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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.07.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-07-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189007113
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18900711
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18900711
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1890
-
Monat
1890-07
- Tag 1890-07-11
-
Monat
1890-07
-
Jahr
1890
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.07.1890
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«rfchrült »glich früh 6'/, Uhr. »ktiti«» >»t «r,k-Ui,i I,-«»»««-afi« 8. I>rrchstv»drn irr Urdsrli«: Vormilt»,« 10—12 Uhr. d—s Uhr. »mmtz«« h«r für »te »Lchftf»l,r,h« «,»»rr krs«i»»te» I»lernte «, K»chr«t«,r» «i« » Uhr N«ch»ttta,«, «> v»m»- «vH Keftt«,rnfrßh ht«Uhr. 2» -ru /Male«» für 3us.-A,nah«e: Ltt« Esrtt«. («ifreh Haha). Untvers'tälSskr.ße 1. L-Ut« Lösche, Krthartaerstr. 14 pari, «nd Söai>«plntz 7, nur bt« ,ü Uhr. ttBmer.Tagtlilatl Anzeiger. Organ für Mit». 8ocal-Mi»te. LandelsHGeschSftsverkehr. ^ 192. Freitag den 11. Juli 1890. o vn., vorn- or« dezogea 6 Ml. Jede ringln» Nummer 20 Ps. Belegeremplar 10 Pf. Gebühren für Extrabetl aaen <in Ta^eblait-Format ^esal^tl «it Postbesörderung 70 Mi. Inserate 6 gespaltene Petitzeile ÜO Pf. Größere Schriften laut uns. Pretsverzeichntß. La bellart scher u. gtffirnsas uach höherin Tarif. iirclamen unter dem Redactton-strich di« laefpalt. Zeile ÜO Pf., vor den Famlliennach richten die Kgefpaltene Zeile 40 Pi. Inserate sind siet« an bi« Expedition zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben.! Zahlung praeuumeramio oder durch Post. Nachnahme. 81. Jahrgang. Lekanutmachimg. Amtliche Bekanntmachungen. ^ L ^ anderersert« wird Vr. Peter« nicht verkennen, daß auch aus dem un« noch verbliebenen großen Gebiet sich viel Ersprieß liche« thun und erreichen läßt, und er wäre gewiß der Letzte, welcher verdrossen dem Werke den Rücken kehrte, wa» er wesentlich geschaffen, wenn nicht gleich Alle« nacy Wunsch geht. Denn was die Eolonisten leisten, daraus kommt e« an, nicht darauf, daß ihnen ein große« Land für ihre Experimente zu Gebote steht. Man darf nicht außer Acht lassen, daß die Bedingungen, unter welchen die Engländer heute die Coloni- sationSardeit in Ost- und Eentralasrika beginnen, andere und Da« IS. Stück de« diesjährigen Skeich-gefetzblatteS ist bei un« einaegangcn und wird bi« zum äl. August dS. IS. auf dem RathhauSsaale zur Einsichtnahme öffentlich auShängen. Dasselbe enthält: Nr. 1903. Verordnung zur Ergänzung der Verordnung vom 14. April 1888, betreffend die Abänderung und Ergänzung der Au«sührung«bestimmungen zu dem Gesetze über dir Kriegsleistungen. Vom 27. Juni l890. Nr. 1904. Bekanntmachung, betreffend den Aufruf und die Einziehung der Fünfhundertmarknoten de« Leipziger CaffenvcreinS in Leipzig. Vom 4. Juli 1890. Leipzig, den 8. Juli 1890. Der Slath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Krumbiegel. Lrkauutmachung. In aesuadheitSpolizeilichem Interests haben wir durch unsere Stadtwasserlunst sämmtliche Brunne» der am l. Januar d«. I«. einverleibteu Vororte, nämlich Gobli«, Eutritzsch, Sellerhausen, VolkmarSdorf, Neuschöncseld, Neu stadl und Thonberg, Wasscrproben entnehmen und dieselben dem hiesigen hygienischen Institut zur Untersuchung vorlegen lasten. Letztere hat ergeben, daß da« Wasser de« Brunnen« ti m der Albertstrashe in Gohlis, 2) auf dem Voeten»ege in Gohlis, S) aus dem Kirchtuege in Eutritzsch weder