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5184 nen. Um so dankmSwerther ist e«, daß un< jetzt Gelegenheit ge-1 Wketzergedet» der Naturformen die nöthige« gemäßen Mlttl zum boten wird, eine Reihe seiner Schöpfungen kennen zu lernen, I Ausdrücke dieser Stimmung. Daran« erklärt es sich, daß er so weiche wenigsten« diese und jene Seite seiner. eigenthümUchen ! mannichfaltig in seinen Bildern erscheint, daß wir z. B. gegen- Größe zur Anschauung bringen. Die nachfolgenden Bemerkungen I wärtig «inen Sresturm, einen Gonnenuatergaag, ei» heimliche« wollen dazu dienen, die Aufmerksamkeit auf diese Ausstellung zu ! Waldplätzchrn und Andere« gleich trefflich dargestellt in seinem richten und vielleicht hier und da Gesichtspunkte anzudeuten, die t Atelier sehen. ES sind das alle« nicht »sogenannte Compositionen" für Verständniß und Würdigung de« Künstlers nützlich erscheinen. I oder aneinandergereihte, malerische, nach äußern Kunstregeln ver- Friedrich Preller ist 1804 zu Eisenach geboren. Nach-l bundene und allenfalls etwas motivirte Naturstudien, sondern e- dem seine Aeltern bald darauf nach Weimar übergesiedelt waren, I sind verschiedene Stimmungen der Seele durch die entsprechendsten erhielt er den ersten künstlerischen Unterricht in der dortigen öffent-1 Formen und Darstellungsmlttel ausgesprochen, so daß e« ihnen liehen A-ichenschule, welche unter Heinrich MegerS Leitung stand, I nicht fehlen kann, in dem empfänglichen Beschauer harmonisch eines M mneS von wahrhaftem und tiefem Verständnisse der! dieselbe Stimmung hervorzurufen. Die nach der Natur gemalten Kunst, der wie auf Viele so auch auf Preller von anregendstem I Studien dienen ihm nur dazu, im Detail seinem Gedächtniß und vortheilhaftestem Einflüsse war. Auf seinen Rath begab er I nachzuhelfen. — Vorzugsweise geht aber seine entschied«»« Neigung sich 1821 nach Dresden, wo er Naturstudien machte, besonder« ! auf ernste Gegenstände, und deshalb sind seine derartigen Dar über auf der Gallerie die großen Meister studirte. Vor Allen zog I stellungen der Natur die vortrefflichsten. Wie dabei die eigene ihn RuiSdael an, von dem er mehrere Bilder vortrefflich copirte. ! Err.ichung des Ziels von der Luft und ihrer Wirkung fast ganz Unter Anregung und Unterstützung Karl Augusts begab er sich ! allein abhängig sei, »vird Jedermann wissen, und in der That ist 1824 nach Antwerpen, wo er längere Zeit hindurch nur mit dem I dieser Theil in Prellers Bildern von einer Vortrefflichkeit, wie man Studium der menschlichen Figur sich beschäftigte, ohne doch je I sie nur bei wenigen ältern und neuern Landschaften antrifft.* etwa- Anderes als die Landschaft zum letzten Ziele seiner Bestre-! Es wird dem Beschauer nicht schwer sein die Anwendung dieser bungen zu machen. Von Antwerpen zurückgekehrt, ging er 1826 I Bemerkungen auf die au-geftellten Werke selbst zu machen; doch nach Mailand und endlich 1828 nach Rom. Hier traf er zu-1 sei eS erlaubt, wenigsten« über einige derselben hier »och einige sammen mit einer größeren Zahl Künstler von wahrhaft ernstem I Worte hinzuzufügen. und hohem Streben. Keiner aber war von so tiefgreifender Be- I Es ist von besonderem Interesse, daß gerade die beiden größeren beutung für seine ganze Entwickelung, al- der große Joseph I zusammenhängenden Werke Preller« in dieser Ausstellung wenig- Koch. Dieser außerordentliche Mann, dessen Bedeutung für die I stens einigermaßen zur Anschauung kommen. Zuerst von den gesammte Kunst man kaum hoch genug anschlagen kann, hatte I Temperamalereien des Wielandzimmer« (Eompofitionen zu zuerst wieder für eine wahrhaft künstlerische und ideale Auffassung I Wieland« Oberon) sehen wir die ziemlich