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Anzeiger. 142. Tonnabend den 22., Mai. . Irfs.» k^r r.itti ir.t'rc 18S8. Emige Erscheinungen in der Banmvtgttatioil diese- Frühjahr-. Der letzte dürre Sommer, lange, warme Herbst und trockene Winter haben einige traurige Erfolge hinterlassen. Die langen trockenen Ost- und ausnahmsweise ebenfalls trockenen Westwinde von größerer Dauer scheinen besonder- Bäume mit harzigen und zuckerhaltigen Säften sehr zur Ausdünstung gereizt zu haben, so daß den kleberigen, zäheren Stoffen die flüssige Beimischung sehr entzogen wurde. Wie nachtheilig dabei die Westwinde gewirkt haben, auf welcher Seite die Organe an direct austrocknende Ein flüsse am wenigsten gewöhnt sind, sehen wir an vielen winter grünen Bäumen und Sträuchern unserer städtischen Umgebung. Manche sind eingegangen oder nahe daran es zu thun. Am besten hat die Kiefer widerstanden. Unter den Laubhölzern fallen dem Beobachter viele karg oder erst jetzt mit der Belaubung beginnende Bergahorne (aevr p-ouäo - plutrmuij) und Birken auf. Auch der Faulbaum (prnnu» paäus) und die Rüster sind häufig sehr mit genommen, mitunter ganz eingegangen. Eigenthümlich ist es überhaupt, daß manche Pflanze«, welche sonst im Winter einen Strohmantel zu bekommen pflegen, in diesem aber unbedeckt blie ben, unbeschädigt durchgekommen sind. Go findet man auch neben angegriffenen Exemplaren der odgenannten Bäume ganz unver sehrte. Den Kranken zum späteren Nachtheil wird auch noch die sehr allgemeine und sehr reiche Blüthe und Fruchtbildung werden. Namentlich habe ich eine ganz« Amahl jüngerer Fichten» und einige Tannenbäume angetroffen, di« zum ersten Mal blühen. Einige derselben haben nur männliche, andere nur weibliche Blüthen. Interessant ist eine Fichte mit hellgrünen Zäpfchen in der Nähe von Bonorand. Mittelst eines großen Operualases von Plöjsel habe ich am 19. d. M., nachdem sie schon mehrere Tage geblüht haben mußte, nur in den Spitzen ganz leichte UebergLuge ins Rothe wahrgenommen. Sehr schön stellen sich Heuer auch die I sehr langen vollen traubenartigen Blüthen des Bergahorns dar und an zurückgebliebenen Exemplaren, z. B. bei« Theater und auf der Ostseite des Schneckenberges, kann man in diesen Tagen noch dm Anlaß wahrnehmen, au- dem das Volk diesen Baum „Engels- köpfchenbaum" nennt. Die Blüthen sind nämlich unmittelbar von den zackigen und verbältnißmLßia großen Baumblättern um schloffen und eine Weile nach dem Aufbrechen sitzt die Blüthm traube in Viesen Blättern wie ein von Flügel« eingeschlossenes EngelSköpfchen. Aber nicht alle Knospen entwickeln sich so reizend und die Dauer dieses Zustandes geht beider seht r> weil die Traube sehr rasch wächst und iü 'HSngeNbe Richtung kommt. Im Rosenthal fallen auch die Zitterpappeln durch die Menge und Länge ihrer Troddeln sehr auf. Nur schade daß dies Alles so rasch vorbei ist! — i. m freudigem Entzücken über da- Bild des wonnigen, Alle- be lebenden Frühlings. W»r aber Freude hat an dem Erwachen der Natur und an der im schönsten Schmucke stehenden Pflanzenwelt, wem da- frische Grün und die prachtvolle Blüthe der Bäume eine Augenweide ist, und wer mit gespannter Aufmerksamkeit dem Gesänge der Vögel lauscht, der muß auch auf das Innigste wünschen, daß kein ein zelner Theil dieser reinen Naturgenüsse durch böse Menschen beein trächtigt werde. Leider aber müssen wir täglich die traurige Erfahrung macken, daß trotz der bestehenden Gesetze eine Menge der lieblichsten Sing vögel weggefangen und zum Verkauf auf dem Markte öffentlich feilgeboten werden. Ist der Schmuck der Wälder und Fluren für das Auge ein erquickender, so giebt der Gesang der Vögel der stillen Natur erst das wahre Leben, und wie ein unbewohntes Gebäude auf uns einen unheimlichen Eindruck auSübt, eben so würde uns die Natur todt erscheinen, wenn die beflügelten Sänger darin fehlten. Nicht allein aber, daß wir durch das Einfangen der Singvögel im auch dem in der jetzigen Zeit durch das Wegfangen der fütternden Alten vie lm Nestchen vergeblich nach Nahrung schreienden Jungen dem martervolle« Hungertode preisgegeben sind. Darum möge doch Jeder, dem der Gesang der lieblichen Wald bewohner eine Freuds ist, nach Kräften dazu beitragen, dem Un- füge de- WegfangenS von Singvögeln entgegenznweten und bei vorkommenden Fällen die betreffeube Behörde in Kenntniß setzen, welche gewiß nicht unterlassen wird, dem bestehenden Gesetze volle Geltung zu verschaffen. 7en wir,, daß vorstehende wohlgemeinte Worte nicht unbe rücksichtigt bleiben, sondern vielmehr dazu beitragen werden, den armen bedrohten Geschöpfen mehr Schuh zu verschaffen, als dies bishtt brr Fall gewesen ist. ^ — r Nicht allein aber, daß wir durch das Einfangen der Singvögel Fvühjahre eines , großen Vergnügens beraubt werden, fordert h das Mitgefühl unfern Schutz für diese armen Geschöpfe, in- Stadttheater. Der Eharakterspieler Herr Kühn- vom Gtadtthegter zu Eöln, dessen Leistung als Narciß bereits mit gebührender Anerkennung zu nennen war, gab als zweite «astr a« ro. M. ans 0- len ie der Perm l schönen ———, ^ — W auch hier bis Schärfe der Stzarakttrips WO «. verGäUdnißHOe Nüavci. MAß- befsnders aber auch bk trefflich gelungene humoristische 'S >es Wm^Kühn lssürAcheu Talents ; wie a» des w u n s ch. i:l Durch die Natur erkeunen wir die Allmacht de- himmlischen Vaters, und La ihr findet das christliche Herz die reinsten und heiligst« Dreudm. Die Natur mit ihre» erhabenen Schöpfungen giebt uns die deutlichsten Beweise für die unendliche Liede be gütigen Gottes, dessen unerforschliche Weisheit jeder Pflanze, jedem Baum und jedem Geschöpfe seinen Platz angewiesen und das Eine für da- Andere nicht nur nöthlg, sondern unentbehrlich gemacht hat.' Wem ein Herz im Busen schlägt, der vermag in der gegen wärtigen Zeit nicht kalt zu bleiben, dem muß die Brust ausschwellen «DU ksmeen bf« > »tftu«, »m »lück >» »« rich ler sein« dritte» gegen, als diese wird. — Zwei 9 diesmal anders besetzt Äs bis Cesar und ward, sich ßss von dlHM seiner schönen Aufgabe in sehr jungen Dar u»i> seh«n klassisch, ^lana" v>l cke gab den Don «er erwatten ließ, >r Weise gerecht, sowohl erfreulicher «Seist „ . . . was Verständnis als was äußer« MWbWMltaOaa butrifft. —- Die Rolle der Donna Laura hatte ei« uM Giß jeüt »sch nicht bekannt gewesene junge Dame, Fräulein Schulze, übernommen, wahr-