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504r in den Adeühstuuden, in ganz besondere« Festesfchmu^e zu sehen. Auch diesmal erhielten diese große» und eleganten Räume ihr festliches Gewand. Im HStel de Po log ne sind beide Ball, säle glänzend erleuchtet und der eine, feit Kurzem erst wieder in ein ganz neues, sehr elegantes und geschmackvolles Gewand ge kleidet, hat durch exotische Gewächse, welche sinnreich um Statuetten gruppirt sind, ein besonders freundliches Aussehen bekommen. Gedeckte Tafeln stehen bereit die Gäste aufzunehrnen und hier werden bei rauschender Tafelmusik und dem Klange der Gläser gewiß die Sorgen verbannt, die den Tag über die Stirn so manchen Geschäftsmannes umziehen. In der schönen Rotunde, die den Eingang zu den Sälm bildet, hat zugleich Herr Schulze aus Stötteritz eine Ausstellung von Georginen veranstaltet. Die vorzüglich schönen Blumen der mannichfaltigsten und selten sten Varietäten, die wir hier erblicken und die oft an Zierlichkeit der Formen, Farbenpracht und schöner Schattirung Alles übertreffen, was «an je in dieser Beziehung gesehen, sind geeignet, den gro ßen Ruf, welchen Herr Schulze als Georginenzuchter genießt, «och fester zu begründen. Auch die Räume des Schützen Hauses sind in der Messe festlich geschmückt und auf das Glänzendste erleuchtet. Selten dürfte eine Lokalität so MannichfaltigeS zu bieten vermögen, als diese zadlreichen Räumlichkeiten, welche in jeder Messe Tausende von Gästen aufnehmen, ein schöner Parterresalon mit der Aus sicht nach dem Garten und eleganter von Gasflammen erleuchteter Vorhalle; der Garten selbst mit seinem Schweizersalon, seinen Statuen, seinem reizend decorirten Bassin mit Fontaine, mit sinnig zu Pyramiden, Slernen, Sonnen, Blumen rc. gruppieren Gasflammen beleuchtet; der große, die erste und zweite Etage einnehmende Ballsaal, der in Hinsicht seiner kunstvollen Malerei, Sculpturarbeit und seiner ganzen eleganten Decorlrung und glanz vollen Beleuchtung seines Gleichen sucht; die ebenfalls schön deco rirten Nebensäle und CorridorS, dies Alle- ist schon an sich sehenswerth Dazu ist aber auch für die mannichfaltigste Unter haltung gesorgt, von der wir nur die vortrefflich ausgeführten Concerte unter Leitung des Herrn Menzel, die launigen und ernsten Gesänge der norddeutschen Sängergesellschaft und die Tanz- Divertissement- der Sennorita Laurencia und de- Don Sebastian de Boix nennm wollen. Die Centralhalle endlich umschließt einen Ballsaal, der ebenso durch seine bedeutende Größe wie große Eleganz sich auS- zeichnet und durch reichen Blumenschmuck ein noch freundlicheres Aussehen erhalten hat. Zahlreiche Tafelgedecke sind hier ebenfalls für diejenigen Gäste bereit, welche zu ihrer Abendmahlzeit Wein trinken wollen, indeß auf den den Saal an drei Seiten umgeben den Gallerten Freunde eine- guten Biere- bedient werden. Für die Unterhaltung der Gäste sorgen zwei ausgezeichnete Musikchöre, nämlich da- unsere- allgemein beliebten Musikdirektor- Riede und das Musikchor des königl. preuß. 27. Infanterie. Regiments aus Magdeburg unter Leitung de- Musikdirektors Rosenkranz. Daß auch letztere- stet- einen groß.-n Beifall findet, geht schon daraus hervor, daß es seit Jahren in jeder Messe hier in der Central halle Aufnahme findet und der Besuch stets ein sehr zahl reicher ist. .—. 0 ert ch t über die Wirksamkeit der städtischen Anstalt für Arbettsnachweisung im verflossenen Monat September 186!, VniverfitätSstrape Nr. S (Gewandhaus 1 Treppe). Tägliche Expeditionsstunden vom 1. April bis 3V. September 186l früh von 7 bis 12»/, und Nachmittag- von 2 bis 7 Uhr. 1881. Neuangemel- detc Arbeiter Gesammt- summe von Nachfragen nach A»beit Gesuche nach Arbeitern Au-geführte ArbeitS- bestellungen Vom I.Han.biS 81. August . . Vom 1. bis männl. »etbl. mLunl. wkibl. männl. wetbl. I . ' männl. weibl. 37 94 3597 3602 745 ^2014 735 1990 80. Geptbr. . r 11 248 727 89 ^ 388 I 88 i 384 39 105 I 3845 4329 831 j2402 , 823 2374 144 8174 3236 81S7 Die im Monat Veptbr. verschaffte Arbeit erhielten folgende Personen: L. Männliche Personen. 2 Emballirer. 2 Fensterputzrr. 2 Flaschenspüler. 1 Flickschneider. 3 Gartenarbeiter. 12 Handarbeiter. 4 Holzt,Lger. 5 Kohlenadträger. 2 Krankenwärtsr. 18 Laufburschen. 8 Meßmarkttzelfer. S Obstpflücker. 14 Raddreher. 2 Sarin irer. 2 Schreiber. 1 Schuhputzer. 14 Träger. 12 Aufwäftherinne«. 32 AvfwartemLdchen. 5 AuSbesserinnen. 2 Haardresfirerianen. 7 Kinderwärterinnen. 2 Krankenwärterinnen. 2 Laufmädchen. 