au«geführten Färben der Landschaft den Weg gewiesen; er trat zuerst darin den alten I skizzen in Oel. Nur zwei derselben gehören der Landschaft im Meistern ebenbürtig an die Seite, und eS ist kau« Einer I engeren S»nne an und zeigen dann auch einen wunderbaren Reiz der tüchtigen und bedeutenden Landschaftsmaler jener Zeit, der I der Farbe und der Linien, dabei eine felten-charakteristische Eifin- nicht an ihm sich aufgerichtet und orientirt hätte. — Reich an ! düng und trotz der nur skizzenhaften Ausführung eine Schönheit Eindrücken, wie sie theils die südliche Natur, theil« der Umgang I und Wahrheit in der Wiedergabe der Natur und ihrer Formen, mit diesem und anderen großen Meistern hinterlassen, kehrte I wie sie eben kaum vollendeter gedacht werden kann. Von den Preller 1831 in die Heimath zurück; eine durch rastloses Studium I Landschaften zur Odyssee sind die großen in Brüssel gefertigten erworbene Kenvtniß der Natur und eine Beherrschung der Tech-1 Photographien nach den 15 Kohlenzeichnungen ausgestellt, welche nik, die er zum Theil schon früher sich angeeignet hatte, brachte I Preller um das Jahr 1856 vollendete und die bei der großen er mit heim, um nun an die Verwerthung des Gesammelten zu I Münchener Kunstausstellung so bedeutende« Aufsehen erregten. In gehen. Zahlreiche Werke sind in den folgenden Jahren entstan-1 der That weiß man nicht, was man an diesen herrlichen Werken den, theils im Charakter der südlichen Natur, vor Allem die im I zuerst und am meisten bewundern soll: ob die genialen und wahr- Auftrage de« vr. Härtel auSgeführten Temperamalereien in dem I Haft überraschenden Erfindungen, welche unS in einer fortlaufenden sogen, römischen Hause hiesiger Stadt (1834—1836) und in dem I Reihe den heiteren und ernsten, ruhigen »md erregten landschaft- Wielandzimmer des großherzoglichen Schlosse« zu Weimar; theils I lichen Hintergrund de« großen Gedicht« vorführen; oder die Fein- im Charakter de« NordenS; denn auch diesem wandte sich Preller I heit der Empfindung und die Sicherheit der Kenntniß, mit der mit um so größerer Liebe zu, als seine ganze Natur ihn zu diesem I hier die Natur in ihrer friedlichen Stille wie im höchsten Auf- nicht am wenigsten zu neigen scheint. Durch seinen Aufenthalt I rühr der Elemente wahr und sorgfältig und doch stylvoll und ohne ln Italien der nördlichen Natur entfremdet, hat er sich ihrer I alle Kleinlichkeit dargestellt wird; oder endlich die sinnvolle Com- durch zahlreiche Studienreisen in verschiedene Gegenden Deutsch-1 Position der Figuren, die Lebendigkeit und da« Charakteristische in lands, besonders nach Rügen, ja auch nach Norwegen, wiederum I den Bewegungen und der Anordnung, da« vollkommene Ineinander- und in immer höheren Grade bemächtigt, so daß er in der That I gehen und Zusammenstimmen der Menschen und der Natur. Ver eine Kenntniß der Natur in allen ihren Phasen und Stimmungen I artigen Bildern, wie die »Tödtung der Rinder de« Sonnengott«*, sich angeeignet hat, wie sie nicht leicht eines Andern Werke ver-I »Odysseus, der einen Hirsch erlegt hat ', »die Erscheinung der rachen. Seine Werke auS den vierziger Jahren gehören meist! Leukothea auf dem Meer", »O.ysseuS bei LaerteS auf dessen Land- der deutschen und norwegischen Landschaft an; endlich in den I sitz*, wußten wir von neuern Landschaften, etwa Kochs Werke auS- fünfziger Jahren ging er von neuem an eine schon früher, wenn I genommen, geradezu Nicht« an die Seite zu setzen. — Sehr auch in geringer Ausdehnung behandelte Aufgabe au« dem Be-! interessant ist es, einen Vergleich anzustellen zwischen diesen Car reiche südlicher Natur: eine Reihe von Landschaften zur Odyssee, ! tonS und den etwa 