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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.03.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-03-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188903102
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18890310
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18890310
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1889
-
Monat
1889-03
- Tag 1889-03-10
-
Monat
1889-03
-
Jahr
1889
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.03.1889
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Dritte Geilage zum Leipziger Tageblatt und Anzeiger. es. Sonntag den 10. März 1889. 83. Jahrgang. Aus dem Lundesrathe. * Berlin. 8. März. In der beutigen Sitzung de» Jund-krntb- wurve der Antrag Sachsen S. betreffend die Fundstücke der Ausgrabungen in Olympia, den jlu-schüffcn für Hantel und Verkehr und slir Rechnung», wesen überwiesen, dem Gesetzentwürfe wegen Feststellung dc- Nachtragsetal» pro 1889/90, dem Äesetzeniwurs wegen Ausnahme einer Anleihe für Zwecke de- ReichSbeere» und dem Gesetzentwurf über die Besteuerung de» Zuckers zu- gestiwmt. — Zu der Olympia-Angelegenheit bemerken die „Berliner Politischen Nachrichten": Dem Bernehmen nach geht der beim BondeSrath elngebrachte and heute an die Ausschüsse verwiesene Antrag bezüglich der Ausgrabungen bei Olympia dahin, daß die in Gemäßheit de? Vertrages zwischen Deuischland und Griechenland vom 13./25. April 1874 nach Deutschland gebrachten Fundstücke auS den Ausgrabungen aus dem Boden de» allen Olympia der königlich preußischen Regierung eigenthümlich überlasten werden, dasern letztere die Verpflichtung übernimmt, einmal sür jede der anßervreußilchea deutschen Universitäten ein Exemplar der in Vorbereitung befindlichen Publikation über Olpmpia unentgeltlich zur Verfügung zu stellen und sodann zu vermitteln, daß die einzelnen Bundesregierungen weitere Exemplare dieses Werke» mit einer Ermäßigung des Laden preise» um 40 Proc. beziehen können. Bekanntlich bat der Bunde-- rath im Jahre 1874 die Genehmigung dazu ertheilt. daß zwischen dem Deutschen Reich und der königlich griechischen Regierung zum Zweck gemeinschastlicher AuSsühruuq archäologischer AuSgrabuiigen aus dem Boden de» alten Olympia ein Vertrag abgeschlossen wurde. Die Frage über die Nutzbarmachung de» ganzen »nteraehmen» sür dir deuische Kunst und Wissenschaft jedoch und diejenige der eventuellen Bertheilung der geivoauenea Sammlungen vnrden einem späteren Zeitpunkte Vorbehalten. Der Umsang der bei den Ausgrabungen gewonnenen und von der griechüchen Regierung der deutschen überwiesenen Doubletten hat uun zwar nicht den Erwartungen entsprochen, welche mnn an- sängllch au die Olympia-AuSgrabungeu knüpfen zu können vermeinte. E« wurden im Wesentlichen erlangt: Etwa Dutzend Torsen von Gewand st aluen auS der römischen Kaiserzeit und eine In- schristtofel aus Marmor mit einem Verzcichniß der olympischen LultuSbeamtrn. Einige HundertKleinbroozen, unter denen nur eine gute archaische Statuette eine- KriegerS war; der Rest bestand aus roheu, alterthüml chen Botivstatuetten von Mensche». Rudern und Pferden, kleinen Dreifüßen au- Bronzeblech, Fragmenten von Beinen, Henkeln und Zierrathea von größere» gegoss neu Dreifüßen. Lanzen- und Pseilsp tzea, Bronzeblecheu mit Ornamenten, Ge Wichte» und dergleichen mehr. Luch unter den gewonnenen Terrakotten befanden sich einige rohe Botivstaiuetten von Menschen und Thieren aus den untersten Schichten des olvmpischeo Bodens. Der größere Theil