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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.10.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-10-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188910229
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18891022
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18891022
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1889
-
Monat
1889-10
- Tag 1889-10-22
-
Monat
1889-10
-
Jahr
1889
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.10.1889
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«S77 »V «, ««, »Mm»». .»« ^ erftntteL verwahrte aber »aglesch de» Verein «ege» »vbervsene ovd übelwvllende Kritiker, denen gegenüber er nach Goethe'« Gedicht „Der unve, schämt« Gast" zu dersahrea emplahl. Er schloß leme» Vortrag «tt allgemeinen Wünschen unter Beziehung aus den Spruch: „Willst D» Dir ei» hütöchr» Lebe» zimmern, mutz! Dich vm< vergangne nicht bekümmern rc.' Di« zadlreich« Zuhörerlchast, weiche mit der grüßte» Ausmerlsamkeit den Au-sührungen gesoigi war, spendete am Schlüsse derselben lebhaften Beisall. von der SLngerabtheilunq wurde» hieraus »och die Lieder: „Wie «i» stolzer Adler" vou Spohr, „Schctiischer Bardenchor" von Silcher, „La die Nacht" von Schubert und da- Volkslied an» dem 15. Jahrhundert „Bunte Blumen" von Hugo Jüngst anerkennen»» Werth gut vorgeiraqen, während Herr 8 alz mann die Anwesenden dnrch de» Gelang der drei volk-lieber von Silcher: „Nun leb wohl", „Ach du klrer blauer" und „Morgen muß ich fort" erfreute und sich de» «agetheilten Beisall aller Zuhörer erwarb. Herr vr. Gen sei dankte mit herzlichen Worte» dem Herrn Redner, wie den Sängern sür ihre trefflichen Darbietungen, mit d«»e» der Wintrrseldzug t» einer vielversprechenden Weise eröffnet wurde. Deutscher Lrtegerverein für Reudnitz und Umgegend. * Rendnitz, iv. October. Zahlreich hatte» stch a» gestrigen »tt, - - Ldead die Mitglieder de» Deutschen Kriegrrveretn» sür Reudnitz und Umgegend im großen Saale der „Drei Lilien" eiugesunden, um daselbst in Gemeinlchast mit ihren Nng-börigen und einem ansehnlichen Kreise vou Gästen da» achtzehnte Stiftung- fest de» Vereins zu begehen. Nachdem der Vorsitzende desselben, Herr Ortelli, die Versammelten sreundlichst begrüßt und auf die veraulassuogde» Beisammensein» hingewiesen, da» huldvolle Wohl, wollen Sr. Majestät de» König- Albert als Protektor von Sachsen» MilitairvereinSbund gepriesen und hervorqebobea, daß gerade dieses vorsorgliche Wallen Sr. Majestät deu Milüairveremen gegenüber den letztere» dir Möglichkeit gegeben zu gedeihlichem Wirken vad den Mitglieder» den Wunsch nahe gelegt hatte, daß dieselben durch unenb wrgte» Festhalten an der Treue zu Thron und Vaterland für dieses Wohl wollen dem königliche» Herrn den schuldigen Dank abtragea möchten, schloß der Redner mit einem dreimaligen Hoch aus Se. Majestät den König Albert von Sachse» unter lebhafter Zustimmung aller Anwesenden. — Die Klänge der Sachseahymne wurden stehend gehört. Da« Programm de» Abend«, dessen musikalische» Theil die Tapelle de» 19 Husaren-Negiment- unter Herrn Gefe's ausgezeich neter Leitung in der ihr eigenen präcisea und sicheren Weise vertrat, bot viel de» wirklich Schönen, wofür auch die wohlverdiente An erkennuag nicht ausblieb; die Männerchöre, von Mitgliedern de» Verein» in lobeuSwerther Weise zu Gehör gebracht, boten angenehme Abwechselung in der Unterhaltung de» Abend»: den eigentlich,u Kern bildete aber die Festrede, zu welch-r kurz nach Beginn deS zweite» Theile» Herr F. Marquardt die Tribüne betrat. Redner ging au» von einer Schilderung der Nacht de» IS. Oc tober de» Jahre- 1813 au! den Fluren von Leipzig und innerhalb der Stadt. Jnmitte» der Trauer und des Jammer», der brennen deu Dörfer und der verwundeten, vom Markt bi» Fleischerplatz Freude und Jubel: die König-berger Landwehr, die blauen Jungen Blücher'» und Vorst». Ja den Herzen all dieser Deutschen, wie im Jahre 1870 die Frage: „Was ist'», was un» den Sieg gegeben hat; waS ist'», da« un» Deutsche so groß und stark und frei erhält? WaS ist da» Fundament unserer nationalen Herrlichkeit und Macht?" Daß wir Deutsch« stehn mit Gott sür das Vaterland und sür die Monarchie. Diese alte sternengleiche Losung schreiben wir auch über unser Leben und über diese Stunde: „Mil Gott sür Kaiser, König und Vaterland l" Diesem Wahlspruch al» Thema solgend bez,ichnete Redner alS die erste Giegeslosung den monarchischen Bedanken: „Mit Golt für Kaiser und König". Di- Kaiser- und König-treue nicht nur ent sprangen an» der Erkenntlich, daß, wo es Große- gilt. Einer Herr sei» muß im Staat, sondern im neuen deutschen Reich ein Zug des deutschen Herzen«, eine Errungenschast unserer Fürsten selbst. So hat Kaiser Wilhelm der Siegreiche, auch darin eia Sieger, die alte Losung „Für den Kaiser" unbewußt in jedes deutsche Herz ge schrieben. So lebt sort der Dulder von Charloltenburg. So jubeln di» Herzen unserem erhabenen Kaiser, unserem ritterlichen König ent gegen. Der menschlich große Augenblick in Dresden: das Wort unsere» jugendstarken Kaisers an König Albert zeigt un» die Milde seine» Herzen-, Neben dieser Milde der seste Hohenzollersina. Wie Sonnenschein nach der Nacht der Trauer um zwei edle Kaiser in Aller Herze» da» freudige Gcsühl, daß un» wieder ein Herrscher geworden, der mit den Seinen stehen wird in Freud und Leid. Neben ihm unser ritterlicher König, dessen hehres Bild sich mit jedem Jahr herrlicher in die Volksseele einprägt, unseres e, lauchien Kaisers erlauchter Freund, der ruhmgekrönte Feldrerr, der Schirmherr der Einheit, der Vater de» Vaterlandes: „der sein Haupt kann ruhig legen jedem Unter tha» i» Schooß". So stehen wir zu unseren Fürsten, weil unsere Herzen es so gebieten. Und mit Gott sür bas Vaterland. Die «veile Siegetlosung von überzeugender gewaltiger Krajt. Eine Lehre der Weltgeschichte für uns Deutsche, die herrlich standen, wenn der Balerlaadsgedanke leuchtet; die der Spielball und Spott der Fremden waren, ihnen ausgeliesert mit Weib »nd Kind und Hab und Gut, wenn wir nicht einig zviammenstanden. Bon den Römerzeitea hindurch durch die Tage Ludwig'- XlV. und Navo leoo's 1. bis zur Sonnenhöhe von Sedan: Ein starke- Vaterland ist ein starker Schutz. — Darum die Loiung: „Mit Golt sür Kaiser, König und Vaterland!" sür die beuische Frau, vor welcher steht da- erhabene Vorbild, unsere erlauchte Kaiserin Augusts Victoria, welche uns behüiei d>e blonden Sproßen vom Stamme der Hoheuzolleru, ei» Erbiheil von Wilhelm dem Siegreichen und Friedrich dem Edlen her. Daß sich der BaterlandSgedaake schon srüh senke io die kleinen Herzen, der Gedanke an das Vaterland, das ja nicht« weiter ist als »in erweitert Vaterhaus! So sorge die deuische Frau. — Eine Lolong sür die Kriegervereine, welche die Kinder der deutschen Armee, wie kein Verein, unmittelbar vom Vaterland die Sorge für Deutschland» Herrlichkeit erhallen haben. Aus ihnen ruht der Blick unsere» crbabcnen Kaiser-, unsere- ritterlichen König-, ihre- Pro» tector», der Blick de- Volke- in der stolzen Sicherheit, „daß Sie, die alten Kämpser, nur Sieger sein werden sür Deutschland- Größe im Frieden und, will'- Gott, im Krieg". Wohlan denn ihr deutschen Herzen! Sei'» Freud' oder Leib, io Einem stehen wir zusammen! E- lebe unser berriickieS Vaterland! Es lebe unter «rbadener Kaiser, des Reiches Hoffnuugl Er lebe unser ritterlicher König, der Sieger im Krieg und Frieden. Siürmisch klang da» dreimalige Hoch durch de» Saal, woraus die Musik „Heil Dir" tntoairte. Musik uud Gesang solgteu hieraus noch in programmmäßiger Reihensolge, und ein fröhlicher Ball bildete den Schluß de- würdigen Feste». Gerichtsverhandlungen. Königliche» Landgericht. HI. Strafkammer. * Leipzig, 21. October. I. Zwei rasfinirte Schwindeleien waren e», welch« der Handarbeiter Friedrich Goitlieb Reuter au» Lauchstädt tu Scene setzte. Um Pfingsten v. I. theilte er einem in einer Restauration in Markranstädt dienenden Mädchen mit, daß deren Geliebter, ein Schlesier, sein Vorhaben, zu Pfingsten .nach Hause reisen zu wollen, nicht ousgesuhrt, vielmehr in Leipzig rc. da« Geld verihan und seine Sachen versetzt habe. Er, Reuter, sei beaostragt. vou der Geliebten 8 zur Einlösung der Sachen zu erbitten. Diese Angabe hielt tas Mädchen sür wahr und händigte dem Angeklagten da» Geld unbedenklich au». Die ganze Sache war natürlich ersunden. Gelegentlich de» letzien Lindenauer Marktes war Reuter bei einem Handel anwesend, welcher zwischen einer Zwiebelhändlerin und einer Iran aus Calbe a/S. dergestalt ab- gesch offen wurde, daß die im alten Schlachtbos zu Leipzig lagernden 2l Eenlner Zwiebeln ä 2 ^l 60 />Z gegen Baorzohlung verabsolgt werden sollten. Die Käuseri» suhr nach Leipzig hinein und Revier hinterher, nachdem ec schleunigst ein Fuhrwerk ausqctrielieii und der Käuferin vorgesp egelt hatte, ec sei beauftragt, ihr die Zwiebeln gegen Zahlung des Kauspreisrs zu überliefern und den Kaufpreis in Ein psang zu nehmen. Die Frau setzte nicht deu geringsten Zweifel in die Angaben Reuier's, zahlte auch 3 Fuhrlohn und den Kausorei», und Reuter brachte die Maare, die der Aussetzer des EchlachlhosS um deswillen veiabfolgle, weil ihm der Fuhrmann, dessen sich Reuter bedient, bekannt war. Später kam naiürlich der Betrug an den Tag. Das Gerrch; veruriheilte den Angeklagten zu b Monaten 2 Wochen Gesängoißstrase und 3 Jahren Verlust der Ehrenrechte. II. Die gegen den Gärtner Gottlieb Friedrich Lücke ans Wörbzig erhobene Anklage betras da- in ff. 176,3 des R.