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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.06.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-06-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188906071
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18890607
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18890607
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1889
-
Monat
1889-06
- Tag 1889-06-07
-
Monat
1889-06
-
Jahr
1889
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.06.1889
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s»«r bereu erst« »« fauakisch«, Schwär»««» «k» ,A«hnt« Ey» pboute" bezeichnet wurde, nur bewies«, daß der größte Äzwphouikr — Beetdoveu war und ist. Li»zt war «i»e »>el Lu g«a,,l angelegte Natur, allzusrbr mit dem sein« Empfin- duuaSderwvg« »««gestaltet. da« ihm dea PuUschlag der Zeit deutlichsi zum Bewußtsein brachte, al« daß er in einer Form, die unter Meisterhänden zu ewiger Vollendung gediehen war, sich hätte dieser Zeit künstlerisch mittdeilen können. Seinem ureigensten Bedürfniß entsprechend, schus er sich die „sym- phomschen Dichtungen', ein ganz neue« Genre, da» «in wesentlich andere« Etilgepräge trägt al» etwa die Programmmusik eine« Berlioz und in seiner edelst« und vornehmsten Gestattung, der Faustsymphonie, trotz der Bezeichnung „Symphonie" die gänzliche Absonderung von der Beethoven'schen Symphonie aus da« Deutlichste fühlbar werden läßt. E» zeugt ebenso sehr von einer mißverständlichen Auffassung Beethoven'«, wie über- Haupt von emer ganz unreif« Kunstanschauung, Li«zt al» Fortsetzung Beethoven'« zu bezeichnen. Nie und nimmer hat Beethoven Form wie Inhalt der symphonischen Dichtungen beeinflußt; Lilzt'« symphonische Dichtungen sind im kolossal erweiterten, im reichsten Farbenschmucke opalisirenden, nach allen Richtung« hin symphonisch vertieften und zur geoial« Thematik sich bekennenden Elavierstil geschrieben. Der virtuose, der Li«zt aus dem Elaviere gewesen, al« der er sich den Erdkrei» erobert, genau derselbe virtuose ist der Li»zt de« Orchester«. Die Faustsymphonie soll sogar ursprünglich für Elavier geschrieben sem und wurde erst später von L>Szt in» nrumeutirt. Dadurch erklären sich die brillanten, funkelnden Passagen» di« verblüffende Leichtigkeit und die bestechende Eleganz der zahlreichen Arabe«ken und Figur«, die über» raschenbeu. gerade auf dem Elavier« so unverbüllt daliegendrn Modulation«, deren Wes« sich au« dem Eardinalsatze der LiSztsschen Harmonik erklärt, daß jeder Ton al» Leitton oder leitereigenrr Ton aufgesaßt werden kann; daber auch die oft zu unvergleichlichen Wirkungen sich steigernde Polyphon!«, wie sie da« Elavier geradezu hrrousfordert; jene» Prickeln und Seufz« und graziöse Kokettiren. jene lyrisch« Stimmung»- bilder von entzückendstem Wohllaut: einmal sind sie die Würze de» LiSjt'schen Elavirrsaye». eia andere» Mal erzeugen sie jene Or- chestrrwirkungen, deren Zauber so leicht Niemand sich wird ent, zieh« können, der für musikalische Individualität von solcher Ursprünglichkeit und Eigenart überhaupt empfänglich ist. Die Faustsymphonie ist unstreitig ein genial conc>pirte», un vergleichliche» Werk- die Größe ihrer Gedanken und deren wuchtige symphonische Behandlung, die herrlichen Eoutrast- wirkungen (beiläufig gesagt, wird der „M'ph stosatz" unter der Borau«letzuna de» Eontraste», dm die Phantasie de» Zu Hörer» zwischen den Originalgebanken und ihren versiüm, melnngen entdeckt, zu einer wirklich humoristischen und witzig« Musik) und schließlich die Treue gegen da» Princip räum« der Faustsymphonie den ersten Platz in der Reihe der Liözt'scheo Orchesierbichtungen «iu. D>« symphonische Dichtung «Tawo, l,«unsnto o Trtouko", mit der da» gestrige Eoncert de« L>»zt-Bereiar begann, erhebt sich nicht zur Höhe der Faustsymphonie. Da» Hauptthema diese» Werke» hat Lis»t der venetianischen Volksmusik entnommen: e» zeigt einen «elaacholischen, wund« Eharakter. da» müde, halbgeschlossene Auge de« Südländer« scheint in ihm zu sinn«. Durch seine unvergleichlich« Kunst der Themenumwandlung weiß jedoch L>»»l große Wirkung« mit dieser Eantilene zu erziel«; sie gipfeln sich am Schluffe de» Werke», wo L>«zt die Haupt- Ihem« contrapunctisch nebeneinander sortfübrt, in glänzender Weise. Die Ausführung dieser beiden Werke war, von einig« Schwankungen der Bläser