aber bcstind auch Bruch stücken mit Ornamenten bemalter Trausrinnen, theils mit Löwen- köpfen als Wasserspeier, theils ohne solche, Stirn-, First- und Dach zügeln. thöneruen Wasserleitungsröhren und dergleichen mehr. Den Rest bildeten ebenfalls Architekturtheile: Kapitelle, Linien und Geisa, Triglyphen, Architrave, Eäulenbasen und bei gleichen aus einem rohen Muichelkalk mit Putz und zum Theil Farbspnrcn. Von Marmor waren darunter nur einige Löwenkvpse von der Trausrinne des ZeustempelS. Aber auch von diesen gekörten nur einer oder zwei der besseren griechischen Zeit an. Der Rest war roheste Steinmetz- arbeit, die von einer späteren Wiederherstellung der Trausrinne herstammte. Nach dem Urtheile von Sachkennern würden diese Sammlungen aber de» bei Weitem größten Theil ihres wissenschaftlichen Werthes einbüßen, wenn sie an die verschiedenen Museen verzettelt würden, während sie. wenn sie ein Ganzes bleiben, als solches einen nicht unwichtigen Beitrag zur griechischen Architektur-, Cultur- und RcligionSgcschichte bilden. Um die Sammlung dem Berliner Museum ungrtheilt zn erhalten, ist dc-halb der oben mitgetheilte Antrag gestellt worden. Die preußische Regierung hat sich, wie wir hören, bereits vor der heutigen BundesrathSsitzung mit dem Princip des Antrages ein- verstaaden erklärt. Aus dem preußischen Landtage. * Berlin, 8. März. Das Abgeordnetenhaus nahm heute nach Erledigung einiger kleiner Vorlagen die dritte Beratbnug des VolkSschullastengesetzeS vor. In zweiter Lesung waren be- kanntlich nach den CommissionSvorschlägen die Zuschüsse aus 450 ./i für einen alleinstehenden, sowie einen ersten ordentliche» Lehrer, aqs 350 sür eine» andern ordentlichen Lehrer, aus 250 sür eine ordentliche Lehrerin und aus 100 sür «inen Hilfslehrer und eine Hilfslehrer»! beniesten werden. Die conservative Fraktion beantragte nun Wiederherstellung der Regierungsvorlage, nämlich statt der erstgenannten drei Sätze: 500, 300 und 150 — Abg. Hobrechl führte aus. daß die nationa liverale Fraclio» trotz des Widerspruchs der Regierung a» den Beschlüssen zw iier Lesung fest- gehalten haben würde, wenn nicht große Gefahr gewesen wäre, daß dann da? ganze Gesetz scheitern würde. Daß das Gesetz auch in der Fassung der Regierungsvorlage sehr wcrihvoll sei, habe die naiionalliberale Fraction nie bestritten. Mehrere Mitglieder der Fraction seien auch s-tion bei der zwe ten Lesung der Regierungs vorlage geneigter gewesen, weil diese die Bildung neuer Schulen er- leichlere. Auch den steucrpolitischen Antrag des Centrums müsse man in Betracht ziehen. Je mehr dieser Antrag die ärmere» Land-S- theile belasten würde, um so mehr sei daraus zu Halle», daß vielen LandeStherlea wenigstens die Borldeile des gegenwärtigen GeietzeS gesichert würden. Der Finanzminifter von Scholz trat iür Wiederherstellung der Regierungsvorlage ein Abgeordneter Bachem (Centrum) erklärte die Regierungsvorlage für unan- nehmbar, namentlich wegen der geringen Berücksichtigung der Lehrerinnen. Finanzminister von Scholz führte a»S, daß die Gemeinden sür die Lehrerinnen, deren Gehälter ohnedicS weit geringer seien, weniger eine Erleichterung bedürften als sür die Lehrer. Abg. v. Zedlitz »rn» ebenfalls sür Wiederherstellung der Regierungsvorlage ein, eine Vermehrung der S'ellen iür Lehrerinnen sei nicht onzustreben. Auch dieser Redner berührte dann die Ueber- weisunq der Grund- und Gebäudefteuer, die vorzugsweise den reichere» LandeStheilen zu Gute komme» werde. Abg. Wmdiliorst machte den Nationalliberalen Vorwürfe, daß sie auS parteitakiiichc» Gründen ihr Votum änderten. DaS E-nlrum müsse anS Verfass,inqSgründen gegen die Vorlage stimmen. DaS Gesetz >ei eine Bevorzugung deS Ostens gegen den Weste», eine Zurücksetzung der Kalholiken gegen b>e Evangelischen und der städtischen Element» gegen dis länd- liche. Abg. Ricken trat sür die Beschlüste zweiter Lesung ein und stimmle dem TenirumSsührer darin zu, daß dir Regierung-?