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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.07.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-07-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188907218
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18890721
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18890721
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1889
-
Monat
1889-07
- Tag 1889-07-21
-
Monat
1889-07
-
Jahr
1889
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.07.1889
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Ersck»st«t ts-Uch früh 6'/, Uhr. ReöarÜ«» »»s TrPesM«» Lyrrchlkute« der Led«ti«>l. v«r«itlH^ 10-12 Uhr. Nachmüiag« 8—8 llhr. e », »>, NU»»« »c»Mt«»»«n »«»<«»» »»Hl SH »i, »-»««., »Hl »a»w»uL e r,e »re o»WM»>ieHH« 4»»te« L»l»r«i» «» dt» » »2r A»«»ttt,»«. -eft1a,eufrLtz st«'i,s Uhr. «»nah»« »er für »t, vi«»k»l,e,»« Uu««rr sest« «,»en»«>r» s ,H t«»»> >»» -eft1a,n> s 3» den /llitlen str 2as.-3lnnah»e: Vtt« Kte««. UiilverfltötSstraß, 1. Leut« -Asch,. Kethsrtrieeftr. 23 Part, und Kvotg-platz 7, nur bi» '/,s Uhr. WpMtr.TllSMM Anzeiger. Organ für Politik, Localgefchichte, Handels- «nd Geschäftsverkehr. AbomremsntSprsl» vierteljährlich 4»/, Mk. tncl. vrinqerlohn 5 Mk., durch dir Post trzoze» 8 Mk. Jede einzelne Nummer 20 Pj. velegeiemplar 10 P>. Gebübrea für Lptradetlage, (in laqedlatl-Format gesalzt) »hnr Poftdeiörbernng 60 Mk. »»1 Postbesörderung 70 Mk. Inserate 6 gespaltene Petitzeile 20 Pf. «rüßere kchnstr» laut aal. Preilverzeichaiß. Ladellarilcher ». giffernsa» uach höherm larit. Nrclamen „ter dr« «edactiouSstrich die 4qel»alt. geile bOPs„ »ordenFamillennachrichteu die 6geivaileae geile 40 Ps. Jaierate sind stet» aa die Srpröiite» zu ieadea. — Siabalt wird nicht gegeben, gahluog pr»«uuver»vcko »der durch Post- nachnahmr. Lvr. Sonntag dm 21. Juli 1889. 83. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen.! Vekannlmachuu-, die katholische Ktrcheaaalage betreffend. Zur Deckung de» Bedarf« für di« römisch-katholischen Kirchen der Erblande ist für da» lausende Jahr nach Maß gabe der vom Königlichen Ministerium de« Eultu» »nd öffent lichen Unterricht» erlassenen Bekanntmachung vom 8. vorigen Monat« ein» Parochiaianlage in Höh« von IM Vfeantae» von feber Mark des normal «öißtgea Gtaarseiakommenstenersatzes am IS. JuU dteses Jahres zu erheben. Die hierzu beitrag«pflick>tigen latholischen <Ilauden«genosien werden hierdurch auszesordert» ihre dielsallstqe Zahlung«. Pflicht binnen drei Wochen, vom l5. diese« Monat« ab ge rechnet. und zwar: vie in dem Stadtbezirke Mlt»Let»;ig Wohnenden bei unserer Etadtstruer-Etvnabme, Obst markt Rr. 8, ükrdgescho-, die >n den Stadib.zirs--,, Reudnitz und Anger-brortendorf Wohnenden aber bei unserer SlruerhrbesteUe A»t»zia-Re«d«ttz» Rathdau«, ru erfüllen, wikrigensall« «ach Ablauf dieser.Frist gegen die Säumigen da« vorgeschriedene Beitre>bung«vrrsohre> rin- geleitet ivrrden wird. Leipzig, am >8. Juli l88S. Der Rath der Gtadt Let»,tg. Vr Georgi. Koch. Vritauntmachung. Die Abpntz- und Anstreicher-Ai decke» an den HauSsronten de« Grundstücks Hospttalstrahe Kr. 8 — Kranken- -an-siltale — sollen vergeben werden. Kostenanschlag«-Formulare und Bedingungen für diese Arbeit«., liegen bei unserer Hochbau-Verwaltung. Nathhau«, 