abgesehen, eine ungemein glanz» und schwungvolle. Herr Kapellmeister Ni lisch, emer der erst« Dirigmt« der Gegenwart — er ist Bülow vollkomm« ebenbürtig —. leitete die genannten Werke mit bewunderungswürdiger Ruh« und Sicherheit frei au» dem t-i»- «»> m-is- « die tiefsten Tiefen eine« Kunstwerke« einzuvringeu, jede« kleinste Motivgltev in seinem logisch« Zusammenhang mit dem Ganzen zu beton«, ist unübertroffen. Der atl»">">»->tt>-4-„ o." folgte brausender Jubel; Lorbeerkr Totelitt»« im sbretviert«klart, und weola fehlt», so hätte, a»s tze» l Telle« selbst hie Kartoffel», ganz 4 l» Relau, zu tanze» begon»« (l). >l« Lduard Sirauß da», gar me Tousloth mW „Schöne» blaue» Da»»»' sich i, de» Garte» ergieße» ließ, erreichte die animtrte Stimmung der Hörer ihre. Gipset. Für die svmpathilche Aufnahme sertt»« de« Publicum« »ad de» »arm« veikau »ach jeder Nummer errate« sich Herr Lduard Strauß s»yr daukdar, „dem er i, mifi- laltlcher GeMrlaoue fast »ach jeder Nummer eine ,i» Pro-ram« »>cht verzeichn«»« Lompositio» spendete.' * Notlzr». Der anch hier in sehr gnte« Andenken -ehend« Lapellmeister Franz, jetzt beim Garde-Reuer-Regimeat invre«»«», ir>tt in Folge eine« Fußleide»« von seliem Paste» zarück — La« Friedrich Schneider-Denkmal »» Wallrrödvrs del Zütau wird am Sonnt», de» Li. Juni «uihüllt. Dir Enthüllung de« Denkmal« aeichteht dnrch ein Lattichen de» Meistert, et» Löchierchea de» Muflkdirecrar« Ddeodar Schirider i» Lhemnitz. welcher bekaniiilich der jüngst« Sah» Fr. Schneider'» ist. — Wabreud der Anwesenheit des Schah« von Persien in Berlin wird aus vrjehl de« Kaiser» al» Galavorstellung eine Ltzliderbalnng de» zweite» Art» von Meyudeer'« „E>a Feldlager in Schlesien" und de» Ballet» , Die vier Jahreszeiten" rm königlichen Opern» Hans« ftalifindrn. — Herr Padilla »,d dessen Gattt», Fr« >rto t-Pad,lla, sollen die Absicht hege», van Vertu, «ch Par»« überznsiedeln. — Lugen d'Aldert nnd seine Gallt» aerweiltea, einrr Linladnng de» Herzog« »on Metninge» Folge leistend, mehrere log« als Gäste de« giaßherzoglichea Pooreö aus der Helddurg. — Eine neue Operette, „Suffe» Lang»". Text »ach mm gleud- aamtoeo Birch-Pieisser'schen «rucke ooa O«k»rWalther, Musik vo» dem Leidiger Tomponifteo Max Gabriel, worbe kürzlich im Mag»«- barger Wilhelm Thealer m>t vieiem Veisall aasgesüyrt. — Im Hof- lueater znKarlöruhe gelaagie diezweiacrige Oper „Give »doli ne' de« sranzösischea Lompoaiste» Lmaanel Lhadrter, Text van -atnll Mendös, zur ersten Aussüiirung >» Deutschland, nnd zwar mit recht freundlichem Lrsolge. — Bei einem in Gar«(Holland) veranstaltete, Loaeerte hat Herr Srose, Solo-Violoncellist ,o» Middelburg, «in gedorener Fraukinrier und Schüler de« Hoq'jchea Loaiervotarmm«, unter dem lebhaiusteu Beifalle mügewirki. — Heinrich Logt, der treffliche Waguersinger Mr Münchener Haibühnr, brgtedt sich demnüchst aus eine mehrmonatige Gastspielreise »ach Ameriko. — Der Kölner Mäaner-Gesangverei» eruaual« d e Donmeister Verdi und Sgambali zu Ehrenmitglieder». — Rudols Weiuwurm tu Wien dat eine komische Oper in drei Acten, „Der Lud,«ring" (Text von vr. M. Oeribouer), vollendet. — Der Varyionist Reich mann i, Wien ist »ui drei Monate sür die deuliche Oper in New-Porl enaagirt worden. — Diese, Lage gab der Wiener Ltavier-VlNuose Vena» Schönberger in der Princeß Hall zu London etu Clavier-Recital, welche« »agemetn zahl- reich desachi war. — Ewe schwedische Siagersayrt ftehl tur d,e,eo Sommer bevor. Dreißig Mitglieder oe« nudeuttschea Gelang- verein« in Lu» d »crde» na. Sange-reije durchle« chlau» nnd Lester- reich machen, um Loucerie z» gebe». Tiefilvea werde» von dem Lttigentt» de- Berel»«, Lmil Norrmanu, geleit« werde». — In einer Pariser Kirche Hai maa die dorr ausgestellte» drei Orgelu mir elektiv-pneumatisch«» Eiarichiuage, versetze», welche e« gestattcu, daß die drei Orgel» gleichzeitig und auch einzeln von einer Stelle au» gespült werde» könne». — Während d«> Weltausstellung in Part« wird, wie schon erwtdnl, eine Reitze historischer Ansiührungea ftalistndei. welch« untn dem Gesamnitlitet l,« Dbtäcr« xonäuot l» Löroloüou die charakle istiichste» Stücke der Revoluitoaozett >N zeitlicher Folge umlassea soll. Ja Aussicht genomniea sind solgrnde Opern: l?8v. ?»üuello. „1« öurbisr ck« 8örüle." — 1788. vala/rno. ..Luoul ilo Lrtam." — 1780 „Lu 8oiröo oragenaa." — 1781. „1« Oonam ö ago« " ,^'icorlbw« ckani l» Laue." — 1782. I-eviouuo Le, Vioiluostioe»." — 1783. OareauL. „l-a ?arti« oarröo." — 1784. 