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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.11.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-11-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188911065
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18891106
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18891106
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1889
-
Monat
1889-11
- Tag 1889-11-06
-
Monat
1889-11
-
Jahr
1889
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.11.1889
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Dritte Leilage M Leidiger Tageblatt and Anzeiger ziv. Mittwoch den 6. November 1889. 83. Jahrgang. Mlitairisches. * vom 1. ArmeecorpS stand biShrk die zweite Division in Danzig; nach Inkrafttreten de- neuen Eial« wird da« 8tad-quartier desselben in Königsberg i. Pr. sein, wo sich tz«r-it- da- Generalcommando und die erste Division befinden. Rach Danzig kommt da» Generalcommando de« neuen 17. ArmeecorpS. außerdem ein Dwision-stab desselben, wahrscheinlich der 35. Division. Tie andere Division de« neuen ArmeecorpS (36.) soll nach Trauben, kommen, nicht wie bisher allgemein geglaubt wurde, nach Thorn. — Da« neue ArmeecorpS in Metz (16.) wird seine beiden Division-stäbe ebenda hoben, die 3V. Division wie bisher und die neue 34. Bon einer Heranziehung der 16. Division zum IS. ArmeecorpS, wie e» nach cinei» Hamburger Blalt durch viele Zeitungen de» In- und Auslandes gelaufen ist. ist nie mals die Rede gewesen, hier bat ein'Mißverständniß zu Grunde gelegen. * Mannheim, 4. November. Die Verlegung de» hiesigen Dragoner-RegimenIS (3. Badischen Prinz Karl Nr 22) nach Mülhausen im Elsaß wird am l. April l89ü erfolgen. -en Die GehaltsvertMtniffe der Lehrer an höheren Schnlailjlalten in Sachsen. * lieber die GehaltSverhällnisie der Lehrer an den höheren Schulanstalten in Sachsen bringen die „Trenzboten" folgenden bemerkcnSwerthen Aussatz: „Da« Schulwesen Lachen« erstellt sich eine« sehr guten Ruse« im Jnlaude. wie im Au-Iaade; die Organisation scheint glücklich, die Doiaiion >m Allgemeine» au«giebtg zu sein. In Bezug ans die Gr- Kalle trifst aber die Annahme besonder« günstiger Verhältnisse nur bedingt zu, näinlich bezüglich der VaikSichulc und der Hochschule. Bei der Hochschule erso gt die Festst klung de« Gehalle« je nach der wisseuschaillicheu Bedeutung der Perion, die gewonnen werden soll, und ist dring mäß sehr dehnbar. Bei der Bolk-schule, wo kleinste und größic Leistungen einander näher liege», bestehe» natürlich seste Litze, und diese sind, Io viel wir wissen, höher ol« irgendwo in Deutschland, entsprechend dem Wohlstände des Lande«, du- mehr bieten kann als andere, und wohl auch gern mehr bietet, um den L hrer nicht ungünstig abstecheu zu lassen. Die Lehrer an den Höheren Schulen aber, die n^ch Vorbildung und Idätigkeit eine mittlere Stellung cinnehmeu und einneome» sollen, sind nicht so befriedigend gestellt. Die jetzt bestchmde Ordnung der Gehultsverhälinisse der BolkSschullehrer ist unter w eociholter Au regung de« Landtages entstanden Di: Gehalte der juristisch ge. bildeten Staatsbeamten verdanken ihre jetzige HSH- einem rasch erzielten E nverftändniß der maßgebende» Kreise. Ihre Pension«. Verhältnisse wurden im Jahre l876 neu geordnet Diese Neuordnung kommt alle» EivilstaatSdiener». d. h außer der Juristen auch den Expedienten »c. zu gute. Man hat damals im Landtage nicht da« Bedürsniß nach einer gleichzeitig entsprechenden Ausbesserung der Gehalte der akademisch gebildeten Lehrer an den höhere» Schule» empsunden, und auch von der Regierung ist damals eine derartige Au-gleichung »>chl in Vorschlag gebracht worden. So kommt es daß da« Priucip der Alterszulagen bisher aus die Volksschule be> schränkt geSlieoen und erst ganz neuerdings in den höh re» städtischen Schulen Dresden« und Leipzigs angewendei woide» ist, und daß scruec die Staatediener (im Sinne des sächsischen CivilstaatSdienerqe'etz«) »i ihren hohen GekaltS Stzea, die z. B. die preuß scheu wesentlich überireffcn. eine» gew ssen Ersatz sür den Mangel der >» Preußen bestehenden