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»75» Sicht in Abrede, daß momentan» Stockung« vorkomme«, behauptet I in jeder Weise, Nichts gelte dir absolut als gut oder böse. Dieser jedoch zugleich, daß solche Stockungen stets binnen wenig« Lagen »zuletzt aufgestellte Satz — mit andern Worten ausgedrückt: die beseitigt seien. I Verhältnisse und Umstände find das Bestimmende, nicht da- Was, Nun, diese Stockung« find vorgekomm« und besteh« noch I sondern da- Wie und Wo einer Handlung entscheidet — mache mit einer Ausdauer, die wir denn doch nicht mit .momentan" I Shakespeare zu einem Weltweis« und Lebens Philosoph«, freilich bezeichn« können. Daß fie wirklich besteh«, läßt sich nicht mit laicht nach Art der Jesuiten, für die der Zweck da- Mittel heiligt, einigen kurzen Federzügen wegftreich«. Wenn schon damals, Endel sondern im männlich reifst« und gediegenst«, sittlich gesundest« August, seil zwei bis drei Monat« Kohlenhändlern der vierte, ja l und praktisch vernünftigsten Sinne. — Nach vr. Kneschke begann sogar der dritte Theil ihrer Kohlenbestellung« in Rückstand blieb l Frau vr. Smitt ihre Vorträge über Gesundheitslehre mit einer und fast täglich aus einer Menge von Frachtbrief« auf der Güter-1 klar ausgearbeiteten, lehrreich« Darstellung der Function« und lhpedinon der königl. westlichen Staatsbahn vorgelesen wurde: I der Beschaffenheit, so wie der diätetisch« Behandlung-weise der .Großer Wagenmangel", so können die sogenannt« Entgegnungen I menschlich« Lunge. mit Redensarten, die sich auf den Standpunct dee Unfehlbarkeit! * Leipzig, 2. November. Am gestrig« Tage ist die nun stellen möchten, die Auslastungen solcher Bertheidiger gegenüber I mehr vollendele und in den jüngst« Tagen mehrseitig commissionell der wirklich bewiesenen Noch, in erster Reihe durch Wagenmangel, l geprüfte Eisenbahn von Hof über Asch und FranzenSbad nach doch schwerlich zur Beruhigung dienen. Die Art und Weise de-»Eger dem Betriebe übergeben worden. Diese von der Stadtge- EnrgkgnenS erinnert uns vielfach an da- Gebühren auch von Seite l meinde Hof erbaute und zufolge bestehenden Vertrags durch der Thittinger Bahnverwaltung. Tausende von Privatleuten klagen l Pachtung an die königlich bayerische Eisenbahn-Verwaltung über- über maßlose Verspätung der Züge, die Oeffentlichkeit spricht sich I gehende Bahn findet jetzt schon gegen Süden eine Fortsetzung klagend und bittend aus, aber von Maßgebender Stelle soll durch! durch die in Eger einmündende Abzweigung der bayerischen Ost- rinkge Art kel plausibel gemacht werden, daß die Klagen unge-I bahnen. Wenn dieselbe nun schon dermalen für die an ihr ge gründet wären. I legen« vielen Städte und Industrie-Orte in jeder Beziehung von Wir behaupten wiederholt, daß die königl. Bahnverwaltung mit I der höchsten Bedeutung ist, so wird fie in nächster Zeit eines der ihrem .ungeheuren Wagenpark" eben nicht genug Wagen hat, I wichtigsten Glieder des deutschen Eisenbahnnetze- werden, sobald und daß sie dem Kohlenverkehr' resp. dem großen Bedürfnisse de- I die österreichischerseitS weiter bereits concessionirten Bahnen Eger- Publicums gegenüber die Verpflichtung hätte, für Vermehrung der! Pilsen u. s. w. und Eger-Karlsbad-Prag gebaut sein werden, norhwendkgen Transportmittel zu sorgen. Hat schon der Privat-1 Dermal« wird ihr aber noch eine ganz besondere Bedeutung Lieferant neben seinem auch seiner Abnehmer Interessen zu wahren, I durch die Verfrachtung der Kohl« von den kohlenreich« Gegend« so halten wir eine königl. Staatsbahn