6. Lewoio«. „Loa rruli 8»uo-Oalort«»." — Die Vor- „elluagrir fiamn elomol m der Woche im große» Aulstelloog». theaier statt; jede« Stück wird dreimal wiederhol». Al« eioe Art Ltiisüyrung wird di« Komische Oper am 14. Juli eine Aussayruog von Gossec'S „Okkrancko 4 l» LibeNt" veraastalieo, welche Oper in Part» am 30. Seplember 1792 zum ersten Mal» gegeben wurde. i Proceut erholte». Hiermit fand die ruhig »» »rrlansrne versammluug gege» 11 übr ihr«, Abschlnß. Lohnznschlo, uad sachlich Verein zur Fürsorge für aus Straf- und Lesserungs-Hnstalten Entlassene. de» genialen Dirigenten, dnrcb dessen Weggang da» Kunst l«h«a Leipzig« einen großen Verlust erleidet. Von Herr» vr. F. Stad« sehr semstnnig begleitet, sang Frau E. Bau mann Lieder don Liz«t („Mild wie der Lusth-iuch — .Hohe Liebe") und R. Franz („Für Musik" — „Mutter, o sing mich zur Ruh"—„Im Mai"l mit jener vollendeten Künsller- kchaft, die sich ebenso dem vornehmen und Bedeutenden der Literatur zuwendet, wie sie. io dem Kunstwerke völlig aus gehend. e»oen Strom edelster Empfindung über die Hörer au«girßt. Daß Frau Baumann sür weniger bekannte Lieder de« Hallrnstschen Meister« Franz muthig eintritt, zeugt don einem künstlerischen Ideali«mu«, der die herzlichste Anerkennung und Nachahmung verdient. Die treffliche Künstlerin wurde wit Beifall überschüttet und oftmal» gerufen. Der Pianist Herr B. Staveahagen, dessen außergewöhnlich hervorragende pianistische Dirtu» bei Gelegenheit eine» früheren LiSztverein» Eoncerte» die gebührende Würdigung fand, spielte jene» allbekannte, durch sein urkrästige» Thema populäre LiSzt'sche L,dar-Eoncert, ferner das Petrarca-Sonett, die zwölfte Rhapsodie und al» stürmisch begehrte Zugabe die „Jagvetuke" au» den Paganinicapricrn: Alle» mit hinreißender Bravour, delieater Feinheit de» Anschlag» und großer seelischer Wärme. Der benutzte Flügel von Bechstein klang etwa» dumps. Noch sn dem akademischen Gesangverein „Arion", welcher den Schluß.Ehor der Faustsymphonie, und Herrn Hedmondt, welcher da» Tenorsolo stimi»ung»rcich sang, volle Anerkennung grollt. Da» schöne Eoncert wird den Thcilnehmern. welche sich sehr zahlreich eingesunden batten, »och lange in der Er inneruog nachklingen. Ideale Anregung zu geben, ist da» schönste Recht eine» großen Geiste«. F- Pfohl. Leipzig, «. Junt. Erster» Abend hielt >m Parterrelaale der Kreishaupiinanaswuft der hiesige Lezirtsverei» »nr Fürsorge sür ißerordenllichen Leistung I die au« Straf- un» Vefferungl-Aastaltea Lnilafleoeo seine diesjährige anze bäuslen sich um! ordeoiliche Geueralversamoilung ab, welche der Vorsitzende, Herr ipzig, 6. Juni. Am gestriacn Abend veranstalteten schön erleuchteten groge» Garten de» „Schloß - Lei in dem keller»" die neuen Leipziger Quartett- und Conrerljänqer, die Herren Bischofs, Katterselb. Beyer. Jena, Her mann und Rügamer, unter gütiger Mitwirkung de» Salon- bumoristen Herrn Lundmark, sowie des Musiklebrer» Herrn Petersen eine Wohltbäligkeit»»SoirLe zum Besten der Wafferbeschädigte» im Mulden, und Pleißcnthale. Ta» Eoncert wurde durch eine Ouvertüre ringeleitel, der ein stimmungsvoller Prolog folgte, welch letzterer vom Dichter selbst zum Vortrag gebracht wurde uad stürmischen B-isall erntete. Da« Programm war eia sehr reichhaltige» und ent hielt neben schönen ernsten Gesängen auch verschiedene heilere Nummern, mit deren Wiedergabe die Sänger Ebre einlegten und von gutem musikalischen Verständnisse Zeugniß gaben, so daß da« zahlreiche Publicum seiner Befriedigung lauten Aus druck gab und die Sänger zu mancher Zugabe veranlaßt«. * Lduard Strauß in Berlin. Ueber da« erste Loncert der Strauß'schen Lapelle berichtet der „Berliner Börsen- Lourier': „Am Somttoa Hot in der Philharmonie da« »st« G»> leaconcert der Lapille Louard Strauß ftattgesunde«. Hot La« Berliner Publicum osi genug die Kode künstlerische Schönheit de» Loncertsaaleö der Philharmonie bewundert, so lernte e« am Sona ta» de» ueueu HÜI-scheu. wohlgevslegten Garten de« Etablissement« schützen. Mit dem sreaadlicheu Ar.