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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.04.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-04-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189004159
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18900415
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18900415
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1890
-
Monat
1890-04
- Tag 1890-04-15
-
Monat
1890-04
-
Jahr
1890
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.04.1890
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t»5,u» »»-Voll- «ä>ui«,Q »ct^vr »-«X. i i»t c» > X »» 8. Lprü iux vom ! in >"»4e üioioUvn ^«r »«l., Gr^cheiut täglich d»»r««ll .«-18») i«.») »« X,-rü a«r ioe« 1« k » « n ili UL 17^0. - »o v-r - Oetoi«? peil - il»> >»>.öa. - »lniSKM -n«r loco nior loco Zi »k«e MM. - vr., p«r S ür, i>er > vk^ pc. ,6 ür^ i»c , «M Sn, r Li» 6, St Sr. - n o»r UL. — >k«krt. — »dcNen. — »l»i Ä.M. Uoxrcu »ellnuntek, «ptcinocc- 71,US, »er choir. ilavoin.» idrik-te. c noä ä>r edeuiliclw icdLkt t,e- niccüeren pt«r. Von c«kr»it - >n»t« Uber - itt-»' H tori» üHu 11»-li>X> reienineiN, i-U.M X> icromerer jd«r« Xo- ! Sie 2nx- l!LNs»lU»t. n «n»ler» -»» »ober r«i«»c»ul>« n k»»t ll-- Ilnlluoc »O liEk nur 1»u>-1»I> ^ !itM bi. in« reu io >i«n Neu, äoc!> mten »e.^ i uuvweiir t»r inkuli« «o 仫» nie licii« t'r»^e u»ion »>»« » , ü»k» ,1er aer U>,eiu- ,x«u erliliii- -vorckeu. !-o Snknux ,ier >rt. vcdell- r»oktvoUeu >t»ni venix c»»reu »n- lilk t.W nr« 1<»eb.« r O.M-I L « 0,b0-v,'iii, I« Ueu 4M bl» »ritt ml xross^l» vieät-r' ^su «1»« 1»L- ^oiiiuvsr.-ii Lolxvinls s-lLSuIen I'lO L. -L. 1.00-1^.^. a kkuvlj t i»ro LNick -rLtttru^Uva iv. V»uw- MlLtittN tttt'l : Xpril-lliU ^uU-Xu-sust auSsiflend. apore (12 -t) Ztown (N/4) uebeck (U/4) Postdam^ser r „America" n»s»cbiff« r«» lull. ^' lt ffkulnen. vi' l- 8 >1rrrkl»'8 /..i ' tlsv.l - eu XukuuNs V ftss. O.» ttlikk krt» Iltnn. vo »1k« ÜI6 >'.«^!i- äoü8« n !>«>>r »ock «1»»»« icd r ti'ritl.tu»«»!» «nk 4, xl. I-«r xro»8.^e Ver- c na< 1> Ui,»«»- ;rfru«:Niunk^u n«t nolin i»»ll dv-^dnxiime. «E-rv'l ii» reckt >ä Qoljrr urxv iL« ^',u (ie- Q äcn l. r/rk-2 ;d ^»x«1»-1nu-r VL« 1l - 5ür KO Iljr: »vilk-r« >;en ^.t». . er neU für llea r>»ek»err eio« Mr »nx« L- >et, » LU KlUi^L letreiile 17 >r» bv - »vt» U MeNci' ltb- eelrvu-i linier. «1re>.l-i e t>»r Oelrerä» NL8«r"II 1'l»u k in §»Ipeler. t»deu — »a«d !l^VUU88 'VoN»e«enä»» 1er eint, leerer« l Lrsrfeii v1r< ol»« ir rer dev -olUs. Uhr. äk-irtirn La- LkPr-Uisa Jotzauntlgass« 8. ÄPrrchkuntkn der Uedactim: «ormittag« 10—IS Uhr. RachmtUa,« b—6 Uhr. ^ ' - «"»h»» »er ft», »«» oächft«»l,e«»r »du««» S»s„«te «« ».»rn1«,e, dt» » Uhr rj»ch«ttt»H«. «» »«,«-«,» Sestt«,,«srStz dt»'/.» Uhr. Zn de» Filialen für Ins.-Annahmr: c«a «le»»'» L-rtt«. («tfrr» Hahn). UnivorsitLUslrabe 1, Leuts LSschc, Kathariuvistr. 23 pari, und König-Platz?, «ur bk ' ,L Uhr. chMtr.TWMÜ Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- «nd Geschäftsverkehr. AoormememSprei- dierleljahrlich 4'/, Mk. tacl. Brtagkrlohu S Mk , durch di« HM bkjogku ü Ml. Jrdr rtnjelnr Nummer SO Hf. Betegeremplar 10 Pf. tjtebühke» für tkrtrabetlaar» <In Taakblalt-gormat edne Poslbeuirderung M VN. Mit Poi'tdejörderuag 70 VN. Inserate 6aespaltene Petitzeile LO Pf. Gröbere Schriften laut uns. Pret-verjetchatb Tabellarischer u. Zifsernsaß nach höhermKxrts. Uectamr» unter dein Redaction-strich die -aelpalt. ^eilevOPi.vor denFainiiiennachrtchte» die ügespaltene -leite 40 M. Inserate sind stets an die Expeditt«» t» senden. — oiabatt wird nicht gegeben.