2. Obergeschoß. Zimmer Nr. v, au« und können daselbst gegen Hinrichtung vv» 50 ^s Gebühren entnommen werde». Die Angebote sind unterschrieben. Versiegelt und mit der Aufschrift: „Abputz Kraakeahaassiltal»" versehen ebendaselbst bi« zum 2V. Juli cr, Abend« 8 Uhr, »in- zureiche». Di« Au«wahl unter den Bewarb««» «nd di« Ablehnung sLmmtlichar Gebot« wird Vorbehalten. Leipzig. den 14. Juli ,88S. ld 3355, Des Raths Baa Depatatio» Vrkakvtmchuns. Da« Unterzeichnete Annen-Dirrctorium hat den Prei« für da« von der Armendrodbäckerei zu liefernde Brov voi L. Jalt dieses Jahres ad auf L7 vfenatg« z»ro Kilo srsigesetzt. wa« Len Hcrrrn Districl-vorsirhern und Armen- Pflegern hiermit bekannt gemacht wirb. Leipzig, am 12. Juli l88S. DaS Armea-Direetorlam. L u «52. Ludwig-Wolf. Vrkanntmachung. wir hob«, aus dem linke« User der Alten Elster.! aegeaüder de« Westlichen AnSgange der Anen- firaffe laicht, wie IN unserer Bekanntmachung vom 5 Juli 1889 gesagt war, am westlichen Au«gangr der Wettiner! Straße). etnr Pserdeschmemm» eingerichtet «nd übergeben dieselbe hiermit dem öffentlichen Ve,kehr. Zur Verhütung von Unglückssällen bei Hochwasser be- stimmen wir, daß die Benutzung der Pserdeschwemme dann untersagt ist. wenn brr oberst« Rand ker an der untersten Säule der EinaangS-Barri-re angebrachten rothe» Marke sich «ater Waffer befindet. Zuwiderhandlungen gegen dies« Vorschrift Werden mit Geldstrafe bl» zu 80 «ck oder Haft bi» zu 14 Tagen bestraft. lieipzig. am 12. Juli 1889. Der Rath der Gtadt Letpiiq. Id. 3255. Vr. Georgi. Rüling. Vekairnlkuachung. Moatag, de« KK. h. Mts. soll mit de» A-Phal- tirungsardeilen in der Post- und Querstraße und zwar von der Kreuzung der bezeichn«!» Straßen a» beginnend, vor- grgangen werden. In Folge besten wird die Llnerstraffe aus der Strecke vom Jobannesptatz« bi« und einschließlich ihrer Kreuzung mit der Prststraße und dir Poststratze, letzter« dorILuflg bi« zur Grrnze der Grundstück, 2 und 4 darbst, von obenerwiihntrm Tage ab für alle» »»defnstten Fährverkehr Gesperrt. Leipzig, d« 19. Äult 1889. Der Rath der Gtadt Leipzig. wandert waren. E« liegt also hier nur ein Fall der An wendung der Bestimmung in Art. 8 de« N ederlasiung«- A Lin Blick über unsere Grenzen lkißt im Wesentlichen dort, I vertrage« zwischen Druischland und der Schweiz vom wo man so viel von der Freibeit spricht, die Freiheit der-1 27. April 1878 vor, welcher lautet: .Beide Tbeile behalten misten; in Frankreich herrschen jetzt Zustände, welche die I sich in Bezug aus solche Personen, welche vor Ersiillung ihrer Aussprache einer persönlichen Meinung säst gefährlich machen. I M'litairpflicht die Slaat»angebörigkeit gewechseit haben, baS Da» Parteigetriede deberrscht Alle«, eine sachliche Behänd-1 Recht vor, ihnen die Besu.zniß zum bleibenden Ausenlbalte lung der TageSsragen findet kaum statt; hinter jedem Wort > oder die N ederlasiung in ibre», srübcren Heimalblaiide zu lauert die Berleumkung, jeder ausgesprochene Gedanke wird > untersagen." Da im Zusatzprolokoll z» erwähntem Ber- von den Gegnern al- eitel Heuchelei bezeichnet und man ist I trage eine Verständigung dahin gelrossen wurde, daß vor brr bei unseren westlichen Nachbarn gleich bereit, der Gedanken- I Ausweisung die Verhältnisse genau untersucht und erwöge» sreideit mit