-a le ner Bäume. mit den sau- bereu Kieswegen und der elektruchen Beleuchtung nahm sich der Pdilharmonir-Gor eo ganz allerliebst au«. Als Herr Lduard Vtronß am Sonntag m t der gewohnten Llasticität an da« Dirt- geotrnpnlt snne« Orchester« trat, war der Garten überfüll», »od dn« Publicnm. in welchem sich die österriichische Lolonie sehr stark vertrete» »etate. begrüßte dea Wieaer Maestro mit lang- anhaltende» stürmischen Beifall. Strauß dirigirle sämmtliche Num- mern de« Programm« mit jenem feurige» SchwuL», jener prtck-loden Verve, die selbst wohlbekanatea Lomposttioaeu de» Reiz de« Neneu gaben, klebrigen« beachie der Abend «ach tinige musikalische Neu- besten — ». a. die Palka-Mazorka „Traut Liebchen" van Lbuord, sowte de» volzer „Minnen und Tinnen' von Johann Strauß — welche den lebhafteste» Versal fände,.. Vc> den wunderbar statt aeipieltrn Wiener Walzer» gerteth t« Gatten Alle« in rdvlhmlschr K»G»G»>« !»-ar die Herren Kellner serurtea die veesstrat« nnd Krei-Hauotman» van Lhrenstet a, eröffaete. Der eiste Gegenstand der Lage«or»nung betraf dea Jahrrtbericht für 1888. Darnach wurden dem Verein im verflösse»«» Jahr« au« Ltrasai stalren überhaupt 184 Personen, 1ö3 mänuliche und Sl weib liche, überwiesen, von denen our 78 die Unterstützung de« Berem» beaiispruchten, während 106 sich theil» gar «ichl meldelen, theil« nur mündlicheBerathung vom Verein sicherbaiea uud erdtelleu. von den 78 Litislellern mußten 26 nach vorgäogiger Erörterung der persöiiltchen Verhältnisse abiällig drschieden werde», ü2 Entlassene ober, von deuen ü berei!« srüher die Hilst de« Verein« ln Anspruch ge nommea hatie», erhielten die erbetene Uulerstützung vollständig »der theilweise bewilligt. Bon den b2 Lullass nen hatte» ihren Geburt«»« bez. Unlt>stü«ungswohnsitz 38 tm Königreiche Sachsen, je 3 in Preußen und Sochien-Weimar, je 2 in Bayer» uad Bör.meu, je l in Anhalt, Neuß ä. L. und Russisch Pole». Für dieselben wurden zum Mieihzins, Schlaf- und Kostgeld, sstr Kleidung uuo Wäsche, Linlöiung von Psandsiücken. Handweikszeug uad Reiie mittel» »ach auswärtiger Arbeitsgelegenheit überhaupt 1282 aul gewendet Mit Hilse dieser Unterstützung dat dann riae größere Anzahl Entlassener selbst ober durch Leiwenduvg Dritter Arbeit« Unterkommen gefunden. Aus Auslage au« der Versammlung erklärle der Herr Vorsitzende, daß priiicip'eUe Aendernngen im Verein bl«her nicht eingeirelen seien, daß man auch eine welenlliche verbessernog der Lage desselben n chr eher erhoffen könne, al« bi« der Wunsch nach dem Besitz eine« eigenen Asyls in Erfüllung gegangen sein würde. Ebeaio noih- wrndig wird die Beschaffung eines eigenen Hause« sür die vom Berei»« unleriiützlen weiduchen Personen. Der Calseirberichi, welche» Herr O-wald Süßmilch er- stntteie. rerzeichnet. einichlicßl ch des Lasjenbestande« vom l. Januar 1888, eine Einnahme von öl43 der Saldovortrag aus 18--3 de- z ffert sich aus 729 ». Die Rechnung wurde richtig gesprochen. Mil der Wiederwahl der staiutengemäß auSjcheidradeu Bo standsniil- glieder Herren Kreishaupimonn vo» Ehreastei». Geh. Reg. Rath Gumbrecht und Newt-anwalt Jul. Dsckarmaan, sowie der Wahl der Herren Hermann Brunner uad Richard Ayrer Halle die Versammlung ihr Ende erreicht. Lupferschmiede-Versammlung. * Leipzig. 6. Juni. Linea unerworieien und recht erfreulich,» Verlaus nahm die gestern Abend im Restaurast de» Herrn Lutzman.a i» der Mühlgasse abgehaltcae uad von 40 Perionen besuchte ve.» iammlung der Lupserschniiedc. Der Vertrauensmann Herr Borg gab zunächst bekannt, daß e« bis jetzt noch nicht möglich gewesen sei, von den Meistern, welche bisher die Forderung der Gehilfen noch nicht bewilligt haben, eia günstigeres Resultat zu erziele». Tie Versammlung beschloß hieraus, on der ausgeftellie» Forderung fest zuhaltra, eventuell wenn die Weigerung der Meister noch länger andauera sollte, die Forderung um 50 Peocent zu erhöhen: gleich zeitig wurde beschlossen, die Namen der Meister, welche die Forde- ruag bewilligt haben, im „Leipziger Tageblatt" zn veröffentlichen Hiermit stand man vor dem Schluß der Versammlung, als durch so« uuerwarlele Erscheinen de« Herrn Obermeisters Zietemaan und der Herren Januagsmeistrr salzmaon und Tänzer eine plötz- ltche Wendung der Sachlage einlkol. Zunächst ergriff Herr Ober Meister Ztetemana da« Wort und erklaite, er sür sitne Persou hätte nicht geglaubt, daß die GZellen die Arbeit aiederlege, würde», und die letzteren hätten keine Ursache gehabt, ihren Meistern so schroff eitgegen zu treten, da die Meister der Aulbesseruaq de« Lohnet nicht enigegenftLndea. Hieraus traten di« genannte» Meister mit den Gehilfen in svsorlige Berathung uad Feststellung eine« Lohuloriss, in welchem ivlgeude Lohnsätze gemeinsam ausgestelli uad beiderlei!