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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.01.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-01-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188901201
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18890120
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18890120
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1889
-
Monat
1889-01
- Tag 1889-01-20
-
Monat
1889-01
-
Jahr
1889
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.01.1889
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Erscheint täglich früh S'/, Uhr. Ressüisu »»» Lrpetitis» J»ha»»e«gaste 8. -Prrchskncke» der Leßsüis»: vormittag« 10-1, Uhr. «sch»»».-« 5-K Uhr. , »er fiir »te »ilchftkalgend« s«Nt»«te, Z»f»r«te «» Sacheutstzr» tzt» > Utzr Rnchmttt«,«. «. E««,-»Atz -rftt«,«, früh tzt»Utzr. 2, dm /Malt« stir Ins.-7lunah«r: ktt« Mr««. Unimrstiättstraße 1. L»»t« Löschr. «»thartuenstr. 23 pari, und «Snig-pl-tz 7, «ur bi, «tzr. 'riorlgtr.TagMalt Anzeiger. Organ für Politik, Local-eschichte, Handels- und GeschLftSverkehr 2l könne mentspreis vierteljährlich 4»/, Mk. kncl. Bringrrloh« 5 Mk. durch die Pust bezogen L Mt. Jede einzelne Nummer SO Pf. Belegexemplar 10 Vs. Gebühren für Extrabeilage, (in Tageblatt-Format gesalzt) ohne Postbefürbrrung M Mk. »it Postvesördernng 70 Mk. Inserate 6 gespaltene Petitzeile »0 Pf. «rößere Schnslen laut uns. Preisverzeichniß. Tabrllarischn u.giffernsatz nach höhen» Eart'. Ukliame» »nter dem «edactio»«-rtch bi« sneipalt. geilebOPs.,vor den Fomlltennnchrtchten die «gespaltene Zeile M W. Iuseratr find stet« an die GchZeHiNt.» zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung prnaoumerawia oder durch Post» Nachnahme. 2V. Gouutag den 20. Januar 1889. 83. Jahrgang. Amtlicher The». * » ' Zur Feier des Geburtstages Sr. Majestät des Deutschen Kaisers wird Tounlag, d,« L7. diese» Monat», Nachmittags L Uhr ein Festmahl im Kaufmännischen Veretnshause stattfinden. Diejenigen Herren, welche sich daran betheiligen wollen» werden ersucht, die Tafelkarten L 4 bi» Mittag des 25. dieses Monats auf der Nuntiatur im Rathhause zu entnehmen. Leip-ig, den 18. Januar 188V. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Hentschel. Eiu- -eßerMche Sitzung Der Lttlttrersr-urteu Mittw-ch, »«« «S. »,«». «tz-»»s «/, »tzr. t» Ssudlr »rr v»r««ltste» Ha>del»b»rse, a« Rasch« artte. .Tage«ordnuug: l Reclamationea grgm Wahlen in die staatlichen schätzuna«comniffsw»en. «vent. Ersatzwahlen.- II. Wahl eine» Mitgliedes und eine< Stellvertreters sür die staatliche Emschätzurtgßcommisfion für Leipzig-Anger- Crottenbors. III. Wahl von LuSschußpersouen und Stellvertretern zum Zwecke der Abschätzung vorkommeader Neubauten unv Bauderänderuoaen zur TtaatSarundsteuer. IV. Bericht de« Bersaffung«- und Bauau-schusse« über An stellung eine» städtische» Maschineningenieurs. V. Bericht de« Bau- urid-dez. LöschauOschuffe« über Ein richtung einer Waschküche in der 1. Bürgerschule («ugustu«platz) und Ausführung von Wasserlrityng«-- arbelteo. VI. Bericht de« vauauilfchusie« überr a. Mittheilungeu de« stiathe« auf den Er»Lgung»antrag de« Collegium« «egen Herausnahme «ner Rohrstrecke in der