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5814 Theile Rußlands. Bon 1-36 ab finden wir ihn wieder in I Leipzig, wo er sich der ärztliche« Praxi-, der literarischen Thätig keit und dem Lehrfache al- Docent an der Universität widmete. Seit 1844 eröffnen er eine orthopädische und heilgymnastische Anstalt zu Leipzig, deren Ruf sich bis auf die neueste Zeit erhalten hat. Von seiner Thätigkeit als Arzt und Leiter einer heilgymna stischen Anstalt aus entwickelte Schreber eine besonder- fruchtbare schriftstellerische Thätigkeit, welcher wir fünfzehn bedeutendere Werke verdanken. Sein »Buch der Gesundheit, oder Orthobiotik nach den Gesetzen der Natur und dem Baue de- menschlichen Organis mus, Leipzig 1839", machte den Anfang zum AvSbaue einer vernunftgemäßen Diätetik, für welche er sein ganze- Leben hin durch praktisch und schriftstellerisch mit vielem Erfolge thätig gewesen ist. Für die Aufnahme und Verbreitung de- Tur nen- al- Erziehung-- und Gesundheit-mittel in unserm engern Vaterlande wirkte I)r. Schreber durch die Schrift: »Da- Tur nen vom ärztlichen Standpunkte au-, zugleich al- Staat- - Ange- legenheit dargesiellt", welche er 1843 der Ständeversammlung de- Königreich- Sachsen widmete. — Auch die Gründung de- Leipziger Turnverein- war da- Werk Schreber'-. Kleinere Schriften »über Rückgrat-Verkrümmungen" und „Schädliche Körper haltungen und Gewohnheiten der Kinder" gingen einem größer» heilgymnastischen Werke voraus, das 1852 unter dem Titel „Kinesiatrik oder die gymnastische Heilmethode" erschien und für Lehrer der Gymnastik sich ganz brauchbar erwiesen hat. Die größt« Verbreitung erhielt wohl seine „Aerztliche Aimmergymnastik", die zuerst 1855 erschien und bis jetzt acht Auflagen erlebte, auch durch sieben Übersetzungen unter allen gebildeten Nationen ver breitet worden ist. Von seinem Standpunkte al- Arzt faßte er namentlich die heutige Erziehung-weise in- Auge und schrieb mit Bezug darauf die Werke „Ein ärztlicher Blick in da-Schulwesen, 1851" und Kallipädie oder Erziehung zur Schönheit durch natur getreue Förderung normaler Körperbildung; Leipzig, 1858", welche sehr anregend auf die Lehrer- und Erzieherwelt gewirkt haben. Sein »Anthropos. Der Wunderbau de- menschlichen Organi-mu-. Leipzig, 1859" wirkte in gleicher Richtung. Sein „Pangym- nasttkon oder das ganze Turnsystem an einem einzigen Geräthe. Leipzig, 1861" war daS letzte Werk, welches seine fleißige Feder erst vor Kurzem vollendete, wobei er wohl schwerlich geahnt, daß damit seiner rastlosen Thätigkeit durch den Tod eine Schranke gesetzt werde. Mit allen diesen Schriften hat der Verstorbene gar wichtige Beiträge und Anregungen gegeben, welche zu Nutz und Frommen seiner Mitmenschen für eine bessere und naturgemäße Lebensführung und Erziehung-weise ihre Verwenhung gefunden haben. Er war ein Philanthrop im edelsten Sinne de- Worte- und hat sich ein bleibendes Andenken bewahrt bei Allen, die seine Lebensaufgabe al- eine wichtige und sein Wirken al- ein segensreiche- kennen zu lernen Gelegenheit erhielten. (Dr. I ) Aur Tageschrontk. Leipzig, den 14. November. Drei im Jobanni-thale spielende Kinder wurden vorgestern von einem älteren Mädchen durch da- Versprechen, ihnen Geld schenken zu wollen, bi- hinter den Juden- gotte-acker gelockt. Hier zog daS Mädchen den Kintern die Schuhe au- und lief mit letzteren davon. Gestern gelang e-, de- Mädchen- habhaft zu werden. Dasselbe hatte die sämmtlichen Schuhe an einen Trödler für 12 Ngr. verkauft. (Eingesandt.) Die in der Künstlerwelt trefflichst bekannte Gesang-künstlerin Kohlmann-Beistein, durch vier Jahre Professorin am Wiener akademischen Gesang-- Institut und Concert-Sängerin, weilt schon über drei Monate in unfern Mauern, und beabsichtigt nun, nachdem sie vor kurzem ihr jüngste- Töchterchen mit zwölf Jahren hier verlor, am 24. d. M. im Gewandhause eine L4ati»6« wuoioals zu veranstalten, um sich dadurch al- Lehrerin für die höhere Ausbildung zu empfehlen. AuS ganz besonderer Rücksicht für die geschätzte Künstlerin haben die Herren Bertram, Brunner, Kühn-, Röntgen, Davidoff, Haubold, Hermann und die Damen Mab. Bertram und Fräulein Remosant so bereitwillig al- freudig ihre gef. Mitwirkung zu gesichert. Tageskalmver. Danepswagrn-Absnhrte« von Leipzig nach Berlin: *3.50. — 8.45. — *5.50. — (Leipzig-Dresdner Bahn: 5.45.