenhändia unterzeichnet. Unter den Krieg«leuten. die dann folgen, befinden sich Lorstonso». »öoig«mark nnd Axel Lilie: sie haben ihr Wappen und ein«, Spruch gespendet. Axel Lilie die Verse: Distel» steche», Resseln brenue», wer kan» all« falsche Herze» kenne», von sonstigen hervorragenden Persönlichkeiten, di« sich ein geschrieben haben, nennen wir nur Io bann Rist kl458), den bekannten norddeutschen, und Ehr ist tan Hofsmaau von Hosfmann«walda» (1487), den bekannte» schlesischen Dichter. Rist hat sich tu vier Sprachen verewigt, lateinisch, französisch, italienisch und deutsch, Hoffmannöwalda« nur lateinisch; beide haben ihr Por trait aispendel. Unter den sonstigen bildlichen Darstellung«» ist wohl da« interessantest» «nr Gegenüberstellung eine« ärm lichen, von einem Eagelrrige» umtanzten Klaaehause« und eine« reichen, von Teufel» umschwärmtea Trinkhause« (nach de« Pred. Salom. 7. 8). Sehr hübsch« Blätter befind«, sich uuter de» Landschaften. Städteanfichten sind zwei da: Leipzig und Drrödeu, «in paar sehr sein auögesührt« Blätter. Der Kunstwrrth der einzelne» Blätter ist natürlich verschieden. Unter den dargrstellten allegorischen» biblischen nnd sonstigen Scene» überwirgrn die untergeordneten Mach werke gewöhnlicher Stammbuch«maler. Unter de« Portrait« rn — meist in einem Oval link« in drr unteren Hälfte de« Blatte« angebracht — findet sich eine groß« Anzahl guter Leistungen und rin« klein« Anzahl wahrer Meisterstücke von außerordentlicher Feinheit drr Auesührung. Leider hat sich nur «in paar Mal der Künstler genannt. Die Bilder de« jungen Prinzen Johann Georg und der Prinzessin Erd muthr Sopme, beide vom Jahre ISSl, tragen di« Be zeichnung : A. Vodor koott. Ein Portrait an« Hall« vom Iah« 1878 ist bezeichnet: ckst» Vorio plnrlt. Aus einer Mondscheinlandschast von 1878 nennt sich Georg Schultz, „Eonterfeier" in Bre«lan» al« Verfertiger. Aus eia paar Allegorien in Wasserfarben habe« sich Baltin Wagner (1852) und Daniel Bretschneider d. A«. (lS4S) al« „Mahler" gmanat. Di« allegorischen Bilder endlich, di« Frenzel selbst al» Einleitung«- stücke in d«n Buch« bat anbrmgen lassen, sind nach seiyrn Angaben von einer Leipziger Malerin gematt. die dem Krnurr der Geschichte Leipzig« dem Namen nach sehr Wohl bekannt war, von deren künstlerischem Vermöge» man sich ktadtgarien« wird sich durch Eimresse, ein»,l,er Svekialltüte» »ou ouswäit«, welche zur Probevorstellun» den «uschluh nicht rechtzettt, erreiche» konnieu, »och verstärke», so daß in dem Locale, in dessen obere» Räume» täglich die Tamencapelle Ioh, Uhlich roucertirt. es während der Lauer der Mess» an U»terhali»ng wchl maugela wird. .2 «rystali-Piilaft. »te Borftrllnuie» t» Ttzr«trrs«ale. O Lelpzii, IS. April. Am «estrlgr» Abeud htett dte Brob»-! vvrftrlluu« der »ru eogagirie» Küuftlrrspeclalltäre» tm Theolersaale de« Krystall-Bolaste« «le immer »iu« lchauluftl,« Menge versammelt, welche deu «inzrlur» Rümmer» de« virlseittgeu Pro- -ramm« wohlverdieutr» Belfoll spendete. Da« Debüt der Künstler hat mit etukm votle», durchschlagende» Ersolge geendet. Nicht «tue der obwechselougtreiche» Borsühruugeu erwte« sich att et» Mißgriff, »ud die Dlrertloa kau» mit ihrem »«neu Ensemble zu- srledea sela. Bel de» .Prodevorstellung«»" pflegt sich immer »iu bestimmte« Stammpublikum rtuzustnde», da« im Lause der Jahre »erwähnt Word«» ist «ud daher «tue» nicht leicht zu desrlrdigrude» Richter