« Zahlung piaeuunioraiiiio oder durch Post- nachnahme. 105. Dienstag den 15. April 1890. Amtliche Bekanntmachungen. Zur Feier des Geburtstages Sr. Majestät des Königs von Sachsen wird Mittwoch, den 23. April ds. Js., Nachmittags 3 Uhr. ein Festmahl im Etablissement von Bonvrand stattfinden. Diejenigen Herren, welche sich daran betheiligen wollen, werden ersucht, die Tafclkarten zu 4 bis zum Abend des 19. dss. Mts. auf unserer Nuntiatur im Rathhause zu entnehmen. Daselbst werden auch Bestellungen auf Tafelplätze angenommen ; ohne vorherige Bestellung werden Plätze nicht belegt werden. Leipzig, den 8. April 1890. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Größel. Vekanutmachung, die A«» «»d Abmeldung der Areurde» betr. Mit Rücksicht aus den bevorstehenden Beginn der Osfer«etse bringt da- Unterzeichnete Polizeiamt die nachstehenden Bestimmungen de-Melderegulattv» mit dem Bemerken in Erinnerung, daß die Vernachlässigung dieser Borschristen Geldstrafe bi» zu bO oder entsprechend« Hast nach sick zieht. Zugleich wird bekannt gegeben, daß die Expeditionen der H. Abthrilung deS Meldeamtes (8kafch«ar?t -kr. M, I Treppe) während der Vorwoche der Messe Vorniitlaa- von 7 bi- 12 Uhr nnb Nachmittag- roa 2 bis 7 Uhr. sowie an den Me-sonutatzen Bormittag- von S b>- 12 Uhr dem Publicum gevfsuet fuiv. Ebendaselbst, sowie auch an den Bezirk-Meldestellen, können Formulare sür die Anmeldezettel unentgeltlich entnommen werden. Leipzig, den 13. April 1SS0. Da» Polizriaurt -er Gtadt Leipzig. V. L. 198L. Brelschneider. Daegner, S. Auszug a»r dem Meltzeregulatt» der Stadt Leipzig vom 10. Oktober 1833. st. 11. Jeder in einem Gafttzese oder in einem mit Herder»-» terechti»««» versehenen ähnlichen Etablissement einkehrcode und über Nacht bleibende Fremde ist vom Bastwirib oder Quartierarber md zwar, soll« er vor L Uhr Nachmittags ankommi, noch am Ta«e »er Antaast, andernfalls aber am folgende» Morgen spätesten« bi« 10 Uhr beim Meldeamt de« Polizciaml«, Abth. II. schristlich mittelst de- vorgeschriebenrn and sur jeden Fremden besonder- au-zufülleaden Formular« anznmelden. Befinden sich in Vealeitnng de« Fremden Familienmitglieder, Dienerschaft oder lonstige Versoneu, so sind dieselben auf dem nämlichen Zettel mit zn verzeichnen. Zugleich mit diesen täglichen Anmeldungen ist auch die Abmeldung der inzwischen abgeretsten derartigen Fremden zu bewirken. ß, 13. Die in Vrivathäusern absteigenden Fremden, sogenannte Brsuch-frewde, find, sobald sie länger als 8 Tage hier verweilen, spätesten« am 4. lag«, von ersolgter Ankunft an, vom Quartierwirth beim Meldeamt, Abth. II, oder der betreffenden Polizeibezirk-wache mündlich oder schriftlich mittelst de- vorgeschriebenrn Formular« Enmelden. Bei den etwa in Privaihäusern Quartier nehmenden «etzsrrmden jedoch Hai diese Anmeldung in jedem Falle, auch wenn sie nur eine Nacht vier bleiben, und zwar binnen 84 Btuude« von der Ankunft an. beim Meldeamt. Abth. H, zu geschehen. In gleicher Weise ist die Lbmeldaaa binnen 8 Lagen, bei Metz- srnatzrii binnen 24 Stunden von erfolgter Abreise de- Fremden ober etwa ersolgter Wohnunqsveränderung an zu bewirken. tz. 14. Beabsichtigt ein Fremder länger als drei Lage hier zu verweilen, so bedarf er dazu eine- sür die Zeit de« Ausentdaltes vom Meldeamt, Abth. II, ansgestellten Meldescheine-. Nach Ablauf der aas dem Meldeschein bemerkten Biltigkeltädauer ist, daftrn der Fremde noch weiter hier verweilen will, beim Meldeamt um