Volltext Seite (XML)
Kalt, bleich sind ihre Wangen, Und ihr Herz schlägt nicht mehr; Schwarz, von Nacht rings umfangen, Scheint mir die Welt nmher. Die vereinsamte Taube weinet, Weint mit klagendem Hauch, Mein Herz, es weinet auch, Sein Alles liegt im Staube. Weich’ unendliches Weh’! Ach! ohne Lieb’ auf der wogenden See Th. Schwarz weht vom Himmel nieder Der Wolken Trauerflor; Dem Klange meiner Lieder Lauscht kein sterbliches Ohr. Ach! wie schön sie gewesen, Nie thut ein Lied es kund! Tod hat den schönsten Mund Sich zum Kusse erlesen. Welch’ unendliches Weh’! ! Ach! ohne Lieb’ auf der wogenden See! Gautier, (üebersetzung von P. Cornelius.) b) Träume Sag’, welch’ wunderbare Träume Halten meinen Sinn umfangen, Dass sie nicht wie leere Schäume Sind in ödes Nichts vergangen ? Träume, die in jeder Stunde, Jedem Tage schöner blüh’n Und mit ihrer Himmelskunde Selig durch’s Gemüthe zieh’n! Träume, die wie hehre Strahlen In die Seele sich versenken, c) Frühlingsnaeht Ueber’m Garten durch die Lüfte Hört’ ich Wandervögel zieh’n, Das bedeutet Frühlingsdüfte, Unten fängt’s schon an zu blüh’n. Jauchzen möcht’ ich, möchte weinen, Ist mir’s doch, als könnt’s nicht sein! Fantasia appassionata von R. Wagner. Dort ein ewig Bild zu malen: All-Vergessen, Ein-Gedenken! Träume, wie wenn Frühlingssonne Aus dem Schnee die Blüthen küsst, Dass zu nie geahnter Wonne Sie der neue Tag begrüsst, Dass sie wachsen, dass sie blühen, Träumend spenden ihren Duft, Sanft an deiner Brust verglühen, Und dann sinken in die Gruft. Richard Wagner. von R. Schumann. Alte Wunder wieder scheinen Mit dem Mondesglanz herein. Und der Mond, die Sterne sagen’s, Und im Traume rauscht’s der Hain, Und die Nachtigallen schlagen’s: Sie ist deine, sie ist dein! J. von Eichendorff. für Violine von H. Vieuxtemps, vorgetragen von Carl Henke aus London. Pianoforte-Begleitung: Herr Carl Herrmann aus Mainz. Lieder mit Begleitung des Pianoforte, gesungen von Fräulein Anna Erfling aus Buffalo. Pianoforte-Begleitung: Herr Godfrey Kritzler aus New York. a) An die Musik von Fr. Schubert. Du holde Kunst, in wieviel grauen Stunden, Wo mich des Lebens wilder Kreis umstrickt, Hast du mein Herz zu warmer Lieb’ entzünden, Hast mich in eine bess’re Welt entrückt. Oft hat ein Seufzer, Deiner Harf’ entflossen, Ein süsser, heiliger Accord von dir Den Himmel bess’rer Zeiten mir erschlossen; Du holde Kunst, ich danke dir dafür. Schober.