WahnungSnitschädigung jeden können, während sich die Gehalte der iä dusche» Gymnasia!» lehrer trotz dem Maiigel eben diese« Wohnung, zuschusse' im Duich- schnitt nicht sehr doch über daS preußische Fixum erheben. Doppelt drücke» diese Verhältnisse aus die Oberlehrer dcr größeren Städte, die vielsach di» grüß-re Schülerzahl, also auch die größere Arbeit baden, und dabcr doch zu,leich weit größere Ausgaben, vor alle» Dingen sür Wohnung, bestreiten müssen. Eine gesetzliche Regelung der P-nsionSverhästnisse hat ja statt, gefunden, aber es ist nur das Gesetz über die Emeritierung der Volk-jchullehrer vom Jahre 1870 zwei Jahie nach seinem Erscheinen aus die akademisch gebildete Lehrerschaft der höhere» Schulen au«, gedehnt worden; begreislich-rweise beruhk diese» aus ganz anderen thalsächlichen Grundlagen, nl« sie bei den Ob rledrern dcr Gymnasien und Realgymnasien zutreffen Der Volksschullchrer beendet seine Bordereliungszeit mit dem 20. Jahre, dcr Gymuasiallehrec mit dem 24. und, wenn er als Freiwilliger gebient hat, m t dem 25. Jahre. Die Aufwendungen sür Vorbildung und Unterhalt sind gar nicht zu vergleichen. Die seste Anstellung erjolgt bei d m Gymnasiallehrer heutzutage erst gegen da» 80. Jahr hin, und von da wird seine sür die Pension in Betracht loiiimcnde Dienstzeit gerechnet, bei dem Votkrjchnllehrer läuft diese nach den gesetzlichen Vorschriften im allcrungüiistigsten Falle vom 2i. Lebensjahre. Der düchtte Pensions' satz von 80°/,, der nach 45 Dienstjahren eiutriii, trifft de» Gum- „asiakehier meist nicht mehr unter den Lebenden. Da inzwischen sim Jahre 187k). da» oben erwähnte Gesetz über die Pensions- verhältnisse der L>v lstaatsbiener erlassen worben ist. so ist »n Kreise der akademisch gebildeten Lehrerschaft Sachsens der Wunsch immer lebhasicr geworden, einen ihren B.-dürtnissen entsprechende» Pensio, s- satz durch Angliederung an die „ Staat sdiener" zu erstreben. ie> iS, daß man sie geradezu zu solchen erklärt, iei eS. daß man sie wenigstens ähnlich wie diese behandelt. Ta« eist re wäre dos erwünschtere, auch natürlichere, weil damit zugleich die gesellschaftliche Stellung der Oberlehrer, die gegenwärtig nicht eben seit ausgeprägt erscheint eine Klärung ersührr, eine Klärung in demselben Sinne, wie inan sie in Preußen beieits hat eintreieu lasse», und wie man sie wohl niemals grundsätzlich a!S unbill g empfunden Hai, auch in Lachse» nichi, wo wenigst«.,» ein Theil der vorerwähnten D ptilnnoii de« Landtag« der Meinung Ausdruck gab, daß „den geistigen Pflegern der Zukunst. den Lehrern der künftigen Träger der allgemeinen Bildung, d e Gleichstellung mit verwandten Beamtenkreiseu nicht vorzuentholien" sei. Bon dem gegenwärtigen Leiter des jächsi>chen Schulwesen« dürfe» die Gymnasia.lehrcr Lachsen« wohl eine enlsch,ebene Besserung in der angeregien Beziehung hoffen. Da« Princip der Alter«, zulageu ericheinr ja dem Ministerium, nach einer Verordnung an die Schulcommissionen der Realschulen au« Lest» Decemder I8Ü1 zu schließen, al« ein ansprechendes. Auch io Landtag,kreisen ist nach ui» gewordenen Mitteilungen die Bereitwilligkeit zur Berücksichtigung der eigcnihümlichen B-rhLl«. niffe des Gymnasiaileh.er»an:e« nicht mehr zu dczwciseln. Die günstige Finanzlage de« Staat« würbe sie als sehr wohl austührbar ericheiae» lassen. Möchte» diese Hoffnungen nicht trüge,isch sein. Nicht nur da» Interesse der unmittelbar Beiheiligten kommt dabei >u Frage, sondern auch da» G beide» de« höheren Unterricht« über. Haupt, al« ein allgemeine« Interesse Denn wer hat schließlich den Schaden davon, wenn sich ein beträchtlicher Theil dcr höheren Lehrci- Ichast de« Lanke« unter maierielleni Druck dauernd ini Zustande de« Unbehagcn« uns der Unzujriedcnheit befindet?" Hochzeitsgebrinlthe einst und jetzt. Borlrag des Herrn Professor Vr. Soh« tm Kaufmännischen Derein. —* Der Hochzeitstag, ein froher Tag. ein Ehrentag sür die Braut, welche au-zieht au« dem Hause ihrer Eltern nach dem ihre» Manne». sür eine Königin am Tage ihler Thron besteigung, die sich auS einer dienstbaren Tochter durch v>« Gewalt dcr Liebe zu einer Herrscherin verwandelt. Der