Veelängernng de« Scheine« nachzusnchen. Die Quartierwirthe sind dafür, daß dieser Bestimmung alleni- halb«, uachgegangrn werde, «itperantwortlich. Bekanntmachung. Wegen Herstellung von Rohrleitungen wird der Ländchenweg von Montag, den läl. - M. ad, für den durchgehenden Fährverkehr ans vic Dauer der etwa l 2 Tage >n Anspruch nehmenden Arbeiten gefpeiert. Leipzig, den l2. April 1890. Der Rath her Stadt Leipzig. He, vr. Georgi. ennig. Ritterguts - Verpachtung. Da« dem hiesigen Johanni-Hospital gehörige, ca. 8 km vom Marktplatz in Leipzig entfernte Rittergut Plauhig nebst den damit wirlhschastiicd vereinten bäuerlichen Grund Men soll mit einem Areal« von 3 Acker (sächs.) — lüR. — 1 da 66 a Gebäude undHos« raum. 1Ü « « ISO » — L » 81 » Gärten. Park und Weidenanlagen, 468 « » — « — 224 « 69 « Feldern» SO. » — .— 27 - 67 » Wiesen, 2« » — » l-ll« Teich» — - - 150 - — — - 28 » Feldwegen 472 Acker (sächs.) — lUfft. ---- 26l k» 22 » zusammen aus die Zeit vom I. Jnlt I8»0 di» »0. Juni I»«8, also aus 18 Jahre, verpachtet werden. Die im vorzüglichsten Dünger- und Culturzustande befind lichen Felder bestehen in der Hauptsache cni« Zuckerrübenbode», die Wiesen aus besten Auenwiesrn. Die Gebäude sind in aalrr Beschaffenheit. Vollständige Brennerei mit über 30000 l Eontingenlspirilu« ist damit verbanden. Inventar im Werthe von ca. 8l 000 -X ist käuflich zu übernehmen. Dir laden Pachtliebhaber, welche ein verfügbare« Ler mögen von 140 000 Xl Nachweisen können, ein, Pachlgebole bei uns einzureichen. Die Berpachlung-bedinqungen können von unserem Oeko- nomie-Insprclor, Herrn Gckstet«, Johannisplatz 9 hier, be zogen werden Wegen sonstiger Au-kunst dez. Besichtigung de» Rittergut«- bitten wir, sich ebensall- au den Genannten zu «enden. Leipzig, den ,9. März 1890. Der Rath drr Stadt Leipzig. vr. Tröndliu. ztrelschmer, Ass. Diebstahls - Bekanntmachung. Gestohlen wurden laut hier erstatteter Anzeige: I) ein Stück Paletatstsff, braun, feingeriest, 14,70 w lang, 8 IlL schwer, vom 1. bi« 5. v. M.: 8) «in Tpazierstock, braun, mit Alsenide-Grisf, die Weingöittn darstellend, am 14. v. M.; 3) eine Kiste, signiri: 8. 1", 32 kg- schwer, mft einem Spiegel in Nußbaum-Raliinen, circa 1'/, w hoch und 7b etro brrtt, am 24. v. M.; 4) eine Uhrkette von Doubl« (sogen. Schuppeakett«) mft Cara- tzttter, am 27. v. M.: b) eine silberne Pyllnder-Remsntoir-Uhr mit Goldrand, goldenen Zeigern mit Krystallsteinen, Reparatur-Nummer 691 und dem Zeichen „X. ft." im Monogramm, am 30. v. M.; 6) ein goldener Ring mit schwarzem Stein und darin eingravirtem Rltterkopf, am 31. v. M.: 7) ein Hantzwagen, klein, Srädrig, mft niedrigem Kastenaufsatz, reparirteu Rädern, ncu eingesetzten Speichen und Felgen, am 1. d. M.; 8) ein Winterüberzirhe» von hellgrauun Stoff, mit dunkler Borde, dunsten übersponnenen Knüpfen mit verdeckier Batterie, Kettchen- Henkel und blau-grau- und weißcarrirtem Futter, vom I. bi« 7. d. M.; 9) «in Gpazitrstsck mit geldein Rohrstab, Griff aus Hippopo- iaum«, und einem 2 ew breiten silbernen Ring mit einer Dedicatton vom Sommer-Semesler 1888 auf den Namen Ollotder, vom 3. bi« 4. d. M.; 10) ei» Portemannaie, schwarzledern, mit der Firma Wickler, darin 40 bis SO Mart in Zehnmarkstücken, ein Frankfurter Thaler, circa 11 Xl tu div. Münze und 4 Stück Saphiknbad-Villet«, am S. d. M.: II) rin S»««erüberztr-er von dankelgrauem Stoff, mit Perl» muttrrkaSpsrn, mit verdeckter Batterie, Kettchenhenkel, braunem, carrirtem Schoost- und dunkelbraunem Aermelfutter, sowie «in Paar braunlederne