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Anzeiger. ^ II«. Montag den 26. April. 1858. Bekanntmachung. Die allhier angekommenen Meßfremden, welche bis jetzt Aufenthalts- Karten nicht abgeholt, so wie diejenigen Einwohner, welche die bei ihnen logirenden Fremden noch nicht angemeldet haben, werden hiermit aufge fordert, solche- ungesäumt zu bewirken. Hierbei wird bemerkt, daß die Gebühren für Ausfertigung einer Aufent- haltS-Karte 5 Ngr., und für Visirung eines Paffes 2'j- Nßr. betragen. Wer über die gehörig erfolgte Meldung eine Bescheinigung zu erlangen wünscht, hat den Meldezettel doppelt einzureichen und empfängt sodann ein mit dem Stempel des Unterzeichneten Amtes versehenes Eremplar zurück. Leipzig, den 20. April 1858. , Dos Polizei »Amt -er Stadt Leipzig. Stengel, Pol.-Dir. GeffentUche Gerichtssitzung. Die Gründe zu dem in Rügensachen Hermann Laurentius, Denuncianten-, gegen vr. Earl Ernst Bock, Denunciaten, von dem königl. Bezirksgerichte, als zweiter Instanz, gesprochenen Erkenntnisse, welche wir, theilS um vielfachen Wünschen zu ent sprechen, theilS auch um manches irrige Urthell zu berichtigen, unseren Versprechen gemäß hierdurch mittheilen, sind folgende: „Da von dem Denunciaten in der heutigen Verhandlung durch die Bwugnahme auf den Erlaß der königl. bayerschen Re gierung von Schwaben Blt. der Acten Nr. —, so wie durch daS bei gebrachte Kunst- und Gewerbe-Blatt des polytechnischen Vereins für das Königreich Bayern 1. Heft vom Jahre 18ÜS zur Genüge «achgewiesen worden, daß diejenige sogenannte KräftigungStinctur, welche der Bltt. — «Pchtliche, in der Zeitschrift „die Gartenlaube" abgedruckte und von dem Denuncianten zur Bestrafung angezeigte Artikel betrifft, unter dem Namen der KräftigungStinctur von Laurentius bekannt ist, und da «ach dm außerdem beigebrachten, zwar von de« vr. mack. Schmidt Unterzeichneten, aber auf Papier, welches dm RammSstempel de- Denuncianten trägt, geschriebene» Briefen, mittel- der« jene- Arzeneimittel »och im vergangenen Jahre versendet worden ist, eS um so wahrscheinlicher wird, daß die KräftigungStinctur unter Laurentius Ramm bekannt geworden lei, nun aber der Dmunciant Herrmann Laurentius in seiner Anzeige Bltt. — und »ochmalS heute durch seinen Bevollmächtigte» durchaus in Abrede gestellt hat, daß er selbst eine solche Stinetnr kenne und daher nicht abzusehen ist, beregtm Artikel, weicher lediglich gegen de Bertreiber gedachte» Mittels eine Beleidigung involvirm könnt . mg änvolvirm könnte, ch» tzlch« st- s^st fi^n mSs«,. hi«rnLchst -«ch s»»ß dem Denunciaten die Absicht bnrch dm beregtm Artikel dm der- «altgen Denuncianten zu btteibiM, nicht ngMuweisen gewesen ist; so ist eS bei dem ohgebachten -vvnntniße , rc. rc. nicht zu lassen, vielmehr derselbe von der ihm beigemeffmen Beleidigung für straffrei zu erklären rc. rc. Die Sehenswürdigkeiten der Gsiermest'e. 11) Der Riesenelephant. Alle Elephanten, welche wir hier in dm letzten Jahre» gesihen, waren weiblich und hatten daher nur kleine Stoßzähne, ja! diese waren sogar noch abgesägt. Jack, den unS Herr Grudhofer aus Innsbruck vorführt, ist dagegen ein männliche- Eremplar, mit dem vollen Schmuck seiner 4»/» Fuß langen und fast armSdicken Stoßzähne, ist dabei fast völlig ausgewachsen, daher von bedeu tender Größe und ein sehr munpffP kräftiges Thier, da- unter dem Eommando seine- interessant« WÜtzberS, eine- Invaliden mit hölzernem Beine, die mannigfaltigsten Künste mit einer Präcifion aukfÜ-rt, die die größte Bewunderung errrgen muß. Besonders interessant ist eS zu sehen, wie diestt Eoloß von einem Thiere sich niederlegt und wieder auftkchttt. Wir zählen diesen Elephanten unbedingt zu dm interessantesten Se-m-wmdigkeitm dieser Messe. 12) Außer den genannten Naturseltenheiten dieser Messe finde« wir merkwürdiger Wesse gerade in dm kleineren Buden noch so Manches, da- hier noch nie gezeigt wurde. So finden wir gleich in der zweiten Bude vom Elephantm da- hier noch nie gesehene Awerghlrschchen, eigentlich ein MoschnSthier (Läooob«, L»- obü), da- bei dem Baue eine- Hirsche- nur die Größe von höch sten- 1 ssuß und eine Höhe von « Zoll Hst. Man kann fich kaum etwa- Zierlichere- denken. Die »einchm find kaum halb so dick wie ein kleiner Finger und dabei hat da- Lhierchm eine