-Str- angegebene Verbrechen und wurde in nichr ösf-nilicher Sitzung ver handelt. Das Gericht nahm mildernde llmsiänre an und verurtkeilte deu Angeklagten zu 6 Monaten Gesänzaißstrase und 1 Jahr Verlust der Ehrenrechte. III. Der Uhrmacher Heinrich Leopold Pilz auS Luxdors »urßie sich wegen Unterschlagung und TicbsiahlS verantworten Pilz arbeitete iür die hiesigen Gebrüder H. jUhrenhandluag). Er erhielt de» Orfteren Taschenuhren zum Abziehen, thrtlweif« auch zur Reparatur. Hatte » mm ei»e» Post», Uhr«, «Hakte», s, »«fetzt, « immer einige, v»d da- Fehle» der llbren rr.i w-niger a»f, al» er dies Üben später ablieserte. Freilich v«r.- ... . .cm Gelbe ein gelöst. welche« er an» dem Versatz neuerdiag» i.m zum Abziehen, bez. zur Reparatur übergebener Uhren sich verschofsl. L« war die bekannt« Beschichte, um ei» Loch zuzustopien, wurde ei» aadere» aufgemacht. Aus dt« Dauer konnte es freilich nicht fo sortgehev, einmal mußten Pilz' Arbeitgeber verdacht schöpfen, da bet der Lieserung stet« Uhren sehiiea. Der Angeklagte hatte dann gewöhnlich die Ausrede bei der Hand, daß die betr. Uhren »och nicht gehörig abgezogen feie». Gebrüder H. gaben ihm von da ab dir Arbeit »ich! mehr mit nach Hau», sonder» ließen Pilz ,a ihrem Geschäft-local arbeiten. Sie drängiea schließlich sehr energisch ans Ablieferung der fehlenden Uhren, wohl ahnend, daß rlwo« faul sei im Staate, denn Pilz ver- iprach wohl die Lieferung, bewirkte dieselbe aber nicht: besaß er doch kein Geld, um die verpfändeten Uhren eiazulöien, und hatte er schon wiederholt au» dem Geschäft seiner Arbeitgeber Uhren mitgenommen und versetzt, die er abzieden oder reparirea sollte. Im Ganzen mochten e« gegen 40 Fälle sein, in denen er ihm anverlraute Uhren unterschlagen, dez. gestohlen hatte, denn Diebstahl kam bei den Fällen in Frage, wo e« sich um Uhren handelte, die er an» dem Geschäft der Gebrüder H. mitgenommen kalte. Ja mehreren Fällen unter schlug er auch Uhren, weiche ihm vou Bekannten zur Reparatur über- geben worden waren. Da- Gericht veruriheilie den seiner Thal ge ständigen Angeklagten zu 1 Jahr Gesäagniß. Der Gerichtshof bestand au- den Herren LandqerichtS-Dirertor Sieber (Präsid ), Landgerichi»-Rä hea Barth und Leonhardt. Pros, vr. Blutung und Assessor Volkmann: die Anklage führten die Herren Staalsanwallichalis.Assessorea vr. Dürbig und vr. Groß. * von der zweiten Strafkammer de» königl. Landgericht» wurden verurtheilt: 1) der Handarbeiter Karl OltoLiebezeit an» Düben wegen Vergehens gegen ff. 176.3 des R.-St.-Ges.-B, zu 9 Monaten Gesäagniß, 3) der Hardardeiier Johann Kuß aus Lowoschau wegen schweren und einfachen Diebstahl» zu 6 Monaten 3 Wochen Gesänguiß. — Von der vierte» Siraskammer de» hiesigen königl. Landgericht» wurden heute vernriheii«: 1) der Uhr macher Gottlieb Julius Schwarz au- Bernburg wegen Betrugs zn 9 Monaten, 2) der Handarbeiter Gustav Moritz aus Leutzsch wegen gefährlicher Körperverletzung zu b Monate» Tesängniß, 3) der Lommi» August Emil Schwenke au- Bärenstev wegen Sitt lichkeit-Verbrechen« zu 3 Jahren Zuchthaus, 4) r>e- Handarbeiter Heinrich Jacob Strübe aus Hrtzeroda wegen Rück!all»betrug» zu 7 Jahren 6 Monaten Zuchihaus und 900 ^ Geldstrafe, eventuell weiteren 60 Tagen Zuchthaus (B-sammtsirase). Nachtrag. Leipzig, 21. October. Dem Bernehmen nach ist der Beginn der Verhandlungen de» hiesigen königl. Schwur aericht» aus Montag, den 4.November, anberauml worden. Die Dauer der letzten die«jLhr>gen Sitzungsperiode wird den Zeitraum von zwei Wochen mindesten» in Anspruch nehmen. — Dem vernehmen nach ist vom Rathe der Plan zur Verbreiterung de» TäubchenwegeS genehmigt und ferner beschlossen worden, die Köaig» Johann-Straße mit Baumanlagen zu versehen. Zu beiden Beschlüssen ist die Zustimmung der Stadtverordneten rinzuholen. Man kann e« nur mit Freuden begrüßen, wenn mit der Anlage neuer und breiter Straßen auch deren Bepflanzung nn Bäumen im Auge behalten wird. — Soeben ist der Bericht über die 40., in Mittweida vom 1.