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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.03.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-03-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188903102
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18890310
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18890310
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1889
-
Monat
1889-03
- Tag 1889-03-10
-
Monat
1889-03
-
Jahr
1889
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.03.1889
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Erste Geilage zum Leipziger Tageblatt und Anzeiger. KS. Sonntag den 10. März 1889. 83. Jahrgang. Leipzig, 10. März. » «m Freskag Nachmittag» 2 Uhr fand tm Reichskanzler- xa!a'» unter Vorsitz de» Ministerpräsidenten Fürsien von B>»marck eine Sitzung d«S Preußischen Staats. Ministerium- statt. .*^°"?en von der «nsiedelung-comission für Posen und Wesiprei.ßen ongekausten Riiterqütern und Vorwerken waren bi» Ende 1888 22 vollständig parcelUrl und davon ll vollständig oder nahe;,, ganz Niit deutschen Eolomnen beletzi. Diese fertigen deutsche» Tö.scr sind Sablonowo im Kreise Briese» (t7 Stellen). Dollnik-Paruschte bei Flalow (20 Stellen), Komorowo bei Gnesen (l5 Stelle») M chalcza bst G.-rsen (17 Stellen). Kujewa Mühle iw Kre.se Briefen (8 Stellen). Slonskvwo bei Nawiljch (34 Stelle»), Bobrowo bei Strasburg (von 57 Stellen 43 besetzt/ Siviniary-Swinarki bei Gnesen (von 34 Stellen 32 besiedelt),' Ludowo-Lubowko bei Gnesen (von 38 Sielle» 32 besiedelt/ Iinielinto und Jaroszewo bei Wongrowitz (von 25 Stellen 2l besiedelt) und Wojcinchowo bei Iarolschin (von 18 Stellen 16 besiedelt). vier weitere Güter sind theil- weise von deutschen Kolonisten besetzt: Kobissau bei K-.it- hau- (von 4t Stellen 24 besiedelt). Sokolmki bei G»cse„ (von 18 Stellen 52 besiedelt). Ostrowstte be> Mogilno (von 21 Stellen II besiedelt) und Saologosch bei Lchnbin (von 24 Stellen 12 besiedelt). In 7 parcellirten Gütern werden die Colonisten diese- Frühjahr anziehen: in Lippnsch bei Bereu! (12 Stellen), in Kopaschin bei Wongrowitz (14 Stellen), in Runowo bei Wongrowitz (25 Stelle,>). in Usta-zewo p,., Z"in (28 Stellen), in Zocyn bei Bomst (13 Stellen), in Boguniewo bei Obornik (22 Stellen) und in Goreischk, bei Nawilsch (22 Stellen). I» wenigen Wochen werde» also 22 neue deutsche Dörfer in Posen und Weslprei ßen begründet und 523 deutsche Celonisten mit ihren Familien i» den neuen Wohnsitzen ang-siedclt sein. Bo» den 523 Baner- gütern und Wirthichasten baden 48 eine Fläche bi- zu 5 d», l22 eine Fläche von 5—10 da, 1l9 eine Fläche von 10—15 k». 89 eine Fläche von 15—20 llu. 60 eine Fläche von 20—25 du und 85 eine Fläche von über 25 da. Alle 22 neue Oste habe» eine G sammifläche von 9997 lur. Zwei der neue» Ansiedelungen, und zwar Kobissau be, KarthauS und Sokolniki bei Gnesen, sind mit deutschen Katholiken bewtzt. die Celonisten der übrigen Dörfer sind durchweg evangelisch. Bon den Kolonist'» stammen 6 aus Ostpreußen, 93 au» Westpreuße», 25 an- Braneenbnrg, 12 nuS Pommer», 72 ans Posen, 51 au» Schlesien, 22 au- den übrigen preußischen Proninzen und 25 aus Rußland. 235 Ansiedler haben die W nli- schaslen oder Güter zu Kauf gegen Rente ev. gegen Capital. 