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Weigel 1 Thlr., vo» Frau Rector Stallbauw, Albertine Boß, Herrn von Wchl und Lugen Felix 2 Thlr., vo» Herrn H. Edel 4 Thlr. und von Fra« Samson-Schwabe 5 Thlr.; ferner Kleidungsstücke von Frau Baffenge, Bamnayer, vr. Dolega, Holdefteund, Lorenz. MyliuS, Rector Stallbamn, Staudinger, Fräulein Baffenge, Beffon und Holdefteund. Gott lohne dm gütigm Gebern, was sie au dm armen -indem getha» haben. Unserem klemm Reserve-Fond für da- HauSgruud stück floß in diesem Jahre ein Legat von Herrn Handwerck mtt 100 «RL», so wie ferner ein frühere- Bermachtniß der Frau Böhme geb. Frmzel jetzt mit 50 Thlr. zur Auszahlung gelangte, wofür wir dm geehrte» Erben herzlich dank«. Die Einnahme und Ausgabe vom 1. Juli 1864 bi- 30. Suni 1865 betrug: Et«ua-«e: An Taffen-Saldo zu Wirtschaft--Aus gaben ».Anschaffungen am I.Iuli 1865 Thlr. 87.13. 5. - Kostgeld von dm -indem .... - 1S6. 4. 5. - Subscription--Beiträge» für 1864 . - 13S. —. —. - äo. äo. - 1865 . - 246. 15. —. Roch trefflicher war der Gast i» zweite» Otück, einem für hier neuen Ärstfprel Moritz Hartmaun'S: »Gleich und Gleich*. Da- Werk, da- in Entwurf und Ausführung jedenfalls dm be gabt« und gebildet« Verfasser zeigt, leidet danebm an dem Ge brechen der Bizarrerie. Da- Ganze ist verschroben; eS beginnt verkehrt und endet verkehrt. So schien e- natürlich, daß sich au seine Fersen kein Erfolg heften konnte und der Schluß sich im Saude d. h. in allgemeinem Schweigen verlies. Die- blieb nur weg« Fräulein BaudiuS zu bedauern, dmu Letztere gab eine höchst Pikante, durch Pointeureichthum und minutiöse AuSmalerei förmlich überraschende Leistung. Wieder war mehr Studium als Instinct zu merken. Da- vorwiegende Mommt in de- Gaste- Spiel ist sicher ein außerordentlich scharfer und feiner Verstand. Die Auf nahme, welche unsere Landsmännin fand, war eine, so weit es MZeAgabs: Für Gehalte und Weihnachten an da- Per sonal » . ....... - Feuerungs-Material - Haushaltungskosten - Anschaffung«, Reparaturen, Abgaben und Druckkosten - Taffen-Bestand am 80. Juni 1865 Thlr. 66S. 3. —. Thlr. 101. —. —. - 36. 13. 8. - 41k. 10. 5. - 36. 12. 4. - 78. 26. 3. Thlr.66S. 3. —. Wir bitten schließlich unsere geehrten Mitbürger um fortgesetzte Theilnahme für unsere Anstalt, welche der Herr auch ferner in seinen gnädigen Schutz nehmm möge. Leipzig, uu 2uli 1865. G. Brunner. A. W. Felix. G. Ficker, kasior äseixa. Prof. vr. Bernhard Schmidt. Stadttheater. Die Aufführung de- »Postillon von Lonjirrneau" am 30. Juli stand hinter der neuluhm de- »Maurer und Schlosser" weit zurück. Ent zu Tage, aber es ist nicht Wachtel, chiedme Mängel und Fehler traten zwar nicht ehlte Geist, Esprit und Frische. Herr Rebling darüber braucht man kein Wort zu verlier«; es wäre unbillig, wollten wir ein« Vergleich zwischen beiden Künst le« avstellen. So befriedigte uns dmn, was m gesanglicher Hin sicht Herr Rebling bot, ganz wohl, ebm weil er es war, der eS bot; aber wir warm überrascht, den bravm Sänger, der sonst auch im Spiel immer o AnerkennmSwertheS leistet, diesmal in letzterer Beziehung sich auffallend steif bewegen und au- einem nüchternen, des Humors und lebendiger Charakteristik baarm Ton nicht heraus kommen zu sehen. Frl. Kropp als Madelaine war auch viel zu farblos, ohne dramatische Bewegung, ohne Laune und Schelmerei. WaS ste zu singen hatte , schien nicht Übel, doch gab e- in dm jüvgstverfloffenm Wochen ihrer Wirksamkeit Tage, wo die Stimme mehr Kraft und Klangfärbung entwickelte. Herr Becker als Bijou mochte angeheu; diese Rolle ist kaum zu verderben. Aber voll ständig ungenügend war Herr Gilt als Corcy. Da- sollte ein maitrs äo xlaisir am Hofe Ludwig- XV. sein? Ein Anderer müßte die Partie spiel«; da- genannte, fast immer so wackere und verwendbare Mitglied unsere- Personal- ist außer Stande, derlei feinkomische Gestalten zu repräsentier». Da- Einzige, woran man an dem Abend reine Freude Hab« konnte, war die Leistung de- OrchesterS. Fräulein Auguste BaudiuS von Wim begann ihr Gastspiel, wie schon gemeldet, am31.Juli in »Goldschmieds Töchter lein". WaS die- Carl Blumsche Stück, nach UhlandS bekannter Ballade gleichen Namen- bearbeitet, betrifft, so ist es unbedingt für da- Maß von zwei ziemlich ausgedehnt« Acten viel zu lang, da der Stoff ebm »m zu einer einzigen gut« Situation ausreicht. Die drei Personen