- Vorlage eine Ungerechtigkeit gegen den Westen und di« Städte und ein- ungerechtfertigte Unbilligkeit gegen die Lehrerinnen sei. Abg. Enncccerus widerlegte die VersastnngSbedeiiken; um das Gesetz zu Stande zu bringen, müsse man die Beschlüsse zweiter Lesung anf- geben. Die Ncberweisnng der Grund- und Gebäudefteuer, so sehr sie auch zu wünschen se>, dürfe n-cht aus Kosten dieses Gesctz-S er- folge». Auch die Bevorzugung der Lehrerin» n aus Kosten der Lchrr nach den Beschlüssen zweiter L sung sei nicht zu billigen. In naineni- licher Abstimmung wurde alsvann der Zuschuß sür einen allein stehenden. sowie einen ersten ordentlichen «ebrer mit 239 gegen l>4 Stimmen nach der Regierungsvorlage aus 500 seftgcstelli; dafür die konservativen, Freiconservativen und Nalionnlliberalen. letztere mit ganz vereinzelte» Ausnahmen, die Pole». Tägigen das Centrum und die Deutschtreisinnigen. Ebenso wurde >» de» übrige» Artikel» die Regierungsvorlage hergestcllt. Bei der 'Abstimmung über da» ganze Gesetz stimmte nur daS Centruin dagegen. Alsdann wurde die Beraihung des CultuSeiat? sor.gesetzt. lieber die ,m kopitcl Elementarichulwesen auSgeworsene Summe zu Besoldunien und Zu schüssen. Gehaltszulage und Unterstützungen ine Lehrer, wozu die Budgetcommilsion größere Specialisirung der Verwendung-n verlangt, kam eS zu einer lebhaften Auseinandersetzung zwischen den Abgg. Rickert und v. Zedlitz. Die Debattt wurde aus Montag vertagt. * Berlin, 8. März. Die nationalliberole Fraction hat sich bei der heutigen driften Lesung des Bo lkssch ul lasten ge setze- entschlossen, ihren Widerspiuch gegen die Regierung-Vorlage aufzugeben, au» dem einsachen Grunde, weil sonst das ganze Gesetz höchst wahrscheinlich gescheitert wäre. Selbst die Mögl ctileit einer Wiederherstellung der Regierungsvorlage ii:> Herrenhaus- wäre vo - auSsichtl ch hinfällig geworden, weil die Bvrage i» drr Gesamnit- abllimniunq durch daS Centrum und die Mehrheit der konservativen abgelehnt worden und somit überhaupt nicht an das H-rrcnhaus gelangt wäre. Ab r selbst, wen» die Vorlage nach den Beschlüssen zweiter Leimig durch Unterstützung des Centrums oder der Lome» vaftvcn an d >s Herrenhaus getan >i wäre, so wäre hier die Regierungs vorlage wicdei herqestclli wordrn und es wäre dem Abqeordnctcnhause doch nichts anderes übrig gedlicben. als die letztere Fassung anzunedmen. Sachlich wäre damit nichts gebrssert gewesen. D e bisherige Aciion zur Feststellung anderer Sätze sür die Zuschüße hatte ebe» den Fehler, daß ei» großer The,l Derjenigen, welche diese Sätze beichlosscn hatten, überhaupt von dem ganzen Gesetz nichts willen will, »amftch daS Centruin, welches die betreffenden Beträge sür seinen slcuer- polilischen Antrag in Awpruch nehmen möchte und überdies von dem Gesetz eine Verstärkung des staatlichen Einflusses aus die Schule beftirchlet. D,c Verantivorlung eines Scheiterns des Gesetzes, bas unstreitig auch in der Fassung der Regicrungsvorlagc eine große Wohlthat sür die Gemeinden Larstellk, glaubten die Nationattiberalcn nicht übernehmen z» können. UebrigenS haben auch die Teuischsrei sinnige» in drr Schlußabstimmung dem Gesetz nach Wiederherstellung der RegiecungSvorlage zugesftmmt. Her Albert-Zweig-Verein zn Leipzig. * Der Geschäftsbericht diese» Vereines vom Jahre 1888 liegt un» vor und glauben wir, daß es im allgemeinen Interesse ist, wenn wir Einiges daran» berichten, zumal der Albert-Zweig-Bcrcin seit mehr als 22 Jahren in Leipzig segensreich wirkt. Die Einnahmen de« Verein» betrugen im Jahre 1888: An Mckgliekerbeiträzen 2685 an Pslegegeldern sür 2821 Pslegetage 8409 .