abglebt. wo mau ober »« «estrige» Abend auch htuhärtt, überall wurde» aufrichtige Stimme» de« Betsall« über die ge- boteue» Leiftuugea laut, Sttmme», deue» auch wir uu« »ur »»« schließe» käuunt. Seulattonell ist da« Auftrrte» d« kleluea Affen .Sltukar' der seinem Herr» und Gebteter, dem Llow» Mr. Eharle» El».I mal», alle Eh» macht. Die Affeukuuffstückchen find alte» Datum«, wa« führe» dir laugaeschwänzteo „Urmenschen" nicht alle« in de» Affeuthrater» sür drollige Sceue» seit Jadre» aus! Uuser »Blinker" aber in seluer elrgauten Uniform übrrinsst seine Eollegru um «in gute« Stück durch die Grazie und Noblesse, mit drr er sei»» Pro- duettoueu einem »verehrungswürdigen Public»" darbtetet. Do« kleiue Kerlchen »ei»t sich al« et» wahrer vloadi, uuter den Affe», wenn «r mit semrr Balaaclrftaage aus dem Seile dahiutäuzelt, mit aller haud kühne» „Brdauptuagen" einderstvlztrt, oder gar de» ganze» .Eisselthurm" über den l-twanken Pfad führt. Er tauzt aus etuer rollende» Kugel and swlägt schließltch auf dieser et» knastge. reAe« kattomortale. Böllig oeu aber siud die Leistung«» »Sltuker«" als Parterregymnastiker. Er springt uud »mschlägt sich «i« eia Prosessor der .ikarische» Spiele* neuere» Genre« »ad wartet mit einem Doppelsaltomoriale auf, da« ihm s» leicht lest» aadrrrr derartiger Unvaldbewohner nachmachea dürste. Für dies« außeroewödilichea Ezercit,»» erutete deu» .Blinker" auch rausche»« de» Beisall. Mit br«uuderu«werther Ratuttreue ließ frraer Herr Hektar Hubertul. eia Thierstimmru-Imitator »ad Kuoftpsrlter ersten Rauge«, dle vogelftimmea de« deutsche» Walde« uud Felde« er kling,». E« war. wenn mau die Augen schloß, al« lieg» «an «ttlea im frische», grüne» Lenzwalde und höre dem Eoacert drr geflederte» Mustkauieu zu Da meitete sich die Goldammer, die zierlich« Messe, der vchwarzkops. die zirpende Grasmücke, «in verliebte» Fluten- Pärchen, ein» Schwarzamiel und andere Waldvügrl mehr. Die Lerche bürte mau aus- uud aiederfteigen, die Wachtel tm Kornfeld ihr „Pickwermlck" schlagen und den Eanarieuvogel setue verschiedene. Toure«, wie »iuea echttu Harzer Roller, absoluire«. Dle Nachtigall sllttte mit Orchesterbeglettuug. »ad halte kleine „Kücken", eine schnatternde Eule, eia qottkeude« Feikel und eiu «tehernde« Fohlen p» Rivale». E« ist erstaunlich, mit welcher Routine «ud Leichtigkeit Herr Hudertu» de» Thierea ihre Sprache abgelausch» uud lmlttrt Hot. Immer »eue Brobea seiner Knust verlangte da« Publicum, ja mau märe fähig gkwesen, ihm allein während de« ganzen Abend» Gehör z» schenken. Auch lein» Vorführung«» können ai« durchaus seasa- ttonell bezeichuet werden. Di« »Troup« Moptrvs»". welch« flch dem Anstrrtr, de« Herrn Hndettu« anlchlaß, bildet et, Akrobateu-Ensnnble, daß flch »densall« schnell di» Guust aller Freund« parterregyinaaftischer Ueduu-e» erobern wird. Sie arbeite» mit etuer Lrlchligkett »ad Sicherheit, die erstaunlich ist. Unter ihren kühnen Sprünge» aus« »uv übereinander bringe» si» Variationen, di« mir aus diesem Ge biete akrobatischer Kunst »och aicht «esunden hadrn. Di« hal«- dkkcherilchen Doppeltaltomottale«. dt« sie mit fabelhafter Routine hintereinander Vorfahre» »ud mit de»»» »amenilich der Jüngst, der Trupp« drillirt, erweckt,» auch gestern wieder beistlltge Zurus». Al« Tropezküastleri» bot Miß Alte» Bellona, ein« stattlich» tmponirend« Eriwei»»»,. »ich« minder «ew-.