77 zu Zeitpacht erbalten. Die 25 von der Ansiedlungscomniissio» erworbenen polnische» bäuerliche» Besitzungen mit rincr Ge- sammifläche von 935 lm wurden sämmtstch an deutsche Pro- testanlen vergebe». Hoffentlich gelingt e-, mit der Zeit tüchtige Colonsten aus den westliche» Provinze» und Ländern, beispielsweise au- Hannover, Westfalen, Hessen-Nassau, Baken und Württemberg >n stärkerer Anzahl heranzuziehe». Daß sich 20 schwäbische Familien entschlossen haben, im Frühling sich in Usta-zewo bei Znin anzusiedel», ist jedenfalls von guter Vorbedeutung. Gefällt e- diesen Schwaben im Osten — und daran ist wohl kaum zu zweifeln —, so werden in den kom wenden Jahren gewiß Hunderte von schwäbischen Landivirthen anstatt wie bisher nach Amerika nach Posen und Wesiprcußen au-wandern. um sich daselbst eine sichere Existenz zu gründen. * Die .Norddeutsche Allgemeine Zeitung' schreibt: In einer In Mecklenburg neuerdings verbreiteten soeialdemo kratischcn Flugschrift, al- deren Verloster X. ö. (A u g u st Bebel?) genannt ist, wird den „Arbeitern, Kleinbürgern, Bauer» I gesagt; „Die Politik ist Geschäft, wenn man die- auch nicht Wort haben will. Nirgend» wird mehr geschachert, al» in den Wandelgängen der Parlamente. Dort stehen sich nur Stander. und Classenintereflen gegenüber." Da e» sich im Parlamenle nach socialdemokratischer Aursage also nur um Stander- und Tlasseninleresien handelt, so dürste nicht ohne Belang sein, sestzustellen, welche Art von Interesse» ihrem Siande nach von den Socialbemotralen im Reichstage vertreten werden kSnnen, denn was dem Einen recht ist, wird doch wohl dem Anderen billig sein müssen. ^ .... Nach der FractionSliste de» Reichstag» findet man als social demokratische Parlamentarier ousgezählt: l) einen Drechsler mci st er Bebel, den man auch al» Handlungsreisenden und großindustriellen Umernebmcr bezeichnen könnte; 2> einen Verlagsbuchhändler und Buchdruck reibesitzer, Dietz: 3) zwei Schriftsteller. F rot,me und Liebknecht; 4) einen Correcior, Grillenberger, welcher übrigen- in gleicher Weise wie der Abgeordnete Dietz zu bezeichnen sein möchte; 5) «inen Spezereihändler, Harm; 6) einen Cigarcen- ardetter. Meister; 7) einen Lehrer, sabor. welcher als «rotz. copitalist sich zur Rahe zu setzen in der Lage war;,8) einen Leder. Händler, Schuhmacher; 9) einen Kauimann und «lad veroedneien Singer, dessen Ouolilät °>S Grokcapiwl'st ebenfalls nicht be. zweifelt werden kann; endlich l0) einen Schneidermeister, Kühn ° Wenn also wirki.-b. wie ..X. ö ' beh'up.el, in, Parlament nur um Standes- und Clafseninteressen geschachert wird, dann ist leben fall» so viel klar, daß die Arbeiterinteressen durch die iocialdemo Kauschen Parlamentarier dort k°^'^kw'c nur n,c st,^vertreten sind — selbst nach socialdemotratischer Amtlich« Ergebniß der im 7. Wahlkreis (Arnsberg LiPPstabt - Br. lon) stattgehabten La nd a g S w a h Der Iust.zralb Aid. Lohmann-Bnion (Centrum) wurde mit 283 von 285 abgegebenen Stimmen gewählt Wahlberechtigten betbeiligt. I» einen, Wahlbezirk Balingen traten sogar 91.7 Proc. der Wahlberechtigten zur Urne. In 28 Bezirke» erhielt der Gcwäblle mehr als 90 Procent aller abgegebenen Stimmen. Im Ganzen cnliielcn 157 540 Stim men auf die deutsche und Lande-porlci, 82 564 Stimmer, aus die Linke und die Bolksparlei, 8688 Summen a»s die Social« »emokralie. Letztere dal eigentlich nur in Sinltgart, wo der Tischler Kloß als Bewerber auilrat, eine» Erfolg insofern zu verzeichnen. alS sie den Bewerber der Volk-Partei mit lt Summen schlug, aber beide» gegenüber erlangle die LandeS- parlei die absolute Mehrheit. Unter den socialdemokiauschen Bewerbern befanden sich u. a. noch