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worden: die Herren Vr. Conrad Hermann im Fache der Philo sophie, vr. F. Lederecht Wagner und vr. Fr. Ter mann im Fache der Medici«, und zwar jener für allgemeine Pathologie und Therapie und dieser für Geburtshülfe. — Endlich haben sich drei Privatdoc-nten habilitirt: schon im Anfänge des vorigen Winters Herr vr. Rud. Seydel als Philosoph und ganz vor Kurzem Herr vr. Hermann Haake und Herr vr. Bernhard Brunner als Mediciner. Bezüglich der Ereignisse im Kreise der Studirenden läßt sich die gegenwärtige Zahl noch keineswegs sicher angeben, da die Zahl der Abgegangenen noch nicht festffeht. Im vorigen Sommer hatten wir genau 888, im vorigen Winter 874. Wahrscheinlich ist eine nicht unbedeutend? Vermehrung gegen das vorige Semester. WaS die drei speclellen Facultäten betrifft, so hat die Zahl der Mediciner und Chirurgen die wenigsten Schwankungen und nament lich weder eine stetige Abnahme noch Zunahme erfahren. Das Maximum (seit 1848) von 231 war im Winter 1849/50, das Minimum 177 im Winter 1859/60, der Bestand im letzten Som mer 185, im Winter vorher 194. Die Zahl der Theologen hat sich von 1848 bis 1853 fast ununterbrochen vermindert: von 225 auf 155. Seitdem ist eine fast ebenso ununterbrochene Steigerung bis auf 262 im vorigen Sommer eingetreten. Die Juristen da gegen sind von ihrem Maximum, 423 im Sommer 1849, ziem lich stetig bis auf 258 im Sommer 1860 gesunken; in den letzten beiden Semestern hat sich wieder eine kleine Vermehrung einge stellt, 267 im vorigen Winter, 278 im Sommer. DieS sind Veränderungen, welche ganz denen der Theologen und Juristen auf der Gesammtheit der deutschen Hochschulen parallel laufen, und sich einfach auf den Ebbe und Fluth ähnlichen Wechsel von Ueberfüllung und Mangel an Audrang in die praktischen BerufS- carrieren zurückführen lassen. Solche Thatsachen sind für die jenigen, die nicht durch innere oder äußere Nothwendigkeit zu einem Berufe geführt werden, die also im engeren Sinne des Wortes ihren Beruf wählen, immer sehr beachtenswerthe Finger zeige. Da es jedenfalls mehr juristische als theologische Lebens stellungen giebt, so wird die jetzige Gleichzähligkeit, wohl gar numerische Ueberlegenheit der Theologieftudirenden gegenüber den Juristen wahrscheinlich keinen langen Bestand haben können. Unsere Universität hat im verflossenen Sommer an Zahl der Studirenden überhaupt die dritte Stelle unter den nichtösterreichi schen Universitäten Deutschlands eingenommen, an Zahl der studirenden Ausländer die fünfte, an Zahl der evangelischen Theologen die vierte, an Zahl der Juristen die vierte, an Zahl der Mediciner und Chirurgen die dritte. Durch den Tod verlor die Universität leider 6 Studlrende. — Vier Studirende mußten leider in Folge richterlichen Urtheils von der Universität gewiesen werden; der Eine wegen eines welt bekannten Verbrechens, das, wie ganz Deutschland, so natürlich in besonderem Grade unsere Universität betrübt und empört hat. Promotionen sind in diesem Jahre im Ganzen 70 erfolgt: zur theologischen Doktorwürde keine, zur juristischen 4 und 3 kovoris causa, zur medicinischen 29, zur philosophischen 31 und 3 Kon. causa. Von den diesjährigen akademischen Preisaufgaben sind die Mehrzahl in sehr befriedigender Weise gelöst Word n. Um den Preis für die theologische Aufgabe bewarb sich nur Ein Studirender der Theologie, Herr Em Fr. Kautsch aus Plauen, dessen Arbeit zwar nicht des Preises, aber doch einer öffentlichen Belobung und seiner Empfehlung zu einer Geldbewilligung für würdig erachtet ward. — Don den beiden zur Lösung der juri stischen Aufgabe eingangenen Arbeiten ward die des Herrn 8tuä. i'ur. Em. Hugo C. Böhme aus Reudnitz des Preises, die de- Herrn Ludw. Scheibe aus Greiz der öffentlichen Be lobung werth befunden. Der Preis der medicinischen Aufgabe wurde dem einzigen Bewerber um dieselbe, Herrn