ät» Letstu»«ro. Gi» B«W sich Mit »ud errang st m»i dem schwebend,» Tropez kuieud, et» dara» befestigte« Tuch mtt dem Mund« „shod. Aus riuem Stuhl«, »er mit zwei Beinen ans dem Trope» stonT soß.fi«» »X »ö «» de» Tag »a l««e». yränlei, Anuetta nimm« »uttr Anderem etue lridhasti»« schwer« Bronzekanone mit Lasrtt« mit aus da« Trapez »ud verwendet dieselbe bet ihren Darstellungen. Dle Gesang«, nnd Lanzkünstler Fräniei» Walde» und Herr Stollber« besteche» durch ihre brillante Erscheinung und uament- lich tst es di« erftgenanm« junge Dame, welch« durch ihre Schönheit, Ledhastlgkeit uud sprudelade Elasticltüt deu günstigste» Eindruck hervor, bringt, de» sie durch ei» fesche EostÜm »och besouder« zu hebe« »ersucht. Dt« Sttmme» Beider sind angenrhm, die Tänze wohl- gesällig nnd vo» prikeindem Reiz. Dergleichen kann man von der Liedersäugerin Fräul. TonyFerry »ur Güustige« sage», mtt etnrr wohlklingenden Stimme verbindet sich bei (hr vorgeschrittene Technik da« Gesinge« und Anmuth im äußeren Auftreten. Eine liebliche, ganz eigenartige Erscheinung ist ela musikalische» uud tanzeude« Kind, Miauie Eaß, genaust di« klelnste Soubrette der W-lt. wra» ma, vo» dem vedeukr» absteht, daß Ktader schou tu solcher Art aatgebildet uud vorgrführt «erde», ei» Bedenke», da» gestern Abend «llecdtngl oielsach zu« >u«drock kam, bau» ist der kletaen Küustlert» nnr alle« Lot z» zolle», deau ste führt ihre Aus gab« mit «tue« Geschick und einer Bollenduug au«, welche bisher nur Eigeuthu« der Erwachs«»«, war. Da« Gebiet bet humoristische» Gesanges vrrtritt ferner Herr Ld. Egbert«, welcher in Bezug aus Stimme »ud Mimik recht tresfliche Eigen schäften bekundet, gestern Abeud tu der Wahl der vorgetragrueu Stücke aber nicht recht glück lich war, »al die Leistungen leider eiuigermaßea beeinträchtigte Wir habe» za de» Künstler da» Vertrau,», daß er im Stande sela wird, seine Kunst an Besserem and Zeltgemißerem zu erweisen. Außerordentliche« wohlgesalleu «rrrgtt da« Original Plc rol»-Tdea»rr, «oraesüdr» durch Herr» Währing und Fräulein Stiller. Man muß diele reizende Veranstaltung selbst gesehen haben, »m sich davon eine richtige Vorstellung mache» zu k-nuen. Da« Bublicum kam gestern de, beste» Anblick au« dem Lache» nicht heran« uud immer und immer Mieder mußte» »«»« Stücke hmzu «egebra werden. Die Loncrrtmustk ist wieder de« bewährien Händen de« Herrn Eapellmetster Bol km er auvertraut. Alle« in Allem ge. nommen bietet eia Adru» in Lrirtschler'« Eoucert- und Ballhaus eia wirkliche«, geuußkeiche« Vergnüge» dar »ud können wir dessen Besuch uur beste»« rmpsehleu. Verein ehemaliger Nathssreischüler. * Leipzig. IS. Aoril. Im Saale de« „Eldorado" beging gestern Abend der Verein ehemaliger Rathssreilchüler vier'elbft dir Feier de» S8jührigen Bestehe»« der Rathö- rei schule. Zu dieser Feier waren zahlreiche Lehrer der Schutt, die Mitglieder de« Verein«, deren Angehörige und Gäste erschieurn, daß dieselbe durchweg deu Charakter eine« Familieuseste« trug and in harmonischster weise verlies. Eröffnet wurde der Abend darch rtnr Ausprache, welch» der Lerr növorsitzeode Herr Schmidt hielt, uud di» tu etuer herzlichen Begrüßung der Erschien»»»», besouder« der Ledrer. gipfelt«. Nach dem recht gediegenen Pianosortevortrag der Polonaise vo» Chopin durch Frl. Ido Lochmana und de« vartrrfflichen Gesänge» dc« Kreutzer'ichr, Liede«: „Das ist der Dag de« Herrn", von brr» mi>- wirkenden