Glaröhantzsch»he, an 8. d. M.: 12) ein Wintrruberzirher» glatt, dunkelbraun, mit dunstem Samnietkragen, roth- und blaugestrciftem Futter, einer Reihe Siein- nnstknüpfe, mit verdeckier Batterie, im Henkel die Finna „ttouis Xic-u-, Xnzser", eine Merl söiaiim-Cigarrenspitze in arü»gesiitteriem Etui, ein lkigarren-Stui» schwarzlcdern, mit weisem Bügel und braunseidenein Futter mit Blumenslickerei, am 8. d. M.; 13) ein Paar Hosen, fast ueu, von schwarzem, starkem Stoff, am 9. d. M.: 14) ein Wtnter-Ueberzieher vor. blauem, glattem Stoff mit chwarzcin Sammrikragen, carrirtem Futter, schwarzen Hornknöpsen, roihem Futter in einer Brusliasche und Kettchenhenkel, am 11. d. M.; 1b) ein« silberne Damen-Eylinber-Re«ontoir-Uhr mit ge- riester Rückseite, wappcnähniichem Schildchen nebst anhängcnder kurzer Rtckelkettc, vom 23. vor. bis 4. d. M.: 16) ein Portemonnaie von kastanienbraunem Leder, danr. 50 .X in einem 50-Xl-Schein und div. kleinerer Münze, am 9. d. M.; 1?) eine Taille von schwarzem gepreßten Sammet, mit über- iponnenen Knöpfen, ein Franen-Regenmantel von dunkelbraunem, schwarzgestreiftem Stoff mit Stehkragen von braunem Sammet und braunen Sieinniistknöpsen, vom 29. vor. bis 10. d. M.; 18) ein Manrrr-Karren, 2rädrig, mit dem Zeichen „VV. X L ", vom 2. bis 3. d. M- ; 19) 2 Cr«Mk-vardinen zu 8 Fenstern, mit bunten Blumen, sowie ein Rest brannseidener Damast, seit 3. v. M.; Mi ein Handwagen, 4rädrig, biaugestrichen, mit Leftev-Auffntz, 21) ein Tommerüberzieher von grauem Stoff, fast neu, mit grauem Stoffkragen, einer Reihe grau ubersponneaen Knöpfen, hell- braiingestreiftem Fntter aud Swffhenkel mit Inschrift: ,^loue«t« Illocls , am 12. d. M.; 22) eine goldene Damcn-Remontoir-Lblinber-Utzr (halb- savoncii) mit wappenähnlicher Berzieruna aus der Rückseite, mit beschädigtem Rand, Nkbst anhängender kurzer, goldener, band artiger Sette, mit daranhängendem Zehnmarkstück mit dem Bild »ist Kaiser Fricdrich's, am 28. v. M. Etwaige Wahrnehmungen über den Verblieb drr gestohlenen Gegenstände oder über den Lhäter sind ungesäumt bei unserer Lriminal-Abtheilang zur Anzeige zu bringen. Leipzig, am IX April 1890. Da« Poltzei-Rmt der Stabt Leipzig. Brelschneider. K. Städtische Gewerbeschule. Die in die Abiheilung „Buchdrucker-Lehranstalt"' neu rlntretenden Schüler haben sich Donner-tag, de« 17. April, Abend» 0'. Nhr. die in dieser Abtheilung verbleibenden Schüler dagegen Frrltag, den 18. April, «den»« «'/. Uhr im Schallocal eiazufindrn. Leipzig, den 14. April 1890. Der Direktor. vr. Ludw. Rieper. Die erfolgte Ausschreibung von Schleustenbau AKststtlVIp» arbeiten wird hierdurch zurückgenommen. Lonuewitz, den 14. April 1890- Der Gemeinbroorstand. Eulensteiu. Die Arbeiter ohne Arbeit. Z» den regelmäßigen Vorgängen im Frühjahre gehören die Versammlungen und sonstigen Kundgebungen der Arbeiter obne Arbeit. Bekanntlich hat London in dieser Beziehung die schlimmsten Srsahrunge» gemacht, aber auch Rom scheint sich m ähnlicher Lage zu befinden, denn die Ruhestörungen turch Arbeiter, denen e« an Arbeit fehlt, baden in Rom scdo» wiederholt da« Einschreiten der S>cherbeii«bebörde» i vlhig ge macht, zuletzt am vergangenen Somttag, an welchem Tage etwa 2500 arbeitslose Arbiter eine Versammlung adbielken. Di« dabei gehaltenen aufreizenden Reden hatten die Auslösung zur Folge, und endlich waren Truppen gruötbiat, Ansamm- lungen der ausgcreglen Menge zu verhindern und Verbaslungen vorzauehmen. In Genf zogen am 8. April etwa 4000 ardett»- lose Arbeiter zum Eivilgouverneur