zum Trinken, uoch zu wirthschaftlichem Gebrauche geeignet ist. Auf Grund eingebolteu bezirksärztlichrn Gutachten« haben wir beschlossen, die obengenannten S Brunnen vollstä'adtg zu schlie-eu. Dieses wird hiermit zu Jedermann« Krootuiß und Nach achtung gebracht. Leipzig, den 8. Juli 1890. Der Math der Stadt Leipzig. I».48S0. vr. Georgi. M. Auctions-Lekanntmachung. Montag, de« Läl. dieses MouatS, Vormittags »oa k» Uhr an solle» im Stadthause, Eingang Müblgaffe Nr. 1, verschiedene WirthschaftSgegenstände, Kleidungsstücke, Taschenuhren, i Leiter, 1 neuer eiserner Schraub stock und verschiedene andere Gegenstände an den Meistbietenden grgeu sofortige baare Bezah lung öffentlich versteigert werden. Leipzig, am 9. Juli 1890. Der Math der Stadt Leipzig, lä. 4509 u. s. w. vr. Georgi. Hübschmann. Die Rückkehr des vr. Peters. Ganz beiläufig wird un« durch die Vermittelung von »Reuter « Bureau" mitgetheilt, daß vr. Peter« am 8. Juli an der Küste eingetroffen war und am 9. Juli in Zanzibar erwartet wurde. DaS ist da« Ende eine« mit großer Kühn- beit in« Werk gefitzten und mit beispielloser Thatkraft durch gcführten Unternehmen«. Beide Nachschübe, die Peter« erwartete, sind nicht an« Ziel gelangt, die entgegenstebenden Schwierigkeiten erwiesen sich sür die Fübrcr al« »»Uberwind lick, und krank und niedergeschlagen trafen sic an der Küste wieder ein, nachdem sie den Spuren de« vr. Peter«, so weit ihnen möglich, gefolgt waren. Für vr. Peter« gab eS keine Schwierigkeiten, er schlug die Eingeborenen, wo sic ihm feind lich gegenüber traten, mit niemals versagender Krast zurück und zwang sie, ihm dienstbar zu sein. Er bat dieselben Gegenden besucht und siegreich durchzogen, in welchen mehrere englische Expeditionen zu Grunde gegangen waren, und ist unaufhaltsam auf dem Wege vorgedrunaen, der zum Ziele führte. Daß Emin inzwischen Wadelai verlassen batte, konnte er nicht wissen, aber auch abgesrhrn von den, Haupt zweck, hat tr das Unternehmen in wissenschaftlicher und colonialpclitischer Beziehung so fruchtbringend gestaltet, daß e- auch unter den jetzigen veränderten Verhältnissen uns großen Nutzen tragen wird. Freilich ist eS jetzt mit den weitergehrnden Plänen des I>r. PetcrS vorläufig zu Ende. Die Interessensphären Eng land- und Deutschland- sind fest abgegrenzt und dem deutschen Unternehmungsgeist bleibt nur übrig, sich innrrbalb der neuen Grenzen zu bethätigen, in welchen die Hauptarbeit bereits getban ist. Es handelt sich für un« jetzt um die Nutzbar machung de- un« zugewiesenen Gebietes, um die Entwickelung den Handel und Verkehr, um die Sicherung von Ruhe und L.dnung auf den Karawancnstraßen und um die Bekämpfung der Sclavenjagden und des Sklavenhandels, endlich um die Anlegung von Pflanzungen und zweckentsprechende Ver werfung der Ernte. Es sind da- alle» scbr wichtige und lehnende Aufgaben auf einem weit ausgedehnten, volkreichen und fruchtbaren Gebiete, aber sie gewahren keine Ausblicke aus die Zukunft mehr, wie sie sich im Kopfe de- Vr. Peter« unk anderer Vorkämpfer der Eolonisation Ostafrikas, wie Wissmann und Gravenreutb, bildeten Es gilt jetzt, den Engländern durch zähe Energie, durch unermüdliche Arbeit und zielbewußte« BorwärtSstrebcn zu zeigen, daß wir, wenn auch noch unerfahren aus dem Eolonialgcbiet, doch wissen, wa- wir wollen und daß wir auch die Kraft haben, eS durchzusühren. Die Engländer gebieten jetzt auf der Karte über un geheure Landstrecken, aber e« fragt sich, ob sie daraus da« leiste» werden, wa« erforderlich ist, um un- den Rang