Fäusien eine Gasse zu bahnen Bei un« giebt e« ja gewiß auch verschiedene Slandpunct« und wenn man die Zeitungen verschiedener Parteirichtungeu, die mit niedrigen politnchen Witzen und Aufbauschungen den Gaumen sensatioii«bevUrstiger Leser kitzeln, oder ihre ent nervten Anhänger durch politische Pikanten«» aller Art anzuregen suchen, lirst, so würde man vielleicht eine ebensolche Anschauung gewinne», wie wir sie von den Thalen unserer westlichen Nachbarn gewinnrn müssen. Glücklicherweise ist der deutsche BolkSgeist aber »och so gesund, daß er in großen Dingen die Nörgelei be, Seile laß! u»v daß er jede Beeia- flusiung durch Kleiiiigk ilcn von sich weist. So ist da» deutsche Volk stet« gastfreundlich auch gegen die Angehörigen derjenigen Länder gewesen, von denen wir selbst wenig L>cbenSwUrv>g keilen ersadren, und wenn dann wirtlich einmal von einige» chauvinistischen Heißspornen die gute S>t>e vergessen wurde, so ist dieser Fehltritt stet« corrigirt worden. W,r begreifen naher nicht, w,e e« möglich sein kann, daß ein dem unserigrn werken sollen und daß die Ausweisung unlerbleiben soll, wenn die Umstände ergeben, daß der NationalitälSwechscl in gutem Glauben und nicht zum Zw>ckc der Mililairpflicht erfolgt ist. so läßt sich wohl nicht nur annehmen, daß diese vorgängige Untersuchung erfolgt >si, sondern auch, daß deren Ergebnis; kein günstige« für die Brüder Müller gewesen ist. Der Fall bietet also kein öfsemliche« Inleiesie; vor Allem aber kann er iiichl etwa als eine Vergeilung sür den Fall .Wohlgemulh" betrachlet werden. * I», Re>chStag«wablkrri« Colw-Nagold baden sich die Nationalliberalei, »nv Conservaliven aus die (sandi- batur des LandgeiichlSralh« vo» Gült lingen geeinigt, welcher auch angenommen hat und im Falle seiner Wahl der sreiconservaliven Partei beitreten wird, der auch der verstorbene Abg. Slälin angehvrl halte. An seiner Wahl ist wohl nicht zu zweifeln. ^ *D,e .entschieden liberale" „Saale-Zeitung" in Halle schreibt zur Halberstädter Stichwahl: „Wir hoffen, stammverwandte« Volk, bosfentlich in seinem ganz geringen I daß der nationalliberalc Candivat schließlich obsiegen werde. Theile. glauben kann, die Dcuischen würden einiger politischer I Wir richten u»S mit unserer Hoffnung an die freisinnigen Differenzen wegen seinen Senvllngrn «in böse» Gesicht machen und sie vielleicht gar ohne de» AuSkruck der Gastsrenndschast empfangen. Noch ickliniiiicr ist eS aber, wenn einzelne Deutsche sür sich selbst da» Recht in Anspruch nehmen, diesen Senblinge» zu versichern, daß sie nur von ihnen »ichlS Böle« zu erwarte» hätten. E» ist nämlich in der Schweiz die Befürchtung aus getaucht. eS möchte gewagt sein, gegenwärtig aus deutschem Boden die Schweizer F.,b»e »n Turner-Fest,ug zu eutsallen. Diese völlig ungerrchlscrtigte Befürchtung wirb seile»« der Münchener Press, zurückgewiesen. indem diese die Versicherung giebt. daß die Schweizer Turnrr der Einwohnerschaft ganz München« liebe und werihe Gäste sein werden. Da da« Turnfest in München ein deutschnakionale« ist und nicht nur die innerhalb vrr schwariweißrotbeii GrenzpsLhte wohnenden Turner kort zusammenkomme», so könnte man in dieser Aeußerung der Münchener Presse fast den untrrg,legte» Ge danken vrrmuthen, daß nur die Münchener über dir Theil »abme der Schweizer