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Tageblatt Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts and des Raths der Stadt Leipzig. M 63. Montag dm 4. März. 1861. Bekanntmachung. Der bestehenden Vorschrift gemäß ist gegm da« Ende jedes akademischen Halbjahre- eine Revision der Universitätsbibliothek vor zunehmen. Hiernach werden diejenigen Herren Studirenden, welche Bücher geliehen haben, aufgefordert, diese an den ersten 3 Tagen der bevorstehenden Woche (4., 5., 6. März), alle übrigen Herren Entleiher an den letzten 3 Tagen (7., 8., 9. März) zurückzuliefern. Leipzig, am 2. März 1861. Die Verwaltung der Universitätsbibliothek. Verhandlungen der Stadtverordneten. am 27. Februar 1861. (Auf Grund de« Protokoll« bearbeitet und veröffentlicht.) (Schluß.) E< folgten einige Gutachten de« Verfassung-au-schusse-, vor getragen von Herrn Adv. Au schütz. Ihr Gegenstand war: 4. die Errichtung einer dritten Schulgelder - Einnehmerstelle und die Verwendung de« früheren Einnehmer« Herrn Schmaler« zu dieser Steve. Der Rath schreibt: „Die Geschäfte der Schulgelder - Einnahme sind dergestalt ge wachsen, haß dieselben mit dm jetzigen Arbeitskräften nicht mehr zu bewältigen sind. Bet den bekannte« Schulverhältnissen wird die« einer näheren Ausführung nicht bedürfen." .Wir habe» daher beschlossen, de» seitherigen Einnehmer beim grüne« Suche, Herrn Carl Friedrich Schmaler, unter Belastung seine« seitherigen Gehalte« von 600 Thlr. bei der Schulgelder- EL«,«d«e z» verwende» und ersuchen die Herren Stadtverordneten um Ihr« gefällige Zustimmung hierzu." »Wenn auch an sich diese Stelle mit eine« etwa« niedrigeren Gehalte zu dotiren sein würde, so glauben wir doch, einem so langjährigen treuen Beamten, wie Herr Schmaler ist, e« schuldig zu sein, ihn, nachdem er ß» Fad» ppv ihm nicht verschuldeter Verhältnisse in seiner zeitherlgen Stellung nicht mehr verwendbar ist, in seinem Einkommen nicht heradzusetzen, und glauben, daß die Herren Stadtverordneten mit dieser Rücksicht der Billigkeit einverstanden sein werden." Der Ausschuß bemerkt dazu: Da die Vereinnahmt«» der Schulgelder durch da« bei Er Hebung dex letzteren in der zweiten und dritte» Bürgerschule em- geführte Verfahren mcht unwesentlich avteichieyt, ein bestimmter Nachweis über die NothwendigLät dieser Swßle vom Stadtrath nicht geführt worden ist, auch wen« dg« Oebürfniß zeitweiliger Vermehrung der Arbeitskräfte bei der Schulgeldereinnahme oder sonst sich Herausstellen sollte, e< an a»f Warlegetd stehenden di« poniblen urch geeignete« Beamte» Zu sischen u»b anderen zeit weilt»» Asdchß» ächt fehlt, ßo beschloß der »«Oschuß sbOwemig der Versammlung anzurathen, 1) die Ertheilung ihrer Zustimmung zu der auch in Conto 1 de- Haushaltplan« unter Bezugnahme auf die eingaugß- erwth»1e AUfchvch ->oft»ll,»n Hrricht«»tz ä»er kokt» Schukgeldrr-E'rnnehmerstelle -bzulehnen, dagegen über 2) den in Conto 1 für Schmaler geforderten Gehalt v 600 Thlr. «uch gVcher Höhr a<» Wartegeld auf Conto h (Pensionen uttd Waneaekder) zu nehmen. Die Vorschläge de« Nußfchusse« ftmbm einstimmige Annahme. 