< an Wegegelder» sür 2 i»> städtischen Krankcnkause als Pflegerinnen stationirkcn Schircsierii 658 an Zlnscn-Einnahnicir 1216 .F, in Summa 12 998 Verausgabt wurden: A,i Asylkostcii — sür die Wohnung (Eberhardtilraße Nr. 7, 3. Etage) — Beköstigung. Bekleidung und sür Taschengeld an die 18 Schwestern deS Vereins, serner sür Gehalt an die Asvlmutler und da» Dienstmädchen 12 300 .Al Für Armciikrankei,pflege >200 Ferner an Zuschuß zur WcihiiacbtSbcscheerung der Schwestern. Ferusprcch anlage, aus deren Bemiyung in dringenden Fällen wir aus merksam machen möchten (Fcriisprcchimmmcr 946), endlich an statuteiimäßiger Abzahlung von 20 Procent der Milglieder- beilräge in Höhe vo» 537 ./L an den Hauplverein Dresden, zusammen 1349 .ck!, Summa sämmtlicher Ausgaben ll'>19.L ES übersteigen somit die Ausgaben die Einnahmen nni 1851 .L Zu Odstedeiiden benierken wir noch, daß »> der Armcnkrankenpflege eine. bez. zwei Schwestern thälig waren, die an 122 ganze» Tagen arme Kranke verpflegte», resp. außer dem an zusammen 400 Tag-n einzelne Hilfsbedürftige bc- suchten und denselben d:e »olbwendige Pflege gewährt haben. Z»m Forlbesteben de» Vereins und zur Erhaltung seiner Tbätigk-nt ist cS »ach vorstebenker Abrechnung daher dringend geboten, daß der VereinScassc jährlich außerordentliche Em- nabmen zugeiübrt werden. Wie bekannt, berechnet der Albert-Berein pro Pflegetag und Schwester 3 ckk Da aber eine Schioester bei angestrengter Tbätigkeit nur circa 647 --e jäbrlich der Eaffc zuzusübre» vermag, wäbrend die Erkaltung der Schwester inclusive der Lehrzeit dein Verein 936 kostet, beträgt hiernach drr jäbr liche Zuschuß für jede Schwester 289 .< DaS VereinSocr- mögen, angesanimelt in den 22 Iabren durch Geschenke und Legate verschiedener Familie», sowie durch Ueberscbüsse bei Veranstaltungen von Bällen, Sommersesten u s. iv. betrug am Schluffe de» Iabrc» l888 39 421 deren Zinsen der Verein dringend bedarf, um da« Deficit nicht neck höher an schwellen z» lassen. Bon dem VcreinSvermvaen sind 8600 .6 abgezweigt worden, welche von woblwolleiiden Gebern dem Vereine zur Erbauung eines eigenen Hause» mit Gärtchen überwiesen worden sind. Ein solches eigenes -eim mit Garte» in frischer freier Lust, welche» der vo» chwcrcr Krankenpflege erschöpften Schwester, und wenn auch nur sür wenige Tage. Ruhe und Erbolnng gcwäbrt. uni sich für neue schwere Berufsarbeit zu kräftigen und z» stärken, ist dringender Wunsch deS BcreinS. Möchten daher wobllhälige Herzen e» dem Vereine er möglichen, das; dieser Wunsch res Vorstandes sowobl wie der Schwestern selbst dereinst einmal i» Erfüllung gehen könne. Wärmstulien * Daß für die Erricklung von Wärnistubcn tbalsächftch ein Bcdürsuiß vorhanden ist. caS beweist die starke Inanspruch nähme der zum Ausschank warmcr Getiänke eingerichteten vier Trinkhallen: 1) am Pelerstbor, 2- auf dem August»»- platz, 3) drill Magdeburger Bahnhof gegenüber, I) aus dein Fleischerplatze. An diesen vier Stellen wurde», trotz des schon wiederholt berührte» UebelstandeS, daß die Trinkende» ohne jeden Schutz gegen Wind und Weiter, Rä>'e u»d Kalle