Berliner Straße, tz. Außerbetriebsetzung der Filteranlage nud der Maschinenanlaae ^ beim städtischen Wasserwerk« in Connewitz: v. Erlaß einer vom Herr« Ownsabri- ka«tea G. Mahn hier verwirkten Eouvea ivnalftrase. VH. Bericht de« Schul- und Lvschnnsschuffr« über Her stellung und Nraanschaffuua von Lvschutensille» sür die 7. Bürger- und 7. Bezirksschule. VIII. Bericht de« Schul- und brz. OetonomieauSschusse« Mer: ^ Specialbudget: ThomaSgymuafim» mit Ausnahme von Pos. KI. «2 uu» 8t; d. Specialbudget „tzticollt- gymnasium" mit Ausnahme von Pos. «5; e. Special- budget „Gewerbeschule" mit Ausnahme von Pos. 30; L Specialbudget „Städtische BolkSschulrn" mit An«, «ahme von Pos. 26, ISO—206 de- HauShallplanr« aus da« Jahr 188V. IX. Bericht des Finanzausschusses über: ». di« Spende der Stadt sür die Pettenkofrr-Stiftuua- d. die Uebersicht über den Stand der Anleihe vom Jahre 1887. Da» Dt«?»««t z, Taucha n»t Pfarramt zu Partitz ist zu besetzen. Da« tktuko«»eu dieser Stelle lxiragk «ehr» freier *«ts»»tz»u,g 27OS Mar» 7 Pfennige. Bewerber werden aufgesordert, ihre Gesuche nebst Zeug- »iffen di« zum TO. laufeude« Mouat« schriftlich bei uns einzurrichen. Leipzig, den L. Januar 188V. Der Rath »er Stadt Leipzig. I». 837l. vr. Georgi. Kretschmer. Bo« kilnigl. Ministerium de« Innern ist sür diese« Jahr «ine nach noch vcrbebaltener besonderer Verordnung auSzu« führende alaeaeetae ppttieiltche Rr»isi»a der Maas« »ad Gemtchte, s»»»te der LSaage» «ad Me» »ee»ze«ge in AllSsichl genommen worden. Um den hierbei brtheiligten Gewerbtreibrnden die Mög lichleit zu bieten, ihre Maaße. Gewicht« re.. soweit deren iorldauernde Zulässigkeit i« Verkehr zweifelhaft erscheint, »er der Revision zur aichamtlichen Prüfung zu bringen und um den in früheren Fällen hervorgetretenen Uebetstand u> trsritige», daß unmittelbar nach derartigen Maaß- und GmilblSrevisionru daS Aichamt mit Aufträgen zur Prüfung nud Wiederaichung solider bereit« im Verkehr gewesener Aichgegensiände überhäuft wirb, so fordern wir die Be lteiügten hierdurch auf. die von ihnen benutzten Aichgege», stünde, deren Zulässigkeit im Verkehr zwrisethaft erscheint, oder bei denen in Folge de« Gebrauchs die Aichstempel nicht «ehr erkennbar sind, möglichst bald und späteste»« b',8 h. «prU da. 2«. dem lichamt zur Prüsuiig.bez.. W,«veraichung zuzusühreo. Hierbei verweisen nur aus die Bestimmung in ß SKS. evll 2 de« ReichSstrasgesetzbuch». nach welcher »Griverbtreibend«. in deren Geschäftsräumen unrichtige, unzulässige oder ungestempelte Maaßc. Gewichte »der tergl. Waagen nnv Meßwerkzeuge vorgefnuden werden,- auzrr brr Einziehubg der vorschrislSwidrige» Gegenstände Getdstrase bi« zu et«HU»tz«rt Mar» »der Haft bi« z« »irr W»«h,» zu gewärtigen baden. Leipzig, den 15. Januar 1889. Der Rath tzrr Gtatzt Letpzta. Henni II. 17. vr. Georgi. »<1- Velunmt«äch>«s Rach erfolgtem Anschlüsse der Gemeinden Steudnitz und Augri-Crottentors an die Stadt strippst haben wir auch in diesen neuen StadttbetleN Verkaufsstelle» für OuittungSzettel zum Abladen von Schutt aus den vssrntlichen Schuttabiadc- Plätzen errichtet «nd zwar in den P»«>,eiwachen im Reudnitzer Ratbdans« und im Gemcindelxiuse von Aogrr-Erottendors rapzig, de» 18. Januar 