zwei Apotheker unk rin Schriftsteller." » « * Bei der Specialdebatte über da? Budget im öster reichischen Abgeordneten Hause wurde» die Capitel »Hofstaat", „CabinetSkanzlei" und „Reichsgericht" ohne De batte genehmigt. Bei dem Capilel „Neichsratl," verlangte Lienbacher (klerikal) daS dirccle Wahlrecht auch für die Land- gemeinde», warnte einem andern klerikalen Redner gegenüber vor einer Verquickung der Politik mit der Neligicn und wünschte eine R-sorm der GcschäilSvrdnung * Die Europäische Donau com Mission hat mit Rücksicht daraus, daß die Finanzlage derselben eine weitere Ermäßigung der von ihr erbobene» Sckisss.ibrls-Abgaben ge. taltcl, unter dem 2 t. Nev inber 1883 beschloss ». bei jedrS- maliger Festsetzung des Iahresbndg ls über die Ermäßigung Best minung zu irrsten, welche rücknchlUch der im Tarif der an rer Euuna-Miinrnng zu erbebend.,, SchifjiabriSabgabe» vom 3l. Deceniber 1880 sestgeseyien G bühren geiväh l wer d-m kann. Z» l ich bak die Eoinniission di-s- Crmäßigling ür die Z il vom l. Januar bis zum 3l. Deceniber 1889 aus 40 P ocenk der larismäßige» Gst'ünre» sestgesetzk. Ferner H it die Europäische Tonaucoinmission unler dem 2t. November 1883 beschloss ». daß die in, Absatz L des Artikel» 3 reS "ar.fs der an der Suliiia-Mnndung zu erhebende» Schiss. abrls-Abgaben vom 3l. Deceniber 1880 de» Schiffen vstent icher Gesellschaslen gewährte Beraünstlgunq in Zukunsl nicht mehr von der Ausführung der Ncilen nach einem iin voraus estges, tzie» Fahrplan abhängig sei» und der T xt jener Be iinimnng die felgende Fassung erhallen soll. »B i Berechnung der Zahl der von den Schiffen der össeiitlichen G sellschasten periodisch auSgesührten Rusen soll nicht jede Reise eine- ein zelnen Schisses, sondern jede periodische Reise der Schisse der G sellscbasl in Betracht kommen." * In einem Interview Zankow'S mit einem slawischen Intervieiver äußrte dieser üb r des CoburgcrS Stellung dieselbe sei unhallbar. Der Prinz sei mit Slambulow und Miilkniow ganz zerfallen und könne gar nicht von Philip popel nach Sofia zurücklehren. Die militairischcn Rapporte würden ihm von subalterne» Ossic cren erstattet. Bald werde er selbst zur Eikenntmß kommen, daß er Bulgarien vcrlasien müsse. Nicht einmal Milan, obgleich aus einer nationalen Dynastie entstammend, habe sich halten können, der Eoburger könne VaS noch weniger. * Die französische» Blätter bringen th.ilweise sch ausführliche Berichte über das Fest des Botschafters Berlin Herbette, das Se. Majestät der Kaiser nnl seiner Gegen wart beehrt hat. Sie wolle» in der Thalsachc, daß zum ersten Male seit 1883 ein deutscher Kaiser beim s.anzösische» Botschafter speiste, ei» Unze chen sür eine gewisse Beruh.gung in den deutsch-französische» Beziehungen erblicken und heben hervor, daß Hekbelte e» in letzter Zeck verstanden habe, sich beim Hose und in der Bert „er Gesellschaft eine gute Stellung zu schassen. Se. Majestät sei ungemein liebenswürdig gegen den Gastgeber qew sc» und habe sem: Anweseich it über die ursprünglich festgesetzte Ilund- verlängert. Mil Bernhigun vermeldc» sie auch, daß der Kaiser nicht nur ohne Wider strebe», sondern mit sichtbare», Wohlbehagen sranzösischcn Champagner getrunken habe, wodurch die in Frankreich all gemein geglaubte Mär widerlegt sei. daß Kaiser Wilhelm ein Gelöbnis; abgelegt habe, nie wi der sranzösischcn Schaumwein zu trinken, cS sei denn in Frankreich selbst * I» den nächsten Tagen wird die Ernennung deS neue