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Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts Md des Raths der Stadt Leipzig. »W? 254. Montag dm 11. September. 1865. Bekanntmachung, dm Wochenmarkt betreffend. Der Wochenmarkt befindet sich von und mit nächstem Dienstage den 12. d. M. an wegen der Messe bis auf Weitere- auf dem Fleischerplatze. Der während der Michaelismeffe bisher auf dem Obstmarkte abgehaltene Obsthandel ist von gedachtem Dienstage an auf dem Platze vor der zweiten Bürgerschule. * Leipzig, den 9. September 1865. Der Rath der Gtadt Leipzig. vr. Koch. Schleiß««. Bekanntmachung. Da- am Rauftschen Gäßchen uni« Nr. 4 (Nr. 883 des Brandkatasters Abth. V) gelegene, dn hiesigen Stadtgemeiude gehörige HauSgrundstück sammt Zubehör soll versteigert werden. Kauflustige haben sich Dienstag den L2. September d. I. Vormittags 1L Nhr in der Rathsstube einzufinden, ihre Gebote zu «öffnen und sich sodann weiterer Entschließung zu gewärtigen. Die Berkaufsbedingungen können schon vor dem Termine auf dem Bauamte eingefehen wnden. Die Versteigerung beginnt pünktlich zur genannten Zeit und wird geschloffen, wenn kein Gebot mehr «folgt. Leipzig, den 22. August 1865. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. E. Stephani. Cerutti. Leipziger Rennen. Leipzig, 10. September. Die mit jedem Jahre »ochI waren 9 2 5) Jagdrennen für k. sächs. Offieiere. Ehrenpreis; LouiSd'or Einsatz, »/« Meile. Bon 12 angemeldeteu Pferden aren 9 «schienen. Herrn ObnlieutnantS v. Planitz Stute wachsende Beliebtheit d« von dem hiesigen Rennverein veranstal-1 Gertrud nahm zuerst die Führung, stürzte aber und Herrn teten Wettrennen, gab sich auch gestern wieder an d« ungemeinen I LeutuautS v. Seebach Stute Miß Auuie erhielt den Borsprung, Lebhaftigkeit kund, mit welcher Stadt und Umgegend an dem - - - « ' -- - ^ - ersten diesjährigen Rennen bei Schönau theilnahm. * Trotz dn ungeheuren Menschenmenge, welche sich auf dem Rennplätze ein- aefunden hatte, und trotz der wirklich großartigen Masse von Fuhrwerke» all« Art, welche den Verkehr zwischen Leipzig und dem Rennplätze vermittelten, ging doch, so viel man vernahm, Alle- in best« Ordnung vor sich, und kein Mißklang störte die. fröhliche Stimmung. Die Rennen selbst entwickelten sich, unter strenger Festhaltung des Programms, folgendermaßen: 1) Eröffnun dicht gefolgt von Herrn Oberleutnant- v. Brandt Wallach Con- stantin, geritten von Leutnant v. Hönning. Miß Auni» «schien zuerst am Pfosten, «hielt ab« den Preis nicht, weil ste aus dn Bahn gekommen war, und Constantin wurde für den Sieg« «klärt. (Zeit 5 Min. 12 Sec.) Atadttheakr. Trotz des Wettrennens waren die Räume des Hauses am i) «rvssnungSrennen. Preis 20 LouiSd'or; Einsatz 19. September überfüllt. Bogumil Dawison'S Name bewährte 1 LouiSd'or; Vs Meile; für Pferde im Besitze von im Leipzig«!sich von Neuem als unwiderstehlich« Magnet, d« das Publicum führte von allem Anfänge an und erreichte auch zuerst das Ziel! Gastes und begeistert die Stimmung, welche den" ganzen Abend Minute 50 Secunden