abzu- l-uscn. Wir haben jetzt die Verbindung der großen Seen mit der Küste und die dabin führenden Karawanenstraßen in unserer Gewalt und werden dafür Sorge tragen, daß sich daraus ein Verkehr entwickelt, welcher un« für alle bi-brr ausgewendeten Mühen und Capitalien schadlos hält. vr. Peter« bat noch keine Gelegenheit gehabt, sich über drn veränderten Stand der Dinge zu äußern, er wird ibm auch erst fitzt be kannt geworden sein. Daß sich ein Gefühl tiefer Rieter- geschlagenbeit seiner bemächtigrn wird, wrnn er hört, daß Zanzibar unter englisch»« Protectorat gestellt ist. daß Witu und S«»alila»d nicht «ehr unter deutsche« Schutz« stehen schwierigere sind, als zur Zeit der Colonisätion Indien» und des Caplande-. Die Engländer haben heute an den Deutschen äußerst rührige Wettbewerber, welche ihre Befähigung zum Colonistrrn seit fünf Jahren sattsani bewiesen haben. Wir machen nicht viel Worte, sondern wir handeln, das hat der Feldzug Wissmann « gegen die Araber bewiesen, vr PcterS wird mit Recht hoch erfreut sein über die militairischcn Erfolge Wissmann'S, welche unS sür alle zukünftigen Unternehmungen in Ostasrika sehr zu statten kommen müssen. Die ganze Küste von Tanga bis Mikindani ist jetzt in unserem ungestörten Besitz, und wir werden dafür sorgen , daß dieser Besitz nack allen Richtungen hin auSgebeutel wird. Die deutsch-ostafrikanische Gesellschaft ist gute- MuthS und scheint ganz genau zu wissen, wie sie die gegenwärtige Lage für ihre Zwecke dienstbar machen kann. Sie will Handel treiben, den Verkehr ent wickeln nnd die Küstenzstätze, welche ihr zu Gebote stehen, zu Häfen und Handelsplätzen machen, durch welche die Insel Zanzibar von ihrer gegenwärtigen Bedeutung herabgcdrückt wird. Da« kann sie mit um so sicherer Hoffnung auf Erfolg, wenn dir feindlichen Regungen der Araber durch eine Achtung gebietende Eolonialtruppe in Schranken gehalten werden. Für die dauernde Organisation einer solchen bat sich auch Major v. Wissmann noch zu der Zeit inleresstrt, al« er bereit« Kenntuiß von dem deutsch-englischen Abkommen hatte und die beim Eommer« im Kaiserhofe versammelten Reichs tagsabgeordneten um fernere Unterstützung für diesen Zweck bat. »In der Beschränkung zeigt sich der Meister —Nun wir werden auch nach dem Inkrafttreten de« deutsch-englischen Abkommen« zeigen, wa« deutsche Eolonisten in Ostasrika zu Stande bringen können. vr. PetcrS darfin dieser Beziehung als ein Muster vor sthalten werden. Wa« er mit beschränkten Mitteln geleistet >at, steht unerreicht und beispiellos in der Geschichte der Lolonisation überseeischer Geriete da. Durch freundliche Ueberredung, und wo e« sein mußte, durch kalte« entschlossenes Handeln hat er erreicht, was Keiner vor ihm erreicht hat. Er ist natürlich auch vom Glück begünstigt worden, denn wenn ihn Krankheit darniedergeworfen oder wenn ihn ein vergifteter Pfeil getroffen hätte, dann wäre auch seiner Thätig- keit ein Ziel gesetzt worden — und wie nahe eS daran war, hat er uns selbst mitgetheilt. Aber was vr. PetcrS groß macht, da- ist seine niemals schwankende Festigkeit in der Verfolgung eines von ihm selbst gesteckten Zieles, eS ist die Fädigkeit, auch unter den schwierigsten Verhältnissen seinen Gleichmuth zu bewahren und dadurch seine Begleiter zu immer erneuten Anstrengungen zu begeistern. Wahrlich, die kleine Schaar, an deren Spitze vr. PetcrS seine neueste» Er folge errungen hat, verdient im ganzen Sinne des Wortes die Bezeichnung Helden. Sic baden Stand gehalten bis zum letzten Augenblick. Solche Beispiele von Mutl, nnb