Gesandten der Bereinigten Staaten von Amerika erwartet, die vcn dem Regierungswechsel in der Union un zertrennlich ist. Für Berlin ist. wie ans guter Quelle ver lautet, John A. Kasson von Iowa in Aussicht genciiiincn der uns kein Fremder mehr ist. John A. Kasse» hat die Union in Berlin schon einmal, allerdings nur aus kurze Zeit, vertreten. Er wurde vom Präsidenten Arthur nach der Ab berufung Sargent'S sür den Nest der Ainlszeit desselben ernannt und war acht Monate in Berlin. In diese Zeit fiel allerdings die Congo-Confcrenz. bei welcher er in Ge meinschaft mit dem amerikanisch n G sandle» in Brüssel, Herrn Sansord. die Union vertrat. Herr Kasson hat an der Wahl Harrison's alS Führer der Republikaner des Staates Iowa einen hervorragenden Antheil g habt. Seit seinem Fortgang von Berlin war er banpisächlich journalistisch tbätig. Er spiichl geläufig deutsch und war in Berlin eine gern gesehene Persönlichkeit. Seine Bereitschaft, w eder hier her;,ikommen. spricht dafür, daß auch er sich wobt fühlte. Insofern die Personensrage aus die Erledigung der schweben den Differenzen von Einfluß sein kann, würde seine Eriicnnuug zum Gesandte» somit nlS eine glückliche zu bezeichnen sein. - AuS Stuttgart. 8. März, wird uns geschrieben „Nach einer soeben erschienenen amtlicher, Z..s°m,nenstell,mg haben sich an den letzten Landtagswahlen 66.2 Proc. der einer nngrmcin anerkennenden Ordre seine von R. BegaS mokellirle Bronzebüste. die den Herrscher in der Uniform der Gartcbnsaren mit übcrgewersenem Attila tarslellt. Die Kaiserin Augusta widmele bei» Jubilar die Statuelle ihres bochsel>gen GemahlS, des Kaisers Wilhelm I. In dem deigesligle» Handschreiben sprach die Kaiserin mit ehrenden Worlc» Dankbarkeit und herzlichste Glückwünsche au». Bon der Kaiserin Friedrich tras au» Kiel ei» G-ückwunsch- telegramm ein. Auch Prinz und Prinzessin Heinrich gratulirten telegraphisch. Der Grcßberzeg von Baden verlieh dem Jubilar den Orken der Treue >» Brillanten. Der Könia von Sachsen, der Prinzregent von Bayer», der König von Württemberg, der Grpßherzog von Olvendurg und der Heizog von Sachsen-Alleiiburg sandlen huldvolle Handschreiben, der Kaiser von Oesterreich, der Prinz- regenk von Braui>schweig, der Großherzog vo» Weimar, der Fürst Heinrich XXll. von Ronß jüngere Linie brücklei» tele graphisch ihre Glückwünsche aus. Auch Herzog Elimar vcn Oldenburg und Landgraf AlexiS von H sie» iibermiltelleii in herzliche» Handschreiben dem Jubilar Grüble iniiiger Hoch- achinng, während vom Eibprinzen und der Erbprinzesün von M iningen, vom Erbgroßherzog Von Baden, vo» der Herzogin Bera vo» Württemberg, vom Slailhallcr Fürste» zu Hoyen- lode und vom Punze» Rcuß aus W en längere Telegramme eiiilicsen. Tie Ossiciere de» GcneralstabeS vereblte,, dem Jubilar eine kostbare Trübe niit ihren Bildern. st Vas Moltke-Jubilainn. * Fcldmarschall Gras Moltke feierte am Freitag in stillerZurückgezogenbeit sein 70jährigesDiensijubilä»»i. Se. Majestät der Kaiser sandte dem greisen Feldhcrrn mit Unter de» ungemein zahlreich eingegangeiien Adressen sei an erster Stelle die der Sladt Berlin erwähnt. Auch die Geburisstatl Parchim gedachlc de- Tages. UebcrauS kn»st voll ansgeslaticl war die Avr.sse t r Siadl Schweidnitz. Die ladt Köln übersandte eme prachtvolle Blnmeulasel mit dem Spruch: »Erst wäzen. daun wage»." Weitere Adressen ginge» aus Leipzig, Lübeck, Worms, Gladbach und Etargard ein. Auch der bayerische Gencralsiab und alle CorpS- comiiiai'deiire