Hering'ichen Männerquartett, hielt Herr vr. Kießling. Lehrer der Sialhssreischule. di» Fest-Ansprach«. Redner wie« znnächft ans den »,n wtedergekehrte, Frühling, a^ de» Odem Gotte« in. der in herrlicher Offenbarung durch die Welt geht. An» allen wetge» sproßt «ad grünt e«, tausendstimmig jubilirea die gefiederten iänger. Uud iumittt» dtes«« Schwellen« »ad Leben« liegt in idyllischer Ruhe die Schule, der Tauseud« «hemaliger Schüler eia gesegnete« Andenk» bewahre»; auch für btt Schule ist neue« Leben augedrochen: eia »eue« Jahr beginnt für ste» »eue Llaffe» werden gebildet. Heute feien, wir ihre» Geburtstag und hat diese Feier eine» doppelten Berus: einmal bringen wir damit die heilig, Pflicht drr Dankbarkeit und sodann diejenige pietätvollen Gedenken» zum Ausdruck Ja, Dank beseelt die einstige» Kinder gegen ihre geistige Mutter. Dank beseelt dt» Lehrerschaft an der Anstalt, die Mitarbeiten an dem Werke der Erziehung. Vor »u» bald einnn Jahrhundert begründ«!, hat die Rath-sreischnle viele» Dauleuden kmdern de« Volke« Uulerricht and geistige Erziehung grwährt, da» Verdienst der Männrr, welch« ste zu «taer Zeit in da« Leben riefen, da da» Unterrichiswesen verglichen mit hente noch aus einer sehr »iedrtgen Stuft stand, ist detholb ganz besonder« dankbar anzu- erkrane» und wird dere» Andenken alle Zeit ela gesegnete« sein. Die Pieiät, di» Grundlage aller lugenden, ist e«. welche die ehemalige» Schüler der Anstalt auch im bürgerliche» Leb«, zurückdenk» läßt zu der Zeit, da ste noch unmittelbar Ktader vieler grilligen Mntttr waren. Der Redner wie« gegen den Schluß seiner Ausftlhrunaen aus da« redliche Strebe» der Gegeuwart hin, den untersten Llaffen u helfen. Allenthalben regt sich die werkthäilge Menschenliebe und » dankender Bewunderung blicken wir aus zu unserem Kaiserthrone, woselbst eto junger thatkrästiger Kaiser von dem edlen Streben be- «elt tst, olle» Sühnen setue« Volke« zu Helsen. Laute« Bravo folgte »e» im Vorstehenden nur kurz skizztrten Darlegungen de« Reduer«, dir bei Alle» eine» tiefe» Eindruck hinterließe» und die gewiß dazu beigetrageu habe», die Pieiät von Neuem iu deu Herze» der ehe maligen Rathäsreischüler zu befestigen. Im weitere» Verlause de« Abend« gelangte i» rettder Ad- Wechselung eia Programm zur Aulfübrang. da« ta mustkalilcher »ad deklamatorischer Beziehung »kl de« Schönen und Angenehmen dot. Wohlverdient war die Anerkeunung, welche de» Mitwtrkende, sür leben Vortrag gezollt wurde und heben wir ganz besandrr« die vortrefflichen Gesäuge de« Heriag'sche» Männerquartett« (Herren Heanicker, Ritzsche, Friese. Köhler), die Piauolorievocträge de« Fräulet» Jda Lochmau», die Sologesänge der Fräulein« Aldag und Rummel hervor. Mit einer reizende» Deklamation, betitelt: „Der Erd« uud de» Herzen« Quellen", entzückte der im Interesse de« Verein« unermüd lich tdätige Cassirer, Herr Buchhändler Brrnknrd Psesserkorn, die Hörerschaft uud wurde seiner zu Herze» gehenden Aufforderung an die Aiiwrftnden, ein Scherjiein brizulrage» zur Beschaffung von Prämie» sür besonder« st ißige und brave Schüler der Rathssrei- schule, geru und willig r„tiprochen. Lin Ball, an dem sich die An- wesenden rege bethciligtea, beichloß da« schöne Fest, da« in der Er» iiinernug der Festgenoijeu sicher »och lauge so tlede» wird. anr »uttr sich hwtt, «,» auch aus einer Letter, samt« > uu»«chi« Stadtgarterr. * Lrlpälg. 