Hechzeirrtag, ein Ehrentag sür ve» Bräutigam. Er hat ge Wonnen die Geliebte, erworben die Begehrte; eine ganz un ausichäpsliche Menschenserl« hat sich ihm ergeben, holdselig, lieblich, süßer Geheimnisse voll, ba« Herrlichste ist ihm ge worden: da« Weib. Vom HoihieilStag wollen wir reden, von den Hochzeit-- gebrauchen. Was sind Hochzeitsgedräuche? Weder kirchliche Trauung noch Standesamt, weder Toast »och Diner gehören zu den HochzeilSgebräuchen. HochzeitSgebriiuche sind diel lenigen Gebräuche, ivelcde un< heute unverständlich, welche sür un» heule eben nur Gebrauch sind. Dcr Brautring, der Brautschleier und Andere». ES ftph Gebräuche, welche «io« Sprach« rede», di« wir beute nicht mehr verstehen. AuS der Urzeit stammen sie; längstvergangene Jahrhunderte, Jahrtausend« treten in ibncu vor un« auf. Nur mit Hilfe de» Fernrohr» de» Rccht«- historiker», ba- in die Jahrtausende dringt, lernen wir sie verstehen. Di« Brautjungfern, so schön, so lieblich sie er scheinen, werven, von diesem Stanbpuncte au« betrachtet, uralt. Wovon redet die Sprache der Hochzeitsgedräuche? Sie redet von dem Berhälkniß von Mann und Weib, welche« der Mann der Frau zu sich selber gegeben Hai. denn die Frau erhält ihre Stellung durch den Mann. DaS Grundverhällniß von Mann und Wc>b wird durch längstvergangeue Zeile» klar gemacht. Dcr Mann der Urzeit, von dem wir heule schwach« Abbilder sind, bat die Handlungen geschasfen. die heule HoL- zeilSgebräuche sind. Der unpolirlr, ungebildete Naturmensch, der Mann der Urzeit, siebt sich nur selbst, die ganze Welt sieht er in sich. DaS männliche Heldenideal ist da» einzige, wa» die Brust de» Manne» erfüllt, bi» in» 12. Jahrhundert hinein' da« weib liche Ideal ist ihm noch nicht sichtbar geworden. Die Männer bilden eine rohe, ungebildete Gesellschaft und führen Gespräche wie Stallknechte. Erst die Frau n.nß auslreten, um den Mann gebildet zu machen, um den Mann zu erziehen. In der Gesellschaft erscheint die Frau zuerst in Frankreich mit dem Einfluß edler UmgangSsormen; sie machte dann in, t2. Jahrhundert ihre Eroberung in Denlschlanv und spielt bald eine bedeutende Rolle, die oft eine launische und tyran nische Herrschaft au-übt. Der Mann ist erzogen worden durch die Krau; der Mann der Urzeit, der ba» weibliche Ideal »och nicht gesehen, aber ist e». dem unsere HochzcitS- aebräuche entstammen. Sie gehen von Braulkaus und von Brautraub au». Der Brautkauf, dem man allgemein bei den wilden Völkern begegnet, ist uralt. Die B>aut wird gekauft, sie ist eine Sache, ein Vermögen-object für de» Vater, der Bräu tigam muß zahlen und zwar dem Range nach und nach allerhand E genschasten der Braut. So entscheidet noch bei einige» Völkerschaften in der Nähe von Kasan die Eorpulenz. eine magere Braut ist schon um 5 Nudel zu haben. Bester Beleibte kosten di« 25 Rubel. Der veulscbe Braulkaus unter icheivct sich von dem der Indianer re. dadurch, daß er feste Preise bat. E» wird nickt gehandelt; lediglich der Stand bestimmt den Werth Witun. von dem unser „Wittwe" bcrgeleitkt wird, hieß ursprünglich Braulprer», bindende Gabe, wodurch die Ebe zu Stande kam. Der Braulkaus bedingte zwei Handlungen, die erste war die der Verlobung al» Abschluß de» Brautkausvertrage». Die Tochter war nur Object keS BerlobungSverlrage«. man Verlobte sich mil dem Bater der Brauk, der Vater bekam dc>» Hanv geld, die Tochter wurde gar nicht gefragt. Der Man» der Urzeit fühlte sich übrigen» so völlig unwiderstehlich. von seiner Liebenswürdigkeit eingenommen, daß da» Motiv dcr Liebe sonst weiter nicht in Betracht kam. Die zweite Art war die Trauung, da» heißt die Erfüllung de» Brautkausvertrage». die Uebergabe der Braut. Diese Uebergabe war bestimmt die Gewalt de» Manne» über seine Krau yervorzubringkn. Da« wird Alle» ander» mit dem 12. Jahrhundert, an veni groß-n Wendepunct, wo der deutsche Mann unter die erziehende Hand der Frau eintrilt. Seil dem 12. Jabihun dert verlobt sich die Braut selbst, sie empfängt selbst va» Handgeld, sie wählt den Geistlichen, daß er sie in Gölte» Namen traut. So kommt mit der Seldstlrauung der Braut die kirchlich« Trauung auf. Wo ist nun in