- 2.30.) »ernburg: *7. — 12.15. — 6. i Ehemnitzr 5.15. — 7.40. — 12.10. — 3.15. (bis Glauchau). — 6. 2V. — (Leipzig-Dre-dner Bahn: 5.45. — *9. — 2.30. — 6. 30.) Evburgre.: *11.5. — i.4ü. (bi- Meiningen). Dessau: 3.50. — 8.45. früh. — 8.30. AbdS. Dresdenr 5.45. — »9. — 12. — 2.30. — s.30. — *iv. Eisenach re.: L. —8.15. —*11.5. — 1.40—7.5.(biSErf«rt).—*11.8. Sran-Wrt a. M.: 5. — *l1.5. — *11.8. Nchts. — (Wesil. Staats. bahn: *5.15. MrgS. — 6.20. «bdS.) Hof: *5. 15.-7.40.- 12.10.-3.15.-6. 20.- 6. »0. (bis Altenburg). Magdeburg: *7 -7.30.-12.15 —6.-6. 30. (bis Eöthen).-io Meißen: 5.45. — *9. — 12. — 2.30. — 6.30. Schwarzenberg: 5.15. — 7.40. — 12.10. — 6.20. geitz und Gera: 5. — i. 40. — 7.5. (Die mit * -ezeichaeten sind Etltüge). — Stadttheater. 23. Abonnements-Vorstellung. Neu einstudirt: Die Liebe im Gckhaufe. Lustspiel in 2 Acten, nach einer Idee de- Ealderon bearbeitet von A. Co-mar. Personen: Tippel, Eommerzienrath Herr Ezaschke. Pauline, seine Tochter .... Fräul. Stein. Tellring. Assessor Herr C. Kühn. Jenny, seine Schwester .... Fräul. Heller. Maithal, Doctor au- Eöln .... Herr Devrient. Dorothea. PaulinenS gewesene Amme in Tippel'S Diensten Frau Cicke. Die Scene spielt in einer Residenz. Wiener Garnison-Marsch. Arrangirt von Fräul. Marie Rudolph, auSgeführt vom Oorps cls Sattst. Die Leibrente. Schwank in 1 Act und 2 Rahmen von Maltitz. Personen: Heller, ein reicher Pachter .... Herr Stürmer. Sabine, seine Tochter .... Fräul. Stein. Robert, sein Neffe, Schauspieler . . Herr Devrient. Johann, Diener in Hellers Hause . . Herr Saalbach. Die Handlung geschieht auf dem Pachtgute HellerS. Aum ersten Male: Beöker'S Geschichte. Liederspiel in 1 Act von E. Jacobson. Musik von A. Conradi. Personen: Siegfried Berger, Goldschmidt . . Herr v. Fielitz. Rosaltnde, seine Frau .... Fräul. Karg. Schluber Herr Devrient. ^ Die Scene spielt in Berger- Wohnung an seinem Hochzeitstage. Gewöhnliche Preise. Anfang halb 7 llhr. — Ende nach O Uhr. Abend-Anterhakung kür Lawmormusib im 8siLltz Ü68 KtzViUKUlLllses LH ttklprlg Smmmmivevmck ->«» LS Brn-EM H»«1ll Huartstt von 6kvr»di»i (L- äar) vorgo trage» vo» äs» Lsrro 6o»vvrtwei»1sr vnviä, Lönigsa, Herma»» u»<1 vaviäokk. — Variation«» kur kianokorto u»ä Violonestt vo» Veiix 5le»äv1»-ob» Lartüolä^, vorgetrageu vo» äs» Lvrre» 6apettmei»tor LsLnsolco u»ci vaviäokk. Utaolll. Quartett von 8ekuma»» (K äur) vorgs trage» vou äs» ObsrrgsllLllllts». — Lo»äo kür kiaaokorls u»ä Viottne vo» Lsüllbertü (Ll mott) vorgstragv» vo» äs» Lvrre» Leinvelre u»ä vaviä. Ludisriptio» auk äie »oett statttt»ävoäe» ärei ^de»äu»1er- baltungs» äoa «rote» L^elus ^rirä a»ge»ommo» i» äer 54»»!- Latte»ba»ä1u»g äa» Herr» Littet» »u ei»rel»e» lluterdaltunge» d. 1 Ittlr. »i»ä sbsuäaeelbst ü»ä um Li»ga»go äs» 8»a1v» ru ttabv». Lillluss uw 6 l)ttr. e^»k»»g s/,7 Ldr. > - LVt« Oeffentliche Bibliotheken. Universitätsbibliothek 2—4 Uhr. Bolk»btblt«thek(1n dem vorm. RathSfreischulgeb.) AbdS. 7—9 U. Städtische Epareaffe. LinzahLnngr«: Moatag, Mittwoch, Freitag; t Urpediti-nSzett LückzatzlnnL-n: Dimßaa, D-uneviüag» Sounabmd.jBonn.8—12Uhr. USudignnge«: Jeden Werkettag, B»r»ttt«g »ud Nachmittag. Städtische- Mnfen«, geöffnet von 10—S Uhr, uaentgelüich. »el «recht. « KnnU Au-ReLun^ Mm«, Kanfhaü», 0-5 «hr Gewerbl. Bildung-Verein. Heute Abend Technologische«. T. U. Klemm'- Mufikalien-, Jnstrum - u. Saitenhandl., Leihanstalt für Musik (Musikalien u. Piano«) u. Mufik-Eal-N, Neumarki. hohe LUte. Photographische- Atelier von L. Brasch, Königsstraße Nr. 11. Portrait-Visitenkarte» pe. Dtzd. 4 <ck» Phowgraphirn von 1 eck an.