« angenommen warben: I) Be, Sinidenloba eine Erhöhung vou 3 b,S 5 je nach Leistung: 2) bei Uederstund-n und bonntagö-vormittagS-Arbeit 10 bei Sonatogs-NachmittagS-Artrii 20 pro Stunde Zuichlag; Montage-Arbeit in Leipzig und in den Bor orten wühread der erste» l2 Stunden — 6 Uhr Morgens di« Abend« 8 Uhr — 10 >4. für Nochiarbeit — 8 Uhr Abend« dt« 6 Uhr früh — und Sonniaggardrii 20 -4 Zuschlag. Accordarbeii soll nach Uederei,kommen bezahlt werden. Nach Ausarbeiinng nnd Annahme de« Toris« sordertea die Meister die Gehilfe» a,s. folgenden Tage dir Arbeit wieder auszunebmrn. Die Gehilfen erwiderte» dies« Aufforderung mit einem dreifachen voch aus die Metfter. Ran beschloß dann noch, am dea Meistern gerecht za werden, sür nächsten Freitag eine öffentlich« versemmlnnz rinzndervien. tn welcher der Beschluß gefaßt werden soll, d-hln ,« witken, daß die Nachtrag. .. 8. Juni. In diesen Tage» feiert« »er Mathematische Verein an hiesiger Universität sein 20. Stistung«srst durch eine» Eommer» im Saale de« Restaurant Weber, welcher bi» zu» letzten Platz erfüllt war. Dasseld« war besucht von einer großen Anzahl der Herren Prosessorr» und Docrotro. von einer stattlichen Reihe alter Herren, die aus fern uud a«h herdeigeeilt waren, und dielen sonstigen Gästen, darunter namentlich die Vertreter befreundeter Vereine. Herr Pros. l)r. Brun» wußte zunächst durch einen überou« interessanten, besonder« auch die alten Herren de« Verein« fesselnden Vortrag über die Ausgaben de» praktischen Astronomen seine Zuhörer zu belehren, und der reiche Beifall, der ihm gezollt wurde, war eia Bewei« sür di« Gediegenheit des Bortrag«. Nach eine» Salamandrr aus Kaiser und Reich gab der Vorsitzende des Verein» einen kurzen Ueberdlick über die Geschichte de» Verein« und schloß diesen mit einem Salamander aus dir Professoren, aas welchen Herr Geberm- rath Wiedemana mit launiger Rede erwiderte. Der Toast aus die alten Herren ervffnete «tue lange Reihe don Trink- sprllchen, welche theil» den Verein selbst, theil« seinen Eartel vereinen galten, und eine kleia« vo» Vereintmitgliedern ge dichtete Brermimik erhob di» heitere Laune der Gäste bi» aus den Gipfel. In der fröhlichsten Stimmung blieben die Gäste di» spät in die Nacht hinein vereinigt. — Im Hinblick aus den morgen Sonnabend von bier nach Hamburg abaehenden Eptrazug sei aus di« günstige Gelegenheit, die großartige Hamburgisch« Gewerbe- und In- dustrie«Au»stelluag kenne» zu lerue», an dieser Stelle hin gewiesen. — Au» dem Bureau de» Stadttheoters: Ein ein malige» Gastspiel de» Fräul. Paula Tullinger vom Hostyeater zu Dresden dürste in den Kreisen unserer Schau spielsreundr mit Freude begrüßt werden. Fräul. Tullinger. d,e sech» Jahre unserer Leipziger Bühne angehörte, steht gewiß noch bei Bielen in Erinnerung. Die Künstlerin wird am kommenden Montag hier gastirrn, und zwar in der Rolle de» „Lorle" in „Dorf und Stadt". — Herr W. Büller richtet an uo» folgende Zuschrift: Hochverehrte Rkdactto» l Gestatte» Sie mir, tu einig-o Zeilen Ihre Notiz. meine Person betreffend, za berichtigen. Herr Direktor Diaegemann hat nicht, wie Sie ichretben, eventuell lein« B rrNwilligkeit erklärt, mir in der Uebernadme einer ehrenvollen Stellung in Berlin nicht hinderlich zu sein, sonder» derselbe bat mein Entlaffungsgesuch vorläufig rund- w-g abgeschlagen. L« ist Herrn Direeiar Staegemann jedenlalls sehr schwer geworden, mr dir Auöstcht ans eine so glänzende Tarröre verschießen zn müsse», denn derlelbe bat mir während der 6 Jahre, in welchen ich seinem Ensemble angehörte, off die Beweise seine- Wohlwollen« uad seiner Uneigennützigkeit gegeben. Wenn er jetzt meinem Glücke hindernd in den Weg tritt, io ver mint»« ich, geschieht e« au« dem Grund«, weil er vielleicht die Be- sürchlung hegt, daß sei» humane« und uueigeuusttzige- Borget»» gegen mich ihm von dem hiesige» Publicnm falsch ausgelegt werden könnte und seine Humanität mißverstaadea wird. — Da« Leipziger Publicum bai mich jedoch in de» S Jahren in so liebenswürdiger Weise ausgezeichnet, daß ich nicht annehmen kann, es würde sich meinem Glücke hindernd in den Weg stellen. Ich habe mich während der Zeit meiner künstlerischen Thäligkeit hier in Lripztg sehr glücklich