der Armee gedachten des TageS, ebenso der österreichische Generalstab, der ein Glnckuuuscktelegramm übermittelte. Das russische Njäsaii'sche Reg ment enldot keinem Cdcs nicht minder herzlichen Glnckwunich, selbst aus Port Said ven der Kreuzerfregatie „Mollke" lies ein Tele gramm ei». De» vielen K> c iervereinen, welche die Gelegen heit ergriffen, dem Heide» Huldigungen daiznhriiigen. halte sich auv der Verein deulscbcr Soldaten in Odessa ang'schlossen DaS 9. Regiment widmete den, Jubilar daS Mannscnpl der neuen NcgiiiienlSgeschichte. gleichzeitig erfolgte die Uedersenkung emeS neu coniponirlcn Ar»»cmarschc«, der de» Jubilars Namen tragen soll. Die Akademie der Wissenschaften ließ ihren» Ehreiiniilglicde eine kostbare Adresse übermitteln. Auch von privater Seite ehrte man den Jubilar; so sandte ». A. Otlomar Anschütz eine inleressanle Folge von Moment aufnahmen. * lieber die vorstehend erwähnte Ehrengabe de» Ge- »eralsladeS an de» General-Felcmarschall Grasen von Mollke schreibt da- „Militair-Wochenblalt": An dem heutigen siebzigjährigen Dienstjubiläu m de» General-Feldniai schall» Graten von Mollke »ahlen sich vor Allem die Ossiciere de» deuische» GeneralslabcS, um ihre Vev ehrung den, geliebten Ches und Lehrer durch eine besondere Gabe auszudi licken. ES halten sich zu dieser Festgabe olle noch im Dienste befind tichen Oisiciere vereinig», welche in der Zeit, während welcher der Herr Geiieral-Feldmarsliall Chef des G neralllabrS der Armee ge- wesen, also i» tcr Z-n vom 29. Octobcr 1857 t»S zum 10. August 1888, dem Geiiecalstabc angehörl haben. Jeder der letheil, >lrn Osncicre Halle seine Photographie geiandt und wurde sür diele Sammlung, die einzelnen Bilder nach dem Dienstaller der Ossiciere geordnet, eine peäcMige, bochkü istlcrisch ousgesnhrte Castelle her gestellt und nick folgender Widmung vc,sehen: „Dem Gcuceal-Feld maeschall Grasen v. Mollke zu seinem siebzigjährigen Tienstjubilauin 8. Mäiz 1889 die dankbann L'sicierc deS Generalstabes. ' Die Easseiie, aus 12 Achatiüsjc» ruhend, ist gefeitigl an» ichwarzem Holz nnl Einlagen von Sedlangendolz, getriebenen oxydirien Silber beschläge». an einzelnen Sielle» gehoben durch Halbedclstrine (in der Art de» Pommerschen KuostscheankeS). Tie Füllungen der Scilen- wändc und die seitlichen de» D ck IS sind vo» Lmiousiner Emaillen (Gold und Grisaille ans diinklr,» Grunde), Trop!>äe» verschiedenster Art dai stellend. DaS Mittelfeld de» Deckels ziert das grosse gräflich Molikc'jche Wappen in getriebenem, leicht ozyd nein Silber; der Rand deS DeckelS »inimt die grovirte Widmung i» Sctmsl (Silber buchstaben aus diliikelblanem Emaillegrund) auf. DaS Innere, be. stimmt zur Ausnahme von 500 Photographien (je acht aus Einzel cartoncO, ist mit rolbem Sammet auSgeichlag n Die innere Seile deS Teck IS bietet die Ansicht des GeneralstabS-GehäudeS von reichem Trophäenrande umgeben, und ist die crstcic aus w.ißem, letztere aus graucm Ahorn gemalt. DaS Ganze ist entworfen und nuSgesührt unter Leitung be» Prosessoe« H. Schütz; die Holzarbcit geseeiigt vom Tischlermeister Wenckcl; d e getriebenen Beschläge vom Ciscleur Lind deS Kunst geiverbr-MuleumS; die Emailleii vom Emaillemalcr Baslanier; die ?l»sichl Lei Generalstabs-Gebäudes im Deckel vom ?lrchitekt»einaler Heewarth; der umgebende Rand von Herr» Tmimlce, unler Leitung deS Herrn E. Dövpler jnu, die CarlonS und Bnchbindcrari eil von Eicha! t auSgesüärt. Die Ehrengabe wurde dem Jubilar