erfreut seien. W nn e« leider in Deutschland eine Presse giebt. welche die Differenzen der Regierungen zu Berlin und Bern von einem anderen Standp»„cle ansiebt, als dem der Würde Deutschliiid« eiitsvrechiiidr». so muß immer wieder daraus bingewicsen werden, daß diese Presse eS ist. welche durch ihre Haltung den Ausländern eine falsche Vorstellung von de» Zuständen innerhalb teS teulscheil Reiche« beibringt und daß durch sie solche Ansichten, wie sie die Schweizer Turner aus gesprochen, herangebilvel werden. DaS deutsche Reich ist stark genug, um seine Interessen mit Würde und Nachdruck zu wahren, daS deutsche Volk aber Summen. Der Einfluß des freisinnige» Eandidate», Herr» Rohland. der vor de» letzten LunvlagSwahlen bei der Ver sammlung der freisinnigen Vertrauensmänner auS der Pro vinz Sachse» selbst ans dem Munde teS Abg. Rickcrt hat vernehmen können, wie großes Geivicht dieser Fübrer der Freisinnige» auf die Anbahnung eine« bessere» Verhältnisses zu de» Nationallibcralen legte, wird hoffentlich genüge», baß die freisinnige» Summen im Halberstädter Kreise jrtzl dein zunächst stehenden Nationalliberaleii zusallen und daß sie nicht wieder im Sinne de» politischen FalaliSmuS, wie in Melle und Celle, abgegeben werden" Die .Nationalliberale Correspondenz" giebt diese Auslastung der „Saale-Zeitung" wieder. Collie die ersicre damit ein Liebeöwerben u», die freisinnigen Stimmen beabsichtigen, so meinen wir, daß bied unstatthaft ist und würben die Bewerbung um diese Stimmen verurtheilen. * Zufolge höherer Anordnung finden gegenwärtig Er miltel»n,en darüber statt, ob die im Intereste des Kranke»- verslcherungSgesctzeS festgesetzten „ortsüblichen Tagelödne gewöhnlicher Albetter" noch den lhatsachliche» Verhältnissen enlsprechc», oder ob eine Abänderung dieser ätze geboten erscheint. * Än unterrichteten Marinekreisen wird, der „Kreuz, zeitung" zufolge, die Aushebung Ver Torpedo Inspection zu Kiel als bcvornebcud angenommen. Dies Behörde würbe durch kaiserliche EabinelSordre vom lst Mai; 1888 installirt. Der Torpedo - Iuspectiv» fiel die Ausgab ! zu, sür die einheitliche Ausbildung de» Torpedo-Personal» i»l Gebrauch der Torpebowasse wie der Torpedoboote, sowie sür ist einsichtig und ernst genug, »in die Angehörigen anderer I b>e KriegSbrauchbarkeit »nv Vervollkommnung diele» Krieg« Völker nicht Vie Maßnahmen ihrer Regierungen irgendwie ^ Materials zu sorgen. Zu diesem Zwecke waren der Inspectio» alle zu diesem Dienstzweige in Beziehung stehenden Marine sllhlen zu lasten. Wenn daher ln München nicht nur die reichSdeulschcn Turner, sondern ebenso die österreichischen und die Schweizer Turner erscheinen, so bewillkommnet sie daS ganze deutsche Volk und nicht nur die Einwohnerschaft Münchens mit berzlich-m Biuvergruß. Die Turnfeste sind immerdar eine Quelle nationaler Begeisterung gewes n. die an kein« Grenzpsähle gebunden war und so wird eS auch oie-mal in ver schönen Stadt an der Isar sein. Bei einem solchen Nalionalscsie fallen alle Schranken der Partei; dort kommt der wabrbast deutsche Gedanke, die Bruderschaft ver Kinder eine« Volke«. einer Zunge zum Ausdruck und klingt in alle» Gauen wider. Da« ist eben die wabre Freiheit, die un« Deukichcn eigen ist, daß wir unsere Sym pathie nicht nach politischen TaqeSsrage» benieste,,, sonder» daß