1KA). Der Rath he, Gtatzt Letpitg. >». t>» vr. E«,rgi. vr. pretzlchmar,>ff. Ilatzslhctt- und Vrrnuholrauttion. Montag, dr» TI. Januar sollen von vor mittag« S Uhr an die mi Forstreviere VouarWtL Abtd. 3», b Breandolzrr, al«: 4 unv 5d gusdereiteteu Ratzfehrtte und ! ca. Nmtr. Llasse. sowie barte Eichen Rutzfchritr I. . - U. Eichen- 1 N"' «--«»fchettr, Pappel« i stlbrau« und Tchlagrriflg'Haufea (Langhause») unter den im Termine öffentlich aushängenden Bedingungen und der üblichen Anzahlung an de» meistbietend verkauft werdcn Zusamureirkuuft auf dem Holzschlage im Dölitzer Holze, aus der Kreuzung der Raschmitzer und Dölitzer Linie, unweit der Lösniger Walvsrbänke. Leipzig, am 5. Januar 1889. . Dr» Rath« stzorskdepntalto». Vchimtwuhm-. Die bisher in den Gemeinbebezirken Reudnitz und Anger- Crottendorf in Pflicht gewesenen Hebammen, alS: Frau Marie Mtaaa Hoffraani», LeipZ'a-Rcudnitz. Grcnzstr. 27. Frau Cdr'fl. Tver. «gnr« Müller, Leipzig. Reudnitz. Seneselkerstr 6, Frau Friederike Wtlhel«i«e Eehumann, Leipzig-Reudnltz, Kuchrngartenstr. 10. Frau Marie Anna Kretzsrhmar, Le pzia-Rcuvnitz. Chausieestr. 23. Frau Ioh. Marie Louise Hastbeeker, Lcipzig.Reuviiitz. Kronprinz, straße 6, Frau Minna Iva Olga Gcidel, Lcipzig- Sieuvuitz. Iokepbincnstr. 4. Frau Anna Ermstme Höpner, Leipzig-Reudnitz. Heinrichstr. 10. Frau Julie Emilie Urban, Leivzig-R>'uvi!itz. Iosephinenstr. 3, Frau Job. Fr cd. BallaS, Leipzig-Sieudnitz, Seitenstr. 5, Frau Auiustc Minna Mutterlos, Leip,'a-A»ger»Crollendors. Albertstr. 3, und Frau Marte Wustig, Lripzig.«nger>Cro»lentors. Cbausiee- straße 3, sowie ferner Frau Emilie Urban, Leipzig-Anger- Crottendorf, Bernhardstr. 43. sind von u»S al« Hebammen sür den Stadtbcziik Leipzig angestellt und am 5. bezw. 7. diese« Monat« in Pflicht genommen worden, wa« hiermit zur allgemeinen Ke»»t»iß gebracht wird. Leipzig, den 8. Januar >889. Der Rath drr Stadt Leipzig. l),-. Kr Autz. uud Vre«nl,-»z-Aucti-«. Dienstag, de« TT. Jaauar LOOS sollen di« im Aorstrrvter« Eoa««»ttz >m Allgemeinen ausdereiketen Ra^ nnd Brr««h»lzer, al«: i ca. 8 Eichen« Klötze 95—t08 cm stark u. k»—9 m LL^ze st WelßbUchSU-> 29—40 ff- b 4—8» 15 Eschen. - 19-80 15 Rüster- » 23—50 - » - 5—9 - » 1 PaPpelNvtz SS - o . S » - sowie 15 Lchirrhslzer und 4 Rmtr. Slchcn'Ratzfcheite und : «L>. N. ea. v » Abraa»».Havfe« und 46 - Gchlagretfig unter den öffentlich aushLngenden Bedingungen und der üblichen Anzahlung an Ort und Stelle meistbietend verkauft werden. Znfaaeaeeafaaft: zu I. vormittag» 9 Uhr an der Flulhdriick« aus der Plagwitzer Straße vor Plagwitz und zu II. Bormittagd >/,11 Uhr am Pflanzgarte» vor dem Strritteiche bei Connewitz. Leipzig, am 16. Januar 1889 Des Rath« Forstdeputatilin. Nntzljoh-Aucti-n. Moatag, de» 00. Jaaaar «. sollen von Bor. mittag» 9 Udr au in, Aor-rr»t»re Okoane»t- dir in den Ablb 22c. 23 und 24 ausberriteten Ratzhslzrr, al«: ca 90 Eichen--löye 2l—l20cm Mittmst. u. 2—1l m Länge 20— 60 20— 32 20— 30 20— 60 18— 35 20— 80 > - 4— 95 Weißb - 2t Aborn- 13 Eschen- 41 Rüstern 20 Lllern- 14 Lindea- und 70 Schirrhölzrr. unter den öffentlich aushängenden Bedingungen und der üblichen Anzahlung an Ort und Stelle meistbietend verkauft werden. A«sam«rnka»ft: aus dem Holzschlage in Abtb. 22 a link« von drr Eonnrwitzer Linie hinter den Z bei Connewitz. Leipzig, den 12. Januar 1889. De« Raths Aorstdepatattou. IN Heidarr Wiesen Vekaimtmachllllg. Am Abende de« 16. d. M. (Mittwoch) gegen 10 Uhr ist in der Hausflur de« Haufe« L'ebigstrohe 9, hier» der Leichnam eine« neu« geborenen Kinde« männlichen Oeschlkchl« aufakfm'vrn wsrden, welche« nach der Geburt gelebt und seinen Aod dnrq Ersticken gestmden hat. Der Leichnam war in mehrere Zelwagtbogen cingewickelt und mit Bindfaden umschnlni. Behuf« Ermittelung der pkntter de« Kinde«, welch« de« Kinde«. morde« verdächtig ist. wird Solche« mit der Anssorderuug an Jedermann znr öffenllicheu Kenntulh gebracht, etwaige sachdienlich« Mitlheilnngen sosort der KSnlgllchen Staaläanwaltschast (Harkort straße Nr. 11) oder der nächsten Polizeiwache zngehen zu lasten. Leipzig, de« 18. Ianuar 184S. Der kiulgltch« Gtaatss»i»«>t. I'r. Nagel. L» i ^ Erstatteter «npZge zusolg« ist da« für Otkrrd Dstrabar Löser ,»« Köstritz am 30. vetoder 1878 »nter Rr. IlL dom Aärstl. SandralhS-Wt Gero au«g»stellte Dtenstduch vor mehreren Jahren verloren gegangen. Solche« w«rd z»r «erhsttnng p», Mlßbranch hiermit bekannt "Lchüig, h«, 1«. Ianvar 188». Ea« Polizei«»« «er Stadt LetZ^ts V. «0. Bretlckarlder. >llr. Vlll. 2548 VIII. 40. vr. Georg,. ersr» Vtlsannlmachunz. der S. Etage de« aa der Knrzen Straße hier gelegene, gnse« ist rin« -,t vargerichtete «ohnung, bestehend an« aren Zimmern nebst gndebär, am 1. April 18SS sür 900 ^ «» Miethzi^ », vermiethen. Nähere ist aas dem Semrtndremte, Zimmer Nr. S, »a -gen. R««w>tz. erippendorsf. daa 1s. Januar 1880. Oe, G»»»i>»r»«rs»st«d. c Sicharta«. ördanulmiichunr. Hierdurch bringen wir folgende Benennungen bez. Namen«, änderungen von Siraßen de« südwestlichen Bebauungsplanes zur öffentliche» Kenntniß. Wir haben 1) der Skraße VI in der Fortsetzung der Hobe» Slraße jenseits der Pleiße, süolick der Mozarlstraße, deu Namen Haydn-Straße drigelegt. 2) bi« bisherige Pleißenstraße unter Aushebung dieser Benennung zur Wächter. Straße geschlageu, und Z) letztere aus der Strecke von der Bcethovcnslraße südlich bi« zur Karl Taucknitz-Straße Schwägrtche» - Straße bsHnnr Leipzig, am 15- Ianuar »889. »34 Der Rath der Stadt Leipzig. k8 vr, Georgi. vr, Kretzlchmar. Aff. Kalholilchc Mrgersihule. Oster« 1889 sind diejenigen Kinder der Schule zuzusübren, welche bi« zom 1. April lausenden Iabre« da« 6. Leben«,adr erfüllt haben, auch werden aus Wunsch der Ettern oder Erzieher solche Kinder auf- genommen. die mit dem SO. Juni diese« Jahre« ihr 8. Lebensjahr vollenden. Anmeldungen habe» Rantast, den 21. Januar, Bormittag« 8—10 Uhr und Nachmittag« von 2—5 Uhr, Tien-tast, den 22. Januar» Bormiltag« von 8—11 Uhr uud Mittwoch, de» 22. Januar, Nachmittags von 2—5 Ukr in der Expedition de« Unlerzrichnete», Alexandrrftraß« 35—37, II.. zu erfolgen. Bon jedem auszunehmenden Kinde sind das Beburt«- und Taus, zeugnlß, sowie der Impfschein vorzulegen. Aumeldungeu durch Kinder werden zurückgewiesea. Anm Lolche Kinder, welche von der Schule weit entfernt wohnen, können die gen zwischen dem Bor. uud Nachmittag-unterrichte In der unter geistlicher Aussicht stehenden