—S. Juli d. I. abgehaltene Jahresversammlung ve» Leipziger Hauplverein» der Gustav-Abols Stiftung, vom Schriftführer Herrn Archidiakonu» vr. Suppe »ersaßt und 63 Seiten umsaffend, au-gegeben worden. Dieser reichhaltige und die Freunde de» Gustav-Adolf, Berem-werke» sicherlich interessirende Bericht bringt ausführliche Miilheilungen über die Jahresversammlung selbst mit den von den Herren Superintendent v. Pank. Schulrath vr. Hempet, k. Schumann in Ringethal, Oderconsistoriasi rath v. Schmidt in Dresden und Oberpsarrer Merbach Miltweida gehaltenen Ansprachen im Wortlaut, einen umfänglichen AuSzug au» der vortrefflichen Festpredigt des Herrn Euperintendeut Meyer in Zwickau und den VereinSbericht de» Herrn vr. Suppe; im Anhang folgt eine Uebersicht über die Thäligkcit der mit dem Leipziger Hauptverein verbundenen 49 Zweigvereine, der 12 Frauen vereine und de» Leipziger Sluvcntenverein» im Jahre 1888; den Schluß bildet der beim Festmahle von Herrn vr Suppe in gebundener Rede auSgebrachte Tafelspruch. Eine An zahl Exemplare liegen in den vier Kirchenexpeditionen unserer Stadt zu unentgeltlicher Lerlheilung bereit. — Der hiesige Schachclub „Augustes", welcher alle Diea»tag und Freitag Abend sich im CafS Mercur ver sammelt, veranstaltet rin Winlerturnier, an welchem sich auch Nichtmitglieder gegen einen Einsatz von 5 -6 belhcüigen können. Anmeldungen werden an den Schachabcndcn ent gegengenommen und zwar bis zum 8. November. Die jetzt in voller Blülhe stehende „Augustea" sucht immer mehr mit Erfolg auch für weitere Kreise den Millelpunct der Leipz Schachinteressen zu bilden, deshalb ist ihr auch die Belhcil, gung von Nichtmitglicdern am Schachturnier sehr willkommen. — Die Borbereitungen zu der großen SoirSc der „HilsS casse Leipziger Journalisten unv Schriftsteller' sind soweit abgeschlossen, daß sich ein Bild von dem unge> wöhnlichcn Umlange derselben nunmehr geben läßt. Da» ComitS hat sein Augenmerk daraus gerichtet, nur allererste Kräfte für die Soirüc beranzuzirhen und zwar zugleich in solcher Anzahl, daß der Erfolg de» Unternehmen» von vorn« herein gesichert erscheint, unv so tritt e» denn mit einem Programm hervor, wie e» in gleichem Umfange unv mit strichen, Kunstglanz hier noch niemal» und nirgend» geboten ein dürste. Zwar ist die Mitwirkung de» Fräulein Lei sin gcr etwa« fraglich geworden, dafür aber sieht da» Erscheinen der ersten deutschen Liedersängerin der Gegenwart, Frau Rosa Papier au» Wien, fest und ebenso bietdl c» dabei, daß unser früherer Helventrnor, Herr Georg Lederer, sich wieder seinen vielen Leipziger Berehrern und Freunden zeigen wird, wie auch die schon gemeldete Mitwirkung de» DireclorS de» Berliner Lonservatormm«, Herrn Professor Lader Scharwenka, eine» der hervorragendsten Pianisten, gesichert ist. Zu den Genannten haben stch nun noch Herr GudehuS vom Dresdner Hostheater und Signora Teresina Tosti au» Mailand gesellt. In der soeben genannten Künstlerin werden also die Leipziger Kunstfreunde jene Sängerin kennen Innen, die im vorigen Jahre in Berlin da» größte Aussehen erregt hat. Zur Gewinnung einer erste» schauspielerischen Kraft zum Bortrag eine» Prolog» schweben zur Zeit noch die Ber danvlungen, in Aussicht genommen dafür ist Fräulein Julia Behre. die als Heroine de» Halleschen StadltbealerS lange Zeit als erster Stern am Musentempel unserer Nachbarstadt geglänzt und sich dort unbestrittener Anerkennung erfreut hat. Für den instrumentalen Tbeil deS Programm» werden zwei Militaircapellen, die der t06er und t07er, sorgen. — Gleich bei ihrer Eröffnung erhielt die von dem „Museum sür Völkerkunde" hier veranstaltete „Air.e rikanische Ausstellung" einen sehr beachtenSwcrthen Bei trag, indem unser Mitbürger, Herr Kaufmann Robert Degener, derselben interessante urgeschichlüche Funde au» Nord- unv Millelamerika überwiesen hat. Besonder» beachten» werlh sind eine Anzahl silberner Amulette au» Indianer gräbern von Chirigui in Panama, sowie zahlreiche Stein Pfeilspitzen. — Die Direction de- Krystall-Palaste» beabsichtigt in den Parterreräumen während ber kommenden Saison, abwechselnd wie im Sommer, Militair-Concerte der hiesigen drei RegimentScapellen zu veranstalten und zwar soll in diesen Concerlen nur Streichmusik executirt werden. — Die diesjährigen Eommero.bonnemrnl-karten und die Verein» karten haben gegen Entnahme eine» EntrSe-Programm» zu diesen Concertcn