wir unser Herz nur dem schenken, der u»S verwandt, seit langen Iabren dem Herzen nahe steht. Dieser nationale Gnmdzug läßt sich auch nicht so schnell verwische» uuv wen» der Deutsche imnier voran ist, wenn eS gilt, internationale Gedanken in sich auszunebmen, große Hdeen internalional durchzuiübren, so läßt er sich doch nicht leicht dazu biiircißen, seinem Eharakler zuwider seine Freundschaft leichtsinnig zu verschenken. Auch darin zeigt sich seine wahre Freiheit, daß di- Freundschaft eine harmonische Gestaltung habe. Irtzt, wo au« allen deutschen Gauen am Fuße der Alren deutsche Männer zu leibc-krästigei» Spiel versammelt sind, muß eS allSgesprochen werden, daß ein solche« Fest nur möglich ist. weil der Deutsche in erster Linie immer nur Teukscher ist und vor der Nationalität die Parteiangehörigkeit zurücktritt. vr. Georgi. rüling. Hierdurch bringen wir zur öffentlichen Kenntaiß, daß die von un» mit Zustimmung der Herren Stadtverordneten in Gemäßbeit unserer Bekanntmachung vom 2l. Mai d. I«. beschlosten« Feststellung der Straßenfluchtlinien vrr Kapelle«» str«G« im Stadtbezirk Leipzig - Reudnitz nach dem Plane 8562 47Ü4 welcher vom St. Mai d. I». ab vier Wochen lang öffentlich auSgelrgen, nunmebr Giltigkeit erlangt bat. nachdem der rin« hiergegen erhobene Widerspruch rechtskräftig zurück gewiesen worden ist. andere Widersprüche aber nicht erhoben worden sind. Leipzig, de, 17. Juli 1889 Der Rath der Gtadt LeipziG. Id 3121. Vr Georgi. irößel. Ast Achumgs-Ztugnise 1»r Begloubigang sind in der Zeit vom 22. Jnli bi« 17. Nnaiift lebeSmal Mittag« bl« IS Uhr «der N-chmttiag« b>« S'l, Uhr h er tmz»r,l.1ieli. Leipzig, de» 19. Iali 1889. Tie «o»zlet der H«u»el«k««»er. vr. Geasel. Leipzist, 21. Juli. * Ueber die angebliche Absicht der städtischen Behörden von Berlin, dem Kaiser von Oesterreich einen fest lichen Empfang seiten» der Stadt zu bereiten, wird der „Nationalzeitung" au« der jüngsten MagistralSsitzung berichtet: „Die von einer hiesigen Z-ilu»g verbreitete Nachricht, e» läge in der Absicht deS Magistrats, Vorbereitungen z»m fest lichcn Empfange de« Kaiser« zu Irrsten und nachträglich Inbrmnität bri der Slartverordnele»-Versammlung nach zusuchen, war unrichtig. Nach einem Schreiben de« Hof- marschallanile« an den Magistrat habe ker Kaiser von Oester reich den Wunsch ausgesprochen, daß der Trauer wegen, in welcher er sich besinre, jekcr ossirielle festliche Empfang und auch »ine AuSschmückuiig der Straßen durch Ehren« vsorten rc. seien« ker städtischen Behörden unlerbleiben möge. — Mit dem Kaiser Franz Joses wird übrigen«, wie un« au» Wien gemeldet wird, voraussichtlich ker Erzherzog Karl Ludwig ober der Erzherzog Franz Fer dinand, der zukünftige Thronerbe, nach Berlin kommen. * Ueber die Ausweisung der schweizerischen Slaa i«angebörigen Brüder Müller au« Blotzbeim (Kreis Mülhausen) erfährt dir .Kölnische Zeitung", daß diese Maßregel, die bekanntlich zu einer Anfrage seiten« der Schweiz ,n Berlin Anlaß gegeben hat, lediglich au« dem Grunde er folgt ist. Weil die beiden Brüter kurz vor Eiulutt i» da« Alter der Dienstpflicht mit EullastungSurkunbeu in der Absicht. - sich dem Dienste im deutschen Heere zu entziehen, au»g--1 verlässigrr Ouelle hört, se>t seiner Nückkehr"au» den sinnis^en theile, Berwaltuiigszmcige, Versuch«- und