der Handlung, besonder- die Doppelgestalt Egberts als Ritter und Pilger fahren auch nur so zwecklos durch einander, ohne daß man eigentlich einen Grund davon sieht. Eine nette, oft recht poetische Sprache gleicht dm Uebelstand nicht aus. 9« Gamm erhält man gar zu viel Honig zu« Kost«; die Wal- purgi- ist ein so süße- Wes«, daß ein kräftiger vnd gesunder Geschmack endlich da- lebhafte Bedürfniß «ach etwa- Salz und Bitterkeit in sich verspürt. Diese Schuld trifft jedoch selbstver ständlich nur dm Autor, nicht die Darstellerin, für die als solche vir blo- Worte de- Lobe- Hab« dürfe». Fräulein BandiuS, schon in ihrer Erscheinung eine eckt deutsche Mädchengestalt im Typu- der älter« Maler, spielte ihre Rolle mit großem naiv« Reiz und fesselnder LiebmSvürdigkett. Freilich ist es nicht die reine Natur, die sie giebt, aber ungemein zierliche, mit Geist und Feinheit schaffende Kunst. schm Lustspiel nm Fräuliin Huber zu lobm sei». WaS sich Herr Hock bei seiner Auffassung im Grunde gedacht, begreif« wir nicht recht; uns scheint, die Figur müsse sich völlig ander- geben, im Spiel, wie in der Maske. Die Uniform, welche der Husarenleutnant trug, »ahm sich wahrhaft schrecklich an-. Sollt« sich nicht kleidsamere in der Garderobe finden? vr. Emil Kneschke. Währe«) des Monat Juli dieses Jahres find beim hiesigen Polizeiamte überhaupt 514 Person« eingebracht und von diesm wiederum 304 Personen in Hast genommen Word«; und zwar wmden verhaftet wegm Betteln- 42, Trunkenheit 44, Ungehorsams in Bezug auf da- zur Ueberwachung der Prostitution eingeführte Regu lativ 25, HerbergSlosigkeit 38, arbeitslos« resp. nächtlichen HermutreibenS 36, ExceffeS u. StraßenscandalS 28, Dieb stahls und Diebstahlsverdachts 17, Wldersetzung 4, Weg- vlerbenS vom Ausgange aus dem Georgenhause 4, Ein- schleichmS 2, Entlaufen« 6, Entziehung aus der Specialauf sicht 1, unterlaffener Meldung 12, Unterschlagung 3, verbotS- - widrigen Besuchs von Schänkwirthschaft« 2, verbotswidriger Rückkehr 8, ZechbetrugS 1, heimlichen Aufenthalt- 3, Unge bühr 9, Betrugs 4, GewerbSunzucht 4, Mißhandlung 2, Un zucht mit Kinde« 1, Tierquälerei 1, versuchter heimlicher Auswanderung 1, verbotswidrig« HazardspielS 1. Anstie gen- 1, Desertion 1, versuchter Befreiung eine- Arrestatm 3 Personen. Hierüber find wegm Contravention gegm da- Fiakerreglement 33, Contravmtion gegen die Meldungsvorschriften 26, Contravention gegm da- Prostitution-regulativ 20, instruction-widrigen Verhalten- von Dimstmännem und Packträgern 11, Fälschung von Dienst büchern und Legitimation« 9, UngebührniffeS und nächtlich« ExceffeS 10, unbefugter Einmischung m polizeiliche Functio nen 5, nächtlich« GästesetzmS 2, Unfug- 4, muthwilligen Peitschenknallen- 1, Ungehorsams 2, unbefugter Ausübung der Schankconeesfion 3, unvorsichtigen FahrmS 2, Tontra- vention gegen da- Preßgesetz 1, nicht gehöriger Führung des Fremdenbuchs 1 und wegm unerlaubt« Schieß«- 2 Strafen oder Bedeutungen auszusprechen gewesen. Außerdem gingm dem Polizeiarnte 52 Diebstahlsanzeigen zu. Selbstentleibung« kam« 5 vor und 4 SelbstmtleibungSversuche. UuglückSfälle mttttödtlichem AuSgange gab es 6. Verschiedener. ) Leipzig, 1. August. Ein verdienstvoller Beamter der Magdeburg-Leipziger Eisenbahn hier, Herr Einnehmer August Badstübner, feierte hmte sein 25iährigeS Dimstjubiläum. Bereit- früh wurde derselbe durch ein MufikstLndche» begrüßt, wonach da- Fahrpersonal unter Anführung der Oberschaffner dem Jubilar bei herzlichster Beglückwünschung eine äußerst fein gravirte silberne Dose als Ehrengeschenk überreichte. Außerdem wurde de« Ge feiert« Seiten de- Direktorium- und seiner übrigm Vorgesetzten durch Gratulation« die gebührende Anerkennung zu Theil, wie denn auch seine viel« sonstig« Freunde und Bekannt« chm im Lauft de- Tage- manuichfache Beweise ihrer Theilnahme darbrachtm. — Heute früh sah man vom Wiener Saale eine volle Wagen ladung Paukzeug, dm hiesig« TorpSverbinduug« angehörig, unter Beglettung eines UniversitätSpedellS abfahre». ES hieß, daß man eine Pauker« habe abftffm voll«, von der Schlauheit der Stu denten aber überlistet Word« sei, und Niemand« habe betreff« können. Dagegen war es noch gelang«, sich de- sämmtücheu zu- rückgelaffeuen PaukzmgeS zu bemächtigen. — Auf der Dresdner Straße m der Nähe der Restauration zur golduen Säge entwickelte sich gestern Abend 11 Uhr zwischen