um so mehr hierzu ver-1 um Falkenau erwachsen. pflichtet, weil sie noch höhere allgemeine volkswirthschaftliche Inter-1 * Leipzig, 2. November. Bei der heutig« Versteigerung essen zu berücksichtigen hat. ES müßte deshalb auch den Kohlen-1 der Gebäude in der Sternwartenstraße (zum Abbruch) kam auf Händlern und dem Publicum in dieser sehr wichtigen Frage mehr I da- ehemalige Spritzenhaus das Höchstgebot von 61 Thlr. (Herr Beruhigung geben, wenn die königl. Bahnverwaltung mtttheilen I Kühn), auf die Einfriedigungsmauer 36 Thlr. (Herr Kaul), auf könnte: .den gerechten Klagen wegen Wagenmangels soll demnächst I das ehemalige Holzlagerhaus und alte MilitairschulhauS 420 Thlr. abgeholfen werden", als wenn sie selbst uns verkündigt, daß jener I (Herr Madak), auf die ehemalige Armenbrodbäckerei nebst Zubehör Beamte kein Kohlengeschäft gemacht, sondern nur Kohlen-1 da-Höchstgebot von 800 Thlr. (Herr Gradehand). - — » » »Se LH ^ i ^ o cvr < _ crie . » fendungen .vermittelt" (Nr. 291 de- Tagebl), und daß eine au- Leipzig, 2. November. Aus Berlin vernimmt man, daß drre Andeutung jener bezichtigenden Annonce als aus der Luft! die königl. preußische Regierung geneigt ist, für den Bereich der gegriffen sich herausgestellt habe. I preußischen Post« eine gründliche Ermäßigung de- Porto Was die letztere mit besonderem Eifer erledigte und in Nr. 2911 eintret« zu lasten und zwar dasselbe für den gewöhnlich« Brief des Tageblattes veröffentlichte persönliche Angelegenheit betrifft, so I durchgängig auf 1 Sgr. für alle Entfernungen innerhalb be steht die Thatsache als vollständig wahr, daß der Herr Bahn-1 Staatsgebiet- festzustellen. Auf der Postconferenz in Karlsruhe beamte so und so viel LowryS in diesem und dem vorig« Jahre! wird Preußen wahrscheinlich beantrag«, für den gesammten deut- und vor 2 Jahren u. s. w. von Zwickau ab, nicht zu seinemisch« östlich« Postverei« einheitliche Vereins - Briefmar- Gebrauche, an seine Adresse — ob für Bekannte rc. ist uns gleich-1 ken einzuführ« und die besonderen Briefmarkm der einzelnen giltig — hat gelangen losten, was von andrer Seit« mit dem wohl-1 Staaten eingehen zu lassen. Noch dankenSwerther wäre e-, wenn klingenden Ausdruck: .Vermitteln" bezeichnet wird. Die Behaup-1 für das Gesammtgebiet des Vereins die einheitliche Bri-ftaxe von tung, daß der Bahnbeamte seine Sendungen pünktlicher erhalten 11 Silbergroschen angenommen würde. habe, als die Kohlenhändler, dürfte schwer als Lüge oder als .aus I — In Zwmkau verunglückte am vorigen Sonnabend Nach- der Luft gegriffen" zu bezeichnen sein, denn eS liegt ja schon der I mittag ein auf Urlaub befindlicher Jäger Leipziger Garnison (aus einfache logische Schluß ganz nahe, daß derjenige, der den Wagen-1 Kunewalde bei Bautzen gebürtig) dadurch, daß er in der dortigen Mangel und die aus demselben hervorgehende Unregelmäßigkeit der I Brauerei, in welcher er Anstellung gefunden hatte, in die kochende Sendungen in Abrede stellt, bei sein« „Vermittelungen" von ! Masse de-BraubottigS stürzte und die furchtbarsten Brandwunde» Kohlen doch — vielleicht zufällig — rascher befördert worden, als I erlitt. (Dr. N.) die Kohlenhändler und Private, die sich bei der betreffenden Bahn-1 — Aus Chemnitz vom 1. Novbr. berichtet da- Chemnitzer behörde und in der Presse so lange und so vielfach, und wahrlich I Tageblatt: „Ein fast komisches Aufsehen macht in unserer Stadt nicht zu ihrem Privatvergnügen, über Wagenmangel und aus diesem I der Umstand, daß in der Nacht zum 31. October aus dem wenig