Vrlchästiguags-Anstalt, Rudolph- straße 5, Pt, zubringen nnd daselbst Mlltogssuppe erhalten. Leipzig, de» 13. Iauuar 1880. s. vtldmnn». Direktor. Nichtamtlicher Theil. Die colonialpolMsche Vorlage. Die am 14. Tecember verheißene Borlage znr An«süh» rung de« Windtborst'schen Anträge« liegt berrilS dem Bunde«, rathe vor, sie fühtl die Bezeichnung »Gesetzeulwurs, betreffend den Schutz der deutschen Interesse» und die Bekämpfung be« SclavenHandel« in Ostasrika". Schon au« dieser Bezeichnung geht hervor, daß sich di« Vortage nicht genau mit den Zielen dr« Winblhorsl'schen Anträge« deckt, denn dieser läßt den Schutz der deutschen Interessen in Ostasrika gänzlich außer Betracht nnd saßt lediglich die Unterdrückung de« Setaven- Handel« und der Sclavenjagden in« Auge. ES ist nicht an- zunehtneu, daß Windlborst sich angesichts de« Gesetzentwurf«, welcher auch de» teulscheu Interesse» in Ostasrika Rechnung trägt, auf den Wortlaut seine« Anträge« berusen und den Entwurf al« zu weil gehend bekämpsen wird, da ja der Staawsecretair de« Auswärtigen, Gras Bismarck, bereit« in der Reich«tag«sitzung vom 14. Decembrr den Entwurf in seinen Grundzügen angedrntet hat. Er jagte ausdrücklich, daß e« sich letzt darum handle, die Marine bei ihrer Aus gab«, den Sciavenhandel zu verhindern, auf dem Lande zu unterstützen und daß dazu die Besetzung von etwa vier Küstenpuncte» mit einigen 100 Schwarzen unter 20 bi« 30 weißen Führer» ausreichend erscheine. Im Einzelnen bc zeichnet Gras Bi«marck noch die Wiedergewinnung Pangani« sür diesen Zweck als besonder« wünschenSwerth. Hiernach war drr Reichstag also schon am 14. Deceinber vollständig darüber unterrichtet, in welcher Richtung sich der vorhereMe Gesetzentwurf bewegen würbe, die Beschränkung auf die Unterdrückung de« Sciavenhandel« ohne Berücksich' ttaung der deutschen Interessen ln Ostafrika war damit au« geschloffen, vielmehr die Verbindung beider Zwecke durch die Sachlage geböte». Demgemäß soll die Autstibrunq der er forderlichen Maßregeln einem Reichscommissar übertragen loerven, welcher gleichzeitig die, nach einer ihm ertheiltea ve- Belräge bi» zu 2 Millionen noch Maßgabe de- BedÜrs niste« an» bereiten Reich-mittel» zu entnehmen. In der Begründung wird Hervorgeboden, daß die leitenden Grundsätze der deutschen Coloaialpolitik. wie sie l88s uud 1885 die Zu stimwung de« Reichstages gesunden haben, auch gegenwärtig die MLtschnnr sür ta» Berbalten der ReichSregierunz bei übaeseeifchen Unternehmungen Reichsangehöriger bilden Au« dieser Begründung ist zu entnehmen, daß der Gesetz cntwurf, soweit rr Über den Rahmen de« Wmdtlw st'schen Anträge« hinauSgebt. durch die Sachlage, wie sie sich feit sUns Jahren „nter B>ll g»"g de« Neichötage? entwickelt bat arboten ist, daß atso kein Grund sür die Anöänaer de« W ndlhorsi'fchen Antrag«« vorltegt, sich der Vervinkuiig zweier untrennbarer Ausgaben zu wlkersetzeu. Die still schweigende Voraussetzung aller Maßreaeln, welche die Reich» rcgierung zur Unterdrückung deS Sklavenhandels und der Sclavenjagden in Ostasrika unternimmt, ist. daß sie den deut > scheu Interessen entsprechen. Auch England nnd Portugal staben sich der von Deutschland vorgeschlagenen Blockade der vstasrikanische» Küste