20 Jahre früher gemalten (7) Bildern de« und damit im Zusammenhänge steht seine zweite Reise nach Jta- I römischen Hause«, welche alle, wenn auch zum Theil in sehr ver- lien, die er im September 1859 antrat und von der er erst im I ändertet Gestalt, in den neuen, größer« CycluS ausgenommen Mai d. I. zurückgekehrt ist. I sind. Es fleht zu hoffen, daß es dem Künstler vergönnt sein Schon auS diesem flüchtigen Ueberblick über den Gang seines I werde, auch diese neuen 15 Entwürfe in Farben auSzuführin; zu Lebens wird man erkennen können, daß Preller ein Talent von I hoffen, vor Allem im Interesse unserer Kunst, die dadurch um ein ungewöhnlicher Tragweite und Vielseitigkeit ist. Die landschaft- I Werk von außerordentlichster Bedeutung würde bereichert werden, liche Natur Deutschlands und Italien« stehen ihm gleichmäßig I da bei Prellers Meisterschaft in der Farbendehandlung zu erwarten zu Gebote, und dabei besitzt er eine Gewandtheit in der Dar-I ist, daß diese Composit onen durch die farbige Ausführung an stellung der menschlichen und aller Arten von Thiergestalten, wie I Schönheit und Wirkung nur gewinnen würden, sie Landschaftern nur höchst selten zu eigen sein pflegt. Aber nicht I Zwei kleine Oelskizzen ausgenommen (Motive au« der Cam- auf diesen Dingen, so bedeutsam und groß sie sind, beruht seine I pagna und dem Albaner-Gebirge), welche beide von schöner Linien eigentliche Bedeutung; diese zeigt sich vielmehr in der wahrhaft I und Farbenwirkung sind, tragen die übrigen ausgestellten Sachen genialen, neuen, großartigen Erfindung, in der echten Productivi-l inSgesammt den Charakter der nordischen Natur. Den ersten tät, von der seine Werke zeugen, in dem Hauche gemüthvoller I Platz unter diesen dürfte ein kleines Oelbild (Eichen der Sturm Empfindung, der über seine Bilder ausgegossen ist. Wir können I und Regen auf Rügen) einnehmen, dessen sehr einfache« Motiv seiner künstlerischen Eigenthümlichkeit und Bedeutung nicht bessere! doch durch Farbe und Zeichnung einen ganz außerordentlichen Worte leihen, als dies Schuchardt in einem kleinen Aufsätze über ! Zauber auSüdt; diesem nahe kommt ein Aquarell »Steiniger Strand Preller gerhan hat (Deutsche Kunstzeitung 1851, Heft 3), dem I bei Sturm und Gewitter", wohl auch ein Rügener oder norwegi- auch Manches von dem oben mitgetheilten Thatsächlichen ent-1 scheS Motiv, dann ein Oeldrlvchen: »ein GebirgSthal* (wohl nommen ist. Dieser sagt da u. Ä.. »Seine Landschaften sind! Norwegen) mit einem Bauernhaus und zwei Entwürfe zu Darstellungen von Lotaleindrücken deS Charakteristischen nicht I Bildern au« dem norwegischen Hochgebirge in Feder und Bleistift eines PuncteS in der Natur, sondern eine- Erdstrichs, e« sind ! gezeichnet und angetuscht. Ueberall sehen wir mit auß ro»dentlicher Darstellungen desselben unter bestimmten atmosphärischen Erschei- ! Meisterschaft die Natur in aufgeregter Bewegung oder doch unter nungen, wovon die verschiedene Stimmung, in welche eine Land-1 besonderen atmosphärischen Erscheinungen dargestellt. Alle« ist groß schaft versetzt, bedinat ist. Von einer solchen Stimmung auS-1 und bedeutend, Alle- lebendig und packend, viele« von ergreifender gehend, welche der Künstler in sich hervorgerufen, in die er sich ^Wirkung. Die heitere Seite der Natur zeigt un« ei« Aquarell versetzen oder vielmehr welche seine Produktionskraft unwillkürlich I (Launen an einem Gebirgsbach) und ein von der Sonne durch in ihm erzeugen muß, findet nun Preller au« dem Vorrath sein« I leuchttter Bnchengang in Sepia, beide außerordentlich anziehend Naturtzevdachtungen und bei seiner Kenntniß und Uebung i» s und fesselnd. Doch wir könne« die Werke nicht alle einzeln de-