den HochzeitSgebräucken die Brautkausidee vorhanden? Zunächst »m Brautring. Er bedeutet den letzten Rest de» alten Handgelde». Brautjungfern und Brautführer haben indessen nicht» mit der Brautkausidee zu thun. In Salzburg erscheint »och heute der Brautzug mil einer bewaffneten Schaar, ans den ostsriesische» Inseln und in Rußland findet der Bräutigam am Hochzeitstage da» Hau» geschlossen und die Braut ver steckt. In der Umgegend von Soest wird der Bräutigam ogar durchgeprügelk, in Steiermark läuft die Braut, sobald da» letzte Wort vom Segen gesprochen worden, spornstreichs zur Kirche hinaus Wie ist da» Alle» zu erklären? Alle diese Hochzeitsgedräuche beruhen aus der Idee des Brciutraubc», daS war die zweite EheschließungSsorm durch qewaltll'ätig gelungene Entführung. Wir kennen olle den Raub der Helena, den Raub der Sabinerinnen. den Raub ecr Tbu-nelva durch Armin. Der Braulraub war in der Nr,e t eine Erwerd-sorm und eine EheschließungSsorm. Wir ehen diesen Gebrauch noch beule zum Theil bei Nalurvölkern bestehe»; über Ven ganzen Erdball sind diese Gebrauche v r> breitet in großer Uebereinstimmung mit ihrer Uran chauungSsorm. Wir finden als weitere Form den Kamps de» Bräutigam« mil der Braut. I» Californien müssen sich die Ehegatte» »och heule vor der Trauung blutig kratze»; bei de» Beduine», bei den Erkimo« gehört ein Ningkamps zur Form der Ehe- chließung. Wie Günther um Brunhilde freite, mußte diese in, Kampfe mit dem Speer«, im Wurs mit dem Slcinc überwunden sein. Hierher gehört auch da» weitverbreitele Wettlausen von Braul und Bräutigam. Bei den Griechen hören wir die Geschichte von der Alcllanta, welche alle ihre Freier im Wett laus überwindet; bei de» asiatischen Nomadenvölkern ver wandelt sich der Wettlauf in ein Wettrennen, in ein Pferde, rennen. Der Kampf mit der Braut fordert ebenso einen Kampf mil der Freundschaft, daher da» Verbergen der Braut, daher die Brautjungfern, die Brautsübrer. Der Bräutigam muß kämpfen, daher bringt er Brautführer mit. die bewaffnet sind Da« ist heute »och so in Steiermark, in Galizien. Umgekehrt die Brautjungfern sind die Freundschaft der Braut, sür welche sie eintreten, welche sie gegen den Brauträuber vertheidigen wollen. In Böhmen hat sich heute noch der Bräutigam a»S einer Schutzwehr ver Braut, ou» einer Schaar vo» Mädchen berau-zukänipsen. Der Brautzug muß angegriffen werden. „Wer da» Glück hat, führt die Braut heim!" sagt da» Sprichwort: Da» weitverbreitete Versperren de» Hochzeit« zua - hat al» Grundgedanken den. daß dcr Ränberzng an gehalten Werden müsse. Damit hängt auch dcr Polterabend, al» ei» in der BolkSmasse erzeugter Au»druck einer allgemeinen Mißbilligung dcr Tbat ve» Braulräuber» zusammen Auch da» Brautstchlen, wobei der Brauizug unlerweg» übeisallen und die Braut wieder eingelvst wird, fleht damit in Zu sammenhang. Bei den Albanesen muß die Braut mit ihren Freundinnen pünctlich eine Stunde lang ihr Wehaeheul auSstoßen. auch wenn sie noch so sehr vergnügt ist. Bei der Hochzeit selbst ist die Braut unbeweglich, sie wird mir Gewalt in d e Kirche gebracht und sie muß >nS Hau» de» Bräutigam» getragen werden. Drei Tage sprich! sie kein Wort mir ihre,» Man». Bei den Papua» ist e» dasselbe; hier schweigt die Braut vier Tage nach der Hochzeit. Da» beißt Alle«, die Geraubte zürnt, besinnt sich lange, ehe sie sich mit ihrem Schicksal versöhnt. Hicrinil hängt auch der Brautschleier zusammen; so duslig er auch in seine,» Gewebe, so stammt er doch au» einer Zeit der Rohheit und Barbarei. Die Braut wickelte sich in Viesen Schleier, sie verhüllte sich mit ihm vor dem Schändlichen, dem Braul räuber. So war der Brautschleier bestimmt, den größte» Zorn ver Braut auSzudrücken. So zieht bei allen diesen Betrachtungen der Hochzeit»» gedräuch, »»» einst «ud jetzt «in Stück Eulturgeschichte vorüber, bi« sich in diesem Grundverbältniß zwischen Mann und Frau abgespielt hat. (Großer Bestall.) Chinesisch-japanische Ausstellung bei August Pölich. Schon vor einigen Lagen wurde durch «me vorläufig, Bemerkung in dieiem Blatte aus eine Ausstellung von chinestscheu und japa nischen Kunst- und -un ft