und baten um Arbeit und gleichzeitig um Herabsetzung der Arbeitszeit. Dort ist die Ruhe nicht gestört worden. Die Arbeiter ohne Arbeit sind eine Gefahr für Ruh« und Ordnung, und dennoch ist die Frage, wie diesem Uebelstande abzuhelsen sei. bisher nicht von den Regierungen und Parla menten erörtert worden, weil man damit zugleich die Frage aus die Tagesordnung setzen würde, ob dem Arbeiter da« stecht aus Arbeit zugestandcn werden könne oder müsse. Ein mal wurde diese Frage im deutschen Reich-lage gestreift, aber bald wieder fallen gelassen, wett man zu der Einsicht kam, daß ein Recht auf Arbeit unter den bestehenden Verhältnissen niemals gewährt werden könne. Die Frage Hot aber »och eine andere Seite, und diese ist sehr wohl erörterung-fähig. Sowie gesetz liche Vorsorge sür erkrankte, verunglückte und invalide Arbeiter getroffen wird, kann auch sür den Fall der ArbettSlosigkeil geiorgt werden, wenn auch nur sür eine gewisse Zeit, also vielleicht für ein viertel, höchsten« ein halbes Jahr, denn sonst würde die Versicherung gegen die Arbeitslosigkeit zu einer Prämie für Arbeitsscheu auSarten. Man rechnet e- den Arbeitgebern al- Verdienst an, wenn ->e bei großer Arbettrrzahi entweder trotz geringen Nutzens oder ganz ohne Nutze» jortarbeiie» lassen; u> diesem Sinne haben sich mehrere Redner ausgesprochen, als der Kohlen- arbeiterstreik im deutschen Reichstage und im preußischen Ab- geordnelenhause aus der Tagesordnung stand. In der Thai ist damit der Anfang zur Verhinderung der Folgen von Arbeitslosigkeit gemacht, deren Koste» aber >n diesem Falle nur die Arbeitgeber tragen. Wen» diese Form der Versicherung zweckmäßig organsirk werden soll, so Müssen die Arbeiter selbst auch das Ihrige beisteuern, um sich gegen Ardettrivsigkeit zu chlitze», ja. eS wäre sogar nur recht und billig, wenn sie die doste» der Versicherung allein trügen; denn e» ist nicht abzu- ehen, aus Grund weicher Verpflichtung die Arbeitgeber eden- all« zu Beiträgen herangezogen werden könnlcn. Es giebl Industriezweige, weiche an eine bestimmle IahrcSzeit gebunden ind, andere, welche von dem Umsang der Nachfrage in dem Maße abhäiiqen, daß ungewöhnlich starker Be.gebr durch längere vollständige Geschäslsstocknng adgelöst wird. In keinem von beidu, Fälle» kann dem Arbeitgeber zugemnthet werken, die Sorge sür de» Lebensunterhalt seiner Arbeiter während der Pause zu übernehmen. Da« Haupthinverniß der Betbeiligung der Arbeitgeber an der Versicherung der Arbeiter gegen Arbeii-»-a»gel bildet aber die Schwierigkeit, die Gründe der Arbeitslosigkeit sesiznsleiien. Der normale Fall, der überhaupt »ur in Betracht kemmc» kamt, ist der. daß rin Arbeiter ohne seine Schuld »nd gegen - <>«n Willen genöihiqt ist, zu feiern. Da« rsi aber wahr- tcheinlich der kleinere Tbeii der Arbeiter, welche in den letzte» Jahren Regierungen und Skadlbehörden um Arbeit gebeten haben oder durch Massenkundgebungen ihr Recht aus Arbeit geltend zu machen suchte». Es ist vielmehr unzweiseihasi, daß unter dem Aushängeschild de« ArbeilSmangelS sich auch viel arbeitsscheues Gesindel znsaminrnsindek, welches die Gelegen heit zu AnSschreiliiiigcn hcnuyl. gerade so, wie eS bei der be rüchtigten Londoner Deinonstccttion der ArbeilSlosen und bei den neueste» Vorgänge» in Wien anläßlich deS Maurerstreikü geschehe» ist. ES wäre die Möglichkeit nicht von der Hand zu weisen, daß bei gewisse» bsfenllichen Arbeite», wie Eanal- und Wege- bauten, stets eine Uuterknnsl sür arbeitslose Arbeiter offen ge Hallen würde, die an