Volltext Seite (XML)
5010 -ff -k" I > > I»! l» ;r iß I t Sonnenhitze u. a. M. zu schütze«, so aut es geht. Denii e- ist da- zunächst Sache Derer, welche di« Productenbörse besuche«, -b sie die- in so natukfteuadlicher Lage thu« wollen, oder nicht; auch soll man den Herren dieser Börsenversammlung da< Gebäude der Handel-börse angeboren, aber eine Annahme dieses Angebote- nicht erlangt haben, weil mancher Theilnehmer an der Kornbörse seiner geschäftlichen Stellung nach eine gewisse Scheu vor dem Betreten der Fonddörsenräume besitzt. Wenn man aber diese ganze ebenso wohlthätige al- nothwendige Einrichtung so ganz und gar ver nachlässigt, völlig unbeachtet läßt, ja sogar noch beeinträchtigt, so ist da- weder nach der Seite der Klugheit, noch auch nach der Seite der Artigkeit ein zu billigendes Verfahren. Ueber Beein trächtigung wird aber gerade in der gegenwärtigen Messe von den Landwirthen sehr bitter geklagt, und eS scheint au- diesem Grunde vollständig gerechtfertigt, dieser Klagen und der Ursachen dazu öffentlich zu gedenkm. Die bezüglichen Beschwerden gehen dahin, daß man diese Messe mehr als jemals durch die auf dem Nasch markte erbauten Buden in dem Raum für die Productenbörse be schränkt werde, so daß e- fast den Anschein habe, al- wolle man zu Gunsten der Meßzugvögel die Aktsassen ganz verdrängen. Schon während de- Baue- am Rathhause im verflossenen Sommer sei so wenig Rücksicht auf die Börse der Landwirthe genommen wor den, daß bei jeder Versammlung ein großer Haufen Bauschutt mitten auf dem Platze gelegen habe, wo der Verkehr der Börsen- desucher am lebhaftesten sei. ES habe ganz den Anschein, als sei da- Gerücht begründet, daß man die gesammte Productenbörse nicht gern sehe, weil man fürchte, daß dadurch die Fruchtpresse unverhältnißmäßig gesteigert würden. Dem gegenüber komme schließlich die Möglichkeit in Au-sicht, Leipzig mit der Kornbörse ganz zu verlassen und letztere anderwärts abzuhaltm. Ansichten solcher Art wurde« am Sonnabend dm 28. Sept. vielfach ausgesprochen und eS war nicht zu verkennen, daß die Leute über die gegen sie geübte Rücksichtslosigkeit recht ungehalten waren. Sieht man den Naschmarkt an, wie er mit Buden voll gepfropft ist, so leuchtet e- ein, daß der so genügsame Landwirth ein Recht zur Klage hat, da man ihm nicht einmal den Platz unter freiem Himmel ungestört zu überlassen gewillt ist. Fordern eS die materiellen Interessen der Stadt, alle Plätze, wo Meßbuden stehen können, durch Besetzung mit solchen gehörig auszunutzen, so solle man wenigsten- Sorge tragen, daß die armen Getreide händler, Spiritu-Händler, Oelmüller, Brennereibesitzer, Landwirthe, Agenten, Mäkler rc. ebenso gut wie Butter- und Gärtnerfrauen und andere Aussteller der Wochenmärkte einen Platz angewiesen bekommen, wo sie während der vier Meßwochen ihre Versamm lungen halten können, ohne sich von Knopf-, Stock-, Fußdecken händlern und anderen Meßverkäufern verdrängen imd belächeln zu lassen. Ich meine jedoch, bei der wesentlichen Vergrößerung de- Augustu-platze- und bei den mancherlei Lücken in den Buden reihen desselben liege durchaus nicht die Nothwmdiakeit vor, dm Naschmarkt so mit Meßbuden zu besetzen, daß die Kornbörse da selbst zur Unmöglichkeit wird. Für den Handel mit dem einm Leben-mittel baut man Paläste — und dem weit großartigeren Handel mit anderen -eben-mitteln, mit Oel, Spiritus