gewerbegegen ständen hinge- wiesen, welche qegenioärttg in den schönen Räumen de« Geschäfts» haule« vvn August Pölich gegenüber dem Reichlbankgebäude statt hat. Thina »ad ganz besonder« Japan baden ja in den letzten Jadren immer mehr und nievr die Aufmerksamkeit de« Abendlandes aus sich gelenkt und einen immer größeren Einfluß aus unseren Ge schmack. sowie besonder- aus linier kanstgewt.b iche« Schaffen gewönne». N cht. daß wir den unter himmelweit ve, ich ebenen Ledensbedingungen erwachsrnen undentw ckeltio Ge'chmack jener östlichste» Asiaten un« irgend wie unmittelbar angeeigrict hätte» oder al« od wir gar datün gekommen, chinrsischc« oder japanische« Erzeugniß unmittelbar und direct nach, uiahmen. Ne n, es ist etwa« ganz Andere«. Wir haben nur die Frische und Innigkeit, womit sich der Japaner bei leinen Schöpfungen an die Natur anschließt, in diesen Schöpfungen bewundrrn und al» in döchfiei» Grade »achahmeaswertd schätz'» gelernt, unserer Ab- Wendigkeit von der Natur uud Stilisirungcsuchi gegenüber. Do« ist e«, wa« jedem Denkenden die Betrachtung und da« Studium jener Erzeugnisse de« fernen Asien« lteb und werih mach«. Leider ist in der utueren Zeit aber auch in Ehna und Japan selbst iu Adweschuug von den alte, guten Ueberlieferungen viel geringere Dutzrntwaare besonder« sür die Auksnhr nach hinher er zeugt worden und mau muß auch vier in die Zeiten zuiück- areiseo, wo da« japanische Kunsthandwerk noch nicht von seiner stolzen Höhe herabgestiegen war. Nur vcrst.indnlßvollen Samm lern gelingt e«. solche ältere gute Erzeugnisse zu gew anen und un« zur Anschauung zu bringen. Bon einem solchen, durch langjährigen Aufenthalt im fernen Osten mit dcr Eigenart vo» Land und Leuten wohl vertrauten und überhaupt »nt dem hier nöltfigen Berftändniß anSgestaltele» Manne ist den» auch die jetzt b>er bei August Pölich ausgestellte Sammlung zusammen- gedracht. E« bandelt si» bet allen dielen Erzeugnisse» nicht um wohlsrile, künstlerisch mniderwerlhige oder wrriyloje Dutzendwaare, so der» um wirklich Aeoiegene«. Da« Ganze laßt sich in drei H iuptgruppen souderu. näinlich in: Stickereien. Porzellane und Bronzen In diesen Slickereicn kommt sowohl der Ge- schnack wie die unendliche Mübe und Sorgsall zum Ausdruck, weiche be>m «Waffen dieser Arbeite» die Hand führten. Bon den größten reich- und schön gestickten seidenen Tyürvoehangen. Decke» bi« zu »en kleinsten zierlichsten Sacken herab zeigte hier alle« dieselbe varnio iiicke zarte Farbenzusammenstellung. Alle« ist natürlich reine Handstickerei. Nicht allgemein bekam» wird e« sein, daß in China diese Kunst in den Händen der Männer ruht. Die Porzellane sind so zahlreich vertrete», daß e« schwer halten würde, hier mit einer Beschreibung des Einzelnen in die Sammlung einznsühren. Die best n Sachen au« den veste» Fabriken und Kunstepochen sind hier versniiinielt, besonder« zahlreich bemeikt man wundervolle Saisuma«. Mau muß diese Sachen eben selbst sehen und prüfen, um sich einen richtigen Begriff von der Kunst serligkeil der Oiiasiaten z» bilden. Boa den Bronzen gilt ungefähr dasselbe. Man steht entzückt vor diesen herrlichen Basen, Koro« (Rauch rgeftißen), Tenipeb gesüße» u. s. w , zum Theil mit der beeil chsten Gold- und S lber tauichirung oder mit dem prächtigsten Eloisonnö-Ematl. lacellose Schöndelt verbindet sich übrigen« bei alle» diesen Sichen mit der unverwüNlichllen Dauerhiiti reit. Ein solch,» Siück wird mit un verändertem Werthe ein Erbstück sür viele Generationen sein. Ganz besonders reich und interessant ist in dieser Ausstellung die assenabtveilung. Man begegnet hier «m:r ganz bidcutenden Sammlung aller Schwertel und Doiche mitihi e» skia bearbe telen Klmgen in kunstreich geschmückien Sbriden mil immer wechstlnten Mouvkn de« Oiuameni«. Nicht minder überraschend wird die Menge der herrlichsten Elsenbeinschiiitzrreicn wirken. ES sind die« wadre Kunst weike der Plastik von sesftliidrrRatiirwahrvcit in der b>« in« F instc ouichgebildeten Behandlung. Zum Scklnfse sei daraus hingrw esen, daß die Gegenstände alle zum V ikaus stehen »nd s»r Jedermann so die willkommenste Gelegenveit sich