8. Humboldts Arbeiten über einzelne Gegenstände Der Vasall. Unter allen Gebilden, welche das Mineralreich hervorgebracht hat, seien sie einfache oder zusammengesetzte, ist nicht eines, über welches unter den Fachmännern ein so lebhafter Streit geführt worden wäre, als über den Basalt. Die Fehde begann um die Mitte des vergangenen Jahrhunderts und war im letzten Decennium des vorigen Jahrhunderts, als Humboldt seine litera rische Thätigkeit eröfsnete, in der schönsten Blüthe. Sie drehte sich um zweierlei Punkte, um die Frage, ob der Basalt der neueren Zeit dasselbe Gestein sei, bas auch die Alten darunter verstanden, und um die Frage, welcher Weise der Basalt seine Entstehung zu verdanken habe. Tie säinmtlichen Naturwissenschaften wurden bekanntlich im Ai ittelalter auf's Aeußersle vernachlässigt und mußten daher erst in den letzten drei Jahr hunderten durch einzelne große Männer zum Theil wieder belebt, zum Theil auch wirklich erst ins Leben gerufen werden. Der Mineralogie leistete diesen Dienst und ist daher als ihr Stammvater zu betrachten Georg Agricola (Baur), der als Arzt zu Joachimsthal in Sachsen lebend 1540 die erste Mineralogie unter dem Titel: Do natura 1o88>I>»m schrieb, und darin den Ba salt als eine bestimmte Gesteinart anführte. Er fand bei Plinius das Wort Basaltesals Benennung eines Steines und die Angaben des Römers, daß der Basaltes schwarz und sehr hart sei, schienen ihm mit den Eigen schaften des Gesteines zusammen zu stimmen, auf dem das Schloß Stolpen in Sachsen erbaut ist, weshalb er diesem auch den Namen Basalt gab, der noch heutzutage für alle Gebirgsarten gilt, welche die wesentlichen Eigen schaften des Stolpener Gesteines theilen. Agricola bespricht die Härte und Schwärze sowie den Fundort des Steines und sagt von ihm, daß die Natur ihn zuweilen in Säulen theile, die bald rundlich bald mehrseitig seien.