2 Weltliche Personell. 2 LogiSräumerinne«. 2 Näherin»«». 1 Plätterin. 234 Scheuerfrauen. 1 Vorhangsteckerin. 80 Waschfrauen. 2 Wochenwärterinnen. Resultat der Dienstboten. Rachweisung. 1861 Nachfragen nach Dienstboten Zum Dienst angeweldet Erhaltene Dienste männl. »eibl. männl. »etbl. männl. »etSt. Vom I.Jan. b. 31. Aug. 10 360 40 640 8 232 Bom 1. bis 30. Geptbr. 3 37 10 8V '1b ! 13 397 50 i 12« j 11- 247 410 770 258 GeffentUche Gerichtssitzungen. Der Handarbeiter Friedrich Wilhelm Haufe au- Stötteritz, welcher in der am 3. d. M. unter Vorsitz de- Herrn Appellations- ratheS vr. Wilh.lmi abgehaltenen Hauptverhandlung zugleich mit der verehelichten Marie Sophie Dorothee Merboth aus Neureud nitz die Anklagebank bestiegen hatte, war in der Nacht vom 6. zum 7. Februar d. I. auSgegangen, um, wie er sagte, zu sehen, ob er ein paar Kartoffeln »kriegen" könnte, da er für sich und seine Familie nichts zu leben gehabt habe. Er war auf seiner nächtlichen Suche nach Auckelhausen ge kommen, hatte hier zwar keine Kartoffeln »gefunden", wohl aber bemerkt, daß da- Fenster einer in der ersten Etage eines dasigen Gute- befindlichen Kammer offen stand und in letzterer viele Wäsche drin hing. Ein Stück Holz, mittelst dessen Haufe her- angrklettert, hatte ihn bald ans Fenster gebracht, um durch das selbe eine große Anzahl Wäschstücken, Hemden, Ueberzüge, Schür zen, Handtücher n. s. w., — nach dm Angaben der Bestohlenen waren im Ganzen 85 Stück in einem Werthe von mehr als 50 Thlr. entwendet worden — herauszulangen und in einem mit gebrachten Sacke nach Hause zu schaffen. Die so erlangte Wäsche trug er dann zur verehel. Merboth, um sie durch diese verkaufen zu lassen. Die Merboth übernahm auch den Vertrieb und bot einen Theil der ihr von Haufe über brachten Wäsche zweimal einer hiesigen Trödlerin zum Kaufe an. Die große Menge der Wäsche, namentlich aber auch der Umstand, daß aus derselben die Zeichen auSgetrennt wordm waren, hatte die Trödlerin mißtrauisch gemacht und bestimmt, den Kauf abzulehnen. Währenddem hatte die Polizei von dem Kaufsgeschäfte erfahren und als darauf bei der Merboth ausgesucht wurde, fand sich der größte Theil der gestohlenen Wäsche bei ihr vor. Selbig« war eben beschäftigt die Wäsche zu waschen, weil die Trödlerin ihr in Aussicht gestellt hatte, daß vielleicht noch etwa- zu machen und die Wäsche vielleicht beim Leihhaus unterzubringen sein werde, wenn sie gewaschen sei. Seiner Versicherung zufolge hatte Haufe der Merboth gleich gesagt, daß und wo er die Wäsche gestohlen habe; allein die Merboth wollte dies durchaus nicht Wort haben, sie behauptete vielmehr hartnäckig, geglaubt zu haben, daß Haufe rechtmäßiger Eigenthümer der Wäsche sei. Indeß traten außer der bestimmten Bezüchtigung des letzter» noch eine Mehrzahl Umstände hinzu, welche es unzweifelhaft machten, daß die Merboth den unredlichen Erwerb der Wäsche auf Seiten Häufe- gekannt und mindestens vermuthet habe. Ihrem eigenen Ehemann gegenüber hatte sie verheimlicht, daß Haufe ihr die Wäsche überdracht habe und auf dessen Frage vor- gespieg'lt, eS sei Lohnwäsche, die sie zu waschen habe. Die Ver hältnisse Häufe- waren ihr ferner sehr gut bekannt, sie mußte da her recht wohl wissen, daß dieser nicht so viel und so verschieden artige Wäsche besitze; auch konnte sie unmöglich glauben, daß Haufe die ganze Wäsche für 8 Thlr. verkaufen würde — nur so viel hatte er dafür haben, das Mehrerlangte aber der Mer both überlassen wollen — und daß er sich, wenn die Wäsche sein Eigenthum gewesen wäre, nicht erst ihrer bedient und eine un- nölhige Ausgabe wegen ihrer Bemühungen gemacht haben würde. Aus sämmtlichen wiedererlangten Wäschstücken — der Ver blieb eine- Theil- derselben konnte nicht ermittelt werden — waren ferner die Zeichen herausgetrennt und zwar nach Ver sicherung Haufe'S meistens durch die Merboth; ja von einige« Ueberzügen waren die Klappen abgeschnitten und neue Henkel an- genäht, auch dies nach der Behauptung Haufe'S durch die Mer both, eine Behauptung, die, obschon von der letzten» in Abrede gestellt, doch in dem Umstand« eine erhebliche Bestätigung fand, daß i« Besitze der Merboth Band von ganz gleicher Beschaffen heit wie das ^ jenen neuen Henkeln verwendlte vorgefunden worben war. Abänderungen an den gestohlenen Gegen- ständei hi, K nicht« T, stahl-I eignen derma hier ei Loren saale auch urth« bestra und Stra< anwa Adv. 2 vr. . holt fchlac hier Arbei war »uä den Sch» fola« er di daß habe j do< Koh 15 lasse verl eine Rot N0Ä stin her< thei H 1