bietet, wiikl ch echte, gnle, weilh volle Arbeiten de« chmesüch-japaniich,» Ku stg wervr« in seinen Besitz zu bringen. Er wird a» dirsrm, sti er Lammirr oder nicht, seine reine Freude haben. Der Schluß dcr Aue-stellung wird übrigen« am nächsten So, nabend stotlfinden. Adolf WciSke. Vermischtes. --Am Sonnabend verstarb zu Dessau Sr. Excellenz der königl. preußische Gencralliculenanl August v. Stock- marr, Ritter »»d Senior de» Eisernen Kreuze» von I8l3/l4, Ehre»»Vorsitzender des Deulschcn KriegerbuiibeS, 98 Jahre alt, vier Tage nach dem Heimgange seiner Gattin, mit welcher er erst vor 14 Tagen daö seltene Fest der eiserne» (siebzigjährigen) Hochzeit gefeiert Halle. Äußer seinen Kinder». Enkeln unv Urenkeln betrauern seine» Verlust aus'» Ticsslc die Milgliever der deutschen Kriegervereine, sür deren Bestrebungen er allezeit rin warme- Interesse gezeigt hat. -- Berlin, 4. November. Die zehn »ordentlichen" Mitglieder de» Vereins „Freie Bühne" versenden an die 890 außerordentlichen Mitglieder de» Vereins folgende« Rundschreiben: »Den außerordentliche» Mitglieder» des Verein« „Freie Bühne' müssen wir die Mit teilung machen, daß in Folge eingegangener Bcchwerden, sowie eigner Wainnehmungen de« Bo,stand,« ein Herr, welcher in vorgefaßter Absicht der Ruhestörung wah eiid der zweiten BereinSvorstellung durch anstößige Worte und Handlung,» da« Aergerniß seiner nähere» und weiteren Umgebung herauS- gesordert hat, vo» un« a»-geschlossen worbe» ist. W,il ent lernt, der freiesten Meinungsäußerung über da« im Verein G-boiene ilgend wie entgegeazutretcn und den Mftgl erern in ihre» M ßiallen« Aeußerungen Zwang nuieiltgen zu woll », inüsscn wir doch im eignen Jnieresse unserer Mitglieder darüber wache», daß von Jedermann de, den Th,a:ervorftell»ngea der „Freien Bühne" im Publicum i»e jcnigen gesellschaftlichen Formen gewahrt bleiben, welche im Betteln der Gebildeicn üblich sind. Wir Villen ferner unsere sehr verehrten außerordentlichen Mitglieder, die von un« getroffene Bestimmung daß Niemand berechtigt ist, seine Mitgliedskarte andern Personen zu überlassen, genau eiuzuhalten. Der Hau-inspecior de« Lessing Iheaier« ist vo» un« beauftragt, sür die Folge in Vertretung des Vorstände« in der höflichsten, aber entschiedenste» Werte jedem M b brouch von Karten entgegen zu treten und sur die Lmballung »» serer Bestimmungen sorge zu tragen. Unier Verein ist in stetem erfteulichen Au blühen begriffen: d e Milgiirdeizihl ist seit der »n Juni crsvlglc» Ausgabe einer Liste von 884 aus jetzt 890 ange wachsen. Wir wcrdra, wie >S in Vereinen üblich ist, jährlich eine Mitgliederliste erscheinen lassen. Wir mackea ichl, blich noch einmal daroul ausmerkiaai, daß die brüte Vorstellung Sonntag, l7. No vemder. Vormittag« pünctlich II'/, Uhr, »n Lessiuglheater statt findet, und daß „Hencietie Marächnl", Schauspiel in 3 Auszüge» von Edmond uud Jule« de Go> coun, druis.h von Fritz Mauihuer, zur Ausführung qeiangcn wird. Zeit und Program n der aachstca Voist llauge» sind jedesmal aus dem Tt>eair>zttle> der uninüleibar voihkigeheudc» ang gcveu und sonü zu erfahre« bei Herrn T. Fischer, Linkstraße 25. Hochachiuagsvoll Die ordenllichcn Mitglieder der „Freien Bühne Brahm. Jona«. Fffcker. Fulda. H. Hart. I. Hart Hnuptinann. Mauihner. Sklrnlher. Sletlenheim. Nach dem „Kleinen Journal" hat der vo» der Ausweisung br Irossene Herr 1-r. Isidor Kaftan ge»chüiche Schrille gegen seiae Lusichl eguag ringeieilet. ---- Baden-Baden, 4. November. Ihre Majestät die Kaiserin Augusts ist heute Nachmittag 2>/, Uhr nach Koblenz abgrreist. — München, 4. November. RegierungSeath z. D. Philipp Pfister, eine Zeillang Privalsccrelair König Ludwig'« ll.. bekannt als Besitzer ve» Schlosse« Eurasburg, ist heut« früh plötzlich am Herzschlag gestorbeu. — Metz. 1. November Die Prinzen Johann Georg > und Max von Sachsen sind, von Frciburg kommend, gestern Abend zu mehrlagigem Äusenthalt hier emgetrofse» ! und i« »Grand Hotel" abg«s»egen. Dieselben nahmen heut, Morgen auf dem Hofe der Kömg-Johann-Caserne die Vor stellung ve« königl. sächsische» Fußartillerir-Regiment» Nr. 12 entgegen und bejuchlen darauf