Wolfg. C. Mart. Rietschel, Lacc. m«ä. aus Dresden, zuerkannt. Von den drei in der philosophischen Facultät ausgeschriebenen Aufgaben sind nur zwei zu lösen versucht worden: die philologische und die physikalische. Die von Herrn 8tu6. pkil. Hermann Camillo Kellner auS Dresden und Herrn 8tuä. matk. et rer. uatur. Fr O. Liebe auS Schönfeld eingegebenen Bearbeitungen dieser Auf gaben haben beiderseits den Preis erhalten. — Für das neue Universität-jahr sind, wie gewöhnlich, von jeder der drei Special- Facultäten, der theologischen, der juristischen und der medicinischen, je eine und in der philosophischen Facultät drei: eine historische, philosophische und mathematische, ausgeschrieben worden. Für das laufende Universitätsjahr sind als Decane erwählt worden: in der theologischen Facultät Herr Prof. vr. Anger, in der juristischen Herr Prälat Prof. vr. Schilling, in der medicinischen Herr Prof. vr. Kühn, in der philosophischen Herr Prof. vr. Klotz. DaS CultuSministerium hat den Herrn Hofrath Professor vr. Marezoll Hierselbst auf sein Ansuchen in Rücksicht auf seine Gesundheit-Verhältnisse auf die Dauer diese- Winter- von der Verpflichtung zu Haltung der angekündigten Vorlesungen entbunden. (Lpz. KreiSbl.) 5695 Stricht über die Wirksamkeit der städtischen Anstalt für ArbeitSnachweisung im verflossenen Monat Oktober 1861, UniverfitatSstraße Nr. S (Gewandhaus 1 Treppe). Tägliche Expeditionsstunden vom 1. October 1861 bis 31. März 1862 früh von 8 bis 12»/» und Nachmittags von 2 bis 6 Uhr. 1861. Neuangemel- dete Arbeiter Gesammt- sümme von Nachfragen nach Arbeit Gesuche nach Arbeitern AuSgeführte Arbeits- bestellungen Vom I.Jan.bis mänul. wrtbl. männl. wrtbl. männl. wrtbl. männl. wrtbl. 30. Eeptbr. . Vom 1. bis 39 105 3845 4329 834 2402 823 2374 31. Octbr. . . 8 12 352 485 56 412 56 402 47 117 4197 4814 890 2814 i 879 2776 164 9011 3701 3655 Die im Monat Octbr. verschaffte Arbeit erhielten folgende Personen: ä. Männlich» Personen. 2 Fensterpolirer. 3 Flaschenspüler. 2 Gartenarbeiter. 13 Handarbeiter. 2 Holzhacker. 8 Laufburschen. 4 Meßgehülfen. L. Weibliche Personen. 9 Aufwäscherinnen. 1 Plätterin. 27 Aufwartemädchen. 2 Ausbefferinnen. 2 Falzerinnen. 6 Kinderwärterinnen. 2 Krankenwärterinnen. 2 Loqisräumerinnen. 7 Näherinnen. Resultat der Dienstboten - Nachweisung. 2 Ofenkehrer. 8 Raddreher. 1 Rolldreher. 1 Satinirer. 7 Träger. 3 Wasserträger. 214 Scheuerfrauen. 1 Trägerin. 122 Waschfrauen. 4 Wärterinnen. 2 Wasserträgerinnen. 1 Wochenwärterin. 1861 Vom I.Jan. b.30. Sept. Dom 1, bis 31. Octbr. Nachfragen nach Dienstboten Zum Dienst angemeldet männl. wrtbl. männl. wrtbl. 13 397 50 720 r 28 6 100 15 425 56 820 Erhaltene Dienste männl. 11 1 12 wrtbl. 247 17 264 440 876 276 Umsatz bet der Sparcasse und dem Leihhause im Monat October 1861. Es wurden bei der Sparcasse 33,344 Thlr. ll Ngr. 7 Pf. eingezahlt und 24,763 - 13 - 9 - zurückgezogen, überhaupt aber 2105 Bücher expedirt, worunter 130 neue und 89 erloschene. Das Leihhaus hat auf 7,249 Pfänder 26,454 Thlr. — Ngr. ausgeliehen und für eingelöste 7,017 Pfänder 25,568 Thlr. — Ngr. zurückempfangen. Vorschuß-Verein zu Leipzig. Gaffa-Abschluß pr. Monat Oktober 1861. Debet. An Cassebestand vom September ....«§ 2370. 25. 7 - rückgezahlten Vorschüssen - 30759. 17. 8 - gezahlten Zinsen - 1415. 21. 7 - eingelegten Spargeldern - 25314. 20. 1 - gezahlten Monatsbeiträgen - 1821. 18. 5 - aufgenommenen Darlehen 4007. 22. — - restituirten Unkosten - 5. 8. 9 - Eintrittsgeld - 9. 15. — - Mobilien - Conto - —. —. — «§65704. 29. 7 Credit. Für auSgeliehene Vorschüsse «§46939. —. - bezahlte Zinsen - 75. 20. - rückgezahlte Spargelder - 8412. —. - rückgezahlte MonatSbeiträge - rückgezahlte Darlehen - bezahlte Unkosten . . . - Reservefond - Conto . . - bezahlte Mobilien Cassabestand Leipzig, den 31. Ott. 1861. 1 9 - 97. 24. — - 3365. —. — - 301. —. — - 478! 11. 5 - 6036. 3. 2 «§65704. 29.