Zeit, Herrn v. d. Becke'S braune I herrschend blieb. Dawison «schien, wie angekündigt, zum Besten acht angemeldeteu Pfnden waren nur 4 «schienen. Zuerst nahm! Dresden hatte, «zielt worden ist. Dem Dicht« gebührt das Vn- Graf Lehudorf'S braun« Hengst Lotbain die Führung, dann schienIdienst, die Anlage zu einer wirksam nach dem Leben gezeichneten Herrn Hingson'S braun« Hengst JuniuS die Spitze nehmen zu wollen, gegen den Schluß jedoch erhielt Lothaier Wied« einen, wenn auch nur sehr geringen Borsprung und siegte. JuniuS er hielt den zweiten Preis (Hälfte der Einsätze und Reugeld«); da-I dritte Pferd, Herrn v. Schwichow'- Fuchshengst GaSpard, rettete den Einsatz. (Zeit 4 Min. 22 Sec.). Figur geliefnt zu haben, dem genannten genialen Darsteller aber das bedeutsamere, daß er aus diesem Entwurf mit seiner glänzen den Gabe der Charakteristik ein bis auf die kleinsten Züge mit höchst« Vollendung auSgeführteS Menschenbild zu formen verstand. Sein Fürst Michel ist das Prototyp )en« russischen Aristokraten, welche die Brutalität und natürliche Rohheit de- Bojaren mit dem 3) Damenpreis. Silbern« Pokal; 2 LouiSd'or Einsatz;!Firniß feinst« französischerUmgangSformen zu überiünchen wissen, >/« Meile; für Pferde im Besitze sächsisch« Mitglied« de- Verein-.! au- deren Thun und Wesen aber trotz d« manierlichen Maske eben Die angemeldeteu fünf Pferde waren sämmtlich «schienen. Herrn Schnee'- braun« Wallach, geritten von Herrn vr. Bär-1 voll find die einzelnen Nüaneen'; selbst noch die zu Winkel, nahm gleich von Anfang die Führung und hielt stchlwegungeu halten "sich im Styl de- Ganzen und die immer an der Spitze; ihm zunächst folgte die Maccarona de-Herrn I kurz gesagt, d« Art, daß man in jedem Moment denkt: Ja Beg«, geritten von Herrn Biel«, und «hielt die Hälfte dn Ein-!und nicht ander- muß ein »Fürst Michel" auSsehen. Da, sätze und Reugeld«; Herrn Lücke'- dunkelbraune Stute Anitas bemerkt, dn Besuch der Bochellung ein zahlreich« war, können rettete als dritte- Pferd den Einsatz. (Zeit 3 Mi». 16 Sec.) I die Herren Direktor v. Witte und Dawison da- schöne Bewußt- 4) Hürdenrennen. Preis 50 LouiSd'or. 5 Ldr. Einsatz;!sein in sich tragen, den in Dürftigkeit lebenden Hinterlaffenen V» Meile; 6 Hürde», nicht üb« 3*/, Fuß hoch. Bon den 5 angemel-1 eine- wackern und begabten Mannes eine immerhin beträchtliche dete» Pferden waren nur drei am Pfosten «schienen. Herrn Viel«-1 Unterstützung zugewmdet zu haben. Wie wir hören, steht e- leid« Stute DiSpatch »ahm die erste Hürde und blieb kurze Zeit an der ! mit de« Umständen dn Wolfsvhn'schen Familie so schlimm, daß Spitze, wurde ab« lxüd von Graf Schmettow'S Fuch-hengst Fore-! für ste nächst«- »och die Privat-Wohlthätigkeit in Anspruch ge- teller (geritten von Rittmeister v. Häuleiu) und Herr» v. Rosen-! »omme» Verden soll. Möchte wer e- vermag, dann doch ja sein bera'S Stute Bavaria, geritten vom Besitz«, überholt. Foreteller I Dchnfiei» spenden! blieb Sieg«, dicht gefolgt von Bavaria. (Zeit 8 Mi«. 57 See.)! Die gesammte Aufführung de- Stückes war eine gewandte,