5. Die vom Rath verlangte Mitthäluna einer an da« Colk- giu« gerichteten Eingabe de« Fischhändler« Herm Halt«. Da« Verlangen de« Stadtrath« bericht auf einem Anbring» de« Wachmrister- Lehmann, wonach derselbe erfahr» habe, daß ln sin« Einsätze, welche der Fischhändler Halter bei dm Stadt verordneten in Bettest de- Standgeldes gemacht, ehrverletzende BeitMckattam gegm ihn enthalten feien Der Ausschuß war einstimmig der Ansicht, dH dich« A«w»De «cht «Mt tz» «He» sit, da der incriminirte Theil jener Eingabe dem Collegium gar nicht vorgelegt worden ist, mithin auch nicht Gegenstand von Ver handlungen innerhalb der Versammlung war, sonach der Antrag de« Rath« auf officiellen Kundgebungen nicht beruht und folge recht der tatsächlichen Begründung entbehrt. Der Vorsteher fügte dem bei, daß der Ausschuß von der Voraus setzung ausgehe, das Collegium werbe nicht gemeint sein, Personen, die sich vertrauensvoll an die Versammlung gewendet, wegen eines vielleicht nicht sorgfältig erwogenen Wortes in Unannehmlichkeiten zu bringen und somit gewissermaßen als Brücke für Denuncia- tionen und Strafanträge zu dienen. Der Vorschlag de- Ausschusses wurde einstimmig angenommen. Hierauf bemerkte Herr Otto Wigand, daß die Planirung und Ausfüllung de« zuzuschüttenden Promenadentheiles am Augustus- platze sehr langsam vorschreite und möglicherweise zur Oftecmesse wegen Mangels an Fond« für Bezahlung von Schuttfuhren nicht fertig werden dürfte. Es seien dazu, wie er bei Erkundigung, die er nicht al« Stadtverordneter, sondern als Bürger auf dem Rath hause eingezogen, erfahren, ungefähr 200 Thlr. nöthig. Er beantragte: diese Summe heute z» verwilligen «nd den Rath um schleu nige Herstellung her AupfülluNg-aübeßten anzugehen. Der Antrag wurde unterstützt, «be»si ein Antrag de- Herrn Vicevorsteher Rose, die Angelegenheit dem BauauSfchuffe zu überweisen. Herr Gt.-V. Häckel erinnerte daran, daß man bei dem früheren Beschlüsse von der Voraussetzung ausgegangen, daß die Ausfüllung keine besonderen Kosten verursachen werde. Uebrigens sei, wie schon früher bemerkt, noch Platz auf dem AugustuSplatze zur Aufstellung von Buden vorhanden. Herr Vr. Brockhaus empfahl, den Rath um Auskunft über den Stand der Sache zu er suchen und sich dabei zur V-rwiüigung etwaiger zur Be schleunigung der Herstellung nöthiger Kosten bereit zu erklären. Der Amrag fand indeß keine Unterstützung. Herr Gt.-V. Cavael wie- auf die noch immer nicht aus geführte Planirung des Augustusplatzes hin und erklärte sich für Anträge, welche die Beschleunigung städtischer Bauten bezwecken. Nachdem Herr Wigand nochmals seinen Antrag empfohlen, die Herren An schütz und Leppoc aber die Dringlichkeit und Zweckmäßigkeit desselben bekämpft hatten, w»«de die Angelegenheit gegen 6 Stimmen an dm Bauausschuß gewiesen. Tageskalender. Dampfwagen-Abfahrt nnd Ankunft In Leipzig. I. Auf der BerlinLeipziger Eisenbahn. Rach Dessau: Ldf. Mrg«. 3 U. 50 M (Eil- und Pers.-Zug, mit 2 St. Aufenthalt in Bttterfeld, von Dejsau au« aber, nach 2 St. Verwetten das., auch noch bi« Wittenberg) und Add«. 8 U. 80 M. Güter- u. Pers.-Zug, ohne Unterbrich., um bi« Dessau. Unk. Vorm. 11 U. 15 M. und Ncht«. 11 Uhr 1b M. »Rach Berlin: Lbf. Mrg«. 3 N. 50 M. (Eilzugj, Mrg«. 8 U. 4b M. (Pers.-Zug) u. »bd«. 5 U. 50 M. lEilzug. A»k. Vrm. 11 U. 15 M^, Nchm. 4 U. 45 M. («üterzug mit Personenbeförd. von Jüterbsg au«), Abd«. 5 Uhr 30 M. und Rächt« 11 U. ILM. lEttzugl. II. U«f der Leipzig vre-d«er Eisenbahn. A. Rach Verlt»: Uhf. Mrg« L V. 4L M and «chm. 2 U. »OM. U»k. «ch«. 1 U.