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Collegiums stellen Müsse. Bis Johannis wäre deShall der Wasser- zins zu erheben und ms dahin sei entweder die Frage wegen Frei gabe deS Wassers zum Austrag gediehen oder eine Vereinbarung über einen neuen Tarif getroffen. ES wurde folgender Antrag gestellt: Verwahrung gegen die Erhebung deS Wasserzinses beim Rathe einzulegen. Gegen diesen Antrag wurde angeführt, daß bei der Verein barung über den Tarif keine andere Absicht obgewaltet habe, als daß dieser so lange Geltung haben soll, bis die Revision einge treten wäre. Da dies nicht geschehen, müsse der alte Tarif maß gebend bleiben, obwohl der Rath wohl hätte Veranlassung nehmen können, in Folge der Beschlüsse des Collegiums in die Revision des Tarifs einzutreten. Hiergegen hielt man andrerseits die Vereinbarung über den Tarif auf 2 Jahre geschloffen und da diese Zeit abgelaufen sei, so habe der alte Tarif keine Giltigkeit mehr und der Rath ser nicht mehr berechtigt, nach diesem Tarif den Wafferzins zu erheben. Da es sich hier um Verträge mit Dritten handle, bezeichnte man die vorgedachte Ansicht als nicht richtig, da diese Verträge bis jetzt ihre Giltigkeit nicht verloren hätten und der Beschluß des Collegiums aus Freigabe des Wafferzinses ohne Einfluß aus dieselben sei. Diese Auffassung wurde von anderer Seite nicht getheilt, y>eil eben das Collegium die Rechte der Dritten wahren müßte und es sich hier nur um die Rechtsverhältnisse zwischen Rath und Stadt verordneten handle. Hierauf wurde der Antrag gegen eine Stimme abgelehnt und folgender Antrag gegen eine Stimme angenommen: Der Ausschuß wolle dem Collegium Vorschlägen, dem Rathe sein Bedauern zu erklären, daß er nicht bereits aus den Anträgen des Collegiums wegen Freigebung des Hauswassers Veranlassung genommen habe, sofort damals in die Revtsion des Tarifs emzutreten; bei dem Rathe gegen die Verwendung des vereinnahmen Wasserzinses im städnschen Haushalt bis auf eine Zustimmung des Collegiums Verwahrung einzulegen; von weiteren Schritten unter Voroehalt aller Rechts zuständigkeit zur Zeit abzusehen. Neber die Lotterien!. Urtheile aus der neuesten Zeit. Finanzminister Cambrah-Dignyin Florenz den 23.! 1868: Er könne diese wichtige Einnahmequelle nicht auU außerdem würde die Abschaffung der Staatslotterie " ' Nebel der Privatlotterieen Hervorrufen. Abgeordneter Stumm in Berlin den 13. Februar: Hi! das Spielen ebenso wenig für unsittlich, wie das Trinke!' das Uebermaß ist unmoralisch. Deshalb bin ich auch zipieller Gegner der Spielbanken, obwohl ich für ihre stimme, weil sie durch das Wecken der Leidenschaften zum ^ maß führen. Bei der Classenlotterie ist dies nicht der Fall- Leidenschaft wird durch den Zeitraum eines halben Jahrs' zwischen den Ziehungen liegt, vollkommen ausgeschlossen.' möchte es also dem kleinen Mann verdenken, wenn er für kleinen Loosantheil einige Groschen auSgiebt und sich daß. Hoffnung auf einen Gewinn erkauft. Das Spiel ist tief j, menschlichen und namentlich in der germanischen Natur bi Das beweist die ungeheure Zahl von Lotterieen, die Si wie die Prämienanleihen um demselben Rechte beseitigen Wollen Sie das Spiel beseitigen, dann beseitigen Sie zuna menschlichen Schwächen; ich kann mich nicht auf den Standpunkt stellen, der zu einer unausstehlichen Bevormuv führt, und stimme gegen die Resolution. Abgeordneter Groschke. Ich füge dem Gesagten nur daß das Mittel zur Beseitigung des Nebels schlimmer ist, alsl Nebel selbst. Das Bedürfnis zu spielen wird, wenn ihm der s der Classenlotterie abgeschnitten ist, auf andere noch wenige, billigende Bahnen gedrängt werden und man wird Brich brechen müssen, um das Verbot durchzuführen. Sie bauen 7 aus den Erträgen von Lotterieen, es giebt kaum einen landv schaftlichen Verband, der nicht regelmäßige Verloosungen staltete. Sind Sie prinzipielle Gegner des Spiels, dann theilen Sie auch diese — ich kann es nicht. Postwesen -es Norddeutschen Lundes. Portosreiheit des Albert-Vereins, — Advocateubriese ge nießen keine Portoerleichterungeu. Leipzig, 18. Februar. Der Dresdner Albertverein hat im gegenwärtigen Augenblicke, wo die Nichtausdehnung der Portofreiheiten an maßgebender Stelle im Princip deutlich genug ausgesprochen worden ist (sogar bezüglich des Gustav-Adolph-Ver- eines, dessen Centralvorstand abschläguch beschieden ward) von Glück zu sagen, daß er durch die General-Verfügung Nr. 28 vom 6. d. eine Portofreiheit für sich und seine Organe und Zweigvereine in der Ausdehnung, wie oer Berliner „Vaterländische Frauenverein", erlangt hat. Welches jene Organe und Zweigvereine des Albert- vereins sind, hat dessen