18. April. Im schmucke» Dheaterlaol« de« Stadt «arte»«, welchrr sich jetzt iu den Händen de« Herr» W. Kling'e veil (früher Casä Mrtz) befindet, fand gestern Abend «ine gut de. suchte Probevorstellung der sür dle Dauer der Ostermesse zu aedenden Künstlervorstelluagen. welch« uuter der Leitung de« Herrn L. Vlumenderg stehen, statt. Zu einem Easemble vereinigt, finden sich daselbst vorzügliche Kräfte, welch« schon bei ihrem ersten Austretta allg-meine Anerkennung saudeu und sicher eine Zugkra. sür da« Local bilde« werdea. Al« Sängerin mtt kloagvoller Stimme «ad empstudlamnn Vortrag zeigte sich Miß Carmen, welche, fünf Sprachen beherrschend, tu dklen abwechselnd die rech» ansprech-nden Lieder ausdrucksvoll slugt. Daß dieftlb« mit einem französischen Liede den Reigen ihr« Po,trag» uud damit zugleich deujenigeu der Vorstellungen eröffnet», war aber bei der umiaiigreichrn Au«wadl von guten deutschen Gesäugen, welche ihr zu Gebote steht, keine Notwendigkeit. Herr Charte« Dicht, ist ei» sehr tüchtiger Gelenk» mensch. dessen mft Leichtigkeit nnd Eleganz auägelührten bewunderns- weribea Produktionen de, der Cbenmäßigkrlt seine« Körper« aus da« Aua» »ir de» Etudrnck de« Unschöne» mache». Die englischen Sängerinae, uud Tänzerinnen Sifter« Mona erfreue» durch di» Vielseitigkeit ihrer Letstuugen und erringen sich durch da« Harmonisch« ihre«Gesänge«, wie do« Graziöse ihrer Tänze ouerkenaeaden Beisall. — Der Gesangshumorisl Herr Wal da», der für drn nicht rechtzeitig ein- getroffeneu Donzhumoristea Herr« Schmitz rtugeiretea ssi, zeigte sich al« taleuwoller Komiker, »alcher da« Maß de« Znlälsigen atch» übrrschrettrt, »ud trug durch dt« trefflich« Wahl seiner Vorträge besonder« Udmechglnng in die lluterdaltnng de« Publiiam«. Di» N-grr Exceutric« vrother« Mellor, aus bereu Leistungen de, nächster G-Iege»h«l« »och zurückgekoaunea wir», zeigte« tchon bei ihre», rrileu Anftretr», daß si« i« iorrm Fach gaazlB«deutende« Kisten, lleber- ralcheich»« dote» dk Instrumentals»«» Mr. u»d Mr«. O' Do » neI«, dneu aulaahmla« «ut« Vorträge »fftttvpll mtt „drr rlektrtsche« Moschee" tchioffea. einer Nummer edeoso sinnig wie icyön. Die Copelle uuter H,rrn w. Menae'S Dinction >>.ll:e die Panft» ,nil guter Coucerimusik au«, zögerte «der zuwttlr» mit »em Eiafttzeu bet »er Valetta»«, s» daß dt« Vottra^nv«, zu tmrschtedeur» Male» zu Pmpe» v««,laß» Vermischte«. -» Berlin, IS. April. Em Consortium von Ham burgern hat zwei Grundstücke, die dem Fürsten BiSmarck zur Arrondirung seine« Besitze« Friedr»ch«ruh erwünscht find, anaekauft, um ihm dieselben nachträglich al« GeburtStäglgeschenk zu verehre». — Pari«, 6 April. Liu Milglied de» Gemetuderalh«, Berrh, will gegen da« Verleihe n von KinderaanVettler vorgeh«», uöthigenfall« et» Gesetz zu diesem Zweck erwirken. Er erzählt dk Leraulaffung hier»» folgendermaßen: Eiuer mewer Freund» wurdr in der Rue de l'Lötropate von einer Baad« kleiner Kinder ang«. lallen, welch« bi« dahin ruhig gespielt batten, nun oder durchaus Almosen habeu wollten. Wahrend er ihnen LIn'gkS gab und ihnen Vorhaltungen machte, schlichen eiaige verdächtige Frauea um die offene Thür eine« Schankwirthe« herum. Mein Freund forschte »ach und ersuhr sehr bald, baß diese Frauenzimmer sich dort zu ihrer täglichen Bettelsahri durch Pari« gestärkt, zugleich aber auch Kinder geliehen hatten. Zu dem Schankwirlh bringen Eltern jeden Morgen ihre Kinder, um sie Bettlern zu