Grunde nicht regelmäßige- Eintreffen der Kohlensendung« beklagen. I Stunden vorher gelegten und vermauerten Grundstein de- neuen I BörsmgebäudeS die verlöthete Blechbüchse mit der GründungS- Hoi-siliioüoiioa ! urkunde gestohlen Word« ist. Ein genügender ErkläruvgSgrund vkl'jullriirnrs. I dir sonderbaren That ist nicht bekannt." ) Leipzig, 2. Novbr. Der hier studirende Fürst Reuß traf! Wittenberg, 30. October. Zur Enthüllung de- Denk« gestern Abend nach längerer Abwesenheit zur Fortsetzung seiner! mal- von Philipp Melanchthon fand heute Nachmittag eine Studien wieder hier ein. ! Vorfeier in der Aula de- Luther Hauses statt: Dieselbe begann um — Kurz vor der Station Gößnitz betraf gestern Abend gegen I 8 Uhr mit dem Gesang der vom Musik-Director Stein com-> 9 Uhr einen Güterzug der Unfall, daß plötzlich die Maschine ent-! ponirten und vom Gymvafialchor ausgeführt« Motette: „Gott gleiste und in das Erdreich sich einwühlte. Außer der Maschine! sei uns gnädig." Darauf stellte Gymnafialdirector vr. Schmidt kam nur noch der Tender von den Schönen, während die Wagen! m gediegener Rede Philipp Melanchthon d« Lehre« als Vorbild sämmtlich auf dem Gleise blieben. Glücklicherweise erlitt von dem I auf. Sodann folgt« sechs Ansprachen von Primane« de- Gym- Fahrpersonale Niemand eine Beschädigung. Die Maschine hatte I nafiumS in lateinischer und deutscher, sowohl in gebundener, sich so festgefahren, daß sie erst nach längerer Zeit und großer I wie freier Rede. Diese Feier schloß mit einem allgemeine» Ge- Anstrenguug wieder flott gemacht werden konnte. I fange in der Aula, welche sich, nachdem inzwischen di« Glocken der * Leipzig, 2. Novbr. Die von den Herr« vr. Emil!alten Stadtthürme da- Fest selbst einläutet«, um 6 Uhr wieder Kneschke, Willem Smitt und Julius Dörfer, so wie von! zur Feier des Prediger-Seminar- öffnete. Dieselbe begann Frau vr. Minna Smitt gemeinschaftlich beabsichtigten Vor-1 mit einer Ansprache des Vr. Schmied er, ersten Director- de- lesung« für Damen über Literatur, Geschichte, Naturwissenschaften I Prediger-Seminar-, worin dieser Melanchthon besonder- als den und Gesundheitslehre haben gestern im Saale der Smittschen I eigentlichen Akademiker hinstellte, ja als die personificirte Univer- höheren Töchterschule unter reger Betheiligung ihr« Anfang ge- I fität und auf seine Bedeutsamkeit als solcher die Lehrer der uommen. vr. Kneschke sprach über den sittlichen Geist «»Wissenschaft hinwieS. Hierauf nahm der zeitige Rector der Uni- Shakespeare. Er bezeichnet« die LebenSanfchauung de- Dichter- Iversität Halle-Wittenberg da- Wort, um eine Feier einzuleit«, zu zunächst als eine völlig weltliche, rein menschliche; er habe wohl! der er und di« sämmtl'ch« Dekane derselben besonder- erschien« Religion, jedoch kaum im strengkirchlichen Sinne gehabt, und wenn I waren. Er wies als Jurist nach, wie viel Deutschland auch den diese verneinende Seite an ihm auch jetzt noch Gegner finde, so I Wittenberger Jurist« jener groß« Zeit verdanke, und nahm müsse mit dem positiven Gehalt feiner Ethik sich doch Jeder aufs I keinen Anstand, auch Melanchthon in gewisser Weise dies« zuzu- Innigste einverstanden erklären. Bier Sätze vor Allem sei« e-,! zählen, da seine allgemeinen Aussprüche über deutsche- und rö- die Shakespeare predige: Gebrauche die dir angeborene Thatkraft, I mische- Recht und sein RechtSdewußtsein überhaupt ein« groß« lenke und steure dieselbe nach Vernunft und Gewiss«, halte Maß > Einfluß für alle Zeit gehabt hält«. Ihm folgte der Deka» der