gesuhlt, kann ich e« aber fernerhin noch, wenn ich ein so glänzende« Engagement oblehnen muß und einen Anirag ouslchlage, der mir schwerlich zum zweilea Male geboten wird? Da« Leipziger Publicum wird mich gerne gehen lassen, wenn e< weiß, daß ich einer scrgrn- lose», glänzenden Znkuast enlgegengrhe. Hat Herr Direktor Sloege- maun diese lleberzeugung erst gewonnen, so wird er meinen Billen schließlich nachgedea und meinem Glücke nicht mehr hindernd ent- gege»trtlea. Mit vorzügllcher Hochachtung Earl William Büller. — Im Krystallpalasi findet heute Abend große Italienische Nacht statt. prachtvoll» elektrische Beleuchtung« «ssecte Zieren den überaus schönen Garten de- Etablissements und gestalten den Aufenthalt daselbst äußerst angenrhm. Be, Vieser Gelegenheit möchten wir noch erwähnen, baß der Garle» vurchau« mückenfrei ist. eine Annehmlichkeit, die anderseits mitunter sehr vermißt wird. — Die Sommerjaison hat nunmehr schon seit einigen Wochen im „Tivoli" begonnen, und e« ist ein Vergnügen, zu beobachten, wie der herrlich« Garten diese- Etablissement» stark besucht wird, vornehmlich war die» an den beiden letzten AbonnewentSconcerlen der Fall, welche beide von der Eapelle de» lOS. Regiment« unter Leitung de« Herren Musik director Matthey auSgesildrt wurden. Es ist ja bekannt daß diese Capelle eioe der besten unsrer Stadt ist. und wir brauchen daher nicht aus die Durchführung de» sorgfältig ge wählten Programm» rinzugehen. Erwähnen wollen wir aber, baß heute Freitag wiederum ei» Al-onnemenISconcert slatl- findet, bei welchem dieselbe Eapelle spielt, und welche» sich zahlreichen Besuche» erfreuen dürste. ) Leipzig, 6. Juni. Der gestern Abend ll Uhr aus der Dre»bner Bahn von hier nach Grimma abgelassene sogenannte Tbeaterzug war von 85 Personen be ctzt. — In der Taucbaer Straße, nahe dem Kryilall-Pa ast, stieß gestern vormittag der Füdrer eine« zwnjpännigei, beladenen Ziegelwagen« an einen mit Koülen delalenene» zwei räkrigen Handwagen mit seinem Geschirr beim Vorüber iabren an. Dadurch wurde brr de» Handwagen z>el)ente Arbeiter so Kart zwischen beide Wagen gedrückt, daß er eine starke Quetschung der linken Brustfelle erlitt und ärztliche Hilse in Ansvruch nehmen mutzte. — Am Königsplatze wurde denselb n Nachmittag ein Schmiedelehrling, welcher mit einem Handwagen daherkam. von dem unvolstchligcn Führer eine» Preschwagen» beslig angesabren. dabei zur Seite geschleudert und mehrfach am rechten Arm ver letzt. — In einer N-stauration der Scbenkendorsstraße verfiel in vergangener Nacht ein Gast plötzlich in Geiste störung, we-halb er nach der Irrenkliittk unterg-brackt werden mußte. — Am Fleischrrvlatze wurke zur srlbe» Z-it eine 3l Jahre alte hier wohnhafte Näherin an» Lutzen von Aussührnng eine» Selbstmorde» zurück gehallen. Man kam noch rechtzeitig dazu, al- die arme Person in die Pleiße springen wollte, und brachte sie nach ihrer Behausung. — Heute Morgen fand in einem Gruitkstück am Neumarkt ein Balkenbrand statt, der durch die ansgebotene Feuerwehr beseitigt werben mußte. E« war daselbst in der Wohnung eine» Kousmann» ein an der Küchenmaschine vorübrrsübrender Balken in Brand gerathen. — In der Eilenburgrr Straße in Reudnitz stürzte heute vormittag aus einem Neubau ein mit Stein treiben beschäftigter Arbeiter durch einen Fehltritt vom Gerüst in 3. Etage unvermuthet herab und riß vom Gerüst in 2. Etage, wo er ein Bret durchschlug, einen andern Arbeiter mit fort, woraus durch den Anstoß de» Gerüste» in l. Etage auch hier noch ein dritter Arbeiter mit herab stürzte. Letzterer kam ohne wesentliche Verletzungen davon, während die beiden anderen Arbeiter. Namen» Kretzschmer au» Regi» und Schulze au» Thonberg, welche bi» in den Keller herabstürzten, an Kopf. Armen und Beinen anscheinend schwere Verletzungen davontrugeu und in» Krankenhaus gebracht werden mußten. — E>» anderer schwerer UnglückSsall ereignete sich um dieselbe Zeit aus einem Neubau in der Salomonstraße. Daselbst war rin 25 Jahre alter, unverhriratbeler Maurer, Namcn» Rumäni au» Erisiillau, Provinz Posen, dabei behilflich, einen ausgewundeiien SimSiiein aus lcr Mauer zurechlzu rücken, al» er plötzlich da» Uebergewichl bekam und don der Mauer herebstürzlc. Ter arme Mann zog sich dabei so schwere innerliche Lcrlctzun en zu. daß er ralv daraus an Ort und Stelle starb. — Im Nosenlh-U tias man heute Vormittag