Direktorium den betreffenden Oberpost- directionen und Oberpostämtern in den Hansestädten selber anzu- reigen u. s. w. Diese Portofreiheit erstreckt sich auf das ganze Norddeutsche Postgebiet und begreift die ganze Correspondenz, Päckereien bis zu 20 Pfund, Geldsendungen, Betträgeeinsendungen von Privaten rc. an den Albertverein. Advocatenbriefe dürfen, wenn unfrankirt, nicht als „portopflichtige Dienstsache" bezeichnet und sonnt auch nicht der Befreiung vom Zuschlag Porto von 1 Ngr. theilhaft werden. Rechtsanwälte werden eben nicht zu Beamten mit dem Charakter einer öffentlichen Behörde gerechnet (General-Post-Amts- Verfügung Nr. 29 vom 7. d. M.). NmverstM. ^.Leipzig, 18. Februar. Morgen Mittwoch 19. ds. findet 10 Uhr früh rm Saale der Facultät eine medicinische Doctor- Disputation statt. Doctorand ist baeeal. meä. Adalbert Peltz auS Schneeberg, Gegenstand der Disputation eine Schrift unter dem Titel: „Ueber Rubeola 8ub8tantiva". Ruveolen sind entweder eine besondere Krankheit oder man muß sie als unfertige Erscheinungsformen von Scharlach oder Masern ansehen. Ihr Name wechselt, man nennt sie rmeolae, ro8aILa, Rötheln, Mitteln, Feuermasern, endlich gar den rochen Hund. Für die erstere An sicht ist Verfasser der Dissertation und folgt dabei Fuchs, Simon, Lebert, Lindwurm, Arnold und De Man. Die gegenteilige Ansicht wird vertreten durch Canstatt, Hebra, Niemeyer. DaS concrete Material zur Abhandlung liefern dem Doctoranden drei im IacobshoSpitale u. s. w. behandelte und beobachtete Fälle von Rubeola. — Verfasser ist Sohn eine- Arztes im sächsischen Erz gebirge. W Ul Ueb iltor l Kitt u Ltadttheater. Am 17. Februar zum ersten Male Rudolf Gotisch- Iugendwerk „Lambertine von Mericourt." Im ch Interesse des von uns persönlich gewiß hoch, d. h. nur bühr geschätzten Dichters hätten nur freilich doch gewünscht, er das „nouum prematur in auuum" bezüglich dieses seines St nicht noch in so fern wahr gemacht haben, als er es aus der! geffenheit wieder hervorzoa und noch zu einer nachträglichen' führung gelangen ließ. Zwar sind darin, wie wir gern zug die Keime zum jetzigen Gottschall, er ist es aber noch lange selbst. Mit vollem Rechte wurde einmal von einem unfern diegensten Literarhistoriker und Kritiker die französische Revoluti geschichte ein eben so verführerischer als bedenklicher Stoff gena wenn das Drama, wie es in der That hier gleichfalls gesch sich die Aufgabe stellt, ein Stück der Geschichte selbst künstlerisch zurichten. „Denn dann ist es das Ungeheure der Zeit, was Production reizt, und die Menschen dann sind nichts, als Ma netten der politischen Idee dieser Zeit, die sich eine Weile sprei ihr Glaubensbekenntniß hersagen, einander abthun und abge werden." Und so ist es auch rm Gottschallschen Stück. Sie wo abgethan, Einer nach dem Anderen, zuletzt tritt Ruhe ein, Spiel endet; was sie Alle waren und wollten, wissen wir auf Geschichte — nun ja, der Verfasser kann behaupten, sein Sto! historisch, aber historisch ist VreleS, was sich im Drama gar gut ausnimmt. Gottschall hat eine schöne blühende Sprache in dem Stück t faltet und überhaupt sem poetisches wie dramatisches Talent«! manchen Stellen schon ahnen und durchschimmern lassen, je^ der Vorwuss, den er sich genommen, verwehrte ihm höheres lingen. Wir kommen auch nur zu dem Resultate, daß eine' in der man die Greuelthaten in Bausch und Bogen taxiren kein Motiv fürs Drama hergeben kann, welches es mit einer! stimmten individuellen Schuld und Buße zu thun haben! Die Personen auf der Bühne müssen nicht gleichsam in eine pische Atmosphäre gestellt sein, die ihre Zurechnungsfähigkeit «S nigstenS zur Hälfte aufhebt. Lamberttne selbst, Gottschalls HeMl athmet aber in solcher Atmosphäre. I Daß die ganze Wahl des Stoffes eine Verirrung gewesen, be weisen wir einfach dadurch, daß der Gesammteindruck deS SM — man denke: eines Stückes von Gottschall, einem unserer seM i gebildeten, ästhetischsten Poeten — wüst und widerlich ist. D« erinnern an die Scene, wo „Damen der Halle" vor unseren kluger einen königlichen Officier umbringen. Diese Illustration M Schillerschen.Verse von den Weibern, die zu Hyänen werden, Häuer! wir doch gar zu gern unS erspart gesehen. Die schwankende, ver schwommene Charakterzeichnung kommt gleichfalls auf. deS Stoffes. Lambertine, Barbarour, Manon Roland — und hassen in stetem Wechsel und Widerstreit ihrer eigenen lungen und Empfindungen; wie schwache- Rohr im Winde Bon tte t leich A folge Wa, rem ih i Abe ceint Ve zer ommei ind sei Da reD Hai welche I vielfach geistige M neh Genüg Infera Zv De Mädch gewiss, entfpr, einer Specu treffen ihnen werde nackt und