Prüsung-dehörveu sowie da» rein technische Personal unterstellt. * In der von dem Vorstände de« Deutschen Apotheker Verein« dem Herrn Reichskanzler überreichten Denkschrift über wünscheiiSiverlhe Reformen in der pharmocenlische» Ausdiloung war auch eme Art PbysikalSprüsung sür tie Be sähigling zun, Sachveistänbige» bei cheuusche» und hvgikiiilsche» Untersuchungen in Anregung gebracht worbe». Dieser Ge banke scheint nun im preuß ichen CulliiSministeriu», au fruchtbaren Boten gefalle» zu sei», da man daselbst, wie ver lautet, ver Frage näher getreten ist, ob eS angezeigk sei, sü diejenige» Chemiker, welche sich amtlich der Untersuchung vo» Lebensmittel» unlcrzieben wollen, eine staatliche Prüfung einzusühren. Tie Erwägungen sind dem vernehmen nach jedoch »och nicht abgeschlossen. * von den, Pfarrer I>r. Majunke auS Hochkircb i» Schlesien erhält die „Kölnische Zeitung" folgende Zu lchrist: „Soeben lese ich in der .Kölnischen Zeitung" eine Mitlhcilung, wonach ich nur ungern mciner jvurnalist scheu und parlamentarischen Thätlgkeit entsagt und aus die P,arrc> Hochkirch mich zurückgezogen hätte. Taste Version ist ungenau. Ich hatte dem »ersteidenen Furstbischos I)r. Herzog schon in den siebeiizigcr Jahren (als er »o.ü Probst von Berlin war,' gesagt, daß. wen» der .Culturkamps" einmal zu Ende sei ich noch tem Wallfahrtsort Hochkirch gehrn möchte, der Bischof entsprach sonnt nur meinem eigenen Wunsche, als er mich dorthin berirs. U'brr den Zeiipnuct. wann die« geschehen solle, war ich allerdings kurze Zeit anderer Memuug als niein Ordinarius, doch eulbicll >cü mich jetcr weitere» Tis- cussion, sobald der hochwürdigste Herr mir seinen dlerbezüg lichen Willen (>m Jahre >884) zu erkennen gab. und es war mir durchaus nicht schwer geworden, hierbei de» pflichtniäß'gr,, Gehorsam gegen meinen Oberbirten zu bclbätiae». Zur Zeil Pari«, Hotrl du Louvre, >.V Juli >889. Ur. Majunke." * Dein bi- Donnerstag in Gera tagentc» Landtage von Neuß j. L. log auch ein Gesuch der Geraer Bürgerschul- lehrer K. Förster undGenvsien vor, >u welch-,» um Abänderung bez. Ergänzung de» tz. 54 des Volk-schulgesetze» vom 1. No vember >870 in dem Sinne gebeten wurde, daß zukünftig in den Orten teS FüistentbumS von mintcsteuS 5000 Ein wohnern außer den» Leiter der Schule noch ein auS geheimer Wabl der Lehrerschaft bervorzegaugener Vertreter derselben dem Schulvorstande angehören soll und in den Orken von über 40 000 Einwohner noch ein zweiter derartiger Vertreter dcr Lehrerschaft. Diese Cingabc wurde dem IustiraiiSschuste uber wiesen. welcher beschloß, den, Landtage zu mpstcliie», dicsille aus sich beruhen zu lasten. In der vorletzte» Sitzung 'drS Landtage« sübrte die betreffende Eingabe eine tangere Debatte herbei, an welcher sich kie H.-iren Geb. Slaat-ralh Vr Bollert unv die Abgeordneten Nu ick. Schlick, Kalb, Jäger und Lauten sch läge r lebbasl betheil,glcn. Die Abstimmung er gab, daß der AuSschußantrag mit 7 gegen 8 Stimmen An- nähme fand. « G * * Der Zar hak, wie die .Kölnische Zsttung" auS zu- Schären zu mehreren Personen seiner Umgebung die Absicht geäußert, schon aus brr Hinfahrt nach Dänemark eine Zu- ammenkunst mit dem deutschen Kaiser zu veranstalten. -r soll nur Bedenken gegen tie Fahrt nach Berlin hegen und vielmehr