rc. gönnt man nicht einmal einen freien Platz. Und will man den Nasch markt al- Meßplatz nicht entbehren, will man auch den Platz de- ProductenmarkteS au- AweckmäßigkeitSgründen in der Mitte der Stadt, in der Nähe der Fondbörse lassen, so baue man nach Pariser Art eine Verand« über einm Thetl de- Naschmarkt- für die Productenbörse, und erhebe eine Abgabe von den Börsen besuchern, nur werde man dem Institute gerecht, da- oben , wohl- thätig und nothwendig- genannt worden ist. Die kleine Stadt Döbeln räumt zur Abhaltung der Kornbörse die Hauptwache ein, da- große Leipzig hat nicht einmal einen Platz unter freiem Himmel für den gleichen Zweck übrig! Hier ist dringend Abhülfe nöthig, hier muß geholfen werden, und ich habe die feste Ueberzeugung, daß auch geholfen werden wird, daß e- nur dieser freimüthigen Besprechung de- Gegen stände- bedarf, um unsere so fürsorgliche und wohlmeinende städtische Behörde auf einen Mangel der Einrichtungen für den Handelsverkehr aufmerksam zu machen und zu dessen Behebung zu veranlassen. Ein SonnabendS-Naschmarktgast. Die Leipziger Sörse und LörsenMei. Vor einiger Zeit hat Jemand dm Vorschlag gemacht, daß die hiesige Kramer-Innung bei Eintritt der G*«erbefteiheit in Sachsen ihre Fond- zu Erbauung eine- neuen Bürsmgebäude- verwenden möchte. Einsender diese- ist nun zwar mit den einschlagenden Verhält nissen gänzlich unbekannt, weiß daher auch nicht, ob eine derartige Verwendung der vorhandenen, vermuthlich nicht unbedeutenden Geldmittel der genannten Innung zulässig ist, indessen sollte man doch annehmm dürfm, daß da- gedachte Vermögen vorzugsweise zur Förderung der Interessen de- Handel-stande- ««gesammelt worden ist und durch Ausführung des gemachten Vorschlag- eine höchst zweckentsprechende Verwendung finden dürste. Die Ache^mäßlgkeit, ja Oothwenbigkeit eine- neue» Börsen- gebäude- bedarf gewiß keiner weitern Begründung, de»« da- WünfchenSwerthd einer Vereinigung der Handel-börse mit der Industrie-, Del- und Produktenbörse ist bereits wiederholt ausge sprochen worden, daß da- jetzige Börfmgebäude dazu aber nicht genügt, ist längst anerkannte Thatsache. Durch Herstellung eine- neuen Börsengebäude- würden aber die Interessen de- Handel- nicht nur direct, sondern auch indirekt nicht unwesentlich gefördert, denn e- würde hierdurch auch der Leipziger Bank Gelegenheit geboten, die von derselben längst an gestrebte Ausdehnung ihrer Lokalitäten zu Gunsten de- mit ihr verkehrenden, in der Hauptsache wohl dem Handel-stande ange hörenden Publicum- zu erzielen, dem Depositen^ und Waaren- Dorschußgeschäft einen großem Umfang zu geben, namentlich aber die lästige Publicität bei Abschluß der Geschäfte zu beseitigen. Einsender hatte öfter- Gelegenheit zu hören, daß die angesuchte Annahme zur Aufbewahrung umfänglicherer Werthsachen wegen Mangel an Rau« abgelehnt wurde, besonder- unangenehm hat ihn aber stet- die allzugroße Oeffentlichkeit bei Verhandlung der Geschäfte berührt. Daß demnach die Errichtung einer neuen Börse nicht nur nothwendig, sondern auch von allseitigem Interesse ist. liegt eben sosehr auf der Hand, als eS wünschen-wenh ist, daß die Leipziger Bank ihr jetzige- Local so lange nicht verläßt, al- dle innere Stadt der Hauptsitz des Handels ist, da sich in Bezug auf Sicher heit und Bequemlichkeit de- Verkehr- kein passendere- L-cäl für sie finden