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5710 Herry Schleifermelster Graul »sn 6 Stimmen, . Stadtrath Wehn er 6 - - Stadtrath Felsche 5 - - Adv. vr. Georg! 3 - - Buchhändler G. Mayer 2 - - F. A. Sparig 2 - vr. Stephani 2 - Stadtv. Baumann 1 - - Sladtv. Dürr 1 - - Stadtv. Buchhändler Wagner. . . . 1 - - Stadtv. Leppoc 1 - - vr. Schreber 1 - - Kaufmann Weiter 1 - - Buchhändler RefelShöfer 1 - Nach Bekanntmachung dieses Resultats erklärte Herr vr. Heyner, daß er eine etwa auf ihn zu lenkende Wahl entschieden nicht annehme und von dem ihm gesetzlich zustehenden Ablehnungs rechte Gebrauch machen werde. Eine gleiche Erklärung gab auch unter Bezugnahme auf seine umfangreichen Geschäftsverhältnisse Herr vr. E. Brockhaus ab. Er verband damit die Bitte, von einer Wahl seiner Person vollständig abzusehen. Auch Herr Eduard Simons lehnte die Annahme der Wahl, dafern man ihm die Ehre derselben erweisen würde, ent schieden und mit der Bemerkung ab, daß er Mitglied des National vereins sei und sich einer Kritik seiner Gesinnung nicht aussetzen wolle, auch in gegenwärtiger Zeit seine ganze Thätigkeit seinem Geschäft widmen müsse. (Fortsetzung folgt.) Ljt die Lebensversicherung eine vortheilchafte Geldanlage? Die Lebensversicherung gewinnt auch in Deutschland eine immer ausgedehntere Verbreitung und namentlich hat ihre Benutzung in den letzten fünf bis sechs Jahren besonders erfreuliche Fortschritte gemacht, denn während Ende 1855 die bei den Gesellschaften Deutschlands — ohne Oesterreich — versicherte Summe circa 72 Millionen betrug, ist dieselbe bis Ende 1860 auf 105 Mill., also fast um 50o/y gestiegen. Jndeß auch diese Summe, so be trächtlich sie an und für sich ist, vertheilt sich noch immer aus eine im Verhältniß zur Gesammtbevölkerung ziemlich geringe An zahl von Personen, etwa 86000 — also unter 500 Personen erst eine — und namentlich ist es der Handelsstand und der bemitteltere Gewerbtreibende, bei welchem das Bestreben, den Nachtheilen vor zubeugen und zu begegnen, die ein früher oder später eintretender Todesfall einem geordneten Besitzstände, einem blühenden Geschäft oder einer begonnenen Unternehmung so vielfach bringt, in der Benutzung der Lebensversicherung am Wenigsten seinen Ausdruck findet. — Im praktischen England ist das längst anders. Dort hält es jeder vorsichtige Geschäftsmann für die Ausbreitung seines Credits, für die Sicherstellung seiner Unternehmungen ebenso zweckdienlich, ebenso nothwendig sein Leben zu versichern, als sein Hab und Gut gegen Feuer u. s. w. sicher zu stellen. Sicherlich fehlt es auch bei uns in Deutschland in den erwähnten Kreisen nicht an der richtigen Erkenntniß des Nutzens der Lebens versicherung, denn daß beim Tode des Familienhauptes, mag der selbe bald oder spät eintreten und mögen die Verhältnisse noch so günstig sein, ein alsbald zahlbares Capital, sei es um die im Geschäft angelegten Capitalien nicht zu zersplittern oder vorhandene Grundstücke nicht mit Hypotheken zu belasten u. s. w., niemals überflüssig ist, wild wohl von Jedermann anerkannt. Aber „mein Geld muß mir bessere Zinsen bringen" — ist ein in jenen Kreisen nur zu oft gehörter Einwand gegen die Lebensversicherung. Ein hoher Zinsenertrag ist allerdings nicht der nächste Zweck derselben, aber da bei allen Geschäften die Sicherheit der angelegten Gelder mit dem zu erzielenden Nutzen in unmittelbarer Wechsel wirkung stehet, so dürfte eS doch gewiß keine unvortheilhafte Geld anlage genannt werden, die bei der Sicherheit, welche Lebens- versicherungS-Anstalten gewähren und bei den jetzigen Geldverhält nissen einen Ertrag von 4«/« mit vollem Zins auf Zins gewährt. Sehen wir nun, welche besondere Vortheile die Lebensversicherung gegen eine selbstständige Geldanlage bietet und nehmen wir dabei zum bessern Verftändniß als Beispiel an, daß eine Person ^ im Alter von 35 Jahren ihr Leben — etwa bei der Lebensver sicherungs-Gesellschaft zu Leipzig"*) — mit 1000 Thlr. versichert, wofür während der ersten fünf Jahre jährlich 29 Thlr. 21 Ngr., vom sechsten Jahre ab durch Abzug der Dividende, nach deren jetzigem Stande, 2l Thlr. 20 Ngr. 4 Pf. zu zahlen sein würden. Ein Anderer, 8, ist anderer Ansicht und will die gleichen Beträge gegen 4*/o Zinsen sicher und in der Weise anlegen, daß *) Tine rein gegenseitige Anstalt, wie diese, bietet den Vortheil, daß jede etwaige Steigerung LeS Zinsfußes immer nur den Versicherten durch Erhöhung der Dividende zu Gute kommt. auch die fällig werdenden Zinsen sogleich wieder zin-tragend ver wendet werden. Das Capital, welche- dadurch für die Angehörigen sicher ge stellt wird, beträgt bei selbst wenn sein Tyd bereits im ersten Jahre der Versicherung eintreten sollte, 1000 Thlr., bei 8 dagegen nach 1 I. 30 Thlr. 26 Ngr. 6 Pf., als» Untrrschitd zu Gunsten der Lebensversicherung 969 Thlr. 2 - 63 — r 3 r r r - r - 937 - 3 - 96 12 r S r - r . , 901 r 4 -131 4 - 8 - r r r z 869 r 5 - 167 - 8 - 7 . r - r z z 833 Z 10 -325 - 20 . 