heule Mittag vom setz gen Ehes b-S GenerolstabeS der Armee, General-Akjiitaiilen S Majestät des Katers und Kön'gS» Grasen v Waldcesce, >n B: glcilung de- LberstlieutenanlS und rrsten Ndjntanlen v. Oloßler, überreicht. * Der .Deutsche Reichs» „zeig er" widmete de,» Grnsen Mollke d>e folgenden ehrenden Worte: Der General-Feldmorictall Gras von Mollke begeht heute kein siebzi g lävrigeS Miliiair-Dienst-InbilLm», rin Fest, welches vor ihm in der pieusiiichen A-mee nur Se. Majestät der Hvchseligc Kaiser »»d König Wilhelm I., der verewigte Prinz Earl vo» Preußen i,»d tie General-Feldmarschällc Gras vo» Wrangcl und H rwarth von Nitlenseld feiern konnlcn. Wie sehr besonders Kaiser Wilhelm I. die Bcrdiciistc Seines General-FeldmarschallS und GeneralslabS ilheis anerkannte, bekunden die v eliachen Auszeichnungen »nd Belohnungen, die Aurrhochstderselbe dem Jubilar während seiner nmitairiiche» Lauibahn Hai zu Theil werden lasst». Wir inöchlen besondec» aus dir ichlichlen, aber bedciiisanien Worte ausmerlsain machen, die König Wilhelm 1. an, 3. September 1870 in Bendresst, am Tag' nach de» weligeschichilich i, Ereignisse» von Sedan, während des BoimarscheS aus PanS. in emeiii Hoch auf Seine treue» Diener und Raibgeäer aus>prach: „Sie, KriegS-Minlster von Roon, haben uiiscre LSeisieii ve'charit. Sie. General vo» Mollke, habe» sic geleitet, und Sie. Gras von Bismarck, haben seil Jahren durch die Leitung der Politik Preiisien aus seinen sttz'ien Hönepunct gebracht!' Se. Majestät der Kaiser und König aber gaben in ter EabiaetS« Ordre vom 10. August v. I., in» ivuchcr Allcrböchstdiesclben das AojchikdSgesuch deS FeldmarschallS hulrvollst genehmigten, der Werlhschatzung des greisen KeiegShelden u. A. in den Worten Aus druck: „In dem A ter, welche» GoiieS gnädige Fügung Sie zur höchsten Freude Meine» theneren GrokivaierS, zum Segen sur die Armee und zum Heil des Baierlaudcs lüsher Hai erreichen lassen, darf Ich die unvermeidlichen Anstrengungen deS Dienstes Ihrer Llklluug nicht mehr länger von Ihnen bcanipruchen — aber Ich kann Ihren Rath nickst entbehre», so lange Sic leben, und Ich must Sie der Armee erhallen, die mit dein unbear nzlesten Bcrirauen aus Sie blicken wird, so lange Gotte» Wille die» gestalt t." Die Oidre schließt: „Bisteden bleibt ja immer der Oese Kummer, Sie von der Stelle scheiden zu sehen, aus welcher Sie Ihren Name» obenan aus die RuhmcSialclii der preußischen Armee gesch üben und ihn zu einem hochgcstlerlcn in der ganzen Welt gemach! haben." Ich kann nur aus die GeichictstSbiicher der letzten 25 Jahre weisen und kann mit vollster tleveijeugui g auSsprechcn, daß Sic als Ehcs dcS GencralstabeS ler Armee in Hochgeehrtestem Andenken sichen werden, jo lange es einen drullch » Lolbale» — ein dcuisches schlagendes Herz — und Loldaicn« Einpsindvng in der Well giebt." Mü:e dein bcrühmien Feldhcrrn. dein da» Vaterland am Tage seines 70jährige» Jubiläums von Neuem den Zoll bewundernden Dankes daidi.ngl, am Abend seines der Gcsthich'e angehörigeu Leben», diese Erkenuilichkeit eine Gewähr sei», daß Da-, was er reruiige», ven der Gesammiheit de« deuischcn Volkes alS theureS VcciiiLchiaiß tcwahlt werden wird. * Der Großberzog von Baden richtete an den GFM. Grafen Moltke ein Handschreiben, in welchem eS heißt: DaS hochersreuliche Ereigniß de« 70 jährigen Dienstjub läumS. welche» zu begehen Ihnen vergönnt ist, erregt in de» Herzen allcr Angehöilgen dcS teulschc» HecrcS ein lebhaftes Gefühl der