einen elwu '-.az-., g ii zuugen sh"a>.n n- hängt an. Derselbe. ei, Ha»dl»»g«eommsT au» Potsdam, hatte sich jedenfalls au» Verzweiflung über fernen gänrlich heruntergekommenen Zustand selbst entlerb«. — Am vorgestrigen Tage wurde eine hiesige HauSmann»^ srau polizeilich angehalten, al» sie bei ernem Alleisenhäutler eine Parlre Flaschen mit Patentverschluß verkaufen wollte, über deren Erwerb sie sich nicht auSzuweisen ver mochte. Da sich dabei ergab, daß sie dergleichen Verkaufe bereit» mehrfach bei dem Alteisenhändler bewirkt hatte unv deshalb bringender verdacht de« Diebstahl» vorlag, »ahm man die Person in Hast. Die weiteren Erörterungen stellten fest, daß der angeregte Berdacht wohlbegründet war, deuw di« Hau«oiana»srau hatte die Flaschen, elwa 150 Slück, >n»- grsammt bei einem Prokucleohändler in der Sophienstraße nach und nach arstohlen und nach dem jedesmaligen Dieb stahl durch Berkauf zu Geld« gemacht. — In der Wohnung emer Handelsfrau in der Elisenstraße nahm kürzlich eine Aadrikarbeitrrin au» Neusellerhausen bei einem Besuche dort dir Gelegenheit wahr, au» einer unvrrschlossenen Eom- mode sich ri»e Granatbroche und 5 Geld diebischer Wrise anzueigncn. Die Diebin wurde darauf sehr bald ei.unltelt und ebenfalls zur Hast gebracht. * volkmarSdors, S. Juni. Wie wir soeben erfahren, ist seiten» uaserer Gemeind« der aus dem noch srricn Gebiete zwischen der Eisenbahn- unv Konrabstraße belegene Platz sür die hier zu erbauende Kirche anzukausen beschlossen worden. Da» Land gehört jetzt Herrn Leue und wird sür dasselbe ein Kaufpreis von 20 000 ^ gezahlt. Al» zukünftige Ver waltungsbehörde wird der Rath der Stadt Leipzig um Ge nehmigung de» Sausdeschlusse» gebeten werden. * Eutritzsch. 6. Juni. Beim Baden in einem zu den hiesigen Ziegelwerken von Fischer-Brill gehörigen Lehmschachte mit ziemlich hohem Wasserstande ist gestern Nachmittag der Pscrdrbahnkutscher Mehli» von hier tvdtlich verun glückt. Seine Begleiter waren trotz aller Anstrengungen, die sie machte», nicht im Stande, ihn vom Tode des Ertrinkens zu retten. Die Leiche wurde erst heute früh ausgesundcn. * Kleinzschocher, 6. Juni. Ein bedauerlicher Un- qlückrsall ist gestern hier vorgekommen. Ei» 4jährige« Kind, da« mit Ballwersen beschäitigt war, hatte de» Ball unter da» Rad eine» stillsiehenken Wage»» geworfen unv wollte ihn wieder ausheben. In demselben Augenblicke zogen die Pserde on, der Wagen riß da» Kind um und g„,g Über den Kops desselben hinweg, so daß augenblicklich der Tod eintrat. — Infolge der >>» Vogtland« ausgetroffeue» Wolken- vrllche war die Elster gestern und vorgestern uni elwa l m gr- stiegeu. Iw hiesigen Flußbade konnte man dir sür die Kinver- bäker hergestelllen Umzäunungen gar nicht mehr sehen; da» Wasser reichte über dieselben hinweg. — Da Heuer der Eichenspanner i» de» Wälder» sehr stark auslrat, zeigten die Eichen >m Monat Mai nur wenig Laub Die warme Witterung hat aber dazu beiqetragen, daß nunmehr die alle» Eichen in der Nonne, dem Beipert, dem Schleußiger Walde unv dem hiesigen Parke eine» prächtigen Blälterjchmuck erhielten. * Zwickau, 8. Juni. In der gestrigen Stadtverordneten- Sitzung wurde dem Beschlüsse de» RalbeS. de» neuen, auf Kost enderStadt zu errichtenden Eentral-Sch lach k- unb viehbos aus einem der Commune gehörige», an der Pölbiyer Flurgrenze uiiniiltelbar neben der Glauchaurr Bahnlinie befindlichen Ärundslücke, woselbst auch die neue Aclien-Spinnerei bereit» rüstig in Angriff genommen ist. zu erbauen, zuqestimint. — Gestern Abend »icldele ein wohl, habender Bäcker au« der nächsten Umgebung aus der Polizei- dauptwache den Verlust seiner Brieftasche mit einem Inhalte von Uber 8000 in Reichrcassc»sche>nen. Zu seiner natürlich überau» großen Freude konnte demselben initgelbeill werde», daß sein Eigenlhum von einem Kellner in der Eenlralhalle gesunden worben sei. Der ehrliche Finder erhielt ca. l4o.2.' Finderlohn. — Ueber rin große« Feuer, da» in dem vo Wasser- gewalten so arg heimaesuchten Reichend ach i. V am Mill- woch, 6 Juni, neue Verheerungen aiigerichlet hat. schreckt bas „Reicheiibacher Wochenblatt und Anzeiger": ES ist eine Unalückswoche sonder Gleiche». Genau au denjenlgkn tellen, wo bei dea Ueb.richwemmungen am Montag und Dirnctag das Wasser seine verheerenv« Mutung am nochvruckliLst n zur Geltung brachic, ging heule ea« Feuer seine Spur und b itte mit