sind, »n ersten Winter 1881 85 bereits nabe an-10 000 Tassen (zu >/, Liter) verschiedener warmer Getränke (Kaffee. Warm bier, Tbee, Milch) vcrschänkt. I:n nächst,, Wi»t>r ging die Zihl nicht »ndcliächtlich (aus rund 32 000) zurück, io il d:e Getränke durch die Schuld der »nt der Znbereiinng betrauten Persönlichkeit von geringerer Güte waren. Es wurde deshalb ein Wechsel vorgencinnieii, kissen gute Folgen sofort zu Tage träte», indem im Walter l886/87 dcr Verbrauch aus rund l'> 000 Taffe» stieg, um sich i,n Winter 1887/88 i» Folge der „giuisligen" Wiltcrungsverbälkn-sse. dcü lang»-n, kalten und trockene» Winter», und der Enisühruiig der Ekocolade ans 83 106 Taffen zu steigern. Es wurden sonnt, da der Ausschank vom 21. Oe tcber 1887 bis 17. März 1888 d h. an 145 Tagen erfolgte, jede» Tag durchschnittlich 575 Taffen verabfolgt Ai» meisten verlangt wurde Kaffee: 34 322 Taffen oder 41,15 Procenl ES folgen: Cbccolake mit 25 608 Taffen oder 30,70 Pi ocent. Warmbier nnl 10 269 (12,30 Procenl) und Milch inil lO Oiii (12 Procenl). Am wenigsten verlangt wurde Thce, nänilick' nur 3203 Taffen (3.85 Procent). Wen» bereits bei der jetzige» Form der Scbankstellen ein solcher Umsatz erzielt worden ist. so laßt sich „nt Besftninilbc-t erwarten, daß nach Errichtung Von Wärnistube» der Eonstlin sich noch beträchtlich steigert Die Lebensstil) gkeit des Unter nehme»» dürste somit zweifellos sein. xt. Akademisch-dramatischer Verein. Trotzdem die Ausführung eines F stzugeS in Dresden zur Feier deS Wettiner Jubiläums nun dort, gesichert erscheint, wird sich, wie in anderen Städten, so auch hier in Leipzig ein cm» den eiuslußreichstei, Männern der Statt bestehender Ausschuß bilde», »>» die Feier eines patriotische» Feste», »»abhängig von dem Dresdner, aaznrcgen. Daß sich die Universität in hervorragendem Maße dabei bctheiligen wird, ist selbstverständlich Zur Zeit werden Verhandlungen gepflogen seitens d:S Aka d e in i s ch - d r a in a t i s cbe» Vereins, ein patnolischeS, von hiesige» Stndllknrcn ans geführte» Festspiel zu veranstalten. Der schwierigen Ans gäbe, ein zu diesem Zwecke geeignete» Bübnenwerk zu schaffen, lat sich W ilbcl >» Hc»zen, der in weilen Kreisen bekannte Ver- saffer von „Marlin Luther", „Hntt n", „Deutsche Stllkenten" :e.. unterzogen. Da» ii-»cTrai»a„Ko»rad von Wcttin" spielt im zw-öisten Jahrhundert, einer Zeit, die besonders deswegen gilt gewählt fft, lveil die Schatten der Reformation noch nicht störend ans sic fallen. Konrad von Weltin, dein tic Geschichte ten Beinamen de» großen Markgrafen gegeben bat, wird als ein weiser, edler, kraftvoller und frommer Fürst hmgcstolll. Er ist zugleich ein wabrbasl deutscher Fürst. AlS Bernhard von Elairvaux in fanatisch begeisterter Rede die aus dem Reich-tage versammelten deutschen Fürsten z»m Kreuzzug: gegen die Ungläubigen aussorkcrt, legt Kcnrad in kraftvolle» lind verständigen Worten daS W sen deS lebend ge» Ekristiis. glauben« dar. ES sei nickt nölbig, in da» Morgenland zn ziehen, um diesen Glauben zu beweisen; an der Ostgrenzc de» deutschen Vaterland--» droben der christlichen Religion und dcr germanischen Nationalität die heidni'chcn Slawen; es sei gewiß ein Gott wohlgefälliger Krenzzug. wenn uian sie bekämpfe. Er fordert die Fürste» aus, sich seiner Meinung anznschließe»; um selbst ein Vorbild der »clb wendigen Einigkeit zu geben, vcrsöbnt er sich mil dem Hause Askamen, mil dem er lange in Fehde gel ge i bat. So weit ist in ihren Hauptzügen die Dicht» ! > bis jetzt gediehe», und kann man auf die Fortsetzung sehr ge