dürfte. ., ...... Einsender diese- ist daher nicht nur «lt de« von oiubeeer Seite bereits früher gemachten Vorschläge der Errichtung «im- neuen Börsengebäudes, sondern auch mit der dazu projectirten Lage (ri, d vi» dem Museum) vollständig einverstanden und zweifelt um so weniger an der Bereitwilligkeit de- Stadtrath und der Stadtverordneten zur unentgeltlichen Ueberlassung de- nöthigen Areal-, als deren Zustimmung zur Bebauung de- be treffenden Platze- bereit- früher, wenn auch zu andere« Zwecke, ertheilt wurde, auch die Förderung der Handelsinteressm zugleich die der Stadt mit fördern hilft. Hierbei kann Einsender diese- nicht unterlassen, auf e.nen Zopf de- Börsenzettels aufmerksam zu machen, nämlich die Aus weisung der Course in */» und r/i, Thlr. Die Efißsührvng de- neuen MünzsyftemS ist doch hauptsächlich i« Interesse de- Han del-stande-, resp. auf dessen Antrag erfolgt und e- ist darum um so mehr zu verwundern, daß gerade Diejenigen, zu deren Erleich terung vorzugsweise die neue Einrichtung vor bereit- 20 Jahren getroffen wurde, immer noch am alten Münzspstem festhaltm. Ja e- ist geradezu ein Unding, für eine Waar« ein«; Preks zu normiren, der sogar gesetzlich nicht gestattet ist. Der geehrte Stadtrath hat bei Einführung de- neuen Münz- system- mit thunlichster Strenge mitgewlrkt und e- auch nament lich an den Wochenmärkten mit Recht an angemessenen Geld strafen nicht fehlen lassen, und man ist daher der Uebenenyuug, daß e- nur dieser Anregung zu Handhabung der bereit- bestehen den Gesetze bedarf. Ein neues Werk von Fr. llobaek für Kaufleote und Industrielle. Soeben ist vollständig geworden, also in seinen Angaben auf die neuesten Verhältnisse fußend: „Allgemeine- Börsen- und Comptoirbuch, enthaltend da- gesammte Actien-, Fond--, Geldwesen, Wechsel- und Geldcourse, Wechselrechtliche-, Maaße, Gewichte, Usanzen u. s. w. Anhang: Telegraphen-, Post- und Versicherungswesen", ein Werk, welche- der deutschen HandelS- welt bestens empfohlen sein mag, weil e- au- jenen wichtigen Verkehr-gebieten da- wahrhaft Nöthige und Nützliche bietet, so weit die- überhaupt ein Buch vermag, in gedrängter, übersicht licher Form, aber vollständig und zuverlässig. Der Geschäftsmann här in der That weder Zeit noch Lust viel zu lesen und zu suchen, liebt eS auch nicht, in seinem Eomptoir eine Reihe umfassender Handbücher aufzustellen, wird de-halb ein Buch willkommen heißen, da- ihm in einem für keine Rocktasche beschwerlichen Umfange jene bl- zu einem gewissen Grade ersetzt; gerade in der Auffindung der Grenzlinie zwischen Nothwendig, Nützlich einer seits und Entbehrlich, Ueberflüssig, Störend andererseits scheint aber der Herausgeber und seine Mitarbeiter, darunter praktische Geschäftsleute, recht glücklich gewesen zu sein Der I. Band be handelt: Bank-, Eisenbahn- und andere industrielle Aktien, al- Spinnereien, Webereim u. s. «., ferner Fonds und Anlehn-papiere aller Art; eine Einleitung verbreitet sich über die Ermittelung de- wirklichen Werthes der verschiedenen Papiere, den Einfluß von Kriegen und Handelskrisen u. s. w., dann folgt ein Artikel „Börsenhandel im Allgemeinen", ei» Gebiet, welche- dm meisten Kanfleute zwar minder nahe liegt, auch dieser Band wird aber doch Manche« behufs zeitweiliger Anlage dispo nibler Eapitalim ei« guter Rattzgeber sein. Der II Band ent hält ^ Das gesammte Geldwesen, Wechsel - Conrse und