da» städtische Museum, »vo die Bibliothek, die Allerlhümer- und Bildersammlung in Augenschein genommen wurde». Da« Essen nahmen die Prinzen mit den Ossicieren de« genannten Regiment« im Casino de» letzteren ein. IUr morgen ist ein Besuch der Schlachtfelder und des Sachsendenkmal» der Rsnrourt und FrUdstilck in der Babnhossrestauralion zu Amanweiler in Äussichl genommen. Abend» werben die Prinzen einer Ein ladung zur Tafel bei dem Gouverneur der Festung. General ver Infanterie v Ovpcln-Bronikow-ki, folgen. woraus an, 3. nach einem A»«fluge nach Jouy-aux-arche- und dcr Be sichtigung der Kalhekrale gleich nach Mittag die Rückreise nach Freiburg angelrelen werden soll. — Wien, 4. November. Erzherzog Älbrecht tritt am 6. November die Rückreise von Madrid nach Arco an. Sofia. 4. November. Da» Gefolge de« Kaiser» Wilhelm wird am nächste» Mittwoch Sofia passiren, und zwar in einem Sondcrzuge. der denselben Weg nimmt wie der Orient-Expreßzug. — Ornit hologische». Wie Herr Hauptmann Luz der .Deutschen Jägerzeitung-mittheilt, schoß er am 19. September bei Ulm einen Tannen Hetzer. — Am 2. September wurde derselben Quelle zufolge aus einer Feldmarksjagd in der Nähe von Nienburg a. d W. ein silbergraue» Birkhuhn ge schossen. Es war ein ausgewachsrne», junge» Huh», halte keine einzige dunkle Feder; die Ständer waren rvthlrch; es war der einzige ander» gefärbte Vogel in einer Kette von 10 Stück — Ueber einen Kasan unter Hau-hühner» berichtet Gras von Allhann der .Neuen deutschen Jagdzeitung" : In meinem Jagdbezirk wird stet» eine Anzahl vo» Fasanen den W'nler über eingekammcrt unv erst im Frühjahr wieder aus gefttzl. Heuer erschien einer dieser Gefangenen bald nach de: Freilassung' der dem 800 Schritte von der wilden Fasaneri gelegene» Jägerhaus, gesellte sich den Hau-hühner» zu, bleibt seilher ve» ganzen Tag in ihrer Mitte und übernachte! mil ihnen im Hübnerstall, wo ich eigens sür ihn eine junge Fichte zum Ausbäumen anbringeu ließ. Er zeigt namentlich zu einer der Hennen große Neigung und slihlt sich in seiner neuen Umgebung vollständig wohl und heimisch." — Jin Marchsclvbezirk Breiteulee wurden nach A Hugo'» „Jagk- zeitung" kürzlich zwei vollkommen weiße Rebhübner erlegt. — Ta- Nest einer Kohlmeise (karus wajor). welche sonst doch nur in Löchern oder hohle» Bäume» brütet, sano ii» vergangenen Frübjabr Ver englische Predi-er I. G- Eoinisk in einer We > ß Vor n he cke, dem Lickt völlig ouSzcsetzt. Da die Nie,sc aus de» leicht kenntlichen, w iß und roth gepunkteten Eier», 8 Stück, saß. so ist ein Jrrlhuin ausgeschlossen Literatur. Da« soeben ausgegebene 6. Bündchen de» bereit« inchrslich empsehlenen Saniiiielwerk« „Tle Predigt der Kirche", heran«, gegeben von G. Leonhardi, welche« lm Verlage von Fr. Richter - in Leipzig erscheint (jeder Band, elegant in Leinen gebunden, auch einzeln zu», Preise von 1,60 ./l käuflich), enthält ausqewähüe P edigle» vo» Bernhard vElairvaux, jenem größten Prediger oc« 12 Jahrhundert«, der al« 22jäbr,ger Jüngling bereit» durch seine binieißente Beeidtsamkert gewaltige« Aussehen erregte und al« 24jähr>ger Adl in einer Wilsten Gegend da« llistercienserkloster Llairvaux begründete »nd nachmal» zu solcher Bftühe brachte, daß eS gegen 700 Mönche zählte und in Frankreich, Dentschl.nd Spanten und Eailand außerdem noch 160 Mvachtcolonien sich zu rechnen kannte. Einer frisch und anzieh,nd geschriebenen Mona- graphie über das Leben Bernhard'» au« der Feder de« k. Fern Hache» in Dors Wehlen, welcher bereit« früher da« hervorragendste Werk Beinhart»'«, dessen Rede» über da« hohe Lied deut'ch bearbeitet bat »nd auch sonst al« hcivoeragender Kenner der Schriften Bernhard'« sich kiwicslN Hai, folgen 17 R den. meist an kirchlichen Festen gehalten, und 2 Reden über da« hah- Lied. Die Ueberletzung ist üleran« fließend und giebt einen vollständigen Eindruck von der Rrdegewali und dem litten sittlichen Einst, der diesem großen Theologen eigen war. Auch Nichtgeistliche werden diese Predigten mit ivahrlaitcr Erbauung lesen und mit hoher Achtung vor diesem gewaltige» Geiste ersüllt werden. ?. v. Herzen»irrre». Roman von Marlin