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Recitativ. Wie wär’s, wenn ich ihn weckte? gar so gern Möcht’ ich ein süsses Wort mit ihm noch plaudern. Konrad! — Konrad! — du Murmelthier! Wie unvorsichtig! wenn man mich gehört! — Nein, Gott sei Dank, ’s ist alles still geblieben. Ob wohl der Ritter glücklich wieder heimgekehrt? O schöne Nacht, wie hell die Sternlein flimmern! Täusch’ ich mich nicht, so stehet dort am Baume Der Ritter noch, im Mantel eingehüllt. Ein art’ger Herr ist’s freilich, schlank und fein, Und zu beneiden mag die Dame sein, Die er zur Gattin sich erwählt. Arie. ’s mag freilich nicht so übel sein, Zu wohnen in ’nem schönen Schloss, Zu sagen: Feld und Wald sind mein Und mir gehorcht der Diener Tross, Zu thronen beim Turniere In Mitten schöner Frau’n Und hoch von dem Altane Voll Huld hinab zu schau’n, Wie sie die Lanzen brechen Beim Schalle der Trompeten, Wie sie sich hauen, stechen, Bis Einer Sieger ist; Man winket dann dem Tapfern Mit wohlgefäll’ger Mien’ Und reicht mit schönen Worten Den Ehrenkranz ihm hin; Man spricht — man spricht: Hier, lieber tapfrer Rittersmann, Sei Euch mein schönster Dank gebracht, Ich schaut’ Euch mit Vergnügen an, Ihr habt’s recht gut gemacht. Dann zum Banket, zum reichen Mahl Im gold’nen Saal, beim Kerzenschein, Das muss ’ne wahre Wonne sein! Was ficht dich an, du thöricht Mädchen, Dein kind’scher Sinn führt dich zu weit! Reichthum allein thut’s nicht auf Erden, Das ist nun einmal weltbekannt; Mit Konrad kann ich glücklich werden, Er gilt mir mehr als Kron’ und Land. So schlumm’re sanft, du Trauter, du, Dir wünscht dein Liebchen sanfte Ruh’!