Arbeit gewöhnt und ohne eigene Schuld zu feiern genöthiql sind. Das ist die Fon», in welcher auch schon wiederhol! Abhstse gegen ArbeilSmnngel geschasst worden ist. Die Staatsregierung wird i» der Regel Mittel und Wege finden, »in solche Äibcilskräsle zu verwenden, eS wäre aber wünschc-nSwerth, daß sür den gedachten Fall stets ArbeilS gelegenheit offen geballt» würde. Damit wäre ein Recht ans Arbeit keineswegs aneilaiinl, sondern nur ein zweckmäßiger Ausweg geschaffen, uni Ruhestörungen, weiche aus AibettS- mangel entstehe», zu verhüten. Durch die Bewegung, welche gegenwärtig die Arbeiterklasse durchbriiigt, wird ein Grad von Aufregung erzeugt, welcher aus die Tauer »ich! ohne schädliche Wirkungen bleiben kann. Die Kämpfe zwischen streikenden und arbeilSlosen Arbeitern »ill der Polizei »nd den Truppen rufe» eine Erbitterung aus beiden Seiten hervor, die durch jede« neue Volkommniß der Art gesteigert wird »»b schließlich unerträgliche Zustände zeitige» »luß. Es geschieh! aus Seiten der Regierungen viel, um die bestehenden socialen Schäden zu heile», und besonders Kat sich die deutsche Regierung in dieser Beziehung voriheil« hast ausgezeichnet. Die Lösung der Frage de« Arbeiterschutzes wird wesentlich dazu beitragen, die aufgeregte» Gemülber zu beruhige», aber diese Frage ist so uiiisaiigreicb, sie greift so lies i» alle Verhältnisse ein, daß sich immer neue Forderungen und Wünsche au« der Befriedigung der Hauptforderungen ergeben werben. Da« Programm der focialpoliiischen Gesetz gebung weist alS w-seiitlichc Besiandtheile anch die Versicherung der Wiltwen „nd Waisen der Arbeiter aus, wie schon Miguel in der letzten NeichStagSsession angedeutet hat, und al« eine weitere Ergänzung bietet sich die Versicherung gegen Arbeit». Mangel Var. Hier ist der Ort, wo die Ivelbsthilse der Arbeiter einsetzen i»uß in Verbindung mit werkthäkiger Bei- bilfe von Menschenfreunden. Die Slislung eine» Fond« für Arbeiter, die ohne eigene Schuld brotlos geworden sind, wäre eine That, die viel Segen ausstreuen und viele Tbränei, trocknen würde, und außerdem wäre damit einer drr gesähr liebsten Theile der sociale» Frage gelöst. Die Zahl Derer welche gern arbeiten möchten, aber trotz redlicher Bemühnngen keine Arbeit finde» können, ist auf allen Gebieten der mensch. iichen Tbätigkeit außerordentlich groß, e« sinv keineswegs bloS die ungescbicklen und unbrauchbaren, oder die beschoilenrn Ar beiter, weiche keine Arbeit sinden, sondern eS ist mehr die Wahl der Mittel beim Kamps um« Dasein, wrlche entscheidend in» Gewicht sälll. Es ist nicht Jedermann« Sache, sich vor- zudrängen und aus Kosten Anderer gleich- oder besserberechtigler seinen Zweck zu erreichen. Hier ist «in Feld, auf dem noch sehr viel zu lhun übrig bleibt. » Leipzig, 15. April. * DaS preußische Staatsministerium hat in einer seiner letzten Sitzungen dem Beschluß der vereinigten KrciS- synoden von Berlin aus Erhöhung der Kirchensteuer sür >890/91 von 7 Proc. auf 10 Proc der Glossen- und Ein kommensteuer (ausschließlich der sechs untersten Stufen der Elassensteuer) di« Genehmigung erlheilt. Auch ist die Er klärung abgegeben, daß gegen de» von der vierten ordentlichen Grsammtsynov« der evangelisch-lutherischen Kirche der Provinz 84. Jahrgang. Schleswig-Holstein angenommenen Entwurf eine« Ge- etze-, betreffend die Verhältnisse der Geistlichen in denjenigen LandeSlheile». i» welchen dänische« Kirchenrecht gilt, von Staat-wegen nicht» zu erinnern sei. * AnS Petersburg, 12. April, wird un« geschrieben: .Da« Ministerium de« Inner» hat eine Verfügung erlassen, wonach die alljährlich im Sommer statlssndenden evangelisch- lutherischen Mission-feste, verbunden mit Gotte-vienst auf freiem Felke und Annahme von Geldbeträgen für die evangelisch-lutherischen Missionen in Rußland und Ausland, von nun an nicht mehr abgebalten werde» dürfen. Natür lich ist die Spitze der Beifügung gegen die Ostseepro- vrnzen gerichtet. — Wie wir von zuverlässiger Seite er- ahren, siebt die Ernennung deS bisherigen Departemenl-- DirectorS im Justizministerium Herr» Arakjew zum Ge hilfen deS IustizminislerS und die Besetzung der hierdurch erledigten Stelle durch Herrn Kazenbek, Kanzleikircctor diese- Ministeriums, bevor. — Der Lieutenant der Armee der Vcreiniglen Staate» Herr ZalinSki. der bekannte Erfinder der pneumatischen Kanone, verweilt gegenwärtig hier und unterhandelt mtt dem KriegSministenum um den Verkauf einer Erfindung. Die Probe» m-t der piieumalische» Kanone, weiche an dem Flusse Delaware in Nordamerika abgchaiten wurde», sollen sehr günstig ausgefallen sei»." * AnS Belgrad kommt die Liste jener russischen Persön lichkeiten, welche anläßlich der Feier der Unabhängigkeit«» Erklärung Serbien« mit se r bi sch e n Orden bedacht wurden. Es erhielten: der russische Minister de- Aeußer». Herr v. Gier«, den weiße» Acler-Ortcn! den Takowa-Orven I Elaste (Großkreuz) drr Finaiizmmister WyschnegradSky, der Krieg«, minister General-Ndjnlaitt WannvivSky. der Gehilfe deS Minister« de« Aeußeren Herr Wlangali, der Direclor des asialischcu Departements in diesem Ministerium, Herr Sinoiview, der Äenercttstab-ches Obrulscbew; den Sk. Sava- Orben I. Eiasse der rulsifche Gcnerai-Consul in Salonichi, ^>err Iwan Iastrebow; Vensclbe» Orden II. Elaste (Groß- ossicieiökreiiz) General Pctrvw und Herr Aristow, Secretair der slawischen WohllhäligkeitS Gesellschaft. Ten Takowa- Orde» II. Elaste erhielten der Eercmonial-Director Slurm-r. daS Commaiideurkreuj genannter Drcoratio» dir Herren N. Hartwig und W I. Kvnjar. * AnS Konstantinopel, 9. April, wird der „Politischen Eorrcspontenz" geschrieben: Die Nüzskehr des deutschen Botschafters, Herrn von Radowitz, nach der türkischen Houpistadi Hai der Pforte die erwünschte Gelegen, heit geboten, sich in unmittelbarer Werse über die gegenwärtigen Absichten der deutschen Politik unterrichten zu lassen. Wenn auch, wie in einem früheren Konstanlinvpcler Berichte der „Politischen Lorrespondenz" bereits hervorgelwbe» worden ist, unmittelbar nach dem Rücktritt des Fürste» Biomarck bei de» maßgebenden Persönlichkeiten die Ueberzeugiina vorherrschte, dast dl« auswärtige Politik des Deutschen Reiche« keinerlei Äendernng erfahren würde, so war doch diese Anschauung Infolge mannigfacher Einflüsterungen, wenn auch nicht ganz zurückgedröngt, so doch nicht völlig uner- schlittert geblieben, worüber man sich bei dem zum Mißtrauen sich neigenden Charakter der Orientalen nicht wundern darf. Herr von Radowitz Hai nun die erste Veranlassung ergriffen, etwa vor- handene irrige Auffassungen zu zerstreue». Ihr Corresvondent erführt au« bester Quelle, daß der deutsche Botschafter in einer vorgestern stattgefundenen Unterredung mit demGros,vezler Kiamil Pascha und dem Minister des Aeußer», Said Pascha, den beiden Ber- tretcrn der auswärligeii Beziehungen der Türkei, in Betreff der Stabilität der deutschen Politik die sörmlichstcn Versicherungen erihcili hat. Es habe sich i» ihr — wie Herr von Radowitz betonte — Nichts geändert, und es werde sich Nichts ander»; sie