Dritter AWnitt Humboldt's vorgerückte Jahre l828 - >859. Seine Thätigkcit im Allgemeinen. Während die Äünglingsjahre Humboldt's vorzugsweise den Ein druck machen, daß cs dem strebenden Manne zunächst darum zu thnn war, durch Zahl und Manchfaltigkeit seiner Beobachtungen den Schatz menschli chen Wissens zu bereichern, und dabei das Aufstellen von Theorien mehr in den Hintergrund gestellt wurde, hat das Mannesaltcr bereits mehrere Fälle, in denen Humboldt selbständig den Grund zu einem neuen Gebäude legte, wie z. B. bei der Pflanzengeographie, oder die Arbeiten anderer Forscher mit den seinigen verbindend, das Facit aus denselben zog und die Natur von einem höher» allgemeineren Standpunkte zu betrachten lehrte, wie dieses unter andern seine Arbeit über die geographischen Verhältnisse von Südame rika zeigt. In dem nunmehr folgenden dritten Abschnitte seines Lebens sehen wir die eigenen Beobachtungen zwar nicht verdrängt; aber weitaus vorherr schend ist das Bestreben, das gewonnene Material zusainmenzufasseii, ein Streben, dessen Gipfelpunkt die Bearbeitung des KoSmos bildet. Charak teristisch für diesen Abschnitt sind die große Zghl von Arbeiten anderer Forscher, welche ihre Resultate zuerst Humboldt brieflich mittheilten, wo rauf dieser erst sie veröffentlichte, denn sie zeigen, daß in ihm in gewisser Beziehung die Fäden sich vereinigten, durch welche die Arbeiten der über die ganze Erde zerstreuten Gelehrten zu einem einheitlichen Ganzen verbunden werden sollten. Besonders reich an solchen Mittheilungen sind die Poggen- dorff'schen Annalen. Nachdem Humboldt seit seiner Rückkehr aus Amerika sich nur aus nahmsweise aus Paris entfernt hatte, kehrte er 1827 in seine Vaterstadt Berlin zurück, um dort seinen bleibenden Wohnsitz aufzuschlagen.