Kraft haben unsere englischen Concurrenten nicht aufzuweiscn. Leipzig, 11. Juli. * Nach der Uebrrgabe von Helgoland, welche der in der dritten Woche diese- MonatS zu gcwärtigendcn Zu stimmung de- britischen Parlament- zu der Abtretung un mittelbar folgen wird, muß in Bezug auf die Verwaltung zunächst ein Provisorium eintreten, weil die definitive Ordnung der staatsrechtlichen Stellung der Insel nicht ohne einen Act der Gesetzgebung und »war, sofern eS sich um die Einverleibung derselben in Preußen handeln sollte, auch der Gesetzgebung Preußen- bedarf. Für die Zwischenzeit, bi- die Beschlußfassung der gesetzgebenden Körperschaften herbcigcsührt werden kann, wird Helgoland dem ReichSamtc dcö Innern unterstellt und von diesem durch einen Commissar verwaltet werden. Der StaalSsecretair im RcichSamt de« Innern, Herr von Bötticher, beabsich tigt, sich im Laufe der letzten Iuliwochc persönlich an Ort und Stelle zu begeben, um die Ucbcrgabe der Verwaltung seitens der britischen Behörden an die bicrzu designirtcn Rcich-bcamten und die Einrichtung der deutschen Verwaltung zu leiten. Die jetzt zu treffenden Verwaltungseinrichtungen tragen aber einen lediglich provisorischen Ebaraktcr unk präsii- dicircn der künftigen definitiven Ordnung der Dinge und insbesondere einem etwaigen Anschluß Helgoland- an Preußen in keiner Weise. * Zur preußischen Finanzlage schreiben die »Berliner Politischen Nachrichten": Wenn, was die Finanzlage Preußens anlangt, auf die an die Etats von 1882/83 »nd 1890/91 anknüpsende Darstellung der Entwickelung der preußischen Finanzen unter der Leitung Herrn von Scholz' im klebrigen hingewiesen werden kann, so mag zur Vervollständigung de» Bilde« ein kurzer Ueberb'.ick über die Ab schlüsse des Finanzjahre« 1889 90 dienen. Bei Vorlegung de- Etat- sür 1890 91 ist a>- da« wahrscheinliche Ergebniß de- letzteren ein Ueberichuß von etwa 7!»—80 Millionen Mark bezeichnet worden, so daß derselbe immer noch recht erheblich hinter denjenigen 98' , Mil- lionen Mark zurückbieidt, welche nach dem Eisenbahn-Garantiegesetze vorweg zur Verrechnung aus Credite oder Mehrtilgung von Staats- schulden verwendet werden müsfin. Man wird aber in der An- nahm, nicht sehlgehen, daß jene Berechnung des Uebttichusfi« allzu vorsichtig war und derselbe in Wirklichkeit hinter ienemBetrage von 98', Millionen nur um 1—2 Millionen Mark zurückbleibt. Diese Annahme beruht zunächst auf den bekannnien Ergebnissen der Reichsstcuern und der Eisenbalmeinnahmen. Au« den seinerzeit hier mitgelheilten Daten de« Abschlusses der Reichshauvtcass« läßt sich berechnen, daß der sür dir allgemein« Finanzverwaltuna etatsmäßig vorhergesebene Zuichuß sich um etwa 4 Millionen Mark vermindert, obwobl der Bedarf zur Durchführung der Ic-r Iluenv drn Etatsansatz um 24 Millionen Mark übersteigt und die Uebrrweisungen aus der Branntweinsteuer um 11", Millionen hinter demselben zurückbleiben. Der Mehr- Überschuß der Eisenbahnverwaltung berechnet sich ferner nach den Gesammt-Einnahmen unter Zugrundelegung der über die Ausgabe» seiner Zeit gemachten Angaben aus etwa 43 Millionen Plart Tie Prei«. und Verkehr-Verhältnisse der lebten 4 Monate de« Etats- jahre» berechtigen aber auch zu der Annahme, daß auch die Er- aebnisse anderer Zweige der Sloat«ei»nahnien die Schätzungen, aus Grund deren sich der Ueberschuß aus etwa 80 Millionen berechnete, üdeetresf«». Lies gilt insbesondere von drr Forst- und Bergvenvaltung und den i-directrn Steuern, denn Mehrüberlch ß s Millionen zusammen rund 2S Millionen ""d«» u3^ ^ während Mark höher al« ursprünglich A 189091 mitgethetltt der nach den Sraebnissen der Sinschatzu g^ür Mart natürlich Ueberichuß der dreien On Ueberschuß von rund sich nicht ll'ändert hat. Mehrüberwetsung von 97 Millionen Mark bei L'^chzeMger ^bniß. Man 24 Millionen Mark an die *keise ei ^ ^an mit demselben würde aber einen schweren Fehlcr begeh , günstige 7,« einer dauernden Erschein ung ^a- des «ul- Ergebniß de« Jab«- ^ '! ,,Ä « we'.cher >m Iabre 1889 schwungS der Industrie und bewegt das ErwerbS- seinen Höhepunkt erreichte, ^ ,..„der Linie und siebt ein leben sich berei.s wieder in l'°r °bsteia nd r ^ weiterer Rückgang In kedr ädnlicher günstiger Abschlüsse ist daher n,w , P„,j,ischen . W.e wir einer M'"b-'lung d-r ^ Nachrichten" entncbmen. bat d-« p"uß wt die nächste Session in Aussicht zu ned'nen - in, Seinrich * Wie ein Bericht au» K.el meldet, ,st Pr.n, He'nr'cy dort ringetroffen. Nach e.nrr Meldung de« .H'Nilurgcr Corrrspondenten" hätte ,hn eine Erkrankung drr Pr,n zess in Irene zur Rückreise veranlaßt. * »Die Nachricht der »Fre.sinn'gen Zeitung daß d r Kaiser mit dem Fürsten B.Smarck m der Nacht vom 24. zum 25. Juni aus seiner Reise nach Kiel in ^^Vworven ein? Begegnung gehabt habe. ,st bereit- dcmentirt wordem Die Mberfilder Zeitung" bringt jetzt folgende genaue An Len über den Aufenthalt Sr. Majestät Schwarzenb-ck^ Se. Majestät der Kaiser tra m.t seiner Gemahlin ,n der Nacht vom 24. zum 25. Juni « Uhr 4l Mm. B-rlm.r Ze.t auf dem Schwarzcnbeckcr Bahnhof em, der aus Homere A ordnung vollständig fllr daS Publ.cnm auf dem sich außer dem Etat,onSvorstand Herrn Ro hemeyer nur noch der HardeSvogt Cumme, ein Gendarm und der OrtSpolireidiencr befanden. Obgleich die Ländereien Fürsten BiSmarck direct bis ,um Babnhof reichen, so war weder der Fürst, noch einer seiner Sohne, noch irgend em fürstlicher Beamter anwesend. Der Zug dielt überhaupt nur fünf Minuten auf der Station, um die Maschine zu wechseln und die Wagenrevision vorzunehmen. Der Kaiser hat diese Zeit benutzt, sich zu erheben und Toilette zu machen. " * Zn der jüngsten Sitzung der Stadtverordneten- Versammlung »u Frankfurt a. M. gtlasigfi folgende« Schreiben des Herrn Finanzmmister« vr. Miguel zur «g.« Dem wohllöbllchen Magistrat und bockwerehrl. Stadtverordneten- Versammlung zu Franks»« a. M. beeile ich mich in ergebenster Erwiderung ans da« g'sällige Schreiben vom 4. d«. meinen aufrichtigsten, tiefgefühltesten Dank für die für mich so höchst ehrenvolle Ertheiiung de« EhrenbürgerrechtS der Stadt Frankfurt a»«z»iprechen. Ich bin mir vollkommen bewußt, daß die mir hierdurch erwiesene hohe Ehre weit über meine Verdienste »in unsere Stadt hinan» geht; aber eS erfüllt mich mit Stolz und Freude, daß meine Mitbürger mich der höchsten bürgerlichen Edren- bezeugung sür würdig erachtet haben, und e« gereicht mir zur höchsten Befriedigung »nd Gcniiglhimng, daß nunmehr meinen inneren, auch sonst unveriöschlichen Gefühlen sür Frankfurt und seine Bürgerschaft auch ein äußerer Ausdruck gegeben, und daß ich nicht blos in Zu kunft ein Frankfurter sein, sondern mich sür alle Zeit auch so nennen darf. Die unzerreißbaren Bande, welchk mich für immer an unsere Siadt knüpfen, konnten zwar nicht noch mehr befestigt und verstärkt werden, wohl aber sind sie durch den großherzigen Beschluß der städtischen Vertretung für mich im höchsten Grade verichönert und verherrlicht. Und so verbleibe ich mit dem Gelöbnis, treuer Erfüllung meiner Bürgerpflichten und mit den Gefühlen unauslöich- Uchen Dankes für Stadt und