Giltigkeit. Heute concertirt die Capelle de» 134. Regiments, unter Leitung de» Herrn Conccrtmelster Friedemann, mit gewähltem Programm. — Im Anschluß an die Berichte über die hier während der Messe anwesend gewesenen Aschauti-Negrr dürfte die Mittheilung von Interesse sein, daß kurz vor der Abreise d«r brameen Gesellschaft da» Tk sährige Mitglied ver^akben, Eharleä Jackson, hier in Leipzig gestorben ist. Der Neger war einer der tollsten von den biaunen Gesellen, seine Sprünge waren höchst ergötzlich, namentlich sür die kleine Welt. Nun ist er, fern von der Heimath, gestorben. — Bor ein« überaus zahlreichen Besucherschaft veran staltete gestern Abend der Verein .Klopsholz" im Theater- saalr de- Krystallpalaste» einen Theaterabend, ver wiederum Zeugniß ablegte von der Strebsamkeit de» genannten Verein», namentlich wenn es gilt, seinen Mitglieder» und Freunden einen frohen Abend zu bereileo. Nach einigen einleitenden Musikstücken wurde da» Lustspiel „Die zärtlichen Ver wandten" von Roderich Benedix aufqesührl, welche» be kanntlich zu den besten dramatische» Schöpfungen de» be rühmten LustspieldichkerS gehört. I» allen drei Acle» ent wickelten die Darsteller viel Eifer und Geschick, so daß die Handlung von Anfang bi» zum Schluß zu fesseln vermochte unv der lebhaft gespendete Beisall wohlverdient war. — Durch da» hiesige königl. Garnisoncommando ist den Militairpersonen ber Besuch der Schaukivirthschasten zum Pantheon in der Dresdner Straße und von Köhler in der Elisenstraße verboten worden. ) Leipzig. 21. October. In veraangruer Nackt war in ver Zweinaundorser Straße ein 19jähriger Maurergeselle au» Sellerhausen wegen UngebUhriickkeilen au- einem Tanzlocale polizeilich hinauSgewirsen worden. Er setzte aber draußen den Scanval sort und al» deshalb derselbe Schutzmann wiederum gegen ,bn einschritt, widersetzte sich der Excedent unv versetzte dem Beamten einen Schlag aus den Hintcrkopf. Er wurde dafür sestgenommen und zur Hast gebracht. — In der UlrichSgasse wurde heule Morgen ein Handarbeiter au» Dölitz, welchen die königl. Staat-- anwaltschafk hier wegen schweren Diebstahl» steckbrieflich verfolgt, polizeilich ansgegrisfen. — Der am Ist. d. Ml», am Abbruche eine» Grundstück- in der See bürg straße, wie wir seiner Zeit »iillheilten, beim Umlegen rin« Fackwand verunglückte Arbeiter Neidhold au» Störmthal, welcher damal» in da» Krankenhaus gebracht werden mußte, ist daselbst heule Vormittag an den erlittenen schweren Kopfverletzungen gestorben. — Einem in der kleinen Fleischergasse wohnhaften Kellner wurde dieser Tage in seiner Schlafstelle ein Portemonnaie mit 190 welche» « in einem verschlossenen Schranke oufbewahrt hatte, nach gewaltsamer Eröffnung be lebteren gestohlen. Der Verdacht de- Diebstahl» lenkte sich auf einen Schlascollegen de- Bestohlenen, einen Kellner auS Eisenach, der deshalb polizeilich eingezogcn wurde und nach anfänglichem Leugnen auch deS Diebstahl» geständig war. Er halte aber einen Diebe»cumpan dabei gehabt, ebenfalls einen Kellner au» Leubu», welch« ihn damals besucht und seinen Antheil am Diebe-objecte erhalten halte. Dieser wurde anderen Tag» gleichsall» verhaftet, jedoch Geld bei keinem der Diebe vorgefunden. Sie hatten die ganze gestohlene Summe verjubelt. — Heute, Dien-taz, treten die so beliebten Leipziger Quarte tt-und Concertsängrr au» Hotel de Po logne im SchützenhauS zu Sellerhausen aus und ist somit deren zahlreichen Freunden auch in diesem Bororte Gelegenheit geboten, stch einige heitere Stunden zu verschaffen. * Limbach, 2l. October. Militärpatrouillen, die später noch durch die Gendarmerie ergänzt und verstärkt wurden, durchzogen am gestrigen Abend die Straßen der Slabt, die im tiefsten Frieden lag. Daß die betrübenden Thalsachen, wie sich dieselben an den vorhergehenden Tagen gestalteten, von halbwüchsigen Burschen herbeigesübrt worden sind, haben unter Anderem die am Sonnabend stattgesundenen 6 Ver Haftungen bestätigt. — Zur Beilegung de» Au-stande« war gestern Herr Krei-Hauplmann von Hausen hier an wesend, unter besten Vorsitz al-balv eine Sitzung stattsanv, an welcher der genannte Negierung-beamie, Herr Bürger meist« Hosmann, die Chefs ber Firma Conradi L Friede mann und die Mitglieder de- Sireikcomilv» thcilnahmen Eine Einigung ist leider nicht «zielt worden. — Zur Ab lösung Ver Militairmannschastcn sind gestern 16 Genbarine bereit» ein getroffen, wozu noch 8 sür den heutigen Tag erwartet werden, die bann am Abend unter Leitung de» Herrn KrciSobergendarm Rothe für die Ruhe und Ordnung einzutrelen hätten. * Chemnitz. 