nur unter der selbstverständlichen Be dingung angeschlosscn, daß ihre Interessen dadurch keine Schädigung erleiden. Die englische Negierung hat aber wohl den Fall in Betracht gezogen, daß durch ein gemeinsames Auftreten englischer Streitkräste mit deutschen auch zu Lande englische Interessen verletzt werden könnten, und sie Kat deshalb dem Parlament gegenüber stets die Be schränkung aus Maßregeln gegen den Sciavenhandel zur Sce betont. E« ist zweiselbasi, ob die Engländer durch diese« peinliche Festhatte» an der ursprünglichen Vereinbarung. Welche > am 5. November durch den Austausch von Schriftstücken über die Blockabeangclegrnheit geschlossen worden ist. ihren Interessen in Centralosrika wirklich dienen, oder ob sie nicht bester thäten, d e Gemeinsamkcit der Maßregeln auch zu Lande in Krasr trete» zu lasten. Jedenfalls würde Deutschland seinen Inter esse» zuwider bandeln, wenn es die Maßregeln zur Be kämpfung deü SclavenbanbelS unabhängig von seinen colo nialen Interessen in Ostasrika inS Werk setzen wollte. Große allgrmeine Zwecke werden immer am sichersten gefördert, wenn die besonderen Interesten Derer, welche ihre Erreichung an« streben, damit in Einklang stehen. Die Politik eines Staate« ist nur dann richtig, wenn sie, abgesehen von den Gesammt- inlcressen der Menschheit, auch den besonderen Interessen de? diese Politik zur Richtschnur wählenden Staate» zu Gute kommt. Ter Staat kann niemals gegen da« eigene Interesse Handel», um der Gefammtheil zu dienen. Selbstverleugnung ist sittlich und christlich, aber meinal» politisch. Au« der geringen Summe, welche der Gesetzentwurf in Anspruch nimmt, geht hervor, daß e« sich vorläufig noch nicht »m große Actionen handelt, sondern daß die ReichSreaierung die Zeit noch nicht für gekommen ansieht, da sich umfassende Pläne entwerfen und aulsübren lasten. E« hängt da« offenbar mit der Unsicherheit zusammen, welche über daö Schicksal Emin Pascha« besteht. Der Brief Stanley'« vom l7. August vorigen Jahre» leistet ja der Hoffnung Borschob, daß Emm sich in Sicherheit befindet und daß die über seine Gefangen nahme verbreitete« Nachrichten aus Erfinduug beruhen, ade, absolute Sicherheit über die Sachlage ist auch dadurch noch nicht gewonnen. Die Verhältnisse an der ostasrikanischen Küste lasten viel zu wünschen übrig, wie noch ter letzte Angriff auf Dar-eS- Salam und Pugu, bei welchem eine Anzahl Missionsbrüder und Schwestern «n die Gefangenschaft Buschiri'« gerathen sind, beweist, aber eine dringende Gefahr, welche große Anstrenqnnge» von deutscher Seite erforderlich erscheinen läßt, littzt nicht vor. In Uebereinstimmung mit dieser Sachlage ist der dem Bundesrath vorgelcgle Gesetzentwurs nur als ein vorläufiger anzuseheu. welcher die Reichsregierung zunächst in den Stand sehen soll, sich über den Sackverbalt z» unter richten. Erst wenn Wißmann und seine Begleiter Gewißheit erlangt haben über die Zustände im Innern OstasrikaS ist die Möglichkeit geboten, umfasscnde Pläne sür die Zukunft zu entwerfen unv einen Hauptschlag gegen daS arabisch mohammedanische Element in Centralasrika zu führe,,, welchem der Entschließung des dunkeln ErdtheilS sür christliche Cullur und Gesittung Hindernisse