Bürgerschaft den städtischen Eollegien ganz ergebenster I. Miguel, Ehrenbürger der Siadt Frankfurt a. M." « * » * Der „Nusskij Invalid" hat in der vorigen Woche einen kaiserlichen Bcfebl veröffentlicht, nach welche», an« der Samm lung der Militairgcsctzc alle Artikel, die über den Eintritt ausländischer Ofsicicre in den russischen Dienst handeln, aufgehoben nnd ausgeschlossen sind. Die »MoS kowslija Wjedcmvsti" erörtern diese Maßregel in einem längeren Leitartikel, in welchem eS beißt: „Als die wichtigsten Artikel hinsichtlich der Ausnahme von Aus ländern in den russischen Dienst sind die Artikel 313 und 31'» an- zuscben. Ter erste» derselben bestimmt, daß ausländische Ofsicicre, die bei gekrönten Häuptern gedient haben, in ihrem bisherigen Range, die übrigen Ofsiciere aber mit einem Range niedriger an- genommen werden, wobei aber da« Gesetz hinsichtlich der Unter- thanschaft keinerlei Beschränkungen enthält. Tic Rechte der in den russischen Dienst einlretenden Ofsiciere wurde» nur im Jahre 1844 etwa» beschränkt, es wnrde festgesetzt, daß Ausländer, die einmal auS dem ruisilchen Dienst verabschiedet worden sind, in denselben nicht mehr einlrete« können. Nicht uninteressant ist eS, daß daS Gesetz von dem Ausländer, der in den russischen Dienst tritt, nicht einmal die Kenntniß der russischen Sprache verlangt, in der er doch cominandiren und mit den ibm Unterstellten sprechen muß. Uebrigens sind in den Reiben unserer Annee auch einheimische Ofsiciere gewesen, die die Reichssprache nicht verstände», während eS solcher, die dieselbe unbarmherzig radebrechten, Huiiderte gegeben hat. Wie dem nun auch iein iiiöge. die Au,nähme von Ausländern in den ruiiischcn Dienst ist jetzt aus Grund des „Allgemeinen Gesetzes" vollständig aufgehoben. Weder der Eintritt in den russischen Unteribanen- verband, noch der Ueberlrilt zur orthodoxen Kirche, nichts gewährt letzt dem Ausländer da» Recht, al» Officier in die russische Armee ciuzulrctemTns neue Gesetz erwähnt mit keinem Worte des aus- ländischen Olflciers, der in den russischen Unicrthancnverband ein getreten ist und sich »och in dein Allee befindet, bei den, es in Rns,- land gestattet ist, sich al- Freiwilliger zu meide». Eine besondere BOtimmung Is» aber auch hier gar nicht nothwendig. da ein iolcher AuSnahmesaN siel« durch die Anwendung und Interpretation der etmchlägtgkn Artikel de« WehrvflichtSslaiulS, aus Grund denen ein werden N^"williger werden dars. enlichieden werden kann. Der Au-lander, der russischer Unierthan geworden d^r ^ betreffenden ^mce. in v ^ N-i-bdem auslaiidischen Osstcieren " b'e russische Armee verwebrt worden ist, wäre eS 'Wk.n b'n,enigen von ihnen einige Ausmerksamkeit zu i.nb E" verschiede.,er Form und Benennung beurlaubt ckMestli» W'",' "7. industrielle Geschälte hier Irxiken und sich a, d« ^ un« aushalte». Durch die Ücnntni» Ruß- Leu,!'ihrem , ü '^t mit der russischen Armee können diese in die Re ke?h "7"" »ach -°u'e jurückgekchrt. wied r - * Der sechste internationale Eongreß für Gesänaniß wesen, der zu Ehren de« Andenkens de- vor hundert Lrci, io Ehersoa in Rußland verstorbenen englischen Reformators de« Gefänanißwesen« in Petersburg zusammengetretcn war, hat seine Beralhungen beendet. Wenn er e< auch nicht fertig gebracht, die Fragen simmtlich zur Erledigung zu bringen, die auf sein» Tagesordnung gesetzt waren, Io bat er mindesten« zu den brennendsten Stellung genommen, wie „ispieisweise zu der, ob und in wie weit die Trunkenheit unter Strafe zu stelle», bezw. al« die Strafi schärfend, mildernd