21. Qctsb«. Der Streik der Arbeiter der größten hiesigen Strumpswaarenfabrik von Esche ist beendet: in Limbach und Thalheim dauerte d« Streik noch sort. — Am Sonnabend, den IS. d. M, in den Abendstunden stürzte auf dem Bahnhofe in Bautzen der Wagenrücker Mickau beim Auswechseln so unglücklich vom Wagen, daß ihm der rechte Arm abgefahren wurde. Der Verunglückte wurde nach dem Krankenhause gebracht. — Gerade in d« geeigneten Stunde, in welcher die Herz lichkeit de» Bündnisse» zwischen den sogenannten Dreibunt Mächten durch den kaiserlichen Besuch in Monra wieder zum vollen AuSdruck gelangt und der Kaiser von Rußland endlich seinen Gegenbesuch in Berlin gemacht hat. bringt Wilhelm Mayer'» Metallwaarensabrik in Stuttgart eine Denkmünze mit den Bildnissen der drei Monarchen von Deulschland, Oesterreich und Italien in den Handel. Die au» Broncemelall hergestellte Denkmünze ragt durch ihre in jeder Beziehung vorzügliche Ausführung weit über derartige Erzeugnisse hervor und wir können ihre Erwerbung nur besten» empfehlen. alte» »roß«,, Bäume, k» salgeube» Sets« »vr: lisch dem >b- scharrea der alten abgestorbenen Riad« trägt man aus dle Stamm- stelle de- Baume», wo der Kiebgüriel äugelest werde» soll, «tuen Gürtel vo» frischem Lehm aus. nne mau rS beim Beroppru von Ledmwändeu macht, etwa daumenfta'k. Aus diese» LedmgüNel kindet man mittelst 2 dünner B ntsädea einen guten geleimten Papierstre fen, aus welche, dann der Brnmataieim aosgetragen wird. Alsdann minmi man am unteren Ende einen Skreifen von 1'/, b S 2om Le!>m heraus und bereitet jo den Jnieclen «inen Schlupf winkel sür den Winter zum Ablegen ihrer Eier oder zum Verpupp«, . Werben diese Lehmgüriel im Frühjahr vor Begiun der Vegetation esammkit und gebräunt, so werde» aus diese Weise Unmaffeo von chädiiugen virnichlet. Es iraqt stch »un gegen welch« Inicetea und zu welcher Zeit der Brumataleim nnzuwendea ist? l) Der Fros!- nachischmetterling. Do» Weibchen desselben kommt Mitte Ocloder bi» Mine November zum Vorschein; deshalb muß der Brnmatu- LeimgUrtel ichon Milte Lciober angelegt werden, und zwul sür Kern- und Sieinvbstbüuine. Der Schmetterling legt seine Eier, wenn er die Baumkrone erreicht Hai, zerftreui an die Spitzen der jungen Triebe, so daß deren Vertilge» durch Absuchen und Zerdrücken, wie bei den anderen Arien, nichr möglich ist. Deshalb sänge man da» Weibchen an den Klebgürtein. — 2) Der Biülhcnstecher (Kaiwurm) Gnrdouowu, ponwruwi Die Larve diese« Schmetterling» ist der bekannte Kaiiourm, welcher zu Milliarden aus deu Bäumen erscheint und die Staubgefäße der Biülhea oussnßl, so daß die letzteren per- dorrt und verbrannt au-sehen. Tie Käser sangen sich Mille November ebensoll- aus den Brumata-Leimgürieln; aadere gehen hinter die Gürtel, um Schutz gegen die WilternngSunbilde» zu iuch-n und künuen hier, bevor sie zum Ablegen ihrer Eier in di» Bl»tdenkno«p»n »«schreiten, bei Abnahme der Kiebgüriel aufgesurrde« und vernichtet werden. 3) Die Obsimade <ApfeIwickl«) (Tortriu pomonno»), Dieter Tchmetierling legt seine E,er im Juni und Juli ver- einzelr an die halbwüchsigen Frstchie. Die Räupchen bohren sich ein und fressen da- Kerngehäuse au»; dadurch entsteht da- Fallobst, da- so gut wie keinen Werih hat. Die sleischsardigen Raupen lassen sich, wenn ausgewachsen, AnsongS Juii bi» October aus dem angestocheneu Obst herab, kriechen aber an demselben Baum sosort wieder hinaus, um sich in Rinoenritzen ober hinter lockerer Rinde mit weißlichem seidenartigen Gewebe einzaspianea: ein großer Theil dieser Räupchen wird daher an zu dieser Zeit angelcgtea Leimgürtela gesunden wer den. Nächst dem Auslesen und Vernichten de» Fallobstes wird dies da- einzige Mittel zur Verminderung der Obstmadea sein. 4) Der Ringelspinaer lliowb^u oeuskrin). Er hält sich bi» zur dritten Häutung in einem Gespinust in deu Astwiukelu bei Sonnen hitze oder schlechtem Wetter aus und kanu leicht wie die an- dereu Gesellschasisraupea mit der Hand oder mittelst Siahlbraht« bürsten zerdrückt werben. Auch diese Raupen sammeln sich gleich falls hinter den Leimgürlelii an. — II. Die Laterne. Während von deu vorgenannten Schädlingen nur das Weibchen de» Frostnochi- schmetterlingS durch den Brumaia-Leimgürtel sicher abgefaugea werden kann, bleibt da» Fangen der anderen mebr dem Zusall über- lassen, da sie ja beim Ausstiegen de» Stamm nicht zu berühren brauchen. Es giebl indeß