4 . r r r r 674 r 15 -518 r 11 r I - r r r r r L 482 r 20 -752 r 23 7 - - r r - r 247 - 24 - 976 r 12 - 3 r - r - - r 24 r so daß 8 selbst bei der strengsten Durchführung seines Vorsatzes erst im sechzigsten Lebenjahre erreicht, was ^ mit der Lebens versicherung schon gleich beim Abschluß derselben erlangt hatte. Wie leicht veranlassen aber ungünstige Geschäfte oder unerwartete Ausgaben ein Aufschieben und damit so häufig ein Aufgeben des noch so zuversichtlich gefaßten Vorsatzes und wie leicht macht während eines langen Zeitraums von 25 Jahren der Tod einen Strich durch die ganze Rechnung. Vom 60. Lebensjahre ab würden allerdings die Ersparnisse von 8 mit den Zinsen und Ainseszinsen die von ^ versicherte Summe übersteigen, aber bis zum 80. Jahre würde der durch die längere Lebensdauer für ^ eintretende Verlust doch nur die Zinsen treffen, weil die von ihm zu leistenden Einzahlungen ohne Zinsen erst nach 45 Jahren, also bei Erreichung des 80. Lebensjahres das versicherte Capital ausmachen würden. Einen solchen, nur in der längern Lebensdauer begründeten Verlust wird wohl Jeder gern tragen, um so mehr, als derselbe durch die in früherer Zeit erlangte Sicherheit reichlich ausgewogen wird. Ist sonach für alle auf ein festes Jahresgehalt angewiesene Personen wie für den unbemittelteren Handwerker, überhaupt für Jeden, auf dessen Thätigkeit die Existenz der Angehörigen allein oder doch wesentlich ruhet, die Benutzung der Lebensversicherung eine dringende Pflicht, so bietet sie auch dem wohlhabenderen Ge schäftsmann sehr wesentliche, in anderer Weise nicht zu erreichende Vortheile. — Möge sie daher in allen Kreisen eine immer allgemeinere Verbreitung finden. — r. 2. W. Neimer's anatomisches und ethnologisches Museum. Wie die Kenntniß des menschlichen Körpers zur allgemeinen Geistesbildung gehört, alle Menschen aber durch diätetisches Interesse veranlaßt sind, sich mit ihrem Körper bekannt zu machen, mit dessen naturgemäßer Behandlung unser gefammtes Wohl und Wehe so innig zusammenhängt, so müssen vor Allem die Frauen sich von dem Baue des Körpers und den Verrichtungen seiner Organe Kennt niß zu verschaffen suchen, nicht nur wegen ihres eigenen leiblichen und geistigen Wohlbefindens, sondern weil es ihr Beruf ist, über das Wohl der Kinder von deren erstem Keime an zu wachen. So viel auch dem Nichtqelehrten Gelegenheit geboten ist durch Bücher, z. B. durch Prof. vr. Bcck's vortreffliches „Buch vom gesunden und kranken Menschen", den künstlichen Bau des menschlichen Körpers kennen zu lernen, so ist dieser Unterricht ohne Anschauung doch nur ein halber; so erfreulicher ist es daher, daß Alle gegen wärtig durch das im Hotel de Prusse ausgestellte anatomische und ethnologische Muftum von I. W. Reimer in den Stand gesetzt sind, eine vollständige Einsicht in den wunderbaren Bau erlangen zu können. Dieses Museum ist unstreitig das größte, vollständigste und in jeder Hinsicht ausgezeichnetste dieser Art, welches je hier gezeigt worden und für den Gelehrten wie für den Nichtgelehrten von größtem Interesse. Es besteht theils aus natürlichen, theils Wachspräparaten, die alle mit größter Sorgfalt und Kunstfertig keit ausgeführt und wissenschaftlich geordnet sind. Dabei ist alles noch vortrefflich erhalten, so daß man glauben möchte, diese Tausende von Gegenständen wären soeben erst aus der Hand des Anatomen und Künstlers hervorgcgangen. Endlich herrscht auch in Hinsicht der Behältnisse, in denen die Gegenstände zum Theil ausgestellt sind, eine große Eleganz und alles Grauenhafte ist so viel als möglich fernqehalten. Die erste und zweite Abtheilung besteht in Naturpräparaten, theils in Spiritus, theils mit Wach- ausgespritzt und getrocknet, theils sind eS Skelette und zwar vom 2. Monate der ersten Ent stehung an, Schädel, die sich auf Phrenologie beziehen und zur Vergleichung auch Thierskelette, alle mit größter Genauigkeit und Sauberkeit ausgeführt, endlich auch sehr interessante Knochenprä- parate. Die dritte und vierte Abtheilung sind künstliche, meister haft aus Wachs gefertigte Präparate, welche theils die einzelnen Organe d.s Menschen, theils verschiedene Mißbildungen und Krank heiten darsftllen, darunter auch d'e sogenannte anatomische Venus, ein menschlicher Körper in Lebensgröße, an dem die Brust- und Bauchhöhle geöffnet und alle Eingeweide einzeln herauSqenommen werden können, so daß man nicht nur ihre natürliche Lage, son dern auch ihren ganzen Bau kennen lernen kann. Diese- höchst