wünschen, daß die Zusammenkunft an einem Küsten- platze erfolgen möge. Man nimmt hier a», daß schon in nächster Zeit von hier die amtliche Ankündigung de» Besuche» neck Berlin abgehe» dürste. Die Zusamm-nkunst dürfte etwa am 20. oder 2l. August statlfindeu. * vor wenigen Wochen hatte die Pariser „Noud. Ncv." igenhändige Briefe, welche König Leopold von Belgien an den ihm persönlich nahestehenden Skaat«minister Baro» von Lambremonl gerichtet batte, veröffentlicht; jetzl ver össenllichte sie die vertraulichen Berichte deS Gouverneurs de» Heimegau, de« Herzogs vo» Ursel, einen Bericht de» bel gischen G sandten am B.'rliner Hose, deS BaronS Greint!, und andere vertrauliche Schriftstücke. Allseitig fragte mau sich, aus welche Weste diese Schriftstücke de» Hintermännern dcr Frau Adam ziigeganqr» sind. Die Erklärung de» halbamtlichen Blatte», d'S „Brüsseler Iournat", die Berössentiichung könne nur durch »nehrenbasten vertrailenSbruch eisolgl sein, genügte nicht; mit Recht forderte die unabbLngige Presse volle Klar- Ictluug. AuS den Berichten sei »och erwäbnt, daß sich dcr Herzog vo» Ursel entschieden gegen alle Truppensendungen nach dem Henuegau anssxrach, und als da« Ministerium trotz dem wiederholt Truppe» sandte, erst durch die Androhung emeS Rücktritte« das Eiiisiellen der Truppeusenvunge» er reichte. Der belgische Gesandte in Berlin. Baron Greiiidl. b richtete über eine Unterredung mit dem Herrn SlaatSsecretair Grasen von Bismarck. Der Letztere klagte über tie fort dauernden Arbeiterbewegungen i» Belgien, welche immer mehr Belgien in den Verruf bringen, „der Schlupfwinkel aller Anarchisten Europa- zu sein". Gras von B>S»>a>ck theilte ihm einen Bericht de« deutschen Gesandten in Paris mit, welcher mchierr sranzösstcbe Agenten, die in den belgischen Kobleiibeckei, Ckarlcroi, Boriuage schürten, nambast machte. — Wie gestern schon gemeldet, ist der Ursel'sche Bericht gefälscht, die Grcinvl'schc Unterredung erfunden. ' Die französische, boulangistische und monarchische. Presse giebt sich den Anschein, als ob sie die Anklage gegen Boulanger aus die leichte Achsel nehme. In Wahrheit sicht aber die allgemeine Meinung in Frankreich unter bei» Ein druck der Worte de« früheren Ministers Bristol« in dcr letzte« Kammersitzung: L>c Republikaner würden die Republik, wo »ölh'g, mit FlintcnschÜsscn verlheivige». Mit anderen Worte», die Republikaner sind entschlossen, sich niit allen Mitteln an der G-walt zu erhallen; da» Gesetz gegen die Doppel- irahlen, mit welchem die Kammer» auSciiiaildergiiigcu, giebt der Negierung Mittel »i die Hände, die Wahlen ;u beherrschen, wie sie »och keine Regierung in Frankreich besessen bat. Nicht nnr werken darin die Sliinmzeltcl sür nichtig erklärt, welche sür rine Doppeicandidalur abgegeben werten, auch tie Agitation sur eine solche ist verboten und wird strasgerickstlich verfolgt. So würben bonlangistischc Wablredner sich alsbaldiger Verbasliing anS- setzcn, bouiaiigistische Wahlzettel können consi-cirt, boulan- gistischc Wahlaufrufe abgerissen werde», die Zc,l»»ge». die sie abdrilckcn, macke» sich strafbar, und namcnttlch sind c» die Drucker, welche durch Androhc» drS verbolcs de» Gewerbe betriebe- abgeschreckl werke». Diese- Gesetz »l Hänve» von handfesten Piäscclc» (prösets ä l'"^) "-'"d der Regierung