ein Mittel, auch diese» sicher Nachsteller» zu kännen. Dasselbe besteht darin, daß man die Außenseite der Gläser einer großen Laterne mit Brumaialeim bestreicht, ein Ltckii «insetzi,ilud sie bei dunklen, windstillen, warmen Nächten in der Nabe von Bäumen aushüagt. Bom Lichte angelocki, kommen di: Nuchtsalter an die Laterne uud bleiben am Brumaloleim hängen. Es werden aus diese einsache und bequeme, auch bei der Euliur im Großen anjuweiidendeu Bekämpsunsart unzählige «Mengen von Obst- baumschädlingen unschädlich gemacht werten können. Tagsüber ent fernt nian die Laterne und lassen sich di« Lalernrngläscr leicht mit Feit oder Erdöl reinigen. Kleinere Mttt-etlnngea Psirsichsämliuge d. h. au» Psirstchkeraea gezogene Bäume geben, unveredelt, recht gute Früchte und sind bedeutend widerstandS- sälfigcr gegen Winiertälle als die veredeliea Psirsichsortrn. so daß sie den Anbau dieser edelsten Frucht auch noch in Gegenden ge statten. wo veredelte Pfirsichen nicht mehr gedeihen. Man behandle die Pfirsjchkerne wie solgi: Ja «inen Kasten mit durchlöckeriem Boden bringe man je eine Erdschicht und eine Schicht von Pfirsich, kernen, feuchte die Erde au und stelle den Kosten in den Keller oder a» einen sonstigen sroftsreieu Ort. Im nächsten April h rben alle keimfähigen Kerne die Schalen gesprengt. Zeigen sich die Keime, so pslanzl man die Kerne in 25 ow Entfernung aus ein gut gedüngte» Beet, dessen Erde man recht oft durch Behacken lockert. Die jungen Pflanzen wachsen so rasch, daß man sie schon im nächsten Frühjahr an Ort und Sielle Pflanzen kau», wo sie schon nach 2—3 Jahren die eisten Früchte geben. Für rauhere Lagen macheu wir die Lieb haber ganz besonder» aus diese» einfache Verfahren aufmerksam. Mtttheilmrgen überObst- undGartenba«. Hera«»gegebea vom LaudeS-Obftbau-Beret». Ueber die Vertilgung der Raupen an de« Obstbanmen. lRachdruck uniersagt.) 1. Ter Brumota-Leim. Die Vertilgung der Raupen durch Zerstören der Nester ist wohl das einfachste Mittel und wird auch nie ganz zu entbehre» sei». LS giebt jedoch noch eine andere Art. dieselben erfolgreich vad mlt geringer Müde zu b kämpfen und das geschieht mittelst der sogenannien Biuniaia-Leimgürtel. Der große Nutzen derselben ist einleuchtend, wenn man >u Betracht zieht, daß die Raupen der Frostnachischmetterlmge im Allgemeinen ten Baum blättern und Früchten den meisten Schaden bringe». Gerade bei diesen Haupischädlingen ist der Viumaia>Leiingüctel ein sicheres Mittel zu gänzlicder Vernichtung. Wenn alle anderen Arten vo» Schmetterlingsweibiden zum Zwecke des Eierablegeiis dic Baiii» kröne im Fluge erreichen können, so ist die- bei dem Weibch n de« Froftnachischmetterlings wegen seiner zu kurzen Flügel nichi möglich und dieser Umstaad nöthigt dasselbe, um seinen Zweck be. treff» de» Eierlegen» zu erreichen, am Stamme de» Baumes hinaus zokriechen, wobei e- bei richtiger und zeitiger Anwendung der Leim gürtel unfehlbar aus leinen, Wege gesangen werden muß Nach glaubwürdigen Berichten soll ein einziges Weibchen gegen 250 Eier legen; ma» denke sich die Menge Raupen, die dadurch entfiedert können. Nach der lateinischen Beoennung de» Frostnachlsckimetler lings—Odoimatvdi» Lrumatu —wird der zum Absangen der Weibchen desselben benutzleLeim „Brumaialeim" genannt. Dieser Leim muß nun, wenn er wirksam sein toll, die Eigenschost besitzen, daß er seine Kleb- sähigkeit trotz Wind und Sonnenschein möglichst lange behält; in dieser Beziehung haben sich zeiiher folgende Mischungen am besten bewährt. Nach Herrn Geh. Hosrath Üir. Neßler in Karlsruhe: Man schmilzt 500 zz weiße» Harz und vermengt damit 300 x Schweinefett und 31X) z; Rapsöl. Selbstkosttnprei» für 1 le beträgt 80 Lin anderer Klebstoff beftedi au« 1 Theil Eolopdoninm, Theil Terpentinöl und Thefl Rübül mit dem gleichen Quantum grüner Schmierseife vermischl. Alle diese Mischungen müsse«. da sie sehr jeuergesährlich sind, nur bei gelindem Feuer zum Schmelzen gebrach» werden. Von käufliche» Klebstoffen ist da» von Ludtvig Pollborn in Berlin, Kohlenuser 1—3, her- gestellte das. welches nach ongestelllen Versuchen am längste» seine Klebkraft bebält, '/, lr^ kostet 50 Dieser Klebstoff wird am besten aus Papierbänder aagebro»!. Zu diese» nimmt man mittel- starke» Packpapier, welche» zuvor m,i einer lOproc. TijchlerleimlSsang aus der Seile, aus welcher der Brumaialeim ausgetragen wird, be- strichen uud alsdann getrocknet werden muß. Aus den sucstl. Lob- kvwitz'scheu Güten, bei Ersevberg ,» Böhmen nimmt man da» Anlegen von Klebbondek» gegen da« FrostnaiHt-Schmetlerliigs.Wtihch«» bei Literatur. Nr. 43 de» 12. Jabrgange« der Mtlitair-Ztitu«», Organ sür die Reserve, und Landwehr-Oificierr, Verlag vou R. Eisenschmidt in Berlin klVV, rediqirt vom Hauplmana a. D. Oettiager, hat folgenden Inhalt: Der Bezirkscommandeur. Boa Aulhorv, Major z. D. (Fortsetzung.) — Einfluß des rauchlosen Pulver» aus d c Takiik. (Aus dem EnglisLen.) — Ein Reiternngrlff t» der Sä'lach: von Bionville—Mar».la>Tour. (Aus der Regiment-geschichtr des sranzösiichen 12., früheren Garde-Kürassier-Regiments.) — Personal- Veränderungen. — Bücherschau. — Kleine mtlitairisch« Mltthetluiigcn. — Vermischtes. — Eingesandt. — Briefkasten. » » Hans Sachs. Ein Lebensbild von Armin Skt!» (H. Nietschmana). Mit einem Büdniß de- Han» Sachs gestochen von A. Krause. Halle a/S., 1889. Verlag der Buchdandlunq des Waisenhauses. De» zahlreichen „dentichen Beschicht», und Lebensbildern" von Armm Stein ist ein neurs gefolgt: „Han» Sachs". Der Verfasser bat sich besonder» durch seine in Erzählungs- soci» geiahten Lebensbilder au» der Rejormationszeit einen weü- verbreitete» und beliebten Namen erworben, so daß wir nicht zweifeln, daß man seinem jüngsten Lebensbild „Hans Sachs" regste Aufmerk samkeit widme» wird; und diese wird ihre volle Befriedigung er fahren, da dieses Lebensbild ganz die Vorzüge der vorausgegangenen Ideili. Las Anziehende an Siein's Schritten ist die glücklich« und gcich ckle Art. in belehrendem und unterhaltendem Tone einen ge- ichichllichen Heiden un» vor Augen zu führen. E» ist gewiß eine schwierige Ausgabe, der Jugend da» Leben hervorragender Gestalten aus der Gejchich'e in eingehenderen Zügen darzulegeu. Zwischen einem trockenen Biographenton nnd einer zwar geistvollen, aber schwer faßlichen Darsiellungeweise wird selten der verständige, brauch bare Mittelweg gesunde». Armin Stein'» ..Beschicht»- und Lebenk- bilder" sind m dieser Beziehung vorlreffliHe Werke und sein jetzt uns vorliegender „Hans Sachs" ist wie gesagt ganz im Sinne und Slile seiner Vorgänger geschrieben. Eine lebentwarme Frische und Gesühlsinniqkeii ist über den eivzelueu geschilderten Scenen au», gebreitet und der olideulsche Ton. in dem die oustreienden Gestalten reden, ist von andeimelnder, herzlicher Wirkung. Das sehr empsehlen»- werthe Buch wird nicht nur der Jugend, sonder» auch Erwachsenen angenehme und gediegene Unierhalinug und viel Belehrende- uud allgemein WissenswerihcS biete». n. » * * Ter GeblrgSfreund, Verlag vou G. Schirach: Zittau; Redaction: ttr. Moschkau, Oy bin, pro Quartal 1 beginnt soeben seine» zweiten Jahrgang. Mit dieiem Hinweise, der zugleich eine Empfehlung sein soll, dieser der Beschreibung und Geschichte Schlesiens, der Oberlousitz und Nordböhmens dienenden, beliebten und gulillustrirlen Halbmonaisschrist — verbinden wir gleichzeitig eine Auszählung der in den vorliegenden Nummern 1 und 2 ent haltenen werthvollen und onsvrechend geschriebenen Aussätze: Schloß Groß-Skai von Fr. Bernau (m. Ans.); DaS Künstlerqrav, Episode au» Bautzens Geschichte von P. K. und E. Th.; Berühmte Bronze« suvde au- dem Spreewaide von vr. R. Behla; Der Uebersall bei >ochkirch von Stadlrath Korichelt (m. 2 Ans ); der Spreewald- ichneider von Max B tirich: Der Tonzplauthurm bet Nixdors von vr. F. Hantschel (mit Ansicht); Der große Teich im Rrejeagebirge von Postmeister o. D. S. Beck (m. Ans.); Der Wohlaer Berg bei Löbau von vr. A. Moschkau; Earl Blbinu» -h von M. B.. ovßer- dem in den Rubriken: Bergwelr, Alterthumtsunde. Bereinschromk mancherlei interessante Kleinigkeiten. * » * Der 60. GebnrtStag Ludwig Knaus' (aeb. 10. Leiober 1829 za Wie-baden) giebt der Photoaraphischea Gelellschast in Berlin 81V, Döahos«platz willkommene Veranlassung, den ll. Jahrgang ihrer „Kaastberichte" mit einer Kuaus-Nurmner zu eröffne», dessen künstlerische» Schassen, wie im 1. Jahrgang da» v. Werner », Lautier » uud Alma Tabema », eine eingehende Würdigung erfährt. Die dor- liegende Nummer der ,.Kunftbcr>chtc" bringt außer einem vorlress- lichen Biidniß de» Künstler» einige vorzügliche Wiedergaben seiner Meisterwerke: „Kartenspieleade Schuster,onqea", „Da» Vesperbrot". „Se. Hoheit aus Reisen", ..Salomonische We,»heü" und „Kinderscki" sau» der National-Galerie). Der ganz« Jahrgang (8 Rnmniet«) wird gegen Einsendung von I tu Briesinarkca von der BrrftzgS- hnndlung regelmäßig zugesaudi. Mumm
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