spannt sein. ES bcrrscht im Ganzen eine kräslige und g drungene Sprechweise; da» Versmaß wechselt nach de», Ebaraktcr der Personen oder der Handlung Die A»s- übrung wird höchst wahrscheinlich in einem der beiden Stadl- bcater vor sich g-hen, und eS hat sich Herr Direktor Staegemaiiil erboten, sämintlicbc Negiiisitc» und Garde robrn zur Vertügung zn siesicn. Es ist in Aussicht genvinineii. die Lanienrollen mit hervorragenden Mitgliedern tc» hiesigen Tbealer» z» besetzen, selbst '.Utax Grube hal erklärt, daß er dom ganzen Plane sehr synipalbisch gcgenüberstehe und mil Freuden, tocnn die Verbällniffe es >ln» erlaublon, die Haupt rolle, welche wohl die Kräfte eines Dilettanten übe,steigt, pielc» würde. Ta außerdem mehrere Hundert Personen iiöll- g sind, um da» Stück in Scene zu setze», so verspricht die Aufführung eine glanzvolle z» werden und eine solche, die sich de» sonstigen beabsichtigten Feierlichkeiten würdig an die Seile stellen lasse» twrd. W r werde» später Gclegenbc 4 nehmen, nochinalö ans die Sache zn sprechen zu kommen. vermischtes. (-) Gera, 8. Mär; Heute starb nach kurzem Leiden der HojlLanspielcr Friedrich Richter, welcher bi» zn keinem 75. Lebensjahre an, ftiriiliche» Tbealer tbätig war und das hiesige Publicum osl mit seinen kiinsttcrischen Leistungen hocherfreut hat. — lieber ten in der A »eSstraße ersolglcii KinkeSniord berichtet da» hiesige Tageblatt, daß die 26jäbrigc Tienstmagd Luise Müll r aus AlterSstedl de. > stiud-lien crloürgl »nd dann iin Klciderschranke versteckt Iiat. 'AlS die Nliiiarürlichc Müller die Beerdigung dcr kleinen Leiche veranlassen ivolllc, machte dieselbe sehr verdächtige und leider sprechende Angaben und diese führte» zn ihrer Verhaftung und vorläu'igen Unterbringung im städtischen Krankenbanse. — I» dein benackbarlen Pforten wurde der Witlwer Sch ans dem Grabe seiner schon vor längerer Zeit verstorbenen Fra» erschossen ausgesnnden. E n Leben voller Milbe» und Drangsale batten den Unglückliche» lies gebeugt i,»c veranlaßt«» wohl in einem Anfälle von Schwcriiinkh den Sclbnmord. ----Darmstatt 8. März. Heule Morgen wurde der Mörder Jean Müller von Södel mittelst Fallbeils hin- gcrick let. --- Im ungarischen Abgeordnetonbanse begann am 5, d. M. dieSitz»»a mir einer recht niedlichen Insolven z Erklärung. Ter Abg. El'atar »lächle, wi- bereits knr; telegrapb sch gemeldet wurde, dem Hanse die Miltheiluii.. daß die Diäten de» Abg Pnlszky gepfändet seien, und daß. wenn PnlSzkn's Affairen binnen drei M»,»,ft-,, »> l geregelt seien, sei» Mandat erlösche. T r Präsident erklärte, de» Fall an den InceinpalibiliiäiS-Ausschuß zu leilc», und bemerkte dabei, daß faß der Hälsle der Abgeordneten die Diäte» gepfändet zu werden pslcgeu; eS sei aber der erste Fall, d.-ß ei» Abgeordneter aus einen anderen die Ansnieiliainle t de» Iiiconipalibililäls Ansschufses gelcnll. Ja der Molivirnug sagte Elatar. Sonnabend habe Pu!:;! > ibm zngerilic»: ^Hinaus inil ibin!" und darnin ioill er. t.-.- inan Puls;», zurnse: ..Hinaus!" Die D aken Piilszkn's fin. aus 38'i>»" fl. gepfändet." G Von »lonlsg, «len 11. cis. Ms. an, besinäet sieb unser Ksrämen-, Mi88- iiiid Alvdewruueii-, liill. kr»i«I- iin<! Vnil1inkli-6k8kk:ift 4V kvtvrsstrasse 4L. kür äas uns svilkor dsMässnv vdrsnäs Vertrauen verdmäliokst üankenä, bitten >vir, uns üasselbe aueb fernerhin ru bewahren unä reieknen Hochachtungsvoll «olckck L l-uvius. kMkkl Ll'ISPI, KKlHUss», nusssroräontUob ballbar, — vsnosto Sillson-k'Lrbso — k»88kt8« 81ovIiiier.
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