oder ausschließend anzuschen fit. Den Zustand der Trunkenheit an und für sich hat der Congreß nicht al« Verbrechen ansehen zu müssen aealaubt. Doch könne der Nutzen von ZwangSmaßregeln gegen Ge- wobnheit-trtnter nicht geleugnet werden, zumal wenn diese der Ge- ineinde zur Last fallen oder betteln, sich selbst und Anderen schädlich werden. Für den Verkauf von Spirituosen an Unmündige und sichtlich Betrunkene, sowie für Ablaß von diesen Getränken nicht aegen baar, sondern gegen Versatz von Producten wäre der Schul- dige criminaliter zu bestrafen: bei eiuem in Trunkenheit begangenen Verbrechen der nicht gänzlich Trunkene al« Verbrecher mit Absicht zur Rechenschaft zu ziehen, der vollständig Betrunkene als Unvor sichtiger, derjenige aber, welcher, während er trinkt und weiß, daß er trunken geworden, ein Verbreche» begehen soll oder kan», auch aiS absichtlicher Verbrecher. Von Bedeutung ist gleichfalls die Erörterung über da« LooS der Familien von Inh astirten. Um hier fördernd zu wirken, hat der Congreß empfohlen, daß die Fürsorgegesellschasten sür Eni- lassen« diesen Zweck ausdrücklich in ihren Statuten erwähnen und sich mit allen örtlichen administrativen und geistlichen Autoritäten in Verbindung setzen sollen. Besonder« lebhaft war die DiScusflon über die Frage der söge- genannten „bedingten Verurthetlung". Da die Meinungen weit auretnaiidergtngen, konnte eine einheitliche Beschlußfassung nicht erzielt werden. Während da« Princip der bedingten Verurtheiiuiig namentlich von den belgischen Deputirten warm vertheidigt wurde, sprach u. A. besonder« der Vertreter der preußischen Regierung gegen dieselbe. ES fit in ihr nur der Schalten einer Strafi zu erblicken. Zur Frage der Behandlung der sogenannten Unverbesserlichen, die eine sorlwähreiide Gefahr für die öffentlich» Sicherheit bliebe», empfahl der Congreß zunächst Jnternirung in ZwangSarbcits« anstalten für eine genügende Zeitdauer, alsdann aber Unichädlich- machung aus längere Zeit durch Transportation nach anslandischen Besitzungen, jedoch mit der Möglichkeit, die volle Freiheit durch gute Führung nach dem System der vorläufigen Entlassung wieder zu. gewinnen. Bei dieser Frage lehnte e« der Vertreter der russischen Regierung ab, tu eine Erörterung über die Transportation »ach Sibirien elnzutreten. * Ueber einen rumänisch-ungarischen Grenz- conflict wird gemeldet: AuS dem rumänischen Grcnzdorfi Corncutia brach kürzlich eine Bande von 300 mit Sense» bewaffneter Bauern ein, welche mit großer Schnelligkeit die Saaten eine« dort in der Nähe besiudlichcn ärarische» Be sitze« abmähten und die Leute, die sic daran hindern wollten, vertrieben. TaaS darauf erschienen neuerlich 60 Rumänen i» derselben Absicht, wobei eS mit der Gendarmerie zu einem blutigen Zusammenstöße kam. Ein Rumäne wurde hierbei von den Gendarmen erschaffen, viele andere verwundet. Die Verletzten wurden von den einaebrochenen Rumänen wieder über die Grenze geschleppt. Einen Waldbüter, den die Rumänen ermorden wollten und welcher schrecklich zu- gcrichtet wurde, bebütete die herbcigceilte Gcndarmecic vor weiteren Mißhandlungen. Dem Auswärtigen Amte ist über den Vorfall in ausführlichster Weise berichtet worden * AuS Belgrad, 7. Juli, wird der „Allgemeinen Zeitung" geschrieben: Die jüngste politische Action König Milan'« gestaltet sich ernster, al- man anfänglich erwartete. Trotz der Versicherungen deS Künig-Valcr«, daß er seine Kritik gegenüber der Regierung nur in der Vertheidigung seiner gekränkte» Rechte ausgesprochen und daß er nicht