Bauer. BreSlan, S. schottlaeiidcr Dieser neue Roman von Martin Bauer reiht sich dem kürz ich erschienenen „E >t>" desselben Bersasser« an Reichthum pwchoivg scher Vertiefung der Handlung wie in der sorgsamsten Aus- arbillnng de« Lisi« würdig an. Der Verfasser vettüat über eme b wundern»,vertae Beobachtungsgabe und brd > teade Leeensersahrung. Man hat beim Lesen von ..Her,,en«irren' die Empfindung, a « hätte Martin Bauer bei der Schilderung seiner grätl ch.» „Trackis", semer „RothmühlS" re. bei ininile Verhältnisie rewissir Adel:- Fanti'ien vor Augen. Er stellt alle seine Figueri plastisch und l ästig hin, sie othmen, sie lebe, n.tl allen iheea Vorzügen und Schwächen, und der Bcttass r b ribt immer objeciiv. mag er tic Vo züge oder die Schwächen, Herz nsiüte oder BoSheit darstell-n, er künstelt und überlitibt nicht, je bst seine bösen, »erweisliche» Charaktere süße» immer aus dem Boden de» wahren menschlichen LebcnS und Treibens. » Was macht dcr „Lahrrr Hinkende Bote"? (Lahr M. Schauen- bürg) sragte der unvergeßliche Kronprinz, spätere Kaiser Friedrich, bei seiner letzten Anwesenheit in Sirakburg einen Lahrer Bürger — und wie dein „Dulder aus dem Thron" der „Lahrer Hinkende" ein alter Bekannter mar, so ist es der „Hinkende" Millionen Diulichen ,in In- und Ausland». Kein Wund,rl Wer seit einer solchen Reihe von Jahren »nd doch stet« mit verjüngtem Gesicht sich beim Pubstem» entstellt, der muß bekannt sein, ja, der wird mit Ungeduld erwartet. So liegt auch setz! wieder vor unS der „Lahrer Hinkende Bote" für 1890. und wahrlich, wenn man »nr einen Blick daraus und dinein wirst, so ist man üocizengl, daß er nicht nur der Aüe geblieben, sondern daß er auch mit der Zeit wieder rüstig sott- gcichritt' i, ist. Da» ist der Kalender, wie er sein soll, da« ist der ewte Bolk«kalend-r — jede Lette iprichi dafür. Die Erzählungen, durch hübschen B lderschmuck angenehm ergänz! oder erläutert, sind nach Form und Jahali in jenem voll« dünilichra Tone gehalten, der den „Lahrer Hinkenden Bolen" seit jeher a»sze ch»e>; die ,.Welt- begeb'nhenea" sind wieder ein Muster lnapoer und ansprechender Darstellung! Al- besondere Zugabe de« l8üO r „Lahrer Hinke,,den Boten" erscheinen wiederum zwei neue Sectioaen von Schauenburg« iiialrriichem Volksaila«, sowie da- Oeldruckdild Kaiser Wilhelm ll, noch den, Gemälde vou A. v. Rößler. " Ilr. Karl Nuß. „Allerlei sprechende» »kficdrrtea Bslk". (Ereutz'lche Berlagrvuchhandlung, Magdeburg.) Bon dem Werk .Sprechende Bügel", ein Hand- und Lehrbuch, ist jetzt der oben genannte zweite Band erschien-II. Während die meist!u Liebhaber sich daran gewökni haben, die Papageien au-schlikßl ch als geflederte Sprecher anzu eb-n oder doch nl« die hervorragendst'», können wir auch eine große Anzahl von Vögeln au« anderen Familien kennen lernen, w iche den Papageien in dieser Hinsicht mehr oder weniger gieichstehea Die« sind namentlich dir Naben- oder Kräürnariigen »nd zwar e g'Ntliche Raben und krähen, Fellen- oder Alv-»kriden, Elstern und Hetzer, denen sich in gleicher Weise noch vielerlei ftemdläi dftehe Verwandt«, wie Blauelster, Iogdelstern, Blau-, Gold« und Finkcn- heher u. a. m. onichlicßen. Ionen verwandte Sprecher und mehr oder minder kunstfertige Nachahmer von Liederweisen haben w e weiter ,n den Jlülenvögeln und Laubenvögel» vor un«. Al« reich begabt irrten un- lodann die Stare in zahlreichen Geschlechtern: Eigentliche, Hwien-, Heuschrecken-Stare, Beo« »der Matnaten u. a., ent egen, ,erner noch T>ei»c>ossel, Amsel, dann selbst Finkenvögcl. wie der Gimpel oder Dompsaff und iogar der Lanarienvogel. Von allen diesen Bügeln giebt der V,nasser die ganze Naiurgesch chte, Näde-e» über ihre Begabung und Ichließlich Aaieitnnqru zu ihrer bestmöglichen Psk ge. Behandlung und A rich'ung «nd »war ^»m Fang «nd Ein« kauft »nr Eing-wö i-.nnz Einriikti ng der Käsige, Ernährung, Gemnd- veitspfiege und dann zum Unlerrichi. Jeder Band: 1. „Die sprechen- den Papageien' . 11. . Allerlei sprecheude« gefiederte« voll' , bildet «in sür sich abgeschlossenkl Buch uud ifi einzeln zu tez'etzeo. —
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