Daiikdaikeil. Dem Heere m acliver Stellung angehörenv, ergreife Ich besonders gern die freudige Veranlassung, Ihnen die wärmste» Glückwünsche zu der seltenen Feier in treuer Kaineradschasl darzubrmgen. AlS Landessürst aber sühle Ich das Bedürsniß» Ihnen öffentlich kund zu geben, mit welch' großer verehr,ing Ich vereint mit Meinen LandcSangehörigen den ehrwürdigen Iubellag begrüße. Wir schauen dankbar aus die E folge Ihrer GeislcSarhcil und verehren in Ihnen den siegreichen Rathgcber des unvergeßlichen großen Kaisers. In dieser Empsinknng komnic Ich zn Ihnen nul der Bitte, ein äußeres Zeichen der licjhegründcten Tankbarkeit enlgegen- nehmcn zu wolle»; cü ist dies daS Großkreuz mit Brillanten an der goldenen Kette tcs HanSorden« ter Treue. Diese Nebcngahe üdergrde Ich Ihnen »ril dein innigen Wunsche, Gelles Segen inhgc Ihnen noch viele glückliche Jahre in rüstiger Kraft zu genieß.» vergönnen." Vermischte». ---- Berlin. 8. März. Tie Vermählung deS Printen Friedrich Leopold von Preußen mil der Prinzess! » Louise Sophie von SchleSwig-Holstein-Sonver- burg Auguflenburg wird, soviel verlautet, bereit» im Juli diese- Jahre- staltsinden. — Berlin. 8. März. Nachdem bereit- seit längerer Zeit im Sternensaale vc» königlichen Schlosse», wo be kanntlich auch die Fahnen und Standarten der hiesigen Gar nison nnlergcbrachi sind, da» Modell der Kreuzcr-Corvette Irene" ausgestellt ist. haben nunmehr seil vorgestern auch, und zwar ;u Heiden Seilen der Thür de-Treppenaufgänge-, aus einsacdcn Tischen und unter großen viereckigen GiaSglecken die Modelle dcS PanzcrschiiicS „Olkeiihnvg", erbaut im Jahre 1885 von ter M,isch.„imp^„.Act>en-Gcscllschasr »Bulcan" in Stettin, und des Aviso „Greis", erbaut in, Jahre 1887 von der Schiffs- und Maschinenbau Actien-Gestllschast „Germania" zu Berlin und Kiel, 'Ausstellung gesunden. --- Kiel, 7. März. Die EiSverbällnissc im west* lichcn Theil der Ostiee haben sich seit der letzten Noch» günstiger gestaltet. Der Wind ist südlicher gegangen und taS Wetter ist milder. Die südöstliche Siröinung treibt da- Ei« von der Küste ab, bei Bülck ist kein Ei- mehr zu sehen, auch bei F hmar» und im großen Belt ist da« Eis in Folge des südbillichen Winde? z„m Durchbruch und i» Bewegung ge kommen. Der deutsche Postdanipser „Slepban" ist gestern Nachmittag rechtzeitig i» Korsör rinaclrossen und heute Mittag von dort wieder nach Kiel in See gegangen. Hier sind gestern auch die beiden Dampfer „Alfred" und „Samlanb" aus Pillau «»gegangen. -^-Kicl, 8. März. >00 Pioniere sind heule vou Rendsburg nach dem bedrohten Elbgebiet gegangen. --- Am 17. Januar brach, wie a»8 China geschrieben wird, im kaiserlichen Palast zn Peking Feuer an». Die Flammen wurden nicht eher bewältigt, als bis eines der Palnsttbore völlig zerstört worden war. Der Brand scheint große Bestürzung bcrvorgernscn zu bade». Tie Kaiserin- Witlwe bat ein Decrct erlassen, in welchem sic sagt, sie jede in dem Feuer eine Warnung des Himmels. All- Arbeiten an kein P.ilasi, welcher sür sic erbaut werden sollte, wnrken deshalb sislirt, damit sie „sür ihr Volk svarcn und sich wieder mit der göttlichen Macht versöhnen könne." Braut - Ausstattungen in den altbewährtesten Fabrikaten der Fabrikanten Deutschlands und ob die Ausstattung Anfertigung in der sorgfältigsten und feinsten Ausführung einfach oder hochelegant — die Zpecial-Äbtheilung für Leinenwaaren und Aussteuer Geschäftshauses
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