süße auf de» Bündnisse» und dem Festhalten an längst bewährten freund schaftlichen Beziehungen, sie wolle mir den Frieden und sie sei einein jeden Staale freundlich, der gleiche Ziele verfolge. Der im deutsche» Reichskanzleranile eingelrelene Personen wechsel bedeute i» keiner Weise einen Ehsiemwcchsel. Cs heißt, Herr v. Radowitz habe hervorgehoben, daß er bei seinem Scheiden von Berlin von dem Kaiser sowohl als dem neuen Reichskanzler General v. Laprivi deaustragi worden sei, diese Versicherungen »u ertheilen, und er thue dies mit »m so größerer Geiingihuung, al» dieselben mit seinen eigene» ilederzeuguii^e» zusammenslelen. Diese Eröffnungen haben aus die genannte» türkischen Staatsmänner den denkbar besten Eindruck gemacht Ter Großvezter gab überdies seiner Freude darüber AuSdrnck, daß Herr v Radowitz seinem hiesigen Posten erhalte» bleibe, er sehe u, dieser LHalsache auch eine Gewähr für den Fortbestand der allen Freundschaft zwischen den beiden Staaten. Herr v. Radowitz wird am II. d. M. vom Sultan empfange» werden. * Am Freitag ist, wie der Telegraph gemeldet hat. in seiiier Vaterstadt Forli Gras Aurelio Sasfi, einer der Triumvirn der römischen Republik von >849. am Herzschläge gestorben. Er besaß ein kleines Landhaus, i» dem er seil 1866, in welchem Jahre er sein Abgeordnelen-Maudat »ieder- gelcgt halte, in lieser Zurückgezogenheit leble. Seine Familie gehört zu dem älleste» Adel der Emilia. z» den vornehmsten Geschlechtern Italiens, seine Wttlive ist eine geborene Lady Crnwforb. Trotz dieser aristokratischen Abkunft war Aurelio Sasfi ein unbeugsamer Republikaner, welcher der Monarchie nicht dienen wollte. Indeß balle er schon als Flüchtling in London 1860 erklärt, daß eS sich vor Allem um die Einheit Italiens bandle und daß die RegicrungSsvrm Nebensache sei. AuS Anlaß der Reise des KönigSpaarcö in der Nomagna forderte er sogar die republikaniichc» Partei in einem offenen Briese aus, den Monarchen nnv dessen Gemahlin mit aller Ehrjurcht zu empfange», da sic die Einheit und Unabhängig- kcil de« Vaterlandes verkörperten. Er bat auch sonst nie den geringsten Versuch gemacht, seine repilblikanische Gesinnung in Thctten umznsetzen Daß er im Jahre 1871 Wege» einer angeb lichen Verschwörung verhaftet ward, beruhte ans einem höchst komischen Mßverstäiidniß, die Regierung machte mil großer Eile ihren Mißgriff gnl, denn durch ganz Italien ging damals ein Schrei der Entrüstung, wie beute alle Blätter ohne Unter schied der Partcistellung Sassi's Tod beklagen Die mini sterielle „Risor»ia" widmet ihm einen überaus warmen und rühmlichen Nachruf, und EriSpl selbst lelcgraphirle an die Wiltwe: „Sie können sich denke», wie schmerzlich mir die Nachricht vom Tode unseres Aurelio ivar. Ich habe ihn von ganzem Herze» geliebt." In Focli wurden, als man Sassi'aTod eisuör.alleKausläden geschloffen und überall schwarze Fahnen ciuSgcsteckt. Auch >» Bologna wehe» von ollen Dächern Zeichen der allgemeinen Trauer, denn Sasfi war Ehren bürger der Stadl und Doccnt an der dortigen Universität. Mit ihm verschwindet die lctzie große Gestalt vcr italienischen ilnahhäiiaigkeitslämpser aus den Reihen der Lebenden. Selbst die politischen Gegner habe» ihn stet» al- da» Muster eine« Äaraklervolle» Manne- gerübml und sinv ehrlich genug ge wesen, ihn der Iuaeiid als Vorbild hinzustellen. An Aurelio Sasfi hastete kein Makel, und wenn cr auch nicht die geistige Größe Mazzim'S besaß» so wird er doch »» Itasien stet« mch
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