rauchende» Irüinmrrn zu, wa« gesirrn noch Schlamm und Näss: war. Heule früh im Morgengrauen war e«, we»lg Minui-n vor 3 llhr, als d m Mittleren Tpitztoben der Fabrik des Herr» Franz Schaarschmidl Rauch enislieg, dem bald die ersten Flamme» iolgien. Aus den alsbald durch die Stadt sich soilpflaazeudrn Frurr- alarm iraseu die verschiede»-» Abldeilungen der slädijichrn srriw lligrn Feuerwehr, drren ewige m» ih>e» Geralden den brschwrrlickie» und >«dr geiähilichin Weg durch die vom Unwetter in eine» ir-st oseu Zustaad gedrachle Earolin-ustlaßr nahmen, am Braudpap rin. ES war schwierig, bei dea durch daS Unwetter dortselbs! qcich sfenen Btthä tnissen in Position zu gehen; Irotzoem vollzog sich die Aus- stilluag rasch und m voller Orcnung und bald schleudern» die ersten Spritzen ibreu Strahl geae» die d-diodte» Ovecie. Nur langsam griff ausängltch das Feuer aus dem obersten Dachb.den des mit Ziegeln gedeck'kn Jab ckgeoäude« um sich. Rauch und Flammen Iliegen, da völlig- Windstille herrschte, kerzengrade zum Himmel empor, '/i-t Uvr brach da« Feuer in den oberen Maschmensaal uud vo» dort durch die Transmission tn de» mittleren Match.»eusnal durch, und von dem Augenblicke an gewanu ta« Eleiiieni g wollig an Krasi, so daß der Giulh rtn-,-uai Alles wkich-n muß e. Die Flammen ersaßien bas Kesselhaus. NikderlagSiäumlichlrhe». die zum EiablissemenI ^,-höiten. und pflanzten sich sott aus das südlich deu Tho weg bet Lchaarschmict'schea Fodrckgeiöiie« begrenzende, in aller Bauart ausgesüvrt geweiene Anwe> n a» der unteren Dunkelgassc Herrn Fälbereibcsitzer Siboniu« Keßler zug-HS-lg Gleichzeitig gr ff das Feuer auch aus der Bochgass »jrtte um sich uud enizandeie bas AohahauS oe« WeberM'ilter« Herr« Ehr. Fiievr. Flick, da« die I ueuv hr lange Zeit mit Erfolg gedeckt und wo sie die wiederhol! bereits au« der Dachschalunz züngelnden Flammen immer wieder umerdruckt halte, da- sie endlich aber doch preisgebru mußte. Um 5 Uhr biannteu außer der Fabrik uud dem direct uniechald befindlichen Flick'schen Hau« auch das Tuchmacher könig'iche Hau«, dci» da« Hochwasser eine ga,», Ecke autgeriss n hatte uud da« aus Hol.ziiiitzrn stand, wie auch 3 Häuter oberhalb der Fabrik au« dem Dachbod-n de« Schuhmacher Muller'lchen Hause« uuvecinuihtt dicker Rauch ichweleud hervordraid. Wahrend ta» kümg'jche Haus abgetragen wurde, um dem Feuer «ettereo Ltoff zu eaiziehen uud nach dieser se le Halt zu gebiete», machte da- Element »ach der au:erea Seile, am rechten User ba-Laurwärt» um io g ößeee Jorilchritir Ter Braut» de« Milllti'ichen Hause» schien bewäliigt, al« we ter ob«u, abermals mit Ueberspriuguag mehrerer Giiuidsiücke, da« Tuchniachec Paasch'jch« und da« Steinsetzer Lchretterei'sche Hau« zu drrnnea anfiugeu und elugeäschert warben. Inzwischen leckieu wieder die Flamme» iu dem Müller'scheu Hms uud vernichtetea dietc», sowie drei wettere lml« uud recht« angreuzeude Häuser. Die ganze rechi«- seit'ge Bachgasse ist z. Z. ei» auSgedehnle« rauchendes Tiümmeiseld, aus dem nur noch drei Häuser uuvrrscdrt emporrag u. Zahlreiche Familien stad obdachlos geworden. Das Unglück ist groß, der Schaden noch zur Zeit uuüberlehbar. Aus naheliegenden Plätzen, tu Straße» uud Gärte» campire» die geflüchteten Familicu Mil der geretteten Habe. Dretden, 5. Mai. In einer Versammlung de» Anto»- städter Bezirk-Vereins erstattete heute Abend der ReichstagS- abgeordaete de» 4. sächsischen Wahlkreise» Herr Geh -Rath Klemm seinen Wählern Bericht über die Thätigkert de» Reichrtag» in der verflossenen Session. Er hob Eingang« hervor, daß wir, wenn es un» vergönnt wäre, ein Jahr hundert später wiederzukommcn, doch Manche» entwickelt vor- slitben würden, wozu wir in uoserer Zeit den Grund gelegt Hoden und nicht da» Unbedeutendste werde da» sein, wozu der Grund eben in dieser Session gelegt worden ist. Diese aber sei charaklrrisirl durch zwei große Gesetze socialen Charakter«, da« Genossenschaft«- und da« Invalidität»- und AltersversicheruiigSgesctz. auf welche der Herr Redner dann näher einglng. Aus Antrag des Vorsitzenden, Hecrii Apotheker Friedrich, votirte die Versammlung ihren Dank durch Erheben von de» Sitzen. ck Dresden, 8 Juni. Vorgestern Abend war in einer Wohnung aus der Tvpserftraße eine 25 Jahre alte Frau beschäftigt, sich Kiffer zu wärmen, wobei sie einen Spirit«»«
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