daran denke, etwas gegen die Verfassung zu unler- nedmcn, herrscht in RegieruiigSkreiseii Besorgniß vor de» Plänen König Miian's und die Furcht, das, sich unter dem Schutze der Iiu- muntlät de« königlichen Palaste- hedenkliche Zettklungen verbergen, die sich der Controie der Regierung entziehen. E« wird viel von Staatsstreich-Absichten König Milan'« gesprochen und dass eine Zahl von Osficieren sür dieselbe gewonnen sei, daß im königlichen schlösse, in den Gemächern des Königs Milan, solche Personen sich versammeln und dort ein- und ausgehen, denen der Wille zuzutrauen sei, durch jede« Mitte!, eventuell auch mit Gewalt, da» heutige ver- saslungsmäßige Regime t» Serbien zu stürze». Es wurde die Nach- richt verbreitet, daß die Regierung beabsichtige, den König Milan auSzuwetsen, gewissermaßen zu verbannen; diese Meldung ist vor eilig »nd unrichtig — schon darum, weil nach der jetzigen Versassung eine Verbannung unzulässig ist und die Regentsckiast wie da« Mi nisterium nach ihre» bisherigen Versicherungen vom versasstings- »läßigen Wege nicht abweichen wollen. Die Aktion dcS König- Milan, dessen Absichten und sein politische« Wirken werden in den Regierungskreisen so ernst aufgesaßt, daß man sich entschiossen hat, jede Rücksicht gegen dessen Hobe Stellung von jetzt an bei Seite zu setzen und mit allen Mitteln, die das Gesetz gestattet, sür die Stcherheit und Ruhe des Staates und die Wahrung der Verfassung einzutreten. * Zeitungsnachrichten zufolge hat Italien in Abes sinien einen weiteren Erfolg zu verzeichnen: Ilma, einer der abessinischen Horbcnfükrcr, mit welchem in letzter Zeit die Italiener am Marcbaflnsfi blutige Gefechte zu bestehen batten, hat sich unterworfen und ist auf dem Wcgc nach Massauah, um dort den Eid der Treue zu leisten. * In de» neueren Verbandlungcn über die Abgrenzung der Walsischbai lommt wieder einmal die Eaprcgie- rung zum Vorschein, welche dem britischen Eabincl die Unterlage sür größere GebictSansprüchc geben muß. Zur Erklärung mag vinzngösiigt werden, daß sowokl die Walsisch bai als die in der Bucht von Angra-Pcqucna gelegenen Inseln, welche seltsamerweise unter britischer Hoheit geblieben sind, zur Eapcolonic gehören. Die Sache erinnert a» die ersten Verhandlungen mit England 1884/85 über die Besitz nahme von Großnamagualand durch das Deutsche Reich. Damals wurde die Eaprrgicrung auch als Mittel benutzt, >»» Deutschland dort nicht fisten Fuß fassen zu lassen. Als Deulschland 1881 einfach nach London die Anfrage richtete, aus welche Ansprüche sich der englische Bcsitz- tilel auf Angra-Pcquena stützte, erhielt der deutsche Bot schafter die Antwort: Obwohl die Souverainetät Ihrer Majestät nicht längs der ganzen Küste, sondern nur an de stimmten Punctcn, wie Walsischbai unk auf den Inseln vor Angra-Pequena proclamirt Worten sei, wäre doch die könig licht großbritannischc Regierung der Ansicht, daß irgend welche Souverainetät-- oder IuriSdictionS-Ansprüche einer srcmten Macht auf da» Gebiet zwischen der südlichen Küste der portugiesischen Ober-Hobeit am 18. Breilengrad »nd der Grenze der Eapcolonic in ihre legitimen Rechte cingrciscn würden. Zugleich ließ Lord Dcrbn die Eapcolonic aufsordcrn, die Landstriche südlich und nördlich von Angra-Pegucna in Besitz zu ncbmen. Deutschland protestirtc aber gegen eine solch« illovale Handlungsweise nnd fitzte die Anerkennung seiner Rechte durch, obwohl die Eapre-zicrung schnell Uiilcr Händler adgesantt hatte, welche in Bctschuanaland und mir
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