ein Gewicht gebe», wie sie e» in Wahisachen seit kein Kaiser reiche nicht mchr besessen hat. Die rückhaltlose Anwendung von Energie iinpoiilrt dein sranzbsische» Beainlcnlbiim unv macht e« dcr Negierung dienstwillig, während Rückhaltung als Schwäche betrachtet wird. So wird eS voranSsichtlich ver Briston'schen Flinleistchüste nicht bedürfen, um eine republikanische Mebibcit i» d u nächsten Wahlen herzuftellen; dafür wird schon die odministraüve Maschine sorgen, wenn nicht eine ganz überwältigende Votksbcivegung «legen die jetzige R publik üb-r alle kiese Hliikeriiistc hinweggehl. Eine solche ist aber »n Augenblick jedenfalls »och nicht vorhanden und da die Flucht Boulanger'» und seine vorauSsichliiche Bcr- uilheilung die Coasttwn der Feinde der Republik ihres Falmen- lrägerS beraubt, so stehen die Aussichten dcr Revnblllaner im Augenblick günstiger, als buö sc t lange dcr Fall gewesen. Man »uni»! deshalb auch an, daß die Regierung da» Eisen schmieden wird, >o lange r» beiß ist. unv tie Wahlen un mittelbar nach der Aburlheilung Boulanger'«, also clwa Ende August, stallfinden lassen wird. * Boulanger hat ein Manifest erlassen, i» welchem er erklärt, daß da» Gesotz der Violcaiidibalurcn eine Verletzung de» allgemeine» EtliniiircchtS sei. Die» werte aber die Nation nicht bindern, ihren sonveraine» Willen al» ersten energischen Protoll g-ge» die verhagle Verletzung ihres RechlS zu eekeni cn z» g-ben DaS Nativnalcomiiü habe beschlossen, die Candidaiur Boulanger'« bei den GcucralratbSwable» in 80 Bezirken ausziistellen. Er (Boulanger) sordere die Wähler aus, ihn in den)eii>gen Bezirken, welche er bezeichne» werde, zu unterstützen Da» Manifest schließt: Diese erste Ent- lckieid»»g ko» Volke» tmrd ein Vorspiel sein sür den großen Triumph, welcher, iva» inimer auch die Männer an der Spitze ver Regier,inq thun mögen, jetzt nahe bevorstcht. ES lebe Frankreich! ES lebe die nationale Republik! * Bei der Ersatzwahl sür da« englische Unterhaus in Wesi-Carmartbe» hat vorgestern, wie z» erwarten stand, die liberale Part-, gesiegt. Der Gladstoneaner Lloyv Morgan wurde mit 42.V1 Stimme» gewählt, während der Tvrh-Eaiikitat Drninmoiid nur 2.'>st.3 Slünnien erhielt. Die Tones hatten anßcrordc»llichc Anstrengungen gemacht und haben in der Tbak auch eine größere Anzahl von Stimmen sür ihren Eanvidaten zusammengebracht ats bei den letzte» allgemeinen Wahlen. Der verstorbene Vertreter de» Wahlkreise«. Powell, halte im >Iahre 188«» eine Mehrheit von 2205 Stimmen erlangt. * Bjornstjerne Björnson bat wieder einmal seiner Abneigung gegen Schweden öffentlich Lust gemacht. In einer von 4ooo (?) Arbeitern besuchten Versammlung in Gjovik, welche eine EriimernngSseicr der BastiUe - Erstürmung zum Zweck hatte, rijerle er gegen Kriege, gegen Zölle, gegen da» EiaenthuniSrecht ans Grund »nd Boden und vor Allem in maßloser Weise gegen V>e Verbindung mit Sch ieden »nv -egen den schwedischen König. Er empfehle, die Union Norwegen» >„>t Schweden zu löse», wenn die Norweger nickt al» völlig gleichgestellt von den Schweden anerkannt würden * Einer Meldung an- Kaschgar znsolzc ist aus dem Grabe de» am 20. August 1857 von Ehw.csci» ermordeten bciühiiitcn Forichung-rcisenden Adolf von Schlagintweit rin Denk-
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