verleihen. Mein Freund und ich haben daraus Nachsorsitungen aageftcllt. und in verschiedenen arme» Vierteln, iu Velleville, Montmartre, unweit de« Invatiden- hause« und de« Jardin de» Plante«, sieben weitere Schankwirthe ge- sundea, bei denen dieser Kinderhandel biirieben wird. Die Preise sind verschieden. Lin kleiner Junge wird sür einen Franken den Tag verliehen, ein Mädchen zwei Franken Hübsche Mädchen von neun bi» els Jahren werden höher, selbst bi« sechs Franken und mehr bc- zahlt. Dieselben werden dazu gebraucht, Blumen aus de» Boulevard« und in den vornehmen Sladtlheilen zu verkaufe», d. h. unter dem Vorwand des AnbietcnS derselben zu betteln. A» Festtagen, wie Neujahr, Palmsonntag, Ostern, Pfingsteu und am Naiioaalsest, werden manchmal sech« bi« acht Franken sür et» hübsche« Mädchen gezahlt. Die Elter» streichen da« Gel) ei» uud erhalte» ihre Kinder oft erst ipät Abend« zurück. Den Lag über erhalten dieselbrn v»n den Mtetderinnen zu -ssen, je «ach Umständen. leiden Nolh, wenn der Ertrag de« Betteln« gering aussällt, wa« jedoch selten der Fall. Den» alle diese Miethcrinnen sind obgeseimte Bettlerinnen, welche stet« sicher ihr Ziel erreichen. Abend« betrinken sie sich mit ihren Männern, welche ihrerseits den Lag über irgend ein zweisei» bosie» Geschäft treiben, wenn sie da« Hrrumlungern nicht vorztehea. Deshalb ist e« auch selten, daß Männer Kinder zum Bettel leihen. Wahrend de» Winter» steigt die Zahl der »um Vettel» geliehene» Kinder bi« liOOO, in, Sommer sind e« nur 2000. So Herr Berry; da« von tbm qewünichte Gesetz wäre nur theilweise »öthtg. wenn in Pari« do« Gesetz über den Schulzwang durchgesührt wäre. Denn dann könnten ohne Weitere« alle Kinder über 6 Jahren, welche beim Beitel betroffen werden, kstgenommea und der Schute zu- gesüdrt weeden. Aber sür den Schulzwang genießt Pari«, wie in so Vielem, eine Ausnahmestellung. Da« betreffende Gesetz ist oul- drückiich nicht m Part« eiogesührt. «N»«» Du« Küustlerpersonol de« Literatur. Die Natur. Zeitung zur Verbreit»» Kenntniß uud Naturanschauung sür Leser al Deutschen Humboldt - Verein«^ ^ uaturwisseaschasllicher er Stände. Organ de« vr. Karl M^eu!i(yen Huttiootol * iverrinP . Müller und vr. Hugo Roedel. G. Gchwetlchke'scher Verlag in Halle (Enale). Nr. 17. Inhal«: Beweguna. Bo» Georg Lehnen (Schluß). — Wiederholungen. Launen und Lftbdabereftn der schaff'iibe» Natur. Bon Prosessor Vr. L. Glaser. — Bildung der marinen Kalkabsätze. Von Vr. Carl Ochseuiu«. — Dodtenbuch. — Bücherbesprrchungen. (Mit 6 Abbildungen.) — Theorie und Praxi«. — Chronik. — Gtschuhtskaleader der Naturwissenschaften. — Kleine Mitiheüuiigea o. s. w. » * » Die Nr. 1b der „Gefitperleu Welt", Zeitschrift sür Boaellirb- baber, -Züchter und -Händler, herau«gegebe, vo» vr. Karl Ruß (Magdeburg. Lreuy'sche Verlaglbuchhandlung, R. S M. Kretschmaan). enthält: Au« dem Leben unsere« Eisvogel«. — Oenitholoqische M i- td itungen aus Cüd-Ruß'and (Fortsetzung). — Meine Zuchtungen und Ersahrungcu in der Bogelstuve (Fortfttznng). — Studien über de, Einstuß der Aaiiiusardea ans do« Gefieder drr Vögel bei Dar- ttichun, derselben in den Rahrunglstoffr, (Schluß). — Gt, «»er Gesong'kaflen (mit Abbildungen-, Schluß). — Brieflich« Mit- th-i'ungen. — Au» Hau», Hoi. Feld und Wald. -- Au» den ver- ciucn: Berlin; Köln; Autstellurige.,. — Anfragen und Au«kunsi.
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