bereitet. Es darf als sicher betrachtet werdcn, daß der Gesetz entwurf vom Bundesrath atSbalv angenommen und dem Reichstag vorgclegt werden wird, um dann wieder eine große Berbandlunq im Stile ter letzten zu veranlassen, bei welcher die Herren Richter und Bamberger ein so schmähliches Fiasco erlitten haben. An Stoff, um die deutsche Colonialpolitik anzugreisen, fehlt es ja Uebelwollendcn nicht, aber das läßt sich schon heute sagen, daß die Gegner unserer Colonial polit k durch die bescheidenen Forderungen, welche die Vor läge an ihren BewiÜigungSeiscr stellt, sehr enttäuscht sein werden. * Leipzig, 20. Januar. * lieber die Wiederbesetzung de« preußischen Iustizministerpostens hört man noch nicht« Bestimmte-; die verschiedenen Namen, die genannt werden, beruhen vor läufig nur aus naheliegenden Combinatioaen. Wie dem Nücklritt de« Herrn von Friedberg eigentlich politische Gründe nicht zu Grund lagen, so wird auch, wie man glaubi, die neue Ernennung einen politischen Charakter nicht haben. ES wird in erster Reihe aus einen bewährten Fachmann gesehen werden. * Die wiederholt aus den internationalen Eonserenzen der Gesellschaften vom Rothen kreuz angeregte Frage, in welcher Weise dem vielfachen Mißbrauch de« Namens und Abzeichen» de» Rothen Kreuze« im weißen Felde am wirksamsten voracbeuat werdcn kann, ist Vvn kein internaiionalen Comitü zu Ge„s erneut oufgegriffen worden, indem das letztere eine Preisschrist für die beste Lösung dieser Frage ausgeschrieben hat. Der erste Preis ist aus 500 Frco. ein zweiter aus 300Frc«. festgesetzt, die Prcisschristen sind bis rum 1. Oktober er. an bas internationale Comitü einzu- sendcn, während die näheren Bedingungen bei sämmtlichcn Landesvereinen vom Rothen Kreuz eingesehen werden können. * Zui» Neubau des DomeS in Berlin, sowie einer Grust sür da» preußische Königshaus wird im Etat veö CultuSministeriumS eine Summe von 600 000 al« erste Rate verlangt. Erläuternd wird zu dieser Forderung bemerkt: Nachdem der Neubau de« Dome« in Berlin durch Allerhöchste Ordre de« Hochsrligen Kailer« »ad König« Friedrich vom 29. März 1888 (Rr. 86 de« „Reich«, uud Ltaats-Aazeiger«' vom 31. des- leiben Monat«) angeregt worden war, ho» »er Kailer durch Aller höchste Ordre vom 9. Iali 1888 (Rr. 178 dr« „Reich«- und Staat«. Anzeiger«" vom 11. desselben Monat«) diesen Plan angenommen nnd die Ihmiltchste Fördern»- der Sache befohlen. Die Barver, handlnngen zur Be ch «nng eine» geeigneten Projekt« sind lm Vange. Hiernach wird der Bau einer OegribnißftStte für da« preust ich- könig«dau« ln der Art, wie rr Im Iabre >875 deal s-ch, q, war. » cht zur «u«sübru»g gelange». Drr t» dem genannte» Jahre durch den Siaoiebau hottpEtai al« erst« Vanrate znr Br-Mgu-m gestellte Beirag von 600000 » wird daher, soweit er nicht für die Borarbeilea jene« Bane« verwendet wvrdr» ist, zweckmäßig sür den nebenbezeichneien Bau nnd besten Barbereilimg in Tlussicht z„ nehmen sein. An IiiieriinrrLumlichkclien wird zur kclleSdienstliche» Versorgung der Domgemeiad« wäbrend der Bauzeit event. dt» «r. richtnnq einer leichtgeboulen Jultrimskirch« ml» 1300 Sitzplätze, nebst Zubehör »ol-wtndlg »erde».
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